1 Der folgende Text gibt den vollständigen ”Teil I: Regeln“ der amtlichen Neurege- lung nach dem Stand vom März 2006 wieder. Mit dem darin erwähnten ”Wörter- verzeichnis“ ist der Teil II (die Wortliste des Regelwerks) gemeint, der hier nicht abgedruckt ist, dessen Stichwörter aber in diesem Wörterbuch enthalten sind. Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung A Laut-Buchstaben-Zuordnungen 0 Vorbemerkungen (1) Die Schreibung des Deutschen beruht auf einer Buchstabenschrift. Jeder Buch- stabe existiert als Kleinbuchstabe und als Großbuchstabe (Ausnahme ß): Die Umlautbuchstaben ä, ö, ü werden im Folgenden mit den Buchstaben a, o, u zusammen eingeordnet; ß nach ss. Zum Ersatz von ß durch ss oder SS siehe § 25 E 2 und E 3 . In Fremdwörtern und fremdsprachigen Eigennamen kommen außerdem Buchsta- ben mit zusätzlichen Zeichen sowie Ligatu- ren vor (zum Beispiel c ¸ ,e ´,aˆ,œ). (2) Für die Schreibung des Deutschen gilt: (2.1) Buchstaben und Sprachlaute sind einander zugeordnet. Die folgende Darstel- lung bezieht sich auf die Standardausspra- che, die allerdings regionale Varianten auf- weist. (2.2) Die Schreibung der Wortstämme, Präfixe, Suffixe und Endungen bleibt bei der Flexion der Wörter, in Zusammensetzungen und Ableitungen weitgehend konstant (zum Beispiel Kind, die Kinder, des Kindes, Kind- a A b B c C d D e E f F g G h H i I j J k K l L m M n N o O p P q Q r R s S t T u U v V w W x X y Y z Z ä Ä ö Ö ü e ß bett, Kinderbuch, Kindesalter, kindisch, kindlich; Differenz, Differenzial, differenzie- ren; aber säen, Saat; nähen, Nadel ). Dies macht es in vielen Fällen möglich, die Schreibung eines Wortes aus verwandten Wörtern zu erschließen. Dabei ist zu beachten, dass Wortstämme sich verändern können, so vor allem durch Umlaut (zum Beispiel Hand – Hände, Not – nötig, Kunst – Künstler, rauben – Räuber), durch Ablaut (zum Beispiel schwimmen – er schwamm – geschwommen) oder durch e/i- Wechsel (zum Beispiel geben – du gibst – er gibt). In manchen Fällen werden durch ver- schiedene Laut-Buchstaben-Zuordnungen gleich lautende Wörter unterschieden (zum Beispiel malen aber mahlen, leeren aber leh- ren). (3) Der folgenden Darstellung liegt die deutsche Standardsprache zugrunde. Besonderheiten sind bei Fremdwörtern und Eigennamen zu beachten. (3.1) Fremdwörter unterliegen oft fremdsprachigen Schreibgewohnheiten (zum Beispiel Chaiselongue, Sympathie, Lady). Ihre Schreibung kann jedoch – und Ähnliches gilt für die Aussprache – je nach Häufigkeit und Art der Verwendung inte- griert, das heißt dem Deutschen angegli- chen werden (zum Beispiel Scharnier aus französisch charnie`re, Streik aus englisch strike). Manche Fremdwörter werden sowohl in einer integrierten als auch in einer fremdsprachigen Schreibung ver-