75632 Jahrgang 21 · April/Mai 2011 · Ausgabe 81 Das Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik Verbandsnachrichten Vor Ort: der Ausschuss Bau und Unterhaltung in Münster Seite 70 Reportage Bei laufendem Betrieb: Sanierung in Soest Seite 16 Rundblick Neu definierte Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten: Teil 2 Seite 52 Im Fokus Neues zur Messe S. 8-15 Parken aktuell Titelfoto: siehe auch Seite 50
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Ausgabe 81 Parken aktuellparken-aktuell.de/wp-content/uploads/2010/08/Parken-aktuell-81.pdf · 8 Parken aktuell· April/Mai 2011 Im Fokus Das IT-Unternehmen aus Bayern kommt mit seiner
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75632 Jahrgang 21 · April/Mai 2011 · Ausgabe 81
Das Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik
VerbandsnachrichtenVor Ort: der Ausschuss Bau und Unterhaltung in Münster
Seite 70
ReportageBei laufendem Betrieb: Sanierung in SoestSeite 16
RundblickNeu definierte Sicherheitsstandardsbei Parkscheinautomaten: Teil 2
Seite 52
Im Fokus
Neues zur Messe S. 8-15
Parken aktuell
Titelfoto:
siehe auch Seite 50
mit all ihren Vernetzungen begreifen muss.
Es geht dabei nicht so sehr um die ge-
wöhnlichen Fragen des Alltäglichen. „Par-
ken” ist nicht als Problem oder als Lösung
eines Problems zu begreifen, sondern als
Herausforderung, als Möglichkeit, im Ge-
samtzusammenhang der Verkehrssysteme
neue Wege zu gehen.
Dies betrifft Fragen wie
• Zufahrtsbeschränkungen in
Innenstädten,
• Planung und Realisierung integrierter
Mobilitätskonzepte,
• neue Antriebs- und Fahrzeugtechniken,
• die Integration von
Parkraumbewirtschaftungskonzepten in
städtische Verkehrspläne,
• die Akzeptanz von Parkraumbewirt -
schaftung als wichtigen wirtschaftlichen
Faktor für eine Stadt.
Die EPA erwartet zu dem Kongress erst-
malig die offizielle Teilnahme von Vertre-
tern der Europäischen Kommission für
Transport und Verkehr (DG MOVE) und
anderer wichtiger europäischer Organisa-
tionen.
Sie finden weitergehende Informationen
auf der Kongresswebseite www.epacon-
gress.eu oder bei der Geschäftsstelle in
Köln. Wir würden uns freuen, Sie in Turin
begrüßen zu können.
Herzlichst, Ihr
Gerhard Trost-Heutmekers
Parken aktuell · April/Mai 2011
Auf ein Wort
3
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gerhard Trost-Heutmekers,GeschäftsführerBundesverband Parken e.V.
PARKEN 2011
15. EPA-Kongress
Mobilität
dieses Heft widmet sich fast ausschließlich
der bevorstehenden Messe und Fachta-
gung PARKEN 2011. Sie finden zahlreiche
Informationen und Tipps für die Ausstel-
lung sowie für die begleitende Fachtagung.
Ich will deswegen an dieser Stelle nicht
näher darauf eingehen, sondern Sie auf ein
weiteres Highlight aufmerksam machen.
Im Herbst dieses Jahres wird die Europe-
an Parking Association (EPA) ihren 15. eu-
ropäischen Parking-Kongress durchfüh-
ren, vom 14. bis zum 16. September im
Lingotto Konferenz Zentrum in Turin. Die
EPA veranstaltet diese Tagung alle zwei
Jahre – und, wenn Sie zurückrechnen, tut
sie dies seit nunmehr fast 30 Jahren. Aus
kleinen Anfängen hat sich ein signifikan-
tes Ereignis entwickelt, das von Mitglie-
dern und Interessierten der europäischen
wie auch aus Übersee kommenden Parken
Branche besucht wird. Der EPA Kongress
ist heute zweifellos die bedeutende Fach-
tagung der Parken Branche in Europa.
Große Themenvielfalt
Der diesjährige Kongress wird eine große
Themenvielfalt bieten, die „das Parken“ in
all seinen Ausprägungen im europäischen
Maßstab beleuchtet. Beispiele aus kleinen
und großen Städten für „best practice in
parking“, wissenschaftliche Untersuchun-
gen, technische Neuentwicklungen sowie
Wirtschaftlichkeitsfragen werden die
grundlegenden Themen sein, mit denen
sich die Teilnehmer beschäftigen. Nicht zu-
letzt erwartet die Besucher eine umfangrei-
che begleitende Fachausstellung.
Das Kongressmotto lautet „Parking: the
new deal“. Man kann das schlecht mit ei-
nem ähnlich kurzen deutschen Synonym
übersetzen. Gemeint ist, dass man „Par-
ken“ als Bestandteil städtischer Mobilität
Auf ein Wort 3
Trends + Tipps 6
Im Fokus
Handyparken jetzt auch im Parkhaus 8
Parkhausbeleuchtung mit LED-Röhren 10
Parkmanagementsystem speziell für Hotels 12
Reportage
Bei laufendem Betrieb: Verjüngungskur für Soester Parkhaus 16
Hamburg HafenCity: Parken unter der Elbe 18
Maßgeschneidertes Parkhaus aus Stahl 20
Produkte+Dienstleistungen 22-30
Messe PARKEN 2011
Sonderteil mit Hallenplan zum Heraustrennen 32-49
Vorgestellt 50
Rundblick
Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten, Teil 2 52
Zugang zu öffentlichen Ladestationen 56
Europas größte vollautomatische Tiefgarage 58
EPA-News 60
Verband Österreich 62
Verband Schweiz 64
Ratgeber 68
Verbandsnachrichten 70
IMPRESSUM
„Parken aktuell“ erscheint in Kooperation mit dem Bundesverband Parken e.V.Richartzstraße 10D-50667 Kölnwww.parken.de Telefon +49(0)221/2 57 10 16
Seite 8Am Nürnberger Airport können die Autofahrer dieParkplätze vor den Terminals bargeldlos per SMS bezahlen.
4 Parken aktuell · April/Mai 2011
Inhalt
Seite 32-49Sonderteil: alles Wissenswerte zur PARKEN 2011
Parken aktuell · April/Mai 2011 5
Seite 70Vor Ort: der Ausschuss Bau undUnterhaltung in Münster
Seite 28Zukunft Parken: das Parkhaus als„Sonnenkraftwerk“
www.parken-aktuell.deDas Online-Magazin für Parkraum
NEU!
Inhalt
Trends + Tipps
6 Parken aktuell · April/Mai 2011
Praxisseminar in München
Parkhaus-Sanierung live miterleben
Systemair
Minderheitsanteile der Niederlassungen in Estland und Slowakei aufgekauft
Am 3. und 4. Mai 2011 veranstaltet Plus-
Colleg ein weiteres Parkhaus-Praxissemi-
nar für Parkhaus-Eigentümer, -betreiber
sowie Architekten und Planer. Die Teilneh-
mer erhalten innerhalb weniger Stunden
praxisrelevante Informationen und erleben
hautnah mit, wie mit modernem Flüssig-
kunststoff auf Basis von flexiblen PMMA-
Harzen Substanz erhaltend – das heißt
ohne Abriss – saniert wird.
Sämtliche Arbeitsschritte von der vliesar-
mierten Abdichtung bis zur Markierung
können vor Ort live miterlebt und alles ge-
nau unter die Lupe genommen werden.
Jeder kann sich ein klares Bild von der Or-
ganisation und dem Ablauf verschaffen,
unter anderem auch hinsichtlich Geruchs-
belästigung, Platzbedarf und Baustellenab-
wicklung. Einen großen Nutzen ziehen die
Besucher auch in punkto „Sicherheit“ für
kommende Abstimmungs- und Verhand-
lungsgespräche. ■
Ort Tiefgarage in München /
Perlach
Termine Dienstag, 3. Mai, 13.30 bis
16.30 Uhr oder Mittwoch,
4. Mai, 9 bis 12 Uhr
Weitere Infos und Anmeldung
Telefon 0 22 41 / 9 45 14 24
INFO
Hauptsitz der Systemair-Gruppe in Skinnskatteberg, Schweden
Sanieren ohne Abriss: Mit modernem Flüssigkunststoff lassen sich schadhafteParkdecks zuverlässig abdichten.
Die Systemair AB (NASDAQ OMX Stock-
holm: SYSR) hat die Übernahme der ausste-
henden Minderheitsanteile in Fremdbesitz
der jeweiligen Geschäftsführer, Sys temair
AS, Estland (25 Prozent) und Imos, Slowa-
kei (20 Prozent) erfolgreich abgeschlossen.
Durch die Übernahme sind die Firmen
nun in 100 Prozent Besitz der Systemair
AB und damit alle Niederlassungen zu 100
Prozent in Händen des Stammhauses. Die
einzige Ausnahme davon ist Systemair
Software in Indien. ■
www.systemair.de
Parken aktuell · April/Mai 2011 7
Trends + Tipps
„Das benutzerfreundliche Parkhaus“
Wie alles begann Unter dem Titel „So schön kann Parken
sein“ stellte die ADAC motorwelt in der Aus-
gabe 8/1987 (Seite 34-36) die „vorbildliche“
Tiefgarage Geyerswörth ausführlich vor. Die
Parkierungsanlage hatte den Automobilclub
offensichtlich so sehr beeindruckt, dass der
ADAC im Rahmen eines Wettbewerbs an-
dere zum Nachahmen aufrief. Und tatsäch-
lich: Viele Parkhausbetreiber beteiligten sich
daran – die Geburtsstunde des ADAC Gü-
tesiegels „Benutzerfreundliches Parkhaus“.
Mittlerweile dürfen 209 Betreiber ihre Häu-
ser mit diesem Siegel schmücken.
Nur einer blickt mit Wehmut zurück:
Horst-Peter Müller, beratender Ingenieur,
Sachverständiger und Bauunternehmer. Er
war und ist der Betreiber der Bamberger
Tiefgarage und hatte 1987 mit vielen gu-
ten Ideen den Anstoß zu der ADAC-Initia-
tive gegeben. „Wir waren immer bemüht,
die Nase vorn zu haben“, so das Mitglied
des Bundesverbands Parken e.V. Mit dem
1987 erreichten Standard hatte Müller
durchaus einen Meilenstein für die weite-
re Entwicklung gelegt. Mit seinem Konzept
vermochte der Tiefgaragenbetreiber seinen
Kunden das Gefühl
einer „adäquaten Dienstleistung“ zu ver-
schaffen. Licht, Sauberkeit, Leitsysteme
und sogar Musik vermitteln eine angeneh-
me Atmosphäre in der Tiefgarage. Ein
Wachmann mit ausgebildetem Schäfer-
hund und regelmäßige Polizeistreifen
sorgten für die Sicherheit vor allem auch
der weiblichen der Tiefgaragennutzer.
Generalsanierung in 2011
Nach wie vor ist Horst-Peter Müller be-
müht, seine Anlage auf dem neuesten Stand
zu halten. Gerade erst eröffnete er ein neu-
es Betriebsgebäude mit angeschlossener
Gastronomie. Nach 27 Jahren Betriebszeit
wurde die Tiefgarage generalsaniert und ein
behindertengerechter Glasaufzug durch al-
le Geschosse des Betriebsgebäudes einge-
baut, wo sich im 1. Obergeschoss das Café
Aposto befindet. Auch eine neu Parkabfer-
tigungsanlage ABACUS von Designa wur-
de in diesen Tagen installiert. So hat sich die
Bamberger City Altstadt Tiefgarage für die
Landesgartenschau 2012 neben dem neu
errichteten Touristen- und Kongressservice
bestens herausgeputzt.
Obwohl Horst-Peter Müller 1987 dank
seiner vorbildlichen Parkanlage sogar in
die Jury des ADAC-Wettbewerbs „Das be-
nutzerfreundliche Parkhaus“ berufen wur-
de, erhielt seine „Super-Garage“ selbst nie
die begehrte Auszeichnung. Vielleicht rich-
ten die ADAC-Juroren von heute ihre Blik-
ke ja mal nach Bamberg. ■
Parken und Gastronomie: Im 1. OG gelangen Benutzer derBamberger Tiefgarage Geyers -wörth ins Café Aposto (l.). 1987berichtete die ADAC motorweltbereits sehr positiv (r.).
Seit 1987 zertifiziert der ADAC besonders benutzerfreundliche Parkhäuser und
zeichnet sie mit der ADAC Parkhaustafel aus. Nun erhielt das Gütesiegel ein neues
Design. Doch nicht nur optisch hat sich etwas verändert, auch die Bewertungskri-
terien für die Parkhäuser wurden dem Stand der Technik, des Fahrzeugbestandes
und der EAR 05 angepasst: So muss zukünftig z.B. die
Mindeststellplatzbreite 2,50 statt 2,30 Meter betragen.
Außerdem wurde die Gültigkeit des ADAC Gütesiegels
auf fünf Jahre begrenzt.
Der ADAC will in den kommenden Wochen auf alle
bisher zertifizierten 209 Parkhausbetreiber individuell
zugehen und sie über die anstehenden Nachprüfungen,
die mit einer Übergangsphase bis 31.12.2013 stattfin-
den sollen, im Detail informieren. Parkhausbetreiber,
die ihre Objekte neu zertifizieren möchten, finden die
Bewerbungsunterlagen im Internet oder können sie
direkt in den Regionalclubs des Automobilclubs ein-
fordern. ■
www.adac.de/zertifikat-parken
ADAC Parkhauszertifizierung
Neues Design, neue Kriterien
Die neue Tafel des ADACfür benutzerfreundlicheParkhäuser
8 Parken aktuell · April/Mai 2011
Im Fokus
Das IT-Unternehmen aus Bayern kommt
mit seiner neuen Bezahllösung der Nach-
frage der Parkhausbetreiber nach sicheren
und praktikablen Alternativen zur Bar-
geldzahlung nach. Die Kunden bekommen
ein System an die Hand, das einfach und
komfortabel anzuwenden ist, kein Sicher-
heitsrisiko birgt und ohne Registrierung
auskommt.
sunhill technologies ist schon seit län-
gerem erfolgreich mit dem registrierungs-
freien Handyparksystem sms&park für
unbeschrankte Parkräume auf dem Markt:
Das System läuft bereits an 40 Standorten
in Deutschland. Betreiber sind vor allem
Kommunen. Aber auch private Betreiber
haben inzwischen die Vorteile des mobilen
Bezahlens erkannt. Auf den Parkflächen
vor den Terminals am Airport Nürnberg
können beispielsweise die Parkgebühren
seit November 2010 per SMS beglichen
werden. „Das ist ein weiterer wichtiger
Schritt im Rahmen unserer Service-Offen-
sive“, erklärt Flughafen-Geschäftsführer
Karl-Heinz Krüger.
Der Erfolg von sms&park ist schnell er-
klärt: Das Bezahlsystem wird einfach und
kostengünstig in die bestehende Infra-
struktur integriert. Durch die Kooperati-
on mit den führenden Herstellern von
Datenerfassungsgeräten kann auch die Ver -
kehrsüberwachung problemlos durchge-
führt werden.
Über 100 Millionen potenzielle Nutzer
Auch auf der Kundenseite, bei den Parken-
den, sprechen sich die Vorteile des mobilen
Bezahlens herum, sodass an den Standor-
ten schnell Nutzungsraten zwischen zehn
und vierzig Prozent erreicht werden. Grund
hierfür ist, dass die Nutzung von sms&park
ohne jegliche Registrierung spontan mög-
lich ist. Das einfache Versenden einer SMS
an die ausgeschilderte Kurzwahlnummer
genügt. Abgerechnet wird automatisch über
die Mobilfunkrechnung oder das Prepaid-
Guthaben. Durch die Kooperation mit al-
len deutschen Mobilfunkanbietern, können
potenziell über 100 Millionen Handynutzer
das System nutzen.
Mit sms&exit hat sunhill jetzt die Vor-
teile von sms&park in den beschrankten
Parkraum übertragen, und kann, gestärkt
durch die Kooperationen mit den führen-
den Schrankensystemanbietern Designa,
Scheidt & Bachmann und Skidata, zügig
Projekte mit namhaften Parkhausbetrei-
bern starten. Einer der ersten Kunden ist
der Flughafen München. Darüber hinaus
geht das neue Bezahlsystem in Kürze in
den neueröffneten Pasing Arcaden in
München an den Start.
sunhill technologies
Handyparken jetzt auch im Die Erlanger sunhill technologies GmbH wartet auf der Messe
Parken mit einer Innovation auf, die den Einzug der mobilen
Bezahlung in den beschrankten Parkraum ermöglicht: Mit
sms&exit können die Parkgebühren jetzt auch im Parkhaus ein-
fach durch das Verschicken einer SMS beglichen werden.
Auf dem Flughafen München könnendie Benutzer der Parkhäuser jetzt auchper SMS bezahlen.
Am Nürnberger Airport können dieAutofahrer die Parkplätze vor denTerminals bargeldlos per SMS bezahlen.
Im Fokus
Parkhaus
Die sunhill technologies GmbH kooperiert mit den führenden Schrankensystemanbietern.
Parallel zum Rollout auf dem deutschen
Markt werden auch ausländische Märkte
in Angriff genommen. „In den nächsten
zwölf Monaten sind wir aufgrund unserer
KeyPartner in der Lage, die Internationa-
lisierung ganz maßgeblich voranzubrin-
gen“, sagt Matthias Mandelkow, Geschäfts-
führer der sunhill technologies GmbH.
„Das Jahr 2011 wird das Jahr der Interna-
tionalisierung und der Eroberung von be-
schrankten Parkräumen in Deutschland.“
Die Erfolgesgeschichte des Start-up-Un-
ternehmens spiegelt sich in der gelungenen
neuen Finanzierungsrunde wieder. Auf-
grund der starken Expansion mit dem
Fokus auf Europa haben sich die Gesell-
schafter der sunhill technologies GmbH
entschlossen, dem Unternehmen insge-
samt 2,8 Millionen Euro zur Verfügung zu
stellen. Neben den beiden Gründern, der
MIG AG als Leadinvestor und dem High-
Tech-Gründerfonds, sind jetzt auch die
KfW Bankengruppe und Bayern Kapital
Gesellschafter des Unternehmens. Damit
hat die sunhill technologies GmbH nun-
mehr vier namhafte Investoren, die den
weiteren Ausbau des Geschäftsmodells ab-
sichern und den Rollout im deutschspra-
chigen Raum und die Internationalisie-
rung nachhaltig unterstützen.
Stark wachsender Markt
„Die sunhill technologies GmbH hat in
den letzten beiden Jahren bewiesen, dass
das Bezahlen von Parkgebühren per SMS
ein stark wachsender Markt in Deutsch-
land ist. Mit seiner neuen Lösung sms&exit
ist das Unternehmen weltweit der erste
Anbieter, der das Bezahlen per SMS jetzt
auch im beschrankten Parkraum ermög-
licht. Wir sehen die sunhill technologies
GmbH als umsetzungsstarken Innovati-
onsführer für das Mobile Payment mit
dem Potenzial zum europäischen Markt-
führer“, sagt Thomas Manitta, Beteili-
gungsmanager bei Bayern Kapital. ■
10 Parken aktuell · April/Mai 2011
Im Fokus
Im Gegensatz zu Standardleuchtmitteln
wan deln LEDs nahezu die gesamte Energie
in Licht um, wodurch sich Stromeinsparun-
gen bis zu 80 Prozent erzielen lassen. Ein
weiteres Argument pro LED ist die längere
Haltbarkeit von mehr als 30.000 Stunden,
die zu reduzierten Wechselintervallen führt.
