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BVGer online 3. Jahrgang 4. Ausgabe April 2011 S e i t e |
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„Der BVGer online“ ist ein Informationsblatt des Fachbereich
Verkehr Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft ver.di
Herausgeber: Landesbezirksfachbereich Verkehr, Köpenicker Str.
30, 10179 Berlin, http://verkehr.bb.verdi.de/der_bvger
Wagen 3912 der BVG AöR - verkauft nach Dresden
BVGer
in der
Der
Infos rund um den Nahverkehr und aus der Gewerkschaftswelt
die Internetzeitung für die Mitarbeiter im Nahverkehr
in Berlin und Brandenburg
3. Jahrgang - 4. Ausgabe - April 2011
Fotos Wagen 3912 der BVG AöR: © F.Latuschek 2011
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Verkehr Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft ver.di Herausgeber:
Landesbezirksfachbereich Verkehr, Köpenicker Str. 30, 10179
Berlin,
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir erleben gerade wieder
ereignisreiche Zeiten. Diverse Katastrophen wie in Japan, diverse
Kriege wie in Lybien, diverse Unruhen wie in der Arabischen Welt
und Afrika, diverse Auseinandersetzungen, wie der Lokführerstreik
in Deutschland und nun hat ver.di auch noch den Manteltarifvertrag
für die BVG/BT gekün-digt. Genug Stoff also um mehrere Ausgaben des
BVGer online zu füllen und mit denen wir uns auch hier beschäftigen
wollen. Mit der Kündigung des Mantel-TV z.B. Nachdem die
Verhandlungen bei stehendem TV seit September 2010 zu keinen
nen-nenswerten Ergebnissen führten, da ver.di-seitig keine
zielorientierte Verhandlungsbereit-schaft beim Verhandlungspartner
(KAV) festgestellt werden konnte, bliebt der Tarifkom-mission (TK)
um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, nun im Grunde nichts
weite-res übrig, als die Kündigung des Mantel-TV frist- und
formgerecht zum 30.6. vorzuschla-gen. Schließlich geht es um
wichtige Themen, die jeden Mitarbeiter vor dem Hintergrund nicht
nur der demographischen Veränderungen persönlich betreffen. Nichts
anderes hat die VL-Vollversammlung am 28.3. nun auch als Empfehlung
an die TK beschlossen. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Kündigung
fiel der Verhandlungspartner KAV erwartungsgemäß aus allen Wolken
und versteht die Welt nicht mehr. Zeitgleich setzte er zu den
üblichen Ritualen und Drohgebärden an. Es ist kaum noch
nachzuvoll-ziehen, dass so wichtige gesellschaftspolitische Themen,
wie Tarifverhandlungen immer noch nach den Verhaltensmustern des
Frühkapitalismus ausgefochten werden müssen. Darüber haben wir aber
auch die vielen anderen Themen dieser Tage haben wir nicht
ver-gessen. Lest also selbst! Viel Freude beim Lesen wünscht… Gerd
Freitag von der BVGer online Redaktion
Inhalt diesmal: Seite 2 Editorial Seite 3 Tarifinfo 07 zum
Manteltarifvertag Seite 4 Gedanken zur VL-Vollversammlung Seite 5
Atomkraft – Fukushima ist überall Seite 6 Bemerkenswert –
Pressemeldung des KAV Seite 7 VLV-BS-Verkehr – Nachtminuten aus
Überstunden Seite 8 WiPo aktuell – Höhe Preise – Höhere Löhne Seite
9 VLV-BS-Verkehr – Frei an Feiertagen Seite 10 WiPo aktuell –
Merkels Lohndiktat für Europa Seite 11 Work-Life-Balance –
Entwurzelt Seite 12 Schulstress – Die JAV bei Wowereit Seite 13
Übergriffe – Dangerous Places Seite 14 Kommentar zur GDL–
Hoffnungen und Siege Seite 15 Rentenberatungstermine beim GPR Seite
16 In eigener Sache - Impressum
EDITORIAL
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Gedanken zur letzten Vertrauensleutevollversammlung vom
28.03.2011
Endlich eine VLV mit einem dringend gebotenen
Gewerkschaftsthema. Wie weiter mit der Verfahrensweise der
stehenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber? In der
