Ausgabe Nr. 2 Februar 2008 1 Inhalt 2/2008 n Produktezentrum Obst – Schnitt von Aprikosen – Aus vergangenen Obstbauzeiten: Zwergobstbäume und ihre Behandlung n Mitteilungen Inforama, FOB – Wechsel an der Fachstelle – Einschränkung in der Edelreisvermittlung – Gesucht Standort für Neupflanzung von Bäumen – Parzellen mit Nachbau- problemen gesucht – Weiterbildung Schnittkurse – Alfred Schlechten-Hurni, Sutz, gestorben n Produktezentrum Verarbeitung – BESOFRisCH Süssmost 2007 ein interessanter Jahrgang n Produktezentrum Beeren – Josef Hossle stellt sich vor – Kantonale Beerenfachtagung 2008 – Ernte-Verfrühung bei Erdbeeren konsequent weiterführen Schnitt von Aprikosen Aprikosen verlangen eine differenzierte Schnitttechnik! Aprikosen haben in der Schweiz, vor allem im Wallis, eine wirtschaft- liche Bedeutung. In jüngster Zeit wird vermehrt auch in anderen Obst- bauregionen der Anbau mit neuen Sorten ausprobiert. Die Erfolge sind je nach Jahr und Standort sehr unterschiedlich. Das Problem von gesunden Bäumen ist trotz Pflanzenpass nach wie vor nicht gelöst: Die Europäische Steinobst Vergilbungskrankheit (ESFY), ein Mycoplasma, ist überall stark verbreitet und damit auch der über- tragende Erreger (Blattsauger). Für einen erfolgreichen Aprikosenanbau kommen nur milde Lagen, Süd- oder Südwestfassaden in Frage. Die meisten Aprikosen-Sorten sind selbstfruchtbar. Aber es gibt auch solche die auf eine geeignete Befruchtersorte angewiesen sind. Spätfrösten nicht alle Blüten gleich stark geschädigt werden. Bei ungeschnittenen Bäumen lässt sich der natürliche Wuchs eines Baumes am besten beobachten: Jahrestriebe, die im folgenden Jahr Früchte tragen, biegen sich und kommen unter die Waagrechte. Knospen auf der Oberseite dieses Fruchtbogens werden dann zum Austrieb eines neuen Jahrestriebes angeregt. Das abgetragene Frucht- holz wird bis zum Jungtrieb weg- geschnitten. Je älter ein Ast ist, desto mehr nimmt seine Neigung zum Fruch- ten ab, er wird „ruhiger“. Aprikosen weisen daher eine starke Tendenz zur Vergreisung und Verkahlung auf. Diese Eigenschaft muss beim Schnitt berücksichtigt werden. Als Konsequenz davon muss altes ab- getragenes Fruchtholz jährlich ent- fernt werden. Leicht aufrechte oder waagrechte Fruchttriebe sind für die Fruchtpro- duktion am interessantesten. Baumform Bei frei stehenden Aprikosenbäu- men kommt es bei gutem Behang oft zu sich aufschlitzenden oder brechenden Ästen. Diese Erschei- Orangered mittelfrüh Luizet Haupterntezeit Bergarouge Haupterntezeit Kioto Haupterntezeit Bergeron spät Tardif de Tain spät Fantasme spät Empfehlenswerte Sorten Sorte Tardif de tain in einem Hausgarten in Burgdorf nung ist oft die Folge einer zu wenig stabilen Krone. Aprikosen, die als Spaliere gezo- gen werden, sind bereits gut ge- stützt, sie sind weniger gefährdet und brauchen auch weniger ge- schnitten zu werden. Im Hausgar- ten wird deshalb meistens diese Baumform empfohlen. Aprikosen werden in unserer Regi- on am besten als Spaliere gezogen (freistehend oder an Fassaden). An den beiden Leitästen und am Mitteltrieb werden dann die Fruchtäste gezogen. Die schönsten Früchte gibt es je nach Sorte und Blütenknospenbil- dung am ein- oder zweijährigen Holz. Aprikosen sind generell sehr fruchtbar. Für eine gute Fruchtqua- lität ist ein Ausdünnen, handbreit auf Einzelfrüchte, zwingend! Schnittzeitpunkt Werden Aprikosen nur im Winter geschnitten, kommt es vermehrt zum Absterben von ganzen Astpar- tien. Ausserdem treten häufiger In- fektionen durch diverse Pilzkrank- heiten auf, da die Erreger über die Schnittwunden eintreten können. Gute Erfahrungen wurden daher mit