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Ballonfahren in Fernost Korea rollt den roten Teppich aus Neue Höchstleistungen mit Heißluftballonen Massenstart vom Gletscher und Dauer-Rekord mit Mini-Ballon Alpenüberquerungen Sicher und ohne Stress über die Berge März|April 2006
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Nov 04, 2021

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Ballonfahren in Fernost

Korea rollt denroten Teppich aus

Neue Höchstleistungen mit Heißluftballonen

Massenstart vom Gletscher undDauer-Rekord mit Mini-Ballon

Alpenüberquerungen

Sicher und ohneStress über die Berge

März|April 2006

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Editorial 3

Herausgeber:Deutscher Freiballonsport-Verband e.V.Postfach 1333, 82142 Planeggbei München, Tel. 0 89/89 94 91 92verantwortlich f.d. Inhalt: Marita Krafczyk

Verlag: DFSV-Wirtschaftsdienst GmbHAlfredstr. 3, 45130 EssenBankverbindung: Nationalbank EssenBLZ 36020030, Konto 4298950

DFSV - Koordination und Redaktion:Marita KrafczykMargaretenstr. 54 d82152 KraillingTel. 0 89 / 8 57 35 95Fax 0 89 / 8 57 21 84E-Mail: [email protected]ändige redaktionelle Mitarbeiter:Axel Birtel, Ben Bläss, Wilhelm Eimers,Oskar Haberlandt, RA Alfred Kreutzberg,Volker Löschhorn, Gerd Strasmann,Werner TripplerAuslandskorrespondent:Erwin A. Sautter, SchweizAnzeigen:SMP Strasmann Media Promotion GmbHBerghausen 29, 42859 RemscheidTel. 0 21 91 / 93 14 97Fax 0 21 91 / 93 14 99E-mail: [email protected]. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9vom 01.01.2006Anzeigenleitung: Christa SchmidtKleinanzeigen: Marita Krafczyk,Margaretenstr. 54 d, 82152 Krailling,Fax 0 89 / 8 57 21 84Produktions-Koordination:Verlag HEPHAISTOS, Peter ElgaßGnadenberger Weg 4,87509 Immenstadt-WerdensteinTel. 0 83 79 / 72 80 16Fax 0 83 79 / 72 80 18Layout: Michaela Haas, Dietramszellwww.grafikkonzepte.deDruck: Salzburger Druckerei,Bergstraße 12, A-5020 Salzburg, Österreich

BallonSport Magazin ist das Organ des DeutschenFreiballonsport-Verbandes e.V. im Deutschen Aero-Club e.V.. Es erscheint 6 mal jährlich. Der Abonne-mentspreis ist für Mitglieder des Deutschen Freibal-lonsport-Verbandes e.V. im Jahresbeitrag enthalten.Der Abonnementspreis für Nicht-Mitglieder beträgtfür ein Jahresabonnement im Inland: 40,- Euroinkl. Porto und MwSt., bei Versand in das Ausland:60.- Euro inkl. Porto. Abonnement-Bestellungenund -Abbestellungen nur über den Verlag (Kündi-gungsfrist: 3 Monate zum Jahresende).Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbei-tung von Beiträgen vor. Durch das Einsenden vonTexten. Fotografien und Zeichnungen stellt der Ein-sender Verlag und Redaktion von Ansprüchen Drit-ter frei. Alle eingesandten Beiträge oder Materialiensind Spenden der Einsender. Namentlich oder mitBuchstaben gekennzeichnete Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung der Redaktion und desDeutschen Freiballonsport-Verband e.V. wieder.Bei Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oderAussperrung besteht kein Anspruch auf Ersatz.Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträgeund Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen desUrheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung desVerlages oder der Redaktion unzulässig und straf-bar. Das gilt für Vervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspeicherung oderVerarbeitung in elektronischen Systemen. Titelrech-te BallonSport Magazin bei der WirtschaftsdienstGmbH des DFSV. Auszugsweiser Nachdruck mitQuellenangabe ist gestattet.

Liebe Mitglieder und Leser,

in Niederbayern, wo in den letzten Wochenreihenweise Dächer unter der Schneelast zu-sammenbrachen, werden die Menschen mirsicher nicht zustimmen. Aber, aus der Sichtdes Ballonsportes haben wir dieses Jahr vorallem in den Alpen einen Bilderbuch-Winter.Knackige Minusgrade, weiße, tiefverschneiteLandschaften, wochenlang Sicht von Pol zuPol und strahlend blauen Himmel. Dazu mäßi-ge Winde am Boden und flotte Fahrten inder Höhe. Ballonfahrerherz, was willst Dumehr?

Nicht nur die Skifahrer nutzten diese stabile Wetterlage ausgiebig- auch unsere bunten Gefährten waren mehr als in vorausgegan-genen Wintern am Himmel. Ben Bläss berichtet aus Filzmoos:»Jeden Tag hatten wir Ballonwetter!« Die Allgäu-Besucher umWerner Redeker waren begeistert von den Traumfahrten inOberstdorf. Tony Attwood schreibt als nebel-erfahrener Briteaus dem sonnigen Mauterndorf und hat bereits einen »Einbürge-rungsantrag« im Salzburger Land gestellt.Bei so vielen alpinen Fahrtberichten liegt uns am Herzen, dass un-sere Mitglieder die Abenteuer in den Bergen wirklich genießenkönnen. Deshalb berichten wir auch in dieser Ausgabe wiederüber die »Akklimatisierung«, das Training für Alpenüberquerun-gen und die Fehler, die diese »Königsdisziplin« trüben können.»Learnig by doing« ist das Motto, und das BallonSport Magazinschreibt darüber.Aber nicht nur das passive Genießen unserer Leser ist in dieserAusgabe gefragt. Sie sollen auch selbst aktiv werden und sich anunserem großen Fotowettbewerb (Seite 44) beteiligen. In dennächsten Wochen unbedingt dran denken: Kamera mitnehmen,Motive suchen und »draufhalten«, wann immer sich ein schönesoder originelles Ballonbild bietet. Vielleicht sind Sie ja schon baldnicht mehr mit der schweren und unhandlichen Spiegelreflex-Kamera unterwegs, sondern mit einer schlanken, leichten undleistungsfähigen digitalen. Drei solcher »Taschen-Kameras« win-ken als Preise für die Sieger. Bitte achten Sie auf den Einsende-schluss am 1. Juni. Wir werden natürlich Ihre besten Fotos hiervorstellen, einige davon auch in einem neuen Ballonbuch, undfreuen uns heute schon auf Ihre Dokumentation.

Schöne Fahrten im kommenden Frühjahr wünscht Ihnen Ihre

Marita KrafczykPräsidentin

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8 Ein neues Erlebnis: Ballonfahren in SüdkoreaFredy Schneiders Fahrten im Fernen Osten

12 »Eintagsfliege« über sieben Stunden in der LuftHeißluftballon-Dauerrekord im Schweizer Jura

14 Nordische Kombination für südliche VorhabenRegeln einhalten bei der Königsdisziplin

18 Miles & MoreDer Januar 2006 - ein Ballonmonat

20 Distanz-Weltrekordfahrt von 1900 bis 1914Teil 3 der Reportage von Oskar Haberlandt

24 Veranstaltungen

29 DFSV-Aktiv29 Präsidium29 Haftpflichtversicherung für Luftfahrtveranstaltungen29 Frequenznutzungsbeiträge 1998 und 1999 werden erstattet29 Ressort Gasballon (Wilhelm Eimers)30 Ein Beitrag zur Sicherheit: Thema Luftraum, 18.3.06, Flugplatz Leverkusen30 Dezentraler Leistungswettbewerb Gasballon, Ergebnis 2005

30 Abschied von guten FreundenNachrufe: Horst von Riegen und Peter Zopfy

32 Technik-EckeNachprüfungen, LBA-Zulassungszahlen 2005, Transponder Mode »S«

33 Silbernes Lorbeerblatt für BallönerAstrid Gerhardt und Uwe Schneider werden geehrt

34 Wintermeetings sind beliebt und gut besuchtOberstdorf ist immer eine Reise wert

36 75 Piloten kamen, aber nur neun hoben abRekordversuch versinkt im Nebel - Ballonfest Schweizerischer Ballonverband

37 Ballon-Marathon startete in ThüringenErfolgreiche 2. Thüringer-Wald-Weitfahrt in Suhl

40 Gordon-Bennett-Sieger fahren nach EnglandWilhelm Eimers Gasballonfahrt mit Bob Berben und Benoît Siméons

42 Vorsatz und FahrlässigkeitWalter Müllers Erfahrungen aus seiner Gutachter-Tätigkeit

44 FotowettbewerbDas BallonSport Magazin sucht die allerschönsten Motive

46 Forget the rest, this is the best!13. Fire & Snow-Veranstaltung in Mauterndorf

48 Erfolgsfirma startete als StudiengruppeViel Air mit Flair - 25 Jahre GEFA-FLUG GmbH in Aachen

51 Französisch-deutsche ZusammenarbeitZweites Gasballonseminar der Fédération Française d’Aérostation

52 Bärige Bedingungen bei der 27. Int. Grizzly-TrophyFilzmoos grüßt mit azurblauem Himmel und viel Schnee

56 Höchstleistung am DachsteingletscherWeltrekord: eine neue Erfahrung - der Start in 2600 Meter MSL

3 Impressum

19 Kleinanzeigen

Titelfoto: Jens Kolb

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Inhalt 5

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Winterzauber im eisigen Laubwald -dem Ballonfahrer bieten sich morgensfiligrane und vergängliche Fotomotive.Der Platz im Korb wird zur bewegtenGalerie. Georg Leupold hat im richtigenMoment das Motiv gesehen und mit derKamera festgehalten.

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Beim Honda-Cup 2004 in Motegi/Japan lernte ich die Observerin

Eun Young Roh (wird »eonjong« aus-gesprochen) aus Südkorea kennen.Von ihr erfuhr ich, dass sie mit ihremMann eine Organisation für Luftsport-Veranstaltungen betreibt, dass sie Her-steller von Ballonausrüstungen sindund selbst 18 Ballone haben. DieFirma SKYBANNER hat ihren Sitz inDaejeon, einer Großstadt rund 150 Kilometer südlich von Seoul. Bei SKY-BANNER sind sechs Mitarbeiter be-schäftigt.In Südkorea gibt es zirka 40 Heißluft-ballone und drei Gasballone. Die Zahl

der Piloten wird mit 150 angegeben,aber nur 30 können tatsächlich Ballonfahren. Es gibt, oder besser gab einenübergeordneten Verband, die »KoreaBalloon Association (KBA)«, aber die-ser ist mit einem anderen Verband zer-stritten, und so gibt es momentan kei-ne einheitliche Organisation.Im Juni 2005 bekam ich eine Mail vonEun Young, dass sie vom 10. bis 13.November eine Luftsport-Veranstal-tung durchführen möchte, die »2005Daejeon International Balloon Fiesta«,geplant für etwa zehn internationaleund zehn nationale Teams, und siewürde sich freuen, wenn ich auch

dazu käme. Die Anreise sollte etwasfrüher zwecks Übergabe der Ballon-ausrüstung mit Testfahrt sein. Aus-rüstung und Helfer könnten gestelltwerden. Nachdem ich die Zusage fürdie Teilnahme als Observer am Hon-da-Cup in Japan bekam, plante ich ei-nen Zwischenstop in Korea ein undflog am 6. November über Frankfurtnach Seoul/Incheon. Von dort gab eseine Schnellverbindung mit dem Air-port-Bus nach Daejeon, dem Treffpunktfür das Ballon-Event. Hier trafen sichnun die Teilnehmer. Als internationaleTeams waren zwei aus Ungarn, je eineMannschaft aus den USA, Japan undich aus Deutschland angereist. Hinzukamen sechs nationale Crews.Unsere Unterbringung erfolgte ineinem Hotel in der Innenstadt, hierkonnte versucht werden, den Zeit-unterschied von acht Stunden etwasauszugleichen. Am nächsten Tag,8. November, war dann Eincheckenund Übergabe der Ausrüstung. DasEquipment bestand aus national her-gestellten Körben, Nachbau einesdeutschen Fabrikates; dazu Hüllen derGröße 2700 cbm, Nachbau vonCameron und Lindstrand. Ergänzt wur-

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»Im BallonSport Magazin konnten wir schonviele interessante Berichte über Ballonfahrtenin fernen Ländern lesen und uns den Mundwässrig machen lassen. Aber wer war schoneinmal in Südkorea zum Ballonfahren? Ich hattedazu die Gelegenheit und möchte meine Ein-drücke hier weitergeben«, berichtet FredySchneider von seinen Fahrten im Fernen Osten

Die Stadt Daejeon südlich vom Startgelände

Ein neues Erlebnis:Ballonfahren in Südkorea

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de die Ausrüstung mit Einfach- undDoppelbrennern alter Bauart vonCameron und Lindstrand sowie Gas-zylindern aus Japan, Nachbau derWorthington-Zylinder mit Rego-An-schluss (drei Zylinder je Korb, länge-re Fahrten waren nicht geplant). DieVentis waren die bekannte Honda-Aus-führung. Für den Transport bekam je-des Team einen Hyundai-Kleinbus,der auch für private Fahrten, z.B. zumHotel oder zum Einkaufen benutztwerden konnte. In Korea herrschtRechtsverkehr, der internationale Füh-rerschein wird anerkannt.Team »Deutschland«: Ich bekam dreijunge Burschen als Helfer zugeteilt,einen Sportstudenten namens Kim,der leidlich Englisch sprach, dazuzwei Studenten der Richtung »ModernDance«, mit Namen Bää und Joo. De-ren Englischkenntnisse waren etwasschwach, was sie aber durch ihr net-tes Wesen und ihren Arbeitseifer wie-der wettmachten. Da nur Kim einenFührerschein hatte, Bää dafür etwasHöhenangst, war bei den Fahrten im-mer Joo bei mir im Korb. Es gab kei-ne Funkgeräte mit einheitlicher Funk-frequenz. Jeder Pilot und Rückholerhatte eine Art Handy, mit einer Kurz-wahl konnten die anderen Teilnehmererreicht werden, wenn man nicht ge-rade in einem Funkloch war. Eineschnelle Info eines anderen Piloten imWettkampf, zum Beispiel nicht zu stei-gen, war daher nicht möglich. Aber esgab auch kein Gequatsche auf einerSammelfrequenz, wie es hier bei Wett-

kämpfen leider oft üblich ist. Handysmit europäischem Netz sind in Südko-rea nicht einzusetzen.Die Mitnahme von Joo bei den Bal-lonfahrten hatte einen großen Vorteil:Er kannte sich sehr gut in Daejeon undUmgebung aus und informierte Kimstets darüber, wo wir uns befanden.Spätestens fünf Minuten nach der Lan-dung war mein Rückholer am Lande-ort. Landeort, dazu muss erwähnt werden: Daejeon ist eine Stadt mitrund 1,5 Millionen Einwohnern undeiner Fläche von zirka 15 KilometernOst/West und ebenfalls 15 KilometernNord/Süd, bebaut mit vielen Hoch-häusern, umgeben mit Wald ohneLandemöglichkeiten. Nur nach Nor-den und Nordwesten boten sich lautWettkampfkarte (deren Bereich war 39Kilometer in Ost-West und 25 Kilo-meter in Nord-Süd) einige Landemög-lichkeiten an.Das Startgelände lag im Norden derStadt am Fluss Gapcheon, Fließrich-tung hier von West nach Ost, dessen

nördlicher Uferstreifen mit etwa 60 Metern Breite und einer Länge von fast1,5 Kilometern für die Veranstaltung»International Ballon-Fiesta«, paralleldazu eine Meisterschaft für motor-getriebene Gleitschirme, sehr gut aus-reichte. Nördlich des Startgeländes be-fand sich der EXPO-Park, mit seinenvielen Parkplätzen eine weitere Start-aber auch Landemöglichkeit. ImSüden kam der Fluss mit zirka 200 Metern Breite und dann wieder einUferstreifen mit den gleichen Abmes-sungen wie der nördliche. Danachfolgte nach Süden die Stadtautobahnund dahinter der Moloch von Stadt mitden Hochhäusern.Vor einem Start mit der Aufgabenver-teilung gab es natürlich auch eineWetterinformation. Die Wetterdatenstammten jedoch vom Flugwetter Seoul (wie gesagt, 150 Kilometer wei-ter nördlich) und waren auch zeitlichüberholt. Wehe der Wind drehte nachdem Start auf eine nördliche Kompo-nente, dann begann schnell die Suchenach sicheren Landemöglichkeiten.Doch diese waren rar. Ich habe es ein-mal geschafft, auf einem nicht starkfrequentierten Parkplatz im Univer-sitätsgelände im Herzen (soweit mandavon sprechen kann!) der Stadt zulanden, ein andermal nach einerFuchsjagd auf einem Parkplatz nurzwei Kilometer südlich des Startge-ländes - aber schon im Bereich derHochhäuser - und einmal auf einerschönen Wiesenfläche zwischen öst-lichem Flussufer und Highway. Nurmusste hier die Ausrüstung fast 300Meter unter dem Highway hindurchzum Rückholfahrzeug getragen wer-den, da keine Zufahrtmöglichkeit be-stand. Das stärkte die Muskeln!Im Wettkampf waren entsprechendden Möglichkeiten des Geländes Auf-

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Der EXPO-Park nördlich des Startplatzes

Das Startgelände am Fluss Gapcheon

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gaben wie Fuchsjagd, Fly In, vorgege-benes Ziel bzw. Qual der Wahl gestellt,Grundlage dafür ein dem internationa-len Standard angepasstes Regelwerk.Ziele waren mit einem Zielkreuz ge-kennzeichnet und mit Messteam be-setzt. Aber entsprechend dem Geländegab es nur einen Wertungsradius von50 oder 100 Meter. Es gab keinen Ob-server oder Logger, nur Direktmessung.Bei den häufig drehenden und auchnachlassenden Winden war es Glücks-sache, diese Ziele zu erreichen. Undeine schnelle Entscheidung des Pilotenbei Drift zur Stadt war gefragt: Wo lan-de ich? Denn drei Gaszylinder reichennur für maximal 1,5 Stunden Fahrzeit,und die können schnell um sein!Am Schluss des Wettkampfes mit fünfFahrten und elf Aufgaben gab es na-türlich auch eine Wertung. Den erstenPlatz belegte der Vize-Europameistervon 2003 - Sandor Vegh aus Ungarn,mit einem Preisgeld von drei MillionenWon, das entspricht etwa 2200 Euro.Den zweiten Platz errang der Vize-Europameister von 2005 - ZoltanNemeth aus Ungarn, Preisgeld zweiMillionen Won, der dritte Platz ging anden US-Amerikaner Denni Barrett,Preisgeld eine Million Won. Der Pilotaus Japan, Tetsuhiro Sue, Teilnehmeram Honda-Cup, wurde Vierter, und ichbelegte den fünften Platz vor densechs koreanischen Piloten. Es gabeine große öffentliche Siegerzeremo-nie mit Preisübergabe auf dem Start-gelände, anschließend eine »closing

party« in einem koreanischen Restau-rant. Das Wetter ist auch in Korea imNovember herbst- bis winterlich. Inder Zeit des Wettkampfes hatten wirmorgens an drei Tagen überfroreneAutoscheiben, die Mitnahme warmerKleidung war also angebracht. Wie beiVeranstaltungen im Ausland üblich, istdie offizielle Sprache Englisch. DieVerständigung unter den Teilnehmernin Englisch war ausreichend. Andersist es bei der Bevölkerung. Hier sindes meist junge Leute oder Angestellteim Hotel- oder Restaurantbetrieb, mitdenen eine Verständigung möglich ist.Speisekarten sind aber oft nur inkoreanischen Schriftzeichen zu haben,da hilft dann ein Besuch des Restau-rants mit einem koreanischen Team-mitglied als Dolmetscher oder dieDeutsprache: Darauf deuten, was manessen möchte, eventuell ein Gerichtwie es auf dem Nachbartisch steht!Und dass man in Asien mit Stäbchenisst, ist wohl bekannt. Zur Einsparungvon Holz (Wegwerfware) waren die

Stäbchen in Korea oft aus Metall in ver-chromter Ausführung, eine besondersglatte Sache beim Aufnehmen vonSpeisen!Koreanische Speisen sind sehr vielfäl-tig in der Zubereitung - man sollte denMut haben, sie auch zu essen. Sie sindsehr würzig, dazu werden noch sepa-rat Scharfmacher in vielen kleinenSchälchen als Beigaben zu Fleisch-oder Fischgerichten gereicht. Üblichist, dass man in einem Restaurant - ent-weder bei westlicher Einrichtung amhohen Tisch mit Stuhl, oder asiatischauf dem Boden - am flachen Tisch undstets ohne Schuhe Platz nimmt. Zuerstbekommt man ein Glas Eiswasseroder heißen, grünen Tee gereicht,dazu ein meist heißes Tuch zum Frischmachen. Danach erst werden die Spei-sen ausgewählt und aufgetragen. Reis-wein oder Bier sind relativ teure Ge-tränke, Eiswasser wird kostenlos aus-geschenkt. Die Preise für ein Essenschwanken je nach Restauranttyp undSpeiseauswahl zwischen sechs und 15Euro. Von der Menge her kann manaber oft nicht alles essen was serviertwird, so wie man es von zu Haus ge-wohnt ist.Übernachtungen im Hotel sind mit zir-ka 30 Euro im Einzelzimmer für eineGroßstadt preiswert, allerdings ohneFrühstück. Dies kann man sich ineinem der vielen »coffee-shops« selbstzusammenstellen. Taxi fahren ist inSüdkorea billig in Relation zu Deutsch-land. Dem Fahrer zeigt man aber ambesten das Fahrtziel in koreanischenLettern, die man sich vorher auf-schreiben lässt, damit man schnell anden gewünschten Ort kommt.Noch ein paar Sätze hinsichtlich derEinladung zur »Daejeon InternationalBalloon Fiesta«: Südkorea und somitauch die Stadt Daejeon sind sehr aneiner internationalen Ausweitung von

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Ballone über dem EXPO-Park

Siegerehrung bei der »Daejeon International Balloon Fiesta

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Sportaktivitäten interessiert, auch imBereich von Luftsportveranstaltungen.Entsprechend werden finanzielleZuschüsse von der Stadt und vonSponsoren gegeben. Als Auslands-team (Out of Asia) bekam jeder Pilot1,5 Millionen Won Reiseunterstützung(zirka 1100 Euro), davon gingen100.000 Won als Nenngeld ab. Teamsaus Asien (z.B. Japan) wurden mit einer Million Won unterstützt. Hotel,Auto, Balloncharter und Propangaswaren gesponsert. Für jede Teilnahmeam Nightglow gab es 100.000 Won Prä-mie, zwei Nightglows fanden statt.Natürlich gab es eine »opening cere-mony«, eine »reception party« mit vie-len Ansprachen und gutem Essen.Jeder Teilnehmer bekam eine »Er-innerungsjacke«. Morgens am Start-platz wurden warme Sushi-Rollen mitkaltem, grünem Tee oder Wasser ge-reicht. Für diese großzügigen finan-ziellen und materiellen Leistungen desVeranstalters kann man schon etwasHerzklopfen bei Fahrten ins Stadtge-biet in Kauf nehmen.Lobenswert war auch die gute Orga-nisation der Veranstaltung mit derenreibungslosem, unfallfreien Ablaufdank des großen Arbeitseinsatzes vonEun Young und ihrem Team. Im nächs-ten Jahr werde ich versuchen, wiederan dieser interessanten Veranstaltungteilzunehmen und freue mich schonjetzt auf ein Wiedersehen mit den neugewonnenen Freunden. Vielleicht hatjemand Lust mitzukommen? #

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Team »Deutschland«:(v.l.) Kim, Joo, Fredy, Bää

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Der Name »Éphémère« bedeutetin der Übersetzung soviel wie

»vergänglich« oder »Eintagsfliege«.Eine Vorahnung? Mit einer Fahrtdauervon 7h 09’ 40’’ überbot er auf Anhiebdeutlich den bestehenden Weltrekorddes Australiers Steve W. Griffin (4h 39’50’’). Die Flugdaten befinden sich der-zeit im Anerkennungsverfahren durchdie FAI. Die kleine Éphémère AX-02gehört zur FAI-Volumenklasse 250 bis400 cbm.Was macht diese Fahrt so besonders?Infolge des geringen Volumens vonetwa 390 cbm ist die maximal mögli-che Startmasse sehr beschränkt. Da-her musste die Lösung in extrememLeichtbau, hoher Hüllentemperaturund möglichst niedriger Außentem-peratur gesucht werden.Die Ballonhülle besteht aus hauch-dünner, metallisierter Mylar-Folie undist mit gewebtem Glasfaser-Klebeband

verbunden. Ein Brennerrahmen ausKohlefaser und Aluminium trägt diedrei leichten Spezialbrenner. Wie derPilot, sind die beiden Edelstahl-Druck-gasbehälter in einem Gurtzeug anfiligranen Karabinerhaken aufgehängt.