Wegen der höheren Anschaffungskos -
ten und der großen Unwissenheit über die
neue Technologie greifen jedoch viele Un-
ternehmer weiterhin zu herkömmlichen
Leuchtstofflampen und bezahlen die an-
fängliche Ersparnis langfristig teuer mit
höheren Stromkosten und häufiger ausfal-
lenden Leuchtmitteln.
Es werden derzeit zwei grundsätzlich ver-
schiedene LED-Systeme auf dem Markt an-
geboten: LED-Röhren mit innen bzw. mit
außen liegendem Trafo. Bei der LED-Röh-
re mit innen liegendem Trafo sind alle tech-
nischen Komponenten in der Röhre selbst
verbaut. Dieses „Retrofitsystem“ hat den
Vorteil, dass der Austausch der alten, her-
kömmlichen Leuchtstoffröhre gegen eine
moderne LED-Röhre mit geringem techni-
schen Aufwand möglich ist. Nachteile ge-
genüber der Variante mit außen liegendem
Trafo sind eine etwas höhere Wärmebelas -
tung der LEDs, eine dadurch verkürzte Le-
bensdauer sowie ein eventuelles Sicherheits-
risiko durch 230 Volt Spannung im System.
Beim Systemaufbau der LED-Röhre mit au-
ßen liegendem Trafo wird das Vorschaltge-
rät (EVG) der alten Leuchte gegen ein LED-
EVG getauscht, mit dem Vorteil, dass die
primäre Hitzeentwicklung des Trafos aus
der LED-Röhre genommen wird. Des Wei-
teren wird bei diesem Systemaufbau eine
maximale Stromeinsparung erzielt. Nachtei-
lig ist der zusätzliche technische Aufwand
bei der Installation.
Gute Flächenausleuchtung
„Für Anwendungen in Parkhäusern sind
LED-Röhren eine wirtschaftlich sinnvolle
Alternative zu konventionellen Leuchtstoff-
röhren, da mit professionellen LED-Pro-
dukten eine sehr gute Flächenausleuchtung
erreicht und gleichzeitig Energiekosten ein-
gespart werden können“, sagt Rolf Neubau-
er, der Geschäftsführer der Luxstream
GmbH, die in Darmstadt seit 2006 tech-
nisch ausgereifte, patentierte LED-Röhren
mit außen liegendem LED-EVG produziert.
Luxstream habe sich für ein System mit au-
ßen liegendem Trafo entschieden, weil die
bei der Spannungsumwandlung im Trafo
entstehende Wärme sich negativ auf Le-
bensdauer und Leuchtkraft der LEDs aus-
wirke. Außerdem übersteige die Leuchtdau-
er der LEDs die Lebensdauer des Trafos. Ist
dieser defekt, müsse die komplette Lampe
ausgetauscht werden, einschließlich der ei-
gentlich noch intakten LEDs, der teuersten
Komponente der Lampe.
Wichtig ist laut Neubauer, dass bei der
Umrüstung auf die neue Beleuchtungstech-
nologie die CE-Zulassung der Leuchte be-
stehen bleibe beziehungsweise neu ausge-
sprochen werde, damit keine Nachteile bei
Berufsgenossenschaften und Versicherun-
gen entstünden. ■
Parkhausbeleuchtung mit LED-Röhren
Effiziente Alternative
Beispielrechnung:Stromkosten senkendurch den AustauschherkömmlicherLeuchtstoff-Röhrengegen LED-Röhren.Quelle: LUXSTREAM
12 Parken aktuell · April/Mai 2011
Im Fokus
Der erste Eindruck des Hotelbesuchers ist
oft entscheidend: Das Parksystem ist in
diesem Zusammenhang ein besonders
sensibles und das Image beeinflussendes
Thema. Für ankommende Gäste und Re-
staurantbesucher muss es möglichst leicht
verständlich und transparent sein. Die be-
barmatic Parksysteme GmbH, Duisburg,
hat deshalb für diese besondere Zielgrup-
pe eine besonders kundenfreundliche Soft-
ware entwickelt, die sowohl für die Besu-
cher als auch für das Hotelpersonal die
Bedienung des Systems einfach macht.
Deutsche Top-Hotels
Basis für die hotelspezifischen Sonderlö-
sungen des Unternehmens ist das vor drei
Jahren mit großem Erfolg eingeführte
Parkmanagementsystem mit dem Namen
PLATINUM***** mit Barcodetickets. Im
Laufe des Jahres 2010 wurden beispielswei-
se Anlagen in folgenden Hotels in
Deutschland installiert: Arosa Resort, List
und Bad Saarow; ETAP Hotel Alexander-
platz, Berlin; Motel One, München; Mar-
riott Courtyard, Düsseldorf, und Dorint
Sporthotel, Garmisch-Partenkirchen.
Besonderen Wert gelegt hat bebarmatic
bei der Entwicklung des Systems auf eine
einfache Bedienbarkeit, zu der unter ande-
rem auch die brillanten Displays an Ein-
und Ausfahrt sowie dem Kassenautomaten
beitragen. Dank einer Menüführung wie
bei aktuellen Smartphones lassen sich alle
Geräte intuitiv bedienen.
Um die teilweise sehr zeitaufwendige und
komplizierte Abrechnung bei den unter-
schiedlichen Besucherarten eines Hotels –
Kurzbesucher, Übernachtungsgast, Dauer-
gast, Seminar- und Eventbesucher etc. –
für das Personal zu vereinfachen, hat be-
barmatic seine Software bebar.Cash ent-
sprechend modifiziert. Folgende Abrech-
nungs-Varianten bieten sich an:
• Umwandlung des durch den Hotelgast
an der Einfahrt zunächst gezogenen
normalen Barcode-Kurzparkertickets in
ein „Hotelticket“: Am Frontoffice wird
beim Check-in des Gastes das Parkticket
in eine Parkberechtigung für die Dauer
des Aufenthalts umgewandelt – inklusi-
ve der Reservierung der dann pauschal
bezahlten Parkfläche. Diese Lösung ist
ideal für größere Hotels im gehobenen
Segment und mit eigener Tiefgarage.
• Oft haben Hotels jedoch nur eine klei-
nere Fläche innerhalb einer größeren öf-
fentlichen Tiefgarage angemietet. Hier
kann das Hotel seine eigenen Stellflä-
chen (Parkhaus im Parkhaus) durch
Vorreservierung selbst verwalten. Eine
getrennte Abrechnung nach Hotelstell-
flächen und restlichem Areal ist über ei-
nen detaillierten Kassenbericht möglich.
• Bei Hotels im Business-Segment ist
eine personelle Besetzung des Front -
office nicht immer gegeben. Hier kann
durch Aufdruck eines Hotelbarcodes an
einem bebarmatic-Vergütungskodierer
der Kunde später am Kassenautomaten
sein Ticket selbst umwandeln und be-
zahlen. ■
bebarmatic Parksysteme
Parkmanagementsystemspeziell für Hotels
Sowohl das Grand Spa Resort Arosa Sylt in List (linkes Foto) als auch das Sport und Spa Resort Arosa Scharmützelsee in Bad Saarow (rechtes Foto) setzen auf Parksysteme von bebarmatic.
Im Fokus
Wöhr + Bauer Parking
Bessere Parkraum-LösungenParkierungsobjekte müssen heute wirt-
schaftlich, technisch und vor allem städte-
baulich hohen Anforderungen genügen.
Viele städtebauliche Maßnahmen sind eng
mit der Schaffung von zusätzlichem Park-
raum verbunden, wobei heute Parken „mit
Mehrwert“ gefragt ist: Das Stadtbild berei-
chernde Immobilien, die attraktive Shop-
pingflächen oder moderne Büroräume
bieten und bei denen die Parkplätze fall-
weise in den Untergrund, nach oben oder
nach hinten verlegt werden. Hier setzt die
in Ettlingen ansässige Wöhr + Bauer Par-
king GmbH an, die es sich zur Aufgabe ge-
macht hat, attraktive Parkhäuser, moder-
ne Tiefgaragen und, „wenn es auf jeden
Zentimeter ankommt“, auch vollautoma-
tische High-Tech-Parksysteme zu konzi-
pieren, zu planen und schlüsselfertig zu er-
stellen – fallweise inklusive Investment-
und Betreiberkonzept.
„Unser Ziel ist, jeweils projektindividu-
ell eine optimale „ParkRAUM-Lösung“ für
den Kunden zu schaffen“, sagt Dipl. Ing.
Jürgen Wenz, Gesellschaftergeschäftsfüh-
rer der WENZ + ADAM GmbH+Co. KG,
die 2010 gemeinsam mit der WÖHR +
BAUER GmbH, München, die WÖHR +
BAUER PARKING GmbH gegründet hat.
Wie aus Sicht des Unternehmens eine bei-
spielhafte Symbiose aus Parken und Shop-
pen aussieht, zeigt eines der aktuellen Invest-
ment- und Bauprojekte der WÖHR +
BAUER PARKING GmbH, das Holzhäuser
Center in Bad Kreuznach. Dort entsteht an
städtebaulich und infrastrukturell wichtiger
Stelle, am Eingang der Fußgängerzone, ein
rund 400 Stellplätze fassendes Parkhaus, das
im Erdgeschoss rund 1.500 Quadratmeter
hochwertige Einzelhandelsflächen mit Aus-
richtung zur Fußgängerzone beherbergt. ■
Dreidimensional in den Raum versetzteFassadenelemente und großzügige
Schaufensterflächen prägen die Ansichtdes Holzhäuser Centers in Bad Kreuznach.
Im Fokus
Online-Bezahlsystem
Parken und Strom tanken ohne Bargeld und KarteEnergieParken, die Verbindung aus Park-
scheinautomat und E-Fahrzeug-Ladesäule,
gibt es jetzt mit dem neuen, berührungslo-
sen Online-Bezahlsystem „cartag“.
Dieses erkennt Fahrzeuge per RFID und
ermöglicht die Abrechnung von Parkzeit,
Ladestrom und Produkt per Internet: Ein-
gaben an der Säule werden damit ebenso
überflüssig wie der Einsatz von Bargeld
oder Karten.
Der „cartag“ ist ein intelligentes Etikett,
das Fahrzeughalter kostenfrei anfordern
und dann per Internet oder Telefon anmel-
den können. Es haftet an der Windschutz-
scheibe und ermöglicht EnergieParken-
Säulen die Freischaltung eines Fahrzeugs
an. So kann jede Säule die vom Fahrzeug
bezogenen Leistungen automatisch ab-
rechnen – wahlweise per Internet-Last-
schrift oder -Kreditkartenbuchung.
„Das ist für die
Benutzer zeitspa-
rend und bequem,
bietet aber auch
Vorteile für die Be-
treiber“, erläutert
Uwe Hahner, der
General Manager
Parking und E-Mo-
bility bei der Swar-
co Traffic Systems.
„cartag macht das
Bargeld-Handling
überflüssig, ist be-
trugssicher und er-
laubt die Bildung
von Benutzer-Grup -
pen“, sagt Alexander Kobus, Geschäftsfüh-
rer der cartag GmbH. Das ermögliche bei-
spielsweise, unterschiedliche Park- und
Stromgebühren für Anwohner und Gäste
zu erheben oder Rabatte für Kunden zu ge-
währen. ■
Ohne Karte undBargeld verwendbar:EnergieParken-Masterund Satellitensäulen.Mit dem „cartag“,einem selbsthaftendenEtikett innen an derWindschutzscheibe,können Autofahrerohne Bargeld oderKarte berührungslosan EnergieParken-Ladesäulen bezahlen.
Mit seiner historischen Altstadt ist die
Kreisstadt Soest ein Anziehungspunkt
Westfalens. Damit den Besuchern in der
Innenstadt attraktiver Parkraum zur Ver-
fügung steht, wurde das Parkhaus Leckga-
dum in der Dominikanerstraße umfassend
instandgesetzt.
Das stark frequentierte Parkhaus in un-
mittelbarer Nähe des Marktplatzes und ei-
ner gut besuchten Fußgängerzone war
nach dreißigjährigem Betrieb sanierungs-
bedürftig. Das mehrgeschossige Parkhaus
wies insbesondere an den Stahl- und Stahl-
betonbauteilen beträchtliche Schäden auf.
Seitens des Betreibers kamen Demontage
und Neubau aus wirtschaftlichen Gründen
nicht in Frage. Deshalb schrieb die Stadt
Soest als Betreiber die komplette Sanie-
rung der Anlage mit einem Investitionsvo-
lumen von 1,5 Millionen Euro aus.
Die Vorgabe definierte eine gründliche
Instandsetzung zur Verlängerung der Nut-
zungsdauer. Neben Standsicherheit und
Funktionalität lag der Fokus auf einem
freundlichen Erscheinungsbild. Der Soester
Architekt Johannes Asfur übernahm Pla-
nung und Bauleitung. Im Zuge eines Teil-
nahmewettbewerbs wurde die Peter Presch
GmbH aus Hamm mit der Ausführung be-
auftragt. Alle Beschichtungssysteme stam-
men von der Sika Deutschland GmbH. Die
Bauzeit betrug sieben Monate und erfolgte
bei laufendem Betrieb.
Instandsetzung nach Maß für jedes Bauteil
Die Stahlskelettkonstruktion wies insbe-
sondere im Bereich der Rampen einen ho-
hen Schädigungsgrad auf. Deshalb wurde
dort die Oberfläche zunächst mittels Strah-
len mit einem festem Strahlmittel vorberei-
tet. In den anderen Bereichen erfolgte die
Untergrundvorbereitung des Stahls durch
Sweepen. Bei dieser schonenden Raustrahl-
Methode wird ein nichtmetallisches, kan-
tiges Strahlmittel verwendet. Neben der in-
tensiven Reinigung wird der feuerverzink-
te Stahl dabei ohne jegliche Schädigung der
Zinkoberfläche aufgeraut und bietet so den
idealen Untergrund für die nachfolgende
Korrosionsschutzbeschichtung.
Alle Stahlbauteile der Skelettkonstrukti-
on wurden mit einer Beschichtung gemäß
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 87 versehen:
Nach einem Grundanstrich mit einer
zinkphosphathaltigen Grundbeschichtung
für Stahlkonstruktionen, SikaCor EG Phos-
phat, folgte eine Zwischenbeschichtung mit
dem eisenglimmerhaltigen 2-komponenti-
gen Epoxidharz SikaCor EG 1.
Abschließend wurden die 2-kompo-
nentigen, farbigen und seidenglänzenden
Deckanstriche auf Polyurethanbasis mit
SikaCor EG 5 aufgetragen. Er ist für stark
beanspruchte Stahlkonstruktionen konzi-
piert, da er mechanisch sehr widerstands-
fähig ist. Außerdem ist er gegen Wasser,
Schwitzwasser und Chemikalien bestän-
Reportage
16 Parken aktuell · April/Mai 2011
Bei laufendem Betrieb
Verjüngungskur für SoesterDas Parkhaus Leckgadum im westfälischen Soest wurde in
sieben Monaten bei laufendem Betrieb unter Einsatz von Pro-
dukten der Sika Deutschland GmbH umfassend instandgesetzt.
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmewurde auch die alte Holzfassade durch
eine Architekturfassade aus Stahlersetzt.
dig, kann Temperaturen bis 150 Grad Cel-
sius standhalten und behält seinen Farbton
trotz verschiedener Einflüsse über einen
sehr langen Zeitraum.
Nach dem ansprechenden Farbkonzept
des Planers erhielten alle nicht begeh- und
befahrbaren Flächen einen Dispersionsan-
strich. Die alte Holzfassade wurde ersetzt
durch eine ästhetische Architekturfassade
aus Stahl des Salzkottener Herstellers „pro-
jekt w – Systeme aus Stahl GmbH“.
Das neue Parkleitsystem mit den farbi-
gen Geschossebenen sowie die großzügi-
gen Stellplatzabmessungen vermitteln ein
freundliches Ambiente. In allen Phasen der
Sanierungsmaßnahme beriet die Sika
Deutschland GmbH sowohl den Fachpla-
ner als auch den Bauherren. Gemeinsam
wurden lösungsorientierte Maßnahmen
entwickelt, die eine kompromisslose In-
standsetzung des Parkhauses im vorgese-
henen Kostenrahmen ermöglichten. ■
Parken aktuell · April/Mai 2011 17
Parkhaus
Reportage
Das mehrgeschossige Innenstadt-Parkhaus mit einer Fläche von 6.500 Quadratmeternverfügt über 260 Stellplätze. Es wurde 1980 in der Krupp-Montex Bauweise errichtet.Das neue Parkleitsystem mit den farbigen Geschossebenen sowie die großzügigenStellplatzabmessungen vermitteln ein freundliches Ambiente.
18 Parken aktuell · April/Mai 2011
Reportage
Eine Tiefgarage, die im Grundwasser der
Elbe steht, verbindet die neue Unilever-
Hauptverwaltung mit dem Marco-Polo-
Tower Hamburg/Ober-Ramstadt.
Die neue Unilever-Hauptverwaltung für
die deutschsprachigen Länder und der
benachbarte Marco-Polo-Tower zählten
schon vor ihrer offiziellen Fertigstellung zu
den markantesten Neubauten Hamburgs.
Oberirdisch fallen beide Meisterwerke, die
das Stuttgarter Büro von Behnisch Archi-
tekten entworfen und die HOCHTIEF
Projektentwicklung GmbH als Bauherr er-
richtet hat, durch ihre futuristische Silhou-
ette auf: Rechte Winkel und Parallelen
sucht das Auge des Betrachters hier wie
dort vergebens.
Auch unterhalb des Wasserspiegels hat
die noble Adresse am Strandkai in der neu-
en HafenCity Außergewöhnliches zu bieten:
Das Fundament des öffentlichen Parkhau-
ses, das auch den Unilever-Beschäftigten
und den Bewohnern des 16-geschossigen
Marco-Polo-Towers zur Verfügung steht,
gründet direkt im Grundwasser der Elbe.
Seine Betonkonstruktion und Disbon-Be-
schichtung weisen daher einige Besonder-
heiten auf.
„Die Bodenplatte wurde wasserdicht als
‚Weiße Wanne’ ausgebildet, da die Tiefga-
rage in zweiter Ebene unter Elbniveau
liegt“, erläutert Dipl.-Ing. Architekt Frank
Angrick, der die Errichtung beider HOCH-
TIEF-Gebäude projektverantwortlich ge-
leitet hat. Die weiße Wanne allein reicht al-
lerdings als Schutzmaßnahme nicht aus, da
der Beton zwar kein Wasser aber Wasser-
dampf durchlässt.
