Bestandesaufnahme und Perspektiven des Haushalts- und Finanzmanagements 25. – 27. Februar 2004 Neues Haushalts- und Finanzmanagement in der Schweiz Prof. Dr. Ernst Buschor Zürich
Bestandesaufnahme und Perspektiven des Haushalts- und Finanzmanagements
25. – 27. Februar 2004
Neues Haushalts- und Finanzmanagement in der Schweiz
Prof. Dr. Ernst BuschorZürich
Entwicklung des Schweizer Rechnungswesens
HARMONISIERTES RECHNUNGSWESEN (HRM) (Kantone & Gemeinden)
1968- 1988
NEUES RECHNUNGSMODELL (NRM) des Bundes
2002 - 2006
KANTONAL HARMONISIERTE KOSTEN-LEISTUNGSRECHNUNG
(KOLIBRI)
2002 - 200?
Integration der Ansätze in einem Governance-Modell(?)
2004 – 200?
Prof. Dr. Ernst Buschor
HARMONISIERTES RECHNUNGSWESEN (HRM) (Kantone & Gemeinden)
1968 Entscheid zu Haushaltsharmonisierung und Gutachten
1973 Schlussbericht und Vernehmlassung 1977 Verabschiedung Handbuch Rechnungsmodell 1987 Abschluss Modelleinführung
- Ablösung der Kameralistik durch kaufmännisches Rechnungswesen- Teilrechnungen für Konsum- und Investition- Sicherung einer hohen Selbstfinanzierung der Investitionen durch- pauschale Abschreibungen nach Gruppen- Eigenkapital aus Ertragsüberschüssen als Ausgleichsreserve- Interne Verrechnungen zum kostennahen Aufwand- & Ertragsausweis- Vergleichbarkeit der Rechnungen und Budgets
Zielsetzungen
Prof. Dr. Ernst Buschor
InvestitionsrechnungAusgaben EinnahmenSachgüter
Darlehen undBeteiligungen
Eigene Beiträge
Selbstfinanzierung
FremdkapitalbedarfNe
tto
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Personalaufwand
Sachaufwand
Passivzinsen
Lauf. Beiträge
Einlagen in Spezial-finanzierungen
Abschreibungen
Ertragsüberschuss
Int. Verrechnungen Int. Verrechnungen
Steuern
Gebühren
Vermögenserträge
EingehendeBeiträge
Entnahmen aus Spe-zialfinanzierungen
Laufende RechnungAufwand Ertrag
Schweizer Rechnungsmodell(Kantone und Gemeinden)
Eingehende Inve-stitionsbeiträgeRückzahlung Darle-hen u. Beteiligungen
Prof. Dr. Ernst Buschor
Externes und internes Rechnungswesen
ExterneRechnung
BilanzLaufendeRechnung
Investitions-rechnung
Anlage-rechnung
Amtsstellen-rechnungen
Kosten-rechnungen
Verpflich-tungskredit-rechnung
Spezialfinan-zierungen
Interne Rechnung
Prof. Dr. Ernst Buschor
Profitcenterkonzept
I n t e r n e V e r r e c h n u n g e n
Belastungen / Gutschriften für interne Leistungen
• zur Förderung des Kostendenkens
• zur Erfolgsermittlung in Verwaltungsbereichen
• als vereinfachter Ersatz der Kostenrechnungzur vollen Leistungsverrechnung gegen Dritte (Zinsen, Abschreibungen, Material, Dienste, usw.)
