CULTURAL URNS. EUORIENTIUNGN IN DEN Ku LTURWSSNSHAFTEN . ZZL m Zge der Postmoderne haben de Klrwssenschaen beanntlch das nde der «Me stererz hl ng» von manz pat on nd For schr t as- g eren. Doch sind se dencht selbst zm rg e ns e ner «gro&en rz hl ng» geworden? Schl e&l ch st noch mmer de Rede von enem drchschlagenden «Clt ral rn», der we en Paradgmenspr ng de soz al nd lt rwissenscha l chen Dsz plinen er ss hat nd der n o ch daz im ann enes be mcht gen linguistic tuverharrtZwar erschender linguistic tuwe e ne «ega»wende oder g aen mstr- zender ar adgmenwech seDoc h hat e wr l ch de rwssen sch at- lche heorebldg bs hee so stardomnier, dass eae weteren theoret schen Nesr cht ng en est m Gri behie l ? Dagegen kann ene andere Geschchte der Klt rwssenschaten ge dacht nd d rgestellt werden, d e gerade d e Velz ahl der cultural tus zm Letfaden nmmt. rst die nterschedlchen «Wenden», die sch e wa se t den 9 7 0er J hren m Schlep ptades linguistic tuherasgebil- det ha en, le g en en asderenz ert es, hchs t dynamsches Spannng s- eld der l rwssenschatl chen Forschng re . st s e haen lic - rchtngen gendend nee Fosserngen engehrt. Damt haben s e drch alle Dsz pl nen hndch bs her nbear eee Foschngs el der qer z den Dsz pl nen erschlossen nd den e aberten heor en- nd Methodenanon drch gez elte Forschngsanst &e agebrochen. De Rede st von bahnbrechenden Neor ener ngen, die z erst m Feld der Kltranthropologe asgeldet wrden we interetive tupeormative tund refexive tund die dnn m Wechsel der Letds- zplinen enen postcolonial tuebenso we enen spatial tund enen iconic tu/pictoal tuhervorgebracht haben neerdngs ach enen 7
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
Grundsatzdskussonen enersets und «der egentchen Aret an denTexten, n den Archven und mt dem kulturellen Gedchtns anderersets, wrd en anderer Weg engeschlagen: So knnte es fruchtbarer sen,den kulturwssenschaftlchen Dskurs deutlch nach vorn gerchtet zukarteren, u hn unmttelbarer fr de laufende Ausenandersetzungmt den Forschungsgegenstnden, -sujekten oder texten nutzen zuknnen.
Karterungsanstze der kulturwssenschaftlchen Forschung, hrerTheorelandschaft und Dskusson gt es enge noch kene allerdngsmt Blck auf de Dynamk des Theorewandels durch ts. Vorherrschend st sher der Blck auf de Vernderungen des Kulturegrffs,vor allem aer de Hnwendung zu «Dskussonsfeldern we Alltagsund Populrkultur, kulturelle denttt, Meden und Kommunkaton,Globalserung und transkulturelle Kommunkaton9 oder zu etalerten«Methodenkomplexen we w Historicism, Kulturgeschchte, Dskursanalyse. etfden snd aer auch «nhaltlche Schwerpunktsetzungenwe Alltagsgeschchte, Hstorsche Anthropologe, Frauen und Geschlechtergeschchte, Generatonengeschchte, Dskursgeschchte undncht zuletzt de Theoresysteme herausgehoener Protagonsten, Vorlufer, Grndervter. Ene Kombn aton sol cher Angelpunkte der Rekonstrukton ndet sch e der Hstorkern te Danel.10 nd etwa e awrence Grosserg stt man bezglch sener egenen «spatotemporalmap o f the current state of cultural studes" auf ene Glederung nach«Modellen (models of cutural studes), de auch manche Entsprechung auf Set en der deutschen Kulturwssensc haften erkennen lsst:Kultur als Text, Kultur als Kommunkat on, Kultur als Derenz, Kultur
n Bezug auf den sozo-p oltschen Raum, Kultur n Bezug auf nsttutonen, Kultur als Dskurs und Alltag.
All dese Karterungen und Konkretserungen nach Dskussonsfedern edeuten jedoch zuglech ene erheche Verengung auf Themenkomplexe. Der vorlegende Band schgt enen anderen Weg en.Der gnggen Themenorenterung wrd her de methodenna e Ausrchtung der tus entgegengehalten: hre Ausprgung von Wahrnehmungsenstellungen, operatven Zugngen und Konzepten sowe vonAnalysekategoren. hre unterschedlchen Fokusserungen und Schwer
10
punktverlagerungen, aer auch hre gezelteren Methoden erffnen deMglchket, konkrete ntersuchungsanstze ncht nur auf hr kulturwssenschaftlches Reexonsnveau hn zu befragen, sondern se glechzetg n enem bestmmten Theoredskurs zu verorten.
m Weg durch de verschedenen ts n den Kulturwssenschaftenwren vor all em met hodsc he Anstze w ederzugewnn en, de m anhaltenden Boom der Kulturwssenschaften zunehmend veracht und
n Vergessenhet geraten snd. Se geen mpulse fr ene lngst fllgeNeuproflerung der Kulturwssenschaften, de sch gegenwrtg n enereher festgefahrenen age befnden. Mt «festgefahren snd ncht nur deSackgassen durch Jargonldung gement mmerhn macht schon debloe Erwhnung von Globals erung, Kultur, denttt, nterkulturalttusw. en ganzes Fass von Assozatonsmglchketen und Bezugsfeldernauf, was dem Endruck von Vaghet und Konturenlosgket kulturwssenschaftlcher Forschungen Vorschu lestet. Gement st auerdem enemmer noch offene Alternatve: Sollte Kulturwssenschaft m Sngularals Enzelfach ausgeaut werden, oder wren eher Kulturwssenschaftenm Plural weterzuentwckeln: als dszplnenberspannende Perspektve, als «fcherbergrefende Orenterungskategore? Bemerkenswertst de Storchtung deser Frage n dem Band «Orenterung Kulturwssenschaft, ausgehend von der nsttutonaserung der Kulturwssenschaften «Sc hon ih war n den ebat ten u de <Kulturwssensch aft>und de Modern serung der Gestesw ssenschaften der Gedanke enurech, de unverstre Ausldung m Prnzp dsz plnr, de Forschungspraxs aber <transdszpln auszurchten (.. .). e Kulturwssenschaftwre n deser Perspektve vor allem en Prvleg der Postgraduerten,
de sch n enem Spezalfach solde Grundkenntnsse erworben habenund von daher zu ener anspruchsvollen Horzonterweterung befhgtsnd. Hat man also erst auf den Schultern ener dszplnren Ausbldung Ausscht auf enen kulturwssenschach erweterten Horzont?
