Berge Aus dem Inhalt: Eine Stiftung für Berge Die Rotbuche Schnapsbrenner, Kaffeeröster und Waffelbäcker in alter Zeit Gemeinderatsthemen 1970-72 Alt-Berger Geschichten 50. Ausgabe RV-aktuell Berge Berge im Blickpunkt 145|Nov. 2010 Herausgeber: Werbegemeinschaft Berge Hobbykünstler präsentieren sich auf dem Weihnachtsmarkt, im Heimathaus und im Jugendheim. Auf dem ev. Kirch- hof werden Glühwein, Waffeln, Kartof- felpfannkuchen und Bratwürstchen angeboten. Im Heimathaus und im St. Servatiusheim Bewirtung mit Glühwein, Kaffee, Kuchen u. Getränken. Die Blaskapelle Anten umrahmt die Feier- stunde mit weihnachtlichen Liedern. Gegen 16.30 Uhr kommt der Nikolaus mit Gefolge. Jedes Kind erhält eine Tüte mit Süßigkeiten. Im Heimathaus und im Servatiusheim gibt es wieder viel zu sehen, wie Tunschern, Holzartikel, Porzellanma- lerei, textile Handarbeiten, Bücher, Norwegischer Glasschmuck, Gesund- heitssteine, Töpferarbeiten, Wein und Korbflechtereien. Das Museum MeyerHaus hat geöffnet. Am Sonntag, 28. November ab 13 Uhr Weihnachtsmarkt vor der Lutherkirche in Berge. Von 13-18 Uhr „Tag der offenen Tür” in den Berger Geschäften! Die Werbegemeinschaft Berge wünscht eine gesegnete Advents- u. Weihnachtszeit! An den Samstagen am 27. Nov., 4., 11. + 18. Dez. sind die Berger Geschäfte durch- gehend bis 16 Uhr geöffnet!
Berger Heft der Werbegemeinschaft Berge mit aktuellen und historischen Beiträgen und den News des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Berge
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BergeAus dem Inhalt:
Eine Stiftung für Berge Die Rotbuche
Schnapsbrenner, Kaffeeröster undWaffelbäcker in alter Zeit
Hobbykünstler präsentieren sich aufdem Weihnachtsmarkt, im Heimathausund im Jugendheim. Auf dem ev. Kirch-hof werden Glühwein, Waffeln, Kartof-felpfannkuchen und Bratwürstchenangeboten. Im Heimathaus und im St.Servatiusheim Bewirtung mit Glühwein,Kaffee, Kuchen u. Getränken. DieBlaskapelle Anten umrahmt die Feier-stunde mit weihnachtlichen Liedern.Gegen 16.30 Uhr kommt der Nikolausmit Gefolge. Jedes Kind erhält eineTüte mit Süßigkeiten.
Im Heimathaus und im Servatiusheimgibt es wieder viel zu sehen, wieTunschern, Holzartikel, Porzellanma-lerei, textile Handarbeiten, Bücher,Norwegischer Glasschmuck, Gesund-heitssteine, Töpferarbeiten, Wein undKorbflechtereien.Das Museum MeyerHaus hat geöffnet.
Am Sonntag, 28. November ab 13 UhrWeihnachtsmarktvor der Lutherkirche in Berge.
Von 13-18 Uhr„Tag der offenen Tür” in den Berger Geschäften!
Die Werbegemeinschaft Bergewünscht eine gesegnete Advents- u. Weihnachtszeit!
An den Samstagen am
27. Nov., 4., 11. + 18. Dez. sind
die Berger Geschäfte durch-
gehend bis 16 Uhr geöffnet!
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„Ein Glücksfall für unser Dorf!" so lautete derKommentar eines Berger Bürgers, als sich am9. November die Nachricht verbreitete, dass inBerge eine Stiftung gegründet worden ist.Renate und Günter Simper haben für ihrenHeimatort Berge den Grundstein für dieseStiftung gelegt. Beide sind in Berge geboren, zur Schulegegangen und haben nach Unterbrechungendurch Studienzeiten ihrZuhause in unserem beliebtenOrt. Durch eigene Erfahrungenwissen sie, wie oft Pläne vonVereinen und Jugendgruppenscheitern, weil es an finanziel-len Mitteln fehlt, wennengagierte Personen, die sichum die Bildung und gesundeFreizeitgestaltung in Bergebemühen, ihre guten Ideenangesichts leerer Kassen undschwieriger wirtschaftlicherSituationen nicht umsetzenkönnen. Da die beiden kinderlos sind,ihnen aber die Bildung undErziehung von Kindern undJugendlichen am Herzen liegt,haben sie eine Stiftunggegründet, die durch finanziel-le Unterstützung einen Beitragdazu leisten soll, dass sichauch bei heutigen Jugendlichen das Gefühlentwickeln kann, in einem attraktiven Ort zuleben. Auch wenn Berge abseits der großenStädte mit ihren zahlreichen Angeboten liegt,gibt es in einem kleinen Ort Möglichkeiten,Projekte zu entwickeln, die auf die Bedürfnis-se der Jugend zugeschnitten sind. Ein weiteres Anliegen der Stiftung ist imBereich des Natur- und Umweltschutzesangesiedelt. Angesichts der heute verfügbarenInformationen über tägliche Zerstörungen von
einmaligen Lebewesen und Lebensräumenkönnen wir nicht nur ratlos zusehen und passivbleiben, sondern sollten, so die Meinung desEhepaars Simper, in unserer Umgebung anfan-gen, unseren Beitrag zur Erhaltung der Naturzu leisten. Die Stiftung möchte Gruppen undEinrichtungen durch ihre Unterstützungermutigen, sich für die Erhaltung der Natur undder Umwelt in unserer Heimat einzusetzen.