Weiße Wanne plus Disbon
Um den besonderen bauphysikalischen
Anforderungen am Strandkai gerecht zu
werden, schlug der Verarbeiter vor, die Bo-
denplatte mit einer starren OS 8-Beschich-
tung entsprechend der Richtlinie Schutz
und Instandsetzung des deutschen Aus-
schusses für Stahlbeton auszustatten: „Das
von mir favorisierte und von der Baulei-
tung gewählte Beschichtungssystem der
Marke Disbon zeichnet sich unter ande-
rem durch ein geprüftes Epoxidharz aus,
dessen Einsatz zuverlässig vor rückwärti-
ger Durchfeuchtung schützt“, erläutert
Maler- und Lackierermeister Nils Möller,
Geschäftsführer des ausführenden Male-
reibetriebs Thomas Möller GmbH aus
Reinbek. Auch die Rampen und die Zwi-
schendecke der Tiefgarage wurden mit
Disbon-Systemprodukten vor Bewitterung
und Verschleiß geschützt.
Nach zweieinhalb Monaten Applikati-
onszeit übergab Möller, der in allen Projekt-
phasen vom Disbon-Parkhaus-Experten
Bernd Blohm fachkundig beraten wurde,
die fertig beschichtete und gestrichene Tief-
garage an den Bauherrn. Die Abnahme der
erbrachten Leistungen verlief völlig unpro-
blematisch. „Wir sind mit der Leistung der
Firma Möller sehr zufrieden“, bestätigt der
verantwortliche Projektleiter Dipl.-Ing. Ar-
chitekt Frank Angrick. ■
Hamburg HafenCity
Parken unter der Elbe
Die öffentliche Unilever-Tiefgarage sorgt für zusätzlichen Parkraum in der HafenCity. Das neue Parkhaus am Strandkai stehtUnilever-Mitarbeitern, Bewohnern des Marco-Polo-Towers sowie Besuchern der neuen HafenCity zur Verfügung.
Foto
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20 Parken aktuell · April/Mai 2011
Reportage
Die Konzeption und Realisierung des
Parkhaus-Bauvorhabens für das Auto -
haus Schorsch Meier in Starnberg stellte
eine große Herausforderung dar – sowohl
für die Architekten Hondele als auch für
den Generalunternehmer HIB Huber
Integral Bau.
Zielsetzung war, auf einer kleinen Grund-
fläche mit Bestandsgebäuden nicht nur ei-
ne Ausstellungsfläche für Gebrauchtwagen
sondern auch ein Parkhaus für das Neuwa-
genlager unterzubringen – und zwar unter
Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs.
Aufgrund seiner 20-jährigen Erfahrung im
Bau von schlüsselfertigen Parkhäusern in
Stahlbauweise konnte HIB gemeinsam mit
den Architekten dem Autohaus letztlich ein
absolut maßgeschneidertes Parkhauskon-
zept anbieten.
In nur vier Monaten entstand ein an die
vorhandenen Grundstücksmaße optimal
angepasstes Parkhaus mit drei Parkebenen.
Durch die Verdoppelung der Geschosshö-
he auf der Ebene 0 und die Reduzierung
der Stützenzahl entstand im Erdgeschoss
eine großzügige, offene Ausstellungsfläche
für die Gebrauchtwagen.
Darüber hinaus wurde das Bestandsge-
bäude ab der ersten Parkebene mit System
überbaut. Das Grundgerüst des Bauwerkes
besteht aus Stahlstützen und -deckenträ-
gern, die mit Verbunddecken der Firma
ThyssenKrupp Steel AG, „Hoesch Additiv
Decke“, kombiniert wurden.
Der hohe Vorfertigungsgrad der Sys -
temelemente begünstigt eine rasche
Montage vor Ort. Binnen weniger Wo-
chen wurde so ein an der individuellen
Aufgabenstellung des Kunden ausgerich-
tetes, anspruchsvolles, wartungsarmes
Parkhaus realisiert. ■
Ausstellungsfläche für Gebrauchtwagen und Lager für Neuwagen
MaßgeschneidertesParkhaus aus Stahl
Die Lamellenfassade führt zu einer optischenAufwertung der Außenfront des Gebäudes.
Durch den Einbau eines Autolastenaufzugs konnte auf eine Rampe verzichtet und die Zahl der Stellplätze optimiert werden.
Da das Parkhaus nicht für Kunden oderMitarbeiter als Parkraum benötigt wird,stellt das Kolonnenparken die wirt-schaftlichste Form der Pkw-Anordnungfür den Autohändler dar.
Reportage
Parken aktuell · April/Mai 2011 21
Per Ultraschallsensor
Einzelplatzerfassung imParkhaus „Clemens Galerien“ Die von der Vollmergruppe Dienstleistun-
gen betriebene Tiefgarage „Clemens Gale-
rien“, eines der meistfrequentierten Park-
häuser in Solingen, wurde 2010 mit dem
Einzelplatzerfassungssystem „eParkSys“
von Bremicker Verkehrstechnik ausgestat-
tet. Die Kunden sind begeistert.
Ultraschallsensoren über jedem Stellplatz
messen seitdem, ob sich ein Auto auf diesem
befindet oder nicht. Rote und grüne LED-
Leuchten signalisieren den jeweiligen Bele-
gungszustand und ermöglichen so den Kun-
den in Verbindung mit den im Parkhaus
installierten LED-Schildern eine schnelle
Parkplatzfindung. Ein Parkhausrechner mit
einer eigens entwickelten Software steuert
und überwacht das gesamte System.
„Die Nutzer des Parkhauses sind begeis -
tert“, sagt die Geschäftsführerin der Vollmer-
gruppe Dienstleistungen Susan Vollmer drei
Monate nach Inbetriebnahme des Systems.
„Deutlich zurückgegangen ist zudem die
Zahl der Kohlenmonoxid-Warnalarme.“
Denn da die Kunden jetzt viel schneller ei-
nen freien Stellplatz finden, ist der Park-
platzsuchverkehr drastisch zurückgegangen.
Seit Anfang 2011 kann bei „eParkSys“ der
jeweilige Parkhaus-Status auch online mit
einer Web-basierten Software-Applikation
von unterwegs gesteuert und überwacht
werden. Darüber hinaus hat die Bremicker
Verkehrstechnik in das System ganz aktu-
elle zusätzlich eine Lichtsteuerung inte-
griert, mit der die gesamte Parkhausbe-
leuchtung individuell geregelt werden
kann. Diese System-Erweiterung ist dem-
nächst optional verfügbar. ■
Alle rund 600 Stellplätze der Tiefgarage „Clemens-Galerien“ in Solingen wurdenmit Ultraschallsensoren ausgestattet.
22 Parken aktuell · April/Mai 2011
Produkte+Dienstleistungen
Die IP-Serie des Traditionsherstellers
Grundig kommt in stilvollen weißen Ge-
häusen daher und ist ausgestattet mit lei-
stungsstarker Sicherheitstech-
nik. Ob als 720p
HD Version
oder mit
1080p
in der
Full HD
Variante,
die Grundig Netz-
werkkameras beein-
drucken mit auffallend scharfen Videobil-
dern im Format 16:9 und machen durch
ihre Anwenderfreundlichkeit auf sich auf-
merksam.
Die IP-Modelle sind Onvif-kompati-
bel, lassen sich einfach in be-
stehende CCTV-Systeme
integrieren und verein-
fachen die Netzwerk-
Konfiguration durch
die hilfreiche Grundig-
Installations-Software.
Die Kuppeln der Dome
erfüllen unterschiedlichen Schutzklassen
gegen tätliche Angriffe. Außerdem sind die
Dome mit ihrem IP-Adressenfilter und ih-
ren weiteren Sicherheitsvorkehrungen be-
sonders zuverlässig gegen nichtautorisier-
te Netzwerk-Zugriffe geschützt.
Bewegungserkennung
Standardmäßig in alle Modelle integriert
ist eine intelligente Bewegungserken-
nungsfunktion mit automatisierter
Alarmbenachrichtigung per E-Mail an
den Benutzer. Eine spezielle Gehäuse-
konstruktion beschränkt die Wärmeent-
wicklung im Kamerainneren, sodass die
Kameras auch in Einsatzgebieten mit
dauerhaft hohen Umgebungstempe-
raturen problemlos arbei-
ten. Erhältlich
sind die Ka-
meras als
PTZ- und
Anti-Vandal-
Dome-Kamera,
geeignet für den
Innen- und den
Außen-
einsatz, im traditionellen Box-Gehäuse
und als Bullet-Kamera. ■IP-Box-Kamera (GCI-K0503B)
IP flache Fixdome Kamera (GCI-K0512W)
IP-Bullet-Kamera (GCI-K0523T)
IP-Fixdome-Kamera (GCI-K0322V)
AASSET Security
Neue Grundig IP-Kameraserie
Parken aktuell · April/Mai 2011 23
Produkte+Dienstleistungen
Redaktion: Herr Schenkelberg, die heiße
Phase der Vorbereitungen auf die Parken
läuft. Was dürfen die Messebesucher von
SCHNEIDER INTERCOM dort erwarten?
Schenkelberg: Erstmal einen Messtand
mit entspannter Atmosphäre. Denn eine
Messe ist nicht nur Produktschau, sondern
auch Kommunikationsplattform. Dennoch
müssen aber auch die Produkte stimmen.
Da sind wir auch gut aufgestellt – mit dem
Plug-in-Server G8-IP-32/64 und der Not-
rufsäule WS, um nur zwei unserer High-
lights zu nennen.
Was macht gerade diese Produkte für den
Parking-Bereich interessant?
Wie für uns typisch, bietet die vandalenge-
schützte WS-Säule eine Audio-Übertra-
gungsqualität von 16 Kilohertz und Open-
Duplex®, also auch bei Motorengeräuschen
hohe Silbenverständlichkeit. Mit dem neu-
en Plug-in-Server lässt sich die Kapazität un-
seres IP-Intercom Servers steigern. Je Slot
um bis zu 64 vollwertige IP-Teilnehmer,
macht in Summe pro GE 800-Gehäuse 896
IP-Terminals. Damit sind wir in punkto Sys -
tem-Vernetzung und -Ausbau wieder ganz
weit vorne. Die Vernetzung von mehreren
100 Systemen im Parking-Bereich ist für uns
eine Selbstverständlichkeit.
Wenn Vernetzung kein Thema ist, wo
sehen Sie aus Sicht des Kommunikations-
und Sicherheitsspezialisten momentan die
Herausforderungen bei Ihren Parking-
Kunden?
Integration ist das entscheidende
Stichwort, sprich die Einbindung von klei-
neren Parking-Einheiten in vorhandene
TK-Anlagen, also die Kompatibilität zum
SIP (Session-Initiation-Protocol). Ob zum
Beispiel Zutrittsberechtigung, Videoüber -
wachung, Notrufanlagen oder Schranken -
steuerung – alles lässt sich nahtlos in vor-
handene IP-Telefonanlagen integrieren.
Wir bieten dafür entsprechende Schnitt -
stellen. Zudem werden wir neue SIP-
Endgeräte und eine neue SIP-Platine für
den Einbau in Ticketautomaten und
Schranken auf der Messe präsentieren.
SCHNEIDER INTERCOM hat sich neu
aufgestellt. Was ist neu?
Seit Anfang April werden unsere Produk-
te nur noch mit dem Markenzeichen un-
seres international aufgestellten Herstellers
Commend ausgeliefert. Wo seit mehr als
30 Jahren Commend-Technik drin ist,
steht’s jetzt auch drauf. Wir setzen also auf
Kontinuität.
Das gilt auch für die Berufung von Det-
lef Witte in die Geschäftsleitung. Er ist
schon seit 19 Jahren für das Unternehmen
tätig. Mehr ändert sich für unsere deut-
schen Kunden nicht. Wir erleichtern ihnen
durch das weltweit bekannte Label aber
das internationale Projektgeschäft. Zudem
bauen wir aktuell den Vertrieb und Tech-
nik-Support weiter aus, ebenfalls zum Vor-
teil unserer Kunden. ■
Interview mit Michael Schenkelberg
„Wir setzen auf Kontinuitätund Innovation“Seit Beginn des Jahres verantwortet Vertriebsleiter Michael Schenkelberg auch
das Marketing von SCHNEIDER INTERCOM. Im Interview äußert er sich
über den Messeauftritt des Unternehmens auf der Parken 2011, die
dort gezeigten Produkte und die neue Unternehmensstruktur.
Michael Schenkelberg, Marketing- undVertriebsleiter SCHNEIDER INTERCOM
Umweltfreundliche Technologieund hohe Reinigungseffizienz
GeBE-FLASH for iOS
Drucken jetztauch aus derApp heraus
Die Aufsitz-Scheuersaugmaschinen BR 652
und BR 752 des Rellinger Reinigungsspezia-
listen Nilfisk sind mit dem Ökologie-Tech-
nologiekonzept ecoflex ausgestattet, durch
das der Anwender bis zu 50 Prozent Was-
ser, bis zu 35 Prozent Reinigungsmittel und
bis zu 20 Prozent Zeit einspart.
Dennoch genügen die beiden Aufsitzer
höchsten Reinigungsansprüchen: An das
Lenkrad gekoppelt, folgt das patentierte,
schwenkbare Schrubbdeck jeder Richtungs-
änderung. Die Saugleiste am Maschinen-
heck liegt somit auch bei Abbiegemanövern
perfekt auf der gereinigten Arbeitsbahn.
Auch in Sachen Komfort und Wartung
können die neuen Modelle punkten. Durch
einen großzügigen Zubehörkorb sowie ei-
nen optionalen Wischmopphalter hat der
Anwender alle wichtigen Arbeitsgeräte stets
zur Hand. Der kippbare Schmutzwassertank
erlaubt den schnellen Zugang zum großen
Batteriefach und sämtlichen technischen
Komponenten. Ein großer Einfüllstutzen
mit Befüllschlauch garantiert die einfache
Wasseraufnahme. Benutzerfreundlich ist
auch der integrierte Ablassschlauch mit
Schraubverschluss am Schmutzwassertank.
Ein Grobschmutzkorb verhindert Verstop-
fungen und eine große Tanköffnung mit ab-
nehmbarer Abdichtung erleichtert die Rei-
nigung. Besonderen Komfort bietet das
ebenfalls neu entwickelte Lenkrad mit den
darin integrierten Funktionen. Der Anwen-
der muss so nicht länger die Hände vom
Steuer nehmen, um eine Reinigungsfunkti-
on zu aktivieren oder zu deaktivieren.
Dank des speziellen Flüstermodus von
57 Dezibel eignen sich die neuen Modelle
besonders für die Tagesreinigung in lärm-
sensiblen Bereichen in Krankenhäusern,
Supermärkten, Einkaufs- und Sportzentren
oder auf Flughäfen. ■
Sparen laut Hersteller bis zu 50 Prozent Wasser, 35 Prozent Reinigungsmittel und20 Prozent Zeit ein: Aufsitz-Scheuersaugmaschinen von Nilfisk mit dem Ökologie-Technologiekonzept ecoflex
GeBE-FLASH ermöglicht mobilesDrucken ohne Kabel.
Die GeBE Elektronik und Feinwerktechnik
GmbH präsentierte auf der CeBIT 2011 un-
ter anderem den mobilen Thermodrucker
GeBE-FLASH for iOS. Der handliche Prin-
ter mit integrierter Bluetooth-Schnittstelle
druckt direkt aus der App von iPhone, iPod
oder iPad. Sogar dort, wo die sonst notwen-
dige WLAN-Struktur fehlt oder wo es an
der Sichtverbindung für die Infrarot-Über-
tragung mangelt, sind jetzt wichtige Infor-
mation sekundenschnell aufs Papier ge-
bracht – ganz ohne Kabelgewirr.
Mit dem GeBE-FLASH for iOS errei-
chen unterschiedlichste Anwendungen in
der Parkraumbewirtschaftung, der Medi-
zintechnik, dem öffentlichen Nahverkehr,
der Gastronomie und der Logistik eine bis-
her nicht gekannte Freiheit beim Drucken.
Das stromsparende Gerät im elegant
schwarzen Gehäuse liegt angenehm in der
Hand. Es druckt Grafik, Barcodes und Text
gut lesbar und schnell auf 58 Millimeter
breites Papier. Wenn der Drucker unter-
wegs gerade nicht gebraucht wird, ver-
schwindet er schnell in der optional erhält-
lichen Gürteltasche. ■
Produkte+Dienstleistungen
Rund eineinhalb Jahre nach ihrer
Eröffnung hat die zentrale APCOA-
Leitstelle in Stuttgart die Marke von
50.000 Anrufen pro Monat überschrit-
ten. 20 Mitarbeiter arbeiten dort derzeit
im 24-Stunden Schichtbetrieb. In -
zwischen steht die Zentrale auch ande-
ren Parkhausbetreibern als Dienstleister
zur Verfügung. Parkhäuser aus ganz
Deutschland werden von hier aus
betreut.
Rund sieben Wochen dauert es, bis eine
neue Garage an die Leitstelle angebunden
ist. „Dabei sticht vor allem das wirtschaft-
liche Argument“, sagt Peter Schneck, der
Geschäftsführer der APCOA Autoparking
GmbH. Der Personalbesatz einer hoch fre-
quentierten Garage könne so von 14 auf
vier Stunden täglich reduziert werden. „Die
Investition in die Technik zur Anbindung
an die Parkleitzentrale amortisiert sich da-
durch schon nach knapp zehn Monaten.“
Spezialisten für Parkraumbewirtschaftung
Der Service-Level der neuen Leitstelle ist
hoch. Insgesamt weniger als zehn Anrufe
von monatlich 50.000 gehen verloren. „Mit
einem normalen Call-Center kann man
unsere Leitstelle aber nicht vergleichen“,
sagt Corinna Andres, Leiterin des Custo-
mer-Service-Centers bei APCOA. Die Mit-
arbeiter sind auch keine Call-Center-
Agenten, sondern als APCOA-Mitarbeiter
für die Praxis der Parkraumbewirtschaf-
tung geschult.
Dazu gehört die Kenntnis aller Funktio-
nalitäten der Parkabfertigungsanlagen di-
verser Hersteller genauso wie die Begehung
von Parkhäusern. „Unsere Mitarbeiter ha-
ben sogar den Notfall geübt und selbst von
Hand Schranken aufgedrückt. So, wie es
ein Autofahrer im Notfall auch machen
müsste.“
Problemlösung aus der Ferne
Bei der Auswahl der Mitarbeiter wurde un-
ter anderem auf Sprachkenntnisse geach-
tet. Deutsch und Englisch sind Pflicht.
Darüber hinaus sind alle relevanten
Fremdsprachen abgedeckt, von Türkisch
bis Griechisch. Die Kommunikation mit
den Autofahrern erfolgt durch Audio- und
Video-Technik. Die meisten Probleme
werden per Fernzugriff auf die Parkabfer-
tigungsanlagen von der Leitstelle aus besei-
tigt. Falls mechanische Störungen der
Technik vorliegen, informiert die Zentra-
le mobile Service-Techniker vor Ort.
Vor der Aufschaltung von zusätzlichen
Parkhäusern konfiguriert APCOA zu-
nächst die Parkabfertigungsanlage nach
den Vorgaben des Eigentümers. Dazu ge-
hört zum Beispiel die Gebührenstruktur
und die Einstellung von Karenz- oder Frei-
parkzeiten. Zudem wird eine Verbindung
zum internen Parkleitsystem hergestellt,
um etwa die Besetzt-Anzeige zu steuern.
RevisionssichereMonatsreports
Für jedes Parkhaus erstellt APCOA am En-
de des Monats einen ausführlichen Report.