Eingriffen unmittelbar nach der Ernte (ab Mitte August) oder kurz vor dem Austrieb gemacht. Das hat − wie bei den Kirschbäu- men − den Vorteil, dass sich die Wunden rasch abschotten können. Zudem ist die Schnittreaktion im kommenden Jahr weniger stark als beim Winterschnitt. Jürg Maurer, Inforama Oeschberg [email protected]Aprikosen Viele Aprikosensorten sind selbst- fruchtbar und können als Einzel- bäume gepflanzt werden. Unter den neueren Sorten gibt es aber zahlreiche selbstunfruchtbare, wie «Orangered». Nur teilweise selbst- fruchtbar sind «Goldrich», «Har- grand», «Bergarouge». Um re- gelmässige und gute Erträge zu bekommen, muss deshalb in un- mittelbarer Umgebung eine geeig- nete Befruchtersorte stehen. Die anderen Sorten gelten mehrheit- lich als selbstfruchtbar. Schnitt Die Meinungen über den sachge- rechten Obstbauschnitt bei Apriko- sen variieren selbst unter Fachleu- ten beträchtlich, und unterscheiden sich auch je nach Region. Was sich aber immer bewährt, ist bei den Formier- und Schnittar- beiten die natürlichen Kräfte des Baumes zu berücksichtigen. Beim genauen Betrachten eines Apriko- senbaumes wird man Folgendes feststellen: Fruchtäste und Fruchtholz Blütenknospen sitzen immer am letztjährigen Holz. Am intensivsten fruchten die Aprikosen an den so genannten Fruchtspiessen oder Fruchttrieben (Maibouquet). Diese findet man am zweijährigen Holz. Dort entwickeln sich dann die qua- litativ besten Früchte. Die Blüte eines Baumes beginnt an den Kurztrieben, geht auf die mittle- ren Bereiche von Langtrieben über und setzt sich bis zu deren Spitzen fort. Dies hat den Vorteil, dass bei
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Ausgabe Nr. 2 Schnitt von Aprikosen Februar 2008 · (früherer Obergärtner der Kuran-stalt Ragaz und Baumschulbesit-zer) Auszüge über die Baumpflege ... Obstbaulehrer an der landw.
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Ausgabe Nr. 2Februar 2008
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Inhalt 2/2008
n Produktezentrum Obst – SchnittvonAprikosen – Ausvergangenen Obstbauzeiten:
Aprikosen verlangen eine differenzierte Schnitttechnik!
Aprikosen haben in der Schweiz, vor allem im Wallis, eine wirtschaft-liche Bedeutung. In jüngster Zeit wird vermehrt auch in anderen Obst-bauregionen der Anbau mit neuen Sorten ausprobiert. Die Erfolge sind je nach Jahr und Standort sehr unterschiedlich.Das Problem von gesunden Bäumen ist trotz Pflanzenpass nach wie vor nicht gelöst: Die Europäische Steinobst Vergilbungskrankheit (ESFY), ein Mycoplasma, ist überall stark verbreitet und damit auch der über-tragende Erreger (Blattsauger).Für einen erfolgreichen Aprikosenanbau kommen nur milde Lagen, Süd- oder Südwestfassaden in Frage. Die meisten Aprikosen-Sorten sind selbstfruchtbar. Aber es gibt auch solche die auf eine geeignete Befruchtersorte angewiesen sind.
SpätfröstennichtalleBlütengleichstarkgeschädigtwerden.BeiungeschnittenenBäumen lässtsich der natürliche Wuchs einesBaumes am besten beobachten:Jahrestriebe,dieimfolgendenJahrFrüchte tragen, biegen sich undkommen unter die Waagrechte.Knospen auf der Oberseite diesesFruchtbogens werden dann zumAustriebeinesneuenJahrestriebesangeregt.DasabgetrageneFrucht-holz wird bis zum Jungtrieb weg-geschnitten.Je älter ein Ast ist, desto mehrnimmt seine Neigung zum Fruch-tenab,erwird„ruhiger“.Aprikosenweisendahereine starkeTendenzzur Vergreisung und Verkahlungauf. Diese Eigenschaft muss beimSchnitt berücksichtigtwerden.AlsKonsequenzdavonmussaltesab-getragenesFruchtholzjährlichent-ferntwerden.Leicht aufrechte oder waagrechteFruchttriebesindfürdieFruchtpro-duktionaminteressantesten.