Damit viele Ideen verwirklicht und Wünscheerfüllt werden können, ist es wichtig, dass eineStiftung wächst und die eingezahlte Summedurch "Zustiftungen" (Beträge über 500,- EUR)immer größer wird, denn dann erhöht sich diedurch Zinsen des angelegten Betrages entste-hende Summe, die jährlich für die Anliegen derBürger in der Gemeinde ausgegeben werdenkann. Das eingezahlte Geld darf nicht ausgegebenwerden; deshalb können im ersten Jahr auch
nur die Beträge zur Verfügung gestellt werden,die ausdrücklich als „Spende" eingezahltwerden (Spenden werden nicht dem Stiftungs-kapital zugeführt sondern direkt an Projekteweiterverteilt). Über die Verwendung der Gelder entscheidetder Vorstand der Stiftung. Neben Günter undRenate Simper gehören Volker Brandt undUrsula Oehmann dem Vorstand an. Volker
Brandt erfährt durch seinAmt als Bürgermeister vonden Nöten und Sorgen derVereine, Schulen und weite-rer Interessengruppen, wäh-rend Ursula Oehmann alsSteuerberaterin wichtigeHinweise zur korrektenGeschäfts- und Buchführunggibt.
Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und mitgroßem Eifer daran, dass viele Menschen inBerge die Chancen dieser guten Idee erkennenund im Rahmen der eigenen finanziellen Mitteldie Stiftung unterstützen, die dazu beitragenkann, die Lebensqualität in unserer Gemeindezu erhalten und noch zu verbessern.
Stiftung zur Förderung von Kunst &Kultur, Heimatpflege, Sport, Jugend,Natur- und Umwelt in Berge gegründet
Beratungen über die jetzige Ortsdurch-fahrtNachdem in den Vorjahren schon öfter übereine Umgehungsstraße bzw. Ortsdurchfahrtüber den alten Kleinbahndamm durch denSpecken und die Ponywiese, RichtungLeyding, gesprochen wurde, kam im Febru-ar 1970 erstmalig die Beratung über einenFlächennutzungsplan auf die Tagesord-nung.
Die Zusammenlegung der Gemeinden Bereits im Jahre 1965 wurde der Versuchunternommen, Berge mit den umliegendenGemeinden zu einer Samtgemeinde zusam-menzuschließen. Dieser Versuch scheiter-te an der Ablehnung der GemeindenDalvers und Anten, Berge war mit Hekesefür dieses Vorhaben zu klein. Die Zeit dafürwar damals im Kirchspiel Berge noch nichtreif. Im Februar 1970 fand eine Bürgerversamm-lung im Saal Schohaus statt, in der es umdie Oberflächenentwässerung, Straßenna-men und die Errichtung einer Friedhofska-pelle ging. Um die Leichenzüge zum katho-lischen Friedhof nicht über die Hauptstraßeführen zu müssen, beriet man im August1970 zum ersten Mal über den Ausbau desWeges „Am Boll". Dieser Ausbau zog sichallerdings einige Jahre hin. Eine gemeinsame Sitzung der Räte vonBerge und Dalvers im November 1970behandelte den Ausbau der Oberflächen-entwässerung, des Abwasserkanals und derStraßenbeleuchtung in den neuen Sied-lungsgebieten "Höfener Esch" und "Aster-feld". Im Dezember 1970 wurde in einer letztenSitzung nochmals über den Gemeindezu-sammenschluß zwischen Bippen und Bergegesprochen. Bereits im Januar 1971 stand der Diskussi-onsvorschlag des niedersächsischen Innen-ministers auf der Tagesordnung. Bergehoffte immer noch, eine selbständigeSamtgemeinde verwirklichen zu können,
da hier viele zentrale Einrichtungen vorhan-den waren. Im Jahre 1972 war es dannsoweit, doch darüber später mehr. Inzwischen fand eine Sitzung statt, in derüber das Baugebiet am Osterberg gespro-chen wurde. Es wurde ein Bebauungsplanüber ca. 20 Plätze aufgestellt. Auch derAusbau der noch nicht befestigten Straßenging weiter. So wurde im März derBeschluss über die Fertigstellung der Aster-feldstraße sowie des Fienenmoorwegesund der Erneuerung der Tempelstraßegefaßt. Der Ausbau der Tempelstraßeerfolgte aber erst im Herbst 1973.
Ein neuer Kinderspielplatz wurde auf demGelände der evangelischen Kirche inAngriff genommen. Die Ratsherren warenhier wieder tätig und fertigten in Eigenlei-stung den rustikalen Zaun an. Weiterhinwurde die Straße an der Abzweigung beiBiemann, Richtung Hekese, ausgebaut,sowie der "Tiefe Weg" hinter dem Oster-berg. Im Sommer 1971 fuhr eine Kommission derBerger Gemeinde nach Hannover, umVerhandlungen über die Ortsdurchfahrt zuführen.
Im Herbst 1971 wurden in Berge neueStraßennamen eingeführt, die z. T. aus denalten Flurnamen entstanden. Ferner erhielten die Straßen der Gebiete"Höfener Esch" und "Asterfeld" eine neueStraßenbeleuchtung. Für die Hauptstraßewurde die Straßenbeleuchtung bis zumAusbau zurückgestellt. Am 20.9.1971 war es nun mit dem Zusam-menschluss der fünf Gemeinden Anten,Berge, Dalvers, Grafeid, Hekese soweit,dass diese eine Einheitsgemeinde bildeten. Am 12. 1. 1972 kam der endgültigeBescheid von Hannover, dass die Einheits-
gemeinden Berge und Bippen sich mit derStadt Fürstenau zu einer Samtgemeindezusammenschließen sollen. Berge undBippen verloren damit den Status derEinheitsgemeinde. Als erste Vorbereitung zur Kommunalwahlim Herbst wurden vom bisherigen BergerRat, der aus 11 Mitgliedern bestand, im Juli1972 sechs Ratsherren für den Interimsratder künftigen Gemeinde gewählt. Am 22. 10. 1972 fanden dann schließlichdie Wahlen zur Gemeinde Berge sowie derSamtgemeinde und den Kreistag statt.
