B-Klasse zapft künftig an der Solarstromtankstelle S chon der erste Blick macht klar, dass das ein besonderes Auto ist: Rot ist die Rückseite der Außenspiegel, rot ist der Kühlergrill, rot sind die Felgen, und rot ist der dicke Streifen auf dem weißen Dach. Rot und weiß sind die Farben der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), und die am Freitag vorgestellte, auffällige B-Klasse ist nicht nur äußerlich etwas Besonderes: mit dem elektrisch an- getriebenen Triple eCar will die Hochschu- le praktische Erfahrungen beim Einsatz von Elektrofahrzeugen in einer Großstadt sammeln. „Der Wunsch nach der E-Mobili- tät muss gefördert werden“, sagte Wilfried Porth, Arbeitsdirektor der Daimler AG und Vorsitzender des Aufsichtsrats der DHBW. Zwar werden am Tag der nachhaltigen Mobilität an der Hochschule einige elekt- risch angetriebene Fahrzeuge präsentiert – vom Skateboard übers Pedelec bis zu Sport- wagen von Porsche und AMG-Mercedes. Durchgesetzt hat sich die Elektromobilität aber noch nicht. Wegen des hohen Preises, der langen Ladezeit und der durch die Ka- pazität der Batterien begrenzten Reichwei- te ist die Nachfrage eher gering. Die Bun- desregierung werde ihr Ziel von einer Mil- lion E-Autos bis 2020 nur erreichen, wenn die Entwick- lung „politisch und wirtschaftlich unter- stützt wird“, sagte Porth. Elektrofahrzeuge müssten mehr im All- tag präsent sein, sagte auch die Regionaldi- rektorin Nicola Schelling, die einen Tesla- Elektrosportwagen steuert: „Das habe ich lieben gelernt“. Der Verband Region Stutt- gart unterstützt im Rahmen des Modell- projekts nachhaltige Mobilität den Triple eCar mit 60 000 Euro. Es gehe aber nicht nur um neue Verkehrsmittel, sagte Schel- ling: „Für neue Formen der Mobilität brau- chen wir eine konsequente Vernetzung der verschiedenen Angebote.“ Die Region för- derte auch die Solarstromtankstelle der Hochschule, die 2013 in Betrieb ging. Die Hochschule, die sich nach den Wor- ten von Rektor Joachim Weber als „Tüftler- schmiede“ versteht, will den Triple eCar in der Lehre für Übungen, Messfahrten und Fahrversuche einsetzen. Im täglichen Be- trieb soll er als klimaneutrales Transport- mittel unterwegs sein und zugleich die Stu- dierenden für nachhaltige Mobilität be- geistern. Die rund 40 000 Euro teure B- Klasse wird zusätzlich mit Sensoren ausge- stattet, um zu erfahren, wann „besonders effektiv und umweltschonend gefahren wird“, sagt Till Surek von der DHBW. Und schließlich wird ein betriebli- ches Mobilitätsmanagement ent- wickelt. „Dann kann mit dem Handy das Auto gemietet und geöffnet werden“, sagte Surek. Mobilität Mit dem Triple eCar will die Duale Hochschule Erfahrungen mit einem Elektroauto sammeln. Von Thomas Durchdenwald Auffällig weiß und rot: der Triple eCar der Hochschule Foto: Lg/Jan Potente
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B-Klasse zapft kn ftig an Bestattungen der ... · Auch diese bronzene Gewand-schlieûe wurde auf der Stutt-gart-21-Baustelle gefunden. ¹Menschen haben im Nesenbachtal wohl nur sporadisch
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Die Baustelle von Stuttgart 21 amHauptbahnhof entwickelt sich verstärkt zu einem reichen archäologi
schen Fundort. In den vergangenen Tagenhaben die Archäologen in den Baugrubenfür den Abwasserkanal an der CannstatterStraße erneut bedeutende Funde aus römischer und germanischer Zeit gemacht. Daneben entdeckten die Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege erstmals auchFunde aus neolithischer Zeit.