Whrend de Kulturwssenschaftler Hartmut Bhme, Peter Matussek, o thar Mller «de Kulturwssensch aft als grundstndges Fachdagegen halten, sprcht de grenzerschretende Perspektve der tusfr en anderes Konzept von Kulturwssenschaften. Deses st vonvornheren dszplnenergrefend angelegt, und zwar berets n den
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
bes ondere auf amerkansche Dsurse reurrert wrd Das «Oxford nglsh Dctonary» gt das komlexe Bedeutungsfeld von «turn weder,dessen veltge lebensweltlch-ragmatsche ntertne sogar nochm engeren Begr des Forschungs mtschwngen6 m Deutscenhngegen werden mt «Wende» schwerwegendere Konnotatoenfregesetzt her st es her der fnale Beklang von eoch aler, enschnedender Vernderung, ja «zetalterschedender» mehr, der hnlch
we n Hedeggers Konzeton der «Kehre den Begrff der «Wende»verteft Schon deshalb erschent es snnvol, r de kulturwssenschaftlchen Forsc hungswenden auch h er den engl schen Ausdruc bezubehalten und damt an de nternatonale Dsusson anzuschleenZwar lee sch fragen, ob es gerade m Zuge der Wederentdeckungder deutschsrachgen Tradton der Kulturwssenschaften set Anfang des 20 Jahrhunderts (Georg Smmel, Ernst Cassrer, Max Weber)9 ncht auch herzulande egene Anstze zu «Wenden» gbt, deman ernster nehmen so lte als bsher alen voran de Wende durch dasGedchtns«aradgma»9 Doch der vorlegende Band konzentrert schauf de wchtgsten , de aus hrem nternatonalen Entstehungskontext heraus zumndest artel n de Entwcklung der deutschenKulturwssenschaften engegangen snd und dort mt durchaus egenstndgen Akzenten ausgergt werden
n solcher Theorentrasfer von schent hngegen nder franzsschen skusson, von der aus mmerhn de Transferforschun vorangetreben wrd, wenger verbretet zu sen. Dort schenende Dskurse n anderen Bahnen zu verlaufen, zumal'man n Frankrechncht von Kulturwssensch aften9 o d er gar srcht, ncht
zuletzt aus Grnden der tendenzellen Abschottung gegenber amerkanschen Theoreschulen Set der «humanwssenschaftlchen Wende»m Gefolge de s Strukturalsmus92 bzw set dem , angefangenvon Ferdnand de Saussure und fortgesetzt n der Semot von olandBarthes und be Jacques Derrda, s t h er wenger von bzw de ede Prgend snd eher egenstndge zentrale Theoreanstze entlang anderer Dskursachsen, anderer Grenzzehungen des ntelektuelenFeldes Se snd telwese dort zu verorten, wo sch we es lrch aulffjedenfals r de Mentalttengeschchte etont «die Lnen, de den
3 2
folgten, glechsa de Wendekrese, schneden»9 ntertextualtt(Jula Krsteva), MentalttMentalttsgescchte (Marc Bloc/LucenFebvre und de -Schule), Transfer (Mchel sagne/Mchael Werner/Hans-Jrgen Lsernk), hstore crose (Mchael Werner/BndcteZmmermann), wssenschalches/lterarsches Feld (Perre Bourdeu),Gedchtns/rnnerungsorte (Perre Nora) und andere mehr Nach dem schent sch also ene Aufcherung des Dskurssektrumsherausgeldet zu haben, de ncht rmr an orentert st Desst ncht zule tzt ene bemerkenswerte Folge der lndersezschen Verwerngen m Selbstverstndns der Kulturwssenschaften So st rden franzssche Dskurs trotz ener auch her konstaterten «kulturwssenschaftlche(n) Wende»9 von Anfang an ene enge Verschrnkungder Kulturwssenschaften mt den Sozalwssenschaften n den charakterstsch Dadurch zechnen sch de Theoreanstzem Gefolge enes auslsenden «Cultural Turn» durch enen strkeren«Paralelsmus von Wssenschafts- und Gesels chaftsentwcklung»95 aus,womt n Frankrech ncht zuletzt der enge Pfad des ver
bretert wurde
D E R L I N G U I S I TU N
De kulturwssenschaftlchen Neuorenterungen n Form von schenen an enem entschedenden «Mega ncht vorbezukommen: dem . r hat den «Cultural Tu», von dem man ndeser Algemenhet allenfalls als Ansto enes dynamschen Prozesses
der lturreflexon srechen kann, berhaut erst ausgelst Dem wrd her aschtlch en egenes Katel gewdmet enner durchzeht ale enzelnen und ldet das chtge Vorzechenfr ale weteren chtungswechsel und Schwerunktverlagerungen,de s ch je wels auf hre Wese am aarbeten eser hatschlelch ene Grundlegungsfunkton, de sogar fr enen Paradgmenwechsel gehalten wrd, wenn etwa chard orty von «the most recenthlosohcal revoluton, that of lngustc hloso hy»96 srcht
er geht aus der Srachhlosohe hervor Dort wurde
3 3
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
der Begrif von dem Sprachphilosophen Gustav Bergmann schon in den1 9 5 0er Jahren geprgt: «All linguistic philosophers talk about the wordby means of talking about a suitable language. This is the linguisticturn, the fundamental gambit as a method, on which ordinary and ideallanguage philosophers (o .) agree.»7 Der sprachphlosophischen, lnguistischen Wende in der Philosophe geht es danach nicht u konkreteAussage be die Realitt, sondern u Aussagen ber eine r soIcheRealittsaussagen angemessene prache AIs linguistic t ur ist dieser Ansatz aber erst 196 von Richard Rorty verbreitet worden, und zwar durchden von hm herausgegebenen Sammeband «The Linguistc Turn»8•Die Uberzeugung von den Grenzen der Sprache as Grenzen des Denkensbzw die Uberzeugung, dass <<unterhalb» bzw jenseits der Sprache unddes Spachgebrauchs keine Reaitt verborgen ist, hrt zu einer folgenreichen Ensicht: Jegliche Anayse von «Wrklichkeit» ist sprachlich determinert und duch eine Spachprioritt «gefiltert»: «Since traditionalphilos ophy has been (so the argument goes) argely an attempt to burrowbeneath language to that which language expresses, the adoption of the
linguistic turn presupposes the substantive thesis that there is nothingto be found by such burrowing.»
