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Jul 06, 2020

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Blick Kontakt Das Magazin der Christoffel-Blindenmission

Erfolg lebt von Chancen

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Liebe Freundinnen und Freunde der CBM, Gerechtigkeit bedeutet für mich, jedem Menschen etwas zuzutrauen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Dieses Zutrauen in die Schaffenskraft von z.B. blinden oder körperbehinderten Menschen fehlt Banken in Ent-wicklungsländern häufig. Behinderte Frauen und Män-ner bekommen entsprechend selten einen Kredit, um sich Saatgut zu kaufen oder ein Geschäft zu eröffnen. Spargruppen, wie die in Ruanda aus unserer Reportage auf Seite 4, zeigen, dass behinderte Frauen und Männer erfolgreich sein können, wenn sie eine echte Chance bekommen. Drei Mitglieder dieser Gruppe lernen Sie in unserer Titelgeschichte kennen. Für Gleichheit setzen sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CBM-Sonderpreises beim Wett- bewerb „Jugend forscht“ ein: Durch ihre Erfindungen rücken die Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderung dichter zusammen. Und dann sind da natürlich noch unsere Spenderinnen und Spender, die mit kreativen Benefiz-Aktionen unsere Welt immer wieder ein Stück gerechter machen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Ihr Dr. Rainer Brockhaus – Vorstand –

Dr. Rainer Brockhaus Vorstand Christoffel-Blindenmission

Ihre Ansprechpartner Spenderbetreuung Alexandra Gerber und Kolleginnen Telefon: (0 62 51) 131-131 Fax: (0 62 51) 131-139 [email protected] Materialversand sowie BlickKontakt als Hörversion Marzena Gergens Telefon: (0 62 51) 131- 2 95 Fax: (0 62 51) 131- 2 99 [email protected] Erbschaften Carmen Maus-Gebauer Telefon: (0 62 51) 131-148 Fax: (0 62 51) 131-199 [email protected] Kirchengemeinden Gisela Matthes Telefon: (0 62 51) 131- 2 91 Fax: (0 62 51) 131- 2 99 [email protected] Großspender- und

Engagementberatung Rebekka Massoth Telefon: (0 62 51) 131-153 Fax: (0 62 51) 131-189 [email protected] Schulen Andrea Müller Telefon: (0 62 51) 131- 2 93 Fax: (0 62 51) 131- 2 99 [email protected] Unternehmenspartner Tanja Spiegel Telefon: (0 62 51) 131- 3 87 Fax: (0 62 51) 131-169 [email protected]

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Die Chance auf Selbsthilfe

Jeanne, Judith und Jean sind durch eine Behinderung oder die Betreuung eines behinder-ten Angehörigen an den Rand der Gesellschaft gedrängt. An eigene Arbeit ist nicht zu den-ken – bis eine von CBM-Spen-derinnen und -Spendern un-terstützte Spargruppe ihnen eine Chance gibt. 04

09 „Jugend forscht“ für Menschen mit Behinderung

10 Schulen in Äthiopien kämpfen gegen Trachom

15 CBM hilft Opfern von Tropensturm Idai

20 Wertvolles Geschenk für den kleinen Tohidul

14 Heinrich Bedford-Strohm im CBM-Interview

16 Immobilienschenkung kann sich lohnen

19 Kinder sammeln laufend Spenden

15 Der Kampf der CBM gegen Blindheit als TV-Doku

12 Anibal wird gefördert und kann zur Schule gehen

Was in der Welt passiert Was in Deutschland passiert

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Ruanda, 25 Jahre nach dem Völkermord: Wenn Jeanne (55) die Straße ihres Heimat-dorfes entlangläuft, folgen ihr noch immer Blicke. Auf Krücken gestützt, die sie fest in den sandigen Boden drückt, schleppt sie sich auf einem Bein durch den Tag. Sie ist eine Außenseiterin, vom Krieg gezeichnet. Auf dem Weg zum Haus ihrer Eltern verlor sie 1994 durch eine Landmine ihr rechtes

Bein. „Damals wollte ich nur noch sterben“, erinnert sie sich. Ausgestoßen und beschimpft

Auch für ihre kleine Tochter Beatha war es ein traumatisches Erlebnis. Zum Zeitpunkt der Explosion war sie mit einem Tuch auf den Rücken ihrer Mutter gebunden. Noch heute leidet die Tochter an einer psy-

Arm, allein oder durch Behinderungen eingeschränkt: Jeanne, Judith und Jean aus Ruanda stehen vor dem finan-ziellen Ruin – bis ihnen eine Spargruppe neuen Mut gibt.

„Sie nannten mich einen Niemand“

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Strahlend präsentiert Judith eine Handvoll ihrer Bohnen. Diese kauft sie zunächst ihren Nachbarn ab, um sie dann gewinnbringend auf dem Markt zu verkaufen.