„Unsere Statistiken schaffen für den Eigen-
tümer der Immobilie völlige Transparenz“,
so Corinna Andres. Die Berichte zeigen
unter anderem die Anzahl der Rufe, grup-
piert nach verschiedenen Rufkategorien,
die Aufschluss über den Grund für die
Kontaktaufnahme geben. Dazu kommen
die durchschnittliche Gesprächsdauer, An-
zahl und Gründe für eventuell notwendi-
ge Handöffnungen sowie die Übersicht
über Störungsbeseitigungen vor Ort.
Die Eigentümer profitieren aber nicht
nur von der Transparenz, die die monatli-
chen Berichte herstellen. „Wichtig für
unsere Kunden ist neben dem betriebs-
wirtschaftlichen Aspekt auch die Revisi-
onssicherheit, die wir mit unseren Monats-
berichten liefern“, sagt die Managerin der
Leitzentrale. ■
APCOA-Parkleitzzentrale
50.000 Anrufe pro Monat
26 Parken aktuell · April/Mai 2011
Produkte+Dienstleistungen
Wenn es um den Platzbedarf für Tore in
Parkbauten geht, sehen sich viele Planer
vor ein großes Problem gestellt. Oft sind
die Einfahrten in Parkhäusern und
Tiefgaragen so niedrig, dass herkömmli-
che Rollgitter oder auch Schnelllauftore
nicht eingebaut werden können. Diese
Lücke schließt Efaflex jetzt mit dem
neuen EFA-SST-PS (Parksystem).
Die Konstruktion des neuen Tortyps ba-
siert auf dem bewährten und erfolgreichen
EFA-SST, ist aber laut Christopher Seysen,
Geschäftsführer der Efaflex GmbH & Co.
KG, ein Quantensprung in der Spiraltor-
technik: „Der Platzbedarf im Vergleich zu
herkömmlichen Spiraltoren ist sehr ge-
ring, sodass das Tor auch bei äußerst nied-
rigen Stürzen eingebaut werden kann.“
Möglich ist das durch die Verwendung
sehr kleiner Aluminium-Lamellen mit ei-
ner Höhe von 105 und einer Stärke von 20
Millimetern. Das ermöglicht wegen der
dadurch wesentlich kleineren Torspirale
eine große Platzersparnis im Sturzbereich
des Tores. Der benötigte Sturzfreiraum
muss nicht größer als 500 Millimeter sein.
Dennoch hält das EFA-SST-PS höchsten
Beanspruchungen stand. „Das Verhältnis
zwischen minimalem Raumbe-
darf und höchster Effektivität
ist ein weiteres Alleinstellungs-
merkmal unseres neuen Pro-
dukts“, sagt Christopher Sey-
sen.
Das Tor ist serienmäßig mit
einer Notentriegelung ausge-
stattet, mit der bei Stromaus-
fall das Tor problemlos geöff-
net werden kann. Optional ist
eine Torverriegelung erhältlich.
Die schmaleren Lamellen ga-
rantieren eine hohe Windbelastbarkeit des
Tores. Außerdem weist das EFA-SST-PS
eine ausgezeichnete Laufkultur auf, die be-
dingt durch das berührungslose Aufwickeln
in der patentierten EFAFLEX-Spirale eine
hohe Verschleißfreiheit zur Folge hat.
Aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaf-
ten und Möglichkeiten ist das Tor nicht nur
für den Einsatz in Garagenanlagen, Park-
häusern und Tiefgaragen geeignet. Genau-
so interessant ist die neue Variante auch für
die Verwendung in der Fördertechnik, bei
Aufzügen, als Maschinenabsicherung im
Objektschutz oder zum Beispiel für Auto-
waschanlagen. „Die unbegrenzten Einsatz-
möglichkeiten des Tores aufgrund seiner
vielen Vorzüge sind im Vorfeld nur zu erah-
nen“, so Christopher Seysen. ■
InnenansichtAuch für Waschanlagen geeignet
Die patentierte EFAFLEX-Spirale
Efaflex GmbH & Co. KG
Neue Spiraltor-Generation
Auf der BAU 2011 in München präsentier-
te die Otto Wöhr GmbH im Januar vier
neue Parksystem-Produkte für flächen-
schonendes und platzsparendes Parken.
Der neue Combiparker 555 mit der inno-
vativen Kamm-Technologie, die kostengüns -
tig ohne geschlossene Paletten auskommt,
war sogar live auf dem WÖHR-Messestand
zu sehen. Auf bis zu acht Ebenen überein-
ander und bis zu fünf Rastern nebeneinan-
der schafft dieses Parksystem bis zu 31 Park-
plätze, denn pro Ebene wird jeweils nur ein
Leerplatz benötigt.
Im neuen Combiparker 556 werden die
Fahrzeuge dagegen auf geschlossenen Platt -
formen geparkt – auf bis zu sechs Ebenen
übereinander.
Wenn viel Platz in der Länge, aber wenig
Raum in der Breite zur Verfügung steht,
kommen die Vorzüge des neuen Slimpar-
kers 557 zum tragen. Bei nur 2,60 Meter
Einbaubreite wird für dieses schlanke
System nur ein drei Meter breiter
Streifen zwischen Gebäude und
Baugrenze benötigt. Maximal sechs
Ebenen für das unterirdische Parken
von bis zu 23 Autos stehen zur Verfü-
gung. Auch die zentrale Zufahrt lässt
sich komplett im Boden versenken.
Der Crossparker 558 bietet eine Er-
weiterung des schlanken Bruders in die
Breite. Links und rechts neben dem zen-
tralen Lift können bei dieser Produktaus-
führung jeweils noch zwei weitere Raster
angedockt werden.
Bei allen Produkten steht laut Wöhr die
Idee des „Green Parking“ im Vordergrund:
• weniger Flächenverbrauch
• weniger Parksuchverkehr
• weniger CO2-Ausstoß ■
Parken aktuell · April/Mai 2011 27
Produkte+Dienstleistungen
Otto Wöhr GmbH
„Green Parking“ gezeigt
Wöhr Crossparker 558
28 Parken aktuell · April/Mai 2011
Produkte+Dienstleistungen
Experten haben berechnet, dass trotz der
vorgeblich ungünstigen Bedingungen in
Deutschland bereits zwei Prozent der Lan-
desfläche ausreichen würden, um mit Pho-
tovoltaik den Jahresbedarf an elektrischer
Energie zu decken – und dies ohne Neu-
versiegelung allein durch die Nutzung be-
reits bebauter Flächen. Somit kann Photo-
voltaik (PV) langfristig einen erheblichen
Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Gut, dass die Deutsche Industrie- und
Parkhausbau (DIP) Lösungen für die Nut-
zung dieser Technik beim Parkhausbau
schon heute bietet. DIP hat durch entspre-
chende Projekte bereits die nötige Kompe-
tenz bei Beratung, Planung und Ausfüh-
rung bewiesen.
Potenzial und Realität
„Ein großes Potenzial für die Errichtung
von Anlagen ergibt sich z.B. bei Parkplät-
zen und Parkhäusern von Unternehmen
und Einkaufszentren. Man muss den sich
bietenden öffentlichen und nicht öffent -
lichen Parkraum einfach sinnvoll nutzen“,
so Fernando Kochems, Geschäftsführung
DIP, „und dies nicht erst beim Neubau,
sondern bei den entsprechenden Voraus-
setzungen auch durch Nachrüstung.“ Bei
kristallinen PV-Modulen geht man von
Kosten bis zu 3.000 Euro pro Kilowatt
Peak für die schlüsselfertig installierte Lei-
stung einer netzgekoppelten Photovol -
taikanlage aus. Die Entwicklung neuer Fer-
tigungstechniken und Montagesysteme
lässt allerdings die Aussicht auf stark fal-
lende Kosten in den nächsten Jahren zu.
„Rein auf die Nutzung der Anlage zur
Einspeisung in das Stromnetz lässt sich ei-
ne solche Investition allerdings meist nicht
wirtschaftlich begründen und planen.
Denn für Betreiber und Investor spielt die
schnelle Amortisation der Anlage bzw. das
Erreichen der Gewinnzone eine vorrangi-
ge Rolle“, sagt Kochems.
Das Parkhaus als „Sonnenkraftwerk“
Zukunft Parken
Der globale Energiebedarf wächst unaufhaltsam und mit ihm der CO2-Ausstoß. Für unser
Klima hat das fatale Folgen. Ein Ausweg ist die Nutzung der Sonnenenergie, denn sie birgt ein
enormes Potenzial als Energiequelle – fast 1.000 Billionen kW täglich. Erneuerbare Energien
wie Solarstrom beziehungsweise Photovoltaik bekommen eine immer größere Bedeutung und
gelten als die Technologie des 21. Jahrhunderts.
Parken aktuell · April/Mai 2011 29
Produkte+Dienstleistungen
Bei der Planung ist somit die richtige Wahl
von PV-Modul und Tragsystem entschei-
dend – Voraussetzung für Haltbarkeit (bei
Wettereinflüssen wie Sturm, Blitzeinschlag,
Schnee- und Eislast), Langlebigkeit, geringe
Wartungskosten und die zu erwartende Ren -
dite der Anlage. Die Nutzung einer bereits
vorhandenen Dachkonstruktion minimiert
den Investitionsbedarf erheblich, die geson-
derte Installation eines Montagesystems
stellt schnell die Rentabilität infrage. Deswe-
gen ist bei jedem einzelnen Projekt eine de-
zidierte Beurteilung der zu erwartenden
Anschaffungs- und Betriebskosten vorzu-
nehmen. Neben den baulichen Anforderun-
gen sind auch rechtliche und steuerliche
Dinge zu beachten – vor allem, wenn die
Anlage netzgekoppelt betrieben werden soll.
Daneben ergibt sich aber auch ein Mehr-
wert durch die Bedachung wie Regen-,
Schnee-, Sonnen- und Hagelschutz. Auch
ein Imagegewinn durch die Nutzung rege-
nerativer Energieerzeugung im Sinne der
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen wie
auch Kommunen von großer Bedeutung.
Kochems betont: „Alle harten und wei-
chen Faktoren müssen bei der Bewertung
herangezogen werden.“
PV-Modulsysteme
Je nach Einsatzort und Bauvorhaben muss
die optimale Modulart gewählt werden.
Mittlerweile sind viele Module verschiede-
ner Hersteller erhältlich – deswegen seien
hier nur die gängigsten Modultypen allge-
mein beschrieben:
• Monokristalline Module besitzen, auf-
grund des sehr hohen Siliziumgehalts
der Solarzellen, mit bis zu 24 Prozent
den derzeit höchsten Wirkungsgrad al-
ler PV-Module. Aus diesem Grund sind
sie entsprechend gut für kleinere Dach-
flächen geeignet.
• Polykristalline Module haben, aufgrund
des sehr günstigen Herstellungsverfah-
rens, zurzeit das beste Preis-Leistungs-
Verhältnis und zählen deswegen auch zu
den am häufigsten verwendeten Modu-
len weltweit. Sie haben aufgrund des ge-
ringeren Siliziumgehalts mit bis zu
18 Prozent aber einen deutlich geringe-
ren Wirkungsgrad und sind somit eher
für größere Dach flächen geeignet.
• Amorphe Siliziummodule werden
durch Aufdampfen von Silizium auf ei-
ne Trägerplatte (zum Beispiel Glas oder
Blech) hergestellt und werden daher
auch als Dünnschichtmodule bezeich-
net. Durch den geringen Materialver-
brauch, verbunden mit dem relativ ein-
fachen Produktionsprozess, sind sie
sehr preiswert in der Anschaffung. Der
Wirkungsgrad liegt jedoch mit bis zu
13 Prozent noch deutlich unter dem der
beiden anderen Modularten. Dünn-
schichtmodule werden daher auch meist
als Fassadenelement verwendet.
Ausblick
„Das Thema Nachhaltigkeit im Parkhaus-
bau in Verbindung mit Photovoltaik wird
in den nächsten Jahren auch durch verbes-
serte Techniken bei Produktion und Auf-
stellung und dadurch sinkende Kosten ei-
ne immer wichtigere Rolle spielen“, so
Kochems. „Davon bin ich überzeugt. Wir
haben im Bereich des ruhenden Verkehrs
allerdings gerade erst begonnen, das wah-
re Potenzial dieser Technik zu erkennen
und damit die Chancen im energiepoliti-
schen und volkswirtschaftlichen Sinne zu
nutzen.“ ■
Mehrwert durch Bedachung: Photovoltaik hält auch im Parkhausbau Einzug.
Tipp
An sehr warmen und sonnigen Som-
mertagen reduziert sich die Leistung ei-
ner Photovoltaik anlage um etwa zehn
Prozent. Wird jedoch bei der Installati-
on ausreichend Abstand zwischen den
PV-Modulen und der Dachfläche gelas-
sen, lässt sich die Temperatur der Solar-
zellen jedoch senken und der Wir-
kungsgrad steigern.
Für eine Nennleistung von 1 kW wer-
den Solarzellen mit einer Fläche von
etwa 8 bis 10 m² benötigt. Daraus er-
gibt sich ein tatsächlicher Energieer-
trag von etwa 70 bis 125 kWh pro
Quadratmeter und Jahr (entspricht
einer mittleren Leistungsabgabe von
8 bis 14,3 Watt pro Quadratmeter).
Que
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Produkte+Dienstleistungen
Die Contipark Unternehmensgruppe
setzt konsequent auf strategisches
Wachstum und hat durch eine mehr-
heitliche Übernahme der Besitz- und
Betreibergesellschaft die Parkgarage
„Kurhaus“ in Wiesbaden erworben.
Durch die Gesellschaftsübernahme vom
1. Januar dieses Jahreshat die Contipark
ein neues Flaggschiff in der Region Wies-
baden im Bestand. Die Parkgarage „Kur-
haus“ befindet sich in einer äußerst attrak-
tiven Umgebung an der Wilhelmstraße, die
direkt an die Fußgängerzone grenzt. Errich-
tet wurde die Garage 2006 unter dem Bow-
ling Green, einer wunderschönen Grünan-
lage vor dem Wiesbadener Kurhaus.
Parken auf höchstem Niveau
Die Besucher erwartet eine vom ADAC als
„benutzerfreundliches Parkhaus“ ausge-
zeichnete Garage, mit durchgehenden Öff-
nungszeiten und über 450 unterirdischen
sowie weiteren 70 Außenstellplätzen. Zu-
dem bietet sie hohe Sicherheitsstandards,
24 Stunden-Videoüberwachung, direkte
Zugänge zu Kurhaus und Casino sowie
Ausgänge zum Staatstheater und zur Wil-
helmstraße.
Richtungweisende Strategie
Die langjährige vertrauensvolle Zusam-
menarbeit der Contipark mit der Unter-
nehmensgruppe Strabag/Züblin, in deren
Portfolio sich die Besitzgesellschaft befand,
ermöglichte eine reibungslose Übernahme.
Der Geschäftsabschluss krönt aus Sicht
der Contipark die erfolgreiche Expansion
der vergangenen Jahre. „Strategisches
Wachstum bedeutet für uns, auch nachhal-
tig die Substanz des Unternehmens zu
stärken. Und das erreichen wir durch Ge-
sellschaftsübernahmen, den Erwerb von
Eigentumsobjekten und langfristigen Erb-
baurechtsverträgen“, erklärt Contipark-Ge-
schäftsführer Michael Kesseler.
Nachhaltige Ausrichtung
Modernste Standards, strategische Entschei-
dungskraft und Leistungsstärke zeichnen
aus Sicht des Unternehmens die vielfältigen
Geschäftsbereiche der Contipark aus und
haben wesentlich zur Expansion der Gruppe
beigetragen. Richtungweisend für die Zu-
kunft ist nach eigener Aussage die strategi-
sche Ausrichtung auf Partnerschaften zur
Umsetzung von Sonderkonzepten und inte-
grierten Verkehrslösungen sowie auf inno-
vative, nachhaltige und umweltbewusste Zu-
kunftsprojekte. Die Parkgarage „Kurhaus“ in
Wiesbaden steht als erstes Akquiseobjekt in
2011 stellvertretend für den gezielten weite-
ren Ausbau der Contipark Unternehmens-
gruppe, die derzeit mehr als 400 Parkeinrich-
tungen in über 160 Städten betreibt. ■
www.contipark.de
Parkgarage „Kurhaus“ erworben
Neues Contipark-Flaggschiff in Wiesbaden
Foto
: Wie
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mbH
Die Parkgarage mit 450 unterirdischen und 70 Außen-Stellplätzen besitzt einen direkten Zugang zum Kurhaus (l.).
HINWEISSchadensersatz für fehlerhafte, unvollständige odernicht erfolgte Eintragungen und Anzeigen kommt nurin Betracht, soweit der Schaden durch vorsätzlichesoder grob fahrlässiges Verhalten verursacht wordenist. Für den Inhalt von Eintragungen und Anzeigenund eventuell daraus entstehenden Schäden ist derAuftraggeber verantwortlich.
€ 9,– (ermäßigt)Dauerkarte: € 25,– (inkl. Katalog)Nur für Fachbesucher!Fachbesucher registrieren sich für eine kostenfreie Eintrittskarte unterwww.parken-messe.de/Eintrittskarten
- Computerzubehör und -systeme- Dauerparkverwaltung- Hard- und Software (Verwaltung)- Parkhaussysteme- Zufahrts- und Abfahrtskontrollen- Zusatzeinrichtungen in Park-
Scheidt & Bachmann fördeSamuel Spaltner, Leiter Marktbereich Deutschland, im Interview über
entervo.com 2: Green Efficiency ist eine das System umfassende Funktionalität für Effizienz steigernde Abläufe.
Parken aktuell · April/Mai 2011 51
Vorgestellt
Ruf eines Saubermanns. Wie setzt Scheidt &
Bachmann seine ambitionierten Ansprü-
che in die Tat um?
Keine Frage: Wer Produkte und Dienstleis -
tungen rund um Automobilität anbietet,
darf nicht erwarten, dass er für einen Um-
weltengel gehalten wird. Und eben das weckt
ja unseren unternehmerischen Sports geist,
hier einen nachhaltigen Wandel zu bewir-
ken. Dieser beginnt schon mal mit dem
ökologischen Grundverständnis unseres
Kerngeschäfts: Parkraumbewirtschaftung
basiert auf dem Prinzip, Parkraum verläss-
lich vorzuhalten. Das heißt: Es liegt also
schon im Wesen dieses Geschäftsmodells,
den Umwelt schädi-
genden Parksuchver-
kehr zu verringern.
Deshalb haben wir
auch integrierte Parkraum-Informations-
und -Leit sys teme entwickelt. Seit 2008 sorgt
entervo für einen grundlegenden und fort-
schreitenden Wandel in Scheidt & Bach-
mann-Systemen. Nicht zu vergessen, die
Einführung des Ressourcen schonenden
ChipCoin-Sys tems als Alternative zu den
Papier ticket-basierten Lösungen.
Die historischen Entwicklungen vor und
seit entervo in allen Ehren, aber was ist mit
den technologischen Lösungen, die in der
Gegenwart nachhaltig wirken sollen?