Die meisten Teile, bis auf wenige Aus-nahmen, sind maßgeschneidert undim wesentlichen vom Éphémère-Teamkonstruiert und gebaut worden. AlsBrenngas wurde eine auf die Außen-temperatur genau abgestimmte Mi-schung von Propan und Ethan ver-wendet.Der Ballon muss sehr vorsichtig be-handelt und darf nur bei geringenWindgeschwindigkeiten gefahren wer-den. Im Schweizer Valée de La Brévineherrschen im Januar und Februar da-für ideale Bedingungen. Das lang ge-streckte Tal im Neuenburger Jura liegtin Hauptwindrichtung und ist allseitiggeschlossen. In klaren Winternächtenbildet sich dort durch Abstrahlungeine sehr stabile Inversion aus, unddie Temperatur kann hier schon malauf minus 41°C sinken. Das trugdem Tal die Bezeichnung »Schweizer Kältepol« ein.Als ob das nicht schon anspruchsvollgenug wäre, unterliegt die Éphémère

Dauerrekord12

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»Eintagsfliege« über sieben Stunden in der LuftBeinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit wurde aus-gerechnet am Freitag, 13. Januar 2006, eine für Heißluft-ballone beachtliche Höchstleistung vollbracht. Im Valée deLa Brévine im Schweizer Jura gelang es dem 29-jährigenPierrick Duvoisin, einen neuen Dauerrekord aufzustellen.Philippe Stabenau aus Hannover berichtet

Erster Probestart im November 2005

Pierrick, Pierre und Cédric beim Hüllenbau

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als bemannter Ballon auch der Zulas-sungspflicht. Das Schweizer Bundes-amt für Zivilluftfahrt (BAZL) holte sichhierzu Verstärkung in Gestalt eines Experten für Ballonzulassung vomLuftfahrt-Bundesamt (LBA) in Braun-schweig. Noch kurz vor Weihnachtenuntersuchten der LBA-Mitarbeiter undsein BAZL-Kollege den Ballon vor Ortin Fontainemelon und führten Be-lastungs- und Funktionstests durch.Der übereinstimmende Eindruck vonder Gestaltung und Bauausführung derÉphémère war sehr gut. Darauf ange-sprochen, erwiderte Pierrick Duvoisin:»Wir bauen hier in der Schweiz Uhren.Glauben Sie, wir bauen unsere Balloneanders?« Duvoisin arbeitet tatsächlich

in einer Uhrenfabrik - daher also dievielen, gut durchdachten Details. Fürden ersten Start wurden noch einigeweitere Festigkeitsversuche und Ände-rungen vereinbart, und Anfang Januar2006 erteilte das BAZL die Flugzulas-sung. Zwei Tage später öffnete sich daserste Wetterfenster für die Rekordfahrt.Pierrick Duvoisin nutzte seine Chance,und der Rest ist schon Geschichte. #Einzelheiten und weitere Fotos siehe

unter www.roberts.fr/ballon/

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Mit einer Eigenentwicklung zur Bestleistung

Cédric und Pierre fertigen die Schablonen

L’équipe Éphémère

Der Flüsterbrenner - einer von drei Spezialbrennern

Foto

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Alpenfahrten nach Italien sindetwas Wunderbares, und wir Bal-

lonfahrer müssen alle Anstrengungenunternehmen, damit die Tür nach Ita-lien nicht zufällt. Westlich des Garda-sees ist bereits alles durch den SektorAlpha verriegelt, und so kommt aufdem restlichen Terrain bei gutem Al-penwetter schon einiges auf die italie-nischen Fluglotsen zu. Es ist keinesfallsdie Anzahl, es ist eher die unprofessio-nelle Vorgehensweise von etlichen Pi-loten. Unglaublich, dass immer nochLeute ohne Flugplan und ohne korrek-tes Verhalten beim Funkverkehr die Rei-se riskieren. »Was kritisiert uns dieserFlachlandtiroler eigentlich«, wird manüber den Autor sagen. Aber man kann

den Zustand nicht einfach ignorieren.Ich hatte ein interessantes Gesprächmit dem bayerischen Piloten StefanHandl. Er erfuhr von einem befreun-deten Fluglotsen, dass die Flugsiche-rungen der drei betroffenen LänderDeutschland, Österreich und Italienauf die teilweise schlechte Verhal-tensweise reagieren wollen, zumindestwird stark darüber diskutiert. Dieschwarzen Schafe gibt es sowohl un-ter den Sportfahrern als auch den Ge-werblichen, genauso bei Lederhosen-trägern wie bei Nordlichtern. Es ist derweitaus geringere Teil, der sich unfairverhält, aber dieser fällt eben auf.Um unseren Beitrag zur Aufklärung zuleisten, haben wir bei fire balloons

eine Alpenschulung durchgeführt. Daserste Versuchsmodell ist erfolgreichsowie mit viel Spaß und Spannunggelaufen. Das Konzept: Kombinationvon theoretischer Schulung bei fireballoons und gemeinsamer Alpen-überquerung zu variablen, kurzfristigausgesuchten Zeitpunkten und Start-orten. Der Vorteil liegt vor allem darin,dass man sich ein oder zwei Ideal-wetterbedingungen aussuchen und da-mit die Gefahren auf ein Minimum her-absetzen kann. Durch die individuelleWahl des Startpunktes nach dem Hö-henwind kann man sich das besteLandegebiet aussuchen und Gebietemit starken Flugbeschränkungen mei-den. Dafür muss man allerdings in Kauf

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Nordische Kombinationfür südliche VorhabenDie Alpenfahrten nach Italien sind beliebt.Aber nicht alle halten sich an die üblichen Regeln.Und so könnte es schon bald vorbei sein, mit der Königsdisziplin! Hans Kordel berichtet

Bei minus 25 Grad Celsius stirbt selbst der hartnäckigste Fußpilz

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nehmen, nicht dabei sein zu können,wenn man gerade einen wichtigerenTermin hat. Das verhindert automa-tisch, dass die Alpenfahrt zum Mas-senstart ausartet. Vier bis sechs Ballo-ne sind gerade richtig, um ein solchesVorhaben ohne Stress verwirklichen zukönnen.Ich hatte dieses Konzept angebotenund einige Bedingungen an die Teil-nahme geknüpft: Zwei Piloten imKorb, wobei einer das englische Funk-sprechzeugnis haben muss. Der Cokonnte auch Pilot einer anderen Frak-tion sein. Außerdem mussten Erfah-rungen im Gebirge durch Teilnahmean Alpenveranstaltungen und die rich-tige Ausrüstung nachgewiesen wer-den, unter anderem ein zuverlässigerTransponder mit großem Zusatzakku.Das ganze sollte ohne Wettbewerbsge-danken und ohne zahlende Passagieredurchgeführt werden. Es meldeten sich

vierzig Piloten, also zwanzig Ballon-crews. Einige absolvierten speziell da-für ihr Sprechfunkzeugnis BZF I.Als Unterstützung zur theoretischenWochenend-Schulung erhielten alleTeilnehmer ein detailliert beschriebe-nes, 50-seitiges Manuskript mit der Be-handlung aller wichtigen Fragen. DerInhalt des Papiers resultiert aus denguten und schlechten Erfahrungen,die ich während Alpenveranstaltungenmachen durfte und musste. Ich binder Meinung, dass nicht jeder dieschlechten Erfahrungen auch selbsterleben muss, es gibt heute viel mehrInformationsmöglichkeiten als früher.Man muss sich kein Loch ins Kniebohren, wenn ein Anderer es schonprobiert und davon abgeraten hat. Seit25 Jahren war ich mit Interesse dabei,vor allem in den Schweizer Alpen.1983 habe ich dann meine erste Al-penüberquerung als verantwortlicher

Pilot machen können, zusammen mitJosef Schneider. Bei den Schweizer Al-pen geht es nach dem Start direkt zurSache, und damals fuhren wir genauüber das Matterhorn hinweg. Ein atem-beraubendes Abenteuer! Alpenfahrtenhaben mich seither nicht mehr losge-lassen, und so besuchte ich 20 Jahrelang das Meeting in Château d’Oex,jedes Jahr acht wunderschöne Tagelang. Dort war die Unterstützungschon damals großartig, professionel-le Meteorologen und Fluglotsen warendie ganze Woche mit großem Engage-ment dabei. Bei der Weitfahrt warenzwei Piloten vorgeschrieben, was ichsehr unterstütze. Die Gefahr ist gering,und die Beteiligten können sich mehrentspannen. Wenn erfahrene Profis ausBayern alleine mit Passagieren solcheFahrten unternehmen, ist das etwas an-deres. Trotz Erfahrung müssen sichauch diese Leute ohne Unterstützung

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Das Kaiserwetter macht sprachlos

Alpenüberquerung

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während der Fahrt stark konzentrieren.Das moselländische Konzept ist kei-nesfalls Konkurrenz oder Ersatz für al-pine Veranstaltungen, da man nur dortdie Berge hautnah erfahren kann. Auchin unseren deutschen Alpen gibt es jahervorragende Beispiele dafür. Nurmit langjährigem, umfassendem En-gagement in Theorie und Praxis kannman (fast) alle Schwierigkeiten meis-tern.Nach dem theoretischen Unterricht imOktober ließen wir nicht lange mit derersten Vorwarnung für die Praxis war-ten: Für den 21. Dezember 2005 pro-gnostizierten wir Superwetter. Das warzwar kurz vor Weihnachten, aberwenn es Pudding regnet, muss manden Löffel parat haben. Erwartungs-gemäß war die Gruppe klein, aber eswar wie ein Traum. Wir trafen uns inder Nähe von Bad Tölz zum gemein-samen Abendessen in einem Hotel.Die Wahl des Tages und des Ortes war

goldrichtig, da wir Richtung Gardaseefahren konnten.Weiter westlich wäre die Fahrt nichtmöglich gewesen wegen des verbote-nen Sektors Alpha in Italien. Mit derVierergruppe fuhren wir bei sonnigemWetter und schwachem Bodenwindnach Italien. Dies wurde abends ineinem italienischen Hotel gebührendgefeiert. Und so konnten wir einen Tagspäter gut gelaunt und entspannt denHeimweg antreten. Kein Stress, keinRennen um einen Pokal. Von Wett-fahrten dürfte ich eigentlich nicht sosprechen, weil ich früher heiß daraufwar. Wer sie mag, soll sie auch gernemitmachen, es gibt viel Spannung,aber auch manche Enttäuschung da-bei. Wettfahrten im Gebirge erhöhenselbstredend das Risiko. Wer gewin-nen will, kann mit dem Rest seinesPropanvorrates meist keinen Gashan-del mehr eröffnen.Der zweite praktische Lauf wurde auf

Alpenüberquerung16

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Alpenüberquerung: Disziplin bei der Königsdisziplin

Wetterbriefing am Vorabend

Zwischenstop der Verfolger am Aachenpass

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den 19. Januar 2006 festgelegt. Leiderwar diese Chance mit genügenderWahrscheinlichkeit erst drei Tage vor-her zu sehen, und erst zwei Tage vor-her mit Sicherheit. Auch dieses Malhatten nicht alle spontan die Zeit, sodass es wieder bei einer kleinen, über-schaubaren Gruppe blieb. Wieder warder ideale Ort westlich von Bad Tölzwegen des Nordwindes von 50 Knotenin 5000 Meter Höhe. Kaiserwetter!Kein Bodenwind in Bayern und imLandegebiet, beste Sichten bei Start,Fahrt und Landung. Lediglich weiterRichtung Verona gab es größereNebelfelder.An diesem Tag hätten wir noch Stun-den mit unserem Gas weiterfahrenkönnen, allerdings wären wir in dieweiter südlich vorherrschende Nebel-zone gelangt. Wir fuhren zusammenmit der Tegernsee-Gruppe von Reich-arts und Unger. Bei gemeinsamemStart landeten wir im Umkreis von dreiKilometern problemlos nördlich vonVicenza. Da unser Ballon mit drei Pilo-ten bestückt war, wurde ich zur Durch-führung des Funkverkehrs für dieGruppe verdonnert, bei gemeinsa-mem Flugplan. Dabei wurde aber ver-langt, dass jeder seinen Transponderdauernd eingeschaltet lassen musste.Im Gegenzug für den Funkverkehr hat-ten unsere Freunde auch für uns denSchnee auf dem Startfeld gewalzt.Untereinander hatten wir immer Ver-bindung auf 122,25. Die Tegernsee-Piloten, die ohne Co fuhren, konntensich so besser auf ihre Gäste konzen-trieren. Während der gesamten Fahrtgab es nicht die allerkleinsten Proble-me mit Controllern, keinen Transpon-derausfall oder sonstige Dinge. Bei derLandung hörten wir aber einen unbe-kannten Ballonfahrer in Diskussion mitPadua. Der Pilot war offensichtlich soaufgeregt, dass er nicht einmal seinKennzeichen kannte.Unser System hat sich bewährt: ZweiAnsagen von idealen Bedingungen mitzwei Volltreffern. Was will man mehr?Ich danke meinen alpenerfahrenenMitstreitern Werner Wäschenbach undTorsten Mönch und natürlich meinerIrene, die uns mit Wolfgang Görgennach Italien im VW-Bus begleitete,freue mich jetzt schon auf die nächsteSaison und die Fahrt mit den rest-lichen Teilnehmern. #

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Der Januar 2006 war mal wiederein echter Winterballonmonat.

Wettfahrten und Wetter waren einfachsuper. Wenn, ja wenn Mann oder FrauUrlaub hatte. Viele Ballonfahrer hattensich zu den schon traditionellen Win-terwettfahrten in Alpennähe eingefun-den. Trotz zum Teil hoher Nenngelderund Gaslimitierung und sich fast täg-lich verteuernden Benzinpreisen sinddie Teilnehmerzahlen ungebrochenhoch. Nur hier und da, wo das Gefühlaufkommt, dass Leistung und Kostennicht mehr stimmig sind, gehen dieTeilnehmerzahlen nach unten. Dabeihat alles ja mal begonnen, um die tou-ristenschwache Zeit nach den Weihn-achtsferien zu nutzen.Wie bereits 2005 hatte ich mich zur 2. Thüringer Wald Weitfahrt (siehehierzu Bericht auf den Seiten 37 bis 39in dieser Ausgabe) nach Drohungenvon Veranstalter Harold angemeldet.Die Wettfahrt wurde mit drei jeweilsgut sechs Stunden dauernden und je-weils über 300 Kilometer weiten Heiß-luftballonfahrten gewonnen. Eine führ-te nach Stade nordwestlich von Ham-burg. Die letzte Fahrt genau über Mün-chen. Das hieß aber auch 18 StundenBrenner in und um die Ohren. Dasheißt, keinen Witz zu Ende erzählenzu können. Eine paar Tage später warwieder gutes Wetter und NOAA (US-Wettercomputer) sagte eine Fahrtnach Berlin voraus. Kalt, aber tolleSicht in einem europaweiten Hoch-druckgebiet (QNH 1037). Mein SohnBenjamin, der an der Thüringer Wett-fahrt wegen seines lädierten Handge-lenks - Snowboardfahren in denAlpen und am ersten Tag Bruch ma-chen - nicht teilnehmen konnte, warwieder fit. Wir starteten um 23:30 Uhrin Düsseldorf zu einer Leistungsfahrt.Nach 16,5 Stunden landeten wir ste-hend nördlich von Berlin. Der Windhatte im Laufe der folgenden Nacht aufOst gedreht und sollte einige Tage an-halten. Am Samstag darauf wehte erimmer noch aus Ost und das bis weitüber England. Die Belgier wollten

doch schon immer mal nach Englandfahren. Ein Anruf, und schon stand dieMannschaft bereit. Mit Benoît und Bob(Gordon-Bennett-Sieger 2005) sowieseinem GB-Helfer und mir war dieMannschaft komplett. Um 5:30 Uhrging es vom minus 6°C kalten Marl ausüber Den Haag nach Ipswich/Eng-land. Über der sonnigen Nordsee (in2500 Meter Höhe) stieg das Thermo-meter auf über 12°C. Eine Durchfahrtder CTR London-Stansted konnte auchAirbus-Pilot Bob Berben für unserenBallon nicht erreichen. So mussten wir

nach 453 Kilometern Fahrtlinie 45Kilometer nordöstlich von London-Citylanden. Wind in 100 Metern Höhe überGrund 71 km/h, bis zum Boden warenes 50 Prozent weniger. Nur keinePanik! Was für ein Januar 2006: 1904Kilometer Strecke und 42 Stunden inder Luft. Kalt? Nein, dank des neuenblauen Turbo-Daunenanzugs der Gasballon-Nationalmannschaft. DankeClaudia, Renate, Hans-Jörg und Giefürs Zurückholen. Danke Matthias Zen-ge, Benni, Bob und Benoît als Pilotenbzw. Co-Piloten. # Wilhelm Eimers

Miles & More18

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Hamburg, Berlin, München,Düsseldorf und London

Foto:

Benja

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imers

Auf der Fahrt nach Berlin: verschneite Landschaft im Osten

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Hatten die Franzosen von 1900 anviermal den Distanzrekord ver-

bessert, so gelang es den Deutschen1913 und 1914, ihn noch zweimal zubrechen. Aber der Krieg warf seineSchatten schon voraus, was die letztenWeltrekordhalter deutlich zu spürenbekamen.Es ist kein Zufall, dass die letztenbeiden Weltrekordfahrten vor dem1. Weltkrieg von Bitterfeld aus statt-fanden. Bitterfeld hatte mit dem aus-gehenden 19. Jahrhundert durch dieneu entstehende elektrochemischeIndustrie sehr an Bedeutung gewon-nen. Das bei der Elektrolyse anfallen-de Wasserstoffgas war anfänglichungenutzt geblieben. Das sollte sichaber bald ändern. Nachdem zunächstdas Militär ab 1904 in Bitterfeld mitWasserstoff aufstieg, waren es in dennächsten Jahren auch zunehmendPrivatpersonen, die ihre Sportballonemit Wasserstoff füllten. Durch seinleichtes Gewicht ist Wasserstoff natür-lich für Leistungsfahrten besser geeig-net als das schwerere, doch damalsüberall erhältliche Leuchtgas (erst-mals von Charles Green 1821 verwen-det). Immer mehr Ballonfahrer er-kannten die Möglichkeit, die das Bitterfelder Wasserstoffgas bot undnutzten es für ihre Weitfahrten.Hugo Kaulen sen. vom Niederrheini-schen Verein für Luftschifffahrt war erstim Jahr 1910 als bereits 40-Jähriger zurBallonfahrt gekommen. Durch sein et-was höheres Alter und seine väterliche,hilfreiche Art wurde er von vielen jün-geren Kollegen »Gevatter« Kaulen ge-nannt. Am 13. Dezember 1913 starteteKaulen mit dem Ballon »Duisburg«

