CHILE blick 1 «Olala» – ein riesiges Sommerlager Diesen Sommer hat in Hüntwangen ZH ein grosses Sommerlager stattgefunden, an welchem zahlreiche Cevigruppen verschiedenster Dörfer und Städte aus dem Zürcher Oberland teilge- nommen haben, so auch der Cevi Bubikon-Wolfhausen. Insgesamt mehr als 600 Kinder und Leiter haben die Geschichte zur Reformation und Heinrich Bullinger miterlebt. Bei dem gan- zen Spiel und Spass konnte man sogar über das nicht immer ganz tolle Wetter hinwegsehen. 2 3 3 4 Gemeindeleben Gemeindeleben Aus der Kirchenpflege Agenda und Adressen INHALT KOLUMNE Auf schwankenden Brücken Kürzlich kamen wir auf einer Wande- rung zu einer Hängebrücke, die über einen Fluss führte. Es war eine sehr wackelige und schwankende Angele- genheit und beim Betreten bekamen wir den Eindruck, den Boden unter den Füssen zu verlieren. Als ich später das Foto der Brücke betrachtete, da sah ich darin viel Symbolik für unser Leben. Auch im Leben gibt es Situationen, in denen uns der Boden unter den Füs- sen wegzusinken droht, zum Beispiel wenn der Arzt eine schlimme Krank- heit diagnostiziert oder wenn ein lie- ber Mitmensch plötzlich stirbt, aber auch wenn man ungerecht behandelt wird und sich von Freunden verlassen fühlt. Das alles kann dazu beitragen, dass wir dann mit wankenden Knien durchs Leben gehen und hoffen, bald wieder festen Boden unter den Füs- sen zu bekommen. Da hilft der Wunsch, von H. Bräunlich: Ich wünsche dir Mut, dass du trotz Schwindelgefühlen auch schwankende Brücken betrittst und dass sie dich zu neuen Ufern bringen. Dass dich die Brücke hinüberführt von dem «Alter der Jugend» in die «Jugend des Alters». Das ist ja das Schöne, dass jede Brücke hinüberführt auf festen Boden, denn über eine schwankende Brücke zu ge- hen ist immer auch eine Chance, Neues zu entdecken. Auch der Übergang in eine neue Le- bensphase kann Unsicherheiten und Ängste auslösen, doch das Spannende daran ist, dass wir auf ein neues Ufer zugehen. So ging es uns auch auf der Wanderung. Wir entdeckten nach der Brücke viele schöne Wege und genossen herrliche Aussichten. Das hätten wir nicht erlebt, wenn wir nicht über die Brücke gegangen wären. Kurt Willi Blickpunkt Infoblatt der Evang.-ref. Kirchgemeinde Bubikon • Nr. 10 • 29. Sept. 2017 • Eine Beilage der Zeitung «reformiert.» • ZH l265 • AZA 8608 Bubikon Die Glocken des Münsters, gebaut aus Holzpfählen, Seilen, Spannsets und mehr als 500 Blachen, läuten. Die Fi- scher, Steinmetze, Lichtbändiger und noch viele andere strömen aus ihren Abteilungszelten und spazieren ge- meinsam auf der Marktgasse zum Münsterplatz, um die nächste Szene aus dem Rollenspiel gespannt mitzuver- folgen. Eine typische Situation aus dem Olala (Oberlandlager) 2017. Wir wol- len mit diesem Artikel das Olala noch- mals in den Köpfen der Teilnehmer Re- vue passieren lassen und den Eltern, Bekannten, Freunden und anderen Le- sern ein Bild davon geben, wie wir die- se Woche gelebt und erlebt haben. Das Thema des Lagers war die Refor- mation, mit Heinrich Bullinger als Hauptperson. Es spielt also zeitlich im Mittelalter. Jede Abteilung wurde zu ei- ner sogenannten Ortsgruppe und konn- te sich einen mittelalterlichen Beruf auswählen. Wir entschieden uns, Fi- scher zu sein. Gewisse Leiter fanden sich schon eine Woche vor Lagerbe- ginn auf dem Gelände in Hüntwangen ein und halfen beim Aufstellen der Küche, des Münsters, der Sanitätssta- tion und vielem anderen. Die Teilneh- mer stiessen dann am Sonntag, nach längerem Fussmarsch wie im Mittelal- ter, dazu. Es kehrte Leben ein in die Zeltstadt. Jede Ortsgruppe hatte ein eigenes grosses Blachenzelt aufge- stellt, um darunter ihr Essen einzu- nehmen, miteinander zu plaudern in der Freizeit, oder Programme, ge- schützt vor Wind und Wetter, durch- zuführen. Die Zelte zum Schlafen wur- den dahinter aufgestellt und eine Attraktion, die mit dem Beruf der je- weiligen Ortsgruppe zu tun hatte, wur- de davor situiert, direkt an der Markt- gasse, der grossen «Strasse», die sich durch das ganze Lagergelände zog. Jeden Tag hatten unsere kleinen Fi- scher die Möglichkeit, bei den anderen Abteilungen vorbeizuschauen und tolle Sachen zu machen, wie einen Speck- stein zu bearbeiten oder mit Bogen und Pfeil auf eine Scheibe zu schiessen, um nur ein paar Möglichkeiten zu benen- nen. Hinzu kamen Programme von morgens bis abends, in denen sich die Kinder entweder sportlich oder geistig austoben konnten. Zum Beispiel wur- den sie unterrichtet im Umgang mit einem Degen oder lernten Koordinaten richtig zu lesen. Fortsetzung auf Seite 2
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CHILE blick - refkirche-bubikon.ch · 31.12.2016 2'344'552.67 Franken. Die Investitionsrechnung zeigt im Ver-waltungsvermögen eine Nettoinvestition von 3'760 Franken. Beim Vergleich
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C H I LEblick
1
«Olala» – ein riesiges Sommerlager
Diesen Sommer hat in Hüntwangen ZH ein grosses Sommerlager stattgefunden, an welchem
zahlreiche Cevigruppen verschiedenster Dörfer und Städte aus dem Zürcher Oberland teilge-
nommen haben, so auch der Cevi Bubikon-Wolfhausen. Insgesamt mehr als 600 Kinder und
Leiter haben die Geschichte zur Reformation und Heinrich Bullinger miterlebt. Bei dem gan-
zen Spiel und Spass konnte man sogar über das nicht immer ganz tolle Wetter hinwegsehen.