Erläuterung und Information wurde deutlich, dass all die
Forderungen von Verdi auf Ablehnung bei der Arbeitgeberseite
stoßen. Letztlich geht es in diesen Forderungen um
Arbeitsverbesserungen für die BVG-Beschäftigten. Die einzig
richtige Konsequenz aus der ablehnenden Haltung der Arbeitgeber war
die kurzfristige Einberufung der VLV, wobei ich mir gewünscht
hätte, dass 1. sich mehr als ca. 180 Vertrauensleute angesprochen
fühlen und 2. für diese Veranstaltung der Ort die Ver.di-Zentrale
(Paula-Thiede-Ufer) gewesen wäre. Jedoch leuchtet mir ein, dass bei
einer so kurzfristigen Zeitspanne beide Punkte sehr schwierig zu
lösen waren. Dahingehend bin ich aber der Meinung, dass bei einer
längeren Planung einer VLV beide Punkte hätten massiver angegangen
werden müssen. Die Diskussionen, die teilweise sehr kontrovers
waren, empfand ich als Belebend im Mi-teinander; hierbei wurde
deutlich, dass es in diesem Gremium wichtig ist, die Diskussion
fortzuführen. Meine Forderung dahingehend, mindestens 2 bis 3
Vertrauensleutevollversammlungen im Jahr durchzuführen, wurde von
einigen Kollegen positiv aufgenommen, was zum Schluss der
Verhandlungsführer auch Frank Bäsler bekräftigte. In einer der
nächsten Versammlungen in diesem Rahmen muss nach meinem
Verständnis auf 2 Punkte deutliches Augenmerk gelegt werden.
1. Wie sind die Ideen der einzelnen Vertrauensleute zu bündeln ?
2. In welcher Form ist die BVG als Teil Berlins, innerhalb der
öffentlichen Daseinsvor-
sorge zu betrachten? Will heißen: „ Die BVG als einsamer Stern
in der Galaxie „ Unter diesem Aspekt sehe ich der nächsten VLV
(evtl. August/September) positiv entge-gen. Berlin, 29.03.2011 von
Wolfgang ( Busfahrer Hof Lichtenberg)
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Fukushima ist überall
Die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen in Japan lassen
auch uns in der Redaktion nicht unberührt. Erst das verheerende
Erdbeben, dann die vernichtende Riesenwelle und zu schlech-terletzt
auch noch der Austritt der todbrin-genden Strahlung, werden Japan
wohl tief-greifend verändern. Wir wollen an dieser Stelle nicht
auch in die verständlicherweise oft emotional geführte Debatte pro
und contra Atomenergie ein-steigen. Sicherlich haben wir hier in
Deutschland wohl kaum mit Riesenwellen zu rechnen; auch Erdbeben
traten bislang nur sehr sel-ten und mit glücklicherweise nur
geringer Stärke vereinzelt auf; doch eine Kern-schmelze ist in
jedem Atomkraftwerk auf Grund vielerlei Umstände möglich. So kann
also nicht bestritten werden, dass eine Technologie, die der Mensch
in letzter Konsequenz nicht beherrscht; deren Schä-den sich im
Falle eines (Un-)Falles nicht kalkulierbar und eng begrenzt
auswirken und deren tausende Jahre strahlender Müll nicht sicher
entsorgt werden kann von kei-nem verantwortungsbewussten Menschen
eingesetzt werden würde. Solange die Geschehnisse von Fukushima in
den Medien noch ein Thema sind, wird von den Verantwortlichen in
der Politik
(nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Wahlen) in operativer
Hektik und der Atomwirtschaft (wegen der „schönen“ Ge-winne) in
Beschwichtigung gemacht. Alles wartet auf neue, andere Ereignisse,
welche die Aufmerksamkeit der Menschen erringen und von der
Diskussion um Sinn und Unsinn der Atomindustrie ablenken. Das
ändert allerdings nichts an den Tatsa-chen. Dazu nur 2 Zitate der
letzten Tage: „Ein Atomkraftwerk, das man nicht kont-rollieren
kann, ist nichts anderes mehr, als eine Atombombe.“ - (Tasuya Kato
– Chef der Tokyo Electric Power Company (Tepco), Betreiber des
Unglücksreaktors in Fukushima am Montag 14.3.2011 im japa-nischen
Fernsehen). "Wir halten jetzt mal 3 Monate inne, und dann beginnt
das Spiel von Neuem".
