TRIZ & Bionik TRIZ & Bionik Ethik und Nachhaltigkeit in der Innovationsgestaltung Österreichische TRIZ Konferenz | Mi, 18.11.2009
Jun 15, 2015
TRIZ & BionikTRIZ & BionikEthik und Nachhaltigkeit in der Innovationsgestaltung
Österreichische TRIZ Konferenz | Mi, 18.11.2009
VortragendeVortragende
krea WiderspruchEntwicklungRessourcenFunktionTaktik
EBBChemotechnikerin
MutterWebDesignerinSchrägdenkerin
The Evolution of InnovationThe Innovative Mind
kreaWERFT.at
Der Begriff InnovationDer Begriff Innovation
WIRTSCHAFT & TECHNIK Idee (Kreativität, Leidensdruck, Memetik)
+ Potential und Nachfrage (Ressourcen, Technik, Markt)
= Innovation aka neue, am Markt erfolgreiche Idee
NATUR Fortpflanzung ist fehlerhafter Kopierprozess (Genetik)
+ natürliche Selektion (fit = optimal angepasst) = Innovation aka neue, überlebensfähige Spezies
Unterschiede & ÄhnlichkeitenUnterschiede & Ähnlichkeiten
TRIZ Algorithmus
AbstraktionAnalogien
Erfindungen / Patente
Idealität Widerspruch Ressourcen Funktion Systematisch
Bionik Algorithmus
AbstraktionAnalogien
Natur / Open Source
Fitness Versuch-Irrtum Ressourcen Funktion & Form Systemisch
Idealität & FitnessIdealität & FitnessIdealität in der Natur eine Frage der Fitness
Idealitätsprognose vs. Adaptive FitnessIdealitätsprognose vs. Adaptive Fitness
Vorbilder aus der Natur bestätigen TRIZ Trends & Prinzipien (Oberflächensegmentierung, Asymmetrie, Räumliche Geometrie, u.v.a.m.)
© whalepower.com
© whalepower.com
© Barbara Thomas | pixelio.de
Idealitätsprognose vs. Adaptive FitnessIdealitätsprognose vs. Adaptive Fitness
TRIZ Trend Räumliche Segmentierung hohe Steifigkeit & niedriges Gewicht.
Bei Vögeln wichtig, bei größeren Landtieren wie Pferden ist der Röhrenknochen „fit“.
Aktive Elemente gibt es bei beiden Knochenarten.
© Dorling Kindersley Verlag
© Alulight®
SolidSolid HohlHohl MultiMulti PorösPorös AktivAktiv
Idealitätsprognose vs. Adaptive FitnessIdealitätsprognose vs. Adaptive Fitness
Es finden sich zahlreiche Vorbilder für TRIZ Trends & Prinzipien in der Natur.
Anregung TRIZ Trends müssen nicht zwingend unidirektional-progressiv betrachtet werden, wenn es um Fitness geht.
In der Natur gibt es kein IFR (ideales Endergebnis) per se. Adaptionsfähigkeit sichert das Überleben in einem sich wandelnden System.
Anregung IFR bewusst für verschiedene Systeme definieren, mit Open Innovation Ansatz kombinieren.
Versuch-IrrtumVersuch-Irrtum… im Widerspruch zu Effektivität und Effizienz?
Try & Error als systematische Methode Try & Error als systematische Methode
Optimierung des Wirkungsgrades einer Zwei-Phasen-Überschalldüse
Hans-Paul Schwefel 1968
Kombination dünner Scheiben Mutation & Selektion
Berechnung (noch immer) nicht möglich
Quelle: Das große Buch der Bionik, Nachtigall / Blüchel
Versuch-Irrtum & der Faktor ZeitVersuch-Irrtum & der Faktor Zeit
Wir lernen durchwegs nach dem Versuch-Irrtum-Schema, es liegt in unserer Natur, ist intrinsisch.
Versuch-Irrtum als Methode bedingt systematisches Vorgehen.
Serendipität (= der glückliche Zufall) zu nutzen ist legitim.
IT-gestützte Simulationen lassen Versuch-Irrtum-Vorgehen in einem akzeptablen Zeitrahmen zu.
Anregung Simulation und Szenario-Technik verstärkt in TRIZ-Anwendung einfließen lassen.
RessourcenRessourcen… erkennen und nachhaltig nutzen.
Prinzip 13 - UmkehrPrinzip 13 - Umkehr
© Ina Fink | pixelio.de © biopowersystems.com
In der Natur aktiver Flossenschlag zur Fortbewegung, in der Energietechnik Nutzung der Meeresströmung um einen Generator anzutreiben (Drehmoment-Widerstand).
Nutzung von Strömung
Pilotprojekt Australien 2010bioSTREAM von BioPower Systems
Prinzip 15 – DynamisierungPrinzip 15 – Dynamisierung
© Thomas Max Müller | pixelio.de
© biopowersystems.com
Strömungen stellen in der Natur manchmal eine Herausforderung dar, in der Energietechnik sind sie eine mögliche Ressource – inkl. Lerneffekt betreffend Belastbarkeit.
Nutzung von Wellen Pilotprojekt bioWAVE
Ressourcennutzung & NachhaltigkeitRessourcennutzung & Nachhaltigkeit
TRIZ fördert das Denken in Ressourcen. Die Natur zeigt sowohl Beispiele für umsichtige als auch für räuberische Ressourcennutzung. Und die Ergebnisse.
