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Test: All-in-one-System AVM Ovation CS 6.3
Einer
für alles
Peripherie:
– Quellen: Audiodata Musikserver MS IIAuralic Aries G1Qobuz
– Ethernetkabel: Audioquest Cinnamon– Lautsprecherkabel:
Audioquest Rocket 44– Lautsprecher: KLANG+TON „Nada“
Kaum eine Firma nimmt das
Thema All-in-one so ernst wie die
deutsche Audiomanufaktur AVM.
Darum kommt das System der Referenz-
Serie nun schon in der dritten Aufl age und
hat mal wieder was dazugelernt.
Streamer
CD-Transport
DAC
Vorverstärker
Endstufe
Ausgabe2/2020HiFiHighlight
einsnull
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Gehörtes:
– Johnny Cash
American Recordings IV (CD/ ALAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
– Deep Purple
Made in Japan (Deluxe) (FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
– Wolfgang Muthspiel
Angular Blules (Qobuz, 96 kHz, 24 Bit)
– Harry Gregson-Williams
Metal Gear Solid 3: Snake Eater OST (CD/ ALAC, 44,1 kHz, 16
Bit)
– DXD/DSD-Testfi les (DXD, 352,8 kHz, 24 Bit) (DSD64/128,
2,8/5,6 MHz, 1 Bit)
und Bluetooth haben alle ihre Daseins-berechtigung, was die
Entwickler von All-in-one-Komponenten natürlich vor gewisse
Probleme stellt. Schließlich muss man, um sich wirklich das Siegel
des Alleskönners zu verdienen, auch tatsächlich alles
bereitstellen, was Kun-den sich vielleicht an ihrer Anlage
wün-schen. Möchte man alle Optionen der
Musikwiedergabe zur Verfügung haben, füllt sich üblicherweise
das HiFi-Rack, doch wie bekommt man all das in ein einzelnes Gerät,
ohne auf Qualität ver-zichten zu müssen? In Malsch setzt man auch
dazu hochwertige Komponenten und einen modularen Aufbau ein,
des-sen Vorteile sich beim neuen Ovation CS 6.3 deutlich
zeigen.
Schon seit 1996 bietet AVM aus Malsch Audiogeräte an, bei denen
von der Quelle bis zum Verstärker al-les an Bord ist. Damals stand
natürlich noch die CD im Fokus, doch in den vergangenen 20 Jahren
hat sich die Welt der Musikwiedergabe natürlich deutlich verändert.
Heute sind andere Dinge ebenso wichtig. Streaming, USB
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Test: All-in-one-System AVM Ovation CS 6.3
Das Vorgängermodell 6.2 basierte schon auf einer ähnlichen
Plattform, was bedeutet, dass man sein bereits erworbenes Gerät
auch auf die neue Version nachrüsten kann. Im Sinne der
Nachhaltigkeit bereits eine gute Lö-sung, denn so entsteht weniger
Elek-troschrott. Gleichzeitig spart es natür-lich eine Menge Geld,
sowohl beim Hersteller, der Teile für verschiedene Geräte
gleichzeitig einsetzen kann, und natürlich beim Kunden, der eben
kein vollständig neues Gerät kaufen muss, um in den Genuss weiterer
Funktionen zu kommen.Da die Änderungen beim neuen CS 6.3 allerdings
ein wenig umfangreicher sind und über das einfache Austau-schen
einer Platine hinausgehen, muss man seinen CS 6.2 für das Upgrade
in seine badische Heimat schicken. Für etwa 1.800 Euro ist man
anschließend im Besitz der neuen Modellvariante, während der
Neupreis bei etwa 10.800 Euro liegt.
Dabei sind die Unterschiede zwischen den beiden Versionen
äußerlich nicht wirklich erkennbar, und auch beim CS 6.3 behält AVM
seinen typischen Look bei. Massive Aluminiumteile bil-den ein Gerät
mit klassischer Quader-form und den üblichen 43 Zentimetern Breite.
