Band 138 BMW 3er-Reihe Limousine E90/Touring E91 · PDF fileSogemachtwird´s Dr. Etzold Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik pflegen – warten – reparieren Band 138 BMW...
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obwohl die Automobile von Modellgeneration zu Modellgene-ration technisch wesentlich aufwändiger und komplizierterwerden, greifen von Jahr zu Jahr immer mehr Heimwerkerzum »So wird's gemacht«-Handbuch. Die Erklärung dafür isteinfach: Weil die Technik des Automobils komplizierter ge-worden ist, benötigt selbst der Fachmann bei Wartungs- undReparaturarbeiten am Fahrzeug eine spezielle Anleitung.
Auch der fachkundige Hobbymonteur sollte bedenken, dassder Fachmann viel Erfahrung hat und durch die Weiterschu-lung und seinen Erfahrungsaustausch über den neuestenTechnikstand verfügt. Mithin kann es für die Überwachungund Erhaltung der Betriebs- und Verkehrssicherheit des ei-genen Fahrzeugs sinnvoll sein, in regelmäßigen Abständeneine Fachwerkstatt aufzusuchen.
Grundsätzlich muss sich der Heimwerker natürlich darüberim Klaren sein, dass man mit Hilfe eines Handbuches nichtautomatisch zum Kfz-Mechaniker wird. Auch deshalb solltenSie nur solche Arbeiten durchführen, die Sie sich zutrauen.Das gilt insbesondere für jene Arbeiten, die die Verkehrssi-cherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen können. Gerade indiesem Punkt sorgt das »So wird's gemacht«-Handbuch je-doch für praktizierte Verkehrssicherheit. Durch die Beschrei-bung der Arbeitsschritte und den Hinweis, die Sicherheits-aspekte nicht außer Acht zu lassen, wird der Heimwerker vorder Arbeit entsprechend sensibilisiert und informiert. Auchwird darauf hingewiesen, im Zweifelsfall die Arbeit lieber voneinem Fachmann ausführen zu lassen.
Vor jedem Arbeitsgang empfiehlt sich ein Blick in das vorlie-gende Buch. Dadurch werden Umfang und Schwierigkeits-grad der Reparatur offenbar. Außerdem wird deutlich, wel-che Ersatz- oder Verschleißteile eingekauft werden müssen
Sicherheitshinweis Auf verschiedenen Seiten dieses Buches stehen »Sicherheitshinweise«. Bevor Sie mit der Arbeit anfan-gen, lesen Sie bitte diese Sicherheitshinweise aufmerk-sam durch und halten Sie sich strikt an die dort gegebe-nen Anweisungen.
und ob unter Umständen die Arbeit nur mit Hilfe von Spezial-werkzeug durchgeführt werden kann. Empfehlenswert: WennSie eine elektronische Kamera zur Hand haben, dann solltenSie komplizierte Arbeitsschritte für den Wiedereinbau foto-grafisch dokumentieren.
Für die meisten Schraubverbindungen ist das Anzugs-drehmoment angegeben. Bei Schraubverbindungen, die injedem Fall mit einem Drehmomentschlüssel angezogen wer-den müssen (Achsverbindungen usw.), ist der Wert f e t tgedruckt. Nach Möglichkeit sollte man generell jedeSchraubverbindung mit einem Drehmomentschlüssel anzie-hen. Übrigens: Für viele Schraubverbindungen sind Innen-oder Außen-Torxschlüssel erforderlich.
Als ich Anfang der siebziger Jahre den ersten Band der »Sowird´s gemacht«-Buchreihe auf den Markt brachte, wurdenim Automobilbau nur ganz wenige elektronische Bauteile ein-gesetzt. Inzwischen ist das elektronische Management allge-genwärtig; ob bei der Steuerung der Zündung, des Fahr-werks oder der Gemischaufbereitung. Die Elektronik sorgtauch dafür, dass es in verschiedenen Bereichen keine Ver-schleißteile mehr gibt. Das Überprüfen elektronischer Bautei-le ist wiederum nur noch mit teuren und speziell auf dasFahrzeugmodell abgestimmten Prüfgeräten möglich, die demHeimwerker in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Wennalso verschiedene Reparaturschritte nicht mehr beschriebenwerden, so liegt das ganz einfach am vermehrten Einsatzvon elektronischen Bauteilen.