Die Sprachkonzeption des linguistic tur geht bereits in ersten Anstzen auf die Sprachtheorie Ferdinand de Saussures zurck (1916),insbesondere auf dessen Einsicht in Sprache as (in sich geschlossenes)synchones Z eichensystem (langue) Ein sprachliches Ze ichen hat keinedentitt in sich selbst, sondern nur n ifferenz zu anderen; so wie z Bpfel sich dadurch bestmmen, dass sie ke ine Bien sind, ist a auch nichtm usw So sind die sprachlichen Zeichen untereinander n einem System
von Differenzen verknpft, sie bilden eine Struktur m Anschluss andiese Einsichten der strukturalstischen Sprachwissenschaft geht die«sprachliche Wende» von der Vorstellung aus, dass von der Sprache ausauch die Wirklichkeit strukturiert wird, ja dass Realtt we die Spracheebenfalls als ein Zeichensystem aufzufassen ist, als ein System von Repsentationen und ifferenzen
Zwar hat der linguistic tur weit ber die Sprachphilosophie hinausgewirkt, indem e r die Einsicht in de Sprachabhngi gkeit und in die Vorgngigkeit von Text- und Reprsentaton als Erkenntnisbedingung auch
34
in di e anderen Gestes- und spter dann Kulturwissenschaften hinengetragen hat Zunchst je doch fand er im Strukturaismus senen deutlichsten Niederschlag. Von da aus hat er die Entwicklung neuer paradigmenhnlicher Letmethoden i den Geistes bzw Kutuwissensc haften ausgelst Grundegend st seine strikte Abkehr vom Positivismus, der bisin die 1960er Jahre hinein Wirklichkeitserkenntnis auf qu antifzierb ar e
Daten zurckgehrt hat. Im Gegensatz dazu geht er davon aus, dass kein
Zugang zu einer «authentischen» Wirklchkeit mogich ist. Mit Sprache
werde keine von ih unabhngige, darunter liegende Wirkichkeit beschrieben Statt eines nstruments zur Beschreibung von Wirkichkeitsei Sprache viemehr ein nstrument zur Konstitution von Wirkichkeit Ale Erkenntnis des Realen ist in sprachlichen Aussagen formulert;es gibt keine Reaitt, die nicht von Spache durchzogen und de nichtschon sprachich geprgt wre. Dieser «Filter» der Sprachlichkeit, aufdem vor allem die anzsische Texttheorie eines Roland Barthes undJacques Derrida beharrt'°, bedeutet etwa r die Geschichtsschreibung,dass auch sie nur Zugang zu einer textuell, sprachlich vermittelten Wet
hat. Sie hat keinen Einbick in die <<wirkichen» Erfahrungen der Menschen, sondern nur n das, was historsche Quellen ber sie kundgebenXDiese Einsicht in de sprachliche Bedingtheit und Ermgichung vonWirklichkeitserfahrungen, aber auch von Geschichtsaussagen und historischen «Erzhungen», hat dazu gefhrt, dass der linguistic tur in derGeschichtswissenschaft vor allem als «narrative turn» ausgestaltet woden ist Nich t nur historische Tatsachen werden von Historiker(inne)nerst konstruiert,' 2 sondern bereits Gefhle und Handlungsmotive derhistorischen Akteure sebst sind nicht als authentische Artikuationen
von ndividuen zu verstehen, sondern als Ergebnisse sprachlich vermittelter Gehls und Handlungscod es. Sprachliche Codierungen sindimmer schon den eigenen ntentionen von Handelnden (aso der vermeintlich eigenstndigen inneren, mentalen Welt) vorgeodnet Geradeunter diesem Vorzeichen lsst sich die semiotische Wende am Ende der1 960e Jahre auf ihre Grundlegung im linguistic tur rckbeziehen.
Ale menschiche Erkenntnis, aso auch wissenschaftliche Erkenntnis,ist somit durch Sprache strukturiert. er Paadigmenwech sel liegt darin,dass sich die Sprache geradezu zwischen die Subjekt-Objekt-Beziehung
3 5
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
sch an, dass der linguistic tu durch de enzelnen tus geradezu vervollstndgt wrd, dass er n enem Wende fr Wede ausschretendenTransformatonsprozess abgewandelt und scher ach ageschwchtwrd Lngst jedenfalls st er engegangen n velschchtgere klturwssenschaftlche Forschugsenstellungen, welche de anfglcheEnghrunge auf Sprache und Dskurs nach und nach aufgebrochenhaben Ene solche aufgefcherte Kulturwssenschaft knnte auf demWeg sen, gerade urch hre Verschrnkung vo Sprache mt anderenWahrnehmungs- und Hadlungsdmensonen zu ener umfassende«Lebenswssenschaft» zu werden umfassend, da se mmer selbstrelex v begrndbar und auf hre egen en begrfchen Vorenstellungeanwendar st, zuglech aber mehr als hre dekonstruktvstschen Vorlufer n emprscher Forschung geerdet st. Ob man ndes so wet gehenkann we Karl Schlgel mt sener Behauptung «turns pastern denWeg zur Wederkehr der hstore totale»6, lebt noch offen Allerdgswren r de angestrebte «recere Geschchtswahrnehmung» oderKulturwahrehmung noch enge asterstene afzuschchten, o nun
durch wetere tus oder durch ganz andere Grudstenlegunge. Und solet de Frage, ob de scherunerschpfche Selsthervorbrngungweterer kultuwssenschaftlcher Wenden und Neuorenterungen nchtvellecht doch n enem neuen «Mega»- Tu klmnert Schon jetztgt es Ahatspunkte, de dafr sprechen, dass de ezelne Wendende kulturelle bertreungen des behaupteten «Cultral Turn» hntersch lassen knnte Voraussetzung herr st jedoch, dass se de Kultur-
wssenschaen hn zu grenzberschretenden Horzonten we Bopoltk, koome, Hrnforschung usw fne, u damt der Gefahr kul
turalstscher Engfhrungen zu entgehe De erets etablerten tus nden Kulturwssescafte lden auch herfr en Sprungbrett Kntees hnen dann gelngen, vellecht ncht gerade ene «hstore totale» zukonfgureren, wohl ab er ene umfassendere Lebenswssenschaft" dekomplexer wre als de gegenwrtg behauptete so genannte «Lebenswsseschaft» mt hrem «(bo-)wssenschaftche Alenvertretungsanspruch» , zglec aber neurobologschen Reduktonsms?