In dieser Kiste wird das eingezahlte Geld der Spargruppe gesam-melt. Damit nichts abhandenkommt, werden die Schlüssel für die drei Vorhängeschlösser auf drei Mitarbeiter verteilt.

chischen Erkrankung. Auch die Ehe von Jeanne über-stand den Wahnsinn des Krieges nicht: „Bevor mein Mann mich umbringen konnte, floh ich wieder zu mei-nen Eltern.“ Doch damit war Jeannes Leid noch nicht zu Ende. Wo sollte sie als alleinerziehende, behinderte Frau Arbeit finden? Wie sollte sie ihre Tochter ernähren? Ihr blieb nichts anderes übrig, als in den Straßen Kiga-lis, Ruandas Hauptstadt, zu betteln. Eine erniedrigende Zeit. „Die Menschen haben mich diskriminiert, nannten mich ‚Kimuga‘, was so viel bedeutet wie ‚ein zerbroche-ner Krug‘“, erzählt Jeanne. „Ein Niemand.“ Spargruppe als Lichtblick

Auch Judith (37) kennt die Ausgrenzung, die quälenden Gedanken. Auch sie ist alleinerziehend, Mutter von vier kleinen Kindern. Lange Zeit wusste sie nicht, wie sie das Essen für ihre Familie bezahlen sollte – oder die Behandlungen für ihren behinderten Sohn Jean-Claude. Die kaputte Tür und das undichte Dach reparieren? Un-denkbar. Dann erfuhr Judith von einer Spargruppe, die mithilfe der CBM-Partnerorganisation „Nudor“ speziell für Menschen mit Behinderungen und deren Angehöri-gen aufgebaut wurde. Ohne zu zögern, schloss sie sich der Gruppe an. Dort traf sie auch auf Jeanne. Für die beiden Frauen wurde die Gruppe zu einem Lichtblick. Tomatenpflanzen sichern die Existenz

Einmal in der Woche treffen sich die 26 Mitglieder in einer kleinen Lehmhütte auf dem Land. Sie alle eint, dass sie ihre Lebensumstände verbessern wollen. Dafür brauchen sie einen Kredit. Geld, das sie von einer Bank nie bekommen würden. „Viele Bankangestellte wissen einfach nicht, was behinderte Menschen erreichen kön-nen, wenn man ihnen eine Chance gibt“, erklärt Nudor-Mitarbeiter Emile Cadet Vuningabo. Also hilft sich die Gruppe mit Kleinkrediten selbst. Dazu zahlen die Mit-glieder wöchentlich so viel Geld ein, wie sie gerade kön-nen. Aufbewahrt wird es in einer kleinen Holzkiste, drei Vorhängeschlösser schützen vor einem Diebstahl. Wer

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vier Wochen eingezahlt hat, kann einen Kredit beantra-gen, der dann so schnell wie möglich zurückgezahlt werden soll. Dieser kann bis zu dreimal höher ausfallen als der Sparbetrag. Einzige Voraussetzung: Die Geschäfts-idee muss von der Gruppe gebilligt werden. Damit hatte Jean (59) kein Problem. Der nach einem Unfall erblindete Familienvater bat um Geld für mehrere Bananenstauden. Aus diesen stellt er Bananenbier her. Mit dem Erlös versorgt er seine Familie.

In den ärmsten Regionen der Welt gibt es noch unzählige Menschen wie Jeanne, die Hilfe benötigen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie können das ermöglichen! 25 Euro kostet ein Mentor, der Spargruppen in geschäftlichen Fragen berät. 100 Euro kostet ein Kleinkredit für Projekte im Bereich Existenzsicherung. Jeder Euro zählt! Kennwort: Zukunft Danke für Ihre Hilfe!

Bitte helfen Sie Menschen, ihre Existenz zu sichern!

Und Jeanne und Judith? Sie konnten ebenfalls mithilfe eines Kredits ihre Existenz sichern. Jeanne, indem sie Tomaten anpflanzt und verkauft, Judith als Bohnen-Händlerin. „Ich habe so viele Tomaten, dass ich mit dem Kredit jetzt sogar Erntehelfer anstellen kann“, freut sich Jeanne. Auch eine Ziege möchte sie sich noch kaufen. Ob es klappt? Sie lächelt, denn eines weiß sie schon jetzt: „Ich bin kein Niemand mehr. Nur noch eine Frau mit Behinderung.“

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Mit seinem Kredit kaufte Jean noch mehr Bananenpflanzen, um sie, wie hier auf dem Bild, mit seinen Händen zu einem Brei zu kneten. Damit aus den Früchten leichter Flüssigkeit entweicht, fügt er Grashalme hinzu. Aus dem Saft entsteht sein Bananenbier.

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Kenia. „Der fliegende Augen-Safari-Dienst bietet eine einzigartige Mög-lichkeit, der von Blindheit bedroh-ten Landbevölkerung Kenias (...) rasche Hilfe zu bringen“, berichtete 1970 ein CBM-Mitarbeiter. Mittlerweile ist die CBM in Kenia seit 50 Jahren erfolgreich aktiv. In sechs Projekten hilft sie heute Menschen mit Behinderungen. Ein Fokus liegt dabei auf gemeindenaher Rehabili-tation und Augengesundheit. Die größte Augenklinik der Region, das Sabatia Hospital, ist eine wich-tige Anlaufstelle – doch für viele Menschen in entlegenen Gebieten Kenias unerreichbar. Auch heute fliegen Ärzte noch in abgelegene Gebiete. Die meisten Patientinnen und Patienten erreichen die Augen-klinik aber auf dem Landweg.