(1680 cbm) mit 39 Sack Ballast zu je20 Kilo von Bitterfeld aus zu seiner 53. Fahrt. Es sollte seine weiteste wer-den, vor allem aber auch seine längste:Sie dauerte 87 Stunden! Vier (!) eiskal-te Winternächte im Ballonkorb wareneine gewaltige sportliche Leistung desTeams, dem außer Kaulen auch nochBruno Schmitz (mit Kaulen 1913 Starterbeim 8. Gordon Bennett-Rennen in Pa-ris) und Krefft-Gevelsberg angehörten.Nach dem schwierigen Start im Sturmum 15.30 Uhr erreichte der Ballon baldrund 80 km/h. Um 16.15 Uhr waren dieLuftschiffer über Torgau, zwei Stundenspäter über Görlitz. Als sie sich um22.30 Uhr der (damaligen) russischenGrenze näherten, stiegen sie auf 1500Meter, um einer eventuellen Beschie-ßung durch Grenzsoldaten zu entge-hen. Nach Mitternacht überquerten sieauf galizischem Gebiet (damals Öster-reich-Ungarn) Limanowa und hieltensich am Nordrand der Hohen Tatra.Um 6.15 Uhr am Morgen des 14. De-zember (zweiter Tag) wurde die öster-reichisch-russische Grenze überquert,wobei der Ballon nun tatsächlich un-ter Beschuss geriet. Doch war dieFahrthöhe von 1200 Metern zu hoch,um in Gefahr zu kommen. Die Orien-tierung im schwach besiedelten Ge-biet wurde immer schwieriger. Jeden-falls wurde um 3 Uhr in der zweitenNacht der Dnjepr passiert, und die un-ermüdlichen drei Deutschen konntenam Morgen des 15. Dezember (3. Tag)auf einer Waldlichtung ein großes Ru-del Wölfe beobachten, das dem Bal-lon nachsah.Mit dem neuen Tag stieg der »Duis-burg« auf 1600 Meter, hielt sich auf die-

Historie20

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Distanz-Weltrekordfahrtenvon 1900 bis 1914Obwohl sich das politische Klima zwischen den europäischen Staaten inden Jahren vor dem 1. Weltkrieg kontinuierlich verschlechtert hatte, ahntenwohl nur wenige, dass ab August 1914 alles anders werden sollte als zuvor.Die Sportballonfahrt erlebte ihre Hochblüte, um praktisch von einem Tagauf den anderen ihre Existenzberechtigung zu verlieren. Oskar Haberlandt hat für Teil 3 dieser Reportage in alten Unterlagen geblättert

»Star-Foto« mit Dame:Hans Rudolf Berliner, letzterdeutscher Rekordhalter vor dem 1. Weltkrieg, beim»Fotoshooting« im Ballonkorb

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ser Höhe längere Zeit und durchstießum 10.30 Uhr auf 2000 Metern die Wol-kendecke. Bei minus acht Grad undprächtigem Sonnenschein nahm dieGeschwindigkeit immer mehr ab. Um23.35 Uhr in der dritten Nacht wurdeendlich die Wolga überquert. Schonlange war keine Bahnlinie mehr auf-getaucht, welche die Orientierungerleichtert hätte. Durch Feststellen derKrümmungen des Flusses Kama, dermehrmals überquert wurde, konntediese schließlich zu Mittag des viertenTages (16.12.) wieder erlangt werden.In der vierten Nacht nahm dieGeschwindigkeit weiter ab. Sie betrug

zumeist nur noch um 20 km/h. Ab3 Uhr nachts wurde am Schleppseilgefahren. Um 6.30 Uhr am 17. Dezem-ber erfolgte bei fast völliger Windstille25 Kilometer von Perm am Ural dieLandung. Kaulen und sein Teamhatten in 87 Stunden 2827 Kilometerzurückgelegt. Der Schnitt betrug dem-nach nur 32 km/h. Dieser Distanzre-kord war also nicht durch kräftigeWinde, sondern durch die lange Fahrt-dauer möglich geworden! Selbstver-ständlich bedeuteten 87 Stunden aucheinen neuen Dauerrekord, den bis dahin der Schweizer Oberst TheodorSchaeck mit 73 Stunden (Gordon

Bennett Rennen 1908) gehalten hatte.Mit der Bahn reisten die beiden Re-kordbrecher nach Moskau, das zweiTage später erreicht wurde. Nacheingehendem Verhör wurden die dreiDeutschen für verhaftet erklärt. Ohneordentliches Essen mussten dieGefangenen in einer kleinen Zelleohne sanitäre Einrichtungen drei Tageund drei Nächte verbringen. Schließ-lich wurden sie freigelassen, weilihnen letztlich doch keine Spionagenachgewiesen werden konnte. Er-leichtert verließen sie Russland. Ihrneuer Rekord von 2827 Kilometernwar nur von kurzer Dauer.

Berliner, Haase und Nicolaifahren 3052 Kilometer vonBitterfeld nach KirgischanSo kurz der Distanzrekord Kaulens bestehen sollte (knapp zwei Monate),so lange hatte der Rekord von HansRudolf Berliner Bestand. Erst 1976(also 62 Jahre später) wurde er vomAmerikaner Ed Yost beim missglück-ten Versuch einer ersten Atlantiküber-querung im Ballon »Silver Fox« mit3983 Kilometern gebrochen. BerlinersRekordfahrt, die ebenfalls durch dasBitterfelder Wasserstoffgas möglichwurde, war sicher die bedeutendsteBallonfahrt in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts, war doch die magische3000 Kilometer-Grenze überschrittenworden. Hatte Kaulen für seinenRekord 87 Stunden gebraucht, soschafften Hans Rudolf Berliner,Alexander Haase und Arnold Nicolaidie 3052 Kilometer in 47 Stunden30 Minuten, also fast in der halbenZeit. Ihr Schnitt betrug über 64 km/h.Die drei Deutschen stiegen am8. Februar 1914 mit dem Ballon »Sie-mens-Schuckert« (1680 cbm) zu ihrerRekordfahrt in Bitterfeld auf. Sie hattenfür viele Tage Proviant mitgenommen,da sie mit einer weiten Fahrt und mög-licherweise tagelangen Märschen inunbesiedeltem Gebiet rechneten. Ob-wohl sie nun wussten, dass mit demrussischen Militär im Jahr 1914 nichtmehr zu spaßen war, planten sie, nachMöglichkeit weit in das Zarenreich hin-einzufahren. Dies war von offiziellerdeutscher Seite zu diesem Zeitpunktzwar nicht mehr erwünscht, doch warder Wille zum Rekord dadurch nichtzu bremsen.

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Nach anfänglich mäßiger Geschwin-digkeit steigerte sich diese bald,nachmittags wurde die Oder bei BadFreienwalde überfahren.Der Kurs ging nach Norden, und manwar bereit, sich mit 42 Sack Ballastüber die Ostsee zu wagen. Um 23 Uhrverließen sie das Festland und ver-loren den Leuchtturm der HalbinselHela bald aus den Augen. Nach vierStunden über dem Meer erreichtendie Piloten die Kurische Nehrung undüberfuhren das mit Eisschollen be-deckte Kurische Haff.Nun war der Ballon am Morgen des 9. Februar mit fast 110 km/h unter-wegs. Eine größere Höhe war erreichtworden, um dem Beschuss der russi-schen Soldaten zu entgehen. DieGeschwindigkeit wurde immer größer,der Sturm war zum Orkan geworden.Berliner spricht von 230 km/h, mit de-nen sie über endlose russische Wäl-der getrieben wurden. Die Sicht wur-de dabei immer schlechter, die Orien-tierung ging nachts völlig verloren. Eswurde immer böiger, Regen undSchnee machten den Deutschen zuschaffen, die in stockfinsterer Nachtüber Russland rasten.In der zweiten Nachthälfte ließ derSchneesturm schließlich nach, undam Morgen des 10. Februar brachteBerliner den Ballon durch Ventilzügenach unten, um über einem völligverschneiten Dorf dessen Namen zuerfragen. Das gelang aber nicht, derBallon fuhr viel zu schnell und wurdezu allem Überfluss noch gegen einenBaum geschleudert, wodurch einegroße Menge Proviant verloren ging.Dadurch stieg der Ballon auf 2400 Meter, wo er ins Gleichgewicht kam.Mehrere Stunden behielt er dieseHöhe, bis die Piloten den Ballon zumSinken brachten. Als wieder Häuserauftauchten, wurde zur Landunggeschritten, da in dieser einsamenGegend jede Siedlung eine einfachereRückreise versprach. Nach einer rasenden Schleiffahrt im Schnee kamder Korb nahe Kirgischan (Kirgishany,Kreis Krasnoufimsk, 80 Kilometerwestlich Jekaterinburg, 200 Kilometersüdöstlich von Perm) in der Nähe einesWaldes zum Stillstand. Die Deutschenwaren mit 3052 Kilometern bis zumUral an die Grenze zu Asien gelangt.Die Fahrt war anstrengend gewesen,

aber die wirklichen Probleme began-nen erst jetzt: Eine Stunde nach derLandung wurden die Ballonfahrer vonder russischen Polizei verhaftet undanschließend wochenlang festgehal-ten. Einige Gerichtsverhandlungenfolgten. Die Russen vermuteten, diedeutschen Luftschiffer wären eigent-lich Militärpersonen und für das Aus-kundschaften feindlicher Festungs-anlagen zuständig. In einem Brief, denHans Rudolf Berliner nach Deutsch-land schreiben durfte, berichtete er:»Man hat jetzt Anklage wegen Spiona-ge gegen uns erhoben. Die Richter ha-ben etwa 150 Seiten Material zu-sammengetragen. Die unglaublichstenSachen wirft man uns vor. Ein Artille-rieoberst, der die Verhandlung leitete,bringt vor, dass wir mit unserer Fahrtlediglich die Luftströmungen feststel-len wollten, die einem Zeppelin-Kreu-zer von Nutzen sein könnten. Die Rich-ter fragten an der Landestelle die Bau-ern, ob wir nicht über militärische Sa-chen gesprochen hätten. DasFurchtbarste ist, dass wir von jedemVerkehr abgeschnitten sind. Wir wer-den ständig von zwei Kriminalbeam-ten und einem Schutzmann über-wacht. Durch die vielen Aufregungenund das schlechte Essen bin ich amEnde meiner Kräfte. Unternehmen Sieeiligst energische Schritte, denn Eiletut Not, damit unsere Freilassung bald

erfolgen kann. Es ist ein teurer Welt-rekord, den ich errungen habe und aufden ich gern verzichtet hätte.«Nach fast drei Monaten kam es zu einer abschließenden Verhandlung,die mit folgendem Urteil endete: FünfMonate Gefängnis für Berliner, je zweiMonate für Haase und Nicolai. Dochdann konnten sich die Deutschen mit12.500 Goldmark freikaufen und aus-reisen. So endete das letzte russischeAbenteuer deutscher Ballonfahrer,über deren Schicksal ganz Westeuro-pa besorgt gewesen war. Lange hattendie Ballonfahrer überhaupt als ver-misst gegolten, da Russland zunächstkeine Informationen nach außen ließ.Nicht unerwähnt darf in diesem Zu-sammenhang allerdings bleiben, dasssich Berliner und seine Gefährten derGefahr einer Gefangenschaft durchausbewusst gewesen waren und das Risi-ko einer Landung weit im InnerenRusslands freiwillig in Kauf genom-men hatten. Doch sollte sie letztlichder fantastische, neue Weltrekord füralle Strapazen entschädigen. #

Quellen:Wiener Luftschiffer-Zeitung, Jg. 1914Hohmann: Beiträge zur Geschichtedes Ballonsports in DeutschlandGöhrmann, Holz, Schmöhl, Seifert:90 Jahre Bitterfelder Verein für Luftfahrt 1909-1999

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Start zur Weltrekordfahrt: Die vom Piloten hand-signierte Postkarte zeigt (v.l.n.r.)Arnold Nicolai,Alexander Haase und Hans Rudolf Berliner

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Termine24

Veranstaltungsplan2 0 0 6

10.03.-12.03. Linde-Wasen-Cup, Freundschaftsfahrt fürGasballone ab Stuttgart-Bad Cannstatt.Auskunft: Eberhard Krauter, Walchenseestr. 57,70378 Stuttgart, Tel. 0711/535601

11.03.-12.03. pc_met Aufbaulehrgang mit Dr. Manfred Reiber in Bad Königshofen. Anmeldung: BallonschuleGeorg Leupold, Hindenburgstr. 27, 97631 BadKönigshofen, Tel. 09761/6909, Fax: /6908, Mobil:0171/3744786, e-mail: [email protected]

11.03.-19.03. Ballonlehrer-Lehrgang in Bad Königshofen nach§ 94 LuftPersV geplant. Es handelt sich dabei umeinen Vorauswahl-Lehrgang mit anschließenderPrüfung in Bad Königshofen durch das LuftamtNordbayern. Danach müssen innerhalb von6 Monaten die praktischen Anforderungenabsolviert werden. Im Herbst 2006 findet dannder Unterricht in Pädagogik etc. statt. Anmeldungu. weitere Infos: Ballonschule Georg Leupold,Hindenburgstr. 27, 97631 Bad Königshofen,Tel. 09761/6909, Fax: /6908, Mobil: 0171/3744786,e-mail: [email protected]

18.03. Ein Beitrag zur Sicherheit - Fortbildung ThemaLuftraum am Flugplatz Leverkusen von 14.30 bis17.00 Uhr. Infos/Anmeldungen: [email protected]

18.03.-19.03. 17. Presseseminar des BWLV auf dem Klippeneck.Kontakt: Hansjörg Jung, 71083 Herrenberg,Mobil: 0151/1610-5806

01.04. Fortbildungslehrgang für Freiballon-Fluglehrernach § 96 (4) LuftPersV am Teutoburger Wald,Nähe Ballonstartplatz Ibbenbüren.Infos: Franz-Josef (Jo) Herter, Wiesenerskamp 1d,49477 Ibbenbüren, Tel. 05451/2573, Fax: /999317,Mobil: 0171/2753398, e-mail: [email protected]

08.04.-09.04. Wettervorhersage für Ballonfahrer mittels pc_metund anderen Inernetprodukten. Lehrgang mit Dr. Manfred Reiber bei der Freiballon-SportschuleMathes. Kontakt: Freiballon-Sportschule Mathes,Nahestr. 4, 55296 Harxheim, Tel. 06138/6922,Fax; /7426, e-mail:[email protected]

10.04.-13.04. Theoriekurs PPL-D Heißluft in Kißlegg. KompakterTheoriekurs in den Osterferien. ErmäßigteKursgebühren für Mitglieder des DFSV bzw. derLandesverbände. Kontakt: Helmut Seitz, Windhag,88353 Kißlegg, Tel. 07563/92282, Fax: /92281,e-mail: [email protected]

10.04.-16.04. Theorielehrgang PPL-D. Gründliche Vorbereitungauf die Prüfung mit erfahrenen Dozenten.Sonderkonditionen für DFSV-Mitglieder. Kontakt:Freiballon-Sportschule A. u. R. Mathes, Nahestr. 4,55296 Harxheim, Tel. 06138/6922, Fax: /7426,e-mail: [email protected]

12.04. Informationsabend über neues Haftungsrecht.Kennen Sie die neuen Vorschriften seit dem19. April 2005? Sind Sie als Pilot noch abgesichert?

Wir klären diese Fragen im Rahmen einesInformationsabends. Kontakt: Freiballon-Sportschule A. u. R. Mathes, Nahestr. 4,55296 Harxheim, Tel. 06138/6922, Fax: /7426,e-mail: [email protected]

22.04.-01.05. OMV Balloncup in Hofkirchen/Steiermark.Infos: Ballonsportclub Hofkirchen - Adi Thaller,A-8224 Hofkirchen 51, Tel. 0043/3334/2262,Fax: 0043/3334/2262-21,e-mail: [email protected],Internet: www.balloon2008.com

Ostern Theorielehrgang PPL-D über Ostern 2006 mitanschließender Prüfung bei Lorenz Ballooning.Der genaue Termin kann noch mit denTeilnehmern abgestimmt werden.Tel. 05374/672121 oder e-mail: [email protected]

27.04.-01.05. 16. Offene Steirische Meisterschaft fürHeißluftballone in Hofkirchen/Steiermark.Infos: Ballonsportclub Hofkirchen - Adi Thaller,A-8224 Hofkirchen 51, Tel. 0043/3334/2262,Fax: 0043/3334/2262-21,e-mail: [email protected],Internet: www.balloon2008.com

28.04.-01.05. 4. Eglofser Feuerzauber (HLB-Treffen imkleinen Kreis am Alpenrand, Allgäu/Bodensee,1. Mai mit Rahmenprogramm, Abendfahrt undGlühen fürs Publikum). Infos: Helmut Scheuerle,Strickers Höhe 24, 88260 Eglofs-Argenbühl,Tel. 07566/941753, Fax: /941756,e-mail: [email protected],Internet: www.bsc-voralpenland.de

28.04.-01.05. 8. Sonnenbühl-Cup. Infos: Günther Binder,Löherstr. 25, Sonnenbühl-Willmandingen,Tel. 07128/1724, Fax: /2935,e-mail: [email protected]

29.04.-01.05. 15. Richard-Schütze-Wettfahrt bzw.»European-Challenge« (international) fürGasballone. Veranstalter: Bitterfelder Verein fürLuftfahrt e.V., Postfach 1235, 06732 Bitterfeld,Kontakt: Klaus Schmöhl, Zimmerstr. 1a,06749 Bitterfeld, Tel./Fax: 03493/26009,e-mail: [email protected]

30.04. Ballonveranstaltung mit Heißluftballonen, einschl.Ballonglühen, anlässlich des Frühlingsfestes auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart.Auskunft: Eberhard Krauter, Walchenseestr. 57,70378 Stuttgart, Tel. 0711/535630

13.05. Traditionelles Neu-Ulmer Ballonglühen,Ballontreffen zum Neu-Ulmer Volksfest, just for funmit dem Ballon über Ulm, Neu-Ulm (ca. 40 HLBund Modellballone). Ausweichtermin: 25.05.2006.Kontakt: Rudolf Fuchs, Zur Tollmaid 10,89604 Allmendingen, Tel. 07391/5669oder 0172/7302096, Fax: /5919,e-mail: [email protected]

BSM 2- 06

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19.05.-20.05. Obergriesbacher Ballonfest. Maximal 15 HLB-Teams treffen sich auf Einladung zu einemBallonwochenende im schönen WittelsbacherLand. Kontakt: Horst Reisch, Stefanstr. 36,86573 Obergriesbach, Tel. 08251/872176,Fax: /872370, e-mail: [email protected]

19.05.-23.05. Freundschaftsfahrt rund um den Hellenstein imRahmen der Landesgartenschau in Heidenheima.d. Brenz (Heißluftballone, Sonderformen undHeißluft-Luftschiffe) auf Einladung. Veranstalter:Ballonsportclub Hellenstein, Kontakt:Hans Peter Lossmann, Virchowstr. 10,89518 Heidenheim, Tel. 07321/41107,e-mail: [email protected]

23.05.-28.05. Deutsche Meisterschaft Heißluftballon (QLW)in Weilburg/Hessen

26.05.-28.05. 2. Nordbadische Montgolfiade in Sinsheim(Heißluftballonveranstaltung mit 30 bis 40 Ballons,Ballonfahren ohne Stress - Startplatz mitten inSinsheim, Besuch des Auto-Technikmuseums).Infos: Ballon-Club Badisch Sibirien e.V. - HelmutVogel, Höllgrundstr. 3, 69429 Waldbrunn,Fax: 06274/5187, Mobil: 0171/7720945,e-mail: [email protected]

02.06. 22. Internationale Carl-Götze-Nachtwettfahrtfür Gasballone zu Pfingsten in Düsseldorf. ZwölfGasballone aller Größen und Bauarten. Melde-schluss ist der 14. Mai 2006. Platzöffnung: Freitag,02.06., 16 Uhr, Generalbriefing 18 Uhr in der Carl-Götze-Ballonhalle. Anmeldung: Düsseldorfer AeroKlub e.V., Abt. Freiballon - Siegfried Felder, Tel.oder Fax: 02151/404822

05.06. Pfingstmontag abends: WM 2006 -Begrüßungsfiesta des Landes Hessen in BadWildungen für 33 Heißluftballonteams. Infos:Reinhold Unger, Tel. 06051/979106, Fax: /979107,e-mail: [email protected]

15.06.-18.06. 1. Rhein-Nahe-Nachtmontgolfiade(max. 10 Ballone). Kontakt: [email protected] [email protected], StrombergerLuftkutscher

15.06.-18.06. Ausbildungsveranstaltung für Piloten zum Erwerbder VFR-Nachtfahrtberechtigung (mit oder ohneeigenen Ballon). Kontakt: [email protected] [email protected], StrombergerLuftkutscher

16.06.-18.06. 12. Montgolfiade Brandenburg, Wettfahrtum den Wagenitzer Knoblauchballon(20 HLB 1+3). Anmeldungen bitte bis 30.04.06 anPeter Born, Parkstr. 9, 14662 Mühlenberge,OT Wagenitz, Tel. 033237/88383, Fax: /85241,Mobil: 0170/2736097,e-mail: [email protected]

23.06. 10. Raiffeisen-Ballon-Meeting des BallonsportclubsErlangen e.V. in Hannberg bei Erlangen. Kontakt:Konrad Rudert, e-mail: [email protected]

23.06.-27.06. 5. Pohlheimer Ballonfahrer-Meeting mitBallonglühen »Sommernacht der Ballone« am24.06. Anmeldung: Ballon Club Pohlheim -Norbert Günther, Jenaer Str. 30,

35415 Pohlheim, Tel. 06403/63293,Fax: /963398, Mobil: 0172/6158336,e-mail: [email protected]

21.07.-23.07. 6. Ballonfahrertreffen am Rotenfels in Norheim beiBad Kreuznach (auf Einladung - max. 20 Ballone).Infos: Wilhelm Lissmann, Tel. 0671/890010,Fax: /69001, e-mail: [email protected]

21.07.-23.07. 6. Berlin-Brandenburgisches Ballontreffen aufGut Hesterberg (ca. 30 HLB). Geplant ist einBerlin-/Potsdam-Start mit Ferkeltrophy. Kontakt:Sabine und Uwe Storkan, Kurfürstendamm 206,10719 Berlin, Mobil: 0172/3838322 oder0172/3130082, Fax: 030/8827142,e-mail: [email protected]

26.07.-30.07. 12. Saxonia International Balloon Fiesta in Leipzig.In diesem Jahr unter dem Motto »Der Schatz im Silbersee«. Veranstalter: Wohlfahrt GmbH -Hans-Peter Wohlfahrt, Paulinerweg 25, 04299Leipzig, Tel. 0341/86805-15, Fax: /86805-12,e-mail: [email protected],Online-Anmeldung (Internet): www.balloons.de

29.07.-05.08. 10. Internationales DFSV-Jugendlager inOrtenberg/Hessen, Kontakt: Anja Stahlkopf,e-mail: [email protected], (Anmelde-formular: www.ballonsportjugend.de)