2334
Gemeindeleben
Gemeindeleben
Aus der Kirchenpflege
Agenda und Adressen
I N H A L T
K O L U M N E
Auf schwankenden Brücken
Kürzlich kamen wir auf einer Wande-
rung zu einer Hängebrücke, die über
einen Fluss führte. Es war eine sehr
wackelige und schwankende Angele-
genheit und beim Betreten bekamen
wir den Eindruck, den Boden unter
den Füssen zu verlieren. Als ich später
das Foto der Brücke betrachtete, da
sah ich darin viel Symbolik für unser
Leben.
Auch im Leben gibt es Situationen, in
denen uns der Boden unter den Füs-
sen wegzusinken droht, zum Beispiel
wenn der Arzt eine schlimme Krank-
heit diagnostiziert oder wenn ein lie-
ber Mitmensch plötzlich stirbt, aber
auch wenn man ungerecht behandelt
wird und sich von Freunden verlassen
fühlt. Das alles kann dazu beitragen,
dass wir dann mit wankenden Knien
durchs Leben gehen und hoffen, bald
wieder festen Boden unter den Füs-
sen zu bekommen. Da hilft der
Wunsch, von H. Bräunlich:
Ich wünsche dir Mut, dass du trotz
Schwindelgefühlen auch schwankende
Brücken betrittst und dass sie dich zu
neuen Ufern bringen. Dass dich die
Brücke hinüberführt von dem «Alter
der Jugend» in die «Jugend des Alters».
Das ist ja das Schöne, dass jede Brücke
hinüberführt auf festen Boden, denn
über eine schwankende Brücke zu ge-
hen ist immer auch eine Chance, Neues
zu entdecken.
Auch der Übergang in eine neue Le-
bensphase kann Unsicherheiten und
Ängste auslösen, doch das Spannende
daran ist, dass wir auf ein neues
Ufer zugehen. So ging es uns auch
auf der Wanderung. Wir entdeckten
nach der Brücke viele schöne Wege
und genossen herrliche Aussichten.
Das hätten wir nicht erlebt, wenn wir
nicht über die Brücke gegangen wären.
Kurt Willi
Blickpunkt
Infoblatt der Evang.-ref. Kirchgemeinde Bubikon • Nr. 10 • 29. Sept. 2017 • Eine Beilage der Zeitung «reformiert.» • ZH l265 • AZA 8608 Bubikon
Die Glocken des Münsters, gebaut aus
Holzpfählen, Seilen, Spannsets und
mehr als 500 Blachen, läuten. Die Fi-
scher, Steinmetze, Lichtbändiger und
noch viele andere strömen aus ihren
Abteilungszelten und spazieren ge-
meinsam auf der Marktgasse zum
Münsterplatz, um die nächste Szene
aus dem Rollenspiel gespannt mitzuver-
folgen. Eine typische Situation aus dem
Olala (Oberlandlager) 2017. Wir wol-
len mit diesem Artikel das Olala noch-
mals in den Köpfen der Teilnehmer Re-
vue passieren lassen und den Eltern,
Bekannten, Freunden und anderen Le-
sern ein Bild davon geben, wie wir die-
se Woche gelebt und erlebt haben.