(Hans-Peter Villis – Mappus-Freund und Chef der Energie
Baden-Württemberg AG (EnBW) am 15.3.2011 in den ARD-Tagesthemen).
Wir werden erleben, was für Konsequenzen die Ereignisse von
Fukushima für die Ener-giepolitik haben werden - so lange wir noch
Gelegenheit dazu haben.
Gerd Freitag
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Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) hat folgende
Pressemitteilung veröffentlicht:
Ohne Tarifeinheit steigt die Zahl der Arbeitskämpfe Kommunale
Arbeitgeber liefern Erkenntnisse aus der Praxis für Diskussion um
Tarifeinheit / VKA wendet sich an Bundeswirtschaftsminister
Frankfurt am Main. Die aktuelle Diskussi-on um die Tarifeinheit
wird häufig theore-tisch geführt. Die kommunalen Arbeitgeber
liefern in einem Schreiben an den Bundes-wirtschaftsminister
Erkenntnisse aus der Praxis und kommen zu dem Schluss: Mit der
Aufgabe der Tarifeinheit steigen die Konflikte in einem Betrieb und
die Arbeits-kämpfe. Die kommunalen Arbeitgeber widerlegen damit
Aussagen u.a. der RWI-Studie, die im Auftrag des
Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde und bei der offenbar
einer der größten Tarifbereiche mit konkurrierenden Gewerkschaften
der öffentliche Dienst der Kommunen außer Acht gelassen wurde. In
einem Schreiben an den Bundeswirt-schaftsminister stellt die VKA
klar: Die Er-fahrungen der kommunalen Arbeitgeber die VKA
verhandelt Tarifverträge für rund zwei Millionen Beschäftigte des
kommunalen öffentlichen Dienstes mit den seit einigen Jahren
agierenden Spartengewerkschaften sehen leider anders aus.
Beschäftigtengruppen in Schlüsselpositio-nen setzen ihre
Partikularinteressen zu
Lasten der Gemeinschaft durch. Dabei ris-kieren sie eine Störung
der Betriebsabläufe selbst in den wichtigen Bereichen der
öf-fentlichen Daseinsfürsorge mit enormen volkswirtschaftlichen
Schäden. Regelmäßi-ge Beispiele liefert der Marburger Bund, der bei
den Tarifauseinandersetzungen 2006 und im vergangenen Jahr die
Schlüsselstel-lung der Klinikärzte zu Lasten der Versor-gung der
Patienten und ohne Rücksich-tnahme auf die anderen Berufsgruppen in
den kommunalen Krankenhäusern einge-setzt hat. Im kommunalen
Nahverkehr hat sich mehrfach, zuletzt im vergangenen Herbst in
Bayern, die hohe Bereitschaft der Gewerkschaft der Lokführer zur
Durchset-zung ihrer spezifischen Interessen auf Kos-ten der
Fahrgäste und einer Spaltung der Belegschaften gezeigt. Auch die
Flughäfen wurden bereits in vergleichbarer Weise, hier durch
Streikandrohungen der Gewerk-schaft der Fluglosten, bedroht. Wir
halten daher klare Spielregeln für das Nebeneinander
konkurrierender Gewerk-schaften und eine gesetzliche Verankerung
der Tarifeinheit für notwendig, so die VKA in ihrem Schreiben.
