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Barrierefreiheit 2010 Wolfgang Wiese Erlangen.PM 22. März 2010
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Barrierefreiheit 2010

Aug 20, 2015

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Wolfgang Wiese
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Page 1: Barrierefreiheit 2010

Barrierefreiheit 2010

Wolfgang Wiese

Erlangen.PM

22. März 2010

Page 2: Barrierefreiheit 2010

Versuch einer Begriffsdefinition: Barrierefreiheit

»Barrierefrei sind [...] technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen [...], wenn sie für behinderte Menschen in der

allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.«

(§4 BGG, näheres dazu bei www.behindertenbeauftragte.de)

Page 3: Barrierefreiheit 2010

»Barrierefrei sind [...] technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen [...], wenn sie für behinderte Menschen in der

allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.«

(§4 BGG, näheres dazu bei www.behindertenbeauftragte.de)

Page 4: Barrierefreiheit 2010

»Barrierefrei sind [...] technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen [...], wenn sie für behinderte Menschen in der

allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.«

(§4 BGG, näheres dazu bei www.behindertenbeauftragte.de)

Page 5: Barrierefreiheit 2010

»Barrierefrei sind [...] technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen [...], wenn sie für behinderte Menschen in der

allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.«

(§4 BGG, näheres dazu bei www.behindertenbeauftragte.de)

Page 6: Barrierefreiheit 2010

»Barrierefrei sind [...] technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen [...], wenn sie für behinderte Menschen in der

allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.«

(§4 BGG, näheres dazu bei www.behindertenbeauftragte.de)

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Barrierefrei = Behindertengerecht?

Foto: Kai Herrner

http://www.flickr.com/photos/webseeings/239301576/

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Versuch einer Begriffsdefinition: Barrierefreiheit

„Barrierefreies Webdesign zielt darauf ab, Inhalte und Interaktionen im Netz für (möglichst) alle Nutzergruppen und Endgeräte zugänglich zu machen“

Charlier/Radtke, Buch „Barrierefreies Webdesign“Charlier/Radtke, Buch „Barrierefreies Webdesign“

Page 9: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,

Page 10: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,

Page 11: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,unabhängig vom Gerät,

Page 12: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,unabhängig vom Gerät,unabhängig vom Betriebssystem,

Page 13: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,unabhängig vom Gerät,unabhängig vom Betriebssystem,unabhängig von der Software,

Page 14: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,unabhängig vom Gerät,unabhängig vom Betriebssystem,unabhängig von der Software,

bekommt beim Zugriff auf • dieselbe Seite

Page 15: Barrierefreiheit 2010

Jeder,unabhängig von der jeweiligen Auffassungsgabe,unabhängig von der jeweiligen Methodik,unabhängig vom Gerät,unabhängig vom Betriebssystem,unabhängig von der Software,

bekommt beim Zugriff auf • dieselbe Seite• dieselben Inhalte.

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BarriereBarrierefreiheitfreiheit

Jeder hat die Freiheit selbst zu entscheiden, Jeder hat die Freiheit selbst zu entscheiden, mit welchem Gerät, welcher Software und mit welchem Gerät, welcher Software und welchem Leseverhalten er, sie oder es welchem Leseverhalten er, sie oder es unterwegs ist.unterwegs ist.

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„Woran erkennt man barrierefreie Internetdienste?“

„Gar nicht, das ist ja das schöne!“

(Projektleiter für das Onlineportal Polizei NRW, BIENE-Gewinner 2003)

Page 18: Barrierefreiheit 2010

… und Heute?

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… und Heute?

Webauftritte, die barrierefrei sind, erkennt man daran, dass sie richtig gut sind.

Page 20: Barrierefreiheit 2010

www.hauptbahnhof-wien.atwww.hauptbahnhof-wien.at

Page 21: Barrierefreiheit 2010

www.tagesschau.de

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www.bund.de

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www.straelen.de

Page 24: Barrierefreiheit 2010

www.bmi.bund.de

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Behinderung ist die mangelnde Fähigkeit mit schlechtem Design umgehen zu können

Tomas Caspers, WKE2006

Page 26: Barrierefreiheit 2010

www.finanzamt-pirmasens-zweibruecken.dewww.finanzamt-pirmasens-zweibruecken.de

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www.apotheken.de

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www.mediamarkt.de

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www.bmw.de

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Aber Vorsicht, das stimmt nicht !Mythen

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Mythos 1

Barrierefreiheit kostet mehr.