Diese drei Gräber mit Skeletten könnten aus der Zeit zwischen 5500 und 2000 vor Christus stammen und damit aus der
Endphase der Jungsteinzeit. ArchäologeAndreas Thiel schließtdies daraus, dass dieToten mit angezogenen Beinen bestattetworden sind, was typisch für diese Epochewar. Experten in Konstanz müssen diese Vermutung aber erst nochbestätigen. Für dieStuttgarter Innenstadtwäre dies der erstesteinzeitliche Fund, sodass er für die Stadtgeschichte von Bedeutung wäre. Die Skelettesind zwischen derSchillerstraße und demTrog des neuen Tief
bahnhofes (Baufeld 16) entdeckt worden. Dort wird derzeit an der Verlegung des Abwasserkanales gearbeitet.
Seltsam ist laut Thiel der Fundort insofern, als der Boden auch schon zur Zeit derBestattung feucht gewesen sein musste –ganz in der Nähe floss der Nesenbach vorbei, die Talaue war teilweise sehr sumpfig.„Eigentlich war dieser Ort nicht gerade günstig für eine Siedlung“, so Thiel.
Trotzdem haben später auch Römer undGermanen hier gesiedelt. Schon im vergangenen Herbst hatten die Archäologen Resteeines römischen Hofes mit Brennöfen ent
deckt; etwa um 100 nach Christus habenMenschen dort Ziegel hergestellt. Etwa200 Jahre später lebten Germanen an dieser Stelle; es ließen sich die Pfostenlöcher von zwei Häusern nachweisen.
Rund acht Wochen lang waren 2014 dieBauarbeiten an Stuttgart 21 im Baufeld 16 unterbrochen gewesen. Seither stuft dasDenkmalamt den Fundort als so wichtigein, dass bei Erdarbeiten stets ein Archäologe dabei ist, um eingreifen zu können.Siedlungen aus der Zeit der alamannischenLandnahme im 3. und 4. Jahrhundert seienin BadenWürttemberg „außerordentlichselten und von überregionaler wissenschaftlicher Bedeutung“, so die Archäologen. Jetzt sind nördlich des Baufelds 16, woein zweiter Angriffspunkt für den Abwasserkanal geschaffen worden ist (nahe desBiergartens im Schlossgarten), weitereGegenstände aus römischer und germanischer Zeit ausgegraben worden, daruntereine Gewandschließe aus Bronze, Kera
mikscheiben und Holzreste. Archäologe Thiel betont aber, dass man trotz der weiten zeitlichen Spanne der Funde nicht voneiner kontinuierlichen Besiedlung des Nesenbachtales ausgehen könne: „Menschenhaben wohl nur sporadisch hier gelebt.“
Trotzdem werden in den künftigen Baufeldern des Areals weitere Funde erwartet,insbesondere in den Baufeldern 15 und 18.Die Zusammenarbeit mit der DeutschenBahn sei gut, betont auch Nadine Hilber,die Sprecherin des RegierungspräsidiumsStuttgart in diesem Zusammenhang.
Nach Angaben eines Sprechers des S21Kommunikationsbüros hätten die Fundeund ihre Bergung keinen Einfluss auf den Fortgang der Arbeiten am Durchgangsbahnhof gehabt. An den Fundstellen habedie Grube ihre endgültige Tiefe noch nichterreicht. An dieser Stelle wird weiter ausgebaggert, sodass der Stuttgarter Untergrundmöglicherweise weitere Zeugen aus langvergangenen Zeiten freigibt.