Dortmund. Eine besondere Ehre wurde der Christoffel-Blindenmis-sion (CBM) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag zuteil: Horst Köhler, Bundespräsident a.D., und seine Ehefrau Eva Luise Köhler besuchten dort den CBM-Informati-onsstand. Das Paar tauschte sich angeregt mit CBM-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus, z.B. über das

Erreichen der inklusiven Nachhaltig-keitsziele der Vereinten Nationen. Dabei betonten beide, dass sie die weltweite Arbeit der CBM für behin-derte Menschen wertschätzen. Das 100-jährige CBM-Jubiläum im Jahr 2008, bei dem die damalige First Lady Schirmfrau war, ist bei-den in guter Erinnerung geblieben.

Horst Köhler im Gespräch mit der CBM

50 Jahre Projektarbeit in Kenia

Bensheim. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CBM haben verstor-benen Spendern und Testaments-gebern gedacht. Sie drückten damit ihre Dankbarkeit für all jene aus, die sich für Menschen mit Behinderungen engagiert haben.

Umrahmt von dem Lied „Von guten Mächten wunderbar gebor-gen“, wurden die Spendernamen vorgelesen und Kerzen entzündet. Abgerundet wurde die Gedenk -andacht mit einem Querflöten-konzert sowie dem Vaterunser.

CBM gedenkt verstorbener Spender

Bundespräsident a.D. Horst Köhler (l.) im Gespräch mit CBM-Referent Jan-Thilo Klimisch.

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Bensheim. Beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ haben junge Nachwuchsforscher wieder Erfindergeist bewiesen – und Produkte entwickelt, die das Leben für Menschen mit Behinde-rungen einfacher machen. Dafür zeichnete die CBM die Nachwuchs-forscher nun aus. Den CBM-Sonderpreis „Innovatio-nen für Menschen mit Behinderun-gen“ haben die Geschwister Anna (12), Gerold (12) und Felix Kiefl (15) aus Bayern gewonnen. Mit ihrer Erfindung habe sie sich an ein Tabu-thema herangetraut: künstliche Darm- oder Harnblasenausgänge, sogenannte Stomas. Die drei entwi-ckelten einen ringförmigen Sensor, der Feuchtigkeit erkennt. Dadurch werden Stoma-Träger frühzeitig

Die Gewinner Felix, Gerold und Anna Kiefl mit ihrem Frühwarnsystem für Stoma-Träger.

Auszeichnungen für junge Tüftler

durch ein Signal gewarnt, falls etwas undicht werden sollte. Tags-über durch eine Vibration, in der Nacht durch ein Piepsen. Dann bleibt den Betroffenen durch eine eingebaute Dichtung noch etwa fünf Minuten Zeit, um auf die Toilette zu gehen. Ein Roboter übersetzt

In der Kategorie „Schüler experi-mentieren“ haben Mirja Thieme (13) und Daniel Homburg (13) aus Hessen gesiegt. Die Schüler aus Darmstadt entwickelten einen Ro-boter für gehörlose Menschen, der Sprache in Gebärden umwandelt. Mit seiner Hilfe können ge hörlose Menschen gesprochene Sprache verstehen, auch wenn ihr Gegen-über keine Gebärdensprache beherrscht.

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Blinde und sehbehinderte Menschen in Entwicklungsländern brauchen Ihre Hilfe. Unterstützen Sie den Kampf der CBM gegen vermeidbare Blindheit.

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Saubere Hände beugen Trachom vor Wie wichtig Waschen ist, lernen die Lehrkräfte, Schülerin-nen und Schüler einer Grundschule in Äthiopien. So hat die gefährliche Augenkrankheit Trachom keine Chance.

Partnerschaft für das Augenlicht

„Bis vor Kurzem wusste ich nichts über Trachom. Ich war überrascht, dass die Krankheit so leicht durch richtige Hygiene verhindert werden kann. Dennoch sind so viele Men-schen erkrankt“, sagt Misganaw. Der 15-Jährige lebt in der Amhara-Region in Äthiopien. Dort sind rund 60 Prozent der Bevölkerung an Tra-chom erkrankt. Deshalb fördert die Christoffel-Blindenmission (CBM), auch in Kooperation mit „i+m Na-turkosmetik Berlin“, an zahlreichen Schulen Anti-Trachom-Clubs. Da-

durch erfahren die Lehrkräfte und Klassenvorsteher, wie sie die Au-genkrankheit, die zu Blindheit füh-ren kann, verhindern können. Ganze Familien schützen

Misganaw wäscht sich nun zweimal pro Tag das Gesicht mit sauberem Wasser. „Ich habe meiner Familie erklärt, wie wichtig sauberes Was-ser und Handtücher sind“, sagt Misganaw. So erreichen die Kinder die gesamte Dorfgemeinschaft – dank des Engagements von Spen-derinnen und Spendern der CBM.