Gerade das spannugsreche Zusammenwrken der verschedeenWenden solte fr de Frage «Was kommt nach dem lngustc turn», ja
44
«Was kommt nach den kultuwisseschaftlichen Weden selbst» im
Bick b ehalt en und ausgelotet werden. Allerdings sollte ma nicht dem
Missverstndnis aufsitzen, die hier vorgestellten turs wren jeweils
vllig eu. Oft sind sie nur wichtge Wiederbelebungen schon lgst x praktizierter Forschungsorientierngen, die aber eben noch nicht zu
theoretsch reekterten Fokusserungen gendelt waren. Auch dasMssverstndns, de tus wrde mmer lnear oder chronologschaufenander folgen, st zu entkrften m Gegentel, oft sd se glechzetg entstanden, stehen jedenfalls durcaus n enem argumentatvenZsammenhag, wen auch ncht we Renate Scheser ment 9 alsKonstellaton unterscedlcher ud kontoverser Varanten der hermeneutschen Dskusson Vele tus rechen velmehr mttleele deutlc ber de Hermeneutk hnaus, ndem se Kultur ncht mehr ngerals Objekt der nterpretaton, sonde als Feld gesellschaftlcher undnterkultureler Praxs auffassen, das auf de Ausdfferenzerung neuerAnalysekategoren drngt De drekte Kulturbegegnung und nterkulturelle Ausenanderset zung wrd mmer mehr zum Ausgangspunkt fr de
Entwcklug kulturwsseschaftlcher Theoreanstze nd Forschungsperspektven Auch wen manche deser Rchtungswechsel scho nden 170er oder 180er Jahren aufgekommen snd, wrd erst jetzt entdeckt, we velsetg man mt hen arbeten kan und we mt hrerHlfe auch de Kulturwssenschaften n den Stan gesetzt werden, Probleme der heutgen, globalserten Welt zu bewltgen Wchtge Grundbegrffe und Anstze, de der Sozologe, Poltologe, Geschchtswssenschaft, Lteraturwssenschaft, Ethnologe von Hause aus verwedetwerden, snd n desem neuen Kontext kulturwssenschaftlch oder
kultranthropologsch dfferenzert, ja Frage gestellt worden: Kultur,denttt, Text, Atortt, bersetzung, Fremdhet, Anderset, Reprsentaton, Selbst und Fremdverstehen (Kulturverstehen), nterkultraltt,dchotomsche D enkwesen
Am deutlchsten zegt sch jedoch de Wrkungskraft der tusan derProlerung des Kulturbegrffs selbst mmerhn kann ene Hauptachsefr enen drchgrefenden Wandel des Kulturverstndnsses au sgemac htwerde Se lsst das ganzhetlch orenterte Kulturverstdns dasausgehend von der vel zterten Kulturdefnton Edward B Tylors
4 5
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
Ermdungserscheinugen der kulturwissenschaftliche Wende et
gegenzuwirken: In einem fast ahoristische Text unter der erschrift
«B orrrrrrring!» ezieht der amerikanische Ethnologe Marshall Sahlins in
seinem satirische Bchlein «Waiting for Foucault, Stil» Kuhns Theo-
rie vom aradigmenwechsel auf die Afolge der tus in den Sozial und
Kulturwissenschaften Nicht nur die tus wechseln, sonde nach Sah
lins offensichtlich auch die Vorzeichen des ersektivenwechsels selst:
as afgliche soziale Egagement der Forschungswenden geriet zu-
nehmend in die Nhe konomischer Ntzlichkeitserwgugen und
stand schliech gar im Dienst hegemonialer Macht Dies sei allerdings
icht die einzige ynamik der kulturwissenschaftlichen Theoriewechsel
und theoretischen «Regimes» Bedeklich s ei vielmehr die zunehmede
Erklrungsinlation sozial und kulturwissenschaftlicher tus: «I the
social sciences, aradigms are not outmoded ecause they exlain less
and less, ut rather ecause they exlai more and more until, all too
soon, they are exlaining ust aout everything There is an iation ef
fect in the social science aradigms, which quickly cheaens them»
Wie aus der Mode gekommee Kleider sind auch tus so kteman oerchli ch meinen schnell agetragen Werde sie nicht mit der
Zeit lagweilig und halte do ch gerade dadurch gem der kaitalisti-
schen konomie des Kosums die roduktion immer neuer Wenden in
Gang? ie Ermdungserscheinungen durch solche «commolace uni-
versals» kte allerdings aufgehalten werden Dazu ist es unerlsslich,
sie methodisch zu rolieren und wie im vorliegenden Band wieder
rckzuersetzen i astige, imulsgeende Forschungsanregugen
Indem die eweiligen Neuorientierungen selst in das reite Forschungs-
sektrum gegeneinander und zusammenwirkender tus eingeundenund kulturpolitisch verortet werden, werde sie schlielic h in ihrer ei-
genen Universalisierungsneigung fragwrdig gemacht
ANKAG UNG
Ich danke den iskussionsteilnehmern und teilnehmerinnen an meinen
interdisziplinren Theoriekolloquien fr Graduierte auf Initiative von
Claudia Ulrich und anderer Kolleginnen im Fachereich Geschichtsund
Kulturwissenschafte an der Freien Universitt Berlin, a er auch den Be-
teiligten der Theoriekolloquien an den Universitten Frankfurt/Oder und
Zrich em Internatioalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften
(I) in Wien in ich dankar r die viermonatige intellektuelle Gast-
freundschaft in der Schlussphase der Areit an diesem Buch sowie mei-
nen Mitfellows de s ahrgangs 2005/0 r die anregenden Gesrche er
grte Dank geht an Hans Medick, der mich durch alle tusegleitet und
egelt hat ni cht nur als mein erster Leser und Kritiker
NMERKUNG EN
I Wolfgang Frhwad/Hans Robert a/Renhart Kosellek/rgen Mttelstra/Brkhart Stenwahs (Hg): Ges teswsse nshaften hete Ene enkshrft Frankfrt/MI 9 9
2 Hartmt Bhme/Peter Matssek/othar Mller: Orenterng KltrwssenschaftWas se kann was se wll Rnbek 2000 S I9 .
3 Vg Gerhart vo n Graevent: teratrwssenshaft nd Kltrwssens han EneErwderng, n: e tshe Vertljahrss hrft fr teratrwssens haft nd Gestesgeshchte 7 3 (I 999) S 94-II , her S 98
4 Bastene e ner Geshhte der Kltrwssenshaen, de no h nht geshreben st, fnden sch be t Msner/Gotthart Wnberg/Chrstna tter (Hg):
Cltral Trn r Geshchte der Kltrwssenshaften Wen 200; wet rckgehend n de eropsche Ktr nd dengeshhte, dabe aber en prsonenorenterter <Torso» (S 28) von Vo (nr) bs Hedegger: Fredrch Ktter: EneKltrgeschc hte der ltrwssenschaft 2. verb A Mnchen 200.