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Stimmt.Aber billige Websites kommen viel teurer!

Zeit

Kosten

Konzept Design und Umsetzung

Schulung Betrieb

Relaunch

Konzept Design, Umsetzung Integration

Schulung Betrieb

Schulung geringer: Keine komplexen HTML-Strukturen mehr notwendig

HTML+ CSS

HTML + CSS*

Herkömmlicher Webauftritt

Integrations-aufwand kommt hinzu

AltesKonzeptkann bleiben

Nur CSS-Änderung notwendig

Moderner oder Universeller Webauftritt

Herkömmlicher, auf Barrierefreiheit nachgebesserter Webauftritt

… und die meisten Agenturen verdienen nur in den ersten 3 Phasen.

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Mythos 2

Barrierefreiheit ist nur was für Behinderte.

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Stimmt.

Denn wir alle können behindert sein oder werden es:

Menschen mit „Behinderungen“:

• Sehbehinderte• Motorisch Behinderte• Gehörlose• Lernbehinderte• „Gruppe 50+“

Menschen in be-sonderen Situationen:

• Fachfremde • Handy- oder Handheld-Nutzer• Reisende mit Routenplaner• Andere Geräte mit Zugriff auf das Internet…

Besondere Ausgabemedien:

• Drucker• Projektoren• Suchmaschinen• Software-Agentensysteme

Page 35: Barrierefreiheit 2010

Und eine ganz stark wachsende Gruppe von „Behinderten“:

Page 36: Barrierefreiheit 2010

Und eine ganz stark wachsende Gruppe von „Behinderten“:

Page 37: Barrierefreiheit 2010

Mythos 3

Die Website sieht in jedem Browser gleich aus!

Page 38: Barrierefreiheit 2010

Falsch. Design und Inhalt sind getrennt.

Gutes Design berücksichtigt das Ausgabemedium

… aber sendet dieselben Inhalte von derselben Seite!

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Mythos 4

Viel hilft viel!

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Mythos 5

Die Webseite XYZ ist barrierefrei.

Page 42: Barrierefreiheit 2010

100% barrierefrei geht nicht!

Webauftritte allenfalls barrierearm. Oft mehr als eine Zielgruppe. Unterschiedlichen

Zielgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Grundlagen.

Behebung einiger Barrieren, erzeugen Barrieren für andere.

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Mythos 6

Screenreader können kein JavaScript.

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Falsch!

Gängige Screenreader unter Windows nutzen

häufig Engine des Internet Explorers (!).

JavaScript wird interpretiert, aber nicht immer vollständig. Und teilweise fehlerhaft.

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Zur Sache, Schätzchen!

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BITV (basierende auf die WCAG 1.0) 14 Anforderungen, zurückführbar auf

Verständlichkeit Bedienbarkeit Technologie-Robustheit Wahrnehmbarkeit

http://www.barrierefreies-webdesign.de/bitv/anforderungen.html

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Anforderung 1

Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen.

Page 48: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 2

Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein, wenn diese ohne Farbe betrachtet werden.

Page 49: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 3

Markup-Sprachen (insbesondere HTML) und Stylesheets (CSS) sind entsprechend ihrer Spezifikationen und formalen Definitionen zu verwenden.

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Anforderung 4

Sprachliche Besonderheiten wie Wechsel der Sprache oder Abkürzungen sind erkennbar zu machen.

Page 51: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 5

Tabellen sind mittels der vorgesehenen Elemente der verwendeten Markup-Sprache zu beschreiben und in der Regel nur zur Darstellung tabellarischer Daten zu verwenden.

Page 52: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 6

Internetangebote müssen auch dann nutzbar sein, wenn der verwendete Benutzeragent neuere Technologien nicht unterstützt oder diese deaktiviert sind.

Page 53: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 7

Zeitgesteuerte Änderungen des Inhalts müssen durch die Nutzerin/den Nutzer kontrollierbar sein.

Page 54: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 8

Die direkte Zugänglichkeit der in Internetangeboten eingebetteten Benutzerschnittstellen ist sicherzustellen.