Bensheim/Berlin. Im Kampf gegen die gefährliche Augenkrank-heit Trachom gehen die CBM und „i+m Naturkosmetik Berlin“ neue Wege: Am 15. Oktober – pünktlich zum Tag des Händewaschens – er-scheint die Handseife „Fair Edition Spenderseife“. Pro verkaufter Flasche gehen ein Euro an ein CBM-Projekt in Äthio-pien, das hygienische Verhältnisse vor Ort verbessert. Eine Grund - voraussetzung, um Trachom zu bekämpfen (siehe links). Soziales Engagement

„i+m Naturkosmetik Berlin“ stellt seit 1978 Bio-Naturkosmetik her. Dabei werden fair gehandelte Roh-stoffe verwendet. Die Produkte sind vegan und wurden ohne Tier-versuche entwickelt. Das Unternehmen spendet einen Teil seiner Gewinne an Umwelt- und Naturschutzprojekte und übernimmt auch soziale Verantwortung. So hat es neben der Trachom-Kooperation mit der CBM beispielsweise den Bau eines Frauenhauses und einer Schule in Sambia gefördert. Erhältlich ab 15. Oktober

Die Handseife „Fair Edition Spenderseife“ kann ab dem 15. Oktober online gekauft werden unter www.iplusm.berlin

Trachom wirksam vorbeugen: an der Waschstation der Grundschule von Double Mariam in Äthiopien. Das verhindert Blindheit und macht sogar Spaß!

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Händewaschen hilft. Besonders in Ländern, wo verschmutztes Trinkwasser und fehlende Hygiene dazu führen, dass sich Menschen mit der Augenkrankheit Trachom infi zieren und erblinden.

Die i+m Edition Spenderseife unterstützt ein Projekt der CBM (Christoffel-Blindenmission) in Äthiopien, das für Aufklärung und eine deutliche Verbesserung der hygienischen Verhältnisse sorgt und so die Ursachen der Infektionskrankheit bekämpft.

Mit jeder Seife spenden Sie 1 Euro für Sauberkeit und Gesund-heit und helfen so, das Augenlicht vieler Menschen zu retten.

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Glücklich lernen Anibals Familie ist zu arm, um ihn auf eine Förderschule zu schicken. Seit acht Jahren besucht der Vierzehnjährige mit Downsyndrom die Regelschule – und ist froh darüber.

Anibal (14) erfährt eines im Über-fluss: Liebe. Keiner schämt sich für ihn. Dass er das Downsyndrom hat, erfuhr seine Mutter Maria erst, als

sie mit ihrem damals sechs Jahre alten Jungen einen Arzt aufsuchte. Anibal konnte nicht sprechen und nur mühsam essen. „Ich war ge-

schockt und habe geweint. Aber wis-sen Sie was? Er ist mein Sohn, und ich bin froh darüber.“ Gemeinsam leben

In ihrer Nachbar-schaft in Chiquimula, einer Stadt im Süden Guatemalas, ist Ani-bal selbstverständ-lich Teil der Gemein-schaft. Jeden Abend

Anibal liebt seine Schule. Und seine Schule freut sich, dass er da ist.

geht er mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern in die Kirche. Und auch hier erlebt der Junge, dass er dazugehört wie alle anderen. Wen Anibal kennt, der wird gedrückt — eine Zuwendung, die niemand unerwidert lassen kann. Inklusiver Unterricht für alle

Inklusion in der Gemeinde ist gut, doch es braucht ebenso Bildung, um ein möglichst unabhängiges Leben führen zu können. Für Anibal wäre ein Schulumfeld wichtig, das seine Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigt. Doch Anibals Fami-lie ist zu arm, um den Besuch einer Förderschule zu bezahlen. Damit er dennoch zur Schule gehen kann, bringt ihn seine Mutter in die Regel-schule. Dort werden Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet.

Auf dem Schulhof tanzt Anibal gern zusammen mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern.

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Zusätzlich fördert der CBM-Projekt-partner „ADISA“ die Entwicklung des Jungen: Er bekam eine Brille und erhält regelmäßig Trainings, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Die Notlösung der Regelschule ent-puppte sich als Glücksfall: Anibal liebt seine Schule! Voll in die Klasse integriert

„Ich habe eine Fortbildung zum Thema Inklusion gemacht und ver-suche, Anibal bestmöglich zu för-dern. Er ist ganz in seine Klasse inte-griert, lernt und spielt gern mit den anderen. Wir tun alles, um ihn ein-zubinden“, erklärt seine Lehrerin. Beim Tanzen ist Anibal übrigens ganz vorne mit dabei. Sogar einen Tanzwettbewerb hat er schon ge-wonnen. Darauf sind auch seine Mitschülerinnen und -schüler stolz. Sie applaudieren begeistert, wenn Anibal für sie tanzt. Er ist einer von ihnen. Und darüber sind alle froh.

Pirna. Für Hannelore Münzer ist auch der eigene Geburtstag ein Anlass, anderen zu helfen. So bat die längjährige CBM-Spenderin aus Pirna an ihrem 80. Geburstag anstelle von Geschenken um „Mäuse für die Arbeit der CBM“. Dafür bastelte sie eine tolle pas-sende Spendenbox (siehe rechts). In diese gaben ihre Gäste zur Feier des Tages „Mäuse“ in Höhe von 360 Euro. Wir sagen: Herzlichen Dank!

Auch Sie können anlässlich Ihres Geburtstags oder eines anderen Festes um Spenden bitten! Die CBM bietet Ihnen dazu ein Anlass-spenden-Paket mit Infos, Spen-denbox, Formularen und Spen-denquittungen. Das Anlass- spenden-Paket erhalten Sie bei Carmen Ertl per Telefon unter (0 62 51) 131-131 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected].