Mit freundlichen Grüßen Ihr KAV Berlin
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Entwurzelt Eine immer stärker wachsende Zahl von Menschen tritt
wegen ihrer subjektiv emp-fundenen beruflichen Unentbehrlichkeit in
ihrem Sozialleben immer kürzer. Völlig Unabhängig davon, ob sie
tatsächlich unersetzbar sind oder nicht, bringen sie dadurch große
Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft. Der daraus sehr häufig
resultierende Ver-zicht auf Familienleben, elementare persön-liche
Erlebnisse und eine emotionale Stabi-lität und seine Folgen ist
nicht zu überse-hen und schon gar nicht leugnen. Die Millionen von
Einzelkämpfern müssen aber um nicht dem Wahnsinn (oder dem
burn-out-Syndrom) anheim zu fallen Aus-gleichserfahrungen machen.
Dem Menschen muss also sein Unbehagen genommen; seine in Schieflage
geratende „work-life Balance“ gestützt werden. Aktuelle
wissenschaftliche Untersuchungen namhafter internationaler
Universitäten und Institute sowie Dokumentation moderner
Biographien zeigen, dass Individualisierung und Marktwirtschaft
sehr gut zueinander passen. Das Kapital fordert diese
Individualisierung, da sie auch gut in seine gewinnorientierte
Vorstellung von der Welt passt. Dabei zählt für sie das Individuum
de facto nichts. Es wird instrumentalisiert, ausgenutzt und wenn
verschlissen weggeschmissen. Aus diesen Gründen stehen gegen die
Ver-treter der (Lobby-) Politik, der boomenden
Selbstverwirklichungsindustrie und dem gierigen Kapital, die
Gruppen von engagier-
ten Gewerkschaftern, Sozialverbänden, kritischen Medien und
bewussten Bürgern. Es muss endlich ehrlicher und aufrichtiger als
bisher kommuniziert werden, dass be-ruflicher Erfolg ein
gefährlicher Fetisch die-ser Zeit ist, dessen Nebenerscheinungen
wie Einsamkeit und familiäre Entwurzelung eben nicht adäquat durch
Geld, Party ma-chen oder neue (Verblödungs-) Medien zu lösen ist.
Durch Konsumchancen sollen Einsam-keitsgefühle kompensiert werden;
berufli-cher Erfolg soll fehlende Bestätigung im sozialen und
familiären Bereich ersetzen. Den Menschen soll heute statt „zu
Hause“ von ihrem sozialen Umfeld in ihren Unter-nehmen vermittelt
werden, dass sie einzi-gartig und wichtig seien. Die Arbeitnehmer
sollen sich dort unab-kömmlich fühlen und sollen nicht riskieren,
ihre Lebenskraft und ihre Kreativität für an-fällige soziale
Bindungen einem drohenden Verschleiß auszusetzen. Der Arbeitsplatz
als zentraler Lebensinhalt. Eine schlicht perverse Entwicklung, mit
ent-sprechenden (kostspieligen) Folgen, die dann wieder die
Gemeinschaft zu tragen hat. Vom Leid des Individuums ganz zu
schwei-gen. Eines wird somit völlig klar: Nicht die völlige
Entwurzelung des Men-schen ist der Weg der Zukunft - Akzeptabel für
alle Beteiligten ist nur ein gesundes Verhältnis von Einsatz und
Engagement in Beruf und Privatleben.
Gerd Freitag
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Die JAV bei Wowereit Liebe Auszubildende, Bezug nehmend auf die
Terminzusage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin anlässlich
unserer JA-Versammlung, führte die JAV, vertreten durch Claudia
Ebert, Martin Mrose und Jeremy Arndt, am 2. März 2011 ein erstes
Gespräch, in dem die von euch benannten Probleme aus der
Be-rufsschulbefragung erörtert wurden. Wir wurden vom Regierenden
Bürgermeis-ter von Berlin, Herrn Klaus Wowereit und dem Senator für
Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. E. Jürgen Zöllner im Roten
Rathaus empfangen. Im Gespräch hatten wir die Möglichkeit, erste
Problemlösungsansätze zu bespre-chen und Vereinbarungen zu treffen,
wie wir uns aktiv in das Geschehen an den Be-rufsschulen einbringen
können, um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen.