Das vorliegende Buch kann zwangsläufig auch nicht auf je-des technische Problem am Fahrzeug eingehen. Dennochhoffe ich, dass die getroffene Auswahl an Reparatur- undWartungshinweisen in den meisten Fällen die auftretendenProbleme löst. Eines sollten Sie bei Ihren Arbeiten am eige-nen Auto auch beachten: Ständig werden am aktuellen Mo-dell technische Änderungen durchgeführt, so dass sich dieim Buch veröffentlichten Arbeitsanweisungen und Einstellda-ten für Ihr spezielles Modell geändert haben könnten. SolltenZweifel auftreten, erfragen Sie bitte den aktuellen Standbeim Kundendienst des Automobilherstellers.
Rüdiger Etzold
Lieber Leser,
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aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Scheibenwaschbehälter aus- und einbauen . . . . . . 63Scheibenwaschpumpe aus- und einbauen . . . . . . . 64Wischerarm an der Frontscheibe aus- und einbauen . . 64Wischermotor an der Frontscheibe aus- und einbauen . 65Wischerarm an der Heckscheibe aus- und einbauen . . 65Wischermotor an der Heckklappe aus- und einbauen . 66Wischerachslager an der Heckscheibe
Im März 2005 wurde die fünfte Generation des 3er BMW vor-gestellt. Nach Vorstellung der Limousine folgte im Septem-ber 2005 die Kombivariante »TOURING« und seit 4/06 dasCoupé.
Für den werksintern »E90« genannten 3er BMW (TOURING= E91, Coupé = E92) stehen 4- und 6-Zylinder-Reihenmoto-ren unterschiedlicher Auslegung zur Verfügung, so dass jenach persönlicher Anforderung zwischen sehr wirtschaftli-cher oder sportlicher Motorisierung ausgewählt werden kann.Die Motoren sind längs im Motorraum eingebaut und treibendie Hinterräder an.
Die neue Modellgeneration zeichnet sich unter anderemdurch eine reichhaltige Ausstattung und einen hohen passi-ven Sicherheitsstandard aus. Die Sicherheitseinrichtungenumfassen neben Gurtstrammern und -stoppern serienmäßigsechs Airbags: Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- und Kopfairbags.Die Bi-Xenon-Scheinwerfer gibt es jetzt auch mit adaptivemKurvenlicht. Beim 2-stufigem Bremslicht vergrößern sich dieLeuchtflächen der Bremsleuchten, wenn der Fahrer starkbremst oder das ABS den Bremsvorgang regelt. Außerdemverfügt der 3er BMW serienmäßig über Reifen mit Notlaufei-genschaften, die bei einem Defekt noch bei maximal 80 km/hbis zu 250 Kilometer weit gefahren werden können.
Limousine ab 3/2005, Modell 2005
Touring ab 9/2005, Modell 2006
3er BMW■ Modellvarianten
■ Fahrzeugidentifizierung
■ Motordaten
Aus dem Inhalt:
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● Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer –1– ist am rechtenFederbeindom –2– eingeschlagen.
Aufschlüsselung der Fahrzeug-Identifizierungsnummer(Fahrgestellnummer):
➀ Herstellerzeichen: WBA = BMW AG München.➁ Fahrzeugbeschreibungs-Code.➂ Code für Sicherheitsausführung.➃ Füllzeichen.➄ Eigentlich steht hier die Kurzbezeichnung für das Modell-
jahr, zum Beispiel 6 für 2006, 7 für 2007 usw. Da es aberin Europa nicht gesetzlich Pflicht ist, einen Jahrescode an-zugeben, setzt BMW an dieser Stelle eine »0« ein.
➅ Produktionsstätte: A/F/K = München, E/J/P = Regensburg,B/C/D/G = Dingolfing, V = Leipzig, W = Graz.
➆ Laufende Nummerierung, bei BMW mit vorangestelltemKennbuchstaben.
● Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer –1– steht ebenfallsauf dem Typschild –2– unten an der Türanschlagsäuleder Fahrertür.
Motoridentifizierung
● Die Motornummer ist auf einem Steg an der vorderenStirnseite des Zylinderkopfes eingeschlagen. Sie bestehtaus einer laufenden Nummer –1– und der Motorbezeich-nung –2–.
WBA VA71 0 5 0 P R94 417
➀ ➁ ➂ ➃ ➄ ➅ ➆
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Die wichtigsten Fahrwerkskomponenten des 3er BMW sinddie Doppelgelenk-Vorderachse mit Zugstreben und Feder-beinen sowie die Fünflenker-Hinterachse mit Schraubenfe-dern. Die Achskomponenten sind jeweils an einem Hilfsrah-men befestigt.