04.08.-06.08. Bischoff-Cup 2006 mit 1. Paraballooning inImsweiler/Pfalz, gemütliches Ballontreffen mit einfacher und zwangloser Aufgabenstellung (keinQLW), max. 15 Teilnehmer mit Heißluftballonen,Sonderformen und Heißluft-Luftschiffen.Kontakt: Sven Göhler, Spielbergstr. 3,55271 Stadecken-Elsheim, Tel. 06130/910999,Fax: /910997, e-mail: [email protected],Internet: www.bsv-rheinhessen.de

06.08.-13.08. 2. Deutsch-Französisches Jugendlager in Bitterfeld

07.08.-11.08. 9. Internationale Bitterfelder Gasballonwoche.Veranstalter: Bitterfelder Verein für Luftfahrt e.V.,Postfach 1235, 06732 Bitterfeld, Kontakt: KlausSchmöhl, Zimmerstr. 1a, 06749 Bitterfeld, Tel./Fax:03493/26009, e-mail: [email protected]

10.08.-13.08. Zippo-Cup 2006 & Hot Airship Cup Borken inBorken am Forellenhof. Modellballonwettbewerb,Weitfahrten im schönen Münsterland auf demwohl größten Startplatz in Deutschland mit großemProgramm, Special Shape Parade, Night Glow,Themenabende, Borken à la carte, Marktbesuchin Winterswijk (Niederlande). Mit dabei derFernsehsender Pro 7 für eine Sondersendung»Freizeit im Münsterland«. Kontakt: Int. Balloon-Promotion-Company Achim Schneider, Otto-Hahn-Str. 33, 46325 Borken/Westf., Tel. 02861/63630,Fax: /63633, e-mail: [email protected],Internet: www.ballonpilot.de

11.08.-13.08. Marktkauf Ballonfiesta 2006 auf der BielefelderRadrennbahn (6. Marktkauf Cup, Fuchsjagd,Nightglow, buntes Familien- und Rahmen-programm, Feuerwerk, etc.) - Kontakt: AVA Medienund Werbe-GmbH, Katrin Tietze/VanessaDresmann, Fuggerstr. 11, 33689 Bielefeld,Tel. 05205/945517, Fax: /91345517, e-mail:[email protected], Internet: www.marktkauf.de

BSM 2- 06

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Termine26

11.08.-13.08. 14. Teuto-Wettfahrt um den Pokal der Akzo NobelBase Chemicals in Ibbenbüren-Uffeln.Anmeldungen: Helmut Ahlswede, Tel.05451/13969, Internet: www.ballonclub-teuto.de

11.08.-13.08. 9. Ballonfestival in Bad Steben, Heißluftballon-Freundschaftstreffen im bayerischen Staatsbad BadSteben für max. 30 HLB (Sonderformenerwünscht) und Modellballone.Kontakt: Günther Wesemann, Egerländerweg 14,95032 Hof, Tel./Fax: 09281/94982,e-mail: [email protected]

12.08.-13.08. 11. Linde-Cup für Gasballone (international).Veranstalter: Bitterfelder Verein für Luftfahrt e.V.,Postfach 1235, 06732 Bitterfeld, Kontakt: KlausSchmöhl, Zimmerstr. 1a, 06749 Bitterfeld, Tel./Fax:03493/26009, e-mail: [email protected]

12.08.-13.08. Schweb mal mit über die Hardt.Ballonveranstaltung der besonderen Art inZusammenarbeit mit der Wuppertal-MarketingGmbH. Einweihung der Neue Garten Hardt undder Lauf über die Treppen Wuppertals mit umfangreichem Rahmenprogramm.Ausschreibung und Einladung werden auf Anfragezugesandt. Kontakt: Wupperballon e.V. - VolkerRalf Krüger, Kriemhildenstr. 8, 42287 Wuppertal,Tel. 0202/2541282, Fax: /2547169. Mobil:0160/2050314, e-mail: [email protected],Internet: www.wupperballon.de

17.08.-20.08. 8. BallonMagie - der Sommer-Event imElbauenpark Magdeburg - Simply the Best!Kontakt: Stratos Ballooning - Nicole Haggeney,Elisabethstr. 7, 59320 Ennigerloh, Tel. 02524/9328-0,Fax: /9328-80, e-mail: [email protected],Internet: www.stratos.de

17.08.-20.08. 6. Bad Homburger Montgolfiade (max. 15 Heißluft-und 5 Modellballone). Teilnahme auf Einladung.Kur- und Kongreß-GmbH - Ute Hatzfeld, Kaiser-Wilhelms-Bad, 61348 Bad Homburg v.d. Höhe,Tel. 06172/178150, Fax: /178158,e-mail: [email protected],Internet: www.bad-homburger-montgolfiade.de

18.08.-20.08. 3. Trierer Petrisberg Ballon Fiesta (ca. 40 HLBund Sonderformen mit Wettfahrten auf demehemaligen Gelände der Landesgartenschau Trier.Ausschreibung und Einladung werden auf Anfragezugesandt. Kontakt: Schroeder fire balloonsGmbH, Werner Wäschenbach, Am Bahnhof 12,54338 Schweich/Mosel, Tel. 06502/9304,Fax: /930500, e-mail:[email protected], Internet:www.schroederballon.de

24.08.-27.08. 36. Montgolfiade auf den Aaseewiesen inMünster des Freiballonsport-Vereins Münster undMünsterland e.V. Gemütliches und stressfreiesBallonfahren über dem Aasee und der StadtMünster im schönen Münsterland, aber auchetwas für ehrgeizige Piloten und Teams, die beiden Wettfahrten am Ende einen Preis gewinnenmöchten. Wettfahrten nur bei den Abendstarts.

Samstagabend Ballonglühen vor der tollen Kulissedes Aaasees. Kontakt: Jörg Waterkamp,Pastorat 18, 49549 Ladbergen, Tel. 05485/834924,Fax: /834925, e-mail: [email protected],Internet: www.freiballonsport-verein-muenster.de

25.08.-27.08. Wathlinger Ballon-Festival für Sportballonfahrer,anlässlich der Fuhse Tage 2006, max. 15Teilnehmer auf Einladung. Kontakt: VeithKuhlmann, Drosselweg 22, 29339 Wathlingen,Mobil: 0171/7143728, e-mail: [email protected]

25.08.-27.08. 12. Ballon-Festival in Kevelaer (max. 25 Ballone).Kontakt: Aeronautics - Sylvia & Geoff Beckwith,Veener Weg 46, 46509 Xanten, Tel. 02801/90298,Fax: /705118, e-mail: [email protected],Internet: www.aeronautics-gb.de

25.08.-27.08. 15. Niederbayerische Heißluftballon-Wettfahrt;gemütliches Ballonmeeting mit max. 25 HLB,auch Sonderformen + 6. NiederbayerischesModellballon-Meeting. Veranstalter:Ballonsportgruppe im LSV Landshut e.V.,Kontakt: Wolfgang Schwarz, Flurstr. 47,84172 Buch a. Erlbach, Tel. 08709/1293, Fax: /2514,e-mail: [email protected],Internet: www.bsg-landshut.de

25.08.-27.08. 2. Ladenburger Ballonfestival - gemütliches,stressfreies Wochenende. Viel Raum zumKennenlernen: Ballönercamp, Lagerfeuer,Live-Musik und Sternenhimmel - direkt nebendem Startgelände. 15 Ballonteams auf Einladung.Kontakt: Michael Bering, Hauptstr. 24,69253 Heiligkreuzsteinach, Tel. 06220/922227,Fax: /9227838, e-mail: [email protected] [email protected],Internet: www.ballonfestival-ladenburg.de

25.08.-27.08. 13. Thüringer Montgolfiade in Heldburg (QLW)und Fiesta (Sonderformen und Luftschiffebevorzugt) einschl. 13. Thüringer Landes-meisterschaft 2006. Info: www.13.thueringer-montgolfiade.de. Kontakt: Harold Gaudlitz,Rössewiese 37, 98553 Schleusingen -OT Gethles, Tel. 036841/41552,e-mail: [email protected] oder WolfgangBerger, Johann-Stockmar-Str. 6, 98528 Suhl-Goldlauter, Tel. 03681/419937, Fax: /424781

25.08.-27.08. DAeC-Jugendlager in Heldburg. Ballonfahren -UL-Fliegen - Modellsport - Spaß.Info: www.13.thueringer-montgolfiade.de.Kontakt: Harold Gaudlitz, Rössewiese 37,98553 Schleusingen - OT Gethles, Tel. 036841/41552, e-mail: [email protected] Ingolf Röser, Am Hainroth 318, 98663 Bad Colberg-Heldburg, Tel. 036871/20590

26.08. 2. Thüringer Paraballooning Cup - Heldburg 2006im Rahmen der 13. Thüringer Montgolfiade.Info: www.13.thueringer-montgolfiade.de.Kontakt: Harold Gaudlitz, Rössewiese 37,98553 Schleusingen-OT Gethles, Tel. 036841/41552,e-mail: [email protected]

25.08.-27.08. Modellballontreffen zur Thüringer Montgolfiade -Heldburg 2006. Info: www.13.thueringer-

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27

montgolfiade.de. Kontakt: Klaus Schäfer,Eugen-Richter-Str. 15, 99085 Erfurt, Tel./Fax:0361/6431247, Mobil: 0170/6665101

01.09.-03.09. 4. Internationales Bad Dürrheimer BallonFestival (bis zu 50 HLB sowie Sonderformen,HL-Luftschiffe und Modellballone). Just for funmit dem Ballon über Schwarzwald und Baar,Fuchsjagd, Key-Grab, gemütliche Atmosphäre,attraktives Rahmenprogramm mit Feuerwerk etc.Kontakt: Richard Bölling, Im Belli 41, 78086Brigachtal, Tel. 07721/22266, Fax: /90171,e-mail: [email protected],Internet: www.ballon-festival.de

01.09.-10.09. 16. Warsteiner Internationale Montgolfiade:Ballooning für just for fun, bis zu 300Heißluftballone, Gasballone, Luftschiffe,Sonderformen, Modellballone. Wettbewerbe:Paraballooning, Long Distance, Ladies-Cup,Gasballon-Race u.a. Rahmenprogramm: NightGlows, Feuerwerk, Festzelt mit Live-Musik; Gas frei, Campingplatz und umfangreichesProgramm für Piloten und Crews.Kontakt: Herrmann Löser, Domring 4-10,59581 Warstein, Tel. 02902/881400, Fax: /884040,e-mail: [email protected],Internet: www.warsteiner-wim.de

07.09.-16.09. 50. Gordon-Bennett-Rennen inWaasmunster/Belgien

08.09.-10.09. XX. Opa-Rallye in Gersthofen. InternationaleGasballon-Wettfahrt für alle Piloten über sechzig.Veranstalter: Freiballonverein Augsburg e.V. -Kontakt: Gottlieb Blenk, Hinter dem Schwalbeneck13, 86152 Augsburg, Tel. 0821/515611, Fax: /155677,e-mail: [email protected],Internet: www.freiballonvereinaugsburg.de

09.09.-10.09. 6. Heißluftballon-Veranstaltung (abends).Ballonfahren anlässlich des Flugplatzfestes aufdem Nortel bei Gruibingen auf der SchwäbischenAlb. Kontakt: Manfred Vogel, Silcherstr. 23, 73326Deggingen, Tel. 07334/9233-332, Fax: /9233-334,e-mail: [email protected]

09.09.-10.09. Gladenbacher Heißluftballontreffen in35075 Gladenbach. Kontakt: Werner Hoffarth,Tel. 06426/6988, Fax: /1500

09.09.-10.09. Treffen der Schüler von Paul Calovini in35075 Gladenbach. Kontakt: Werner Hoffarth,Tel. 06426/6988, Fax: /1500

15.09.-17.09. 9. Int. GermanCup für Heißluftballone um denGroßen Preis der Sparkasse Pforzheim-Calw.Veranstalter: Pforzheim Kongress- und

BSM 2- 06

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18.-19. März Ausbildung Ballonwart mit Walter Hofmann

08.-09. April Wege zur eigenenWettervorhersage mit Dr. Manfred Reiber

10.-16. April Theorielehrgang Teil 112. April Haftungsrecht Infoabend06.-07. Mai Theorielehrgang Teil 2

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Termine28

Marketing GmbH, Marktplatz 1, 75175 Pforzheim,Tel. 07231/14545-60, Fax: /14545-70,e-mail: [email protected],Internet: www.pforzheim.de

21.09.-23.09. 7. Thomapyrin Cup in Eisleben (HLB u.Sonderformen). Diesmal kleiner Wettbewerb,Teilnahme auch nur an einzelnen Tagen ohneWettbewerb möglich. Jedes Team erhält einenBungalow zur freien Übernachtung, Gas frei sowieteilweise Verpflegung. Aus Platzgründen nur 15 Teilnehmer möglich. Kontakt: Helmut Seitz,Windhag, 88353 Kißlegg, Tel. 07563/92282,Fax: /92281, e-mail: [email protected],Internet: www.thomapyrin-cup.de

22.09.-24.09. 3. Deutsche Juniorenmeisterschaft und3. Sächsische Landesmeisterschaft (QLW) amFlugplatz Riesa-Göhlis. Kontakt: Bernd Pulzer,Talstr. 42c, 04639 Grünberg, Tel. 03762/941924,Fax:/941925, e-mail: [email protected],Internet: www.HL-Sachsenmeisterschaft.de

22.09.-24.09. 6. Königs-Ludwig-Pokal am Chiemsee.Stressloser Wettbewerb für etwa 25 HLB-Teams.Veranstalter: Ballonclub Truna. Kontakt: WillyPfeiffer, Weißkreuzäcker 1, 83339 Chieming,Tel./Fax: 08664/8100

30.09.-07.10. Herbstballonwoche Hofkirchen mit Ballonkirtagin Hofkirchen/Steiermark. Infos: BallonsportclubHofkirchen - Adi Thaller, A-8224 Hofkirchen 51,Tel. 0043/3334/2262, Fax: 0043/3334/2262-21,e-mail: [email protected],Internet: www.balloon2008.com

06.10.-08.10. 21. Internationales Brigachtaler Modellballon-Treffen. Kontakt: Richard Bölling, Im Belli 41,78086 Brigachtal, Tel. 07721/22266, Fax: /90171,e-mail: [email protected],Internet: www.ballone.info

18.10.-22.10. Spanischer Königspokal 2006 auf Mallorca.Offizieller spanischer Wettbewerb, Teilnahmeausländischer Teams gerne gesehen. AlleTeilnehmer wohnen in einem Hotel in Cala Millor.Max. 25 Teams. Kombination mit der inter-nationalen Ballonveranstaltung vom 24. bis 29.10.ist möglich. Kontakt: Ricardo Aracil, Avda.Pins n° 30, E-07590 Cala Ratjada (Mallorca),Tel. 0034/971/818182, Fax: 0034/971/565332,e-mail: [email protected]

24.10.-29.10. XIV. Internationale Ballon Regatta von Cala Millor(Mallorca). Urlaubsveranstaltung am Meer,just for fun, Ballone bis max. 3400 cbm. AlleTeilnehmer wohnen in einem Hotel in Cala Millor.Max. 25 Teams, Urlaubsverlängerung möglich.Kontakt: Ricardo Aracil, Avda. Pins n° 30,E-07590 Cala Ratjada (Mallorca),Tel. 0034/971/818182, Fax: 0034/971/565332,e-mail: [email protected]

18.11.-19.11. DFSV-Fluglehrerfortbildung (Ort ist nochnicht festgelegt). Kontakt: Volker Löschhorn,e-mail: [email protected]

2 0 0 7

07.01.-13.01. Alpine Wintermontgolfiade 2007 inSonthofen/Allgäu. Maximal 25 Heißluftballone/Luftschiffe. Idealer Ausgangsort und kompetenteHilfe für Alpenfahrten und -überquerungen.Kontakt: Ballonsport Alpin - Ernst Bauer,Hans-Böckler-Str. 86, 87527 Sonthofen,Tel. 08321/7091, Fax: /87727,e-mail: [email protected],Internet: www.ballonsport-alpin.de

13.01.-20.01. 14. Fire&Snow 2007 in Mauterndorf/Österreich.Internationales Ballonfahrertrefen in denwinterlichen Alpen. Simply the Best!Auf Einladung, begrenzte zusätzlicheTeilnehmerplätze. Veranstalter: Stratos Ballooning -Nicole Haggeney, Elisabethstr. 7, D-59320Ennigerloh Tel. 02524/9328-0, Fax: /9328-80,e-mail: [email protected], Internet: www.stratos.de

25.07.-29.07. 13. Saxonia International Balloon Fiesta in Leipzig.Veranstalter: Agentur Wohlfahrt, Paulinerweg 25,04299 Leipzig, Tel. +49 341/8680515, Fax: /8680512,e-mail: [email protected],Internet: www.balloons.de

17.08.-25.08. 15. Europa-Meisterschaft Heißluftballon inMagdeburg. Begrenzte Anzahl von Fiesta-Ballonen im Rahmenprogramm. Veranstalter:DFSV/DAeC-FK, Kontakt: Stratos Ballooning -Nicole Haggeney, Elisabethstr. 7,59320 Ennigerloh, Tel.+49(0)2524/9328-0,Fax: +49(0)2524/9328-80,e-mil: [email protected],Internet: www.europeans2007.de

15.09.-23.09. OMV Challenge und Pre-Worlds 07 mit Österreichischer Staatsmeisterschaft inHofkirchen/Steiermark. Infos/Anmeldung:Ballonsportclub Hofkirchen - Adi Thaller,A-8224 Hofkirchen 51, Tel. 0043/3334/2262,e-mail: [email protected]

2 0 0 8

23.07.-27.07.. 14. Saxonia International Balloon Fiesta in Leipzig.Veranstalter: Agentur Wohlfahrt, Paulinerweg 25,04299 Leipzig, Tel. 0341/8680515, Fax: /8680512,e-mail: [email protected],Internet: www.balloons.de

13.09.-21.09. 18. Weltmeisterschaft für Heißluftballone inHofkirchen/Steiermark. Infos: BallonsportclubHofkirchen - Adi Thaller,A-8224 Hofkirchen 51, Tel. 0043/3334/2262,e-mail: [email protected],Internet: www.balloon2008.com

BSM 2- 06

Bitte sämtliche Informationen bzw. Meldungen

für den Veranstaltungsplan ausschließlich an:

Marita Krafczyk, Margaretenstr. 54 d,

82152 Krailling, Fax-Nr. 089/8 57 21 84

e-mail: [email protected]

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Das Wichtigste

aus der Arbeit

des DFSV-

Vorstandes:

Präsidium

Liebe Mitglieder,nachdem in der Geschäftsstelle immerwieder Anfragen bezüglich diverserVersicherungen eingehen, berichtenwir 2006 in jeder BSM-Ausgabe überein Versicherungsthema. In Ausgabe1/06 (Januar/Februar) haben wir aufder Seite 27 über die für unsereMitglieder zusätzlich vereinbarten De-ckungen in Sachen Halterhaftpflicht-/Passagierhaftpflicht (CSL) informiert.

Heute behandeln wir das ThemaHaftpflichtLuftfahrtveranstaltungen

Der Deutsche Freiballonsport-Verbande.V. (DFSV) hat für seine Mitglieder bezüglich Luftfahrtveranstaltungeneine Haftpflichtversicherung abge-schlossen. Versicherungsgeber ist dieAllianz Marine & Aviation, München -Versicherungsnehmer der DFSV e.V.Der derzeitige Vertrag gilt vom 01.01.06bis 31.12.06.Die Versicherung ist für DFSV-Mitglieder kostenlos. Die Prämie wirdvom DFSV bezahlt.

Nachstehend ein Auszug aus demVersicherungsvertrag:

Gegenstand der VersicherungVersichert ist die gesetzliche Haft-pflicht des DFSV e.V., seiner Mit-gliedsvereine und -gruppen sowieseiner Einzelmitglieder.

VersicherungsumfangDer Versicherungsschutz erstrecktsich auf die gesetzliche Haftpflicht unddie den Vorstandsmitgliedern und denvom Vorstand beauftragten Mitglie-dern in dieser Eigenschaft persönlich

obliegende gesetzliche Haftpflicht für Personen- und Sachschäden aus der Vorbereitung und Durchführungöffentlicher Luftfahrtveranstaltungen,sofern die Veranstaltung im Veranstal-tungsplan des BallonSport Magazinsoder auf der Internetseite des DFSV(www.dfsv.de) veröffentlicht wurde,die Veranstaltung nicht länger als vieraufeinanderfolgende Tage - davonmaximal drei Tage mit Ballonfahrten -dauert und nicht mehr als 5000 Zuschauer daran teilnehmen.Als öffentliche Luftfahrtveranstaltun-gen gelten solche, die über den Rah-men des Vereinsbetriebes hinaus-gehen bzw. zu denen Dritte zur Teil-nahme als Zuschauer aufgefordertwerden, in jedem Fall aber solche,die gemäß § 24 Luftverkehrsgesetz(LuftVG) genehmigungspflichtig sind.Der Versicherungsschutz erstrecktsich ausschließlich auf Veranstaltun-gen, die auf dem Territorium derBundesrepublik Deutschland stattfin-den oder von dort ausgehen.

Deckungssumme je Schadensereignis800.000 Euro pauschal für Personen-und/oder Sachschäden.

Versicherungs-BedingungenAMU 304/01 Luftfahrt-Haftpflichtver-sicherungs-Bedingen. Die Verlänge-rungsklausel gemäß § 5 Abs. 2.1 AMU304/01 gilt gestrichen.L 2488/00 Asbest-Ausschlussklausel

Vorgenannte Ausführungen sind aus-zugsweise dem Versicherungsvertragentnommen.

Zur Abwicklung: Sollten Sie dieseVersicherung nutzen wollen, ist dieVersicherungsbestätigung bei derDFSV-Geschäftsstelle, Postfach 1333,82142 Planegg, Telefax: 0 89 / 89 94 9193, e-mail: [email protected], schriftlich anzufordern.Sie erhalten danach die vom DFSVausgestellte Versicherungsbestäti-gung und die o.g. Versicherungs-Bedingungen.Sollte ein Schadensfall eintreten, istdieser umgehend (innerhalb 24Stunden) dem DFSV schriftlich mitzu-teilen.