Her vg t Msner: ltrwssnsc haften nd Cltral Stdes, n: ders : Kltr als Textr des Soalen Essays m Stand der Kltrwssenschaften Wen 2004
S 6I76; Andreas Hepp/Carsten Wnter (Hg): e Cltral Stdes Kontroversenebrg 2003; Roger Bromley/Udo Gttlh/Carsten Wnter (Hg) Cltral StdesGrndlagentexte r Enhrng nebrg I999; m berblck, beogen af deteratrwssenshaften, sehe Brtta Herrmann: Cutu Studi n etschand
9
Chancen und Probleme transnationaler Theorie-Importe r die (deut sche) Litera 1 9 einz Dieter Kittsteiner: «Iconic turn und «innere Bilder» in der Kulturge
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
p ( )turissenschaft, in: Ansgar Nnning/Roy Sommer ( Hg.): Kulturissenschaftliche
Literaturwissenschaft. Diszipinre Anstze Theo retische Positionen Transdisziplinre Perspektiven. Tbingen 2004, S. 3353
6 Ansgar Nnning/Roy Sommer: Kultuwissenschaftliche Literaturwissenschaft.Disziplinre Anstze, theoretische Positionen und transdisziplinre Perspektiven,in: dies. (Hg.): Kuturwissenschaftliche Literatuissenschaft, S. 929, hier S. 26f
7 Ebd., S. 27 .8 Zur ekonstruktion der Kultuissenschaften entlang der verchiedenen Ver
stndnisweisen des ulturegris vg!. rte Heduser/Thomas Schwietring (Hg.):Kultur und ihre Wissenschaft. Beitrge zu einem reexiven Verhltnis. Konstanz2002, S. 8ff.
9 Vg!. HeppWinter (Hg.): Cutral Studies Kontroverse, S. 1 2 ff te Daniel: Kompendium ulturgeschichte. Theorien, Prais, Schlsselwrter.
Frankfurt/M. 200 .II Lawrence Grossberg: Globalization and the <Economizatio> of Cultural Studies,
in: Bundesministerium fr Wissenschaft und Verkehr/Internationales Forschungs
zentrm Kultuwissenschaften (Hg.): The Contemporary Study of Cture. Wien
1999 , S. 2 3- 46, hier S. 3 6.
12 bd., S. 3.1 3 Bhme/Matussek/Mller: Orientierung Kultuissenschaft, S. 208 .14 Ebd.1 5 Vg!. die «Empfehlungen zur Entwicklung und Frerung der Geisteswissenscha
ten in De utschland» vom 27. I. 2006 durch den Wissenschaftsrat (http://www.wis-
senschaftsrat.de/texte/7068-06.pd), S. 1 (Gegenwrtig mehren sich die Zeichen,
dass der Rekurs auf <Kultu> und die Kulturwissenschaften eine zwar wichtige,
jedoch zeitlich begrenzte Stufe in der Begrndung der Geisteswissenschaften dar-
stellt» ).16 Vg!. ebd., S. 12 .1 7 Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats haben eine hnliche Storchtung, wenn
sie vor der «Einschmelzung (der Geisteswissens chaften D. B.M.) in eine <Kulturwissenschaft»> (ebd., S. 12) warnen. Allerdings neigen sie zu einer gegenlugenReaktion. Denn ohne die disziplinren Standbeine der kulturwissenschaftichenNeuorientierungen berhaupt zu bercksichtigen, raten sie zu einem Rckzgin die Disziplinen, zur Frderung der innerdisziplinren Kommunikation und zueiner Konzentration auf die «Entwicklung disziplinrer Standards» (ed., S. 69),«da ein e allzu frhe kultuwisenschaftliche Fokussierung die Vermittlung einerdisziplinr verankerten Methode in den intergrund drngen kann» (ebd., S. 68).
18 Hartmut Bhme/Klaus R. Scherpe (Hg.): Literatur und Kultuwissenschaften. Positionen, Theoren, Modelle. Reinbek 19 96, S. 1 2.
50
1 9 der Kulturgeschichte, in: ders. (Hg.): Was sind Kultussenschaften? 13 Antworten. Mnchen2004, S. 1 531 82, hier S. 164.
20 Vg!. Pierre Bourdieu: Narzitische Relexivitt nd wissenschatliche Reexivitt,in Eberhard Berg/Martin Fuchs (Hg.): Kultur, soziale Praxis, Tet. Die Krise derethnographischen Reprsentation. Frankfurt/M. 1993, S. 365374, hier S. 374; zurFeldtheore vg!. ders.: Sozialer Raum und «Klassen. Le�on sur la le�on. Zwei Voresungen. Frankfurt/M. 1985; aushrlich errtert bei oseph urt: Das literarischeFeld. Das Konzept Pierre Bourdieus in Theorie und Prais. Darmstadt 1995.
2 1 Musner: Kultur als Tetur des Sozialen, S. 82 .22 Wolfgang Maderthaner: Kutur Macht Geschichte. Anmerkungen zur Genese
einer histori schen Kultuissenschaft, in: Lutz Musner/Gotthart Wunberg (Hg.):Kultuissenchaften. Forschung Praxis Positionen. Wien 2002, S. 889, hierS. 5.
23 Pierre Bourdieu: Haute Coutu und Haute Culture in: ders.: Soziologische Fragen.Frankrt/M. 1993, S. 187196, S. 188.
24 Ebd., S. 188.2 5 Musner: Kultur als Textur des Sozialen, S. 77 ·26 Pierre Bourdieu: Ein soziologisc her Selbstversuch. Frankfurt/M. 200 2, S. 1 20.
27 Pierre Bourdieu: Haute Couture, S . 191 .28 Vg!. Doris BachmannMedick: Geisteswissenschaften auf dem Laufsteg der Kultwissenschaften. Anmerkungen zur kultssenschaftlichen Forschung imAnschl an die Tagung «Kultur und Wisse» , in: Historische Anthropologie.Kultur Gesellschaft Alltag 9, 2 (200) , S. 284289.