Wir haben hier seit der Einführung der
neuen System-Generation entervo.com 2
einiges bereits erfolgreich am Start. Green
Efficiency ist eine das System umfassende
Funktionalität. Die Geräte-Komponenten
neuester Generation verfügen über eine
intelligente und interaktiv vernetzte
Sensorik. Mit ihr lassen sich genau jene
Parameter erfassen, die für Effizienz stei-
gernde, Verbrauch reduzierende und
damit Ressourcen schonende Abläufe
letztlich bedeutsam sind.
Und was erkennen und was bewirken sol-
che cleveren Fühler?
Die Sensoren reagieren empfindlich auf
Status und Veränderungen in Bezug auf
Licht und Helligkeit sowie Geräteinnen-
und Umgebungs-Temperatur. Ergänzt
wird die Sensorik durch radar-basierte Be-
wegungsmelder. Daneben kann über soge-
nannte Profile oder Wochenprogramme
der tatsächliche Betriebsmodus angesteu-
ert werden. Konkret: Mit Green Efficiency
läuft nur noch
dann ein Gerät,
wenn es tatsäch-
lich gebraucht
wird und zwar mit maximal soviel Lei-
stung, wie es für optimalen Betrieb erfor-
derlich ist. Lassen Sie mich ein sehr an-
schauliches Beispiel nennen: Gerade im
Umfeld von Messe- und Ausstellunghallen
sind Kassenautomaten bis dato durchgän-
gig betriebsbereit, auch wenn gar keine
Veranstaltung läuft. Hier haben wir das ty-
pische Beispiel von Spitzenzeiten bis hin zu
einer kompletten „Nichtnutzung“.
Die interaktive Funktionalität von Green
Efficiency bildet praktisch sämtliche nut-
zungsrelevanten Szenarien ab: Tag-Nacht-
Zyklen, Wetterschwankungen, Auslas tungs -
intervalle mit Stoßzeiten und Nie d rig fre -
quentierung, Hoch-, Nebensaison und
komplette Ruhezeiten in den Ferien. Kurz-
um: Green Efficiency ist für uns ein kon-
sequenter Abschied aus der Ära der über-
flüssigen Dauer-Voll-Performance hin zu
einem jederzeit adäquaten Standby- und
Volumen-Management.
Dann ist es an dieser Stelle nicht nur persön-
liche Neugier, Sie zu fragen, wie hoch denn
die Einsparpotenziale tatsächlich sind?
entervo neuester Generation hilft – abhängig
von den Umgebungsbedingungen im Einzel-
fall – den Energiebedarf und damit CO2-
Emissionen um bis zu 70 Prozent zu senken.
Ich glaube, das lassen wir mal so stehen
und zum Wohle von Ökologie und Ökono-
mie so wirken. Herr Spaltner, vielen Dank
für das Gespräch. ■
rt Green Efficiency entervo Green Efficiency und die Energie des Erfolgs
Gerade im Umfeld von Parkhäusern mit stark schwankender Auslastung derParkkapazität senkt Green Efficiency den Energieverbrauch erheblich.
„Das Bewusstsein für Ökologie istund wird immer mehr zur treibenden
Kraft für Innovationen.“
Rundblick
52 Parken aktuell · April/Mai 2011
Der Wahl einer geeigneten Sicherheitsklas-
se kommt eine hohe Bedeutung zu, hat sie
doch erhebliche Auswirkungen auf den
Umfang der Investitionskosten. Der Ab-
schnitt 1 enthält deshalb Vorschläge zur
Analyse von möglichen Situationen vor
Ort, die zusammen mit den Informatio-
nen aus dem Abschnitt 2 in eine Entschei-
dungsmatrix (Tabelle 1) einfließen und
ausschlaggebend für die Einstufung des
PSA nach Tabelle 2 sind.
1. Analyse
1.1 Der Ist-Zustand: Zunächst ist bei der
Investitionsentscheidung eine qualifizierte,
realitätsnahe, nachhaltige Analyse des Ge-
fährdungspotenzials bei dem Betrieb von
PSA in öffentlichen Flächen vorzunehmen.
Hierbei sind die Erfahrungen aus der eige-
nen Vergangenheit als auch die Erfahrung
in Nachbarkommunen ein hilfreicher As -
pekt. Besonderes Augenmerk verdienen die
Fragen:
• „Wie viele Aufbruchversuche gab es im
letzten Jahr/in den letzten Jahren?“
• „Wie viele gelungene Aufbrüche gab es?“
• „Welches Täterprofil kann aus dem
angewendeten Werkzeug geschlossen
werden?“
• „Wie hoch war der monetäre Schaden?“
Die Beantwortung der genannten Fragen
liefert einen ersten Hinweis auf die erfor-
derliche Sicherheitsklasse.
1.2 Die lokale Situation: PSA-Standorte
können innerhalb einer Kommune sehr un-
terschiedliche Gefährdungspotenziale mit
sich bringen. Beispielhaft sind PSA, die un-
Parkscheinautomaten im Freien müssen – je nach
Die Stadt Köln hat gemeinsam mit der VdS Schadenverhütungs
GmbH eine Prüfvereinbarung für Parkscheinautomaten (PSA)
auf den Weg gebracht. Diese soll den Kommunen helfen, bei
der Neuanschaffung von Parkscheinautomaten die jeweils rich-
tige Sicherheitsklasse zu finden.
Neu definierte Sicherheitsstandards bei Parkscheinautomaten | Teil 2
Die Wahl der geeigneten
Tabelle 1: Matrix für die Wahl der Sicherheitsklasse
Foto
: Met
ric
0 Punkte 5 Punkte 10 Punkte 20 Punkte
Anzahl der Aufbruchsversuche in den letzten
12 Monaten Keine Selten Häufig Sehr häufig
Wiederholungsquote (wiederkehrende Taten
oder Tatserien deuten darauf hin, dass Täter
einen Standort identifiziert haben)
Keine Selten Häufig Regelmäßig
Lokale Situation Sehr belebt Belebt Wenig belebt Abseitige Lage
Aktuelle Einnahmen pro Geldkassette kurz vor
Entleerung< 300 Euro > 300 Euro > 800 Euro > 1000 Euro
Regionale Situation/Taten in Nachbarkommunen Keine Selten Häufig Sehr häufig
Parken aktuell · April/Mai 2011
Rundblick
53
mittelbar vor 24-stündig besetzten Polizei-
dienststellen aufgebaut sind, weniger ge-
fährdet als PSA, die in freien Parkflächen
(Waldparkplätze, vor Veranstaltungsorten
etc.) installiert sind. Erfahrungsgemäß wer-
den aber auch PSA im Bereich von Wohn-
gebieten oder im Bereich von attraktiven
(umsatzstarken) Innenstadtstandorten von
den Tätern attackiert. Die Täter lassen sich
bisher nur eingeschränkt von der mögli-
chen öffentlichen Wahrnehmung abhalten,
da je nach PSA-Typ und Erfahrung des Tä-
ters die Aufbruchszeiten kurz sind. Den-
noch sind abgelegene Standorte für Täter
regelmäßig interessanter.
1.3 Organisatorische Struktur innerhalb
der Kommune: Abhängig vom Entlee-
rungsintervall können die PSA bis zu vier-
stellige Euro-Beträge beinhalten. Es liegen
Erkenntnisse vor, dass die organisierten Tä-
terbanden die Entleerungsintervalle an PSA
beobachten und hieraus die Höhe des In-
halts ableiten. Es ist anzunehmen, dass ein
geringer Kassetteninhalt eine geringere
Gefährdung darstellt.
2. Entscheidungsmatrix
2.1 Allgemeines: Aus der Analyse des Ge-
fährdungspotenzials und den Kriterien in
den Absätzen 2.2 bis 2.6 kann der notwen-
dige Beschaffungsbedarf in einer Matrix
(Tabelle 1) zusammengefasst werden und
als Entscheidungshilfe für die in der VdS-
Prüfrichtlinie 3546 genannten PSA-Sicher-
heitsklassen (Tabelle 2) dienen.
2.2 Anzahl der Aufbruchversuche in den
letzten zwölf Monaten: In dieser Katego-
rie werden sowohl die Aufbruchversuche
als auch die „erfolgreichen“ Aufbrüche be-
trachtet. Unter den Begriff „Aufbruchver-
such“ fallen alle Manipulationsversuche
sowohl an den einzelnen Schließvorrich-
tungen als auch an Öffnungen und Türen
des PSA. Hiervon zu unterscheiden sind
allerdings die Schäden durch Vandalismus,
wie Eindrückungen, Schlagstellen etc.
2.3 Wiederholungsquote: Wird ein PSA
mehrfach ausgeraubt, muss dieser Stand-
ort als besonders gefährdet eingeschätzt
werden, wobei auch eine regelmäßige Wie-
derholungsanzahl vorliegen kann.
2.4 Lokale Situation: Bei der lokalen Situa-
tion ist der konkrete Einzelstandort eines
PSA zu bewerten. Hier muss ermittelt wer-
den, ob der PSA-Standort belebt oder ab-
seitig ist. Einsehbar sollte der Standort auf
jeden Fall sein. Als Wertungskriterien die-
nen Hinweise wie öffentliche Einrichtun-
gen, Cafés, Restaurants, etc. Je weniger be-
lebt und je abseitiger der PSA-Standort ist,
desto höher sollte die erforderliche Sicher-
heitsklasse sein.
2.5 Aktuelle Einnahmen kurz vor der Ent-
leerung: Aus früheren Aufbrüchen ist be-
kannt, dass der Füllgrad einer Geldkasset-
te für die Täter ein mögliches Kriterium
darstellt. Bei der Wahl der Sicherheitsklas-
se sollte daher sowohl der Entleerungs-
rhythmus als auch die aktuellen Einnah-
men des jeweiligen PSA kurz vor der
Entleerung prognostiziert werden.
2.6 Regionale Situation/Taten in Nach-
barkommunen: Bei der Ermittlung der er-
forderlichen Sicherheitsklasse kann auch
die Situation in den Nachbarkommunen
entscheidend sein. Liegen hier auffällige
Wiederholungsquoten vor, können diese
Indizien für mögliche Aufbruchsversuche
in der eigene Kommune sein.
Die Gesamtbewertung nach Tabelle 1
spiegelt das Gefährdungspotenzial der ört-
lichen Situation wider und führt über die
so ermittelte Gesamtpunktzahl zur jeweils
höchsten anzunehmenden Sicherheitsklas-
se (Tabelle 2). Hinweis: Detaillierte Analy-
sen je Standort können auch Mischungen
der Sicherheitsklassen ergeben.
Situation – besonders robust sein.
Sicherheitsklasse
Tabelle 2: Einteilung in PSA-Sicherheitsklassen
0 – 20 Punkte 25 – 45 Punkte 50 – 65 Punkte 70 – 100 Punkte
P1 P2 P3 P4
Rundblick
54 Parken aktuell · April/Mai 2011
3. Praktische Umsetzung
Die VdS-Prüfrichtlinie 3546 kann im Rah-
men des Anforderungskatalogs einer Aus-
schreibung als Instrument zur Sicherung
der Investitionsentscheidung angewendet
werden. Die Kommune kann die PSA-Klas-
se, die sie fordert, bereits in der Ausschrei-
bung definieren bzw. Angebote zu den ver-
schiedenen PSA-Klassen abfordern und
gewichten. Durch die Richtlinie wird im Be-
reich der PSA-Sicherheit eine Vergleichbar-
keit geschaffen, die wettbewerbskonforme
Ausschreibungsverfahren unterstützt.
Die Hersteller von PSA können durch An-
wendung der VdS-Prüfrichtlinie 3546 und
einem Prüfverfahren nachweisen, dass sie
ihre PSA nach dieser VdS-Prüfrichtlinie
3546 herstellen. Der Nachweis kann über
Zertifikate des VdS oder anderer akkredi-
tierter Zertifizierungsstellen erfolgen.
Wichtiger Hinweis:
Interne Sicherheitsregeln zur Einnahme-
kontrolle und zur Verwahrung von Schlüs-
seln für die Entleerung sind nicht Bestand-
teil der VdS-Prüfrichtlinie 3546 und liegen
in der Organisationsverantwortung der
Betreiber.
4. Anmerkung zur DIN EN 14450
Die DIN EN 14450 „Wertbehältnisse – An-
forderungen, Klassifizierung und Metho-
den zur Prüfung des Widerstandes gegen
Einbruchdiebstahl – Sicherheitsschränke“
kann in diesem Zusammenhang nicht an-
gewendet werden, da Parkscheinautoma-
ten nicht unter den in der Norm definier-
ten Anwendungsbereich fallen und jeder
PSA sogenannte funktionsbedingte Öff-
nungen besitzt, über die ein Täter seinen
Angriff starten würde. ■
Mechthild ZellerLH München, VerkehrszeichenbetriebKagerstraße 9, 81669 München [email protected]
Thomas WeilStadt Köln, Amt für Straßen- und VerkehrstechnikWilly-Brand-Platz 2, 50679 Köln [email protected]
Tilo KrebsSiemens AG, I MO CT ITS U PAVon-der-Tann-Str. 30, 90439 Nü[email protected]
Karl WenzelewskiDIN Dt. Institut für Normung e.V.Alexander-Wellendorff-Straße 2, 75172 [email protected]
VERFASSER
Bei der Sanierung des rund 750 Quadrat -
meter großen Freidecks der Wohnan -
lagen garage Hagebuttenweg 1 bis 15 in
Hannover kam PMMA-Flüssigkunststoff
aus dem Hause WestWood zum Einsatz.
Dadurch konnten die alten Asphalt -
oberflächen erhalten bleiben und teure
Abrisskosten vermieden werden.
Sanierung von Parkhäusern heißt oft Abriss
der schadhaften Konstruktion und deren
Neueinbau. Beides verursacht umfangrei-
che Störungen in Form von Nut zungs -
ausfällen, Lärm und Dreck sowie erhebliche
Mehrkosten. Moderne Flüssigkunststoffsys -
teme aus flexiblen PMMA-Harzen sind Ab-
dichtung und Fahrbelag in einem. Sie sind
nur ca. 7 mm dick und ca. 12 kg/qm schwer
und lassen sich fast immer auf Altbelägen
wie Beton und Asphalt aufbringen. Die Er-
fahrung zeigt, dass diese Art der substanz-
erhaltenden Sanierung regelmäßig zu einer
bis zu 30-prozentigen Kosteneinsparung
führt. Bei der Wohnanlage kam ausschlag-
gebend hinzu, dass die Auftraggeber mit der
bereits 2007 sanierten Rampe sehr zufrie-
den waren.
Den Auftrag für die Sanierung erhielt
das Fachunternehmen Großmann & Stüh-
meier GmbH aus dem ostwestfälischen
Bad Oeynhausen. Zum Einsatz kam das
UV- und witterungsbeständige sowie pfle-
geleichte WestWood Cryl Abdichtungs -
system mit einem hoch abriebfesten Struk-
turbelag.
Situation
Das zweistöckige Parkhaus bestehend aus
Freideck und Tiefgarage wurde in den 60er-
Jahren als Ortbetonkonstruktion erstellt.
Das Topdeck erhielt eine bituminöse Ab-
dichtung und einen Fahrbelag aus Asphalt.
Vor einigen Jahren gab es eine erste Instand-
haltungsmaßnahme, bei der die Fugen und
Wandanschlüsse mit Bitumenbahn nebst
Kappleisten abgedichtet wurden. Risse, Ab-
lösungen und Ausbrüche in der Oberfläche
führten dennoch zu umfangreichen Durch-
feuchtungen in der Tiefgarage.
Vorbereitung
Die Sanierung begann mit der Entfernung
der losen und verwitterten Bestandteile der
alten Abdichtung über den Fugen und an
den Randanschlüssen. Die alte Asphaltflä-
che blieb dagegen erhalten und wurde,
nachdem sie im Kreuzgang kugelgestrahlt
worden war, grundiert. Zur Vermeidung
von Pfützen bauten die Mitarbeiter von
Großmann & Stühmeier am Tiefpunkt ei-
nen neuen Bodenabfluss ein.
Durchführung
Die flüssig aufzubringende Abdichtung
kam zuerst an den Anschlüssen wie Fugen,
Wandaufkantungen und Bodenabläufen
zum Einsatz. Danach wurde die gesamte
Fläche nach dem nachfolgend beschriebe-
nen Verfahren sicher abgedichtet:
1. PMMA-Harz satt vorlegen
2. das passend zugeschnittene Vlies bla-
senfrei einarbeiten
3. danach mit dem selben Harz vollstän-
dig sättigen
So entsteht eine ca. 2 mm dicke, dauerhaft
dehnfähige und Risse überbrückende Ab-
dichtungshaut, die ein Höchstmaß an Si-
cherheit bietet. Das Verfahren wird seit
über 35 Jahren erfolgreich eingesetzt und
ist in der Fachwelt als hochwertiges Dich-
tungssystem anerkannt.
Der anschließend verlegte Verlaufmör-
tel ist eine zäh elastische Dickbeschich-
tung, die die mechanische Belastung des
Anwohnerverkehrs sicher aufnimmt. Der
Wecryl-Strukturbelag bildet die hochab-
riebfeste Verschleißschicht des Topdecks,
das abschließend mit weißem „Wecryl Fi-
nish“ markiert wurde.
Ergebnis
Da alle Produkte auf dem selben flexiblen
PMMA-Harz basieren, ist der Schichten-
verbund absolut kraftschlüssig und sicher.
Ergebnis ist zum einen eine nahtlose und
Fugen überspannende Abdichtung, zum
anderen ein in der Praxis langzeitbewähr-
ter und pflegeleichter Fahrbelag. ■
www.grossmann-stuehmeier.de
www.westwood.de
Das rund 750 Quadratmeter große Parkdeck wurde mit modernenFlüssigkunststoff systemen aus flexiblen PMMA-Harzen effizient saniert.
Interessierte Anwohner schauen den„Großmann&Stühmeier“-Mitarbeiternbeim Aufziehen des Strukturbelags zu.
Abrisskosten vermeiden
Asphalt-Parkdeck mit flexiblem PMMA-Harz saniert
Rundblick
Parken aktuell · April/Mai 2011 55
56 Parken aktuell · April/Mai 2011
Rundblick
Elektrofahrzeuge gelten als umweltfreund-
lich und daher zukunftsfähig. Nach neuen
Untersuchungen muss für den Betrieb von
einer Million Elektrofahrzeugen gerade
einmal 0,3 Prozent mehr Strom erzeugt
werden als bisher. Deshalb hat die Bundes-
regierung das Thema der Elektromobilität
aufgegriffen und sich zum Ziel gesetzt, bis
2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf
Deutschlands Straßen zu haben.
Effiziente Ladeinfrastruktur
Um dieses Ziel erreichen zu können, müs-
sen Bedingungen erfüllt sein, beispielswei-
se muss die Industrie die Batterietechno-
logie weiter verbessern. Vor allem aber ist
eine effiziente und wirtschaftliche Ladein-
frastruktur zu errichten. Dabei ist zu
beachten, dass einheitliche technische
Standards geschaffen werden. So ist grund-
sätzlich ein universeller Stecker für alle
Elektroautos nötig, der mit sämtlichen La-
destationen kompatibel ist – öffentlich zu-
gänglichen wie auch privaten Stationen in
der heimischen Garage. Adapterlösungen,
die bei Haushaltselektrogeräten für die
Verwendung in anderen Staaten üblich
sind, verbieten sich bei Elektroautos bereits
aus Sicherheitsgründen.