Optimale Fahreigenschaften und geringster Reifenverschleißsind nur dann zu erzielen, wenn die Stellung der Räder ein-wandfrei ist. Bei unnormaler Reifenabnutzung sowie mangel-hafter Straßenlage sollte die Werkstatt aufgesucht werden,um den Wagen optisch vermessen zu lassen. Die Fahrwerk-
vermessung kann ohne eine entsprechende Messanlagenicht durchgeführt werden.
Sicherheitshinweis Schweiß- und Richtarbeiten an tragenden und rad-führenden Bauteilen der Vorder- und Hinterradaufhän-gung sind nicht zulässig. Selbstsichernde Schrau-ben/Muttern sowie korrodierte Schrauben/Muttern sindim Reparaturfall immer zu ersetzen.
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Tragendes Element der Vorderachse des 3er BMW ist dermit der Bodengruppe des Fahrzeuges verschraubte Vorder-achsträger aus Aluminium.
Schraubenfeder und Gasdruck-Stoßdämpfer sind zu einemplatzsparenden Federbein zusammengefasst. Beide Feder-beine sind mit der Karosserie verschraubt und über eineKlemmverbindung mit den Achsschenkeln verbunden.
Die Achsschenkel werden über zwei Gelenke jeweils von ei-ner Zugstrebe und einem Querlenker geführt. Zugstrebe undQuerlenker sind über Gummimetalllager mit dem Vorder-achsträger verbunden. Zugstreben, Querlenker und Achs-schenkel bestehen aus Aluminium.
Der quer liegende und über 2 Koppelstangen mit den Feder-beinen verbundene Stabilisator wirkt bei Kurvenfahrt derKarosserieneigung entgegen und sorgt für bessere Boden-haftung der Vorderräder.
Radnabe und Radlager sind zu einer kompakten Einheit zu-sammengefasst. Die Radlagereinheit ist mit 4 Schrauben mitdem Achsschenkel verschraubt. Das Lagerspiel muss nichteingestellt werden.
Vorderachse
1 – Versteifungsstrebe
2 – Vorderachsträger
3 – Querlenker
4 – Federbeinstützrohr
5 – Koppelstange
6 – Zugstrebe
7 – Querstabilisator
8 – Federbeinstützlager
9 – Schraubenfeder
10 – Radlager
11 – Achsschenkel
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Achtung: Damit die Gummimetalllager am Fahrwerk nichtbeschädigt werden, muss das Fahrzeug vor Anziehen derSchraubverbindungen der Lager mit dem Vorderachsträgerin die so genannte Normalgewichtslage gebracht werden.
● Fahrzeug volltanken.
● Fahrzeug beladen: ◆ Je 68 kg Gewicht auf beiden Vordersitzen,
Sitze in Mittelposition.◆ 68 kg Gewicht auf der Mitte der Rücksitzbank.◆ 21 kg Gewicht in der Mitte des Laderaums.
● Am Fahrzeug das Maß –a– zwischen der unteren Fel-genkante –2– und der Unterkante des Radkastens –1–messen.
Hinweis: Das Maß –a– darf sich maximal 10 mm von denSollwerten unterscheiden.
Federbein aus- und einbauen
Ausbau
● Falls der Zentrierzapfen des Federbeinstützlagers fehlt,obere Zugstreben am Federbeindom ausbauen, sieheentsprechendes Kapitel. Zentrierzapfen –Pfeil–, sieheAbbildung W-3684 auf Seite 114
● Reifen-Laufrichtung mit Pfeil am Reifen markieren. Rad-schrauben lösen. Fahrzeug aufbocken und Rad abneh-men. Achtung: Unbedingt Hinweise im Kapitel »Radaus- und einbauen« beachten.
● Motorabdeckung unten ausbauen, siehe Seite 241.
● Bremse links: Kabel für Bremsbelag-Verschleißsensoraus der Halterung am Federbeinstützrohr herausziehen.
● Bremsscheibe vorn ausbauen, siehe Seite 149.
● Deckel –1– des Steckergehäuses im Radkasten entrie-geln –Pfeile–, hochklappen und öffnen.
● Steckverbindung –1– für ABS-Drehzahlsensor aus derHalterung herausziehen.
● Stecker entriegeln –Pfeil– und Steckverbindung trennen.