29 Victora E. BonnellLynn Hunt in ihrer Einleitng zu dies. (Hg.): Beyond th e Cultural Trn. New Directions in the Study of Society and Culture. Berkele LoAngele, London 1999, S. . Dort sprechen sie von «research paradigms analognatuissenschaftlicher forschungsleitender Modelle sowie von «appro aches imSinne der interpretativhermeneutischen Tradition.
30 Tomas S. Kuhn: Neue Uberlegungen zum Begrff es Paradigma, in: ders.: Di e Ent
stehung des Neuen. Studien zur Struktur der senschaftsgeschichte. FrankrtM. 1 9 7 7 S. 389420, hier S. 390.
3 1 Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenchaftlicher Revolutionen. Frankfurt/M.1967, S . 37.
3 2 «nterdisciplinarty consists in creating a new object that belongs to no one» (Roland Barthe), zit. na ch ames Clifford: Introuction: Partial Truths, in: d ers.GeorgeE. Marcus ( Hg.): Wrting Culture. The Poetics and Politic of Ethnography. Berkeley,Lo Angeles, London 1984, S. I.
33 Kuhn: Entstehung de s Neuen, S. 309.34 Kuhn: Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, S. 1 35 .
35 Ebd S 20 Four Ways Britis German French and American Anthropolog Chicago on�
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
3536 Ebd S 3037 Marilyn Strather: Ein schiefes Verhltnis Der Fall Feminismus und Anthropolo�
gie in: Gabriele Rippl (Hg): Unbeschreiblich weiblich Texte zur fministischenAnthropologie Frankrt/M 993 S 74-95 hier S 85
38 Ebd S 8 5; Peter V Zima ist ebenfalls skeptisch gegenber der Anwendbarkeit desParadigmenbegris auf die Kultur� und Sozialwisse nscaften die e s ehe r mit stetspartikularen ideologisch�theoretischen Soziolekten zu tun» htten; ders: Was istTheorie? Theoriebegri und ialogische Theorie in den Kultur� und Sozialwissen�
schan Tbingen Basel 2004 S I39 Strathern: Ein schiefes Verhltnis S 87 ; bi Strathern ist von tus keine de
allenfalls - was die Paradigmenfhigkeit der feministischen Perspektiv e betrif -von einem <Set> von Ansichten das einem Paradigma analog wr und das vonFeminist(inn)en wie von Anthropolog(inn)en gleichermaen als so grundlegenderachtet wird dass beide nicht ohne es weiterkoen knnte» (S 92)
0 Vg Ansgar Nnning: as Paradigma der Kulturwissens chaften? Elemente ihrerWeltbildr und Ausblick auf ihre Aufgaben in: Emil Brix/Gottfried Magrl (Hg):Weltbilder in den Wissenschaftn Wien Kln Weimar 2005 S 47-7 8
4 Vg Doris Bachmann�Medick (Hg): Kultur als Text Die anthropologis ch Wen de
in der Literaturwissens chaft 2 Aufl Tbingen Basel 20042 Unter dieser Frage war Ansgar Nnning mit seiner eexion ber Weltbilder inden Kulturwissen schaften angetreten ders : Paradigma der Kultuissens chaften?
43 Georg E Marcus/Michael M Fischer: Anthropology as Cultural Critique An Ex�perimntal Moment in the Human Sciences Chicago London 9 86
4 Ebd Vorwort S x45 Ebd S x46 Ebd S x47 So u a bei Andreas Reckwitz/Holger Sievert (Hg): nterpretation Konstruktion
Kultur Ein Paradigmenwechsel in den Sozialwissenschaften Opladen 99948 Andre Gingrich: Erkundungen Theen der ethnologischen Forschung Wien
Kln Weimar 999 Kapitel Wege zur transkulturellen Analyse ber di Pa�radigmenwechsel euro�amerikanischer Sozial� ud Kulturanthropologie i m 20h.» S 76-203 S 78: Die euroamerikanische Anthropologie wendet sich zuBeginn des 20 h v om Evolutionismus prinzipiell in zweierlei Richtungen hinab n Nordamrika vollzieht diesen Paradigmnwechsel de r Kulturrelativismusin Nordwesteuropa folgt auf ein diusionistisces Zwischespiel der sruktural�funktionale Ansatz der sich bald in zwei eigenstndige Richtungen teilt»; zuden lderspezifischen Paradigenwechseln der Kulturanthropologie z B zum great shift in theoretical paradigm in the British tradition» (S 2 2) und anderenvg Fredrik Barth/Andre Gingrich/obert Parkin/Sydel Silverman: One iscipline
52
don 200549 Andreas Reckwitz: ie Transformation de r Kulturtheorie Zu r Entwicklung eines
Theorieprogramms Weilerswist 2000 S 64450 Vg Kuhn: Struktur wissenscaftlicher Revolutionen S 20 Vg Reckwitz: Transformation dr Kulturtheorien S 5052 Ebd S I ; vg S 87 5 3 Ebd S 2 2 54 Ebd S 26
55 Zu <<wandernden egriffen» auch in irer transkulturellen Anschlussfhigkeitvg ames CliffordVivek hareshwar (Hg): Travelig Theorists Santa Cruz 989 ;ams Cliord: Routes Travel and Translation in the Late Twentieth Ce ntury Cam�bridge London 997; Edward W Said: Theorien auf Wanderschaft in: ders: DieWelt der Text und er Kritiker Frakrt/M 9 97 S 26 3292 ; Miek Bal: Travel�ling Concepts i n the Humanities A Rough Guide Toronto 2002 ; zum schnell rei�senden Mantra rceclassgende und seinen diskursbildenden Herausforderungenvg Gudrun�Axeli Kapp: Traveling Theories Anmrkungen zur neueren Diskus�sion br Race Class and Gende» in: sterreichische Zeitschrift fr Geschichts�wissnschaften 6 (2005) S 88- hier S 05
56 Reckwitz: Transformation der Kulturtheorien S 9 4 ff57 Ebd S 54258 Zu Hauptetappen - allerdings icht im Hinblick auf tus sonde auf eflexi�
onsstufen» des eprsentationsproblems aus dm Blickwinkel der Kulturanthro�pologi - vg den wichtigen Sammelband von Ebrhard Berg/Martin Fuchs (Hg):Kultur soziale Praxis Text Die Krise d er ethnographischen Reprse ntation Frank�furt/M 993 (dari bes die Einleitung von dens: Phnomenologie der DifferenzReexionsstufen der ethnographischen Reprsentation S o8)
59 Clifford Geertz: Spurenlesen D r Ethnologe und das Entgleiten der Fakten Mn�che 997 S 3
60 Ebd S 4 6
6 Ebd S 52 62 Ebd S 203 63 Clifford Geertz: Blurred Genres The Refiguration of Social Thougt in: Local
Knowledge Further Essays in nterpretive Anthropology New ork 9 83 S 9 -3 564 Geertz: ocal Knowledge Introductio S 6 (vg S 3: <<The tu takn by an im
portant segment of social scientists from physical procss analogies to symbolicform ones has introduced a fundamental debate into the social science comu�nity concerning not ust its methods but its aims» ).