Prof. Dr. Ernst Buschor
V o r t e i l e- Synergieeffekt im Haushaltsverständnis
Kantone / Gemeinden- Umfassendere, qualifiziertere Beratungsdienst-
leistungen- Vielfältigeres, preisgünstiges Softwareangebot
- Modulare Konzeption der Informations- und
Rechnungssysteme
- Bessere Integration des Rechnungswesens in
Informationsnetzwerke
Prof. Dr. Ernst Buschor
P r o b l e m e- Schwierige Förderung des Kostendenkens- Ruf nach Kennzahlensystemen- Erschwerte Vergleiche wegen Abweichungen
vom Handbuch- Ruf nach mehr Flexibilität unter Ausgabenarten- Konflikte mit vorhanden Bereichskosten- Rechnungen- Koordinationsprobleme im Rahmen des New Public Managements-Haushaltstransparenzverlust wegen Ausgliederungen und Verselbständigungen
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FLAGFLAG
Führen mit Leistungsauftrag und Globalbudget
Vier Kreise Modell
1.1. Konventionell geführte VerwaltungsstellenKonventionell geführte Verwaltungsstellen
2.2. Verwaltungsstellen mit Leistungsauftrag und Globalbudget Verwaltungsstellen mit Leistungsauftrag und Globalbudget
3.3. Betriebe und Anstalten mit eigener RechtspersonBetriebe und Anstalten mit eigener Rechtsperson
4.4. Private Organe mit Bundes-Vollzugsaufgaben Private Organe mit Bundes-Vollzugsaufgaben
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NEUES RECHNUNGSMODELL (NRM) des Bundes 2002 Einführungsentscheid
2004 Gesetzesbehandlung im Parlament
2006 EinführungZielsetzungen
- Management orientierte Verwaltungsführung durch stufengerechte Delegation der Handlungsspielräume (FLAG)- konsolidierte Haushaltsdaten des Bundes- Integration von Sach- und Finanzpolitik- Anlehnung an anerkannte internationale Standards (IPSAS)- Systemintegration in SAP R/3- Ergänzendes Indikator- und Kennzahlensystem- Jahresrechnung aus Erfolgs- & Investitionsrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung und Anhänge -Trennung der ordentlichen und ausserordentliche Transaktionen- Bewertungen grundsätzlich nach IPSAS (True and fair) (Einzelbewertung nach Nutzungsdauer)
Prof. Dr. Ernst Buschor
GlobalbudgetGlobalbudgetVorgabe eines verbindlichen Saldos
für Aufwand und Ertrag (und ev. Nettoinvestion)
aufgrund von Leistungsgrössen (Output)Leistungszielen (Outcome) undFührungszielen
mit der Auflage, innerhalb einer Bandbreiteder Leistungen und im Rahmen dieses Saldos
Verbesserungen zu behalten (Rücklage) und Mehraufwand zu decken,
wobei über die Rücklagen der Globalbudgetträger im festgelegten Rahmen verfügt
Prof. Dr. Ernst Buschor
Kreditüber-tragungen
auf andere Konten(SammelnachweiseZusammenzug gegenseitigdeckungsfähiger Einzelpläne)
auf andereRechnungsjahre
begrenzt
unbegrenzt
automatisch
begrenzt
unbegrenzt
KreditübertragungenKreditübertragungen
Innerhalb einerLeistungsgruppe(Verstärkungsvermerke(Verknüpfen Einnahmen/Ausgaben)
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Produktions-planung
Personal-bewirtschaftung
Verträge fürFremdleistungen
Subventions-zusicherungen
Produktions-abrechnung
Lohnbuchhaltung Kreditoren-buchhaltung
Verpflichtungs-kontrolle
Öffentliches Rechnungswesen
Aus- und Einzahlungen
Zentrale Stammdatenbanken (Personal, Debitoren, Kreditoren, usw.)
LaufendeRechnung
Investitions-rechnung
Bestandes-rechnung
Verwaltungsrechnung
Kostenrechnungen- Kostenarten- Kostenstellen- Kostenträger- Anlagebuchhaltung
Betriebe und Anstalten- Aufwand- Ertrag- Stellen
Projektrechnungen- Verpflichtungen- Zahlungen
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KANT. HARMONISIERTE KOSTEN-LEISTUNGSRECHNUNG (KOLIBRI)
2000 Einsetzen einer Expertenkommission
2003 Verabschiedung des Handbuchs
Zielsetzungen
- Management gerechte strategische und operative Steuerung der Leistungserbringung- Plan- und Standardkosten (Vollkosten)- gestufter Ergebnisausweis
Prof. Dr. Ernst Buschor
op
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(WIE
?) strategische PlanungBedarfsdeckungsplanung (WAS?)
Prozess 1Prozess 2Prozess ..
ProduktOutputLeistungen
Ku
nd
e(S
teuerzahler) (F
ÜR
WE
N?)
Leistungsbereiche (mehrere gleichartige Leistungsgruppen)
Leistungsgruppen (mehrere gleichartige Leistungen)
(Leistungs-Kosten-) ControllingQualitätssicherung (Wirkung / Outcome) Revision
LeistungserstellungsprozessLeistungserstellungsprozess
Wirkungsziele / Leistungsziele / Prozessziele (Effektivität / Effizienz / Wirtschaftlichkeit)
Zwischen- produktThroughputTeilleistung
Wirkungen (Outcome)
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Probleme des Globalbudgets und Kontrakts Probleme des Globalbudgets und Kontrakts
• Rechtsnatur der Resultatvorgaben (vergleichbar mit
Einnahmenschätzungen im Budgetrecht?)• Verhandlungsprinzip oder einseitige (hoheitliche) Vorgaben?