BaumformBei frei stehenden Aprikosenbäu-menkommtesbeigutemBehangoft zu sich aufschlitzenden oderbrechenden Ästen. Diese Erschei-
Sorte Tardif de tain in einem Hausgarten in Burgdorf
nungistoftdieFolgeeinerzuwenigstabilenKrone.Aprikosen, die als Spaliere gezo-gen werden, sind bereits gut ge-stützt, sie sind weniger gefährdetund brauchen auch weniger ge-schnittenzuwerden. ImHausgar-ten wird deshalb meistens dieseBaumformempfohlen.
Aprikosen werden in unserer Regi-on am besten als Spaliere gezogen (freistehend oder an Fassaden). An den beiden Leitästen und am Mitteltrieb werden dann die Fruchtäste gezogen.
Die schönsten Früchte gibt es je nach Sorte und Blütenknospenbil-dung am ein- oder zweijährigen Holz.
Aprikosen sind generell sehr fruchtbar. Für eine gute Fruchtqua-lität ist ein Ausdünnen, handbreit auf Einzelfrüchte, zwingend!
SchnittzeitpunktWerden Aprikosen nur im Wintergeschnitten, kommt es vermehrtzumAbsterbenvonganzenAstpar-tien.AusserdemtretenhäufigerIn-fektionendurchdiversePilzkrank-heitenauf,dadieErregerüberdieSchnittwundeneintretenkönnen.Gute Erfahrungen wurden dahermitEingriffenunmittelbarnachderErnte (ab Mitte August) oder kurzvordemAustriebgemacht.
Dashat−wiebeidenKirschbäu-men − den Vorteil, dass sich dieWundenraschabschottenkönnen.Zudem ist die Schnittreaktion imkommendenJahrwenigerstarkalsbeimWinterschnitt.
AprikosenViele Aprikosensorten sind selbst-fruchtbar und können als Einzel-bäume gepflanzt werden. Unterden neueren Sorten gibt es aberzahlreiche selbstunfruchtbare, wie«Orangered».Nurteilweiseselbst-fruchtbar sind «Goldrich», «Har-grand», «Bergarouge». Um re-gelmässige und gute Erträge zubekommen, muss deshalb in un-mittelbarerUmgebungeinegeeig-nete Befruchtersorte stehen. Dieanderen Sorten gelten mehrheit-lichalsselbstfruchtbar.
SchnittDie Meinungen über den sachge-rechtenObstbauschnittbeiApriko-senvariierenselbstunterFachleu-tenbeträchtlich,undunterscheidensichauchjenachRegion.Was sichaber immerbewährt, istbei den Formier- und Schnittar-beiten die natürlichen Kräfte desBaumes zu berücksichtigen. Beimgenauen Betrachten eines Apriko-senbaumes wird man Folgendesfeststellen:
Fruchtäste und FruchtholzBlütenknospen sitzen immer amletztjährigenHolz.Amintensivstenfruchten die Aprikosen an den sogenannten Fruchtspiessen oderFruchttrieben (Maibouquet).DiesefindetmanamzweijährigenHolz.Dortentwickelnsichdanndiequa-litativbestenFrüchte.DieBlüteeinesBaumesbeginntandenKurztrieben,gehtaufdiemittle-renBereichevonLangtriebenüberundsetztsichbiszuderenSpitzenfort.DieshatdenVorteil,dassbei
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Mitteilungen
Aus vergangenen Obstbauzeiten
Zwergobstbäume und ihre Behandlung
Spindelschema, J. Werck 1895
Aus «Die Kultur der Zwergobst-bäume» J. Werck 1895(frühererObergärtnerderKuran-staltRagazundBaumschulbesit-zer)
Auszüge über die Baumpflege allgemein:«Die Hauptsache ist und bleibt aber, dass jeder Obstbaumbe-sitzer, der die Gesundheit und Tragbarkeit seiner Obstbäume gesichert sehen will, deren Be-handlung selbst verstehen lernt, nicht etwa um alle Verrichtungen an den Bäumen selbst auszufüh-
ren, sondern um beurteilen zu kön-nen, ob die Leute, denen man die Baumpflege überlässt, mit dersel-ben vertraut sind. Ein gleichgültiger Mensch oder ein Pfuscher kann in einem Jahr mehr verderben als ein Sachkundiger in zwei Jahren wieder gut machen kann. Wunder gibt es zum Glück in der Obstzucht keine, es muss alles geschafft werden, in der Arbeit liegt der Erfolg.»
und über den Spindelanbau:«Da sind erstens die Spindelbäume, nach dem Namen Fuseau genannt, auch wohl als Säulenform zu be-
zeichnen. Sie ist eine dem Zwecke entsprechende, überall anwend-bare Form, zudem leicht begreif-lich und in ihrer Pflege ganz an-spruchslos.