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Anforderung 9

Internetangebote sind so zu gestalten, dass Funktionen unabhängig vom Eingabegerät oder Ausgabegerät nutzbar sind.

Page 56: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 10

Die Verwendbarkeit von nicht mehr dem jeweils aktuellen Stand der Technik entsprechenden assistiven Technologien und Browsern ist sicherzustellen, soweit der hiermit verbundene Aufwand nicht unverhältnismäßig ist.

Page 57: Barrierefreiheit 2010

Anforderung 11

Die zur Erstellung des Internetangebots verwendeten Technologien sollen öffentlich zugänglich und vollständig dokumentiert sein, wie z. B. die vom World Wide Web Konsortium entwickelten Technologien.

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Anforderung 12

Der Nutzerin/dem Nutzer sind Informationen zum Kontext und zur Orientierung bereitzustellen.

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Anforderung 13

Navigationsmechanismen sind übersichtlich und schlüssig zu gestalten.

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Anforderung 14

Das allgemeine Verständnis der angebotenen Inhalte ist durch angemessene Maßnahmen zu fördern.

Page 61: Barrierefreiheit 2010

LOL!

WTF 2do?? *

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Das wichtigste Hilfsmittel

von der Konzeption bis zum Betrieb:

Dein eigenes Gehirn

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Grundlagen zur Konzeption

Trennung von Inhalt, Semantik (Struktur, HTML),Design (CSS),Verhalten (DOM)

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Grundlagen zur Konzeption

HTML Struktur

CSS Präsentation

DOM Verhalten

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Semantik

Struktur einer Webseite / Gliederung von Inhalten Klassisches Aufbau:

Kopfteil Inhalt Fussteil

Zum Vergleich: Print-Publikation (Brief) Briefkopf Text Fussnote und/oder Fusszeile

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Semantik

Wichtig:Kein Layout im Code!

use strict; für Web: Valides HTML (gemäß W3C)

Page 67: Barrierefreiheit 2010

Kein „coding from the scratch“, sondern

• Nachhaltige Konzeption („was, wenn morgen eine neue Funktion dazu kommt?“)• Nutzung standardisierter Schnittstellen

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Und jetzt die frohe Botschaft:

Es ist alles veraltet!

WCAG 2.0 incoming!

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WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

4 Prinzipien statt 14 Forderungen:

WahrnehmbarBedienbarVerständlichRobust

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WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

4 Prinzipien statt 14 Forderungen:

WahrnehmbarBedienbarVerständlichRobust

Informationen und Bestandteile der Benutzerschnittstelle müssen den Benutzern so präsentiert werden, dass diese sie wahrnehmen können.

Page 71: Barrierefreiheit 2010

WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

4 Prinzipien statt 14 Forderungen:

WahrnehmbarBedienbarVerständlichRobust

Bestandteile der Benutzerschnittstelle und Navigation müssen bedienbar sein.

Page 72: Barrierefreiheit 2010

WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

4 Prinzipien statt 14 Forderungen:

WahrnehmbarBedienbarVerständlichRobust

Informationen und Bedienung der Benutzerschnittstelle müssen verständlich sein.

Page 73: Barrierefreiheit 2010

WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

4 Prinzipien statt 14 Forderungen:

WahrnehmbarBedienbarVerständlichRobust Inhalte müssen robust genug sein, damit

sie zuverlässig von einer großen Auswahl an Benutzeragenten einschließlich assistierender Techniken interpretiert werden können.

Page 74: Barrierefreiheit 2010

WCAG 2.0- Web Content Accessibility Guidlines 2.0

Für Entwickler:

Techniques for WCAG 2.0http://www.w3.org/TR/WCAG20-TECHS/

Page 75: Barrierefreiheit 2010

Vielen Dank

Noch Fragen?

Comic: www.kopozky.net

Page 76: Barrierefreiheit 2010

Quellenhinweis

Dieser Vortrag enthält Teile und Zitate von Vorträgen von

Tomas Caspers, Vortrag „Barrierefreiheit 2.0“, WKE06Rainer Schlegel, Vortrag „Mythos Barrierefreiheit“,

WKE06

Dieser Vortrag wurde publiziert unter der Creative Commons Lizenz http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/