Professor Dr. Zöllner wird die betroffenen Schulen in einem
Brief über unser Ge-spräch in Kenntnis setzen und anregen uns die
Teilnahme an den Schulkonferenzen zu ermöglichen. Wir werden mit
euch die Ent-wicklung an den Berufsschulen beobachten und die
Ergebnisse den Schulen zur Verfü-gung stellen. Alles in allem
können wir als positives Ergebnis festhalten, dass wir mit unse-rem
Anliegen sehr wohlwollend und konstruktiv empfangen wurden und dass
wir alsbald erste Schritte in Rich-tung Problemlösung machen werden
können. Wir freuten uns über die Unterstützung des GPR-V, des PR
Hvw, des PR VBU-F und der Vorstände V und P, die uns in
Vorberei-tung und Wahrnehmung des Termins zuteil wurden.
Eure JAV
Bild: JAV
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Dangerous Places Entgegen anders lautender Behauptungen hat die
Zahl der Gewalttaten in U-Bahnhöfen im vergangenen Jahr doch
zugenommen. Das belegt nun die interne Auflistung der Berliner
Polizei ganz deutlich. Demnach wurden im Jahr 2010 insgesamt 1370
Fälle von Gewalt gezählt. Im Jahr 2009 waren es noch 1252 Fälle.
Von den 173 U-Bahnhöfen in der Stadt ge-lten insgesamt 63 Bahnhöfe
mehr oder we-niger als Schwerpunkt der Gewaltkriminali-tät. Die
Einsatz-Zahlen der Polizei-Statistik be-legen das, die Station
Alexanderplatz mit 99 Taten die Liste an führt. Die Linie 8 gilt
als gefährlichste U-Bahn-Linie und allein zur Station Hermannplatz
wurde die Polizei 95 Mal gerufen. Neben der Linie 8 ist aber auch
die Linie 9 ein Schwerpunkt für Gewalt. Auf diesen beiden Strecken
konzentriert sich der Drogenhandel, auch wenn die Po-lizei
regelmäßig versucht, mit Schwer-punkteinsätzen zur Bekämpfung des
Dro-genhandels der Gewaltkriminalität beizu-kommen. Bisher mit nur
mäßigem Erfolg. Auch die BVG setzt jeden Tag 600 Kontrol-leure,
sowie Service- und Security-Leute ein. Außerdem werden die Bahnhöfe
mit mehr als 1000 Kameras kontrolliert, die zum Teil ferngesteuert
bewegt werden kön-nen und die Aufzeichnungen werden be-kanntlich 24
h gespeichert. Die Zugabfertiger auf den Bahnhöfen (die älteren
unter uns erinnern sich noch) gibt ja
mit dem Verweis auf hohe Personalkosten schon lange nicht mehr.
Auch sorgten bis zum Jahre 2003 rund 70 Polizisten zusammen mit
BVG-Mitarbeitern für Sicherheit auf den U-Bahnhöfen. Aber auch
diese Streifen wurden ebenfalls aus Kostengründen aufgelöst und die
Be-amten abgezogen. (Fragt sich nur, was al-les in allem am Ende
teurer ist). Rund 1,3 Milliarden Fahrgäste nutzen jähr-lich die U-
und die S-Bahnen und es sollen, jedenfalls nach Lesart der BVG
„Unterneh-mensstrategie“, noch deutlich mehr werden. In Technik
wird für deren Sicherheit ja noch investiert, aber in Personal…? In
einem Interview sagte Finanzsenator Nussbaum jetzt, dass man über
mehr Per-sonal reden könne. Nußbaum, der ja be-kanntlich auch
Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist, lehnte Aktionismus jedoch
ab. Ein schlüssiges Sicherheitskonzept sei nö-tig, sagte er, doch
wer dieses entwickelt ließ er offen. Die BVG aber kann ein solches
Konzept nicht allein entwickeln. Sie ist schließlich nur ein Teil
der Gesell-schaft, deren Zerfall als Ergebnis einer völ-lig
verfehlten Politik sich auch in ihren Fahrzeugen und Anlagen (im
wahrsten Sinne des Wortes) niederschlägt. Dazu gehören neben der
festen Absicht wirklich etwas zu ändern, alle gesellschaft-lichen
Kräfte an den Tisch. Selbst wenn es dazu käme, steht allerdings zu
befürchten, dass wieder alles am Geld scheitert. Wir erinnern uns:
Berlin ist arm, aber … aber wohl nicht couragiert?
