Aufruf an die Wirtschaft: STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT „DIGITALES AFRIKA“ Neue Technologien und innovative Lösungen werden die Zukunft unseres Nachbarkontinents Afrika bestimmen. Für deutsche und europäische Unternehmen birgt die Digi- talisierung zudem klare Entwicklungschancen und enormes Wachstumspotenzial! Durch eine neue Strategische Part- nerschaft im Bereich der Informations- und Kommunika- tionstechnologien (IKT) ergreift die deutsche Entwicklungs- zusammenarbeit (EZ) zusammen mit der Privatwirtschaft die Chance, das Potenzial des digitalen Afrikas zu erschlie- ßen und nachhaltig in Wert zu setzen. Afrika gehört zu den am schnellsten wachsenden Infor- mations- und Kommunikationstechnologiemärkten der Welt. Mit mehr als 1 Mrd. Menschen bietet Afrika einen gro- ßen unerschlossenen Markt und besticht mit seiner jungen Bevölkerung, zunehmender Mobilität und technologischer Innovation. In den vergangenen Jahren konnten sich mo- derne Informations- und Kommunikationstechnologien in zahlreichen Anwendungsbereichen etablieren. Laut Welt- bank besitzen dort aktuell mehr als 650 Mio. Menschen ein Mobiltelefon – mehr Nutzer als in Europa oder den USA; ebenso werden durch bargeldloses, mobiles Bezahlen be- reits Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe generiert. Vor Ort sieht sich die Privatwirtschaft jedoch mit zahlrei- chen Herausforderungen konfrontiert. Viele afrikanische Länder sind für deutsche Unternehmen – insbesondere den Mittelstand – weitgehend Neuland. Die Rahmenbedingun- gen für wirtschaftliche Tätigkeiten im IKT-Bereich und das soziokulturelle Umfeld sind schwer einzuschätzen; etablier- te Kontakte und vertraute Partner sind auf der geschäftli- chen wie auf der politischen Ebene zumeist rar. Gleichzeitig ist klar: Neue Arbeitsplätze und nachhaltiges Wirtschafts- wachstum können nur Resultat von privatwirtschaftlichem Engagement und vermehrten Investitionen sein. Kernanliegen der neuen Afrikapolitik des Bundesminis- teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (BMZ) ist genau dies: die Schaffung neuer wirt- schaftlicher Perspektiven für Afrika – insbesondere in Bezug auf Ausbildungsmöglichkeiten, Schaffung von guter Beschäftigung und Einkommen sowie die Stärkung der Pri- vatwirtschaft vor Ort. Die Digitale Agenda der Bundesregie- rung regt an, Digitalisierung als wichtigen Baustein der Ent- wicklungszusammenarbeit zu nutzen. Durch IKT können nachhaltige Entwicklungsziele schneller, umfassender und wirksamer erreicht werden. Gleichzeitig werden Transpa- renz und Berechenbarkeit erhöht. Noch wichtiger aber sind innovative Lösungen, die erst durch den Einsatz neuer Tech- nologien möglich werden. ZIELSETZUNG STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT Die Strategische Partnerschaft will private Investitionen und verantwortungsvolles Unternehmertum im IKT-Be- reich durch Maßnahmen der EZ wirkungsvoll flankieren und verstärken. Wirtschaftlicher Erfolg kann so nachhaltig gestaltet werden und ermöglicht positive ökonomische, soziale und ökologische Effekte für die afrikanische Bevöl- kerung. Dabei will sich die Strategische Partnerschaft auf deut- sche Kernkompetenzen im IKT-Bereich konzentrie- ren. Sie stellt ausgewählte Partnerländer mit hohem Umsetzungspotenzial in den Mittelpunkt und unterstützt die Anwendung von IKT-Lösungen in wirtschaftlich und entwicklungspolitisch relevanten Sektoren wie Bildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung, Stadtentwicklung, Me- dien, öffentliche Verwaltung und Good Governance, aber auch nachhaltige Wirtschafts- und Finanzsystementwick- lung. Angesprochen ist insbesondere die gesamte Bandbreite der deutschen IKT-Wirtschaft – vom innovativen Start-up bis zum etablierten Großunternehmen. Die Partnerschaft soll dabei so schlank wie möglich gestaltet werden und öffent- lichen und privaten Partnern eine gemeinsame Plattform bieten. © Thomas Koehler/photothek.net