● Kabel –1– für ABS-Drehzahlsensor aus der Halterung amFederbeinstützrohr –3– herausziehen.
Hinweis: Beim Einbau auf richtigen Sitz der Gummidurch-führung in der Halterung achten.
● Obere Mutter –4– für Koppelstange –2– abschrauben.Dabei Gelenkbolzen am Sechskant gegenhalten.
● Halter –5– für Bremsschlauch –6– vom Federbeinstütz-rohr –3– abnehmen.
● Gelenkbolzen aus dem Halter herausziehen und Koppel-stange vom Federbeinstützrohr trennen.
112
16˝
Fahrwerk Felge
Sollwerte für Maß –a– in mm
Standardfahrwerk 584 599
Sportfahrwerk 569 584
Schlechtwege-Fahrwerk 602
18˝ 19˝
617 642
625
630
609
612
596
17˝
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Die 5-Lenker-Hinterachse des 3er BMW besteht aus demHinterachsträger, den Quer- und Längslenkern und denAchsschenkeln. Der Hinterachsträger ist über 4 Gummi-metalllager und 2 Schubstreben mit der Karosserie ver-schraubt. Die Quer- und Längslenker sind über Gummi-metalllager mit dem Hinterachsträger verbunden.
Abgefedert wird die Hinterachse durch getrennt angeordneteSchraubenfedern und Stoßdämpfer. Sowohl die Schrauben-federn als auch die Stoßdämpfer stützen sich dabei an denunteren Querlenkern ab.
Ein quer über die ganze Fahrzeugbreite angeordneter Stabi-lisator vermindert die Neigung der Karosserie beim Durch-fahren von Kurven und sorgt für gute Bodenhaftung der Hin-terräder.
Beim 3er BMW wird die Motorantriebskraft vom Getriebeüber eine Gelenkwelle auf das Hinterachsgetriebe übertra-gen und von dort über die Achswellen auf die Hinterräderweitergeleitet.
Hinterachse
1 – Hinterachsgetriebe mit Gelenkwellen-flansch
2 – Hinterachsträger
3 – Schubstrebe
4 – Führungslenker
5 – Radlager
6 – Querlenker oben
7 – Stoßdämper
8 – Achswelle
9 – Querstabilisator
10 – Schraubenfeder
11 – Spurlenker
12 – Koppelstange
13 – Querlenker unten
14 – Längslenker
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● Seitenverkleidung im Laderaum ausbauen, siehe Seite225/231.
● Abdeckkappe am Stützlager des Federbeins abnehmen.
● Mutter –1– von der Kolbenstange des Stoßdämpfers ab-schrauben und Stützlager-Oberteil –2– abnehmen. Hin-weis: Das Stützlager-Oberteil muss ausgetauscht wer-den.
● Reifen-Laufrichtung mit Pfeil am Reifen markieren. Rad-schrauben lösen. Fahrzeug aufbocken und Rad abneh-men. Achtung: Unbedingt Hinweise im Kapitel »Radaus- und einbauen« beachten.
● Achsschenkel mit einem geeignetem Montageheber ab-stützen.
● Mutter –2– für Stoßdämpfer am unteren Querlenker –1–abschrauben. Dabei am Sechskant –Pfeil– der Befesti-gungsstange gegenhalten.
● Stoßdämpfer zusammendrücken und aus dem Radka-sten herausziehen. Wenn nötig, dabei Achsschenkel mitdem Montageheber weiter anheben.
1 – Befestigungsstange mit Sechs-kant
2 – Stoßdämpfer hinten
3 – Dämpfer mit Schutzrohr
4 – Stütztopf
5 – Stützlager-Unterteil
6 – DichtungstülleSchraffierte Fläche beim Einbau mitGleitmittel bestreichen.
7 – Stützlager-Oberteil
8 – Federunterlage unten
9 – Schraubenfeder
10 – Federunterlage oben
Stoßdämpfer/Schraubenfeder/Stützlager
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Das Arbeiten an der Bremsanlage erfordert peinliche Sau-berkeit und exakte Arbeitsweise. Falls die nötige Arbeitser-fahrung fehlt, sollten Reparaturarbeiten an der Bremsanlagevon einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Das Bremssystem besteht aus dem Hauptbremszylinder,dem Bremskraftverstärker und den Scheibenbremsen fürdie Vorderräder und die Hinterräder. Das hydraulischeBremssystem ist in zwei Kreise aufgeteilt, die diagonal wir-ken. Ein Bremskreis ist mit den Bremssätteln vorn rechts/hin-ten links verbunden, der zweite mit den Bremssätteln vornlinks/hinten rechts. Dadurch kann bei Ausfall eines Brems-kreises, zum Beispiel durch ein Leck, das Fahrzeug über denanderen Bremskreis zum Stehen gebracht werden. DerDruck für beide Bremskreise wird im Tandem-Hauptbrems-zylinder über das Bremspedal aufgebaut.