Viele „Mäuse“ gesammelt und auf Geschenke verzichtet

Clemens Bittlinger auf Tournee

Flussblindheit bewegt Spender

Erleben Sie die besondere Stimmung der Adventszeit auf den Konzerten unseres Botschafters Clemens Bittlinger. Der Liedermacher entfaltet gemeinsam mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern ab Ende November den Zauber von Weihnachten und sammelt Spenden für die CBM. Weitere Informationen unter: www.bittlinger-mkv.de

Tourdaten 2019: 29. November: Minden 30. November: Siegen-Geisweid 1. Dezember: Remchingen 4. Dezember: Ober-Ramstadt 5. Dezember: Wilsum 6. Dezember: Steinfurt

7. Dezember: Extertal-Silixen 11. Dezember: Würzburg 12. Dezember: Grünstadt 13. Dezember: Kirchhaslach 14. Dezember: Eichstetten 15. Dezember: Rosbach

Schwalbach. Das Schicksal der an Flussblindheit erkrankten Menschen hat CBM-Spender Joseph Weiler tief bewegt. Deshalb bat er die Gäste an seinem 81. Geburtstag, auf die übli-chen Geschenke wie Bücher, Blumen und Gutscheine zu verzichten. „Nein! Ich brauche Geld, um helfen zu kön-nen. Lasst es uns gemeinsam tun!“, schrieb Weiler in seiner Einladung und berichtete der Gesellschaft, was Flussblindheit anrichtet. Daraufhin kamen 1.000 Euro an Spenden zu-sammen. Vielen Dank!

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Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD, bei seinem Besuch der CBM in Bensheim.

„Unsere Verantwortung reicht über eigene Grenzen hinaus“Bensheim. Bei seinem Besuch der CBM-Zentrale hat sich der Ratsvor-sitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Zeit genommen für ein Gespräch – über Gerechtig-keit und die globale Aufgabe von Christinnen und Christen. CBM: Sie haben sich lange Zeit mit

dem Thema soziale Gerechtigkeit

befasst, unter anderem in ihrer

Promotion. Also lassen Sie uns mit

einer großen Frage anfangen: Wie

gerecht ist unsere Welt aktuell?

Heinrich Bedford-Strohm: Es fällt mir nicht schwer, eine Fülle von Ungerechtigkeiten in dieser Welt zum Ausdruck zu bringen: Das Sichtbarste und Skandalöseste ist die Tatsache, dass jeden Tag un- zählige Menschen sterben, weil sie nicht genügend Nahrung oder Medikamente haben – obwohl es genug davon auf dieser Welt gibt. Das ist ein unerträglicher Zustand, der uns nie in Ruhe lassen kann. CBM: Was muss sich ändern?

Bedford-Strohm: Es muss sich eine Grundhaltung einstellen, die ernst nimmt, was die Bibel sagt: nämlich, dass jeder Mensch geschaffen ist zum Bilde Gottes und dass unsere Verantwortung über die eigenen – die deutschen, die europäischen –

Grenzen hinausreicht. Es ist eine globale Aufgabe – insbesondere auch für Christenmenschen –, nach Wegen zu suchen, dass diese Gott-ebenbildlichkeit des Menschen und die Menschenwürde, die damit ver-bunden ist, wirklich überall auf der Welt durchgesetzt wird. CBM: Die CBM fördert die Chancen-

gleichheit für Menschen mit Behin-

derungen in Entwicklungsländern.

Warum ist das aus christlicher Per-

spektive wichtig?

Bedford-Strohm: Das ist deswegen ganz zentral, weil der Vorrang für die Armen einer der grundlegenden Charakteristika der biblischen Überlieferung ist. Das ist nicht etwa

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ein Nebenschauplatz in der Bibel, sondern zieht sich durch alle bibli-schen Traditionen hindurch. Das Doppelgebot der Liebe – die Un-trennbarkeit von Gottesliebe und Nächstenliebe – ist eine konkrete Konsequenz, die Jesus uns, nach den Berichten im Neuen Testament, mit auf den Weg gibt. Deswegen ist dieser Punkt nicht etwa ein Zusatz, sondern berührt den Kern unseres Glaubens. CBM: Kritiker sagen Entwicklungs-

zusammenarbeit sei ein Fass ohne

Boden. Was ist Ihre Antwort darauf

und Ihre Botschaft an die Spende-

rinnen und Spender der CBM?

Bedford-Strohm: Mich macht diese Diagnose zornig, weil ich viel zu viele konkrete Projekte selbst erlebt habe und gesehen habe, wie segens-reich sie sind und welchen großen Unterschied sie im Leben von ganz konkreten Menschen machen. Und wenn man sich die Broschüren der Christoffel-Blindenmission anschaut und sieht, mit wie wenig Geld, Men-schen das Augenlicht zurückgege-ben werden kann, dann trifft einen das im Herzen. Denn man sieht, wie wenig es eigentlich erfordert, wenn wir aus Dankbarkeit für das eigene Gesegnet-Sein, eben auch was für andere geben – für die das im Leben einen entscheidenden Unterschied macht.