Das Thema des Lagers war die Refor-
mation, mit Heinrich Bullinger als
Hauptperson. Es spielt also zeitlich im
Mittelalter. Jede Abteilung wurde zu ei-
ner sogenannten Ortsgruppe und konn-
te sich einen mittelalterlichen Beruf
auswählen. Wir entschieden uns, Fi-
scher zu sein. Gewisse Leiter fanden
sich schon eine Woche vor Lagerbe-
ginn auf dem Gelände in Hüntwangen
ein und halfen beim Aufstellen der
Küche, des Münsters, der Sanitätssta-
tion und vielem anderen. Die Teilneh-
mer stiessen dann am Sonntag, nach
längerem Fussmarsch wie im Mittelal-
ter, dazu. Es kehrte Leben ein in die
Zeltstadt. Jede Ortsgruppe hatte ein
eigenes grosses Blachenzelt aufge-
stellt, um darunter ihr Essen einzu-
nehmen, miteinander zu plaudern in
der Freizeit, oder Programme, ge-
schützt vor Wind und Wetter, durch-
zuführen. Die Zelte zum Schlafen wur-
den dahinter aufgestellt und eine
Attraktion, die mit dem Beruf der je-
weiligen Ortsgruppe zu tun hatte, wur-
de davor situiert, direkt an der Markt-
gasse, der grossen «Strasse», die sich
durch das ganze Lagergelände zog.
Jeden Tag hatten unsere kleinen Fi-
scher die Möglichkeit, bei den anderen
Abteilungen vorbeizuschauen und tolle
Sachen zu machen, wie einen Speck-
stein zu bearbeiten oder mit Bogen und
Pfeil auf eine Scheibe zu schiessen, um
nur ein paar Möglichkeiten zu benen-
nen. Hinzu kamen Programme von
morgens bis abends, in denen sich die
Kinder entweder sportlich oder geistig
austoben konnten. Zum Beispiel wur-
den sie unterrichtet im Umgang mit
einem Degen oder lernten Koordinaten
richtig zu lesen.
Fortsetzung auf Seite 2
blickC H I L E
Gemeindeleben
«Unservater» –ein jüdisches Gebet
2
Fortsetzung von Seite 1
Etwas ganz Besonderes waren natürlich
auch die Programme, an denen alle
Kinder des ganzen Lagers teilnahmen,
vor allem jeweils der sogenannte Ta-
gesschluss. Jeden Abend wurden die
Ortsgruppen mit den Glocken des
Münsters daran erinnert, sich auf den
Weg zum Münsterplatz zu machen. Also
wurde schnell die Verkleidung überge-
zogen, sodass man einem auch als Fi-
scher erkannte, und alle zusammen
gingen zum Münsterplatz und setzten
sich dort auf die Ränge des Amphithea-
ters. Dann lauschten alle, ob jung oder
alt, den Worten der Schauspieler. Eben-
falls wurden Lieder angestimmt, zu-
sammen mit der Band. Anschliessend
lief man summend wieder zum Zelt
zurück und freute sich gleichermassen
auf den warmen Schlafsack und den
nächsten ereignisreichen Tag.
Severin Spörri v/o Allegro
Cevi Bubikon-Wolfhausen
Zur Bullingerwurst 2017 kommt
die Hebraistin und Pfarrerin Dr.
Milena Jäger-Beux am 3. Novem-
ber in das Ökumenische Zentrum
Wolfhausen und berichtet über
ihre Forschungen zum Ursprung
des Unservater-Gebetes. Dazu
gibt es die offizielle «Zwingli-
Wurst» vom Grill und das
«Zwingli-Bier» aus Appenzell.
Wer das Unservater in den Evangelien
sucht, wird es in keinem so finden, wie
wir es heute beten. Wie ist dieses Ge-
bet, das heute die Christenheit verbin-
det, entstanden? Welche Vorläufer hat
es in der jüdischen Tradition? Warum
sind in den Evangelien zwei unter-
schiedliche Fassungen überliefert? Die-
sen Fragen geht Milena Jäger-Beux in
ihrem Vortrag nach. Wie immer an der
Bullingerwurst steht die Referentin
danach für Fragen zur Verfügung. Ein
Büchertisch lädt dazu ein, sich Weih-
nachtsgeschenke und Lesestoff über
Geschichte und Aktualität der Refor-
mation zu besorgen.
Die Referentin
Milena Jäger-Beux ist als Pfarrerin in
der Evang.-ref. Kirche tätig. Sie wuchs
in den Waldensertälern im Piemont
auf, schloss ihre theologische Ausbil-
dung 1995 an der Waldenserfakultät
in Rom ab und wurde 1997 in Lugano
zur Pfarrerin ordiniert. Nach zehn Jah-
ren im Tessin, wo ihr Mann für die re-
formierten Sendungen beim Fernsehen
der italienischen Schweiz (TSI) verant-
wortlich war, folgte sie ihrem Mann,
Pfr. Urs Jäger, nach Einsiedeln, der
dort seit 2001 Pfarrer der reformierten
Kirchgemeinde ist. 2007 promovierte
Milena Jäger-Beux in Judaistik am In-
stitut für jüdisch-christliche Forschung
der Theologischen Fakultät Luzern als
Schülerin von Clemens Thoma, mit ih-
rer Doktorarbeit über «Das Verständ-
Das Unservater auf Hebräisch in Stein gemeisselt.
Päckliaktion 2017
Ökumenischer Familiengottesdienst
Sonntag, 29. Oktober, 10.15 Uhr, im Ökumenischen Zentrum, Wolfhausen
mit Pfarrer Andreas Bosshard und Diakon Marek Slaby, Musik: Kinder- und