Der Bremsflüssigkeitsbehälter befindet sich unter einerAbdeckung auf der linken Seite im Motorraum und sitzt überdem Hauptbremszylinder. Er versorgt das Bremssystem wieauch das hydraulische Kupplungssystem mit Bremsflüssig-keit.
Der Bremskraftverstärker speichert beim Benzinmotor ei-nen Teil des vom Motor erzeugten Ansaugunterdruckes.Beim Betätigen des Bremspedals wird dann die Pedalkraftdurch den Unterdruck verstärkt. Einige Benzinmotorenbenötigen eine Unterdruckpumpe zur Verstärkung desBremsdrucks.
Da beim Dieselmotor der Ansaugunterdruck nicht vorhandenist, erzeugt eine Vakuumpumpe den Unterdruck für denBremskraftverstärker. Die Vakuumpumpe sitzt am Zylinder-kopf und wird über die Nockenwelle angetrieben.
Die Bremsbeläge sind Bestandteil der Allgemeinen Be-triebserlaubnis (ABE) und vom Werk auf das jeweilige Fahr-zeugmodell abgestimmt. Es dürfen deshalb nur die vomAutomobilhersteller beziehungsweise vom Kraftfahrtbundes-amt (KBA) freigegebenen Bremsbeläge verwendet werden.Diese Bremsbeläge haben eine KBA-Freigabenummer.
Hinweis: Beim Fahren auf stark regennassen Fahrbahnendie Fußbremse von Zeit zu Zeit betätigen, um die Brems-scheiben von Rückständen zu befreien. Während der Fahrtwird zwar durch die Zentrifugalkraft das Wasser von denBremsscheiben geschleudert, doch bleibt teilweise ein dün-ner Film von Fett und Verschmutzungen zurück, der das An-sprechen der Bremse vermindert.
Eingebrannter Schmutz auf den Bremsbelägen und zuge-setzte Regennuten in den Bremsbelägen führen zur Riefen-bildung auf den Bremsscheiben. Dadurch kann eine vermin-derte Bremswirkung eintreten.
ABS/DSC/DBC/EBV/CBC/DTC/ASC
Grundsätzlich dürfen Arbeiten an den elektronisch gesteuer-ten Brems- und Fahrwerkskomponenten nur in der Fach-werkstatt ausgeführt werden.
ABS: Das Anti-Blockier-System verhindert bei scharfem Ab-bremsen das Blockieren der Räder, dadurch bleibt das Fahr-zeug lenkbar.
DSC: Über die ABS-Funktionen hinaus verringert die DSC(Dynamische Stabilitäts-Control) das Schleuderrisiko desFahrzeugs. In dem umfassenden FahrstabilitätsregelsystemDSC sind unter anderem die Funktionen der Traktionskon-trolle (DTC/ASC) integriert. In schnell durchfahrenen Kurvenoder bei abrupten Ausweichmanövern erkennt die DSC, obdas Fahrzeug auszubrechen droht. Über Sensoren erfasstDSC den Lenkwinkel und die Drehgeschwindigkeit des Fahr-zeugs um die Hochachse. Durch das Abbremsen einzelnerRäder und die Regulierung der Motorleistung wird das Fahr-zeug bestmöglichst auf dem gewünschten Kurs gehalten.
Ist die DSC- oder DTC-Regelung aktiv, wird dies durch Blin-ken der DSC-Warnleuchte im Kombiinstrument signalisiert.Die Fahrweise sollte dann den Straßenverhältnissen ange-passt werden, sonst besteht Unfallgefahr.
DBC: Die Dynamische Brems-Control erkennt aufgrund derGeschwindigkeit und der Kraft, mit der das Bremspedal he-runtergedrückt wird, ob eine Notbremssituation gegeben ist.In diesem Fall erhöht die DBC automatisch den Bremsdrucküber den vom Fahrer vorgegebenen Wert, bis die ABS-Re-gelung einsetzt. Dadurch wird der Bremsweg verkürzt.