Darüber hinaus gilt es, rechtliche Vor-
aussetzungen für eine reibungslose Nut-
zung von Elektroautos festzuschreiben. So
fordert die nationale Plattform Elektromo-
bilität in einem Zwischenbericht zur Netz-
integration, dass öffentliche und öffentlich
zugängliche Lade-Infrastruktur für alle
Verbraucher diskriminierungsfrei und
kos tengünstig zugänglich sein soll. Elek-
tromobilität wird nur dann attraktiv sein,
wenn ein Wechsel zwischen den Ladesäu-
len verschiedener Anbieter gewährleistet
ist und Abrechnungsvorgänge unbürokra-
tisch von Statten gehen können.
Ob Verbraucher nach den bereits existie-
renden gesetzlichen Regelungen einen An-
spruch auf Benutzung bestehender Lade-
säulen haben, wird in der Fachwelt oft
verneint. Elektromobilisten wären daher
nach der bisherigen gesetzlichen Regelung
auf Kooperationsverträge zwischen den
einzelnen Ladesäulenbetreibern angewie-
sen. Allgemein wird jedoch davon ausge-
gangen, dass Betreiber von öffentlich zu-
gänglichen Ladesäulen in der Praxis schon
aus ökonomischen Gründen dritten Mo-
bilitätsanbietern und damit indirekt auch
deren Kunden tatsächlich solche Quernut-
zung ermöglichen werden.
Betreiber von Ladestationen sollten be-
reits heute einen kostengünstigen und dis-
Diskriminierungsfrei und Zugang zu öffentlichen Ladestationen muss Bedingungen erfüllen
Stecker rein, Gas geben: So einfach wird E-Mobilität
Die Autoren
Dr. Christian F. Haellmigk, LL.M. (Europakolleg Brügge), ist Partner,
Agnes Wippich, M.C.L. (Mannheim/Adelaide) ist Rechtsanwältin der Sozie-
tät CMS Hasche Sigle in Stuttgart. Beide sind auf die Bereiche Kartellrecht
und Energiewirtschaftsrecht spezialisiert.
Agnes Wippich Dr. Christian F. Haellmigk
Parken aktuell · April/Mai 2011 57
Rundblick
kriminierungsfreien Zugang zu öffentli-
chen Ladenstationen gewährleisten. An-
sonsten könnten in der Zukunft böse
Überraschungen, beispielsweise in Form
teurer Umrüstungen oder rechtliche Aus-
einandersetzungen, drohen.
Die Einhaltung von rechtlichen Vorga-
ben für die Elektromobilität gilt jedoch
nicht nur für Betreiber von neuen Infra-
struktureinrichtungen, sondern auch für
die Betreiber von bereits existierenden An-
lagen.
Gesetzliche Regelungen
So sind wegen der ständigen Zu- bezie-
hungsweise Abschaltung von Batterien an
die bereits vorhandenen Stromnetze Vor-
kehrungen zu treffen, damit es nicht zu
Ausfällen und damit zur Beeinträchtigung
der sicheren leitungsgebundenen Versor-
gung mit elektrischer Energie kommt. Be-
stehende gesetzliche Regelungen muss der
Gesetzgeber zudem dahingehend ändern,
dass Investitionen in die Errichtung und
den Anschluss von Lade-Infrastruktur ge-
fördert wird.
Den Betreibern von Messstellen und de-
ren Dienstleistern kommt ebenfalls eine
Schlüsselrolle zu. Sie haben für die Ermitt-
lung richtiger Messwerte und die korrekte
Information darüber an
die betroffenen Ge -
schäftspartner zu sor gen.
In den sich daran an-
schließenden Abrech-
nungsprozessen sind
zudem auch Daten-
schutzaspekte zu be-
rücksichtigen – dies gilt
für alle Beteiligten. Ob
und welche Vorgaben der Gesetzgeber
machen wird, ist noch nicht absehbar.
Denkbar ist nicht nur ein gesetzlich ver-
ankertes Zugangsrecht zu öffentlichen La-
destationen für Verbraucher und unter
Umständen sogar Stromlieferanten. Auch
eine Regulierung von Entgelten, die der
Betreiber für die Nutzung seiner Ladesta-
tion möglicherweise berechnet, ist nicht
auszuschließen. ■
kostengünstig?
im öffentlichen Raum nicht funktionieren.
Foto
: Mar
ko R
uh
58 Parken aktuell · April/Mai 2011
Neugierig drängten sich die Besucher vor
den Scheiben und versuchten einen Blick
ins Innere der gläsernen Boxen zu erha-
schen. Sichtlich verdutzt stellten sie fest: Die
Autos verschwinden im Leifsgade einfach
im Boden. „Unsere Technik hat die Dänen
nachhaltig beeindruckt“, schwärmt Westfa-
lia-Projektleiter Mathias Spötter. Ebenso er-
freut zeigt sich Kopenhagens Bürgermeister
Bo Asmus Kjeldgaard: „Unsere Parkstrate-
gie geht auf. Die erste Anlage, Nørre Allé,
ist jeden Abend voll besetzt und auch hier
ist der Andrang enorm.“
„Leifsgade ist auch optisch ein Highlight.
Die Stadt Kopenhagen hat sich bei der Ge-
staltung viel Mühe gegeben“, lobt Spötter.
Ein Spielplatz mit angrenzendem Basket-
ballfeld, eingerahmt von vier Boxen. Bis auf
die Fahrzeuge, die regelmäßig in den Por-
talen dieser Boxen halten, deutet nichts dar-
auf hin, dass sich hier die Einfahrten zu der
größten vollautomatischen Tiefgarage Eu -
ropas befinden. „Die Stadt Kopenhagen ent-
schied sich ausdrücklich für unser Konzept,
eine grüne Oase in der Metropole zu schaf-
fen. Dabei stand die Kombination von tech-
nischer Raffinesse und Nachhaltigkeit im
Vordergrund“, sagt Westfalia-Geschäftsfüh-
rer Andreas Gartemann.
Kinderleichte Bedienung
Von diesem besonderen Vorhaben machten
sich die rund 200 Besucher während der et-
wa zweistündigen Eröffnungsfeier an Ort
und Stelle selbst ein Bild und nutzten auch
die Chance, die Verantwortlichen der Kom-
mune – Projektchef Allan Christensen und
Bürgermeister Bo Asmus Kjeldgaard – mit
Fragen zu löchern, und ihren Wagen auf ei-
nem der insgesamt 408 Plätze abzustellen.
„Vor dem heutigen Tag konnten nur die 50
Testnutzer das Parkhaus in Anspruch neh-
men“, so der Chef der Kopenhagener Ver-
waltung anlässlich der Einweihungsfeier.
„Nun steht es allen Bürgern offen.“
Nur vier Wochen nach der feierlichen Er-
öffnung von Leifsgade ging eine dritte An-
lage des Borgholzhausener Unternehmens
in der dänischen Hauptstadt in Betrieb.
Das ärgerliche Warten an der Auffahrtsram-
pe, die lästige Parkplatzsuche und natürlich
die Sorge vor möglichen Beschädigungen
am geliebten Fahrzeug gehören für die Bür-
ger Kopenhagens nun der Vergangenheit an.
„Die Bedienung der Anlagen ist wirklich
kinderleicht. Das Auto wird einfach in der
Rundblick
Kopenhagens Bürgermeister Bo Asmus Kjeldgaard eröffnete im Februar 2011 Europas größte
vollautomatische Tiefgarage, das Leifsgade. Rund 200 Besucher nutzten den Tag der offiziellen
Eröffnung, um die besondere Technik der Westfalia Logistics Solutions Europe GmbH & Co. KG
zu testen und ihr Auto auf einem der insgesamt 408 Stellplätze zu parken.
Europas größte vollautomatische Tiefgarage
Westfalia-Parksysteme bege
Interessierte Besucher nutzen dieEröffnungsfeier und lassen sich vonFachmann Allan Christensen die Technikder Anlage erklären. Einblick in die Tiefe: Leifsgade bietet Raum für insge
Parken aktuell · April/Mai 2011 59
Box geparkt. Am Terminal identifiziert sich
der Kunde mit seiner Kredit- oder Chipkar-
te und schon startet der vollautomatische
Parkprozess, bei dem viel Wert auf Sicher-
heit gelegt wird“, beschreibt Mathias Spöt-
ter das Procedere. Bevor der Senkrechtför-
derer die Autos in der Tiefe verschwinden
lässt, werden sie per Sensorik genau vermes-
sen. „Wir verfügen über drei Höhenvarianten
und haben als maximale Länge 5,25 Meter ge-
wählt, sodass vom Klein- bis zum großzügi-
gen Geländewagen alle Autos in unseren
Parkhäusern Platz finden“, so Spötter.
Das Einparkmanöver dauert nur wenige
Minuten. „Ein Computer sucht nach einem
passenden Stellplatz und die Sicherheitssen-
sorik prüft, ob sich noch Personen in der
Box befindet. Erst wenn Fahrer und Beifah-
rer die Garage verlassen haben, fährt die Pa-
lette mit dem Auto auf Schienen zu einem
freien Platz“, erläutert der Westfalia-Techni-
ker. Gleichermaßen zügig verläuft die Her-
ausgabe des Fahrzeugs. „Wir versichern,
dass jeder Kunde sein Auto in weniger als
vier Minuten, nachdem er es angefordert
hat, zurück erhält“, verspricht Spötter.
Das Unternehmen setzt bei seinen vollau-
tomatischen Parksystemen auf Altbewähr-
tes aus der Lagertechnik. Sie basiert auf
einem Senkrechtförderer, einem Quertrans-
portwagen und der bewährten Logistik-
Software Savanna.NET. Das einzulagernde
Fahrzeug ist in diesem Zusammenhang le-
diglich ein besonders hochsensibler ein- und
auszulagernder Gegenstand, mit dem die
Spezialisten aus Borgholzhausen aber abso-
lut sicher umzugehen wissen.
„Wir bieten niemals Einheitslösungen
an, denn kein Lager ist wie das andere.
Auch unsere Parksysteme und deren Tech-
nik passen wir stets an die jeweils anderen
Voraussetzungen an“, so der Westfalia-
Geschäftsführer Andreas Gartemann. ■
www.westfaliaeurope.com
www.westafliacarpark.com
Rundblick
eistern die Kopenhagener
esamt 408 Fahrzeuge.
60 Parken aktuell · April/Mai 2011
EPA-News
Das Vortragsprogramm des 15. Kongresses
der European Parking Association befindet
sich derzeit noch in der Planung. Das Kon-
zept wurde von einem Komitee entwickelt,
dem 15 Vertreter von Wissenschaft und
Technik aus sechs verschiedenen Ländern
angehören.
Diese interdisziplinäre Gruppe hat sich
über einen Zeitraum von neun Monaten
mit dem Thema „Parken“ aus den unter-
schiedlichsten Blickwinkeln beschäftigt.
Ziel der Diskussionen war es, eine neue
Herangehensweise zu finden, wie man das
„Parken“ als einen relativ unspektakulären
Prozess so einordnen und auffächern
kann, dass man es aus einem breiten Blick-
winkel heraus als einen wesentlichen Be-
standteil und Beitrag für die Entwicklung
und das Funktionieren des Verkehrsge-
schehens in den Städten Europas definie-
ren kann.
Die Grundsatzthese, die als Vorausset-
zung für das weitere Herangehen an das
Thema aufgestellt wurde, ist folgende:
Parkraumbewirtschaftung und -manage-
ment sind integrale Bestandteile von städ-
tischer Mobilität. In der Tatsache, dass das
Angebot von bewirtschaftetem Parkraum
eine wesentliche Komponente städtischer
Infrastruktur bildet, liegt gleichzeitig die
Chance, „Parken“ nicht mehr als Problem
zu sehen sondern als positiven Beitrag zu
dem gesamten innerstädtischen Verkehrs-
geschehen, gleichbedeutend mit den ande-
ren Mobilitätsfaktoren.
Das Konferenzprogramm besteht aus vier
übergreifenden Themenschwerpunkten:
Die Wahrnehmung
Hierzu zählen im Wesentlichen drei Be-
standteile, nämlich: Wie sehen die unter-
schiedlichen Akteure das „Parken“? Was
verstehen sie darunter? Wie kann die Par-
ken Branche ihr Image verbessern?
Technologie
Dieses Thema berührt die folgenden
Aspekte: Entwicklung der Fahrzeug- und
Antriebstechnik, nachhaltiges Bauen und
Umnutzung von Parkbauten, Integration
von e-Mobilität in bestehende Parkbauten,
fahrzeugbasierte Informationssysteme.
Management
Parking Management wird insbesondere
dann eine wichtige Rolle spielen, sobald
Städte ihren Zugang für Pkw limitieren.
Dies erfordert eine Kooperation zwischen
den Stadtverwaltungen und der Park-
raumwirtschaft zum Zwecke der Integra-
tion von Straßen-
und Parkhaus-Par-
ken, Kontrolle und
Überwachung des
ruhenden Verkehrs,
Transformation von
Parkraummanagement
in Verkehrsmanagement,
Erweiterung und Anpas-
sung von Parkraummange-
ment an geänderte Ver-
kehrskonzeptionen.
Wirtschaft
Dieses Thema bewertet Parkraummanage-
ment in seiner wirtschaftlichen Bedeutung
für eine Stadt, die Nachteile von Verkehrs-
staus und deren Beeinflussung durch
Parkraumbewirtschaftung, Parkraumbe-
wirtschaftungsmodelle und die damit ver -
bundenen Kosten, wirtschaftliche Vorteile
durch Parkraumbewirtschaftung, positive
und negative Aspekte bei der Parkpreisge-
staltung bzw. Festsetzung von Parkgebüh-
ren.
Die Themen des Kongresses sind vielfäl-
tig und umfangreich, so dass parallel lau-
fende Workshops angeboten werden. ■
Weitere Informationen über
www.epacongress.eu
Vom 14. bis 16. September wird die Euroean Parking Association, der
der Bundesverband Parken e. V. angehört, ihren 15. Europäischen Kon-
gress veranstalten. Die Teilnehmer erwartet ein hochkarätiges Fachpro-
gramm und eine begleitende Fachausstellung. Ort der Veranstaltung ist das
Lingotto Kongress Center in Turin, im ehemaligen FIAT Automobilwerk.
15. europäischer Kongress der EPA vom 14. bis 16. September in Turin
Hochkarätiges Fachprogramm
EPA-News
Der italienische Branchenverband Aipark ist Veranstal-
ter des 15. EPA-Kongresses, der vom 14. bis 16. Sep-
tember in Turin stattfindet. Motto der dreitägigen
Vortragsveranstaltung ist „Parking: the new deal“.
Dabei werden Details der Parkraumbewirtschaf-
tung ebenso erörtert wie die Frage, inwiefern sich
die europäischen Städte sinnvoll erschließen und
nutzen lassen. Es soll gezeigt werden, dass Par-
ken kein Problem darstellt, sondern eine gro-
ße Chance.
Daneben stehen Diskussionen unter ande-
rem über neue Entwicklungen im Fahrzeug-
bereich und die Notwendigkeit des Parkens
als Steuerungsinstrument für urbane Mo-
bilität auf der Tagesordnung. Entwickelt
wurde das Programm von 20 Experten
eines europäischen Wissenschaftskomi-
tees. Abgedeckt werden die vier Berei-
che Wahrnehmung, Technologie, Ma-
nagement und Wirtschaft.
Der 15. EPA-Kongress wird unterstützt von
der Europäischen Kommission und steht unter der
Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes, des Umwelt-
ministeriums, der Region Piemont, der Stadt Turin, der
National Association of Italian Municipalities (ANCI)
– dem Pendant zum Deutschen Städtetag – sowie der
Vereinigung italienischer Einzelhändler (CONFCOM-
MERCIO).
Anmeldung, Aussteller und Sponsoring
Anmeldungen unter www.epacongress.eu – das Formu-
lar ist in den fünf Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch,
Französisch und Italienisch erhältlich. Ausstellern ste-
hen über 2.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. In-
teressenten können sich unter www.epacongress.eu Mo-
delle verschiedener Größen ansehen. Alle Stände sind
während der Ausstellung gleich gut sichtbar.
Mediapartner des EPA-Kongress 2011 sind unter an-
derem die Publikationen der nationalen Parken-Ver-
bände der EPA wie Parkeringsnytt, Parking News, Par-
ken aktuell und das offizielle Organ der EPA Parking
Trend International.. ■
Sponsoren können sich unter [email protected] oder telefonisch unter 0039/ 06 9576 496 über Sponsoring-Möglichkeiten informieren.
SPONSOREN
AIPARK lädt ein
Parken als Steuerungsinstrument
Plakat zum 15. EPA-Kongressin Turin
Parken aktuell · April/Mai 2011 61
62 Parken aktuell · April/Mai 2011
Verband Österreich
Kundenfreundliche Lösung fürs Parken und Strom „tanken“
Elektromobilität ja bitte!
Schon wieder geht es um einen Ersatz
für Benzin und Diesel als Kraftstoff für
unsere Autos. Nachdem sich der Hype
um Wasserstoff, Biotreibstoffe und
Erdgas gelegt hat, ist nun wieder einmal
der Elektroantrieb in den Mittelpunkt
gerückt.
Wieder einmal? Das kann man durchaus
so sagen – speziell im Hinblick darauf, dass
die ersten mit Strom angetriebenen Fahr-
zeuge fast 50 Jahre vor den Benzinkutschen
von Carl Benz, Gottfried Daimler, Sieg-
fried Marcus und Wilhelm Maybach un-
terwegs waren. Seinen Höhepunkt hatte
das Elektroauto im Jahr 1912, in welchem
20 Hersteller insgesamt fast 34.000 Fahr-
zeuge bauten. Seit dieser Zeit ging es aber,
von einigen wenigen Ausnahmen abgese-
hen, stetig bergab.
Was aber muss passieren, dass der Elektro-
antrieb nicht wieder, wie schon einmal vor
100 Jahren, ins Abseits gedrängt wird? Ei-
nerseits muss die Art und Weise, wie bis-
her die Antriebsenergie gewonnen wurde,
so teuer werden, dass sich die Erforschung
von alternativen Antriebsformen lohnt.
Dass diese Phase mittlerweile begonnen
hat, ist wohl kaum mehr zu leugnen. Da
gibt es einmal eine Reihe von aktuellen
oder schwelenden Konflikten in oder mit
Erdöl exportierenden Ländern wie Alge-
rien, Libyen, Nigeria, dem Iran, dem Irak,
Saudi-Arabien oder Venezuela, welche der
Versorgungssicherheit nicht gerade förder-
lich sind – von den immer weiter steigen-
den Preisen ganz abgesehen.
Und auch die Rohölreserven sind nicht
unbegrenzt. So gibt es eine Reihe von
Fachleuten, welche der Überzeugung sind,
dass wir den Peak Oil – also jenen Punkt,
ab welchem bereits mehr Öl gefördert wird
als es noch Reserven gibt – bereits über-
schritten haben. Was dies bei der immer
weiter steigenden Nachfrage nach Öl be-
deutet, kann sich wohl jeder selbst ausma-
len. Und dann kommt natürlich der öko-
logische Aspekt hinzu. Ausgestoßenes
Kohlenstoffdioxid, Ruß und Feinstaub
sind nur einige der Folgen der klassischen
Verbrennungskraftmaschine.
