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Nutzungsbedingungen: • Die kostenlose Nutzung der Pressebilder
ist nur für die unmittelbare Bericht-
erstattung über die Ausstellung „Der Archimedes-Code. Auf den
Spuren eines Genies“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
(04.06.-09.09.2012) gestattet.
• Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nicht
zulässig. • In der jeweiligen Bildunterschrift muss der Inhaber des
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geahndet.
Das Archimedes-Palimpsest Hinter dem unscheinbaren,
verschmutzten und von Schimmel befallenen Äußeren verbergen sich
unge-ahnte Schätze. Diese mussten in jahrelanger Arbeit sichtbar
gemacht und übersetzt werden. Dafür wurde 2000 das so genannte
„Archimedes Palimpsest Project“ gegründet, dem neben Mitarbeitern
des Walters Art Museums in Baltimore weitere Spezialisten
verschiedenster Institutionen angehören. Sie widmen sich seitdem in
mühevoller Kleinarbeit und unter Einsatz modernster Technik der
Erhaltung und Entzifferung der unter den mittelalterlichen
Schriften verborgenen Texte. © The Archimedes Palimpsest
Project/Eigentümer des Palimpsestes
Was ist ein Palimpsest? Ein Palimpsest ist ein Manuskript, für
das der Schreiber Pergament älterer Handschriften wieder verwendet.
Pergament war ein kostbares und seltenes Material. So wurden
Schriften, die für unwichtig gehalten wurden, ausgelöscht und das
Pergament recycelt: Die Tinte des ursprünglichen Textes wurde
abgeschabt, das Perga-ment geglättet und für die erneute
Beschriftung vorbe-reitet. Die Blätter des Archimedes-Palimpsestes
sind aus Schafhaut hergestellt. Aus der Haut eines Tieres konnten
gerade einmal zwei große oder vier kleine Blätter geschnitten
werden. Daraus erklärt sich der hohe Wert des Materials © Lost and
Found. The Secrets of Archimedes. Walters Art Museum, Baltimore
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Die Klosteranlage von Mar Saba Lithografie nach einem Gemälde
von David Roberts, London 1842 Hier war das Gebetbuch, dessen
Entstehen die Texte des Archimedes gleichzeitig vernichtet und
bewahrt hat, für mehrere Jahrhunderte in Gebrauch: das
griechisch-orthodoxe Kloster von Mar Saba inmitten der Judäischen
Wüste, ca. 12 KM östlich von Bethlehem. © Roemer- und
Pelizaeus-Museum
Restauratorin Abigail Quandt vom Walters Art Museum Baltimore
bei der Arbeit Das Palimpsest wird von seinem Einband befreit. Das
Buch musste Seite für Seite auseinandergenommen werden, um die
fotografische Texterfassung für die wissenschaftliche Bearbeitung
zu ermöglichen. Außer-dem konnten nur so die Originalzeilen im
Falzbereich jedes Doppelblattes gelesen werden. © The Archimedes
Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes
Aufnahme eines Palimpsest-Blattes im Multispektralverfahren
(hier UV-Licht) Hier wird die Zeichnung der Spirale des Archimedes
gut erfasst, der Originaltext jedoch völlig unzureichend. © The
Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes
Aufnahme eines Palimpsest-Blattes in „Pseudo-Farben-Technik“.
Diese digitale Bildbearbeitung nutzt den starken Eisen-gehalt der
Tinte, die ultraviolettes Licht absorbiert, und erlaubt dadurch
eine deutlich getrennte Farbgebung der Schriftebenen. Auch hier
wird die Zeichnung der Spirale des Archimedes gut erfasst, der
Originaltext jedoch völlig unzureichend. © The Archimedes
Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes
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Detailvergleich zur Lesbarkeit Oben der Falzbereich eines
Doppelblattes in Normal-licht mit nur schwach erkennbaren Zeilen
des Archimedes-Textes. Unten zeigen sich die Textzeilen in
Pseudo-Farben-Technik in einer gut lesbaren, roten Farbe. © The
Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes
Archimedes von Syrakus Ölgemälde von Giuseppe Nogari, 1740 Die
Bildtradition zur Person des Archimedes von Syrakus kann bislang
auf kein zeitgenössisches Bildnis des großen Mathematikers
zurückgreifen. Auch unter den zahlreichen Porträtköpfen
griechischer Philo-sophen und Wissenschaftler aus der römischen
Kaiser-zeit sucht man vergebens nach einem Exemplar des Archimedes.