65 Ebd S 666 Ebd S 6
53
67 eertz Blurred enres, S 9 8 I Vgl. die entsprecende, von Wlfried Barner angestoene Debatte im Jahrbuch der
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
68 Vg Sgrd Wegel De r Text der enetk Metaphork als Symptom ungerter Probleme wssenschatlcher Konzepte, n des (Hg) enealoge und enetk Berln2002, S 223246
69 Kar Schlgel m Raume esen wr de Zet ber Zvlsatonsgeschchte und eopoltk Mnchen, Wen 2003, S 6
70 Ebd , S 607 Karl Schlgel Kartenlesen, Augenarbet ber de Fllgket des spatal turn n den
eschch ts und Kulturwssenscha en, n Kttstener (Hg) Was snd Kulturws
senschaten, S 26I-283, her S 26572 Martna Heler Bl der zwschen Kunst und Wssenscha Neue Herausorderun
gen r de Forschung, n eschchte und esellschat 3 (2005), S 26 6292, herS 2 6 8
73 Zu operatven B egren vg Wolgang Welsch Transkulturaltt, n Unverstas52 , 607 ( I9 97), S 6- 24, her S 20 «Kulturbegre snd mmer mehr als bo beschrebe nde Begre, se snd operatve Begr We andere Selbstverstndgungsbegre auch (bespelswese denttt, Person, Mensch), haben se stets Enluau hren egenstand, verndern desen ( ) n desem Snn st de <Realtt> vonKultur mmer auch en e Folge unser er Konzepte von Kultur»
74 Herzu vg Dors BachmannMedck bersetzung als Medum nterkulturellerKommunkaton und Ausenandersetzung, n Handbuch der Kulturwssenschaten Bd 2 Paradgmen und Dszplnen Hg redrch Jaeger/rgen Straub Stuttgart, Wemar 2004, S 4 49-4 65 ; vg ptel 5 «Translatonal Turn»
75 Zu den lnderspezsch verschedenen «Tradtone der Anthropologe vgBarth/ngrch/Parkn/Slverman One Dscplne, Four Ways
76 Vg Mchael Lackner/Mchael Weer Der cutura tu n den Humanwssenschaten Area Studesm Au oder Abwnd des Kulturalsmus Bad Homburg 9 99(Werner Remers Konerenzen, Het 2)
77 Julka Funk Forschungsrchtungen n de r Anthropologe Phlosophsche Anthropologe, Hstorsche Anthropologe, nterkulturaltt und Klturanthropooge
berblck und Auswahlbblographe, n Hstorcal Socal Research/HstorscheSozalorschung 25, 2 ( 2000), 4-I3 8, her S 98
78 Ute Danel eschchte als hstorsche Kulturwssenschat Konturen enes Wedergngers, n Hede Appelsmeyer/Elrede BlmannMahecha (Hg) Kulturwssenschat Felder ener prozeorenterten wssenschatlchen Praxs Welerswst200, S 95-24, her S I 96
79 Sehe herzu de Betrge der Zetscrt «Hstorsche Anthropologe Kultur - eses chat Altag» Kln, Wen, Wemar 99 3
80 Vgl Cl auda Benthen/Hans Rudol Velten (Hg) ermanstk a s Kulturwssenscha Ene Enhrung n neue Theorekonzepte Renbek 2002
5
deutschen Schillergeseschaft 42 ( I9 98), 43 (1999), 44 (2000) zur Frage: " Kommt
der Lteraturwssenschat hr egenstand abhanden»82 Danel Kompendum Kulturgeschchte, S 29 783 Klaus rubmller We kann de «Medaevstk» hren egenstand verleren n
ahrbuch der deutschen Schllergesellscha 43 ( 99 9), S 46 6-469 , h er S 46984 Zur Krtk an de r hemenxerung und zur Hnwendung der Kuturwssenscha
ten zum «methodsche» Potenzal kutureler Wahrnehmungs- und Ausdrucksbegre vgl Dors BachmannMedck Lteratur en Vernetzungswerk Kutur
wssenschatlche Analysen n den Lteraturwssenschaten, n Appelsmeyer/BllmannMahecha (Hg) Kuturwssenschat, S 25239
85 Ensclgg herzu vgl Edward W Sad Kultur und mperalsmus Enbdungskrat und Poltk m Zetalter der Macht Frankurt/M I994 vgl Kaptel 4 «Postcolonal Turn»
86 he Oxord Engsh Dctonary Bd 8 2 Au Oxord 98 9, S 695 69 887 Vg Artkel «Wende» , n Deutsches Wrterbuch von Jacob und Wlhelm rmm
n Duden Das groe Wrterbuch der deutschen Sprache 8 Bde 2 Au Mannhem, Lepzg, Wen, Zrch 1 995 , Bd 8, S 38 95 ( enschnedende Vernderung,
Wandel n der Rchtung enes eschehens od ener Entwcklung )88 Ene Verknparket des ngustc tu mt Hedeggers «Kehre auch n nhaltlcher Hnscht seht Ulrch Rau Mentaltteneschchte, n ders (Hg) Mentaltteneschchte Zur hstorscen Rekonstrukton gestger Prozesse Bern98 7, S 7-7, her S 7= «( ) wes ncht auch Hedeggers Kehre n Rchtung Spracheund bot somt de authentsche bersetzung des besagten tu?»