Die Front wird dominiert von den beiden großen, verchromten
Dreh-reglern im schraubenlosen Design, die das bekannte blau
strahlende Display in der Mitte einrahmen. Mit knapp 13 Zentimetern
Höhe ist der CS 6.3 durchaus üppig dimensioniert, letztlich aber
immer noch kleiner als so man-cher Verstärker mit deutlich weniger
Funktionen. Schließlich benötigt man neben AVMs All-in-one ja nur
noch ein Paar Lautsprecher seiner Wahl, schon ist man bestens
ausgestattet. Dank der enormen Leistung der Ver-stärkersektion hat
man in diesem Punkt praktisch freie Auswahl. Im CS 6.3 wird eine
Class-D-Schaltung genutzt, die sich moderner Transistor-
technik bedient. Auch eine Röhren-version hat AVM im Angebot,
wobei das entsprechende Schwestermodell mit der Bezeichnung CS 8.3
anson-sten identisch mit unserem Testgerät ist. Auch hier kann man
also bei Bedarf umrüsten. Doch schon bei unserem Transistormodell
gibt es hervorragende Performance. An unserem Messstand legte der
CS 6.3 ordentlich los. Laut-sprecher mit acht Ohm Impedanz
er-halten bis zu 232 Watt Leistung aus der Class-D-Endstufe. Legt
man nur vier Ohm Widerstand an, zeigte die Kurve sogar bis zu etwa
440 Watt an, bevor der Grenzwert von 0,7 Prozent Klirr
überschritten wurde. Ob man also Regallautsprecher oder Standboxen
verwendet ist hier prinzipiell einerlei, denn das Gerät hat klar
die Vorausset-zungen, auch größere Modelle zu kon-trollieren. Auch
der Rauschabstand des Systems fällt mit knapp 95 dBr ausge-zeichnet
aus.Um diese Werte zu entwickeln, nutzt AVM im CS 6.3 drei separate
Netz-teile, die im vorderen Bereich des Gerätes untergebracht sind.
Getrennt von einer Aluminiumplatte werden von dort störungsfrei die
Module in der hinteren Gerätesektion mit Ener-gie versorgt.
Kontrolliert wird dies, so wie alle Vorgänge im Gerät, mit der
neuen CPU, die auf der vorderen Pla-tine bei den Netzteilen Platz
nimmt. Dies ist auch ein Grund dafür, dass das Gerät zum Aufrüsten
in die Fabrik
Verarbeitung und Haptik sind bei AVM wie immer hervorragend,
doch die verchromten Drehregler verlangen beinahe nach der Nutzung
der beiliegenden Handschuhe
Digitale und analoge Anschlüsse gibt es zur Genüge und selbst an
einen UKW-Antennenschluss hat AVM gedacht
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muss, denn der Umtausch dieser Plati-ne ist aufgrund der
peniblen Verkabe-lung, des stabilen Aufbaus und letztlich auch der
neuen Firmware durchaus komplex.Schließlich wird mit dem neuen
Hauptprozessor eine ordentliche An-zahl an Vorgängen verwaltet. Wie
es sich für ein gutes All-in-one-System gehört, bietet der CS 6.3
natürlich eine ganze Reihe von Anschlüssen, um bei Bedarf auf so
wenige externe Geräte wie möglich angewiesen zu sein. Digi-tale
Signale in S/PDIF-Form können per optischem oder koaxialem Kabel
übertragen werden, während hoch-wertige Streamer oder Musikserver
am besten gleich den USB-B-Port nutzen, um noch mehr Aul ösung
wiedergeben
zu können. Analog bietet der AVM XLR- und RCA-Eingänge, wobei
neben der Verwendung von Phono-Systemen her auch
Heimkinoanwen-dungen im Fokus stehen. Dafür kann man die Eingänge
nämlich im Pass-h rough-Modus nutzen, um Signale von
Surroundprozessoren direkt an die Endstufen weiterzuleiten. So
können die HiFi-Lautsprecher direkt auch für die Wiedergabe von
Film- und Fern-sehton genutzt werden.Ganz auf Musik konzentriert
sich hin-gegen das integrierte CD-Laufwerk. Das mag nach einer
Floskel klingen, doch dahinter steckt tatsächlich ein wichtiger
technischer Punkt. AVM nutzt hier ein echtes Red-Book-Lauf-werk,
das einzig für die Wiedergabe