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Simbabwe. Der verheerende Tro-pensturm Idai traf die Menschen in Mosambik, Malawi und Simbabwe Mitte März genau zur Erntezeit. Die CBM leistete dank der Unterstützung ihrer Spenderinnen und Spender in zwei Provinzen Simbabwes schnelle Hilfe, um die größte Not zu lindern. Besonders im Blick: Familien mit behinderten Angehörigen. Unterstützung für 4.000 Menschen

Gemeinsam mit ihrem Partner vor Ort, der „Jairos Jiri Association“ (JJA), verteilte die CBM bis in den September hinein mehrmals Lebens-mittel. Rund 4.000 Menschen erhiel-ten u.a. Reis, Bohnen, Öl und Zucker,

um die erheblichen Ernteausfälle zu überstehen. Lebensmittelvertei-lungen sind aber nur ein Aspekt un-serer Hilfe: So erhielten Menschen mit Behinderungen Hilfsmittel sowie Zugang zu medizinischer Behandlung und Rehabilitations-maßnahmen. Doch die Katastrophe hat auch seelische Narben bei den Opfern hinterlassen. Die CBM bildet ge-meinsam mit ihrem Projektpartner medizinisches Personal aus. Da-durch kann es traumatisierte Men-schen besser erkennen und an ent-sprechende Facheinrichtungen überweisen.

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Schnelle Hilfe nach Tropensturm Idai

Helfen Sie Menschen in Not! 56 Euro kostet ein Nah-rungsmittelpaket, mit dem ein Haushalt eine Woche auskommt. Kennwort: Nothilfe Danke für Ihre Hilfe!

Bitte spenden Sie jetzt!

CBM-Partner JJA verteilt Lebensmittel an Familien mit behinderten Angehöri-gen. Kleines Foto: Ein CBM-Team prüft, was die Menschen am dringendsten brauchen.

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Die Schenkung einer Immobilie kann unter bestimmten Bedingun-gen Erbschaftsteuer sparen. Ein Ehegatte kann seinem Partner, seinen Kindern oder den Kindern verstorbener Kinder sein Heim steuerfrei übertragen, wenn fol-gende Punkte zutreffen: • Das Grundstück liegt im Inland, in

der EU oder im euro päischen Wirt-schaftsraum.

• Der oder die Schenkende bewohnt das Haus bis zum Schluss selbst. Die Immobilie ist der Mittelpunkt des Lebens. Es darf kein Ferien-haus sein.

• Der Beschenkte erklärt, dass er in der Immobilie wohnen möchte.

Wer eine Immobilie besitzt, muss sich irgendwann entscheiden, ob das Haus vererbt werden oder zu Lebzeiten als Schenkung an Verwandte übergehen soll. Lesen Sie, wie Sie sich mit einer Schenkung im Alter absichern können und was Sie dabei beachten sollten.

• Der Beschenkte muss mind. zehn Jahre in der Immobilie wohnen.

• Bei Kindern verstorbener Kinder darf die Wohnfläche 200 Quadrat- meter nicht übersteigen.

• Bei Eheleuten spielen Umfang und Größe des ehelichen Güterstands keine Rolle. Sie können sich gegen-seitig selbst Luxusvillen steuerfrei übertragen.

Bitte beachten Sie! Das eigene Haus als Absicherung fürs Alter ist für Viele immer noch attraktiv. Doch das Geld ist in der Immobilie gebunden, steht den Besitzern nicht zur Verfügung. Einige Finanzdienstleister bieten Produkte wie z.B. eine Immobi-lien-Leibrente an. Rentner können bis zum Lebensende in den eige-

nen vier Wänden wohnen und erhalten eine monatliche Rente. Nach dem Versterben der Be- sitzer geht die Immobilie an den Finanzdienstleister über. Derartige Modelle können sich lohnen, bergen aber auch Risiken. Deshalb sollten Sie sich vorher gut von einem unabhängigen Exper-ten beraten lassen.

Schenkung kann sich lohnen

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Oskar Krein (v. l.) Telefon: (0 62 51) 131-142 Andreas Nordt Telefon: (0 62 51) 131-141 Carmen Maus-Gebauer Telefon: (0 62 51) 131-148 Roswitha von Hagke Telefon: (0 62 51) 131-145

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Fax (0 62 51) 131-199 E-Mail: [email protected]

Fachanwälte antworten Ihre Fragen zum Erbrecht beant- worten die Fachanwälte Wolfgang Roth und Thomas Maulbetsch. Rufen Sie kostenlos an:

Telefon (08 00) 10150 22, Dienstag, 19. November 2019,

10 bis 15.30 Uhr. Beide Experten unterstützen die Aktion unentgeltlich. Vielen Dank! Veranstaltungen:

„Das kluge Testament“

22.10.19 Mainz

„Eigenständig bleiben“

23.10.19 Limburg

Sichern Sie sich selbst ab

Bei einer Schenkung sollten Sie da-rauf achten, dass Ihnen genügend Geld bleibt, um sorgenfrei zu leben. Deshalb werden oft Gegenleistun-gen vereinbart. Der Beschenkte kann dem Schenkenden zum Bei-spiel einen monatlichen Betrag überweisen. Für die Immobilienschenkung ist ein notarieller Übergabevertrag er-forderlich. Dieser regelt die Bedin-gungen, beispielsweise einen lebenslangen Nießbrauch. Damit kann der Schenker im Haus wohnen bleiben oder Miete einnehmen. So regeln Sie den Pflegeumfang