Die Spindel ist sehr leicht zu ziehen und gestattet wegen ihrer schlanken Gestalt auf einem kleinen Raume mehrere Bäume und somit mehrere Sorten anzubringen. Sie kann des-halb nicht genug empfohlen wer-den, sofern ihr die richtigen Sorten angepasst werden; denn es ist nicht gleichgültig, welche Sorten man für die Spindel wählt; die eine Sorte hat einen sperrigen Wuchs, und die an-dere einen schlanken; letztere eig-net sich natürlich besser.»
Anmerkung der Redaktion:DieheutigeSpindelistalsonichtNeues,sie existierte schonlangeindenHaus-und Herrschafts-gärten. Trotzdembrauchtees fast80JahrebissichdieseErkenntnisse auchin der Landwirt-schaft im Obstbaudurchsetzen konn-ten. Gut Ding willWeilehaben!
Wechsel an der FachstelleNeue Mitarbeiterin AbAprilwirdamInforamaOesch-berganderFOBeineneueMitar-beiterin, Cornelia Schweizer, be-ginnen.SieersetztAurèleJobin,derunsaufEndeJahr,nacheinemJahrMitarbeit, wieder verlassen hat,umneueHerausforderungeninderWestschweizanzunehmen.FrauSchweizerwirdanderFach-stelle primär die Bereiche, Selbst-versorger- und Gartenobstbau,praktische Schnittkurse, Pflanzen-schutz inklusiv Koordination Feu-erbrandbetreuen.WirwünschenCorneliaSchweizereinen guten Start und sind über-zeugt,abAprilwiedervolleinsatz-fähigzu sein,umdievielenkünf-tigenHerausforderungenanpackenzukönnen.
Frau Schweizer können Sie sich bitte kurz selber vorstellen? Mein Name ist Cornelia Schwei-zer, ich bin gelernte Landwirtin, ur-sprünglich aus dem Baselbiet. Nach ein paar Jahren praktischer Arbeit
in der Landwirtschaft, studierte ich berufsbegleitend Betriebswirt-schaft. Die letzen vier Jahre arbei-tete ich für die Andermatt Biocon-trol AG und war für die Bereiche Obstbau und Gartenbau zustän-dig.
Per Anfang April werde ich ans In-forama Oeschberg, FOB, wech-seln, wo ich mich weiterhin für den Obstbau engagieren kann. Ich freue mich auf eine gute Zusam-menarbeit!
Cornelia Schweizer, die neue Mit-arbeiterin am Inforama Oeschberg an der FOB
Einschränkung in der EdelreisvermittlungPflanzenpass für Obst-Edelreiser nötig!DasInforamaOeschberg,FOBhatseitJahrenanInteressierteEdelrei-serabgegeben.
Mit den nun verschärften Vorga-ben des Pflanzenschutzinspek-torates (Gesetzliche GrundlagePflanzenschutzverordnung,Art20)sehenwirunsgezwungen,diesenServicefürdieallgemeinenSorteneinzustellen. Denn jede Abgabe/Weitergabe von Pflanzenmaterialistpasspflichtig,sofernessichumFeuerbrandwirtspflanzenoderPru-nus-undVitisartenhandelt.
WendenSiesichbitte fürdenBe-zug von Edelreisern künftig anBaumschulen.
Wir können aber weiterhin, beirechtzeitiger Bestellung, Edelrei-servonderSortensammlung(NAP-Projekt)anInteressierteabgeben.UnsereSortensammlungwirdjähr-lich einmal von Concerplant kon-
Auch für die Edelreiservermittlung braucht es künftig einen Pflanzen-pass.