Allein schon diese Punkte zeigen, dass
die Zeit tatsächlich reif für ein Umdenken
ist. Doch wie so oft steckt der Teufel im
Detail. So gibt es noch eine Reihe von Pro-
blemen, die auf eine praktikable und auch
wirtschaftlich machbare Lösung warten.
Sei es die Lebensdauer und das Gewicht
der Akkus oder ein einheitlich genormtes
System für die Ladevorrichtungen. Und
nicht zu vergessen – natürlich die entspre-
chende Ladeinfrastruktur.
Gerade in diesem Bereich wird den Ga-
ragenbetreibern eine wichtige Aufgabe zu-
kommen. Denn wo und wann sonst soll
das Auto aufgeladen werden, als zu jenem
Zeitpunkt, an welchem es in einer Garage
steht und nicht genutzt wird. Die ersten
Stromtankstellen waren noch eher in den
Bereich „Marketing-Gag“ einzuordnen.
Eine normale Steckdose zur freien Strom -
entnahme neben einem Parkplatz montiert
und diese dann noch entsprechend
beschildert reichte oft aus, um einen inno-
vativen Eindruck zu hinterlassen. Doch die-
se Zeiten sind vorbei. Will man sich den zu-
künftigen Herausforderungen stellen, muss
man einen Schritt weiter gehen und entspre-
chende Infrastruktureinrichtungen installie-
ren, über welche auch eine Verrechnung des
getankten Stroms sein muss.
Mehr als nur ein Marketing-Gag: Österreichs erste ins Parksystem voll integrierteStromtankstelle in der Garage Technische Universität Lehargasse in Wien Mariahilf
Verband Österreich
Aber wie? Die WIPARK-Garagen GmbH hat diesen
Schritt getan und vor kurzem in einer Ko-
operation mit Wien Energie und Schrack
Technik in der Garage Technische Universi-
tät Lehargasse in Wien Mariahilf Österreichs
erste ins Parksystem voll integrierte Strom-
tankstelle eröffnet. An insgesamt neun Stell-
plätzen können dort Besitzer von Elektro-
fahrzeugen in Zukunft sowohl parken, als
auch gleichzeitig ihre Batterien aufladen.
Das Tanksystem ist direkt über eine
Schnittstelle mit der Parkabfertigungsanla-
ge verbunden: Der Kunde stellt sein Auto ab,
steckt es an einer der Steckdosen der Strom-
tankstelle an, identifiziert sich an der Lade-
säule mit seiner Parkkarte, wählt den ent-
sprechenden Stellplatz aus und das System
verrechnet am Ende des Parkvorganges al-
les in einem Vorgang: Parken und Tanken.
„Dass wir die Möglichkeit bieten, die Steh-
zeiten der Fahrzeuge dafür zu nutzen, die
Akkus wieder aufzuladen, ist ein entschei-
dender Schritt und unser Beitrag in Rich-
tung emissionsfreier und damit umwelt-
freundlicher Mobilität“, so WIPARK-Chef
Werner Böhm. ■
Mit DI Werner Böhm übernimmt ein er-
fahrener Immobilien-Profi nun nach der
WIPARK Garagen GmbH auch die Ge-
schäftsführung der Städtischen Parkraum-
management GmbH (kurz STPM). Beide
Unternehmen gehören zur Wiener Stadt-
werke Holding. DI Böhm, der zuvor unter
anderem bei „Best in Parking“ (Breitender
Gruppe), bei Arealis und Wiener Wohnen
tätig war, über seine neue Aufgabe: „WI-
PARK und STPM sind die Spezialisten für
den ruhenden Verkehr in Wien. Wir haben
in der Vergangenheit gezeigt, dass wir in-
novative Projekte wie Wiens erste Fahrrad-
garage oder Wiens erste E-Tankstelle in ei-
ner Garage realisieren können, und ich
möchte diese Innovationskraft auch in Zu-
kunft mit meinem Team unter Beweis stel-
len.“
Der 48-jährige bekennt sich zu einem
intelligenten „Modal Split“: „Ziel ist es, den
Verkehr vernünftig auf verschiedene Ver-
kehrsträger zu verteilen und dadurch eine
Parkraumbewirtschaftung zu erreichen,
die die Interessen der Wirtschaft und des
Handels mit den Ansprüchen der Wohn-
bevölkerung harmonisiert. Park+Ride
Anlagen verschränken den öffentlichen
Verkehr mit dem Individual-Verkehr.“ Das
Off-Street-Parkraumangebot sei eine Chan -
ce, den öffentlichen Raum neu zu gestal-
ten. ■
Erfahrener Immobilien-Profi neuer Chef von WIPARK und STPM
Innovation und Nachhaltigkeit im Fokus
DI Werner Böhm
Auto abstellen, Kabel einstecken, mit der Parkkarte identifizieren, Stellplatz auswählen
Parken aktuell · April/Mai 2011 63
64 Parken aktuell · April/Mai 2011
Verband Schweiz
Umkehrverkehr
Alle wollen nach Hause – gle
Das Parkhaus Messe Zürich wurde im De-
zember 1997 eröffnet und ist als zentrales
Parkhaus für die Besucher der Messen und
Veranstaltungen in den ebenfalls neu er-
stellten Hallen der Messe Zürich, des be-
nachbarten Hallenstadions sowie des
Theaters 11 konzipiert worden. Mit der Er-
öffnung des Parkhauses sind umliegende
Parkplätze aufgehoben worden und das
umliegende Wohnquartier vom Suchver-
kehr entlastet.
In den Jahren 2007/2008 erfolgte unter
laufendem Betrieb die Aufstockung um
zwei Parkebenen mit insgesamt 550 Park-
plätzen und der Bau einer zusätzlichen
Ausfahrrampe für das erste und das zwei-
te Parkgeschoss. Heute stehen im Parkhaus
2.000 Parkplätze zur Verfügung.
Besucher und Veranstaltungen
Im Gebäude der Messe Schweiz finden an
ca. 120 Tagen pro Jahr Messen und Anläs-
se unterschiedlichster Grösse statt. Im Hal-
lenstadion, das bis zu 13.000 Besucher
fasst, spielt der Zürcher Schlittschuhclub
seine Heimspiele, es finden Konzerte mit
internationalen Stars statt, diverse Sport-
anlässe wie Art on Ice, Tennisturniere und
das Sechstagerennen. Der jährliche CSI ist
ein Pferdesportanlass mit internationaler
Ausstrahlung.
Nebst etlichen Messen ist das Parkhaus
vor allem bei vielen Events im Hallensta-
dion innert gut zweieinhalb Stunden voll
ausgelastet. Bei komplett belegtem Park-
haus müssen Besucher wegen des begrenz-
ten Stauraums weggewiesen werden, damit
Kreuzungen und Zufahrtstraßen frei blei-
ben. Zu besonders starkem Andrang füh-
ren gleichzeitig in den Messehallen und im
Hallenstadion stattfindende Anlässe. Die
Events im Hallenstadion gelangen in der
Regel abends zur Aufführung und enden
zwischen 22 und 23.30 Uhr. So weit so gut,
das Parkhaus ist voll – sehr gut für den
Parkhausbetreiber. Die Probleme begin-
nen, wenn alle Besucher gleichzeitig nach
Hause fahren wollen.
Stellen Sie sich doch vor, 2.000 Autos
wären schön nebeneinander aufgereiht.
Bei zwei Metern Breite pro Auto ergibt das
eine Mauer von 4.000 Metern Länge. Und
alle Autos fahren fast gleichzeitig los und
steuern auf ein Nadelöhr von vier Ausfahr-
ten zu …
Tatsachen
Im Normalbetrieb steht für die Entleerung
der sechs Obergeschosse mit mehr als
1.600 Parkplätzen ein einspuriger Ausfahr-
wendel zur Verfügung, der im Erdgeschoss
zu vier Ausfahrstationen führt. Nach der
Parkhausausfahrt mündet der Verkehr in
eine stark befahrene öffentliche Straße mit
einer Kapazität von 1.600 Fahrzeugen pro
Stunde. Die Einmündung ist mit einem
Lichtsignal gesteuert, das den Bussen des
öffentlichen Verkehrs Priorität einräumt.
Von den wegfahrenden Fahrzeugen fahren
mehr als 80 Prozent in die gleiche Rich-
tung.
Umkehrverkehr
Natürlich haben sich Parkhausplaner und
Verkehrsingenieure Gedanken über die
Entleerungszeit gemacht und Berechnun-
gen angestellt. Mangels anderer Alternati-
ven musste man schliesslich in Kauf neh-
men, dass es für viele Parkplatzbenutzer zu
Wartezeiten von über einer Stunde führen
würde, wenn sich nach einem grösseren
Anlass alle Leute gleichzeitig auf den
Heimweg begeben wollten.
In der Realität fehlt den Autofahrern na-
türlich die Geduld und das Verständnis, so
lange warten zu müssen, bis man endlich
auf die zeitweise ebenfalls überlastete Stra-
ße gelangt. In den obersten Parkgeschos-
sen ist mit bis zu 30 Minuten zu rechnen,
bis die Ausfahrrampe erreicht ist. Auf dem
Ausfahrwendel funktioniert das Reißver-
schlussprinzip recht gut, aber je weiter
oben man parkiert hat, desto mehr Ein-
Umkehrverkehr? Was heißt das? Sollen unsere Besucher vor
dem Parkhaus umkehren oder wollen wir sie auf den öffentli-
chen Verkehr „umkehren“? Nein, wir wollen die Autofahrer in
möglichst kurzer Zeit aus dem Parkhaus auf die Straße bringen.
Verband Schweiz
eichzeitig
mündungen liegen vor einem. Hupkonzer-
te, Reklamationen, Aggressionen usw. sind
die Folgen, mit denen sich der Betreiber
des Parkhauses befassen muss.
Für uns als Betreiber stand fest, dass mit
der Zeit die Akzeptanz des Parkhauses lei-
den würde und mit Umsatzeinbussen zu
rechnen wäre. Wir haben verschiedenen
Überlegungen zur Verbesserung der Aus-
fahrzeit gemacht, u.a. mit der Regelung der
Einfahrt in den Ausfahrwendel durch Per-
sonal in jedem Stockwerk, also zum Bei-
spiel 20 Fahrzeuge aus dem ersten Ge-
schoss, dann aus dem zweiten usw. Später
am Abend fahren fast keine Autos mehr ins
Parkhaus, also warum nicht den Auffahr-
wendel zum Ausfahren nutzen?
Testphase
Zu Testzwecken haben wir an diversen An-
lässen die bestehenden statischen Wegwei-
ser und Signaltafeln in den Parkebenen
und in den Ein- und Ausfahrwendeln mit
neuen Fahrrichtungen überklebt und den
Einfahrwendel zum Ausfahren freigege-
ben. Wir wollten es eigentlich den Auto-
mobilisten überlassen, welchen der beiden
nun zur Verfügung stehenden Ausfahrwe-
ge er wählt. Obwohl temporär zwei Aus-
fahrten aus dem Parkgeschoss zur Verfü-
gung standen, stellten wir fest, dass die
meisten Autofahrer (>75%) trotzdem die
reguläre Ausfahrt benutzten; vermutlich
weil für sie selbstverständlich war, dass, wo
man eingefahren ist, man nicht ausfährt.
Bei weiteren Versuchen haben wir dann je-
dem Parkgeschoss nur eine Ausfahrmög-
lichkeit zugewiesen. Auf diese Weise konn-
ten wir den Stau gleichmäßiger verteilen.
Die Wartezeiten in den Parkebenen glichen
Später am Abend fahren fast keine Autos mehr ins Parkhaus, also warum nicht den Auffahrwendel zum Ausfahren nutzen?
66 Parken aktuell · April/Mai 2011
sich an, und die Lenker in den obersten
Parkgeschossen waren nicht mehr benach-
teiligt. Aufgrund dieser Erkenntnisse ha-
ben wir uns entschlossen, dieses Konzept
einzuführen.
Interne Wegweisung für Umkehrverkehr
Da das manuelle Anpassen der statischen
Wegweiser auf die Dauer zu zeitaufwändig
wäre, haben wir uns trotz beträchtlicher
Kosten entschlossen, das Parkhaus mit dy-
namischen LED-Signalen auszurüsten.
Diese können verschiedene Texte (Aus-
fahrt, Autobahn usw.) oder Fahrrichtun-
gen (Richtungspfeile, verbotene Fahrrich-
tung, Abbiegeverbot usw.) anzeigen. Die
über 100 LED-Anzeigetafeln und LED-Si-
gnale werden einzeln via Datenkabel ange-
steuert. Auf einem PC sind verschiedene
Programme hinterlegt, mit denen alle
LED-Signale je nach Auslastung und vor-
gesehenem Ausfahrmodus mit einem Tas -
tendruck geschaltet werden können.
Stockwerkpläne zeigen den Schaltzustand
aller LED-Signale auf dem Monitor an.
Wenn alle Besucher angekommen sind
und nur noch mit wenigen Einfahrten ge-
rechnet werden muss, stellen wir das Park-
haus auf Umkehrverkehr um.
• Im Erdgeschoss wird mit Absperrgittern
und Pylonen die Zufahrt zu den oberen
Parkebenen abgesperrt. Diese Maßnah-
me dient auch der Verkehrsführung der
ausfahrenden Fahrzeuge.
• In den Parkebenen 1 und 2 wird die zu-
sätzliche Ausfahrrampe freigegeben.
• Wenn sichergestellt ist, dass keine Fahr-
zeuge mehr aufwärts fahren können,
wird mit einem Tastendruck am PC das
entsprechende Programm gewählt und
alle LED-Wegweiser und Signale stellen
auf Umkehrverkehr um.
• Noch einfahrende Fahrzeuge werden ins
Untergeschoss geleitet, das über separate
Rampen erschlossen ist.
• Die Ausfahrtsbarrieren werden geöffnet.
Die Kunden müssen das Parkticket nicht
in den Ausfahrtsapparat einschieben, un-
ser Personal nimmt es entgegen und stellt
mit einem Blick fest, ob die Parkgebühr
bezahlt worden ist.
• Detektoren bei den Ausfahrten stellen die
Frequenzzunahme fest und leiten diese
Zahlen an den Verkehrsleitrechner der
Stadtpolizei weiter. (siehe auch Abschnitt
weitere Maßnahmen). Das Lichtsignal
vor der Straßeneinmündung erhält nun
zugunsten des ausfahrenden Verkehrs
längere Grünzeiten.
Fazit
Mit diesen Maßnahmen ist es uns gelun-
gen, den nach wie vor unvermeidlichen
Rückstau auf den Parkebenen gleichmäßi-
ger zu verteilen. Bis das Parkhaus nach
einer Veranstaltung entleert ist, dauert es
mit der heutigen Kapazität von 2.000 Fahr-
zeugen praktisch gleich lang wie vor der
Aufstockung, das heißt circa 60 bis 75 Mi-
nuten.
Wir haben ebenfalls geprüft, ob es effi-
zienter ist, das Lichtsignal bei der Straßen-
einmündung auszuschalten und den Ver-
kehr manuell zu regeln. Entgegen unserer
Meinung brachte das Lichtsignal die bes-
seren Ergebnisse.
Optimal wäre es, wenn sich nur so viele
Fahrzeuge in Bewegung setzen würden,
wie ohne Rückstau ausfahren können. Das
ließe sich machen, wenn zum Beispiel
nicht mehr die Möglichkeit der Vorauszah-
lung der Parkgebühr angeboten würde
und gleichzeitig die Anzahl der automati-
schen Zahlstellen reduziert würden. Dar-
aus resultierten jedoch viel längere Warte-
zeiten vor den sieben Zahlstellen, was beim
Publikum auf Unverständnis stoßen wür-
de. Wir sehen es als das kleinere Übel an,
im Auto sitzend die Wartezeit zu verbrin-
gen als im Regen oder in der Kälte stehend
zu warten.
Verband Schweiz
Mit den dynamischen LED-Signalen lassen sich verschiedene Texte (Ausfahrt, Autobahn usw.) je nach Verkehrssituation anzeigen.
Dynamische Anzeigetafeln weisen denWeg bei der Ausfahrt.
Parken aktuell · April/Mai 2011 67
Weitere Maßnahmen
Mit unserem neusten Projekt zur weiteren Verbesserung der Aus-
fahrzeiten messen wir nun mit einer Kamera den aus dem Hal-
lenstadion tretenden Besucherstrom. Diese Daten werden mit ei-
nem Computerprogramm ausgewertet, das laufend die erwartete
aktuelle Ausfahrzeit berechnet und das Publikum im Hallensta-
dion via Anzeige auf Monitoren orientiert. Dies mit der Absicht,
die Leute zu veranlassen, noch im Hallenstadion zu verweilen be-
vor sie zu ihren Fahrzeugen gehen.
Gleichzeitig werden diese Informationen auf dem Verkehrs-
leitrechner der Stadtpolizei verarbeitet und die Lichtsignalanla-
gen auf den Wegfahrrouten schalten bereits vor der Zunahme des
Verkehrsaufkommens auf längere Grünzeiten. Dieses Projekt ist
noch in der Optimierungsphase. Nach deren Abschluss werden
wir die Ausfahrzeiten auch in der Kassenhalle des Parkhauses auf
Monitore aufschalten. ■
Heinz Burkhardt
Präsident ParkingSwiss
Verband Schweiz
Andreasstrasse 65, 8050 Zürich
1995-1997Bau des Parkhauses mit 1.450 Parkplätzen1 Untergeschoss, Erdgeschoss, 4 Obergeschosse3 Einfahren, 3 Ausfahrten, 1 Auffahr- und ein Ausfahrwendel1 Treppenhaus, 4 Aufzüge4 automatische Kassen, 1 bediente Kasse24 Außenparkplätze für Lkw und BusseVerkaufsstand mit Grillangeboten
Dezember 1997Eröffnung
2007-2008Aufstockung um 2 Parkgeschosse mit total 550 ParkplätzenParkplatzangebot neu 2000 Parkplätze Bau einer zusätzlichen Ausfahrrampe für Parkgeschosse 1 + 2Abbruch des bestehenden Treppenhauses wegen der Erstel-lung von zwei zusätzlichen Aufzügen, Wiederaufbau desTreppenhausesVergrößerung der Kassenhalle, 6 automatische KassenDie Aufstockung erfolgte unter laufendem Betrieb.
Fragen an die Geschäftsstelle des Bundesverbands Parken e.V.
Auslastung und Belegung eines Parkhauses
Frage:
Wie soeben telefonisch besprochen, bitten
wir um Auskünfte des Verbands zum The-
ma Kennzahlen zur Auslastung von Par-
kierungsanlagen. Unsere Häuser in N. N.
sind 24 Stunden geöffnet. Zwei Häuser
sind primär Veranstaltungshäuser und von
der Lage her etwas weiter von der Innen-
stadt entfernt. Was versteht man aus Ver-
bandssicht unter einer sehr guten, guten
und mittleren Auslastung?
Antwort:
Innerhalb des Verbandes haben wir keine of-
fizielle Definition des Begriffs „Auslastung“.