EBV: Die Elektronische Bremskraftverteilung verteilt mittelsABS-Hydraulik die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinter-achse. Um ein Überbremsen der Hinterräder zu verhindern,
SicherheitshinweisBeim Reinigen der Bremsanlage fällt Bremsstaub an,der zu gesundheitlichen Schäden führen kann. BeimReinigen der Bremsanlage Bremsstaub nicht einatmen.
Bremsanlage■ Bremsbeläge wechseln
■ Bremsscheibe prüfen
■ Bremsscheibe wechseln
■ ABS/DSC
■ Handbremse einstellen
■ Handbremszug
■ Bremslichtschalter
■ Bremsanlage entlüften
■ Bremsflüssigkeit wechseln
Aus dem Inhalt:
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regelt die EBV den Schlupf an der Hinterachse abhängig vonder Vorderachse.
CBC: Über die ABS-Drehzahlsensoren erkennt die Corne-ring-Brake-Control, ob das Fahrzeug durch eine Kurve fährt.Wird in der Kurve gebremst, führt das normalerweise zu ei-nem Übersteuern des Fahrzeuges, das heißt, das Fahrzeugversucht sich in die Kurve hineinzudrehen. Dieser Effekt trittals Folge der steigenden Vorderachsbelastung auf. Die Kur-venbremskontrolle CBC steuert den Bremskraftaufbau so,dass die Bremskraft am kurvenäußeren Vorderrad schnelleraufgebaut wird als an den anderen Rädern. Dadurch wirddem Übersteuern des Fahrzeuges entgegengewirkt.
DTC: Die Dynamische Traktions-Control wird durch die DTC-Taste in der Armaturentafel aktiviert und nur in Ausnahmesi-tuationen verwendet, zum Beispiel bei Schneekettenbetrieb,Anfahren auf Fahrbahnen mit Sand, Kies oder im Tiefschneeoder Fahren an verschneiter Steigung. Die DTC bremst eindurchdrehendes Antriebsrad ab und lenkt dadurch das An-triebsdrehmoment auf das andere, greifende Rad um. DieDTC wirkt ähnlich wie eine konventionelle Differenzialsperre.
ASC: Die elektronische Antriebs-Schlupf-Control verhindertbeim Beschleunigen den Schlupf der zum Durchdrehen nei-genden Räder. Dies wird durch das Abbremsen der Räderund die Reduzierung der Motorleistung erreicht.
Trockenbremsen: Beim Fahren auf nassen Fahrbahnenwerden die Bremsbeläge in regelmäßigen Abständen kurzund mit geringem Druck automatisch an die Bremsscheibenangelegt, um diese vom Wasserfilm sowie von Rückständenzu befreien; dadurch wird das Ansprechen der Bremse unddie Bremswirkung verbessert (DSC-Sonderfunktion).
Anfahrassistent: Verhindert beim Anfahren an Steigungendas Zurückrollen des Fahrzeugs, wenn der Fahrer vomBremspedal auf das Gaspedal wechselt.
Softstopp: Verhindert ruckartiges Anhalten beim Abbrem-sen des Fahrzeugs bis zum Stillstand.
Fading-Kompensation: Erhöhung des Bremsdrucks beisehr heißen Bremsen.
Hinweise zum ABS/DSC
Eine Sicherheitsschaltung im elektronischen Steuergerätsorgt dafür, dass sich die Anlage bei einem Defekt (zum Bei-spiel Kabelbruch) oder bei zu niedriger Betriebsspannung(Batteriespannung unter 10 Volt) selbst abschaltet. Ange-zeigt wird dies durch das Aufleuchten der Kontrolllampen imKombiinstrument. Die herkömmliche Bremsanlage bleibt da-bei in Betrieb. Das Fahrzeug verhält sich dann beispielswei-se beim Bremsen so, als ob keine ABS/DSC-Anlage einge-baut wäre.
Leuchten eine oder mehrere Kontrolllampen im Kombiin-strument während der Fahrt auf, folgende Punkte beachten:
● Fahrzeug kurz anhalten, Motor abstellen und wieder star-ten.
● Batteriespannung prüfen. Wenn die Spannung unter 10,5Volt liegt, Batterie laden.
Achtung: Wenn die Kontrolllampen am Anfang einer Fahrtaufleuchten und nach einiger Zeit wieder erlöschen, deutetdas darauf hin, dass die Batteriespannung zunächst zu ge-ring war, bis sie sich während der Fahrt durch Ladung überden Generator wieder erhöht hat.