Sie können Ihre Immobilienschen-kung auch an eine Pflegeverpflich-tung für den Beschenkten knüpfen. Bedenken Sie, dass die Betreuung eines pflegebedürftigen Menschen mit hohen Kosten und persönlicher Belastung verbunden sein kann. Dieses Anliegen sollten Sie daher unbedingt vorab mit der Person be-sprechen, die Sie beschenken möchten. Traut diese sich die Auf-gaben zu, sollten Sie Umfang und zu erbringende Pflegeleistungen vertraglich festhalten. Folgende Punkte sollten abgewogen werden: • Muss der Pflegeverpflichtete die

Leistungen selber erbringen, oder kann er sie auf andere übertragen?

• Übernahme der Pflege bei Urlaub, Krankheit oder veränderter fami-liärer Situation.

• Eventuelle Übernahme durch die Erben des Pflegeverpflichteten nach dessen Tod.

• Soll die Pflege in der Wohnung erfolgen und endet die Pflege- verpflichtung mit dem Auszug der zu pflegenden Person aus der Wohnung?

• Umfang der Pflegeleistung, z.B. Körperpflege, Zubereitung von Mahlzeiten, Reinigung der Wohnung.

• zumutbarer Zeitaufwand. • Orientierung von Leistung und

Aufwand an den Pflegegraden. • Wer erhält das Pflegegeld von der

Pflegeversicherung? Darüber hinaus kann es auch pas-sieren, dass die Pflegeverpflichtung nicht mehr erbracht werden kann. Legen Sie fest, ob Sie das Grund-stück dann zurückfordern und wie bereits erbrachte Leistungen abge-golten werden sollen. Fachliche Beratung: Wolfgang Roth, Fachanwalt für Erbrecht, Obrigheim Bestellen Sie kostenlos unsere

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17BlickKontakt Oktober 2019

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Ruanda. Die CBM rettet dank ihrer Spenderinnen und Spender Augen-licht in den ärmsten Regionen der Welt. Wie blinde Menschen selbst in abgelegenen Dörfern gefunden und behandelt werden, zeigt jetzt die Fernseh-Dokumentation „Der Kampf ums Augenlicht“. Ein Filmteam des Senders 3sat hat den Augenarzt Dr. Sylvain El-Khoury mehrere Tage begleitet. Er operiert täglich 30 und mehr Patienten am CBM-unterstützten „Kabgayi Eye Hospital“ in Ruanda. Die Dokumen-tation nimmt die Zuschauer auch mit zu einem Außeneinsatz des in

Deutschland aufgewachsenen Arz-tes mit libanesischen Wurzeln. In den „Augen-Camps“ warten die Patientinnen und Patienten auf Holzbänken auf ihre Behandlung. Trotz der schwierigen Bedingungen: el-Khourys Arbeit ist erfolgreich. Er gibt einer blinden Frau das Augen-licht zurück – nach fünf Jahren in fast völliger Dunkelheit sieht sie wieder ihre Kinder und Enkelkinder. Sendetermin

„Der Kampf ums Augenlicht“ Donnerstag, 24. Oktober, 20.15 Uhr, auf 3sat

Fernseh-Doku zeigt CBM-Augenarbeit

Ein Filmteam von 3sat macht Aufnahmen von Philomene Nyiramiruho (3.v.r.). Die 79-Jährige war fünf Jahre blind, ehe sie bei einem Außeneinsatz operiert wurde.

Gründung der CBM Stiftung Bensheim. Langfristig das Leben von Menschen mit Behinderungen zum Besseren wenden: Das ist das Ziel der CBM. Nur mit zuverlässiger Unterstützung kann die CBM-Projekt-arbeit nachhaltig sein. Mit der neugegründeten rechtsfähi-gen CBM Stiftung erhält die CBM, neben der Ernst-Christoffel-Stiftung, eine weitere Säule der verlässlichen Unterstützung. Stifterinnen und Stifter können die CBM zusätzlich zu Spenden mit Zustiftungen, Stif-tungsfonds oder eigenen Treuhand-stiftungen fördern und so Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt helfen. Weitere Informationen finden Sie auf www.cbm-stiftung.de.

Bei Fragen oder Interesse wenden Sie sich bitte an: Alexander Mink

Fachberater Stiftungsmanagement Telefon: (0 62 51) 131- 412 E-Mail: [email protected]

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Impressum Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ist eine internationale christliche Ent-wicklungsorgani sation. Sie verbessert die Lebensqua lität von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Län-dern der Welt. Derzeit fördert die CBM 525 Projekte in 55 Ländern. CBM Deutschland e.V. Stubenwald-Allee 5 64625 Bensheim Telefon: (0 62 51) 131-131 Fax: (0 62 51) 131-139 E-Mail: [email protected] www.cbm.de

Spendenkonto IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 BIC: BFSWDE33XXX

Ihre Spenden kommen an. Das bestätigt uns das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) als un abhängige Prüf einrichtung bereits seit 1993.