von Audio-CDs konzipiert wurde. Das optische Laufwerk wird von
Teac speziell für die deutsche High End Schmiede produziert,
während man auf dem Markt ansonsten praktisch ausschließlich
DVD-Laufwerke i ndet. Diese nutzen spezielle Linsen um en-ger
geschriebenen Discs zu verarbeiten, was zu Ungenauigkeiten beim
Abspie-len von CDs führen kann. All dies ist hier irrelevant, denn
der CD-Slot ist wie gesagt ausschließlich für CDs ge-dacht. Auch im
Jahr 2020 hat man also die Möglichkeit, seine Sammlung opti-mal zu
nutzen.Gleichzeitig ist Streaming selbstver-ständlich das Medium
der Wahl, wenn es um komfortable Musikwiedergabe geht. Hier setzt
AVM dann die zwei-
Das neue CPU-Board ist nun für die allgemeine Kontrolle des
Systems verantwortlich und wird von einer soliden Metallwand von
der restlichen Elektronik getrennt
Das Display stellt die wichtigsten Informationen gut lesbar
dar
Mit der neuen X-Stream-Plattform ist der CS 6.3 nun noch
leistungsfähiger
Die Aufteilung des Bildschirms in Navigation und Wiedergabe
wahrt die Übersicht
Lokale Quellen, Streamingdienste und die rückseitigen Anschlüsse
können alle aus der App heraus ausgewählt werden
Die AAuftfteililung ddes BiBildlds hichirms iin NNa ivig tiation
Lokk lale QQu llellen StStrea imin digdienstte dund didie rü kück
iseititigen AAns hlchlüüsse
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Test: All-in-one-System AVM Ovation CS 6.3
te große Neuerung des CS 6.3 ein: die Roon-unterstützung und
seine kom-plett neue Streaming-Engine namens X-Stream. Mit der
neuen Platine wird das Abspielen von digitalen Dateien neu
organisiert. Das Streamingmodul verfügt über Ethernet und WLAN,
ermöglicht die Wiedergabe von Mu-sik auf USB-Speichern sowie eine
verlustfreie Bluetooth-Übertragung, unterstützt AirPlay2 und kann
per Multiroom zentral mit weiteren AVM-Komponenten gesteuert
werden.Mit der neuen Engine kann nun auch per Netzwerk besonders
hoch aufge-löster Content abgespielt werden, was zuvor einzig dem
USB-Anschluss vor-behalten war. Gängige PCM-Formate können nun also
mit bis zu 384 kHz bei 24 Bit gestreamt werden. Die
DSD-Kompatibilität des USB-An-
schlusses ist bei der von uns getesteten Firmware-Version bisher
allerdings noch nicht implementiert, was in der Praxis nicht weiter
stört. Die Erweite-rung der möglichen Abtastraten durch das neue
Modul wertet die CS-Model-le auf jeden Fall nochmals merklich auf,
und es gibt noch einen weiteren Vorteil durch die neue Engine. AVM
nutzt nur eine deutlich modernere App als bis-her. Während das alte
Programm eher funktionell gestaltet war und wenig Wert auf Komfort
legte, gibt sich die neue RCX App nun modern und viel-seitig. Das
dunkle Design wirkt edel und ermöglicht guten Textkontrast. Die
linke Seite des Bildschirms dient der Menü- und
Bibliotheksnavigation, der rechte Teil ist für
Wiedergabefunk-tionen und Warteschlange vorgesehen. Damit bleibt
der Überblick stets ge-wahrt, auch wenn das Programm recht viele
Musikquellen anzeigen muss. Neben lokalen Speichern können auch
alle Anschlüsse mit dem Tablet ausge-wählt werden. Dazu kommen
Online-Services wie Qobuz, Tidal, Spotify und Highresaudio, ergänzt
um Internetra-dio- und Podcast-Dienste. hier gibt es die ganze
Bandbreite moderner Mu-sikwiedergabe, wobei selbst die CD mit
Überraschungen aufwartet. Wurden früher einzig die Titelnummern
ange-zeigt, wird nun ein Fingerabdruck des laufenden Stückes
genommen und die passenden Metadaten werden auf dem
AVM Ovation CS 6.3
· Preis: um 10.800 Euro· Vertrieb: AVM, Malsch· Telefon: 07246