Gerd Freitag
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Die GDL-Ortsgruppe Nahverkehr Berlin und ihre Hoffnungen und
Siege
Jetzt beginnt die GDL die „Schlamm-schlacht“. Kostbare Zeit
hätte verdi ver-schenkt. Und wollte die GDL überholen. Im
Vertrauen, kann man doch nur, wenn man hinter jemanden ist. Verdi
hat alles falsch gemacht und sie hätten es schon immer gewusst.
Aber sie, die GDL, sind „guter Hoffnung“ und sich nicht für den
Arbeitskampf zu schade. Die Ergebnisse ihrer geglückten
Verhand-lungen, durch die Androhung von Arbeits-kampfmaßnahmen
erzielt !!!, habe ich noch nicht vernommen. Zudem bin ich über die
aktuellen Forde-rungen gestolpert. Da hat sich einiges ge-ändert.
Auszug aus Tarifinfo GDL 19.12.2010 Unsere Forderungen sind im
Einzelnen:
Ausweitung der zuschlagsberech-tigten Nachtarbeit auf den
Zeitraum zwischen 20:00 Uhr bis 6:00 Uhr
Unverfallbarkeit der Nachtarbeits-stunden für den
Zusatzurlaub
Abbau der besonderen Belastun-gen bei geteilten Diensten
Tarifvertragliche Anrechnung der tatsächlichen Wegezeiten zur
Klei-derkammer und der tatsächlichen Zeit zur
Erlangung von Streckenkenntnis im Busbereich als Arbeitszeit
Tarifvertragliche Antworten zum Abbau der spezifischen
Belastun-gen der Beschäftigten im öffentli-chen
Personennahverkehr
Auszug aus Info GDL vom 29.03.2011
Folgende Punkte verhandeln wir mit dem Arbeitgeber und sind
guter Hoffnung, ein Ergebnis für alle Fahrerinnen und Fahrer
herauszuholen. > Maximale Arbeitszeit von 8,30 Stunden
> Mindeste tägliche Ruhezeit von 11 Stunden > Maximale
unbezahlte Zeit pro Dienst von 30 Minuten > Die Belastung bei
geteilte Dienste wird stärker finanziell beachtet > Nicht
Verfallbarkeit der geleisteten Nachtstunden für die Anrechnung des
Zusatzurlaubes > Streckenkenntnisse im Busbereich ist
Arbeitszeit und in voller Höhe zu bezahlen Die 3 rot
gekennzeichneten Punkte stam-men aus den Verdi-Forderungen. Einfach
nur geklaut würde ich sagen. Belegbar. Das Unerträgliche an dieser
Info ist aber, dass die GDL jetzt eine Strategie verfolgt die
keinem weiterhilft. Nicht mal dem Ar-beitgeber. Das wirklich
Gefährliche steht dann auch ziemlich weit unten. Immer auf das
Klein-gedruckte achten! Die einzige Fachgewerkschaft für das
Fahrpersonal. Genau das ist ihr Anspruch, nur das Fahr-personal
zählt. Der „Rest“ ist unwichtig. Am besten noch einen eigenen
Tarifver-trag für das Fahrpersonal. Hört sich erstmal interessant
an, doch was passiert bei Untauglichkeit. Zurück in den anderen
Tarifvertrag? Wird nicht funktio-nieren. Deshalb setzt sich Verdi
für alle Beschäf-tigten in der BVG ein. Für eine Beschäftigungs-
und Entgeltsi-cherung für alle. Das ist kein kleiner und feiner
sondern ein großer und wichtiger Unterschied.
Manche Menschen träumen von großen Taten, andere handeln !!!