Alle Spenden sind steuerlich absetzbar. Die CBM Deutschland e.V. ist als ge-meinnützige und mildtätige Organi sa-tion anerkannt, zuletzt mit Körper-schaftssteuerbescheid des Finanzamts Bensheim vom 9. Mai 2018 mit der Steuernummer 005 250 51771. V.i.S.d.P.: Dr. Rainer Brockhaus, Dr. Peter Schießl · Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt · Mit jeder Spende an die CBM helfen Sie, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Gebieten der Erde zu verbessern. Ihre Spende setzen wir für den von Ihnen angegebenen Zweck ein oder dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Die CBM Deutschland e.V. (Anschrift s.o.; dort erreichen Sie auch unseren Datenschutzbeauftragten) verarbeitet Ihre in dem Spendenformular/Überweisungsträger angegebenen Daten gem. § 6 Nr. 5 DSG-EKD für die Spendenabwicklung. Die Nutzung Ihrer Daten und ggf. Interessen für werbliche Zwecke erfolgt gem. § 6 Nr. 4 und Nr. 2 DSG-EKD. Einer künftigen werblichen Nutzung Ihrer Daten können Sie jederzeit widersprechen. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen zu Ihren Rechten auf Auskunft, Berichtigung und Beschwerde erhalten Sie unter www.cbm.de/datenschutz.

Hunderte Schülerinnen und Schüler sammelten 2018 sportlich Spenden für die CBM: Allein in den vergange-nen Monaten unterstützten Kinder und Jugendliche mit drei Spendenläufen die Augenarbeit der CBM. Damit retten sie Augenlicht und schenken Hoffnung! So spendete die Astrid-Lindgren-Grundschule aus Rosenheim 500 Euro beim diesjährigen Spendenlauf. Mit dieser Summe ermöglicht die Schule vier Kindern eine Operation am Grauen Star. Auch die Paul-Gerhardt-Schule Hanau schickte Lauf-teams für die CBM ins Rennen. Schirmherr dieser Bene-fizaktion war unser Botschafter Hannes Jaenicke. In Staffeln liefen Schüler, Lehrkräfte und Laufbegeisterte ganze zehn Stunden und sammelten insgesamt rund 30.000 Euro. Davon gingen 1.500 Euro an die CBM. Unter dem Motto „Augen auf – Spendenlauf gegen den Grauen Star" sammelte der Verein „Kontrast – christli-che Werte leben“ bei einem Kinderfest in Göppingen. Zusätzlich informierte der Verein auf der Veranstaltung mit dem CBM-Aktionskoffer „Blindheit verstehen“ über das Leben von Menschen mit Behinderungen. Beispielsweise erstellten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Namenskärtchen in Blindenschrift. Mit den erlaufenen 1.212 Euro ermöglicht der Verein neun Graue-Star-Operationen für Kinder. Herzlichen Dank an alle Läuferinnen und Läufer und

an alle Sponsoren für die wundervolle Unterstützung!

Sportliche Spenden

In den Startlöchern für die CBM: Schülerinnen und Schüler der Paul-Gerhardt-Schule Hanau liefen in Staffeln zehn Stunden.

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Tohidul kann sehenTohidul (sieben Monate) greift nach dem Ohr seiner Mutter und lächelt sie vergnügt an. Erstmals kann er seine Mama sehen, denn er war blind durch Grauen Star (kleines Foto).

„Wir waren überglücklich, als unser Sohn Tohidul geboren wurde. Doch selbst vier Monate nach der Geburt reagierte er immer noch nicht auf unsere Handbewegungen“, erzählt Abdul (28) – der Vater des mittler-weile sieben Monate alten Babys. Er lebt mit seiner Frau Saniya (25) in einem abgelegenen Dorf im indi-schen Malda-Distrikt und baut Reis und Gemüse an. Hilfe naht – auf Umwegen

Abdul brachte seinen Sohn erst zu einem traditionellen Heiler. Dieser versuchte vergeblich, dem kleinen Tohidul mit einem Amulett und Gebeten zu helfen. Daraufhin ging Abdul mit Tohidul in eine örtliche Augenklinik.

Ein Arzt stellte bei dem Jungen Grauen Star auf beiden Augen fest. Doch die OP wäre für die Familie unerschwinglich gewesen. Zufällig erfuhren sie von der Biratnagar- Augenklinik in Nepal, die von der Christoffel-Blindenmission (CBM) gefördert wird. Also reiste die Familie mit Zug und Rikscha zur Klinik nach Nepal. Dort wurde Tohidul auf dem rechten Auge operiert und kann jetzt end-lich sehen. In sechs Wochen ist das linke Auge dran. Am Tag nach der OP berührt und betrachtet Tohidul fasziniert das Gesicht seines Vaters. „Ich bin so froh, dass die Operation gut gelaufen ist“, sagt Abdul und strahlt.

Das Baby Tohidul aus Indien hatte Grauen Star auf beiden Augen – bis ihm eine Operation endlich das Augenlicht schenkte.

30 Euro kostet eine Operation am Grauen Star bei einem Erwachsenen,

125 Euro bei einem Kind

wegen der Vollnarkose.

Kennwort: Grauer Star

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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