Frequenznutzungsbeiträge1998 und 1999 werdenerstattet

Die Urteile des VerwaltungsgerichtsKöln, mit welchen die Beitragsbe-scheide der jetzigen Bundesnetzagen-tur wegen der Erhebung von Fre-quenznutzungsbeiträgen für die Jahre1998 und 1999 aufgehoben sind, sindrechtskräftig.Mit Schreiben vom 12. Januar 2006 hatdie Bundesnetzagentur mitgeteilt, dasssie gegen die oben genannten Urteile,welche im DAeC-Musterverfahrenergangen sind, keine Rechtsmittel ein-legen wird. Entsprechend der getrof-fenen Vereinbarung ist die Bundes-netzagentur verpflichtet, nicht nur inden Musterverfahren, sondern in allenBeitragsverfahren, in denen rechtzeitigWiderspruch gegen die Beitrags-bescheide 1998 und 1999 erhobenworden ist, die bereits gezahltenBeiträge zurückzuerstatten.Die Bundesnetzagentur hat mitgeteilt,dass sie sich bemühen wird, dienotwendigen Erstattungen und dieAbwicklung der anhängigen Wider-spruchsverfahren zügig durchzuführen.

Anmerkung der Redaktion:Bitte beachten Sie, dass die vorge-nannten Ausführungen die Frequenz-nutzungsbeiträge 1998 und 1999 be-treffen.Wie in der Vergangenheit berichtet,sind hiervon nicht die Frequenz-zuteilungsgebühren betroffen.Achten sie auch bitte darauf, dass hin-sichtlich sämtlicher Beitragsbeschei-de (Frequenznutzungs- bzw. EMV-Gebühren) durch DAeC-Musterverfah-ren erreichte Urteile nur für diejenigenwirksam sind, die innerhalb der vor-gesehenen Frist schriftlich Wider-spruch eingelegt haben. Die Formula-re für den Widerspruch sind auf denDAeC- und DFSV-Internetseiten ver-öffentlicht.

Ressort Gasballon(Wilhelm Eimers)

Dezentraler Leistungs-wettbewerb GasballonDie Ergebnisse 2005 finden Sie auf derfolgenden Seite.

BSM 2-06

DFSV Aktiv 29

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Ein Beitrag zur SicherheitAuch wenn wir als Ballonfahrer im Luft-raum Vorfahrt haben, so gilt es doch,sich in dem immer enger werdendenLuftraum genau auszukennen. Wir soll-ten daher die Zeit bis zum Saisonbe-ginn nutzen, unsere Kenntnisse aufzu-frischen. Alle Ballonsportvereine sindaufgerufen, ihren Mitgliedern ein paarStunden Fortbildung zu ermöglichen.

Themen sind: ICAO-Karte und Lufträu-me G, E, C, D - Sichten, Einstellung Hö-henmesser, Funksprechverkehr. Wirbieten Ihnen eine Veranstaltung amFlugplatz Leverkusen, am Samstag18.03.06 von 14:30 bis 17.00 Uhr, an. Wirsind aber auch gerne bereit, vor Ortweitere Termine zu vereinbaren. Dabeisollten sich benachbarte Vereine zu-sammenschließen, damit ein ange-

messener Hörerkreis zu Stande kommt.Melden Sie sich, wenn in NRW Bedarfist. Dieser Beitrag soll dazu dienen,dass unser Luftfahrzeug Ballon niemalsAnlass zur Klage/Meldung von Ver-kehrsflugzeugen oder gar Grund für ei-nen Unfall ist. Referent ist ein Fluglotse.Anmeldungen formlos [email protected]

Willi Flosbach, Wilhelm Eimers

BSM 2-06

DFSV Aktiv30

Deutscher dezentraler Leistungswettbewerb für GasballoneErgebnis 2005

Name Gesamtpunke Dauer i. Std. Punkte Weite i. km Punkte Zielablage i. % Punkteabs. prop.

1 Hora, Tomas 2.456 45:50 930 1.019,1 571 10,19 898 9552 Haggeney, Dominik 2.200 44:00 892 824,0 462 20,52 795 8463 Brachtendorf, Heinrich 2.154 35:49 727 952,5 534 16,04 840 8934 Eimers, Wilhelm 2.000 49:18 1.000 1.784,2 1.000 0 0 05 Kröger, Heinz 1.521 15:00 304 656,3 368 20,18 798 8496 Ricken, Volker 1.039 07:55 161 0 0 17,40 826 8797 Gottsmann, Torsten 1.000 0 0 0 0 6,00 940 1.0008 Wiechmann, Andreas 986 0 0 0 0 7,35 927 9869 Höhl, Bepperl 433 05:40 115 568,2 318 0 0 0

10 Stahlkopf, Frank 300 12:25 252 86,2 48 0 0 011 Schmöhl, Klaus 228 11:15 228 0 0 0 0 012 Krafczyk, Peter 202 0 0 361,2 202 0 0 013 Munz, Andreas 156 0 0 278,9 156 0 0 0

zusammengestellt von: Rolf Eck, 15. Februar 2006 geprüft: Erich Märkl, Kurt Reisch

Horst von Riegen»Am 14. Dezember 2005 verstarb füruns plötzlich und unerwartet der Frei-ballonführer Horst von Riegen. Wirverlieren mit ihm nicht nur einen gu-ten Freund, sondern auch einen en-gagierten Ballonfahrer, dem die Be-lange des Luftsports stets am Herzenlagen. Wir werden ihm ein ehrendesAndenken bewahren.« So verabschie-det sich der Freiballonverein Nie-dersachsen e.V. von seinem Mitglied.Wilhelm Eimers schreibt zum Ab-schied: »Am 18. November 1979 land-ete der Essener Ballonfahrer Rolf Ecknach einer Fahrt über den Jadebusenin Wilhelmshaven. Ein Hubschrauberder Bundeswehr landete ebenso auf

dieser Wiese und begrüßte die vomHimmel gefallenen Luftfahrer. Dasblieb nicht unbemerkt von denWilhelmshavener Bürgern. Auch der39jährige Dipl.-Ing. Horst von Riegenund seine fünfjährige Tochter Juliawollten sich die riesige gelbe Kugel an-sehen. Sein Interesse am Luftsport warbesonders durch seine Fallschirm-ausbildung einige Jahre zuvor im hol-ländischen Texel geprägt worden. Eineharte Landung, die sein Fuß nichtüberstand, brachte ein jähes Ende. Dakamen die Vertreter der sicherstenaller Luftsportarten gerade recht. Einpaar Wochen später, am 27. Januar1980, startet Horst von Riegen mit Dr. Gerd Adermann als Pilot ab Marl

Abschied von gutenBallonfreunden

Horst von Riegen

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zu seiner ersten Ballonfahrt und wur-de auf den Namen »Horst Graf von Lüt-gendortmund« getauft. Normalerweisewäre die Geschichte hier zu Ende,wenn Horst nicht zwei Jahre später zuseiner zweiten Ballonfahrt und dannimmer öfter den weiten Weg ins Ruhr-gebiet fand, um mit dem Gasballonaufzusteigen. Er wurde mehr als nurein Gast, der mal Ballon fahren wollte.Bei all seinen Fahrten war WilhelmEimers mit dabei, und es verband bei-de Familien richtige Freundschaft. Esfolgten mehrere Leistungsfahrten: 1983mit 15 Stunden bei -15 °C ins Saarland,1984 nach Norwegen in 30 Stundenund mit 1097 Kilometern seine weites-te Ballonreise, seine 25. Gasballonfahrtam 29. Dezember 1991 - 472 Kilometernach Spremberg in die alte DDR undvom 7. bis 9. Oktober1994 seine längsteBallonfahrt mit 40 Stunden von Düssel-dorf über Helgoland nach Dänemarkund dann in 3000 Meter Höhe wiederzurück nach Deutschland. Dritter imKorb war Horsts Jugendfreund ManfredBick (Mobby Bick) aus Kandel.Im Ballon Club Mülheim wurde Horstin den Jahren 1986 bis 1988 von Dr.Gerd Adermann zum Heißluftpilotenausgebildet. 1990 erweitete Horst sei-nen Pilotenschein auf das Führen vonGasballonen. Zweimal war er Co-Pilotbei Deutschen Gasballon Meisterschaf-ten. Schon früh entdeckte Horst denReiz winterlicher Fahrten in den Alpen.Mit Rudolf Zogmayer, dem Organisatoreiner kleinen, aber feinen Veranstaltungin Filzmoos, verband Horst jahrelangeFreundschaft wie auch mit den Veran-staltern der Wildschweinmontgolfiadein Wiegersen.Franz Taucher hatte sofort Vertrauen zudem Jungpiloten Horst und lieh ihmauch mal seinen Heißluftballon, bisHorst von einem großen Möbelhaus(Marschal) für viele Jahre mit Gerät ver-sorgt wurde. Über 1100 Heißluftballon-fahrten stehen in seinem Fahrtenbuch.Die 36. Gasballonfahrt ging im Oktober2003 über das große Meer nach Mittel-england. Noch ein Jahr musste Horstbei der Marine in Wilhelmshaven ar-beiten und wollte dann etwas intensiverseiner großen Liebe, dem Gasballon-fahren, nachgehen.Das kleine Mädchen von damalsmachte auch den Pilotenschein - weilPapa es so wollte, und mit einigen

Freunden wurde über den Ballon ClubNordsee der Kontakt zum DeutschenFreiballonsport-Verband gehalten.Horst war häufig auf den Mitglieder-versammlungen des DFSV anzutreffen.Über seine Mitgliedschaft im Freibal-lonverein Niedersachen hielt er dieBande zu den Ballonfahrern in derweiteren Umgebung aufrecht. Geradein Rente erhält Horst die schlimmsteNachricht seines Lebens: Krebs, her-vorgerufen durch Arbeiten auf den as-bestverseuchten Schiffen vor zirka 30Jahren. Im Dezember 2005 trat Horstviel zu früh seine letzte Reise an. Erwurde nur 62 Jahre alt. Horst vonRiegen, viele Ballonfreunde werdenDich vermissen.« #

Peter Zopfy»Am 19. Dezember letzten Jahres hatuns unser langjähriger Ballonfreund,Clubvorsitzender und Ausbildungslei-ter nach langer, schwerer Krankheitfür immer verlassen. Peter Zopfy warein begeisterter Ballonfahrer. Wir ha-ben gemeinsam die Ausbildung zumBallonpiloten gemacht - unsere ersteFahrt am 16. Juli 1967 mit AlfredEckert. Später waren unsere LehrerBruno Potthast und Herbert Zikeli. Dawar »schlechtes Wetter« wie kalterWind oder große Hitze - soweit es dieBallonhülle vertrug - kein Grund, da-heim zu bleiben. Am 4. August 1967machten wir bei Dr. Frank unsere Prü-fung, die wir - wie konnte es auch an-ders sein - bestanden. Die nächstenFahrten meisterten wir gemeinsam -bis wir sozusagen flügge und sichergenug waren, den Ballon allein zu lan-den. Das waren alles noch Fahrten mitdem Gasballon, später kamen dann

die Heißlüfter dazu, die alle über Pe-ter, der über ausgezeichnete Verbin-dungen verfügte, beschafft wurden.Auch der idyllisch gelegene Startplatzim Süden Münchens wurde von ihmorganisiert und betreut. Er war ein flei-ßiger Ausbilder und führte viele jungePiloten zum Ballonsport. Seine Fahr-ten im In- und Ausland - Österreich,Frankreich, Ungarn und in den USA(Phönix) - führte er mit großer Begeis-terung durch. Es blieb trotzdem nochZeit, an Wettfahrten teilzunehmen undfür unseren Club erste Preise zu ge-winnen - 1974 bei der Herbstwettahrtin Burgkirchen, Carl Götze 1977 in Düs-seldorf, Gordon-Bennett-Erinnerungs-fahrt 1980 in Basel und bei der 12. Opa-Rallye 1997 in Gersthofen. Für all sei-ne Leistungen erhielt er das Piloten-abzeichen in Gold.Wir verlieren in Peter Zopfy nicht nurunseren lanjährigen ersten Vorsitzen-den und Ausbildungsleiter, sondernvor allem einen liebenswerten, zuver-lässigen Ballonfreund, der unserenClub viele Jahre geführt und für die Zu-kunft geprägt hat.« # Ted Beetz

Freiballonclub München e.V.

BSM 2-06

Peter Zopfy

Nachruf 31

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Auswertung vonNachprüfungenSeit der Gründung prüfe ich im LTBStratos Ballooning Heißluft- und Gas-ballone. Bei den hier jährlich 240 bis250 anfallenden Prüfungen hat sich ge-zeigt, dass immer wieder die gleichenBeanstandungen in den Befund- undBehebungsberichten aufgeführt wer-den müssen.Im folgenden ist die Anzahl der bean-standeten Befunde je 100 HLB-Ballon-prüfungen aufgeführt:

Ballonhülle- Parachutestoff 2- Zentrierleinen 2- Klettbänder 6- Parachuteleine 7- Hüllenstoff 9- Drehventile 3- Drehventilleinen 2- Kennzeichen 6- Flagge 10- Schmelzlot 5- Temperatur-Kontrollstreifen 24- Typenschild 4- Stahlseile 5- Karabiner 8Brenner- Schläuche 11- Düsen 8- Pilotflamme 12- Piezozünder 5- Fahrventile 4- Dichtigkeit 3Korb- Korbboden 7- Flaschengurte 4- Geflecht 2Ausrüstung- Feuerlöscher 13- Erste Hilfe 8- Propangasbehälter 11

Die verantwortlichen Piloten/Halterund die Ballonwarte sind aufgerufen,schwerpunktmäßig auf die o.a. Posi-tionen bei den Kontrollen vor undnach den Ballonfahrten besonders zuachten. Walter Müller

Vom Luftfahrt-Bundesamtzugelassene BalloneStand Dezember 2005Für alle Ballonfahrer wird von Interes-se sein, welche Hersteller und Ballon-muster in Deutschland zugelassensind und gefahren werden. Die Zulas-sungszahlen in den Wintermonatenliegen zirka zehn Prozent niedriger alsin den Sommermonaten.

1. GasballoneBallonbau Wörner- Netzballone: 15und 3 Fesselballone (5.500 cbm)

- Netzlose Ballone in den Größen510 bis 1000 cbm 29

Ballonfabrik Augsburg- Netzballon: 1Insgesamt: 45

2. HeißluftballoneAerostar-/Head Balloons 75Cameron Balloons 267*Sondermodelle 9Thunder u. Colt 174*Sondermodell 1Skyballoons 12Lindstrand Balloons 120*Sondermodell 1fire balloons/Schroeder 529*Sondermodelle 9Fire Fly 6Kubicek 55UltraMagic 63*Sondermodelle 2

Die Summe der Ende 2005 zugelasse-nen Heißluft- und Gasballone lag bei1368 Stück.

Insgesamt 342 Heißluftballone(25 Prozent) haben ein Hüllen-volumen > 3000 cbm.

Walter Müller

Transponder Mode »S«In letzter Zeit finden wir immer wiederAngebote für den neuen TransponderMode »S« in diversen Fachzeitschrif-ten. Bei diesen neuen Transpondernwird eine Vielzahl von Daten direkt anden Controller übertragen, hiervondas wichtigste ist das Luftfahrzeug-Kennzeichen. Für uns alle wird irgend-wann ein solches Gerät - wenn wiruns in bestimmten Lufträumen be-wegen - notwendig sein, aber im Au-genblick sind wir noch davon ver-schont. Siehe hierzu Verordnung überdie Flugsicherungsausrüstung derLuftfahrzeuge (FSAV) vom 23.11.2004(siehe unter www.dfsv.de/Mitglieder-bereich). Unser DFSV-Vorstand hatsich dafür eingesetzt, dass nicht gene-rell bei der Verkehrszulassung einesBallons der Nachweis eines Trans-ponders Mode »S« verlangt wird. Be-gründung hierfür ist, dass der Trans-ponder Mode »S« gemäß FSAV nur inbestimmten Lufträumen und Höhenverlangt wird.Die derzeit in Ballonen eingesetztenGeräte entsprechen zu 90 Prozent nichtden vom Gesetzgeber vorgeschriebe-nen Richtlinien. Gründe sind zum Bei-spiel, dass die Befestigung einen Auf-prall von 6G aushalten muss oder dassdie Antennen außerhalb des gasge-fährdeten Bereiches vom Korb ange-bracht werden müssen. Die angebote-nen Kombigeräte Funk/Transponderhaben ebenfalls den Nachteil, dass einPrüfer Klasse III Ballon diesen nichtmehr bei der jährlichen Nachprüfungdes Ballones mit prüfen darf. Dies istaufgrund des Transponders nur nochdurch einen Avionik-LTB möglich.Zurzeit laufen bei den Transponder-Herstellern Anstrengungen, speziellauf den Ballonsport abgestimmte Ge-räte zu entwickeln und für den Bal-loneinsatz zuzulassen.Deswegen sollten wir uns im Augen-blick noch nicht verrückt machen las-sen.# Glück ab, Gut Land

Stefan Handl

Technik-Ecke32

BSM 2-06

Nachprüfungen, ZulassungszahlenLBA und Transponder Mode »S«Was Ballonpiloten wissen müssen und worauf sie achten sollten

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33

BSM 2-06

Astrid Gerhardt und Uwe Schnei-der erhielten die höchste Sport-

ler-Auszeichnung der Bundesrepu-blik Deutschland. Bundesinnenminis-ter Dr. Wolfgang Schäuble hat am7. Dezember in einer Feierstunde inBerlin im Namen von Bundesprä-sident Horst Köhler insgesamt 154 Sportlerinnen und Sportlern dasSilberne Lorbeerblatt ausgehändigt.Darunter sind auch neun Luftsport-ler/innen.Astrid Gerhardt wurde die Ehrung imBereich Gasballonfahren für denTeamsieg mit Copilot Klaus Weisger-ber bei den World Air Games 2001sowie ihre Dauer- und Streckenwelt-rekorde 2001 ausgesprochen. Uwe

Schneider erhielt die Auszeichnungals Eurpoameister in den Jahren 1992und 2003.»Sie haben unser Land als Botschaf-ter des Sports hervorragend vertretenund durch Ihren Einsatz zentralesportpolitische Ziele der Bundesre-gierung mit Leben erfüllt«, so Bun-desinnenminister Wolfgang Schäuble.

Besonderen Dank richtete Schäublean die »guten Geister« im Hintergrund- alle Trainer, Betreuer, Physiothera-peuten und Verbandsfunktionäre, diedie Sportler im Training und in denWettkämpfen unterstützt haben. SeinDank galt auch den Familienangehö-rigen und Freunden der Sportler,denn ohne deren Unterstützung undsicher oft auch persönlichen Verzichtsind Spitzenleistungen nicht möglich.Das Silberne Lorbeerblatt wurde einstvon Bundespräsident Theodor Heusseingeführt und ist seitdem die höchs-te staatliche Auszeichnung der Bun-desrepublik Deutschland für Leis-tungen auf dem Gebiet des Sports. #

red

Silbernes Lorbeerblatt für Ballöner154 Auszeichnungen - darunter neun Luftsportler

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Veranstaltet wurde das »OberstdorferBallonfestival« bereits zum fünftenMal, in diesem Jahr vom 8. bis 15. Ja-nuar, von Hans-Bernd Martin, einemBallonunternehmer aus Kempten. Erwird tatkräftig und charmant unter-stützt von Marion Biersch, der Frau anseiner Seite, und von Rudi Bassmann,dem Mann mit der guten Mikrofon-stimme auf dem Startplatz, der außer-dem für das Wetter zuständig ist. Die-se Dreiertruppe plus die sehr nettenGasleute zeichnen sich durch unauf-geregte Freundlichkeit aus. Und dastut gut!Der Startplatz liegt sehr nahe am Ortan großen Parkplätzen und ist hervor-ragend geeignet. Dort ist auch dieVersorgung mit Gas und Stickstoffgewährleistet.Das herrliche am Winterballonfahrenist ja die spätere vormittägliche Start-zeit, die doch den meisten bei der Be-wältigung ihrer Schlafbedürfnisse sehrentgegen kommt. Die Landemöglich-keiten sind im Allgäu in der Regel gut.

Man muss aber manchmal etwas mehrGeduld aufbringen, um zum richtigenLandeort zu kommen.Zum Programm gehörte eine zünftigeFackelwanderung zu einem Hütten-abend und ein Abendessen in einemsehr guten Oberstdorfer Restaurant.Der Abstieg von der Hütte fiel einigenFlachländern doch leichter als ange-nommen. Lag das am guten Essenoder vielleicht doch an den Geträn-ken?Es war sehr schön, und wir möchtenallen Ballonfahrern, die noch nicht aneinem Wintermeeting teilgenommenhaben, dringend ans Herz legen, einsolches doch für den nächsten Winterzu planen. Es macht viel Spaß. Undübrigens: Wir sind jeden Tag gefahren!Das Allgäu gilt als sonnigste Region inDeutschland - auch wenn die winter-lichen Temperaturen mit »knackig« amtreffendsten beschrieben werden kön-nen. Und deshalb freuen wir uns ersteinmal auf die wärmere Jahreszeit. #

Text und Fotos: Werner Redeker

Allgäu34

Wintermeetings sindbeliebt und gut besuchtOberstdorf ist immer eine Reise wert: Bei den Fahrtenstrahlte die Sonne - und am Abend gab es Fackelschein

Der Winter in Deutschland istnicht so häufig eine geeignete

Jahreszeit für schöne Ballonfahrten.Und überhaupt macht das ja alles vielmehr Spaß, wenn es nicht so schmud-delig, grau und nass ist. Wenn die Son-ne aus einem blauen Himmel auf unsund den blendend weißen Schneescheint, dann darf es auch richtig kaltsein. Und daher sind die inzwischensehr zahlreichen Wintermeetings imAlpenraum sehr beliebt und gut besucht. Sie finden vorwiegend imJanuar statt. In dieser Zeit sind dieOrte nicht so überlaufen mit denanderen »Wintersportlern«, und manhat bei der Quartierauswahl viele Mög-lichkeiten.Wir waren in diesem Jahr im Allgäu, inOberstdorf. Eine nicht so kleine, aberüberschaubare Marktgemeinde im All-gäu mit vielen guten Restaurants im na-hezu autofreien Zentrum und auch inder Umgebung, in denen man zu ganzvernünftigen Preisen das gute bayeri-sche Essen und Bier genießen kann.