Hauptthemen der Gemeinderatssitzungen von 1970-1972 Diese Themen beschäftigten die Bürger und den Gemeinderat zu jener Zeit
aus dem Buch „800 Jahre Berge”
Der Gemeinderat packt beim Spielpatzbau mit an
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Wegen der rötlichen Herbstlaubfärbung,der Knospenfarbe und des rötlichen Holzeswird der Baum Rotbuche genannt.
Kennzeichen:Stamm walzenrund und säulenartig. Rindehellgrau bis grau und glatt. Die Buche ist in unseren Wäldern derhäufigste Laubbaum. Schattenertragend, inder Jugend aber gegen Spätfrost empfind-lich. Die Krone setzt im Freistand tief an,im dichten Bestand dagegen Verzweigungerst bei 20 Meter Höhe in steile Äste,dessen Blattwerk einen dichten Kronen-schluss bildet. Alter: bis 300 Jahre. Höhe: bis 40 Meter.
Fruchtbildung: stetseine Pause vonmehreren Jahren. Frucht: für alleWaldtiere und Vögeleine leckere Nahrung. Holzeigenschaften: Schwer, hart undleicht spaltbar. Frischgefällt mit weißgelb-licher Farbe, späterschwach rötlich(Name). Holzverwendung: Eisenbahnschwellen,Möbel, Spanplatten.
Unsere Vorfahren stellten aus Buchenstäb-chen ihre Schriftzeichen, die „Runen“ her.Die Bezeichnung Buchstabe und Buchgehen auf die Buche zurück. Das Blatt der Rotbuche ist eiförmig,glänzend grün, am Rande mit weichenSeitenhaaren bewimpert. In der Fruchtkapsel befinden sich dieBucheckern oder Bucheln.Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts müssendie Buchen im Börsteler Wald einmal gesätworden sein. Sie weisen daher mit einemAlter von ca. 150 Jahren auf manch vergan-gene Ereignisse hin, die sie überdauerten.Die Buchen haben etwa eine Höhe von 35
Metern und teilweiseeinen Durchmesservon bis zu 1 Meter. Die nachfolgendeGrafik mag verdeutli-chen welche Ereignis-se im Verlaufe dieserBaumleben überunser Land hinwegge-zogen sind.
(Der Text und die Grafik ist entnommen aus dem HeftWander- und Lehrpfad „Vosspäddken“ der staatl.Revierförsterei Maiburg und auf den Börsteler Waldumgeschrieben worden).
Pfannkuchen:„Im Herbst wurden reife Buch-eckern im Wald zwischen demLaub gesammelt und in dieÖlmühle gebracht. Die erstenPfannkuchen wurden nur mitWasser und Salz hergestellt(Gerste). Die mit dem Buch-eckern-Öl gemachten Pfannku-chen waren wesentlich leckerer.”
Die RotbucheIm Herbst färbt ihr Laub den Börsteler Wald orangerot
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BERGE im Blickpunkt
Am 28. Nov. 2010 findet während desWeihnachtsmarktes die traditionelle
Buchausstellung der KÖB Berge statt.
Am Sonntag können alle Interessierte dieAusstellung in der Zeit von 13.00 Uhr -18.00 Uhr besuchen. Im Jugendheim werdendie neusten Bestseller, Sach- und Kinder-bücher zu finden sein. Die einzelnen Tischewerden nach Themen sortiert: vonWeihnachtskinderbüchern, Unterhaltungsli-teratur, Fantasy, Krimi, Adventskalendernüber Jahreskalender 2011 und Sachbücher -es ist wirklich für jeden etwas dabei. Einegute Gelegenheit, dem Christkind unter dieArme zu greifen.Jeder Leser, der seine Bücher und Geschenkeüber die Bücherei erwirbt, unterstützt direktdie Büchereiarbeit in der Gemeinde. DasTeam der Bücherei besorgt jeden lieferbarenTitel. Kurze Zeit später liegen die gewünsch-ten Bücher und die anderen Medien in derBücherei zur Abholung bereit.
Alle Besucher können an einem Preisausschreiben teilnehmen.
Es müssen alle Engel gezählt werden, die sich im Jugendheim versteckt haben. Unter den richtigen
Ergebnisse werden die Gewinner um 17.30 Uhr gezogen.
Die Bücherei hat zu folgenden Zeitengeöffnet: Sonntag: 10.45 - 11.45 Uhr
Mittwoch: 17.00 - 18.00 Uhr.
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in Anten war eine aus Aluminium gefertig-te Benzinleitung eines abgeschossenenfeindlichen Flugzeuges, die mit demabgeworfenen Tank in den Antener Tannengefunden wurde. Sollte der Schnaps besonders hochprozen-tig und rein sein, so brannte man ihn nocheinmal. Abschließend filterte man ihn miteinem Holzkohlegranulat, welches dannauch noch das Fuselöl mit aufnahm. Nicht jeder verstand das Brennen. GerdElting, genannt „Töt-Gerd", war aber einSpezialist, der stets gern aushalf. SeinenNamen hatte er wohl vom „Töt“, demSchneckenende, aus dem der Fusel austrat,um dann von Gerd schlückchenweise, nochim warmen Zustand, verkonsumiert zuwerden. Sein Brennerberuf brachte es nunmit sich, dass Gerd selten nüchtern war. Alsihm einmal das Tröpfeln zu langsam ging,riet ihm jemand: „Gerd, leg di doch unnerdenn Töt, dat gaht veel beter!“ Das befolg-te er natürlich sehr gern. Aber schon nachkurzer Zeit kam Gerd mühsam wieder hochund meinte: „Dat lopp mi dann doch taudrocke, doar kann ick nich kegen schluken!“Seine Augen hatten also mehr gewollt, alssein Mund aufzunehmen vermochte.Dennoch hatte diese kurze Zeit ihm schonwieder gereicht, sich sein Quantum einzu-verleiben. In Anten betrieb man das Brennen beson-ders intensiv. Es gab kaum ein Haus, dasnicht Selbstversorger war. Man hütete sichaber vor Roggenschnaps, der in einigenFällen in der weiteren Umgebung zu starkenSehstörungen geführt hatte. Auf Tanzvergnügen dieser Nachkriegszeit,meistens waren es die Hölskenbälle inDielen und Scheunen, trank jeder seineneigenen Fusel. Er wurde irgendwo draußen,in einem „Flachmann“, kühl und sicheraufbewahrt.