● Prüfen, ob die Batterieklemmen richtig festgezogen sindund einwandfreien Kontakt haben.
● Fahrzeug aufbocken, Räder abnehmen, elektrische Lei-tungen zu den ABS-Drehzahlsensoren auf äußere Be-schädigungen (Scheuerstellen) prüfen. Weitere Prüfun-gen der ABS/DSC-Anlage sollten von einer Fachwerk-statt durchgeführt werden.
Achtung: Vor Schweißarbeiten mit einem elektrischenSchweißgerät muss der Stecker von der ABS-Steuereinheitim Motorraum abgezogen werden. Stecker nur bei ausge-schalteter Zündung abziehen. Bei Lackierarbeiten darf dasSteuergerät kurzzeitig mit max. +95° C, langzeitig (max. 2Stunden.) mit +85° C belastet werden.
Sicherheitshinweis Wenn während der Fahrt die Kontrollleuchten für ABS,DSC und für die Bremsanlage leuchten, können bei star-kem Abbremsen die Hinterräder blockieren, da dieBremskraftverteilung ausgefallen ist.
Scheibenbremse vorn
3Bremsbelagdicke – Verschleißgrenze 2) mm 3 3
300Bremsscheibendurchmesser mm 292 300
20 1)Bremsscheibendicke – neu mm 22 1) 24 1)
18,4Bremsscheibendicke – Verschleißgrenze mm 20,4 22,4
hinten
3
296
10
8,4
3
330
24 1)
22,4
3
336
22 1)
20,4
Technische Daten Bremsanlage
1) Bremsscheibe innenbelüftet. 2) Ohne Rückenplatte.
Trommelbremse für Handbremse
1,5Bremsbackendicke – Verschleißgrenze 2) mm
180Bremstrommel-Innendurchmesser mm
hinten
1,5
160
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Bremsbeläge aus- und einbauenBremssattel von ATE/TEVES
Achtung: Es werden unterschiedliche Bremssattel-Aus-führungen an der Bremse des 3er BMW verwendet. Deshalbzuerst anhand der Abbildungen klären, welche Ausführungim eigenen Fahrzeug eingebaut ist.
Hinweis: Die Abbildungen zeigen die Bremse am Vorderrad.Am Hinterrad in gleicher Weise vorgehen.
Ausbau
Achtung: Bremsbeläge sind Bestandteil der AllgemeinenBetriebserlaubnis (ABE) und vom Werk auf das jeweilige Mo-dell abgestimmt. Es dürfen deshalb nur die vom Automobil-hersteller freigegebenen Bremsbeläge verwendet werden.
Achtung: Sollen die Bremsbeläge wieder verwendet wer-den, müssen sie beim Ausbau gekennzeichnet werden. EinWechsel der Beläge von der Außen- zur Innenseite odervom rechten zum linken Rad ist nicht zulässig.
Achtung: Grundsätzlich alle Scheibenbremsbeläge einerAchse gleichzeitig ersetzen, auch wenn nur ein Belagdie Verschleißgrenze erreicht hat.
● Reifen-Laufrichtung mit Pfeil am Reifen markieren. Rad-schrauben lösen. Fahrzeug aufbocken und Rad abneh-men. Achtung: Unbedingt Hinweise im Kapitel »Radaus- und einbauen« beachten.
Ausführung 1
Ausführung 2
● Vorderradbremse links/Hinterradbremse rechts:Stecker –2– für Verschleißanzeige vom Bremsbelag ab-ziehen –Pfeil–. Darauf achten, dass die Kontaktfeder desSteckers nicht verloren geht. Gummikappe vom Entlüf-tungsventil abziehen und Kabel für Verschleißanzeigevom Bremssattel lösen.
● Mit einem Schraubendreher Halteklammer –1– aus denBohrungen heraushebeln und abnehmen. Hinweis: Ein-baulage der Haltefeder für den Einbau merken.
● Mit einem Schraubendreher Abdeckkappen –1– aus denLagerbuchsen heraushebeln und beide Führungsbolzenaus dem Bremssattel herausdrehen.
● Bremssattel vom Bremssattelträger abnehmen und mitDraht am Aufbau aufhängen. Achtung: Bremssattel nichteinfach nach unten hängen lassen; der Bremsschlauch –2– darf nicht auf Zug beansprucht oder verdreht wer-den.
● Äußeren Bremsbelag aus dem Bremssattel herausneh-men.