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Ganz oben: Ein Allgäuer Wintermärchen. Oben: Hans-BerndMartin beim Briefing. Links: Landung auf dem Bürgersteig.Unten: der Startplatz. Ganz links: Oberstdorf, Alpenpanorama

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Mindestens 100 Heißluftballon-teams hätten sich am 15. Okto-

ber 2005 zu Füßen des aargauischenBauerndorfes Reitnau (524 Meter) un-ten am Suhre-Ufer (480 Meter) zwi-schen Schöftland und Sursee zum Bal-lonfest des Schweizerischen Ballon-verbandes einfinden sollen (SBAV-Fest2005). Die Freiballon-Demonstrationwäre in die Geschichte der 1045 erst-mals erwähnten Siedlung Reitinovaeingegangen. Sie war Besitztum derGrafen von Lenzburg und später desFrauenklosters Schänis im fernen

sanktgallischen Gasterland. Nichts davon: kein Eintrag im Rekorde-Buch!Von den angereisten 75 Crews schrit-ten nur neun zum Aufheizen und zurfrühabendlichen Fahrt bei schwachemSüdostwind talauswärts, wo sich derNebel um 16 Uhr lichtete. Nach rund100 Minuten über dem Oberaargausetzten die auch optimistischerenMontgolfiers schon wieder zur Lan-dung an - zum Beispiel Patrick Schmid-le im Korb des HB-QKD Flims (3700cbm) bei Vordemwald. #

Erwin A. Sautter

Schweiz36

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75 Piloten kamen,aber nur neun hoben abGeplanter Rekordversuch am Suhre-Ufer versinkt beim Ballonfestdes Schweizerischen Ballonverbandes im dichten Nebel

Ganz oben: Patrick Schmidle fuhr den HB-QKD FLIMS in hundertMinuten bis Vordemwald (AG) undlandete sanft im Abendlicht

Oben: SBAV-Präsident Martin A.Messner strahlte Zuversicht aus,machte sich startbereit und hobab - mit acht weiteren Crews

Links oben: Briefing der 75 Pilotendurch Jürg Schoop (rechts) unter Beobachtung von SBAV-PräsidentMartin A. Messner (links)

Links: Offiziell Übung abgebrochen,doch einige glaubten, dass sich dieNebel lichten und fuhren talaus-wärts, wo die Abendsonne blinzelte

Foto

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Die üblichen Heißluftballonwett-bewerbe werden in räumlich be-

grenzten Gebieten mit einer lage-mäßigen Ausdehnung von vielleicht 25 mal 25 Kilometern und einemHöhenlimit bis maximal Flugfläche 95oder meistens geringer durchgeführt.Dabei werden jeweils Fahrten von einbis zwei Stunden absolviert, in denenetwa alle fünf Kilometer einzelne Auf-gaben zu meistern sind, für die sehrviel Fingerspitzengefühl erforderlich ist.Etwas anderes sind Gasballonwettbe-werbe, die ganz anders verlaufen, daaufgrund der viel längeren FahrtzeitenBallonfahren über mehrere Länderquer durch Europa oder etwa durchdie ganzen USA möglich sind, wasdann häufig über mehrere Tage undNächte stattfindet.

Ein bisschen von dem Flair der Gas-ballöner schnuppern, das wollten dieHeißluftballonfahrer bei der ThüringerWald-Weitfahrt. Wir kennen alle diegrandiosen Leistungen unserer vonAlbert Cramer und seiner WarsteinerBrauerei gesponserten Gasballonfah-rer beim härtesten Ballonrennen derWelt, dem Gordon Bennett Rennen,bei dem die Deutschen schon vieleErfolge und Siege verbuchen konnten.Wie aber könnte ein Heißluftballon imWettbewerb so tun, als ob er es demGasballon zumindest für die Dauer eines Tages gleich machen kann?Schon für die 1. Thüringer Wald-Weit-fahrt 2005 (TWWF) waren viele Tele-fonate zum Entwurf eines Regelwerkesnötig, bei dem ich glücklicherweisegewisse Ideen von anderen Weitfahr-

ten mit Heißluftballonen in anderenLändern integrieren konnte, bei denenallerdings immer nur eine Fahrt durch-geführt werden durfte.Eine Summe der Distanzen aus höchs-tens drei zu wertenden Einzelfahrtenan mehreren Tagen, deren Start an je-dem Tag allein im taktischen Ermes-sen des Piloten liegt, war etwas ganzneues. Die Piloten konnten an insge-samt sechs Tagen beliebig fahren, undauch der jeweilige Startzeitpunkt wur-de nicht vorgegeben, sondern war nurdurch Sonnenaufgang und Sonnen-untergang begrenzt. Auch musstensich die Piloten mit dem Wetter letzt-lich eigenverantwortlich auseinandersetzen und für sich entscheiden, obsie überhaupt fahren wollen, wohinund wie weit es gehen würde, undwas sie sich und ihrer Crew zumutenkönnen.Die räumliche Begrenzung des Wett-bewerbs war letztlich nur auf das Fest-land von Europa beschränkt, und an-ders als bei den üblichen Heißluftbal-lonwettbewerben durfte auch der obe-re Luftraum bis Flugfläche 220 genutztwerden. Dazu waren hervorragendeKenntnisse des Luftrechts auf Seitender Piloten und der Wettbewerbslei-tung erforderlich. Gleich zwei Sicher-heitsbeauftragte waren im Wettbe-werbsteam tätig, wobei Günter Langefür die Ballone und alles rund um dieverschiedenen Gase zuständig war.Neben der Gasversorgung des Brenn-gases sowie des Stickstoffs zur Druck-erhöhung musste ja auch die Versor-gung mit dem vorgeschriebenenSauerstoff für Fahrten in Höhen ab

Weitfahrt 37

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Ballon-Marathonstartet in ThüringenZum zweiten Mal nach 2005 fand in Suhl ein Heißluftballonwettbewerbstatt, der gewiss als Innovation in dieser Disziplin bezeichnet werdendarf. Harold Gaudlitz und Wolfgang Berger hatten die Idee entworfen,die nach einigen Überlegungen und Abstimmungen mit der zukünftigenWettbewerbsleitung Wirklichkeit werden sollte. Es geht hier um groß-räumiges Ballonfahren mit Heißluftballonen. Wettbewerbsleiter WernerTrippler hat seine Gedanken zu Papier gebracht

Landschaft und Wolkenformationen wechseln ständig

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Flugfläche 120 sichergestellt werden.Der Flugsicherheitsinspektor Jens Eisenreich war es, der den Piloten dasLuftrecht in mehreren Workshops undin diesem Jahr sogar im Rahmen einergleichzeitig stattfindenden Flugleh-rerfortbildung noch verdeutlichte undden Piloten mit seinen Erläuterungeneinfach Sicherheit gab. So wurde je-denfalls vom Veranstalter gewähr-leistet, dass sich die Piloten besondersin der Luft einwandfrei verhalten wür-den. Bei diesen theoretischen Fortbil-dungen kamen intensive Gesprächeund Diskussionen auf, die durch diebeiden im Wettbewerb als Piloten teil-nehmende FlugsicherheitsinspektorenWolfgang Berger und Matthias Borg-meier ausgezeichnet angereichert wur-den. Auch das Teilnehmerfeld konntesich diesbezüglich sehen lassen.Harold Gaudlitz hatte gut darauf ge-achtet, dass nur erfahrene Piloten zumWettbewerb zugelassen wurden. Mitdem dreifachen Gordon-Bennett-Sie-ger Wilhelm Eimers aus Nordrhein-Westfalen, dem mitreißenden und aufExtremfahrten spezialisierten BerlinerKlaus-Peter Sengspeck, dem bei Fahr-ten im oberen Luftraum sehr erfahre-nen Christoph Schönemann, dem dasLuftrecht extrem achtenden Physik-lehrer Bernd Pulzer aus Thüringen,dem erfahrenen WettbewerbspilotenGundolf Frost aus Rheinland-Pfalz,dem technisch orientierten OlafGroschupf aus Sachsen, dem PilotenFrank Stahlkopf, der Mitarbeiter beider BFU in Braunschweig ist, und dem

jungen Tino Richert aus Sachsen-Anhalt kam ein Teilnehmerfeld zu-sammen, das sich in den intensivenDiskussionen um diese Themen beiden Briefings hervorragend ergänzteund ein breites Spektrum an Wissenund Erfahrung einbrachte.Es war wunderschön zu erleben, wiejeder sein Wissen an andere weiter-gab, seine Vorstellungen der Grenzendes Machbaren referierte und damitkonstruktiv dazu beitrug, dass alle einefaire Chance für diese extremen Fahr-ten bekamen. Nach der Ausschrei-bung waren eigentlich inoffizielle Co-piloten im Korb vorgesehen, die imFall der Fälle die Fahrt zu Ende führenkönnten und damit zur Sicherheit bei-tragen sollten. Bei der 1. TWWF wur-de das auch noch eingehalten, dochdie Teams hatten offenbar dazu ge-lernt und ihre Crewmitglieder nach an-deren Kriterien ausgewählt. Mit denCopiloten Matthias Zenge, AndreasHeck, Michael Sommerhage, MichaelBerger, Hans Rolf Friedrich, SteffenMaith, Reinhard Hoffmann, UdoScheuning, Andreas Hilscher undDetlef Klapper wurden Piloten undCrewmitglieder ausgewählt, die aufbesondere Aufgaben bei der Fahrtspezialisiert waren. Der eine hatte diebessere Erfahrung im englischspra-chigen Funkverkehr, der andere warperfekt im Luftrecht. So war schließ-lich jedes Team gut vorbereitet, seineBallonfahrten auch im oberen Luft-raum gut und sicher durchzuführen.Es galt, mit diesem Wettbewerb neben-

bei auch zu beweisen, dass sich un-sere Piloten als gleichberechtigte Luft-fahrzeuge vernünftig verhalten könnenund wollen. An dieser Stelle sei einherzliches Dankeschön an die Lotsengerichtet, die uns bei den Ballonfahr-ten sehr nett und entgegenkommendberaten und begleitet haben.Vor dem Wettbewerb hatten sichselbstverständlich alle Teams um daserforderliche Equipment für die Bal-lonfahrten gekümmert, ausreichendesKartenwerk für Deutschland und dieeuropäischen Nachbarstaaten besorgtund sich bei den Einweisungen in dentäglichen Briefings sowie den ergän-zenden Fortbildungen mit den beson-deren Herausforderungen eines sol-chen Wettbewerbs vertraut gemacht.Jetzt musste nur noch das wichtigstestattfinden, die meteorologische Be-ratung. So wie wir bei den kleinräu-migen Wettbewerben hauptsächlichvom bekannten Meteorologen desDeutschen Wetterdienstes, MichaelNoll aus Köln, in hervorragender Weiseberaten werden, so ist ein anderer Meteorologe des Deutschen Wetter-dienstes, Jens Oehmichen aus Leipzig,durch seine Mitgliedschaft im Bitter-felder Gasballonverein auf Wetterbera-tungen für längere und weite Ballon-fahrten spezialisiert. Wie uns Jens Oeh-michen an jedem Morgen und jedemAbend seine Wetterprognosen näherbrachte, uns die möglichen Fahrtrou-ten mit seinen Trajektoren-Kartenvisualisierte, also wohin die Fahrt inwelcher Höhe und in welchem Zei-traum gehen könnte, welche Wetterer-scheinungen wir wann, wo und warumzu erwarten hätten, das war einfachspitze. Seine Treffsicherheit und seineruhige und charmante Art, uns allesverständlich zu verkaufen, war dieGrundlage für die sportlich erstklassi-gen Ergebnisse der Piloten.Was hatte ich als Wettbewerbsleiter ei-gentlich zu tun? So richtig viel diesesMal nicht! Gut, vor dem Wettbewerbgab es einige Dinge zu organisieren,das Regelwerk vom letzten Jahr zu optimieren, die Briefings abzuhalten,interessante, aber nicht immer durch-zuführende Ideen der Piloten abzu-wägen, aber im Grunde die Dinge ein-fach laufen zu lassen. Das wurde auchbei der Auswertung der Fahrten deut-lich. Meine Stellvertreterin Siegrid Ibes

Weitfahrt38

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Matthias Borgmeier und Andreas Heck konzentriert vor der großen Fahrt

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und die Chiefdebrieferin AngelikaHenkelmann haben die Auswertungenbis spät in die Nacht alleine durchge-zogen und sich auch noch um die Log-ger gekümmert. Bei der Überprüfungdes Luftrechts durfte ich noch mitwir-ken, doch für den Rest wurde ich vonden beiden einfach abgehängt. Toll,wenn man so ein Team hat. Leiderkonnten wir in diesem Jahr nichtdurch die erfahrene Hanne Hohmannunterstützt werden, die das im letztenJahr mit ihrer so angenehmen Artgetan hat. Sie musste nach einer Ope-ration am Fuß eine Auszeit nehmen,wird uns aber hoffentlich beim nächs-ten Mal wieder unterstützen können.Tja, das nächste Mal. Natürlich wissenwir jetzt noch nicht, ob es das gebenwird. Wie konnten die Wettbewerbe inden beiden Jahren denn überhauptdurchgeführt werden? Es war der Ver-anstaltungsleitung in Person von Ha-rold Gaudlitz gelungen, das wunder-schön gelegene Hotel Ringberg hochoben am Berg in Suhl als Hauptspon-sor zu gewinnen - und es war dort rich-tig edel. Der Inhaber des Ringbergho-tels, Wolfgang F. Kanig, hat die Unter-kunft mit Frühstück sowie mehrereAbendessen für alle Piloten, Crewsund Offizielle kostenfrei zur Verfügunggestellt. Dafür sei ihm von dieser Seite noch einmal ein ganz besonde-res Dankeschön gesagt. Wer ihneinmal persönlich kennen lernenmöchte, ein Urlaub ist das hervor-ragende Hotel im schönen ThüringerWald allemal wert.Nach zwei Wettbewerben dieser Art

glauben wir nun, dass sich die Thürin-ger Wald-Weitfahrt neben den genausospannenden und bewährten her-kömmlichen Ballonwettbewerben eta-blieren lässt. Die Grenzen eines Heiß-luftballons auch bezüglich seiner phy-sikalischen Grenzen im Wettbewerb zuerleben, sich als Luftfahrzeug vor allemauch im oberen Luftraum gesetzes-konform zu bewegen und dabei vonder Flugsicherung akzeptiert und unter-stützt zu werden, macht einfach Spaßund schult alle Beteiligten der Luftfahrt.Weil sich bei diesem Wettbewerb wie-der alle gerne an die Regeln gehaltenhaben, konnten wunderschöne Bal-lonfahrten durchgeführt werden. Manbeachte: Ein und dasselbe Team fuhran zwei Tagen innerhalb eines Heiß-luftwettbewerbs einmal bis westlichvon Hamburg, sozusagen bis zur Nord-see, und ein anderes Mal von Suhl ausmit Anlauf über die Alpen bis etwa 15Kilometer vor Venedig, also fast bis zurAdria. Das alles gelang nicht mit einem

Gasballon, da ist man solche Entfer-nungen gewöhnt. Nein, der Pilot Klaus-Peter Sengspeck schaffte das mit ei-nem Heißluftballon bei einer Fahrtzeitvon 7 Stunden und 37 Minuten. Einenherzlichen Glückwunsch dem Siegerdes Sonderpokals für die größte Ein-zeldistanz in diesem Wettbewerb. An-dere fuhren an diesem Tag übrigensbis zu den Alpen, konnten aber mit ih-ren etwas kleineren Ballonen denSprung über die Berge nicht mehr wa-gen. In der Gesamtwertung musstesich Klaus-Peter Sengspeck jedochdem alten Hasen der Dauer- und Weit-fahrten, Wilhelm Eimers, geschlagengeben, der in drei Fahrten insgesamtüber 974 Kilometer zurückgelegt hat-te. An dieser Stelle sei gesagt, dass denCrewmitgliedern für ihre Leistungenebenfalls eine große Anerkennung gilt,denn sie sind Tag und Nacht mit denVerfolgerfahrzeugen unterwegs gewe-sen, während die Piloten nur in denKörben rumstanden. Claudia Eimershatte in diesem Wettbewerb allein4.000 Kilometer verfolgt.Es war wieder eine rundum tolle Ver-anstaltung, für die wir uns auch im Na-men des Deutschen Freiballonsport-Verbandes bei den Veranstaltern Ha-rold Gaudlitz und Wolfgang Berger so-wie beim Organisationsteam in PersonBrigitte Berger vom Thüringer Ballon-sportclub e.V. sehr herzlich bedankenmöchten. Ebenso möchten wir uns beiJens Kolb und seiner AssistentinChristine Kolb bedanken, die Euchwährend der Veranstaltung mit Fotosund Berichten über das Internet ver-sorgt haben.Ergebnisse und weitere Fotos sind un-ter www.2.thueringer-wald-weitfahrt.dezu finden. #

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Alles ist gecheckt: Wilhelm Eimers und Matthias Zenge startbereit

Siegerehrung: Eimers/Zenge (M.), Borgmeier/Heck (l.), Schönemann/Sommerhage

Foto

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Der Januar 2006 verabschiedetesich mit einer weiträumigen,

nordosteuropäischen Hochdruckbrü-cke. Gut acht Tage stellte sich Ostwindein - brauchbarer Ostwind. Das heißt,hier bei uns in Westdeutschland wares eisig kalt, aber die gewohnte starkeBöigkeit des Ostwindes trat nicht ein.Das sollte am Landeort ganz anderssein. NOAA (US-Wettercomputer) wur-de über einige Tage beobachtet undnatürlich auch die Vorhersagen vonpc_met. Nordost am Boden und jehöher, je mehr Ostwind. Meine belgi-schen Ballonfreunde wollten immerschon mal nach England. Ein Anruf inWaasmunster (Gordon-Bennett Aus-tragungsort 2006), und kurz daraufstand die Mannschaft fest. Leider muss-te ich Alfred Derks (FSV Münster) wie-der ausladen, weil es bei einer mög-lichen Fahrtzeit von 15 Stunden imWinter durch die dick auftragendeKleidung im Korb zu eng wird. Dasswir am Ende doch noch 20 Sack übrighatten und keine fünfzehn Stunden inder Luft waren, lag an der großen eng-lischen Hauptstadt, besser gesagt anden vielen Flughäfen um London, de-ren CTR wir nicht durchfahren durften.Es war bitterkalt am Startplatz im west-fälischen Marl in der Nacht zumSamstag, 28. Januar 2006. Gut minus6°C und ein leicht böiger Wind tatenihr übriges. Dank an Thorsten Samsel,den jüngsten Spross der Ballonmeis-terdynastie Samsel, der trotz einernächtlichen Geburtstagsfeier und ei-ner geplanten Ausbildungsfahrt unsam Morgen um 4:30 Uhr den Startplatzaufschloss. Um 06:28 Uhr ging es mitzirka 30 Sack zum Teil gefrorenemSand (trotz Salzbeimischung) in denNachthimmel. Bei 43 km/h in 230 Gradging es nicht nach England. Also hö-her, Richtung Wesel, Kleve hieß ein

erstes Ziel. In 800 Metern Höhe war essehr gut und deutlich wärmer als amBoden. Die Temperatur sollte immerweiter ansteigen, und über der Nord-see am frühen Mittag erreichten wirmit 12°C schon frühlingshafte Werte.Mit Sonnenaufgang waren wir inHolland, möglicherweise auch etwasfrüher (so 7 bis 11 Minuten). Die vieran Bord waren Benoît Siméons, BobBerben, ein GB-Helfer der Belgier undmeine Wenigkeit.Südlich Nijmegen ging es geradewegsauf Rotterdam zu. Wer Rotterdam er-reicht, erreicht auch England. Rotter-dam ist die Ideallinie nach England fürdie Startplätze Marl und Düsseldorf.Fast alle Nachkriegs-Englandfahrtensind von diesen Startplätzen ausge-gangen. Es waren so zirka zwölf Stück.Gemeint sind die Gasballonfahrtenvon D nach GB. Es gibt viele Heißluft-überfahrten von Dover und/oder Calaisnach dem Krieg. Rotterdam Turm war

sehr freundlich. Unser Transpondersollte bis kurz vor der Landung durch-arbeiten. Genau 180 Kilometer Salz-wasser waren zu überfahren. VierÜberlebensanzüge waren an Bord. Obsie jedoch ihrem Namen gerecht würden, brauchten wir nicht zu testen.Viele Schiffe kreuzten den englischenKanalausgang. Wir wollten nördlich anLondon vorbei, weit über englischesGebiet fahren. Bei 6500 Fuß warSchluss. Obwohl kein Flugzeug überder See in Sicht war, war leider keinehöhere Freigabe zu erhalten. Wir sindeben nur Luftverkehrsteilnehmer vier-ter Klasse. Wir haben Verständnis fürjeden benötigten Luftraum, aber wennüber 180 Kilometer kein einziges Flug-zeug zu sehen ist, glaube ich nicht anden guten Willen, sondern nur daran,dass wir lästig sind. Mit Sicherheit odergar Flugsicherheit hat dieses Verhal-ten überhaupt nichts zu tun. Gespannthaben wir den Himmel über uns be-

Gasballon40

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Gordon-Bennett-Sieger fahren nach EnglandWilhelm Eimers Gasballonfahrt mit Bob Berben undBenoît Siméons über den Kanal endete vor den TorenLondons - das war der Wunsch der Fluglotsen

Vier Ballonfahrer dick eingepackt, da wird es eng im Korb

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obachtet, wann denn nun der Flug-verkehr losgeht. Bei 70 Kilometer Sichtkonnten wir weit schauen. Nein, keineinziges Flugzeug über uns in dem ge-wünschten Luftraum von 2500 MeternHöhe.Sicherlich, in 10.000 Metern, da gab esden USA-Verkehr, aber so hoch woll-ten wir nicht. Die Auswirkungen wa-ren klar. Wir kamen nach dreieinhalbStunden Seefahrt in Harwich an dieenglische Küste. Gut 70 Kilometer voruns lag London-Stansted. Wir hatten in2000 Metern gut 60 km/h. Noch einehalbe Stunde blieb uns, um irgendwiean London vorbei zu kommen. ATISLondon sagte 210 Grad/14 Knoten. Da-mit war klar, unten war kein Blumen-topf zu gewinnen. Bob und Benoît arbeiteten sehr intensiv, um einen Wegvorbei an London zu finden. Es half al-les Fragen nichts. Keine Möglichkeit,durch oder über London-Stansted zufahren. Da half auch der absolut per-fekte Sprechfunkverkehr eines Airbus-Piloten nicht. Danke, das war es, wirwerden landen. Wenn es der intensiveFlugverkehr nicht möglich macht, ei-nen Ballon durchzuführen, haben wirvolles Verständnis dafür. Was nichtgeht, geht nicht.Mir war klar, je näher wir an der Küstelanden, desto mehr Wind hatten wirzu erwarten. Wir waren fast acht Stun-den in der Luft, und gerade hatten wirEngland erreicht. Nach England heißtja nicht nur über das große Wasser,sondern wenn immer möglich überEngland zu fahren. Heute sollte esnichts werden. Ich hatte mit Benoîtvereinbart, dass er den ersten Lande-versuch machen wollte. Bob undBenoît beschlossen, sofort die Lan-dung einzuleiten, da der Wind untendirekt nach London führte. Wir hattenbei den 70 km/h gut 40 Kilometer über