Schnapsbrenner,Kaffeeröster und Waffel-
bäcker in alter Zeitaus dem Buch „Lebensbilder einer Dorfstraße
- Festumzug 800 Jahre Berge” von Udo Hafferkamp 1987
Geschichte der DestillationIn Europa begann die Destillation von Alkohol aus Feldfrüchten undGetreide zur Zeit des Mittelalters. Bis zum Beginn des 12. Jahrhun-derts wurden die verschiedenen Destilliergeräte erheblich weiterent-wickelt. Insbesondere wurde die Kühlleistung verstärkt, um dieaufsteigenden Dämpfe schneller kondensieren zu lassen. Die mittel-alterlichen Alchemisten bauten eine Wasserkühlung, indem sie dieverlängerten Kühlrohre durch ein Wasserfass laufen ließen.
Destillierapparatur mit Wasserkühlung
Mit der Entdeckung des Alkohols baten immer mehr Schnapsbrenner,die von Dorf zu Dorf zogen, ihre Dienste an. Sie benutzten Wein, Apfel-wein oder gegorene Säfte um in ihren kupfernen BranntweinblasenSchnäpse herzustellen. Diese Brenner haben wahrscheinlichunbewusst ein sehr geeignetes Material für ihre Branntweinblasenbenutzt, da Kupfer sowohl Fettsäuren als auch das zugesetzte Schwe-feldioxid bindet. Destillierter Wein ist heute noch als Branntweinbekannt und wurde früher in reiner Form nur als Medikament, nichtals Genussmittel gebraucht. Die alte Bezeichnung „aqua vita“(Lebenswasser) zeigt, dass die Menschen seine Fähigkeit Kräfte zuerwecken hoch schätzten. Des Weiteren wurde Branntwein auch alsNahkosemittel und zum desinfizieren von Wunden verwendet.
Schnapsbrenner,Kaffeeröster und Waffel-
bäcker in alter Zeit
Als nach dem 2. Weltkrieg alles darnie-derlag und nichts zu haben war,machte man auch in Anten aus der Not
eine Tugend: Man stellte kurzerhand denSchnaps selbst her.
In den Bauerschaften war das ungefährlicherals im belebteren Dorf, wo man leichterertappt werden konnte. Schon während desKrieges hatten hier und dort polnische undrussische Kriegsgefangene der hiesigenBevölkerung das Schnapsbrennen gezeigt.Nach Kriegsende waren es wiederum polni-sche Besatzungssoldaten, die bei unsRezepte und Methoden des Brennensverbreiteten. Die am Wagen hängenden Rüben sagten es:Am liebsten trank man den "Rübenfusel".Zuckerrüben wurden zunächst säuberlichgereinigt, abgeschrubbt, geschnitzelt und
dann gekocht. Später nahm man auch wohlfertig zu kaufende Schnitzel, die eigentlichals Viehfutter bestimmt waren. SolcheRübenstücke setzte man nun nach demKochen mit Hefe und Wasser bei Zimmer-temperatur etwa 3 Tage zur Gärung an. Danngab man diese Maische in eine Milchkanne."Großbrenner" bedienten sich lieber ihresetwa 200 I fassenden Dämpfers, in welchemgewöhnlich das Schweinefutter (Kartoffelnetc.) gegart wurde. Das Brenngefäß musstestets fest verschlossen, der Inhalt über demFeuer stark erhitzt werden. Bei zu starkerFlamme schüttete man mit einer Kelle, dieimmer bereitstand, Wasser ins Feuer. DerAlkohol begann dann bald zu verdampfen,wurde in einer ableitenden Schnecke, die inmöglichst kaltem Kühlwasser lag, abgekühltund trat bald tröpfchenweise, schließlich alsfeiner Strahl aus. Die erste Brennschnecke
Festwagen des Heimatvereins Anten beim Jubiläumsumzug 1986
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Der während des Festumzuges gebrannteSchnaps reichte nicht annähernd aus, umden vielen Gästen die begehrten Kostprobenkredenzen zu können. Die „Schnapsbrenner“waren noch lange nach dem Festzug anihrem Stand in der Antener Straße dichtumringt.