309910· Internet: www.avm.audio
· B x H x T: 430 x 130 x 355 mm· Eingänge: 1 x CD, WLAN 1 x
Ethernet 1 x USB-B 1 x USB-A 1 x S/PDIF koaxial 2 x Toslink optisch
1 x RCA Stereo 1 x XLR Stereo 1 x UKW koaxial Bluetooth·
Unterstützte Formate: gängige PCM-Formate und DSD· Unterstützte
Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 24 Bit DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1
Bit· Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo 1 x XLR Stereo 2 x RCA
Stereo (1 x Fixed, 1 x Pre-Out) 1 x 6,3-mm-Kopfhörerausgang
(vorne)· Leistung: etwa 232 Watt an 8 Ohm etwa 440 Watt an 4
Ohm
„Der Ovation CS 6.3 bietet tatsächlich alles in einem und das
auf höchstem Ni-veau. Die Verarbeitung ist wie immer
aus-gezeichnet, die Technik ist durchdacht, leistungsstark und
bietet wunderbaren Sound. Gerade die neue Streaming-Engine
überzeugt durch verbesserte Funktionali-tät und eine
nutzerfreundliche Bedienung.“
HiFi
Der ESS-DAC kommt auf einem separaten Modul unter, das für die
Einbindung zukünftig erscheinender Hardware ausgetauscht werden
kann
Leistung gibt es beim CS 6.3 zur Genüge und auch der Klirr
bleibt durchgehend auf niedrigem Niveau
Ein separater Kopfhörerverstärker kann auch Headphiler
begeistern
Der Radioempfang verlangt ebenfalls ein eigenes Board
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Bildschirm präsentiert. Auch die Laut-stärkeregelung mit der App
ist dank des Schiebereglers recht präzise um-gesetzt. In Sachen
Stabilität war noch nicht alles perfekt, wozu man aber wissen muss,
dass wir eine Betaversion für den Test nutzten, die laut Aussage
von AVM erst zu 90 Prozent fertig war. Hier muss man sich also
keine Sor-gen machen, denn die Programmierer sind schon bei der
Arbeit. Generell ist die neue AVM RCX aber bereits jetzt wunderbar
gelungen.Um den Klang des Systems zu be-schreiben, reicht das Wort
gelungen allerdings kaum aus, denn die Kombi-nation aus modernem
Streamer, ausge-feiltem CD-Laufwerk, hochwertigem DAC und potentem
Verstärker funk-tioniert schlicht ausgezeichnet. Die Laufruhe des
optischen Laufwerks ist klasse, was bei Johnny Cashs legendä-rem
Black Album zu einem angenehm dunklen Hintergrund führte. Davor
konnte sich die charismatische Stim-me der Country-Legende
wunderbar entfalten, während Klavier und akus-tische Gitarren sehr
plastisch darge-stellt wurden.Genauso ging es auch bei Wolfgang
Muthspiels neuem Album weiter.
Hier setzte der ESS-DAC-Chip das Signal mit schönen Klangfarben
und wunderbarer Feindynamik um. Erneut überzeugen besonders die
griffi gen und facettenreichen Mitten des AVM. Aus dem schwarzen
Hintergrund treten dazu sachte, aber präzise Töne von Bri-an Blades
Schlagzeug. Auch der Kon-trabass von Scott Colley tut seinen
An-teil am feinen Sound, denn er besitzt einen kräftigen Körper,
wahrt dabei aber ausreichende Zurückhaltung. Um das Ganze noch zu
individualisieren, bietet der CS 6.3 auch wieder die be-kannte
AVM-Klangregelung, bei der Balance, Höhen und Bässe nochmals fein
justiert werden können, um den eigenen Geschmack genau zu tref en.
Auch in seiner dritten Version über-zeugt AVMs All-in-one-Konzept
auf ganzer Linie. Der CS 6.3 bietet zahl-reiche Funktionen und wird
mit der deutlich leistungsfähigeren Streaming-Engine auf eine neue
Stufe gehoben. Selbst im Referenzbereich ist ein
Mul-tifunktionsgerät also eine exzellente Alternative zu
raumfüllenden Anlagen mit Dutzenden Komponenten, und dank des
innovativen Modulsystems ist man auch in Zukunft gut
aufgestellt.
Philipp Schneckenburger
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