England zurückgelegt und waren 16Kilometer vor der CTR Stansted. DieDrift hatte von 275 auf 220 Grad in 150Metern Fahrthöhe gedreht. Östlich anLondon vorbei wollte die Mannschaftnicht. Wohin auch? Wieder nachFrankreich? In 100 Meter über Grundlas ich auf meinem GPS noch 71 km/h.Benoît übergab mir die Führung, wasvöllig verständlich und vernünftig war.1500 Heißluftfahrten sind eben etwasanderes als mit so einer hohen Wind-geschwindigkeit einen Gasballon lan-den zu müssen. Bis zum Boden gingder Wind aber noch um die Hälfte zu-rück, und da unmittelbar vor uns einkleines Tal lag, wollte ich versuchen,hier zu landen. Es gelang mir ohneProbleme, weil gerade mal eine Böen-pause war. Mit gut 1,5 Metern proSekunde landeten wir auf einer trockenen Wiese im Gebiet Essex,etwa 40 Kilometer nordöstlich vomLondoner Stadtrand entfernt.Trotzdem eine schöne, wenn auch zukurze Fahrt. Da wir ein paar Meilen voneinem englischen Heißluftballonfahrerentfernt gelandet waren, der mit Benoît gut bekannt ist, saßen wir mitBallon und Gerät gut eine Stunde nachder Landung in einer warmen engli-schen Stube beim Tee. Unsere Verfol-ger waren drei Stunden nach der Lan-dung zur Stelle, und um Mitternacht wa-ren wir in Belgien zurück. Die Fährewar mit 128 Euro für sechs Personen,einem Auto und einem großen Ballon-anhänger bezahlbar. Beim Landefestauf der Fähre wurden wir etwas durch-geschüttelt, sonst war alles bestens, bisauf den holländischen Fluglotsen. Ichschlage vor, auch Fluglotsen erhalteneine Kennung. Hier ist Amsterdam InfoNr. 11 - aber daraus wird nichts, dennsonst müssten sie sich ja mal hier undda erklären. # Wilhelm Eimers

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Feuerschiff Foxtrot 3 noch immer im Dienst trotz GPS

Prognose NOAA und Barogramme

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Die folgenden kurzen Erläuterun-gen möchte ich Ihnen zu beden-

ken und zur Sensibilisierung mit in dieneue Fahrtsaison geben. Erläuterun-gen, die sich aus der Erfahrung vonvielen Gerichtsverhandlungen und derErstellung von Gutachten in den ver-gangenen Jahren angesammelt haben.Vorsatz und Fahrlässigkeit dürfen nichtnur Themen für Juristen sein, wenn esgilt, diese Einstufungen vorzunehmen,sondern sollten von uns Ballonfahrernvor der Ausübung unseres Ballon-sports bekannt sein und bedacht wer-den. Es soll nicht Panik gemacht wer-den, sondern nur ein wenig das Be-wusstsein dafür geschärft werden,welche Konfliktsituationen auf uns zu-kommen können.

Vorsatz und Fahrlässigkeit- was ist das?Vorsatz und Fahrlässigkeit sind Ver-schuldungsbegriffe, Maßstäbe und Vor-werfbarkeit. Je nach dem Maß der Vor-werfbarkeit fällt danach die Sanktion,die Strafe oder das Bußgeld aus. Wersich strafbar oder ordnungswidrig ver-halten hat, kann zusätzlich zivilrechtlichin Anspruch genommen werden, dasheißt auf Schadensersatz in Euro!

Das persönliche Handeln ist ein Sach-verhalt/Tatbestand und kann nur be-straft oder mit Bußgeld belegt werden,wenn dies in einem Gesetz ausdrück-lich bestimmt ist. Die zentrale Vor-schrift für uns Luftfahrer/PPL-Inhaberist § 58 Luftverkehrsgesetz und eineReihe von dazu gehörenden Verord-nungen wie die LuftVZO, LuftVO, Luft-BO mit Durchführungsverordnungen.Jedes Handeln hat eine subjektive undeine objektive Ebene. Objektiv gehö-ren dazu alle äußeren Umstände, diedas Gesetz beschreibt, um überhaupteine Straftat annehmen zu können,zum Beispiel bei der Gefährdungdes Luftverkehrs (§ 315a StGB), dasBallonführen unter Alkoholeinfluss (= objektiver Tatbestand). Subjektivkommt es auf die persönliche Bezie-hung zum Handeln an (=subjektiverTatbestand). Sie verdeutlicht die inne-re Einstellung des Handelnden zu sei-nem Tun, mit den Abstufungen Vorsatzund Fahrlässigkeit.Umgangssprachlich findet sich einevergleichbare Bewertung, wenn mandavon spricht, ein Verhalten sei ab-sichtlich oder nur unvorsichtig gewe-sen.

- Vorsatz ist das Wissen undWollen der Rechtsverletzung.

- Bedingter Vorsatz ist,die Gefahr der Rechts-verletzung erkennen undbilligend in Kauf nehmen.

Vorsatz ist gegeben, wenn der Bal-lonführer das Wissen über die Exis-tenz des Luftsperrgebietes hatte under die Restriktionen ignorieren wollte,gleich aus welchen Gründen. Eine Not-lage ihn aber nicht gezwungen hatte.

- Fahrlässigkeit bedeutet dieAußerachtlassung der imVerkehr erforderlichen Sorgfalt.Sie setzt Vermeidbarkeit undVorhersehbarkeit des pflicht-widrigen Handelns voraus.

Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Pi-lot die Beschränkung aufgrund des §62 LuftVG nicht kennt, obwohl diesvon ihm aufgrund seiner Fähigkeitenund Kenntnisse verlangt werden kann.Grobe Fahrlässigkeit wird sicher an-genommen werden, wenn zu unter-stellen ist, dass dem Piloten alle Unter-lagen über das verbotene Gebiet vor-lagen - deren Richtigkeit unterstellt.

Während im Bereich des Strafrechtsund des Ordnungswidrigkeitenrechtsvorsätzlich und fahrlässig begangeneTaten mit Geld- oder Freiheitsstrafengeahndet werden, lösen sie im Zivil-recht in erster Linie Schadensersatz-pflichten aus.

Die Abgrenzung zwischen Vorsatz,grober und leichter Fahrlässigkeit imZivilrecht oder im Strafrecht darf niedas Entscheidungskriterium dafürsein, etwas zu tun oder nicht zu tun,eine Vorschrift einzuhalten oder siezu ignorieren.Nur Sorgfalt schützt vor Strafe. #

Sicherheit42

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Vorsatz und FahrlässigkeitDie größten Gefahren bei der Ausübung des Ballon-sports sind der Leichtsinn, das Nicht-Können und das Nicht-Wissen. Walter Müller hat sich mit diesen Faktenin seiner Gutachter-Tätigkeit auseinandergesetzt

Vorsätzlich steuert kein Pilot seinen Ballon in eine Hochspannungsleitung, aber...

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Die Wettbewerbsbedingungen sindeben so einfach wie die Teilnahme.Wir wollen unseren Lesern bei derAuswahl der schönsten Motive aus ih-rem Fotoalbum größtmögliche Frei-heit lassen. Es gibt also keine Motiv-Vorgabe und keine Beschränkung -nur mit dem Ballonsport sollten dieFotos, die zum Wettbewerb einge-schickt werden, direkt oder indirekt zu tun haben. Es können originelleSchnappschüsse zum Schmunzelnsein, Detailfotos vom Brenner oder Pa-norama-Aufnahmen aus Albuquerque.Denkbar sind Foto-Dokumente aus3000 Metern Höhe genauso wie witzi-ge Begebenheiten beim Verfolgen amBoden. Mensch und Material könnenzum Motiv werden.Einzige wirkliche Vorschrift bei unse-rem Fotowettbewerb: Die Bilder soll-ten mindestens auf 13x18 cm ab-gezogen sein, mindestens Kleinbild-Dia-Format haben oder als tiff- undjpeg-Datei mit hoher Auflösung vor-liegen. Die Fotos müssen also druck-fähig sein. Und die Motive sollten nichtälter als drei Jahre sein. Als Preise fürdie Gewinner gibt es drei leichte »bal-lontaugliche« Digitalkameras, die in je-der Jackentasche Platz finden. Außer-dem gibt es zehn Buchpreise. Mitma-chen lohnt sich also wirklich!

Fotowettbewerb44

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Der große Ballon-FotowettbewerbBallonmotive sind immer schön. Das wissen wir. Das BallonSport Magazinsucht aber trotzdem die allerschönsten Motive, die witzigsten Schnapp-schüsse und die originellsten Ideen auf Papier, Digital oder als Dia.Mitmachen können Leser, Piloten, Observer, Fahrgäste, Beobachter und Zaungäste - einfach alle, die ein tolles Motiv in der Kiste haben

Ein Elefant hat beiIhnen über Ihr Haus-dach geschaut? EinDrache hat IhrenApfelbaum im Gar-ten kahlgefressen?Die schönste Ballon-fahrt im Abend-licht? Ballonglühenmit Wisch-Effektoder eine traurigeKatze am blauenHimmel? Alles Motive für unserengroßen BallonsportFotowettbewerb!

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Digital-Kameras

zu gewinnenMitmachen bei unserem großen Fotowett-bewerb lohnt sich wirklich! Es winken drei

hochauflösende, kompakte Digitalkameras und zehn humorvolleBuchpreise. Die Teilnehmer erklären sich mit einer Veröffentlichungim BallonSport Magazin und eventuell in einem Ballonsport-Buch ein-verstanden. Abgebildete Personen stimmen einem Abdruck zu. DieFotos auf Papier, Dia oder digital senden Sie bitte an BallonSportMagazin, Fotowettbewerb, Gnadenberger Weg 4, 87509 Immenstadt-Werdenstein, e-mail: hephaistos@t-online,de. Einsendeschluss ist amDonnerstag, 1. Juni 2006.

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Als Ballonfahrer seit 1990, der im-mer wieder wegen des ungüns-

tigen Winterwetters in England Rück-zugsgefühle verspürt, habe ich vieleVeranstaltungen außerhalb Englandsbesucht, um in den dunklen Winter-monaten weiterhin Ballon zu fahren.In diesem Jahr haben wir die aller-beste Veranstaltung gefunden. Zu-sammen mit sieben Ballonverrücktenreisten wir von England nach Öster-reich, um das von Nicole und MarkusHaggeney veranstaltete »Fire & SnowTreffen« zu besuchen; es findet jähr-lich im Januar in Mauterndorf statt.Um einen Werbespruch zu zitieren:»Forget the rest, this is the best!«

Zweisprachiges BriefingDas großartige europäische Treffenvon Piloten aus Deutschland, England,Irland, Holland, Tschechien sowieLitauen begann mit einem Willkom-mens-Briefing in der Stadthalle amSamstag Abend. Die Freundlichkeitwar sofort offenkundig, und die Ver-anstalter gaben das beste Briefing,welches ich jemals irgendwo auf derWelt gehört habe. In dem zweispra-chigen Briefing (Englisch/Deutsch)schaltete Markus so oft und wortge-wandt hin und her, dass jeder von unsals Team einbezogen wurde, ohne einGefühl von Langeweile oder eineUnterscheidung der Nationen im Sin-ne von »Wir« und »Ihr« zu verspüren.Es war aber nicht nur die Begrüßungfreundlich und aufrichtig, sondern ins-besondere der wichtigste Teil einerBallonveranstaltung: die Wettervor-hersage war so präzise und anschau-lich, dass es nie einen Zweifel gab, wiesich das Wetter entwickelte, so dasswir gut im voraus planen konnten.Dies bewahrheitete sich in der ge-samten Woche. Wenn es im Tages-briefing hieß »Ihr könnt fahren unddas Wetter macht mit, um über dieBerge in Richtung von …« oder »Ichempfehle heute keine Fahrten überdie Berge«, dann war dies in jedemeinzelnen Fall zutreffend. Die Vorher-sagegenauigkeit war so exakt, dasseine Empfehlung zum voraussicht-lichen Landegelände sowie zur Fahrt-zeit gegeben wurde. Das örtliche Wet-ter wurde so präzise dargestellt, dasses nie eine Unsicherheit gab.Also, die Briefings waren glänzend -

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Forget the rest,this is the best!Die 13. Fire & Snow-Veranstaltung in denösterreichischen Alpen hat Tony Attwood(England) mitgemacht. Er schildert begeistert,warum es im Winter in Mauterndorf schöner ist als in »Good Old England«

»Stratolini« in ganzer Pracht - Stratos Ballooning macht für Kunden auch Kopfstände

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wie war es mit dem Fahren? Mautern-dorf ist ein exzellenter Veranstal-tungsort. Es handelt sich nicht ganzum das typische österreichische Post-kartendorf in den Bergen, aber zumBallonfahren ist es ideal. Es liegt ineinem weiten Tal, in dem die Windestreuen, so dass wir an den Tagen, andenen wir in England zweimal überdie Fahrt nachdenken würden, stetsgeeignete Landeplätze fanden. Diekniffeligen Winde forderten das Pilo-ten können, um in die Wunschrich-tung zu kommen und dann an Ortenzu landen, die vorher unerreichbarschienen.

Mauterndorf liegt südlich der großenBergkämme, zu denen auch die Dach-stein-Gruppe zählt, und wurde dahermit gutem Ballonwetter verwöhnt, alsgroße Teile von Österreich und Bayernungünstiges Wetter erlebten.

Drei AlpenfahrtenUnsere Mannschaft konnte drei Alpen-fahrten durchführen. Die erste Fahrtführte uns in die Höhe von Flugfläche120 mit 47 Knoten, um - so wie vonMarkus vorhergesagt - in der Nähe vonAltenmarkt im Pongau mit einer Hofratslandung zu enden. Am folgen-den Tag war es etwas langsamer und

nach dem Hinweis auf größere Gas-vorräte, um über das Schladming-Talhinauszufahren - Volltreffer! - fuhrenwir in 2 Stunden und 20 Minuten indas Tal von Schladming. Nur wenigeengagierte Alpenfahrer, ausgerüstetmit der entsprechenden Gasmenge,fuhren weiter. Alle genossen eine fan-tastische Fahrt.

Perfekt für die VerfolgerNach der frühzeitig angekündigtenWinddrehung im Verlauf der Wocheführte uns die dritte Alpenfahrt in süd-östlicher Richtung nach Klagenfurt.Nach der Einfahrtserlaubnis in dieKontrollzone landeten wir bei Wind-stille im weiten Becken. Nach 2,5 Stun-den traumhafter Ballonfahrt bis zumLandeplatz bei St. Veit kamen vieleEinheimische, um die Landung aufeinem Weg - perfekt für die Verfolger -zu bestaunen.Ein herrliches Ballonfahrertreffen. Per-fekte Organisation der Briefings, derFahrten und des Gastankens. Zweigroßartige Ballonfahrer-Parties im Ge-samtpaket. Mauterndorf bietet nebenden Ski-Abfahrten insbesondere zahl-reiche Loipen für »Lang-Laufing«. Vie-le Teams nutzten den Schneetag zumRodeln - und es gibt natürlich vieleWirtshäuser, um zu trinken, zu essenund neue Freundschaften zu schlie-ßen. Würde ich wieder dorthin fahren?Nun, die Daten für das kommende Jahrkenne ich schon (13. bis 20.01.2007),und im Büro habe ich bereits den Ter-min in meinem Kalender notiert. #

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Ein Neuling schnuppert Winter-luft und erobert bei seiner ers-ten Fahrt die Alpen. Sein Kenn-zeichen: OK-5050, Kubicek-Werk-Nr. 400 (Volumen 2000 cbm). DerNeuling ist eine Sonderform,»Stratolini« genannt. Seine ersteFahrt ging von Mauterndorf/Österreich über den Alpen-hauptkamm in das Ennstal beiAich. »Stratolini« erreichte einemaximale Höhe von 3500 MeternMSL. Fahrtdauer: 1 Stunde, 50Minuten bei einem Verbrauchvon 55 Kilo inkl. Aufrüsten. Beider Jungfernfahrt an Bord:Nicole und Markus Haggeney

Pilot des Royal Airforce Ballons, Tony Attwood, fährt begeistert in den Bergen

Nicole und Markus Haggeney kurz vor dem Start

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Erfolgsfirma starteteals StudiengruppeViel Air mit Flair - 25 Jahre GEFA-FLUG GmbH in Aachen

Die »Produkte« aus Aachen er-regen Aufsehen, wo immer sie

aufsteigen. BallonSport Magazin machtzum Vierteljahrhundert-Jubiläum derGmbH einen kleinen Ein- und Rück-blick auf die Firmengeschichte.Eigentlich ist das GEFA-FLUG-Teamwohl fast jedem Ballonfahrer ein Be-griff, wenn auch vielleicht noch nichtdurch einen persönlichen Besuch,dann aber doch sicher durch diealljährliche »Geburtstagskarte aus Aachen«. Und nun feiert die GEFA-FLUG selber Geburtstag, einen beson-deren sogar, den 25sten als »GmbH«.Mitte der siebziger Jahre als Arbeits-gruppe von engagierten Modellbau-und Studienfreunden der TH Aachengegründet, hieß das Entwicklungszielschon damals: Luftschiffe für die Wer-bung und die Umweltforschung. Inden ersten Jahren waren diese nochferngesteuert, konnten aber bald aucheine professionelle Luftbildkamera tra-gen.1981 erfolgte im Frühjahr die Eintra-gung als GmbH, seit 1982 bis heutewerden Passagierfahrten mit Heißluft-ballonen gemeinsam mit der Stadt

Aachen durchgeführt, 1983 dann einerster mehrmonatiger wissenschaft-licher Einsatz in Pakistan zur Luftbild-dokumentation einer fünftausend Jah-re alten Stadtanlage im Industal, imAuftrag der UNESCO.1985 Betrieb von Deutschlands erstemeinsitzigen Heißluft-Luftschiff, ab 1988durch das Luftfahrt Bundesamt zuge-lassener Luftfahrttechnischer Betrieb,1990 Entwicklung eines zweisitzigenHeißluft-Luftschiffes, 1992 Zertifizie-rung als Luftfahrtunternehmen, 1994Startschuss eines mehrjährigen Tech-nologieprojektes durch das Land NRWzur Entwicklung eines viersitzigenHeißluft-Luftschifftyps, 1996 Zulassungals Entwicklungsbetrieb, ab 2000 dannzertifizierter Herstellungsbetrieb fürHeißluft-Luftschiffe.2006 gibt es 21 festangestellte Mitar-beiter, deren Qualifikation reicht vonausgebildeten Industrienäherinnen,über Luftfahrtmechaniker bis hinzu mehreren Prüfern des Luftfahrt-Bundesamtes und einem Ingenieur fürLuft- und Raumfahrt. Ergänzt wirddieses handwerklich-technische Teamdurch eine Designerin, etliche Kauf-

männer und auch -frauen sorgen fürden logistisch-organisatorischen Rah-men. Daneben gibt es in der Flug-saison einige freiberufliche Pilotenund Techniker für Flugeinsätze imIn- und Ausland - in bis heute über 20Ländern, von der Arktis bis nachAsien, von Nordamerika bis in dieSteppen der Serengeti.Was 1975 als »Aachener Studenten-und Garagenfirma« begann, ist heuteeiner der größten LuftfahrttechnischenBetriebe für Heißluftballone und Luft-schiffe in ganz Europa. Gegründet vonKarl Ludwig (Mucky) Busemeyer, derschon seit Kindesbeinen von Luft-schiffen träumt, leitet er heute dieFirma gemeinsam mit Jürgen Leisten,der als Bankkaufmann für den kauf-männisch-organisatorischen Teil derFirma zuständig ist.Was einmal in Aachens Univiertel imersten Flugzeuglabor von Hugo Jun-kers auf immerhin 66 Quadratmeternbegann, stellt sich heute im Gewerbe-gebiet am westlichen Stadtrand der al-ten Kaiserstadt auf rund 1000 Quadrat-metern in zwei lichtdurchfluteten inWeiß- und Blautönen gehaltenen Hal-

Jubiläum48

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len auf jeweils zwei Stockwerken dar.Reparaturen jeder Art und Größe undan sämtlich zugelassenen Heißluftbal-lonen und Heißluft-Luftschiffen werdenhier, von sechs Näherinnen und zweiTechnikern, wenn nötig sogar »überNacht« erledigt.Einen ebenfalls sehr gut frequentier-ten und seit etlichen Jahren als LTBzertifizierten Zweigbetrieb gibt es inReichenschwand bei Nürnberg. Inbeiden Betrieben werden jährlich weitüber 200 Jahresnachprüfungen durch-geführt. Am Bodensee in Stockachsteht »The Airship Company GmbH«als Schwesterbetrieb der GEFA-FLUGfür die Ausbildung von Piloten und fürWerbeeinsätze für Heißluft-Luftschiffezur Verfügung.Ein weiteres, mit dem luftfahrttechni-schen Bereich verbundenes Standbeinist die Vertretung der Firma CameronBalloons in Deutschland mit einemsehr großen Ersatzteillager, aus demauch andere deutsche Cameron-Händ-ler beliefert werden.Ganz wichtig ist auch die Abwicklungvon Promotioneinsätzen für »GlobalPlayer«-Firmen wie Deutsche Telekom,

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Mit den Aachenern gehenklangvolle Firmen werbewirksamin die Luft. Für die Produktezeichnen 21 hochqualifizierteMitarbeiter verantwortlich