Auch das Kaffeerösten wurdedamals selbst gemacht:Anneliese Hartmann brannte auf demFestwagen des Heimatvereins Anten nachalter Manier ihren Kaffee. Damit die Bohnenbeim Rösten Glanz annahmen und nicht soleicht verbrannten, gab man vorher eineMesserspitze Butter in den Brenner. Dannwurde er in eine seitliche Einsatzstelle derKüchenmaschine gesetzt. Unmittelbar überdem Feuer wäre die Hitze zu stark gewesen. Nun mussten die Bohnen mit demRührwerk, das innen Schaufeln hat, inBewegung gehalten werden. So vollzog sichlangsam der Röstprozeß. Obwohl wirwissen, dass es auch bei uns in Berge schon
sehr früh üblich war, Bohnenkaffee zurösten, muss gesagt werden, dass sich beiweitem nicht jeder - und schon lange nichtzu jeder Zeit - „guten Kaffee" leistenkonnte. Ein Aufguß vom Bohnenkaffee bliebbesonderen Anlässen vorbehalten. Die Hausfrau sparte auch gern einigeBohnen, um ihren "Aufgesetzten" zumachen. Dazu nahm sie nach altem Rezept: 125 g Zucker, 2 Tüten Vanillezucker, 90Stck. ganze Bohnen und 3/4 I Schnaps. Unter mehrfachem Schütteln ließ man alleseinige Tage ziehen und war sich dannbewusst, etwas Außergewöhnliches anbie-ten zu können. Da also Bohnenkaffee eine seltene Delika-tesse blieb, röstete man in solchen Kaffee-brennern Roggen und vor allem Gerste fürden „Malzkaffee". Ältere Leute berichten,dass dieser gar nicht einmal so schlechtschmeckte. Man musste nur aufpassen, dasser beim Brennen nicht zu schwarz unddadurch bitter wurde. Beim Rösten dieses"Kaffees" entwickelte sich ein derart in denAugen beißender Qualm, dass der Röstergezwungen war, sich hin und wiederdraußen an der frischen Luft zu erholen. Derim Hause entstandene aromatische "Kaffee-duft" hielt sich stets lange in den Räumenund signalisierte auf diese Art den bereitste-henden „frischen Kaffee". Vor dem Aufgußmahlte man den Getreidekaffee genausowie die Bohnen. Man wusste nicht nur von den Getreidear-ten "Kaffee" zu machen, sehr häufig nahmman auch die in kleine Stücke zerschnitte-
ne Wurzel der Zichorie oder auch Eicheln.Nach dem Rösten grob zerstoßen, wurdenletztere wässrig aufgegossen, um den"Kaffeetrank" kränkelnden Kindern zuverabreichen. Bei Erkrankungen der Haut,der Gelenke, Schleimhäute, Sinnesorganeund des Darms versprach man sich beisolchen sog. "skrofulösen" Kindern Besse-rung. Maria Poppe beschäftigte sich mit einemsehr alten Brauch: Sie backte Waffeln. Dasvöllig verrostete Eisen hatte sie auf demBoden wiedergefunden. Nach der Entro-stung mit einem Sandstrahlgebläse tauchtezur Freude aller auf dem Deckel folgendesin das Eisen eingearbeitete Rezept auf: „1 kg Mehl, 2 1/4 I Milch, 6-8 Eier, 375 gButter, 1 Löffel Hefe”.Diese Waffeln sind nicht mit Neujahrsku-chen zu verwechseln, die ja hauptsächlichzur Jahreswende auf den Tisch kamen.Waffeln dieser Art aß man vielmehr zu allenmöglichen Anlässen. Gern backte sie dieHausfrau nach Feierabend, wenn die ganzeFamilie gemütlich am offenen Feuerversammelt war. Dann wurden die Kuchenmit Vorliebe im noch warmen Zustandverzehrt. Kinder mochten sie besonders gernmit Marmelade bestrichen oder auch mitZucker bestreut. Das auf dem Wagen benutzte Eisen hatinnen fünf eingelassene Herzen, die alle mitder Spitze zur Mitte zeigen. Die fertigeWaffel sah also schon äußerlich anspre-chend aus und wird manchen Gaumen aufdem Hofe Poppe verwöhnt haben.
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In derPusteblumegeht es
weiter! Das Familienzentrum „Pusteblume" bietet abDezember wieder neue undinteressante Angebote an.
Das Familienzentrum „Pusteblume" bietet abDezember wieder neue undinteressante Angebote an.
Am Mittwoch, dem 8. Dezember 2010, um19 Uhr referiert Herr Rechtsanwalt ThomasStork über die Notwendigkeit, die Inhalteund die gesetzlichen Erfordernisse einerPatientenverfügung und einer Vorsorge-vollmacht. Am Donnerstag, dem 20. Januar 2011, um20 Uhr findet "Erste Hilfe am Kind" statt.Frau Doris Anders, Malteser Alfhausen, wirdan drei Abenden über Verhalten bei Verlet-zungen, Verbrennungen und Verbrühungen,Pseudokrupp, Fieberkrämpfe, plötzlicherKindstod, Übungen zur Wiederbelebung,sowie allgemeine Hilfestellung bis zumEintreffen des Arztes berichten. Die Kostenbetragen 20,00 d. Eine Anmeldung bis zum 17. 1. 2011 unter05435-902025 ist erforderlich, da dieTeilnehmerzahl begrenzt ist.
Am 27. Januar 2011 startet ein neuer Kursder KEB in der Zeit von 16.00 bis 17.30 Uhr.Die Bambini-Gruppe richtet sich an Elternmit Kindern ab einem Jahr. Begleiten -Anregen - Material erfahren - Bewegung -Interesse wecken - Neugierde zulassen -Intelligenz fördern sind die Eckpfeilerdieses Kurses. Ein Vortreffen um die Inhal-te genauer zu erfahren und zum Kennenlernen findet am Donnerstag, 20. Januar2011, um 20 Uhr in der Pusteblume statt.Anmeldung an Frau Kerstin Elting-Hartmann, KEB Referentin unter 05435-956988. Kosten für 10 Treffen 43,00 d.
Ab Mittwoch, den 12. Januar 2011 findetein neuer "Pilates-Kurs" ab 19.00 Uhr mitFrau Gerda Brüwer-Thole statt. Pilates-Übungen sind darauf abgestimmt, Muskelnzu stärken und zu formen, die Haltung zuverbessern und ein kräftiges Körperzentrumaufzubauen. Kosten für 7 Termine 17,50 d.Anmeldung unter 05435-902520.