Schlossgarten Erneut sind die Archäologen in den Baugruben des Bahnprojektes fündig geworden. Sie haben auch drei mindestens 4000 Jahre alte Skelette freigelegt. Von Thomas Faltin und Christian Milankovic
Vorne im Bild ist eines der drei steinzeitlichen Skelette zu erkennen. Fotos: Landesdenkmalamt
BKlasse zapft künftig an der Solarstromtankstelle
Schon der erste Blick macht klar, dassdas ein besonderes Auto ist: Rot istdie Rückseite der Außenspiegel, rot
ist der Kühlergrill, rot sind die Felgen, undrot ist der dicke Streifen auf dem weißenDach. Rot und weiß sind die Farben derDualen Hochschule BadenWürttemberg(DHBW), und die am Freitag vorgestellte,auffällige BKlasse ist nicht nur äußerlichetwas Besonderes: mit dem elektrisch angetriebenen Triple eCar will die Hochschule praktische Erfahrungen beim Einsatzvon Elektrofahrzeugen in einer Großstadtsammeln. „Der Wunsch nach der EMobilität muss gefördert werden“, sagte WilfriedPorth, Arbeitsdirektor der Daimler AG undVorsitzender des Aufsichtsrats der DHBW.
Zwar werden am Tag der nachhaltigenMobilität an der Hochschule einige elektrisch angetriebene Fahrzeuge präsentiert –vom Skateboard übers Pedelec bis zu Sportwagen von Porsche und AMGMercedes. Durchgesetzt hat sich die Elektromobilität aber noch nicht. Wegen des hohen Preises,der langen Ladezeit und der durch die Kapazität der Batterien begrenzten Reichweite ist die Nachfrage eher gering. Die Bundesregierung werde ihr Ziel von einer Mil
lion EAutos
bis 2020 nur erreichen, wenn die Entwicklung „politisch und wirtschaftlich unterstützt wird“, sagte Porth.
Elektrofahrzeuge müssten mehr im Alltag präsent sein, sagte auch die Regionaldirektorin Nicola Schelling, die einen TeslaElektrosportwagen steuert: „Das habe ichlieben gelernt“. Der Verband Region Stuttgart unterstützt im Rahmen des Modellprojekts nachhaltige Mobilität den TripleeCar mit 60 000 Euro. Es gehe aber nicht nur um neue Verkehrsmittel, sagte Schelling: „Für neue Formen der Mobilität brauchen wir eine konsequente Vernetzung derverschiedenen Angebote.“ Die Region förderte auch die Solarstromtankstelle derHochschule, die 2013 in Betrieb ging.
Die Hochschule, die sich nach den Worten von Rektor Joachim Weber als „Tüftlerschmiede“ versteht, will den Triple eCar inder Lehre für Übungen, Messfahrten undFahrversuche einsetzen. Im täglichen Betrieb soll er als klimaneutrales Transportmittel unterwegs sein und zugleich die Studierenden für nachhaltige Mobilität begeistern. Die rund 40 000 Euro teure BKlasse wird zusätzlich mit Sensoren ausgestattet, um zu erfahren, wann „besonderseffektiv und umweltschonend gefahren
wird“, sagt Till Surek von der DHBW.Und schließlich wird ein betriebli
ches Mobilitätsmanagement entwickelt. „Dann kann mit demHandy das Auto gemietet undgeöffnet werden“, sagte Surek.
Mobilität Mit dem Triple eCar will die Duale Hochschule Erfahrungen mit einem Elektroauto sammeln. Von Thomas Durchdenwald
Auffällig weiß und rot: der TripleeCar der Hochschule Foto: Lg/Jan Potente
Ich stehe in Verhandlungen“, sagt Jürgen Rudloff. Der Unternehmer, derunter anderem Chef des Großbordells
Paradise in LeinfeldenEchterdingen ist,bestätigte am Freitag gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass er beabsichtige, seine „ganze Gesellschaft“ zu verkaufen. Damitmeint er die drei Häuser in Frankfurt, Saarbrücken und in Echterdingen. Über dieVerhandlungen lässt er sich nichts Näheresentlocken. In der Branche spricht man vonrund 30 Millionen Euro für alle drei Betriebe, LeinfeldenEchterdingen soll den Interessenten acht bis neun Millionen Euro wert sein. „Das kommentiere ich nicht, solange Gespräche laufen“, sagt Rudloff. Was er selbst in Zukunft geschäftlich plane, willder 61Jährige auch noch für sich behalten.