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Deutsche Post, WDR, Jacobs Suchard,BMW, Opel, Volkswagen, german-wings, FESTO, Warsteiner, Adler Modemärkte, Sony, Kaufhof, CocaCola, Pepsi Cola, verschiedene Uni-versitäten, Greenpeace und den WorldWide Fund for Nature. Die Liste derGeschäftspartner ist lang und überausklangvoll.Dass GEFA-FLUG aber auch sehr bodenständig sein kann, erkennt mandaran, dass in Aachen auch »nicht-fliegende« Objekte hergestellt werden,wie zum Beispiel aufgeblasene Mes-sestände von bis zu 70 Metern Längeund das mit zunehmendem Erfolg.Kaltluft-Displays nennt diese Produkteder Vertriebsleiter und Prokurist Wolf-gang Mainzer und freut sich über den zunehmenden Zuspruch für die-se pneumatischen Objekte aus der Messebau- und Werbeszene.Ein Highlight des Jahres 2005 war einhalbes Dutzend acht Meter hohe auf-geblasene Biergläser, die auf einemgroßen Containerschiff den Rheinhinauffuhren als Promotion für dasdeutsche Reinheitsgebot. Für solcheProjekte bringt Wolfgang Hassa alsLuftfahrt-Ingenieur und ebenfalls Pro-

kurist die technische Logistik ein, imTagesgeschäft kümmert er sich um dieProduktion der Firma und um dieNachprüfung von Heißluftballonenund Heißluft-Luftschiffen.Soweit zur Geschichte und zumHeute. Und mit was wollen Mucky Busemeyer und Jürgen Leisten dienächsten 25 Jahre verbringen? Gibt’sbei der Erfolgsgeschichte überhauptnoch weitere Ziele?Ja, die gibt es tatsächlich, fand das BallonSport Magazin im Gesprächschnell heraus. Dass der Bau vonHeißluft-Luftschiffen erheblich zumErfolg der Firma beiträgt, kann man ander Anzahl von bisher 40 weltweit verkauften Luftschiffen ablesen. Pläneund Skizzen an der Wand des Kon-struktionsbüros, eine maßstäblicheLuftschiffgondel als Modell und einemehrere Meter lange Luftschiffhülle ineiner der beiden großen Produktions-hallen machten uns neugierig. Ge-meinsam mit der Firma FESTO ent-wickelt GEFA-FLUG seit gut einemJahr ein sechssitziges Luftschiff für denTourismusbereich und für wissen-schaftliche Einsätze bei der Umwelt-forschung. 4500 Kubikmeter Volumen

und zirka 45 Meter lang, 15 Meter imDurchmesser und damit deutlich grö-ßer als ein Airbus 320.Bei den eigentlichen Entwicklungs-zielen halten sich die GEFA-FLÜGLERim Detail aber noch bedeckt, nur so-viel war herauszufinden: Der Gesamt-luftwiderstand konnte durch Labor-versuche an der TH Aachen erheblichreduziert und die Manövrierfähigkeitabermals verbessert werden, unter anderem durch ein neuartiges, imWindkanal entwickeltes Leitwerk-system, ähnlich dem des Zeppelin NT.Durch zahlreiche Detailverbesserun-gen wird auch die Wetterfestigkeitbeim Aufrüsten erhöht, der Aufrüst-vorgang durch nur vier Personen wirdselbst bei diesem großen Brummermöglich sein. Sämtliche in der Ent-wicklung stehenden Details befindensich seit Anfang des Jahres bereits amviersitzigen FESTO Luftschiff in derFlugerprobung.Der Erstflug des sechssitzigen Proto-typs ist im Laufe des kommendenJahres geplant, die Zulassung durchdie EASA (europäische Luftfahrt-Agentur) bis Ende 2008. Es gibt bereitsetliche und ernstzunehmende Anfra-gen, sowohl aus der Tourismusbran-che, aber auch von Wissenschaftsor-ganisationen zur Umweltforschungund dem weltweit zunehmend be-deutungsvoller werdenden humani-tären Sektor.Glück ab und Gut Land für die nächs-ten 25 Jahre wünscht das BallonSportMagazin dem Team von GEFA-FLUGGmbH! # red

Jubiläum50

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Ob handwerklich-technischdie Näherei gefordert ist oder Partner forschend und vertrieblichbetreut werden - das Teamder GEFA-FLUG GmbH ist zur Stelle

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Das Programm am Samstag wargut gefüllt: Vortrag der DGAC (Di-

rection Générale de l’Aviation Civile)über die flugsicherungsmäßige Vor-bereitung einer Ballonfahrt (Flugbe-schränkungsgebiete, Flugsicherung,Flugplan, etc). Dann das Referat vonWalter Müller über die Sicherheit imUmgang mit Wasserstoff, gefolgt vomAufrüsten der Gasballone - nebenhermussten mehr als vier Tonnen Sand

bewegt werden. Am frühen Nachmit-tag konnten vier Gasballone, davondrei unter französischer Flagge, imstrahlenden Sonnenschein am Rhein-ufer starten - ein einzigartiges Schau-spiel für die Deutschen und Franzo-sen, die das gute Wetter für einen Auf-enthalt in den Rheinauen nutzten. Sienahmen auf ihrer Fahrt ein DutzendNeulinge mit, die ihre erste Gasbal-lonfahrt erlebten.

Am Sonntagmorgen widmeten sichdie Teilnehmer der Ballontheorie mitÜberlegungen zur Fahrttechnik desGasballons. Fragen der Flugsicherheitwurden ebenso angesprochen. VolkerLöschhorn zeigte dazu mehre Filmeüber Flugunfälle.Der Bericht in französischer Spracheund weitere Bilder befinden sich aufder Website des französischen Ballon-verbandes www.FFAerostation.org #

Frankreich 51

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Französisch-deutscheZusammenarbeitDas zweite Gasballonseminar der Fédération Française d’Aérostation am7. und 8. Oktober 2005, organisiert mit der Ballonsportgruppe Stuttgartund dem DFSV hatte die Sonne zu Gast. Sébastien Séguineau berichtet

Gasballone vor der Mimram-Brücke in Kehl

Begleitet von interessierten Blicken binden die Profis den Füllansatz ab

Galgenventilbau wie anno dazumal

Gesprächsrunde am Ballonkorb

Walter Müller erklärt den Schutz vor elektrostatischer Aufladung

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Begleitet von interessierten Blicken binden die Profis den Füllansatz ab

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Winterzauber52

BärigeBärigeBedingungen bei

der Grizzly-TrophyFilzmoos grüßt mit azurblauem Himmel und viel Schnee

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Schnee verwandelte das Dorf in eineZauberlandschaft, von der man nurträumen kann. Der Glühwein flossreichlich, die Stimmung war grandios.Livemusik, eine Disco im Zentrum undein Feuerwerk heizten die Gemüter an.Das Leuchten der farbenprächtigenBallone war eine Augenweide. Das Virus griff wie ein Lauffeuer um sich.Eine grandiose Überraschung erwarte-te mich am nächsten Tag. Pilot KarstenFunk aus Wörme in der LüneburgerHeide schien meine Gedanken von derHinfahrt erraten zu haben. Er lud michzu meiner großen Freude mit Ballon-und Luftschiffpilot Dirk Stiesberg ausAachen und einer mir unbekanntenjungen Dame zur Fahrt ein. Wir fuhrenmit zirka 20 Knoten in einer Höhe von3500 bis 4600 Metern in nördliche Rich-tung entlang der Bischofsmütze unddes Tennengebirges über das Lam-mertal und überquerten die Postalm,Europas zweithöchstes Plateau. Ich ge-noss die fantastische Weitsicht. In derFerne war Wien deutlich zu erkennen,auf der anderen Seite war der Watz-mann zum Greifen nahe.Plötzlich stand die junge Dame aufdem Rand des Korbes. Mein Gott:

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Sonne, schwacher Wind,Schnee: Filzmoos kehrte seinewinterliche Schokoladenseitefür die Ballöner heraus

Bereits auf der Hinfahrt machte ichmir Gedanken, was ich nach denim BallonSport Magazin bereits in

den vergangenen Jahren veröffent-lichten Beiträgen über das österrei-chische Ballondorf Filzmoos eigent-lich noch schreiben könnte.« BenBläss fand trotzdem wieder Material!»Die Anfahrt war dieses Mal wider Er-warten problemlos. Das war schon dieerste positive Überraschung. Es solltenoch besser werden. Vom ersten biszum letzten Tag schien die Sonne, einazurblauer Himmel präsentierte sich.Es war schwach windig, so dass die40 Ballon- und zwei Luftschiff-Teams jeden Tag vom Kaiserwetterprofitieren konnten. Petrus hat sichanscheinend gedacht, den neuen Gas-sponsor Grizzly zur Einweihung über-raschen zu wollen. Wann gab es inden vorausgegangenen 26 Veranstal-tungen hier schon mal eine Ballon-woche, in der jeden Tag gefahren wer-den konnte?Die Nacht der Ballone lockte tausen-de Zuschauer ins Zentrum des idylli-schen Alpendorfes, das zwischen derBischofsmütze und dem Dachstein-massiv eingebettet liegt. Der tiefe

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gleich wird sie springen!? Dann ent-deckte ich zu meinem Entsetzen, dasssie gar keinen Fallschirm trug. Abernein, Amelie stieg mit doppelter Si-cherung aus dem Korb, um sich aufAnweisung von Karsten Funk zusätz-lich mit zwei weiteren passiven Seilenabzuseilen. Die Anlenkungspunktewurden gegenüberliegend als Trapezam Brennerrahmen befestigt, um eineeinseitige Belastung auszuschließen,und das Ganze war noch einmal amKorb gesichert. Weit unterhalb desKorbes baumelte sie in waagrechterStellung am Seil, um vom Gefühl derFreiheit zu genießen. Ich hatte nie Hö-henangst, doch bei diesem Anblickwurde mir ein bisschen schwindelig.Wir fuhren unterdessen zwischenFuschl und Wolfgangsee und über-querten den Thalgau.Für Amelie war das Abenteuer nacheiner guten halben Stunde beendet.Mit großer Anstrengung erreichte sie

Winterzauber54

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Amelie Moehle, Veranstaltungstechnikerinund Riggerin aus Hamburg, erweiterteihre Kletterkünste. Rechte Seite:»The Flying Dalacarlia« von Gino Ciers

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festen Boden unter ihren Füßen undließ ihren Ausflug in Gedanken ver-sunken Revue passieren. Es war stillim Korb.Nach der Landung bei Neumarkt amWallersee und knapp zwei StundenFahrt gab es viel zu erzählen. Ameliehatte ein tolles Abenteuer erfolgreichhinter sich gebracht. Als gelernte Ver-anstaltungstechnikerin und Riggerinbraucht Amelie Moehle aus Hamburgihre Kletterkunst beruflich, um sichzum Beispiel von Hallendächern ab-zuseilen. Sie baut Bühnen für Veran-staltungen und Bands auf und ab undbesitzt die erforderlichen Kletterschei-ne und Berechtigungen. Und sie istnun um eine alpine Erfahrung reicher.Mitten in der Woche wurde erstmalsauf dem Startplatz ein großes Ballon-Kinderfest unter dem Motto Winterzir-kus für alle einheimischen Kinder undGäste-Kids organisiert. Als absolutenHöhepunkt haben die Kinder einen

Korbplatz erhalten, um in luftigerHöhe die verschneite Bergwelt zu ge-nießen. Allerdings war das Gerät miteinem Seil verbunden, und es wurdenur eine Höhe von zirka 50 Metern er-reicht. Die Kleinen von heute werdendieses Abenteuer nicht mehr verges-sen und vielleicht Mitfahrer von mor-gen sein. Diese Einlage, an der sichinsgesamt sieben Piloten beteiligten,hat bei allen Kindern, deren Elternund Großeltern viel Anerkennung undAnklang gefunden.Der belgische Pilot Gino Ciers sorgte fürdie nächste Überraschung. Er hatte sichdie Sonderform The Flying Dalacarliamit dem Kennzeichen G-Horse und ei-nem Volumen von 2550 Kubikmeter ge-kauft. Das Pferd mit einem Gesamtge-wicht von 240 Kilo machte am 7. März1993 seine Jungfernfahrt in Schwedenund hat nur vier Fahrten auf dem Bu-ckel. Insgesamt hat es aber 50 Mal amSeil abgehoben. In Filzmoos wurde die

Hülle bei hellem Sonnenschein ausge-packt. Die Luftschiffe »Festo« von Karl-Ludwig Busemeyer und »German-wings« von Matthäus Smodis umkreis-ten das mächtige Ballon-Pferd, um dasAufrüsten luftig zu begleiten.Am Rande gab es auch noch einenWettbewerb, der vom englischen Pilo-ten Anthony Brown gewonnen wurde.Es hat allen wieder Spaß gemacht.Organisatorin Evi Salchegger vom Tou-rismusverband Filzmoos hat mit ihremWettbewerbsteam unter der fachmän-nischen Leitung von Dr. Wolfgang Gru-ber aus Salzburg hervorragende Arbeitgeleistet und für den Ballonsport wer-ben können. Viele Zuschauer wurdenvom Ballonfieber erfasst. Die Pilotenmit ihren Helfern konnten in vollen Zü-gen genießen und freuen sich auf einWiedersehen im nächsten Jahr. Da er-warten mich bestimmt neue Überra-schungen. Adel verpflichtet, liebe Filz-mooser! # Text und Fotos: Ben Bläss

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Bei dem Besuch des Berg Bash2006 in Rohrmoos vom 7. bis 14.

Januar nahmen wir vom BallonteamKirchlengern mit unserem neuenHeißluftballon für die Niederlassungin Leipzig an einem einzigartigen Er-lebnis teil: einem gemeinschaftlichenWeltrekordversuch.Schon vor der Anreise hatten CarloCoors und ich uns intensiv mit denWetteraussichten für die Veranstaltungauseinandergesetzt. Und diese schie-nen tatsächlich sehr vielversprechend.Pünktlich zu Beginn der Ballonwochehörte es in der Dachstein-Tauern-Region auf zu schneien, und die Son-ne kam heraus. Hoch »Andreas« soll-te die ganze Woche für beste Ballon-bedingungen sorgen.So wurde auch beim Generalbriefingbereits der Termin für den Start vomDachsteingletscher auf Dienstag, 10.Januar, zwischen 7.30 und 8 Uhr fest-gelegt. Der Wind sollte nach den

Modellen des österreichischen Wetter-dienstes an diesem Tag aus östlichenRichtungen kommen. Dies bedeutete,dass sich die Turbulenzen auf demGletscher in einem vertretbaren Rah-men bewegen würden. Ein Wind aussüdlicher Richtung hingegen würde zuVerwirbelungen führen, die den Startzu gefährlich machten. Auch ein imTagesverlauf späterer Start wäre auf-grund der durch die Sonneneinstrah-lung einsetzenden Böigkeit zu riskant.Daher wurde auch der Transport derBallone auf den Gletscher bereits amMontagnachmittag in Angriff genom-men. Hierfür mussten wir sie zunächstüber die Serpentinen der Dachstein-straße bis zur Talstation der Glet-scherbahn auf 1700 Meter Höhe brin-gen. Hier ging dann die eigentlicheArbeit los: Körbe, Brenner, Gas-flaschen, Hüllen und Aufrüstgebläsewurden einzeln über Treppen in extrabereit gestellte Gondeln der Dachstein-seilbahn verladen. Schon die Gondel-fahrt mit einer Dauer von nur siebenMinuten, in der zirka 1000 Höhenme-ter ohne einen einzigen Stützpfeilerüberwunden werden, wurde zu einemersten Abenteuer für viele von uns,die sich in einem Ballonkorb deutlichwohler gefühlt hätten.Oben angekommen wurden die Gerä-te nach dem Entladen dann mit Hilfeeines Pistengeräts und eines Schnee-mobils zu ihrem Startplatz gebracht.Nicht nur für die Mannschaft der Dach-steinseilbahn eine völlig neue Erfah-rung, auch für uns Ballöner bereits einbesonderes Highlight, da auch wir auf-grund der Entfernung des Startplatzeszur Seilbahn die Möglichkeit erhielten,mit diesen Gefährten zu unserem Ge-

Weltrekord56

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Höchstleistung amDachsteingletscherEs war der höchstgelegene Start bei einer Ballonveranstal-tung auf über 2600 Meter über dem Meer. Gleichzeitigwar dies die Jungfernfahrt für den neuen Marktkauf-Ballon,der dort auch feierlich getauft wurde. Michael Gärtnerberichtet vom österreichischen Gletscher

Das etwas andere Transportmittel

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rät gebracht zu werden. Die Vielzahlder Ballone und einige Verzögerungenbei der Beladung sorgten dann dafür,dass unser Team den Sonnenunter-gang völlig allein auf einem Schnee-feld in 2700 Meter Höhe auf dem Glet-scher erleben durfte. Alle anderen wa-ren bereits wieder an der Bergstation.Ein beeindruckendes Erlebnis bei völ-liger Stille, die Sterne zum Greifen nah.Schließlich war es jedoch vollbracht.Nach mehr als vier Stunden Arbeit waren alle Ballone an ihrem vorgese-henen Startplatz angekommen und dieTeams auf dem Rückweg mit der Gondel ins Tal.Eine unruhige und kurze Nacht spätertrafen wir uns alle um 6 Uhr an der Tal-station der Seilbahn, um uns mit derrestlichen Ausrüstung wie Funkgeräte,GPS, Sauerstoffflaschen und -maskenauf den Weg zu den Ballonen zu ma-chen. Schon bei der Ankunft auf demBerg zeigten sich erste zweifelnde Ge-sichter unter den Piloten. Die Böigkeitdes Windes erschien schon vor Son-nenaufgang recht intensiv, außerdemhatte es in der Nacht sehr stark abge-kühlt. Würde der Gasdruck in den Fla-schen hoch genug sein, damit derBrenner einwandfrei arbeitet? Auchdas morgendliche Briefing brachtenoch keine Erleichterung. Der Windhatte gedreht und kam nun aus süd-

östlicher Richtung, daher auch die frü-he Böigkeit. Die Grundgeschwindig-keit lag jedoch im Toleranzbereich,also wurde nach einem gemeinsamenKaffee entschieden, den Weltrekord-versuch zu wagen. Bill Brogan, derIdeengeber und Veranstalter der ge-samten Ballonwoche, sollte als Ersterstarten, damit die anderen Piloten an-hand seines Ballons reagieren konn-ten. Im Rahmen der Vorbereitungender Veranstaltung war er auch der Ein-zige gewesen, der im Oktober 2005 ei-nen Teststart vom Gletscher absolvierthatte. Nur ihm ist es zu verdanken,

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Vorbereitungen für das große Ereignis

Der Neue nach dem Gletscherstart

Verladen auf die neuen Verfolgerfahrzeuge

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dass auch die erforderlichen Geneh-migungen aller möglichen Behördenfür diese Aktion erteilt wurden.Nachdem alle Teams mit den Pisten-geräten zu ihren Ballonen gebrachtworden waren, begannen die Start-vorbereitungen. Hektische Betrieb-samkeit setzte nun ein, zumal jetztdeutlich wurde, dass die dünne Luftund der hohe Schnee in Kombinationauch erfahrenen Luftfahrern sehr zuschaffen machten. Abseits der planier-ten Flächen, auf denen die Ballonkör-be standen, sackte man beim Raus-ziehen der Ballonhüllen fast bis zurHüfte ein. Schließlich war jedoch auchdies vollbracht, und alle warteten ge-spannt auf den Start des ersten Ballons.Das Geräusch des Aufrüstgebläses warschon einige Zeit zu hören, und danntauchte auch die Rundung der Bal-lonhülle hinter einem Hügel auf. Starkschwankend durch den böigen Wind,aber prall gefüllt. Kurze Zeit späterdann der Moment, in dem alle Anwe-senden den Atem anhielten: Der ersteBallon war gestartet! Er stieg zügig, um

den Verwirbelungen am Boden zu ent-kommen und nahm Fahrt auf. Schonkurz über dem Boden drehte auch derWind zurück auf Ost, wie alle gehoffthatten. Noch ein kurzer Blick, unddann musste es losgehen, denn dieSonne war mittlerweile auf dem Mas-siv angekommen, und die Sorge derzunehmenden Böigkeit wurde größer.Da die Ballone jedoch ohne Start-fesseln auf dem glatten Schnee lagen,konnten nicht alle gleichzeitig aufge-rüstet werden. Alle Crews musstensich gegenseitig helfen, um die Gerä-te nach dem Hinstellen am Boden hal-ten zu können, damit der Start auchmit prall gefüllten Hüllen ohne Risikoerfolgen konnte.Der neue MARKTKAUF-Ballon warschließlich unter tatkräftiger Unter-stützung eines belgischen und einesenglischen Teams als Fünfter in derLuft. Ein Erlebnis für alle Mitfahrer, dasmit Worten kaum zu beschreiben ist.Nach direkter Überquerung des Gip-felkreuzes des Hohen Dachsteins fieldas Massiv unter dem Korb ab. Wir

stiegen bis auf 3700 Meter und mitüber 1000 Meter Überhöhung zu die-sem gigantischen Massiv und Sicht-weiten von über 100 Kilometern be-gann nun eine traumhafte Ballonfahrt.Nach gut zwei Stunden Fahrt undeiner Fahrtstrecke von etwas mehr als30 Kilometern landeten wir schließlichsanft auf einem Weg in Möserberg imLammertal.Der Weltrekord war vollbracht, alle elfBallone hatten nach dem holprigenStart eine ruhige Fahrt und kehrtenwohlbehalten nach Rohrmoos zurück.Auch der Rest der Woche war unterbesten Bedingungen absolut ballon-tauglich, und alle anwesenden Teamsgenossen noch einige wunderschöneFahrten durch das Ennstal. Sicher istjedoch, dass der Start vom Dachsteinder absolute Höhepunkt einer wun-derschönen Woche war, den keinerder Teilnehmer jemals vergessen wird.Unser besonderer Dank gilt Bill Bro-gan und seiner Frau Celia, die die Ver-anstaltung mal wieder zu einem be-sonderen Ereignis gemacht haben. #

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Blick auf den außergewöhnlichen Startplatz

Ventilatoren kommen aus dem warmen Nachtlager Aufrüsten mit den ersten Sonnenstrahlen

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Walter Kaiser Versicherungsmakler für LuftfahrerWir bieten: alle Luftfahrtversicherungen zu DFSV-Rahmenbedingungen

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