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Des weiteren finden in der Pusteblumeauch weiterhin folgende Angebote statt: Frühstück, Mittagstisch mit Nachmittags-betreuung, PEKIP, Eltern-Kind-Gruppe,PAULA, Treffen des Tageselternvereins,Geburtsvorbereitung und Rückbildungs-gymnastik bei der Hebamme MarliesHengelage-Werner, Internetcafe, Spielkreisund die Großtagespflege.
Bei Interesse oder Fragen können sie sichin der Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr unter05435-902520 informieren.
Weitere Informationen erhalten sie auch imaktuellen Programm-Flyer, der in denGeschäften ausliegt.
Das Team des Familienzentrum "Pusteblume"wünscht eine besinnliche Weihnachtszeit undein gutes gesundes neues Jahr!
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Nach einer Klönrunde zu dem Thema„Alte Geschäfte in Berge“ besuchte icham 28.09.1992 Georg Langkamp, um ihn bezüg-lich seines früheren Geschäftes weiter zu befragen. Das Gespräch wurde von mir handschriftlich protokolliert.
Georg Langkamp betrieb bis zu seinem Ruhestand ein Textilge-schäft an der Hauptstraße in Obenberge. Er wusste viel aus frühe-rer Zeit zu erzählen. Seine Angaben dienen uns, einen Teil derBerger Geschichte über frühere Häuser und familiäre Zusammen-hänge in Obenberge zu erhalten.Früher führte Georg Langkamp ein Textilgeschäft, welches er vonseinem Onkel Ignatz Stall übernommen hatte. Das Gebäude wurde1985 von US-Stegwaren verändert, ummantelt und in den neuenKomplex integriert. Georg Langkamps ehemals auf der gegenüber-liegenden Straßenseite gelegenes Elternhaus, die alte katholischeKüsterei, wurde 1962 abgetragen. Heute steht dort die Volksbank.Sein Vater, Franz Langkamp (1873-1942), war Lehrer in Berge und20 Jahre Bürgermeister. Dazu war er Standesbeamter, Küster ander katholischen Kirche sowie dort auch Organist.
Ein Ausschnitt Alt-Berger Geschichte durch Georg Langkampvon Udo Hafferkampaus dem Buch „Berger Lebensbilder - anlässlich 75 Jahre Heimatverein Berge 1934 - 2009”
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Katholisches Küstergebäude um 1920 mit Familie Franz Langkamp, Gebäude abgetragen 1962, heute Volksbank.
Georg Langkamp verlebte seineKinder- und Jugendzeit in der altenKüsterei, bis im Jahre 1932 derNeubau Langkamp in der AntenerStraße fertiggestellt war. Vorherstand an dieser Stelle der AntenerStraße das auf der Vorseite untenabgebildete Ackerbürgerhaus mitScheune, welches Bäcker undAuktionator Jansing gehörte. Bis vordem Abbruch 1932 wohnte hier dervielen noch bekannte Gerd Hollah,davor Malermeister WilhelmHusmann. Gerd Hollah betrieb indiesem Hause eine Bäckerei, eineGastwirtschaft sowie ein Kolonial-und Schreibwarengeschäft und hattedazu noch eine kleine Landwirtschaft.Außerdem war „Hollah Gerd“ ein Tüftler, der so manches Radio-gerät wieder in Gang brachte. Er gehörte zu den „Berger Origina-len“.
Mit dem unten abgedruckten Bild der Bäckerei Jansing wird einAusschnitt aus dem Alt-Berger Dorfbild dargestellt, an das sichältere Bürger vielleicht noch erinnern werden.Der Giebel des Hauses Jansing, mit einer zweiflügeligen Tür ausge-stattet, schaute zur wesentlich tiefer gelegenen Antener Straße.Für den regen Geschäftsbetrieb hatte sich Jansing wegen desHöhenunterschiedes eine Rampe zugelegt. Über diese konnten dieFuhrwerke bis an den Hauseingang gelangen. Das Haupthausverfügte über eine nur kleine Diele. Für landwirtschaftliche Zweckewar die Wirtschaftsscheune da. Sie war mit dem Haupthaus verbun-den und stand, ein wenig rückversetzt, längsseits der Straße. Solcheine separate Scheune war typisch für Berger Ackerbürgerhäuser.Hier waren das wenige Vieh, die Geräte und auch die Erntevorräteuntergebracht. Die bescheidene Bäckerei befand sich in einemseparaten Gebäude hinter dem Haupthaus.
Georg Langkamp(1915-1995), Inhaber eines ehemali-gen Textilgeschäftes inObenberge.
Bäcker Jansing: Haus mit Scheunenanbau in der Antener Straße, seit 1932ersetzt durch Neubau Langkamp. Rechts neben dem Hauptgebäude das Haus des Schuhmachers Ricke, der vom Marktplatz etwa 1925 hier einzog, dahinter die katholischeKirche.
Das Gebäude gelangte in das Eigentum der Familie Langkamp,nachdem Franz Langkamp eine Tochter des Bäckers Jansing gehei-ratet hatte. Diese verstarb jedoch schon früh, so dass sich FranzLangkamp in zweiter Ehe mit Agnes Stall verheiratete, einerSchwester von Ignatz Stall, dem Inhaber des Textilgeschäftes am
Marktplatz in Obenberge. Damit wird die Verbindung der FamilieLangkamp zum ehemaligen Textilgeschäft Stall deutlich. Bis zum14. Lebensjahr weilte Georg Langkamp in Berge. Er absolviertedann in Bad Laer eine Lehre als Textilkaufmann und trat später indas Berger Textilgeschäft ein, das Ignatz Stall 1915 als Massivhauserrichtet hatte. Weil er jedoch keine Kinder hatte, übergab erschließlich Georg Langkamp dieses Geschäft.