● Inneren Bremsbelag mit Spreizfeder aus dem Bremskol-ben herausziehen und aus dem Bremssattel herausneh-men. Hinweis: Der innere Bremsbelag sitzt mit einerSpreizfeder im Bremskolben.
142
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Leerweg des Bremspedals Ein Bremskreis ausgefallen. ■ Bremskreise auf Flüssigkeitsverlust prüfen.zu groß.
Bremspedal lässt sich weit Luft im Bremssystem. ■ Bremse entlüften.und federnd durchtreten. Zu wenig Bremsflüssigkeit im ■ Neue Bremsflüssigkeit nachfüllen.
Bremsflüssigkeitsbehälter. Bremse entlüften.
Dampfblasenbildung. Tritt meist nach starker ■ Bremsflüssigkeit wechseln. Bremse entlüften.Beanspruchung auf, z. B. Passabfahrt.
Bremswirkung lässt nach, Undichte Leitung. ■ Leitungsanschlüsse nachziehen oderund Bremspedal lässt sich Leitung erneuern. Bremsanlage von der Werk-durchtreten. statt prüfen lassen.
Schlechte Bremswirkung Bremsbeläge verölt. ■ Bremsbeläge erneuern.trotz hohen Fußdrucks. Ungeeigneter oder verhärteter ■ Beläge erneuern. Nur vom Automobilhersteller
Bremsbelag. freigegebene Bremsbeläge verwenden.
Bremsbeläge abgenutzt. ■ Bremsbeläge erneuern.
Bremskraftverstärker defekt, ■ Bremskraftverstärker und UnterdruckleitungUnterdruckleitung porös, defekt. prüfen.
Bremse zieht einseitig. Unvorschriftsmäßiger Reifendruck. ■ Reifendruck prüfen und berichtigen.
Bremssattel klemmt. ■ Führungsbuchsen und -stifte gangbar machen.
Kolben nicht leichtgängig. ■ Bremssattel austauschen.
Bremssystem undicht. ■ Bremssystem auf Dichtigkeit prüfen.
Keilförmiger Bremsbelag- Bremsscheibe läuft nicht parallel zum ■ Anlagefläche des Bremssattels prüfen.Verschleiß. Bremssattel.
Korrosion in den Bremssätteln. ■ Verschmutzung beseitigen oder Bremssattel erneuern.
Korrosion in den Bremssattelzylindern. ■ Bremssattel austauschen.
Bremsschlauch innen aufgequollen, dicht. ■ Bremsschlauch erneuern.
Bremse quietscht. Oft auf atmosphärische Einflüsse ■ Keine Abhilfe erforderlich, wenn Quietschen (Luftfeuchtigkeit) zurückzuführen. nach längerem Stillstand des Wagens bei
hoher Luftfeuchtigkeit auftritt, sich dann abernach den ersten Bremsungen nicht wiederholt.
Ungeeigneter Bremsbelag. ■ Beläge erneuern. Belagführungsflächen mit Anti-Quietsch-Paste bestreichen.
Bremsscheibe läuft nicht parallel zum ■ Anlagefläche des Bremssattels prüfen.Bremssattel.
Verschmutzte Schächte im Bremssattel. ■ Bremssattelschächte reinigen.
Bremse pulsiert. ABS bei Vollbremsung in Funktion. ■ Normal, keine Abhilfe.
Seitenschlag oder Dickentoleranz der ■ Schlag und Toleranz prüfen. Scheibe nach-Bremsscheibe zu groß. arbeiten oder ersetzen.
Bremsscheibe läuft nicht parallel zum ■ Anlagefläche des Bremssattels prüfen.Bremssattel.
■ Batteriespannung prüfen. Prüfen, ob Kontroll-lampe für Generator nach dem Motorstart erlischt, andernfalls Keilrippenriemen und Generator prüfen.
■ Hinweise zu ABS/DSC beachten.
ABS- bzw. DSC-Anlage defekt. ■ ABS- bzw. DSC-Anlage in der Fachwerkstattprüfen lassen.
Wirkung der Handbremse Bowdenzüge korrodiert. ■ Neuteile einbauen.nicht ausreichend.
Betriebsspannung zu niedrig(unter ca. 10 Volt).
ABS- oder DSC-Kontroll-leuchte leuchtet währendder Fahrt.
Bremsbeläge lösen sichnicht von der Bremsscheibe,Räder lassen sich schwervon Hand drehen.
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