(zustimmungsbedürftige Verfügungen?)• Kompetenzteilung Parlament / Regierung (Kompetenzen zu
Finanz- und Mengenvorgaben des Parlament bzw. der Regierung)• Neuordnung der Berichterstattung ("Untrennbarkeit" Rechnung/
Rechenschaftsbericht)• Auswahl und Interpretation der Leistungsindikatoren und Mess-
grössen (Monitoring)• Regelung der Reservestellung von Ertragsüberschüssen
Prof. Dr. Ernst Buschor
Gesetz-gebung
Sicherheit Gesundheit Verkehr Bildung Soziale Wohlfahrt
strategisch
operativ
Vollzug
(nachgeordnete)Stellen
Kantonsrat
Regierungsrat
Direktionen
Aemter/(unselb-ständige) Anstalten
Zielsetzungs-festlegung
Aufgaben-erfüllung
BudgetBudget
Gesetzgebung
Gesundheit
(Mittel und Leistungen)
strategisch
operativ
Vollzug
(nachgeordnete)(Kosten)Stellen
Zielsetzungs-festlegung
GLOBAL-BUDGET Organisation
der Aufgaben-erfüllung
Kantonsrat
Regierungsrat
Direktionen
Aemter
Verwaltung
Sicherheit
VerkehrBildung
Soziale Wohlfahrt
Globalbudgets (Externes Budget/Rechnung)
Kantons-/Regierungsrat
KONTRAKTE
Leistungs- u. Kostenrechnung
““Klassische” Verwaltungs- undKlassische” Verwaltungs- und BudgetsteuerungBudgetsteuerung New Public ManagementNew Public Management
Entwicklungs- u.Finanzplan
Prof. Dr. Ernst Buschor
Funktionen des Budgets
1. Allokationsfunktion1. Allokationsfunktion (Mittelaufteilung auf Aufgaben und Leistungen)
2. Disziplinierungsfunktion 2. Disziplinierungsfunktion (Ausgaben- und Schuldenbegrenzungen /
Erfüllung der Maastricht-Kriterien)
3. KoordinierungsfunktionKoordinierungsfunktion (zweckmässiger Umgang innerhalb und unter
öff. Körperschaften und mit Dritten)
4. OekonomisierungsfunktionOekonomisierungsfunktion (Volkswirtschaftliche Betrachtung nach ESVG)
5. Transparenzfunktion Transparenzfunktion (Vergleichbarkeit der Haushalte, Kosten & Leistungen)
Prof. Dr. Ernst Buschor
Führungsmodell: 5-E-Konzept
E1
E2
E3
E4
E5
Wer?
Wozu?
Was?
Wie?
Wieviel?
Rahmen-ordnung
Regulierungs-wirkungen
BedarfszieleErgebnisse(Outcomes)
Leistungsplan
Ressourcenplan
Leistungen
Ressourcenver-brauch (Kosten)
BudgetausgleichFiskalische
Konkurrenzfähigkeit
HaushaltsausgleichFiskalische
Konkurrenzfähigkeit
Leistungserstellung
Steuerungs-formziele
Wirkungsziele
Effektivität
LeistungszieleEffizienz
Prozess-ziele
Wirtschaft-lichkeit
Finanzie-rungsziele
Prof. Dr. Ernst Buschor
Künftige Formen des öffentlichen RechnungswesensKünftige Formen des öffentlichen Rechnungswesens
Verwaltungsextern (Parlament, Öffentlichkeit)
Verwaltungsintern (Regierung, Verwaltung)
Mik
ro-ö
ko
no
mis
ch M
ak
ro-ö
ko
no
mis
ch
Globalbudgetsnach einheitlichenLeistungs-/ (Produkt-) gruppen
ErgebnisrechnungFinanzrechnung
Vermögensrechnung
Kosten- Leistungs-rechnung
Sektorisierte volkswirt- schaftliche Rechnung
Prof. Dr. Ernst Buschor
Funktionen des öffentlichen RechnungswesensFunktionen des öffentlichen Rechnungswesens
Verwaltungsextern (Parlament, Oeffentlichkeit)
Verwaltungsintern (Regierung, Verwaltung)
Mic
ro-ö
kon
om
isch
Macro
-öko
no
misch
GlobalbudgetsErgebnisrechungFinanzrechnung
Vermögensrechnung
Kosten-Leistungs-Rechnung
Sektorisierte volkswirt-schaftliche Rechnung
Prof. Dr. Ernst Buschor
Zielsetzungen einer (Schweizer) HaushaltsreformZielsetzungen einer (Schweizer) Haushaltsreform
1. Wahre und faire Vermögensbewertung (IPSAS)
3. Verbund Finanzbuchhaltung / Kostenrechnung
4. Trennung betrieblicher / ausserordentlicher Transaktionen
5. Standardisierte Leistungsgruppen
6. Leistungsauftrags- und Globalbudgetkonzepte
7. Standards für (Bereichs-)Kostenrechnungen
8. Konsolidierter Haushalts- und Mittelflussausweis (ESVG)
9. Integriertes Berichtswesen (Finanz- und Leistungsdaten)
10. Haushaltsrechtsanpassung an Governance-Anforderungen
(Globalbudgets, Reserven, Monitoring, lean management)
Haushaltsreform als wichtiges Instrument derHaushaltsreform als wichtiges Instrument derKomplexitätsbewältigung und WirksamkeitssteigerungKomplexitätsbewältigung und Wirksamkeitssteigerung
Prof. Dr. Ernst Buschor