Rückblick auf frühere Geschäftsabläufe
Links neben dem Eingang des früherenGeschäftes befand sich ein kleines, rechtsdavon ein größeres Schaufenster. Als Kindmusste Georg Langkamp sehr oft im Ladenmithelfen, in dem zu jener Zeit auch Spiel-waren angeboten wurden. Bei der Gestal-tung der Weihnachtsausstellungen war erimmer dabei, weil ihm diese Arbeit beson-ders viel Freude bereitete. Gekaufte Spiel-sachen zu Weihnachten kannte man zujener Zeit kaum. Bei seinem Onkel, derzunächst nicht nur Textilien führte, kamaber zu Weinachten immer eine Vielfaltentsprechender Geschenkartikel zusam-men. Damit konnte man sich natürlichwunderbar die Zeit vertreiben. Die Warenmusste er mit dem Handwagen von derKleinbahn holen. Im Geschäft waren siedann auszupacken und auszuzeichnen.„Und was es da alles in den Schaufensternauszustellen gab!“ An folgende Spielsa-chen erinnerte sich Georg Landkampbesonders gut:„Karussells zum Aufziehen, Figuren, dieBewegungen und Geräusche machenkonnten (Zwerge, Hunde, Puppen, Schie-nenzüge, Affen, Mäuse), Baukästen, Ställemit Tieren, Bauernhäuser mit Pferdewagen,Burgen mit Bleisoldaten, große und kleinefarbige, handbemalte Gummibälle für die
beliebten Fangspiele der Mädchen, Gesell-schaftsspiele, Bilderbücher, Mundharmoni-kas, Taschenmesser und vieles mehr“.
Zu jener Zeit war an einer Seite des Ladenszudem noch Platz für Lebensmittel.Überhaupt konnte man bei Ignatz Stallauch vieles von dem kaufen, was gleichnebenan, in Konkurrenz, auch BertusSeemann anbot. Später kam mit der
Gründung des Kaufhauses Konrad Zinn einweiteres Geschäft in den Berger Ortskern. Seit dem Neubau des PrivathausesLangkamp im Jahre 1932 an der AntenerStraße konnte man schon auf elektrischesLicht zurückgreifen, was natürlich manchesin der vorweihnachtlichen Schaufensterde-koration erleichterte. Unterstützt durchBaumschmuck, Lametta und Kerzen legteman also schon in jener Zeit Wert auf eine
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Wir bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauenund wünschen ein frohesWeihnachtsfest und allesGute für 2011!
Textilgeschäft Ignatz Stall, gelegen am Aufgang zur kath. Kirche, zweiSchaufenster neben der breiten Eingangstür, 1975 erworben undweitergeführt durch US-Stegwaren, 1985 ummantelt und in den Neubau dieser Firma integriert.
Wir wünschen allen eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in’s neue Jahr!
werbewirksame Weihnachtsdekoration, dieallerdings, im Vergleich zu späteren Jahren,in den ersten Anfängen steckte. Nach denKirchzeiten zu Advent und zu Weihnachtenwar grundsätzlich geöffnet.
Am Heiligen Abend waren es jedochmeistens die Männer, die noch kurz vor derBescherung Geschenke einkauften.Sonntags hatte man ohnehin das ganzeJahr hindurch nach der Kirche geöffnet. Bei
solchen Gelegenheiten kamen immerganze Familien zum Einkaufen. Man nahmsich viel Zeit dazu, spannte daher regel-recht die Pferde aus und band sie an diedafür vorgesehenen Pfosten vor demGeschäft. Manchmal benötigten die Leuteeinen halben Tag für das Aussuchen.
Daher munterte man sich zwischendurchmit einem schmackhaften Tropfen wiederauf, natürlich auf Kosten des Hauses. In derkleinen Privatwohnstube neben dem Ladenservierte man Kaffee und Kuchen. AuchHandelsvertreter, bei denen man Wareneinkaufte, wurden mit ihrer gesamtenAngebotspalette dorthin verwiesen.Manches Mal war es notwendig, dass derBahnspediteur Ignaz Schulting dieseVertreter mit ihren riesigen Eisenkoffernvom Bahnhof Bippen abholen musste. Siewaren so schwer, dass zwei Mann siegerade tragen konnten. Bis für den Einkaufalles ausgesucht war, blieben letzteremanchmal zwei bis drei Tage. Oftmalsübernachteten sie bei Ignaz Schulting im„Hotel zur Post“.