Thorsten Gajer, GPRV
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Wichtige Termine
Rentenberatung 2011 beim Gesamtpersonalrat
Wie in den Jahren zuvor können sich BVGer/innen zu Fragen der
gesetzlichen Rentenversicherung beraten lassen, u. a. zu folgenden
Themen:
Klärung und Nachweise rentenrechtlicher Zeiten
Auskünfte zu Renteninformationen und Rentenauskünften
Informationen und Beratung zu Neuregelungen in der gesetzlichen
Rentenversicherung
Informationen zur Altersvorsorge („Tipps zur Riester-Rente“)
Klärung von Rentenansprüchen (Rentenbeginn, Rentenhöhe)
Entgegennahme von Anträgen auf Kontenklärung
Entgegennahme von vollständig ausgefüllten Rentenanträgen
Als Ansprechpartner stehen Mitarbeiter/innen der Deutschen
Rentenversicherung be-reit. Die Termine für das Jahr 2011 stehen
bereits fest und finden wie gewohnt in den Räumen des GPR, TRIAS,
Turm C, 7. Etage statt:
20. April 2011 18. Mai 2011 17. August 2011 23. November
2011
Es ist unbedingt erforderlich, sich unter Nennung der
Sozialversicherungsnummer anzumelden.
Hinweis: Die Sozialversicherungsnummer ist auch aus der
Verdienstabrechnung zu entnehmen. Die Termine können Sie
telefonisch mit dem Büro des Gesamtpersonalrats der BVG, Tel.
256-27880 vereinbaren. Sollten Sie den bereits vereinbarten Termin
nicht wahrnehmen können, so bitten wir unbedingt um telefonische
Rückmeldung.
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„BVGer online“ - als Newsletter Zum Bestellen bitte an:
[email protected] Weiter Angaben sind
nicht nötig. Ein Betreff ist nicht notwendig. Zum Abbestellen
ebenfalls an: [email protected]
Bei BVG-Emailadressen funktioniert eine Anmeldung nur bei
…@bvg.de. Bei …@berlin.bvg.de besteht keine Möglichkeit.
* * * Liebe Leserinnen und Leser,
wer schon immer mal was schreiben wollte und dies allen kundtun
will, kann dies an un-sere Redaktion ab sofort über folgende
Mail-Adresse tun:
[email protected] Über Hinweise, Verbesserungen,
Vorschläge, Leserbriefe (auch von außerhalb der BVG und BT) usw.
würden wir uns freuen. Die Bearbeitung wird dann zeitnah erfolgen.
Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, kann es schon mal etwas länger
dauern. Wir bitten um Geduld. Die Mitglieder der Redaktion des
„BVGer online“
Impressum:
„Der BVGer online" ist das kostenlose Informationsblatt des
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Gewerk-schaft ver.di, Köpenicker Str. 30, 10179 Berlin.
Verantwortlich für den Inhalt: Jens Gröger; Redaktion: Gerd
Freitag, Andreas Mende, Rudolf Gensch, Henry Schulz, Norbert
Beckendorf, Stefan Hensel, Michele De Filippo, Axel Schröder,
Rainer Döring. Technische Betreuung der Ausgabe, des Mailservers
und des Internetauftritts: Frank Latuschek und Andere Mitteilungen
an: Fax: 030/8866-5940 oder [email protected]
Mit Namen gekennzeichnete Artikel stellen nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion dar. Die Redaktion behält sich vor,
eingehende Artikel gegebenenfalls zu kürzen. Für unverlangt
eingesandte Artikel kann keine Haftung übernommen werden. Bilder:
Durch das Einsenden an die Redaktion des -- BVGer online -- erklärt
der Absender sämtliche Rechte an dem Bild zu besit-
zen. Er erteilt der Redaktion alle Rechte zu jeder
Veröffentlichung. Ein Entgelt wird nicht bezahlt
„Wo uns der Schuh drückt… „ Betriebsgruppe der BT in verd.di
Redaktion: Lothar – Erich Kurth, Ulf Rambau und Frank Goertz
eMail: [email protected] und Mitteilungen an: Fax:
030/8866-5940 oder [email protected]
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12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass durch
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