Für einen kantonalen Anlass am16.10.2008suchtdasLANATei-nen geeigneten Standort für diePflanzung von mindestens 40Bäumen, zum Beispiel in Formeiner Allee oder auch als Hof-statt, eventuell als Ersatz für ge-rodete Feuerbrand-Obstbäume,oder im Rahmen eines Vernet-zungsobjektes.Als Pflanzbäume kämen Nuss-bäume,SteinobstoderauchLaub-bäume in Frage. Die Kosten für
das Pflanzmaterial können über-nommenwerden.WerseinenBetriebzurVerfügungstellen will, oder einen StandortinderGemeindekennt,istgebe-tensichmitunsinVerbindungzusetzen:
Anmeldung:InforamaOeschberg,3425Koppigen,0344137780,oderInforamaWaldhof,0629160101www.inforama.ch/Bildung/Weiter-bildungskurse/Kursdatenbank/on-lineKursprogrammFürMitgliederdesOeschbergklub«Plus» sind alle Weiterbildungs-kursekostenlos!
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Parzellen mit Nachbauproblemen gesucht
Die Forschungsanstalt AgroscopeChangins-Wädenswil (ACW) be-fasstsichimRahmenderExtensionForschungwiedermitdemThema«Nachbauprobleme».Das Ziel ist einerseits eine Ab-schätzung der Bedeutung für denSchweizer Obstbau und anderer-seits eine Eingrenzung der mög-lichenUrsachen.
Wenn Sie in Obst- oder Beeren-parzellen mit Nachbauproblemenkonfrontiertsind,dannmeldenSiesichdochbitteumgehendbeiuns,damitwirdieAngabenweiterleitenkönnen.Jürg Maurer,Inforama Oeschberg,3425 Koppigen, [email protected]
BESOFRisCH Süssmoste2007 ein interessanter Jahrgang!Der traditionelle Qualitätswettbewerb Süssmost in der Region des Obstverbandes BESOFRisCH hat am 16. Januar 2008 stattgefunden. 72 Saftmuster wurden für den friedlichen Wettstreit eingereicht. Am 19. Januar wurden die Ehrungen der prämierten Säfte vorgenommen. Die Herstellerinnen und Hersteller der vier besten Säfte werden unsere Re-gion am nationalen Qualitätswettbewerb vertreten.
Nebst Süssmost wurden für dendiesjährigen QualitätswettbewerberstmalsauchGärsäfteundMisch-getränke für die Teilnahme zugel-assen. Insgesamt72 Säftewurdeneingereicht:61Süssmoste4Gärsäfte/Schaumweine7Mischsäfte
Verkostung und Saft-AnalyseUmdasZieldesQualitätswettbe-werbes–einesteteQualitätsförde-rung–zuerreichen,brauchendieteilnehmenden SüssmosterinnenundSüssmosterzuverlässigeAnga-benvonAussenstehendenzuihrenProdukten.AusdiesemGrundwurdenderZu-cker- und Gesamtsäuregehalt derSäfteanalysiert.
Parallel dazu wird jeder Saft voneiner Degustatorengruppe ver-kostet. Dabei wird das bewährte20-Punkte-Schema angewendet,womitdieKriterien,«visuellerEin-druck»,«Geruch,Aromatik»,«Ge-schmack» und «Harmonie» beur-teiltwerden.Nebst der Verteilung von Noten,werden die Wahrnehmungen der
Verkoster beschrieben. Auf demDegustationsberichterhältdieTeil-nehmerin/der Teilnehmer somiteine umfassende Beurteilung deseingereichtenProduktes.
2007 – ein interessanter JahrgangDieSäfteausderKampagne2007,die beurteilt wurden, vermochtenvor allem in visueller Hinsicht zugefallen. Im Allgemeinen wiesensie eine recht gute Harmonie auf.Insgesamt liegendieBewertungenleichthöheralsimVorjahr.
Gold, Silber und BronzeZehneingereichteProduktekonn-tenmiteinergoldenen,17miteinersilbernenund33miteinerbronze-nen Auszeichnung prämiert wer-den.DieseSäftedürfenzudemmitderSiegelmarkefürhervorragendeQualitätausgezeichnetwerden.Bei den Gold-Säften erreichte derSaftvonHedwigStraubausOber-balm das Spitzenergebnis von 20Punkten. Die übrigen neun Gold-Säftewurdenmit19Punktenaus-
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Gold-Auszeichnung (v.l. oben: Christoph Baumgartner, Grossaffoltern; Ernst Gfeller, Worb; Paul Wieland, Salvenach; unten: Theo Wanner, Etzelkofen; Hedwig Staub, Oberbalm; Ernst Kramer, Kallnach; Ueli Steffen, Inforama Oesch-berg, Koppigen)
Saftmuster aus der Region BESOFRisCH
gezeichnet.DasistimVergleichzudenVorjahreneinehoheQuote.AusdenSäftenmit19Punktenhat-ten die Degustatoren eine Rang-ordnungsprüfung vorzunehmen,umausdieserGruppeeineSelek-
Hedwig Staub, Oberbalm - Goldmedaillen-Siegerin mit dem Punkte-Maximum von 20 Punkten
Einschätzungen von Beat Burk halter, Obstverarbei-ter, Landiswil:Ichbin vomAblauf desQuali-tätswettbewerbs positiv über-rascht.Esistbeeindruckendwiegross die Palette von Säften istundwiegutdiemeistensind!MachtweitersoundbringtdiesegutenProdukteandieKunden!