Ebenso wenig gibt es konkrete Zahlen, die
eine Auslastung im Sinne einer Skala von gut
bis schlecht beschreiben. Das liegt daran,
dass ein Parkhaus immer individuell ent-
sprechend seiner wirtschaftlichen und loka-
len Gegebenheiten wie auch seines Einsatz-
zwecks beurteilt werden sollte. So ist ein
„Veranstaltungsparkhaus“ vor dem Hinter-
grund der Vorhaltung von Parkplätzen wäh-
rend der Veranstaltungen zu betrachten,
wenn es um die Frage der Wirtschaftlichkeit
und damit der Auslastung geht. Zeiten, in
denen keine Veranstaltung stattfindet, blei-
ben somit unberücksichtigt.
Kommt man auf diese Weise zu einem
negativen Ergebnis, sollte zunächst unter-
sucht werden, ob die Zahl der Veranstal-
tungen erhöht werden kann, um den Er-
trag zu steigern. Ist dies nicht möglich,
stellt sich die Frage, welche Maßnahmen
greifen können, um den Belegungsgrad
während der Veranstaltungen zu erhöhen.
Wenn auch in dieser Richtung keine Ver-
besserungen zu erzielen sind, sind wirt-
schaftliche Überlegungen anzustellen, zum
Beispiel eine Erhöhung der Parkpreise.
Letztlich steht also die wirtschaftliche
Betrachtung im Vordergrund und nicht die
Orientierung an abstrakten Zahlen. Glei-
ches gilt für ein innerstädtisches Parkhaus,
welches der Öffentlichkeit zur Nutzung zur
Verfügung steht. Auch hier ist zunächst die
Frage zu stellen, ob ein kostendeckender
Ertrag erzielt wird, der gleichzeitig einen
unternehmerischen Gewinn abwirft.
Will man die Auslastung ermitteln, sollte
dies nur im Zusammenhang mit dem Nut-
zungszweck geschehen. Das heißt, ein
Parkhaus, das dem allgemeinen innerstäd-
tischen Verkehr zur Verfügung steht, dient
dem Zweck, den Pkw-Nutzern, die in die
Stadt fahren, das Parken zu ermöglichen.
Dies geschieht regelmäßig zu den üblichen
Geschäfts- und Bürozeiten. Folglich sollte
man auch nur diese Zeiten in die Prüfung
der Belegung/Auslastung einbeziehen. Das
ist besonders wichtig bei Häusern, die
24 Stunden geöffnet sind. Die Einbeziehung
der Nachtzeiten würde das Bild verfälschen.
Man kann die Nachtöffnungszeiten mit in
die Beurteilung einbeziehen, wenn das Park -
haus auch von Anwohnern genutzt werden
soll. Dann allerdings sollte man diese Nut-
zungszeit separat von der Tagesöffnung
auswerten.
Generell empfehlen wir bei der Ermitt-
lung der Auslastung eine Orientierung an
den örtlich allgemein üblichen Geschäfts-
zeiten. Die Frage, ob eine Auslastung sehr
gut, gut oder mittelmäßig ist, ist – wie
Im Idealzustand schwankt die Belegung eines Parkhauses in den Hauptnutzungszeiten zwischen 50 und 100 Prozent .
Foto
: Shu
tter
stoc
k
Ratgeber
Parken aktuell · April/Mai 2011 69
Frage:
Wir haben seit Oktober 2010 unsere Park-
garagen auf EC-Kartenzahlung umgerü-
stet. Das hat natürlich Vor- und Nachteile.
Der Nachteil besteht darin, wie Sie sicher-
lich wissen, dass die Parkgebühr nicht be-
zahlt wird, durch Nichteinlösung der Last-
schrift. Daher unsere Frage, ob es bei den
allgemeinen Geschäftsbedingungen den
Hinweis gibt, dass der EC-Karteninhaber
seine Einwilligung zur Herausgabe seines
Namens und seiner Anschrift bei Nichtein-
lösung der Lastschrift erteilen muss?
Antwort:
In den von unserem Verband empfohlenen
AGB haben wir die Klausel nicht verankert.
Wir haben seinerzeit, als die AGB neu ge-
fasst worden waren, von einem Mitglieds-
betrieb einen Hinweis erhalten, dass dieser
eine entsprechende Klausel einfügt. Diese
lautet wie folgt: „Bei Bezahlung des Miet-
preises mittels EC- oder Kreditkarte erteilt
der Mieter dem Parkhausunternehmer un-
widerruflich die Zustimmung zum Einzug
des Mietpreises im Lastschriftverfahren.
Bei Rücklastschrift des Mietpreises er-
mächtigt der Mieter den Parkhausunter-
nehmer, seine Anschrift bei der Bank zu er-
fragen und zusätzlich zu den anfallenden
Bankgebühren und -spesen eine Bearbei-
tungsgebühr in Höhe von 15 Euro zu er-
heben.“ ■
Zahlen mit EC-Karte und AGB
oben dargestellt – in erster Linie wirt-
schaftlich zu beantworten. Will man sich
an prozentualen Auslastungsquoten orien-
tieren, dann spricht man ab einer Bele-
gungsquote von 60 Prozent und mehr von
einer guten Auslastung. Wir würden dann
von einer sehr guten Auslastung sprechen,
wenn das Haus über längere Strecken hin-
weg täglich zu nahezu 100 Prozent belegt
ist; immer vor dem Hintergrund der zu be-
trachtenden Zeiträume.
Wir hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen
konnten und stehen Ihnen für weitere Fra-
gen natürlich gern zur Verfügung.
Anmerkung der Redaktion:
Ein Parkhaus wäre theoretisch zu 100 Pro-
zent belegt, wenn es zum Beispiel bei einer
24-stündigen Öffnungszeit immer besetzt
wäre. Dies wäre auf der einen Seite ein Ide-
alzustand, verkehrspolitisch aber negativ,
da hierdurch ein ständiger Parksuchver-
kehr verursacht würde.
Die Definition, die einmal für normale
Innenstadtparkhäuser gefunden wurde,
war so, dass man die Hauptgeschäftszeit
der jeweiligen Stadt, zum Beispiel von
zehn bis 20 Uhr als Maßstab nahm und
dann feststellte, welchen Belegungsgrad
das Parkhaus in dieser Zeit (auf Stunden-
basis) hat. Aber auch ein solcher Maßstab
ist wenig aussagekräftig, da es zum Bei-
spiel von zwölf bis 15 Uhr zu einer Voll-
besetzung kommen kann, während nach-
mittags und abends das Parkhaus
leerläuft. Dann ergäbe sich zum Beispiel
eine Ausnutzung von durchschnittlich 50
Prozent, obwohl in den Mittagsstunden
Verkehrschaos herrscht. Die meisten Nut-
zer würden dann sagen, da kann man
nicht mehr hinfahren, obwohl die Ausnut-
zung nur bei 50 Prozent liegt.
Noch auffälliger ist das geschilderte Bei-
spiel eines Veranstaltungsparkhauses, das
ja oft nur für diesen Zweck gebaut wird.
Wenn dann kein anderer Nutzerkreis ge-
wonnen werden kann, muss man sich von
vornherein darüber im Klaren sein, dass
dies ein Defizithaus ist, das unter der
Überschrift „Kultursubventionen“ läuft.
Der Idealzustand eines Parkhauses ist
dann gegeben, wenn die Belegung in den
Hauptnutzungszeiten zwischen 50 und
100 Prozent schwankt, ohne dass der Be-
setztzustand über längere Zeit anhält und
zu längeren Stauungen führt. Bei Parkhäu-
sern in Einkaufszentren wird oft gefragt,
wie oft ein Stellplatz am Tag umgeschlagen
wird. Dies hängt natürlich von der Attrak-
tivität des Zentrums und der daraus fol-
genden Verweildauer der Besucher ab. Hier
ist oft ein fünffacher Umschlag eines Stell-
platzes zu beobachten. ■
Für den Nutzer bequem, für den Betreiber manchmal riskant: Zahlen per Karte
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70 Parken aktuell · April/Mai 2011
Verbandsnachrichten
Geschäfte und Wohnungen im früheren ParkhausDie Mitglieder im Ausschuss Bau und Un-
terhaltung haben kürzlich in Münster/
Westfalen getagt und interessante Ein-
drücke von den Projekten der Westfäli-
schen Bauindustrie gewinnen können. Das
ehemalige Parkhaus Stubengasse wurde im
Zuge von innerstädtischen Neubauent-
wicklungen in ein Wohn- und Geschäfts-
haus umgewandelt. Im Erdgeschoss befin-
det sich auch eine Fahrradstation für Kurz-
und Dauermieter. Die Anlage arbeitet im
Dauermieterbereich vollautomatisch, Ta-
gesparker hebeln ihren Drahtesel mit der
Hand auf den Ständer.
Ferner besichtigten die Teilnehmer das
Parkhaus Theater, in dem zurzeit eine
umfangreiche Betonsanierung bei laufen-
dem Betrieb durchgeführt wird. Ein be-
sonderes Highlight auf Grund seiner Ge-
staltung und Verkehrsführung ist das
neue Parkhaus „Alter Steinweg“, welches
vor rund einem Jahr in Betrieb genom-
men wurde. Das nächste Projekt des Aus-
schusses ist die Aktualisierung des Bau-
werkskontrollplans. Die aktuelle Fassung
stammt aus dem Jahr 2007 und soll über-
arbeitet werden. ■
Der Ausschuss Bau und Unterhaltung machte sich in Münster ein Bild von Projekten der Westfälischen Bauindustrie.
Parken aktuell · April/Mai 2011 71
Verbandsnachrichten
Akzeptanz von KartenzahlungenDer technische Ausschuss im Bundesver-
band Parken e.V. hat auf seiner Sitzung am
17. Februar dieses Jahres über die Vor- und
Nachteile der Akzeptanz von Kreditkarten
im Parkhausbereich diskutiert. Vor dem
Hintergrund der Sicherheitsanforderun-
gen (PCI-DSS) der Kartengesellschaften
erscheint der damit verbundene personel-
le, organisatorische und vor allem finan-
zielle Aufwand gemessen an den Vorteilen
der Akzeptanz äußerst fraglich zu sein.
Dies gilt insbesondere auch vor dem Hin-
tergrund, dass der Anteil der durch Kredit-
karten erzielten Umsätze, gemessen am
Gesamtumsatz, sehr gering ist.
Der Ausschuss wird noch in diesem Jahr
eine Empfehlung an die Verbandsmitglie-
der aussprechen, die sich auch auf den Ein-
satz beziehungsweise die Akzeptanz von
EC-Karten beziehen wird. Zur Vorberei-
tung wird die Geschäftsstelle des Verban-
des über eine Mitgliederbefragung den
Umfang von Kredit- beziehungsweise EC-
Kartenzahlungen feststellen. ■
Entwicklung der EinstellzahlenDer Verband wird in Kürze eine Erhebung
über die Entwicklung der Einstellzahlen
im Vergleich der Jahre 2010 zu 2009 durch-
führen. Dazu werden die Daten von aus-
gewählten Mitgliedsbetrieben ermittelt,
um ein repräsentatives Ergebnis zu erhal-
ten. Die letzte Umfrage bezieht sich auf die
beiden Jahre 2008 und 2007. Danach war
die Tendenz im Jahr 2008 gegenüber dem
Vorjahr leicht abnehmend. Die Auswer-
tung der Ergebnisse erfolgt in Zusammen-
arbeit mit dem betriebswirtschaftlichen
Ausschuss.
Die Mitglieder des Ausschusses werden
Mitte des Jahres 2011 ihre aktuelle Ener-
giekostenanalyse veröffentlichen. Seit nun-
mehr vier Jahren werden die Verbrauchs-
werte und -kosten im Energiebereich ana-
lysiert und bewertet. Dabei liegt ein
besonderes Augenmerk auf Maßnahmen
zur Energieeinsparung und Reduzierung
von Energiekosten. Einige Mitgliedsbetrie-
be konnten ihren Energieverbrauch durch
Einsparungsmaßnahmen signifikant sen-
ken.
Die Auswertung der aktuellen Erhebung
wird in Kürze abgeschlossen sein. Die
Möglichkeiten zur Energiekostensenkung
werden auch im November auf dem Kom-
petenzforum Thema sein. ■
Der Verband überarbeitet derzeit
seinen Internetauftritt. Dabei wird er
von den Mitgliedern des Marketing-
ausschusses unterstützt. Die neue
Webseite wird voraussichtlich zur
PARKEN 2011 online gehen. ■
Relaunch derVerbandsseite
www.parken.de
72 Parken aktuell · April/Mai 2011
Verbandsnachrichten
Leserbrief zum „Parkhaustest“ (Parken aktuell, Ausgabe 79, Seite 34/35)
Kooperation mit dem ADACNun hat es uns in der Parkhausbranche
auch getroffen. Der ADAC hat seinen er-
sten Parkhaustest in Deutschland durchge-
führt. Ganz so wie den Tunneltest, den
Rastplatztest, den Crashtest oder den Kin-
dersitztest. Dass er diese Testreihen durch-
führt, entspricht seinem Selbstverständnis
als Interessenswalter der Verbrauchergrup-
pe „Autofahrer“. Deshalb ist es nicht ver-
wunderlich, dass auch wir als Teil der Mo-
bilitätskette getestet werden, ob wir wollen
oder nicht.
Der Unterschied zur Zertifizierungsrei-
he „Das benutzerfreundliche Parkhaus“
besteht darin, dass das Zertifikat ein vom
ADAC verliehenes Qualitätssiegel ist, wel-
ches nur dann vergeben wird, wenn sich
ein Parkhaus darum bewirbt. Erfüllt es die
Prüfkriterien des ADAC, wird es als „be-
nutzerfreundlich“ qualifiziert.
Bei dem jetzt neuen Test werden wir ge-
prüft, ohne, dass wir darum gebeten ha-
ben. Das ist der Unterschied.
Bei uns in der Branche gibt es jetzt Stim-
men, die den Test befürworten und eben so
viele, die ihn ablehnen. Das ist einerseits
verständlich: Der Test ist neu für uns, und
wir haben keinen Einfluss auf seine Durch-
führung; wir können nur zusehen, uns auf-
regen oder aber das Beste daraus machen.
Wer sich einmal, wie ich, die Mühe ge-
macht und die Prüfkriterien sowie deren
Gewichtung zur Beurteilung angeschaut
hat, wird schnell feststellen, dass diese we-
der utopisch noch unerreichbar sind. Im
Gegenteil, sie zeugen nach meiner Auffas-
sung von einem qualifizierten und verant-
wortungsvollen Umgang mit dem Thema
„Parkhaus“. In der Gewichtung der einzel-
nen Testaspekte spiegeln sich zum großen
Teil die Wünsche unserer Kunden wider.
Und glauben Sie mir: Wer ein in die Jahre
gekommenes und in seiner Funktionalität
schlecht zu betreibendes Parkhaus im Be-
stand hat, es aber trotzdem vorbildlich
führt, wird beim Test nicht durchfallen!
Klar, er wird auch nicht die Spitze der Be-
wertungsskala erreichen. Das macht aber
nichts. Es ist wie in der Mode: Mit einem
neuem Kleid bin ich (meist) gut angezo-
gen, mit einem alten Kleid, das noch gut
in Schuss ist, ebenfalls. Nur, es wird nicht
mehr auf dem Laufsteg spazieren geführt.
Mit einem alten Kleid, das schmutzig und
zerrissen ist, ist mein Eindruck negativ,
man wird sich von mir abwenden.
Das Fazit
Mein Fazit ist: Den Test zu ignorieren, ist
nicht ratsam; ihn zu boykottieren bringt
nichts, denn der ADAC führt ihn ohnehin
durch.
Verbandsnachrichten
ist der SchlüsselWas also bleibt uns übrig? Wir sollten ver-
suchen, wie in der Vergangenheit auch, mit
dem ADAC zu kooperieren. Er ist unzwei-
felhaft die Lobby unserer Kunden. Wer das
vergisst, begeht in meinen Augen einen gro-
ßen Fehler. Die Tür, die uns beim ADAC of-
fen steht, heißt „Zusammenarbeit“.
Wir sollten dabei mitwirken, dass die
Prüfkriterien nicht nach Belieben oder
Lust und Laune der jeweiligen Prüfer ge-
ändert werden. Wir sollten darauf einwir-
ken, dass die Gewichtung der Prüfkriterien
zur Beurteilung der Garage weiterhin kon-
stant sind, so dass auch ein Betreiber eines
alten Parkhauses die Chance hat, den Test
zu bestehen. Wir sollten uns als Verband
regelmäßig mit der Prüfabteilung des
ADAC austauschen, so dass wir Verständ-
nis für unsere Positionen wecken können.
Wir sollten dem ADAC auch generell er-
lauben, den Test durchzuführen.
Das besondere Charakteristikum an ihm
ist ja, dass er unangemeldet und sozusagen
„ohne Vorwarnung“ durchgeführt wird.
Man kann ja sein generelles Einverständ-
nis auch nur auf ein Jahr beschränken und
dann wieder erneuern, oder auch nicht.
Für mich besteht der Vorteil darin, dass
die Prüfer in Zweifelsfällen bei dem Betrei-
ber nachfragen und somit Unklarheiten
schon im Vorfeld ausgeräumt werden kön-
nen. Das ist für den Parkhausbetrieb von
Vorteil. Der Parkhaustest selbst ist ja noch
nicht schlimm. Ernst wird es erst, wenn die
Beurteilung suboptimal aus- und die Regen-
bogenpresse deswegen über einen herfällt.
Dann ist Schadensbegrenzung angesagt.
Hier wäre es nicht schlecht, wenn wir ein
paar Tage vor Veröffentlichung der Tester-
gebnisse informiert würden, so dass wir uns
auf die Interviews und Fragen der Presse
einrichten können. Ich glaube, das ließe sich
bewerkstelligen. Auch hier ist die Koopera-
tion mit dem ADAC der Schlüssel zur
Brandbekämpfung.
In diesem Sinne ist meine Empfehlung:
Machen wir das Beste daraus. ■
Claus Schnell, Bavaria Parkgaragen GmbH
Mitglied im Vorstand des
Bundesverbandes Parken e. V.
Verbandsnachrichten
74 Parken aktuell · April/Mai 2011
PARKEN 201111./12. Mai 2011Rhein-Main-Hallen, Wiesbadenwww.parken-messe.de
Mitgliederversammlungdes Bundesverbandes Parken e. V.Mitgliederversammlungdes Bundesverbands Parken e. V.12. Mai 2011Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
EPA – POLIS Parking Workshop„The role of parking in sustainable urban transport“17. Mai 2011, 9 bis 17 UhrRathaus, Marktplatz 1, Stuttgart
15. EPA-Kongress„Parking – The new Deal“: 15. europäischer Kongress der European Parking Association (EPA)14. bis 16. September 2011Lingotto Congress Center, Turin, Italien
Kompetenzforum Parken10. November 2011Hotel MaritimWürzburg
Intertraffic27. bis 30. März 2012Amsterdam RAI
PARKEN 201319./20. Juni 2013Wiesbaden
TERMINE 2011 – 2012 – 2013
Frauenparkplätze mit Anleitung in der PassauerTiefgarage Römerplatz
Zusendung eines Lesers zu unserer jüngsten Bildstrecke(Parken aktuell, Nr. 80, Seite 28)
Zu guter Letzt...
„Optimiertes Parken in Athen“ Gesehen auf Spiegel online