1740 verlieh der italienische Porträtmaler Giuseppe Nogari
(1699-1766) Archimedes die Gesichtszüge eines versonnenen
Philosophen fort-geschrittenen Alters. Nur der Zirkel in seiner
rechter Hand identifiziert ihn als Vertreter der Mathematik und
Geometrie. © The State Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow
Tetradrachme: Doppelporträts Ptolemaios’ I. mit Berenike
I./Ptolemaios’ II. mit Arsinoe II. Gold, um 240 v. Chr. Nach dem
frühen Tod Alexanders des Großen übernahm ein ehemaliger General
305 v. Chr. die Königswürde als Ptolemaios I. Soter und gründete
die Dynastie der Ptolemäer. Zusammen mit seinem Sohn und Nachfolger
Ptolemaios II. ließ er das wichtigste Stadtviertel, das
Königsquartier am „Großen Hafen“, errichten. Neben diversen Palast-
und Tempelbauten, Königsfriedhof und verschiedenen Theatern
etablierten sich hier eine Akademie (Museion) und die berühmte
Bibliothek von Alexandria, die größte und bedeutendste in der
klassischen Antike. Akademie und Bibliothek waren eng mit dem
Herrscherhaus der Ptolemäer verbunden: Die Mitglieder der Akademie
wurden direkt vom König ernannt, bezogen ein richtiges Gehalt und
genossen Steuerfreiheit. Diese idealen Rahmen-bedingungen zogen
zahlreiche der größten Wissen-schaftler ihrer Zeit nach Alexandria,
unter ihnen auch die Mathematiker Euklid und Archimedes. Unter
Ptolemaios II. hatte die Bibliothek auf Befehl des Königs die
gesamte griechische Literatur der Zeit als Originale oder Kopien zu
sammeln. Die Anzahl der gesammelten Papyrusrollen ist strittig,
knapp unter 500.000 erscheint aber am glaubwürdigsten. © Museum
August Kestner, Hannover
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Kolossalkopf Ptolemaios’ III. Euergetes’ I. Nummulitenkalk, um
240 v. Chr. Ganz in der Tradition ihrer pharaonischen Vorgänger
haben sich auch die ptolemäischen Herrscher auf monumentale Weise
darstellen lassen, um ihren gottesgleichen Status zu demonstrieren.
Dieser kolossale Kopf und ein zweiter, der ebenfalls in der
Hildesheimer Ausstellung zu sehen ist, gehörte zu einer 4 Meter
hohen Standfigur. Die Augen waren einst gesondert eingelegt und
haben den Figuren in Verbindung mit einer farbigen Fassung das
repräsentative Erscheinungsbild verliehen. Beide Köpfe tragen das
traditionelle Nemes-Kopftuch mit kleinem Stirnuräus und Rückenzopf.
© Kunsthistorisches Museum, Wien
Münze mit Porträt von König Hieron II. von Syrakus (275-215 v.
Chr.) Bronze, um 230-218 v. Chr. Auf Befehl des Königs arbeitete
Archimedes auch an den Verteidigungsanlagen um Syrakus, die sich
bei der römischen Belagerung der Stadt bewähren sollten. Allerdings
dürfte der Einsatz von Parabolspiegeln oder Hebevorrichtungen zur
Bekämpfung feindlicher Schiffe eher dem Bereich der Legende
angehören. © Museum August Kestner, Hannover
HEUREKA!! Junges Museum, Grafik Um die Erkenntnis zum
spezifischen Gewicht rangt sich eine berühmte Legende: König Hieron
II. hatte Archi-medes beauftragt herauszufinden, ob ein Goldschmied
bei der Herstellung einer Krone wirklich einen ganzen Barren Gold
verwendet hatte. Dafür durfte Archimedes die Krone aber nicht
beschädigen. Die Lösung kam ihm beim Baden, als er merkte, dass
sein Körper gemäß seines Eigenvolumens die entsprechende Menge
Wasser verdrängte. Er soll aus dem Bad gesprungen, „Heureka! - Ich
habe es gefunden“ gerufen haben und nackt durch die Straßen von
Syrakus gelaufen sein. © Roemer- und Pelizaeus-Museum/Junges
Museum
Stand: 30. Mai 2012/KF