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musste und dort ebenfalls Flieger wurde, überfünfzig Jahre wie einen Schatz gehütet undversteckt. Immer wieder hat er sich gefragt, wie wohl FranzAltenbockum das Kriegsende erlebt hat. Ob er inseine Heimat zurückkehren konnte und wo wardiese Heimat, wo hat er gelebt? So gern hätte ersich bei ihm bedankt! Jetzt lebt Taras seit einigen Jahren in Berge, undnun ging im Oktober 2010 dieser Wunsch in Erfül-
lung. Dank mühevoller Suche im Internet fand seineFrau Aenne Kürzel heraus, dass die Tochter vonFranz Altenbockum in Rheine lebt und dass ihrVater auf dem Friedhof in Rheine begraben wurde. Bei Frau Ilse Pohlmann war die Freude groß, den"Jungen" kennen zu lernen, von dessen Rettung ihrVater ihr nach dem Krieg erzählt hatte und von demsie ebenfalls dieses Bild in ihrem Album hatte. So konnte nun Taras nach sechsundsechszig Jahrenseine Mission erfüllen. A. Kürzel
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Feldwebel der Luftwaffe FranzAltenbockum, 47 Jahre alt,
und Taras Rudich, 12 Jahre alt,im Sommer 1944
Die deutschen Soldaten sind auf dem Rückzug,denn die rote Front rückt näher. Feldwebel FranzAltenbockum befindet sich mit seiner Einheit aufdem Bahnhof in Debrecen/Ungarn. Auch Taras Rudich ist mit seinen Eltern und seinerfünfjährigen Schwester Helen dort, um einen Zugnach Deutschland zu erreichen. Am Vormittag des 2. Juni 1944 kommt plötzlichFliegeralarm. Aus heiterem Himmel bombardierenamerikanische Bomber den EisenbahnknotenpunktDebrecen, um den deutschen Soldaten denRückzug zu erschweren. Über tausend Menschenverlieren bei diesem furchtbaren Angriff ihr Leben.Soldaten, Zivilisten, Frauen und Kinder. In einemSplittergraben in Bahnhofsnähe kommen auch dieEltern von Taras ums Leben sowie seine kleineSchwester, die er gerade noch auf dem Schoß hatte. Er selbst, der einzig Überlebende aus diesemGraben, verletzt und traumatisiert, wird vondeutschen Fliegersoldaten gerettet und mitverwundeten Soldaten in ein Hospital gebracht. Erbleibt in den nächsten Wochen in der Obhut derSoldaten, die ihn mit auf den Rückzug nehmen.Durch Lemberg in der Ukraine über Lublin, Krakaunach Tschenstochau in Polen. Der Feldwebel FranzAltenbockum kümmert sich um ihn und bringt ihnvon dort im September 1944 auf ein Gut beiKonstadt/Oppeln in Oberschlesien. Hier im Gartenwurde das Bild aufgenommen, denn Franz Alten-bockum muss zu seiner Einheit zurück. Taras bekommt zum Abschied noch ein Bild vonseinem Soldatenfreund. Diese Bilder hat Taras mitanderen Dokumenten und Bildern aus Deutschlandwährend der Zeit, in der er in der Sowjetunion leben
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XVI. JahrgangNr. 50 - November 2010
Redaktion: A. Triphaus
Ponyliga in Berge gestartet
T E R M I N I N F O12. Dez. 2010 Vereinsmeisterschaften08. Jan. 2011 Reiterball 2011 2000 Gaststätte „Zu den Hünensteinen”21. Jan. 2011 Ausflug + Kohlessen„Mit Kind und Kegel“18. März 2011 Mitgliederversammlung 193009. u. 10. April Voltigierturnier14. bis 15. Mai 33. Berger Wanderritt25. Juni 2011 Junimond
200016. u. 17. Juli Berger Reitertage09. Okt. 2010 Altherrenritt18. Dez. 2011 Vereinsmeisterschaften
Bei den Meisterschaften des ReiterverbandesBersenbrück in Merzen im Juli dieses Jahreserkämpfte sich die 12-jährige Reiterin LeonieBrunneke, wie im vergangenen Jahr, den Meister-titel in ihrer Leistungsklasse mit ihrem Erfolgs-pferd Donnerlitchen. Grundlagen für ihren Erfolgwaren der 3. Platz im Stilspringen mit der Wertno-te 8,1 und der 2. Platz im Springen gegen die Uhrmit 0 Fehlern und einer Zeit von 40,83 Sekunden.Im Berger Verein verteidigt sie seit 2005 erfolg-reich den Titel „Erfolgreichste Reiterin“.
Kreismeister 2010 Berge I vor Schwagstorf und der Voltigiergemeinschaft Artland
Voltiteam Berge I verteidigte ihren Kreismeistertitel
RvZ - aktuell – 50. AusgabeDer Zucht- Reit- und Fahrverein Berge bedankt sich bei der Werbegemeinschaft Berge und der
Redaktion 'Berge im Blickpunkt' für die seit Jahrzehnten gewährte Plattform, Geschehnisse undNeuigkeiten aus dem Vereinsleben auf lokaler Ebene veröffentlichen zu können.
Die Voltigiermannschaft Berge I wurdeGoldmedaillengewinner bei der Kreismeister-schaft 2010 in Neuenkichen/Bramsche. Mucks-mäuschenstill war es, bevor die spannendeFrage beantwortet wurde, welches Team auf dasSiegertreppchen steigen darf. VorjahressiegerVoltiteam Berge I bestätigen ihre guten Leistun-gen und wurden mit Gold belohnt. Vizekreismei-ster wurde Schwagstorf und folgend der dritte
Platz auf dem Treppchen für Voltigiergemein-schaft Artland. Zum Voltiteam Berge I gehören:Trainer- und Longenführerin Sabine Waselowskimit Helferin Ina Sievers-Over-Behrens und denVolti Mädels Karoline Sievers-Over-Behrens,Judith Dobelmann, Anne Schillingmann, SarahDobelmann, Anna Lindlage, Kim Kramer, ClaudiaHeese und Titus Esselmann.
Bester Freund des Berger Reiter-nachwuchses ist der dunkelbrauneWallach „Major“, der sich an diesemTag zwei goldene Schärpen verdien-te. „Major“ stammt aus derNachzucht des passionierten Reitersund Pferdezüchters Ernst Kühle-Bange aus Hekese. Nach einjährigerAusbildung durch Sabine Waselo-wski hat sich der Braune zumVerlasspferd entwickelt.
Vereinsmeisterschaftenam 12. Dezember
Am 3. Adventssonntag verteidigen dieseDamen ihre Vereinsmeistertitel 2009 in derReithalle auf dem Gut Hengholt. v. l. AnitaSchulte zu Holsten, Ina Sievers-Over-Behrens,Sarah Dobelmann, Judith Dobelman und vorneSophie Rietbrock. r. Vereinsvorsitzende HeikeKürzel-Dobelmann
Beim Nachwuchschampionat desKreisverbandes Bersenbrück holteBerge mit Nele Demmer, LauraVölpel, Julia Summe, Denise Völpel,Jana Vogel und Katharina Summeund Longenführerin WilmaMehmann ebenfalls die Goldmedail-le.