Dass Rudloff sich offenbar aus der Sexbranche zurückzieht, ist nicht überraschend, da seine Geschäfte zurzeit von derStaatsanwaltschaft durchleuchtet werden. Seit vergangenem Herbst wird gegen ihnund seinen Geschäftsführer ermittelt. Rudloff soll Investorengelder für Betriebe eingeworben, diese dann aber nicht für denBau weiterer Bordelle, sondern für seineeigenen Zwecke verwendet haben. AmLandgericht läuft bereits ein Verfahren wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zuhälterei gegen zwei Prostituierte des Clubs Paradise sowieeinen jungen Mann. Der Mann soll jungen Frauen die große Liebe vorgespielt und sieso zur Prostitution gebracht haben.
Der Bordellchef, der zurzeit in derSchweiz leben soll, betont mehrfach, dass nicht er seine Betriebe zum Kauf angeboten habe, sondern jemand auf ihn zugekommen sei. Dabei soll es sich um „ein großes Unternehmen“ handeln, das über dasnotwendige Kapital verfüge, mit der Sexbranche aber bislang nichts zu tun habe.
Was Rudloff auch wichtig ist zu verbreiten: Der Kaufinteressent habe signalisiert,den Betrieb weiterführen zu wollen. „Dasheißt, dass niemand in den Häusern Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss, esbleiben alle“, sagt der scheidende Chef.Schließlich habe er allein in LeinfeldenEchterdingen rund 60 Jobs geschaffen,lobt er sich selbst. Die Kaufsumme beziehesich zumindest im Fall des Paradise alleinauf den Betrieb und nicht auf das Gebäude.Die Immobilie soll angemietet sein. „DasGeschäft dreht sich um die ganze Gesellschaft, mit gemieteten und erworbenenImmobilien“, sagt Jürgen Rudloff dazu.
Rotlicht Der Bordellchef Jürgen Rudloff hat Interessenten für seine Häuser. Von Christine Bilger
Großbordell Paradise soll verkauft werden
Auch diese bronzene Gewandschließe wurde auf der Stuttgart21Baustelle gefunden.
„Menschen haben imNesenbachtal wohl nursporadisch gelebt.“Andreas Thiel,Landesarchäologe
Foto: Pressefoto Horst Rudel
SSüd/Mühlhausen
Fingerstück auf der Flucht verlorenDie Polizei hat das Rätsel der am Mittwochin Heslach entdeckten Fingerteile gelöst.Ein 30jähriger Mann hatte sich auf der Flucht nach einem Einbruchsversuch inMühlhausen an einem Zaun ein Fingerstück abgerissen. Da von ihm Fingerabdrücke vorlagen und Kriminaltechniker auchan dem schon leicht verwesten gefundenem Fingerstück noch den Abdruck nehmen konnten, wurde der Mann identifiziert, teilte die Polizei am Freitag mit.
Beamte nahmen ihn am 17. Juli in Mühlhausen fest, nachdem Anwohner auf denMann aufmerksam geworden waren. DiePolizisten fassten ihn auf der Flucht. Unterwegs war er an einem Zaun hängengeblieben und riss sich ein Stück des rechten Ringfingers ab. Die Polizei brachte denMann ins Marienhospital zur Behandlung,das in der Nähe des Fundorts der Fingerteile liegt. Die Ärzte konnten den Finger jedoch nicht wieder annähen. Der Mannwurde nach der Anzeigenaufnahme freigelassen. Der Wohnsitzlose ist wegen mehrerer Delikte polizeibekannt.
Die Tüte mit den Fingerstücken hatteein Zeuge am Mittwoch in einem Pflanztrog gefunden, als er dort Unrat entfernte.Wie der Beutel mit den Fingerteilen dorthin kam, ist unklar, da der Mann wegen seines unbekannten Wohnsitzes dazu nichtbefragt werden konnte. ceb
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