tion vornehmen zu können. Daswar nötig, damit die vier Qualifi-kanten für die Teilnahme am na-tionalen Qualitätswettbewerb be-stimmtwerdenkonnten:1. Hedwig Staub, Brüchen 3096Oberbalm(Süssmost,20Punkte)2.InforamaOeschberg,3425Kop-pigen(Süssmost,19Punkte)3. Wieland Paul, 1794 Salvenach(SüssmostB,19Punkte)4. Stiftung Uetendorfberg, 3664Uetendorf(Süssmost,19Punkte)
Josef Hossle, du bist neu ins Pro-duktezentrum Beeren gewählt worden, stellst du dich der Berner Obst Leserschaft kurz vor?Josef Hossle: IchbinVatervonzweiKindern und wohne in Bannwil.Meine Hobbies sind Reisen. VorvierzehnJahrenbegannichhobby-mässigmit30ArenHerbsthimbee-ren. Heute bewirtschafte ich zu-sammenmitmeinerFrauetwavierHektaren Strauchbeeren. Vorwie-gendbauenwirHerbst-undSom-merhimbeerenan,nebstBrombee-ren, Heidelbeeren, StachelbeerenundJohannisbeeren.
Sommerhimbeeren haben wirmehrjährige und auch einjährigeKulturen. Neu kultivieren wir zu-demfünfzehnArenTopfhimbeerenimTunnel.DieBeerenvermarktenwiranGrossverteiler,Detailhandel
Welche Bedeutung hat der Bee-renbau für dich?Josef Hossle: Heute bedeutet mirderBeerenbausehrvielundistzu90ProzentunsereExistenz.
Was fasziniert dich an den Beeren besonders?Josef Hossle: Das interessante anden Strauchbeeren ist, immer mitneuen Herausforderungen (neueAnbau- und Schnitt-Technik) ver-bunden zu sein sowie auch eineProduktioninhervorragenderQua-lität.
Wofür wirst du dich im Produkte-zentrum Beeren vor allem einset-zen?
Josef Hossle: Im Produktezentrumfreue ich mich auf eine gute Zu-sammenarbeit.Ichhoffe,denPro-duzenten Informationen übermit-teln zu können. Im Vordergrundsteht zur Zeit, für die Region BE-SOFRisCH einen günstigen Scha-lenpreiszurealisieren.
Besten Dank für die Beantwortung der Fragen. Herzlich willkommen im Produktezentrum Beeren. Wir freuen uns auf eine gute Zusam-menarbeit und wünschen dir in deiner Funktion viele interessante Begegnungen.
MitderWahlderParzelleanei-ner frühen, geschützten Lage,mit einem durchlässigen, eherleichten Boden und der Pflan-zung von früh reifenden Erd-beersortenwurdedieGrundlagefüreinenfrühenErntebeginnge-legt.Die getroffenen Massnahmensindjetztkonsequentweiterzu-führen. Ab Mitte Februar wirdmitderErstellungvonWander-tunnelnbegonnen.InLagenmitSpätfrostgefahr sind zusätzlichVliesbahnen bereitzulegen undbeiBedarfdieKulturendamitzuüberdecken.Wer auf die Investitionen inWandertunnels verzichten will,hat die Möglichkeit einen Ver-frühungseffektvonetwaachtbiszehnTagenzuerreichendurchdieAbdeckungvonErdbeerkul-turenmitVlies.ZumSchutzvorSpätfröstenwerdendieKulturenmit einer zweiten Vliesschichtüberdeckt.
Max Kopp, Inforama Oeschberg FOB
Ernte-Verfrühung bei Erdbeeren konsequent weiterführen