Basel III und Bankenregulierung Einfluss auf die Finanzierung von KMU Martin van Treeck, IHK Düsseldorf Netzwerktreffen Unternehmenssicherung - 25. Juni 2015
Basel III und Bankenregulierung
Einfluss auf die Finanzierung von KMU
Martin van Treeck, IHK Düsseldorf
Netzwerktreffen Unternehmenssicherung - 25. Juni 2015
Wie ist die aktuelle Lage bei der Finanzierung von KMU?
Was wird sich künftig ändern durch
mögliche konjunkturelle Veränderungen und
Maßnahmen zur Bankenregulierung?
Was ist vor diesem Hintergrund für die Netzwerkpartner
zu tun?
Übersicht
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Ifo-Kredithürde auf dem niedrigsten Stand seit 2003
Unternehmen haben sich nach Finanzkrise gestärkt
Niedrige Anlagezinsen beflügeln Eigenfinanzierung
Freundliches Konjunkturklima
Zins- und Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Ifo-Kredithürde auf dem niedrigsten Stand seit 2003
Unternehmen haben sich nach Finanzkrise gestärkt
Niedrige Anlagezinsen beflügeln Eigenfinanzierung
Freundliches Konjunkturklima
Zins- und Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Die Folgen:
Wettbewerb um gute Kreditadressen nimmt zu
Banken bieten den Unternehmen günstige Kredite an
Gefahr:
Manche Unternehmer beginnen zu glauben, dass
sich der Zugang zu Kapital dauerhaft verändert hat
und man sich auch künftig in Finanzierungsfragen
entspannt zurücklehnen kann.
Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Vor dieser riskanten Fehlannahme sollten die
Netzwerkpartner die Unternehmer bewahren.
Die ifo-Kredithürde lag Mitte 2007 bei entspannten 22,9
Prozent und stieg dann rasch bis Ende des Jahres 2009
auf bedrohliche 44,2 Prozent.
Eine frühzeitige Vorbereitung auf sich verändernde
Rahmenbedingungen – gerade in Finanzfragen – gehört
zum Risikomanagement eines umsichtigen
Unternehmers.
Aktuelle Lage bei der Finanzierung
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Außerhalb der Bankenregulierung:
Volkswirtschaftliche Zyklen ändern den Kreditzugang
Geopolitische Risiken (Ukraine, Naher Osten, Grexit?)
Wie lange hält die EZB an der Politik der Kredit-
lockerung („quantitative easing“) im Euroraum fest?
Was ändert sich künftig?
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Was ändert sich künftig?
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Was ändert sich künftig?
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Zahlreiche „Ratios“ ändern sich für die Banken.
Aber was bedeutet das?
Was ändert sich künftig?
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Von der Bank an
Kunden ausgereichte
Kredite mit
Risikogewichtung
Für diese Kredite von der Bank zu unterlegendes Eigenkapital
Eine Bank muss der Bankenaufsicht Eigenkapital in Höhe
von mindestens 10,5 Prozent (bislang 8 Prozent ) ihrer
gewichteten Risikopositionen nachweisen:
100.000 € ungesicherter
Kredit an eine Firma mit
durchschnittlicher
Bonität
Nachweis von 10.500 €
Eigenkapital für diesen
Kredit
Früher: 8.000 €
Was ändert sich künftig?
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Die risikogewichtete Eigenkapitalquote ändert sich
im Rahmen von Basel III vom absoluten Zahlenwert
her.
Zusätzlich wird gesetzlich das „Gewicht“ der in die
Waagschalen gelegten Werte verändert:
Das EK der Banken muss qualitativ höherwertiger werden.
Im Gespräch zudem: Vorschläge für eine Überarbeitung
des Kreditrisiko-Standardansatzes (KSA).
Was ändert sich künftig?
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Was ändert sich künftig?
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Was ändert sich künftig?
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Vorschläge für eine Überarbeitung des Kreditrisiko-Standardansatzes (KSA):
Insbesondere für KMU soll die Risikoeinstufung, nach der das zu unterlegende Eigenkapital der Bank für den Kredit abhängt, in Zukunft primär vom Umsatz und dem Verschuldungsgrad abhängen.
Problem:
Für viele Banken mit derzeit internen Rating-Ansätzen würde die Eigenkapitalunterlegung deutlich steigen – einige Institute rechnen mit einer Zunahme von mehr als 30 Prozent.
Zu erwarten sind somit Einschränkungen oder Verteuerungen bei der Kreditvergabe.
Was ändert sich künftig?
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Einführung einer Leverage-Ratio als
Verschuldungskennziffer für Banken – ohne
Risikogewichtung:
Eigenkapital
Bilanzielle Geschäfte + außerbilanzielle Geschäfte ≥ 3 %
Probleme: Einschränkung der Kreditvergabemöglichkeiten
Verteuerung von Krediten
Was ändert sich künftig?
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Net-Stable-Funding-Ratio & Liquidity-Coverage-Ratio
Vereinfacht: Langfristige Kredite sollen bankseitig langfristig refinanziert sein.
Problem:
Nachteile für die Möglichkeiten zur Fristentransformation. Dies wird zu Einschränkungen bei der Vergabe längerfristiger Investitionskredite führen.
Was ändert sich künftig?
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Finanztransaktionssteuer ab 2016?
Anbieter und Erwerber einer Aktie oder Anleihe sollen mit einem Steuersatz von je 0,1 Prozent des Kaufpreises belegt werden.
Bei Termin-, Tausch- und Optionsgeschäften, sogenannten Derivaten, beträgt der angedachte Steuersatz 0,01 Prozent.
Problem für die Unternehmen:
Firmen, die sich gegen Währungsrisiken absichern, würden für umsichtiges
Risikomanagement plötzlich finanziell bestraft.
Die Kosten der Finanztransaktionssteuer werden letztlich beim Endkunden landen. Höhere Zinsen für Kreditnehmer sowie niedrigere Renditen für Sparer und Anleger wären die Folge.
Was ist zu tun?
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Worauf müssen die Netzwerkpartner ihre Mandanten vorbereiten?
Ratingergebnis gewinnt künftig noch mehr an Bedeutung
Identifizierung und Minimierung von Risiken
Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hausbank
Gute Vorbereitung der Gespräche mit der Hausbank
Kredite werden preislich anziehen
Längerfristige Kredite werden seltener/teurer
Sicherungsderivate werden womöglich teurer
Alternative Finanzierungsmöglichkeiten sollten bekannt sein
Was ist zu tun?
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Kostenfreies Angebot der IHK Düsseldorf für ihre Mitglieds-
unternehmen im Themenfeld Unternehmensfinanzierung:
Analyse der Jahresabschlüsse und der BWA
Zusammenarbeit mit der Bilanzanalyse der Deutschen
Bundesbank
Beratung bei strategischen, operativen und Liquiditätskrisen
Vorbereitung auf das Kreditgespräch
Hilfe bei der Erstellung von bankfähigen Konzepten
Beratung zu Fördermitteln und Alternativen zum Bankkredit
Finanzierungsveranstaltungen
Unterlagen und Schulungsmaterial
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Herzlichen Dank
für die Aufmerksamkeit!
Martin van Treeck
IHK Düsseldorf
Tel.: 0211-3557-256
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