1 Asthma und COPD Asthma – Prävalenz Weltweit (2014) 330 Millionen Menschen, 250.000 Todesfälle/a 90% durch effektivere Behandlung vermeidbar Deutschland (2014) Kinder: etwa 10% aller Kinder Erwachsene: etwa 5% aller Erwachsenen Todesfälle: ca. 5000 pro Jahr Kosten der Behandlung: ca. 2 Mrd. Euro Quelle: Global Asthma Report 2014 der Global Asthma Network (GAN) Steering Group
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Asthma und COPD - wuecampus2.uni-wuerzburg.de · Differentialdiagnose Asthma-COPD Asthma bronchiale COPD Alter Kinder, Jugendliche Erwachsene>40 J Ursachen Allergene, Trigger exogeneNoxen
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Asthma und COPD
Asthma – Prävalenz
Weltweit (2014)
330 Millionen Menschen, 250.000 Todesfälle/a
90% durch effektivere Behandlung vermeidbar
Deutschland (2014)
Kinder: etwa 10% aller Kinder
Erwachsene: etwa 5% aller Erwachsenen
Todesfälle: ca. 5000 pro Jahr
Kosten der Behandlung: ca. 2 Mrd. Euro
Quelle: Global Asthma Report 2014 der Global Asthma Network (GAN) Steering Group
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Asthma
‐ Erhöhte Entzündungsbereitschaft bzw. eine chronische Entzündung der Atemwege ‐ Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber äußeren Reizen ‐ Die Schleimhaut in den Bronchiolen schwillt an, die glatte Muskulatur verkrampft sich, der dadurch reduzierte Durchmesser behindert den Atemluftstrom
Pfeifende Atmung, Husten, Gefühl von Enge in der Brust, anfallsartige AtemnotChronische Entzündung struktureller Umbau (Remodeling) von Lungengewebe
nicht umkehrbare Verengung der Atemwege und bleibende Beeinträchtigungender Lungenfunktion
Asthma – welche Formen gibt es?
Allergisches Asthma
• Allergisches Asthma tritt oft familiär gehäuft auf und beginnthäufig im Kindes‐ oder Jugendalter
• Bei Patienten mit allergischem Asthma löst der Kontakt mit demAllergen die Asthma‐Symptome aus.
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Nicht‐allergisches Asthma (intrinsisches Asthma)• chronische Entzündung und Überempfindlichkeit in den
Atemwegen
• beginnt fast immer erst im Erwachsenenalter, häufig nach einerVirusinfektion der Atemwege
Mischform: häufigste Form im Erwachsenenalter• Auf der Basis eines allergischen Asthmas kann sich über einen
dauerhaften Entzündungszustand eine allgemein erhöhteEmpfindlichkeit der Bronchien entwickeln
• die Patienten reagieren dann auch auf unspezifische Reize wieZigarettenrauch, Infektionen und kalte oder verschmutzte Luftmit Symptomen
Asthma – welche Formen gibt es?
Grad Häufigkeit Symptome Tag Symptome Nacht FEV1
Intermittierend
75%
≤2x/Wo ≤2x/Monat >80%
Persistierendleicht
<1x/d >2x/Monat >80%
Persistierendmittelgradig
20% täglich >1x/Wo ≤60%<80%
Persistierendschwer
5% ständig häufig <60%
Asthma bronchiale: Schweregrade
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Therapieziele beim Asthma bronchiale
Zwei primären Therapieziele
• die Unterbrechung der akuten Atemwegsobstruktion im„Asthmaanfall“ Bronchodilatatoren (reliever)
• die langfristige Suppression der Atemwegsentzündung undVerminderung der bronchialen Hyperreagibilität Entzündungshemmende Medikamente (controller)
Pharmakologische Intervention: nicht heilbar, aber gut behandelbar
‐ Wirksameste Controller ‐ Wirkungseintritt nach 1 Woche
UAW: ‐ lokal. Candida‐Befall Mundhöhle‐ bei hohen Dosen auch system. UAW möglich
Glucocorticoide
Systemisch: Prednisolon
bei mittelschweren und schweren akuten Anfällen
‐ Wirkungseintritt innerhalb weniger Stunden‐ abruptes Absetzen möglich (da Kurzzeitthereapie)
• Neben ihrer antientzundlichen und antiallergischen Wirkungfördern Glucocorticoide die Wirksamkeit von β2‐Adrenozeptor‐Agonisten durch Erhöhung der Expression von β2‐Adrenozeptoren
• ß2‐Agonisten verbessern durch die Bronchienerweiterung dieinhalative Aufnahme von GCC
Therapie der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung
2-Agonisten
Ipratropiumbromid, TiotropiumAnticholinergika
Falls 2-Agonisten nicht ausreichend wirksam sind, Dauertherapie nur bei Wirksamkeitsnachweis (Auslassversuch)
Theophyllin
Besserung nur bei 10-15% der Patienten (asthmatische Komponente)
Therapieversuch unter spirometrischer Kontrolle
Glucocorticoide
Ambroxol, Bromhexin, AzetylcysteinExpektoranzien
RoflumilastPDE-4-Hemmer
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Muskarinrezeptor-Antagonisten
Wirken vorbeugend und nicht sofort beschwerdelindernd (Wirkeintritt nach 30-60 min)
Therapie
parasympatholytisch: Mundtrockenheit
ZNS: Kopfschmerzen
Vorsicht bei: Engwinkelglaukom, Miktionsstörungen
UAW
Antagonismus an
muskarinischen Acetylcholinrezeptoren
Mechanis-mus
Ipratropium
Tiotropium
Substanzen
Applikation p.i.
Ipratropium: t1/2 3h Wirkdauer 4-6h
Tiopropium: t1/2 5d (!) Wirkdauer >24h
Pharmako-kinetik
Roflumilast
Phosphodiesterase-4-Hemmer
Indikation: COPD und chronische Bronchitis
PDE-4 Hemmung > cAMP ↑ v.a. in Immunzellen
UAW: Gewichtsverlust, Depression
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Glucocorticoide
• Inhalative Glucocorticoide werden in der Langzeittherapie derCOPD – anders als beim Asthma bronchiale ‐ nur bei Patientenmit rezidivierenden Infektexazerbationen eingesetzt.
Sekretolytische Therapie
• Bei ausgepragter bronchialer Hypersekretion, zähemBronchialsekret, Sekret‐Retention evtl sekretolytische Therapie
• Acetylcystein, Ambroxol
• am subjektiven Therapieerfolg orientiert
• nach 1 Jahr absetzen, wenn Nutzen nicht deutlich vorhanden
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Unterschiedliche Wirksamkeit von Therapeutika gegenAsthma und COPD