Ausreizen von Ressourcen Gewinnmaximierung Krebszellen-artiges Wachstum tödlich.
Umsichtiges Nutzen von Ressourcen Gewinnoptimierung Adaptionsfähigkeit & Fitness nachhaltig überlebensfähig.
Die Natur ist nicht gut
oder schlecht.
Sie zeigt Vorgehen &
Resultat.
Ethik & NachhaltigkeitEthik & Nachhaltigkeit
© Siegried Bellach | pixelio.de
© Thomas Werner | pixelio.de
Kahlfraß oder Win-Win-Situation? Wie agieren Sie als Unternehmen? Was bevorzugen Sie als Kunde?
Funktion & FormFunktion & Form… was ist gutes Design?
Die Natur bietet Ästhetik.Die Natur bietet Ästhetik.
© Elke Barbara Bachler | pixelio.de
Nicht immer.Nicht immer.
© Uwe Kunze | pixelio.de
10 Design-Prinzipien nach Rams10 Design-Prinzipien nach Rams
Gutes Design ist innovativ. Gutes Design macht ein Produkt nützlich. Gutes Design ist ästhetisch. Gutes Design hilft, das Produkt zu verstehen. Gutes Design ist dezent. Gutes Design ist ehrlich. Gutes Design ist langlebig. Gutes Design ist konsequent bis ins kleinste Detail. Gutes Design sorgt sich um die Umwelt. Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.
Dieter Rams, deutscher Industrial Designer, Braun
http://designapplause.com/2009/dieter-rams-10-design-principles/6791/
10 Bionik-Prinzipien nach Nachtigall10 Bionik-Prinzipien nach Nachtigall
Integrierte (statt additiver) Konstruktion Optimierung des Ganzen (statt Maximierung des Einzelnen) Multifunktionalität vor Monofunktionalität Feinabstimmung gegenüber der Umwelt Energieeinsparung statt Energieverschwendung Nutzung von Sonnenenergie (direkt & indirekt) Haltbarzeit zeitlich abgestimmt Rezyklierung (statt Abfallanhäufung) Vernetzung (statt Linearität) Versuch-Irrtum-Prozess
Werner Nachtigall, deutscher Bioniker
Quelle: Das große Buch der Bionik, Nachtigall / Blüchel
Funktionsdatenbank asknature.orgFunktionsdatenbank asknature.org
Funktionsdatenbank creax.comFunktionsdatenbank creax.com
Systematisch & Systematisch & systemischsystemisch… wo liegt der Unterschied?
Algorithmus & 9 WindowsAlgorithmus & 9 Windows
Systematisches Vorgehen (Abstraktion & Wissen)Systemische Betrachtungsweise (inkl. Prognose)
Chaotische, geordnete & komplexe SystemeChaotische, geordnete & komplexe Systeme
http://cognitive-edge.com/video-childrens-party.php
8 Prinzipien nach Vester8 Prinzipien nach Vester
Negative muss über positive Rückkopplung dominieren Systemfunktion muss vom quantitativen Wachstum
unabhängig sein System muss funktions- und nicht produktorientiert
arbeiten Nutzung vorhandener Kräfte (Jiu-Jitsu) statt Bekämpfung Mehrfachnutzung von Produkten, Funktionen und
Organisationsstrukturen Recycling – Nutzung von Kreisprozessen*
Symbiose – Nutzung von Verschiedenartigkeit**
Biologisches Design von Produkten, Funktionen und Organisationsstrukturen durch Feedback-Planung
* Cradle 2 Cradle geht einen Schritt weiterNicht nur Material, auch Funktion/Intelligenz bleibt erhalten
* * Synergie ist eher das Finden & Nutzen von Gemeinsamkeiten
TaktikTaktik
Qualitatives Wachstum
Systemstabilität durch negative Rückkopplung(Eselsbrücke HIV negativ)
KISS Keep it Smart & Simple
Synergien & SymbiosenEnergieeinsparung
ESS Be Nice Twice
USP & Niche Thyself!
Quantitatives Wachstum
Systeme kippen durch positive Rückkopplung (Eselsbrücke HIV positiv)
MISS Make it Simple & Stupid
Konkurrenz & KannibalismusEnergieverlust
Spiel-TheorieDauer-Verräter
Bauchladen & Dot-Com
Win-Win Situationen in der Technik?Win-Win Situationen in der Technik?
Technische Symbiose?
Wo wirken in der Technik zwei Elemente so zusammen, dass sie gegenseitig davon profitieren?
Prinzip 34 (Beseitigung & Regeneration)
Prinzip 40 (Verbundmaterial)
© Siegfried Bellach | pixelio.de
ConclusioConclusioSchnittstellen TRIZ – Bionik - Nachhaltigkeit - Ethik?
ConclusioConclusio
TRIZNatur als Wissensquelle – z. B. für eine Erweiterung der
Funktionsdatenbank.
NachhaltigkeitNatur als Maßstab für gutes (Prozess-)Design.
EthikNatur als Mentor für lebensbejahende Technologien.
Danke!Danke!
© Jürgen Mittag | pixelio.de
BuchempfehlungenBuchempfehlungen
Biomimicry – Innovation Inspired by Naturevon Janine M. Benyus
Die Kunst vernetzt zu denken Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität von Frederic Vester
Worldchanging: A User's Guide for the 21st Century von Alex Steffen