89 Vg u a Otto erhard Oexe Hstorsche Kuturwssenschat heute, n RebekkaHabermas/Rebekka v Mallnckrodt (Hg) nterkutureller ranser und natonalerEgensnn Europsche und angloamerkansche Postonen der Kulturwssenschaten ttngen 2004, S 2 5-52
90 Vg Aleda Assmann edchtns as Letbegr der Kuturwssenschaten, n Mus
nenberg (Hg), Kulturwssens chaten, S 27 45 , de edchtns zum «neuen Pradgma(s (S 2 7) erkrt, ncht aerdngs zu enem egene n «tu» , wel es «eneram Perormatven aus gerchteten lturwssenschat» (S 3 ) zugerechnet wrd, deden Austausch, das nraktve de r edchtnsdynamk betont Vgl Astrd Er Kollektves edchtns und Ernnerungskulturen, n Ansgar NnnngVera Nnnng(Hg) Enhrung n de Kulturwssenschaten Stuttgart, Wemar 2008, S 6-8
9 I Kulturwssensc hatlche Ans tze haben n rankrech eher durch de Lteraturund Sprachwssenschaten bzw de Fremdsprachenphlologe und Landeskundengang genden vgl orothee Rseberg Kulturwssenschat Frankrech Stuttgart, sseldor, Lepzg 200, S 7, S o
5 5
92 Vg!. Jurt: Das itrarisc Fd S. 2.
1I
Praxis und dait au di Widrntdcung dr sozian rvorbringung von
5/14/2018 Bachmann-Medick Cultural Turns - slidepdf.com
9 au: MntaittnGscict S. 8.9 Mica Wrnr: Nu Wg d r Kuturgscict in: tinn Franois u. a. (g.):
Mariann Grania. Dutscranzsiscr Kuturtransr i uropiscnKontxt. Ls transrts cuturs FrancAagn t ur contxt uropn1 78 9191. 2 Bd. Bd. 2 Lipzig 1998 S. 7 77 S. 7 7 .
9 Ed. S . 78.96 icard M. orty (g.): Linguistic urn. Essays in Piosopica Mtod.
Wit wo trospctiv Essays. icago London (1 967 ) 1 992 ntroduction S. .
97 Vg!. Gustav Brgann: Logic and aity. Madison 196 S. l l , zit. nac orty(g.): Linguistic urn S. 9.
98 Vg!. orty (g.): Linguistic urn.99 Ebd. S. 10.
100 Zur o dr ranzsiscn xttori wnigr inggn dr Linguisti rdn ngustc tu vg!. Jrgn rabant: Zur Einrung: Vo inguistic turn drGscict zu istorica turn dr Linguisti in: drs. (g.): Sprac dr Gscict. Mncn 200 S. viixxii ir S. vii
I0 2 Vg!. aydn Wit: Auc Kio dictt od r Di Fition ds Fatiscn. Studinzur ropoogi ds istoriscn Disurss. Stuttgart 1986 (zur <<<narrativistisc rrung S. 70); vg!. Kapit xiv urn/Litrary urn».
I0 Vg!. Gari M. Spig: Practicing istory. Nw irctions in istorica Writingatr t Linguistic urn. Nw Yor London 200; Eizabt A. ar: istoryory xt. istorians and t inguistic urn. aridg/Mass. London 200;vg! di Bit rg in: rabant (g.): Sprac dr Gscict di si c a ngustctu abarbitn.
10 Vg!. dn rndn Ausatz von Ptr Scttr: Wr at Angst vor d <inguistic turn? n: Gscict und Gsscat 2 (1 99 7) S. 1 1 1 ir S. 1 0.
I0 Vg!. iord Grtz: Dict Bscribung. Brungn zu inr dutndn
ori von Kutur in: drs.: Dic t Bs cribung. Bitrg zu Vrstn uturr Syst. Franurt/M. 19 8 S. 7 ir S. 2 1.
I06 iord Grtz: Aus dr Prsptiv ds Eingbornn.» Zu Prob ds tnoogiscn Vrstns in: drs.: Dict Bscribung S. 28909 ir S. 290.
107 Vg!. irzu di Bianz und Prsptiv» von Doris BacannMdic: xtuaitt in dn Kutur und Litraturwiss nscatn. Grnzn und rausordrungn in: dis. (g.): Kutur as xt. Di antropoogisc Wnd in dr Litraturwissnscat. 2. Au. ingn 2 00 S. 298 8; vg!. Kapit <<ntrprtivurn».
I08 Zur vision» ds ngustc tu durc dn Fous au Erarung andn und
5
Wiricit vg!. Spig: Practici ng istory ntroduction S. 1 8.I0 9 Si dn scon rwntn von ir rausggbnn Saband Practicing
istory». O Vg!. Dips arabty: Provincaizing Europ. Postcoonia ougt and is
torica Dirnc. Princton Oxord 2000 S. 8 Vg!. oi K. Baba: Di Vrortung dr Kutur. bingn 2000 bs. S. 2 7.1 1 2 Dis btont vor a Scg: Kartnsn S. 26 21 1 Joan Waac Scott: Gndr. A Usu atgory o istorica Anaysis (19 8) in:
dis. (g.): Finis and istory Oxord Nw Yor 199 6 S. 1 2180 ir S. 16 61 1 Vg!. atjana ScnwdrKuntz/Sabin audia Wnd/Katrin Witt (g.):
Stra Gndr. Grnzdisussionn in und zwiscn dn Wissnscatn. Wisbadn 200 S. 16 .
5 Scott: Gndr S. 169116 Vg!. Scg: Kartnsn S. 26. 7 Dis btont auc Ansgar Nnning ardings untr d Vorzicn in r Zu
sanscau vrscidnr diszipinrr Wtbid» drs.: Paradiga drKuturwissnscatn S . .
8 Ottar Ett: brLbnswissn. Di Augab dr Pioogi. Brin 200 S. 1 7.
Ett btont dass aus dn Kuturwissnsc atn nict zutzt i Zicn todoogiscr und idoogiritiscr Dbattn dr Bgri ds Lbns zunnd( . . .) rausgtrt wurd» (S. 18). Daggn t r in rstr Lini das Potnziadr Pioogin it Bzug au das in Litratur gspicrt Lbnswissn» zuin uassndrn opxn Bgri von Lbnswissnscat bitragn zunnn.
1 19 nat Scsir: Kuturntrprtation. Gbrauc und Mibrauc dr rnuti ut in: Bundsinistriu r Wissnscat und Vrr/ntrnationasForscungszntru Kuturwissnsc an (g. ) ontporary Study o uturS. 17166 bs. S. 18.
120 Vg!. Jrgn Kaub: Briungsscag r di Univrsittn in: Franurtr A
gin Zitung Nr. 2 2 7 1 2006 S. .12 1 Vg!. Gingric: Erundungn S. 2 7 (ad Jas iord).122 Vg!. iord Grtz: Avaiab Ligt. Antropoogica ctions on Piosopi
ca opics . Princton 2000 S. 17 .12 Bassa ibi: Di Nurindung ds sa. Wir bindn uns i wtanscaui
cn Krig it dn saistn. Ein Ernntnis dr sic dutsc nttuwitr vrscin in: Dr agsspig 19 2. 2006