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Federation of German-American Clubs e.V. Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Juli 2015 | N o 2 IN DIESER AUSGABE IN THIS ISSUE Einladung D-A-Tag Frankfurt Amerikahäuser – Kennedy Infozentrum Kiel 70 Jahre nach Kriegsende – Contemporary Witness Reports 48. Pfennigbasar in Karlsruhe » 04 » 10 » 16 » 28 CONVENTION KASSEL
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Association of Good Neighbors gazette No 2 2015

May 08, 2023

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Page 1: Association of Good Neighbors gazette No 2 2015

Federation of German-American Clubs e.V.

Verband der Deutsch-Amerikanischen

Clubs

Juli 2015 | No 2

IN DIESER AUSGABE

IN THIS ISSUE

Einladung D-A-Tag FrankfurtAmerikahäuser – Kennedy Infozentrum Kiel70 Jahre nach Kriegsende – Contemporary Witness Reports48. Pfennigbasar in Karlsruhe

» 04» 10» 16» 28

CONVENTION KASSEL

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2 gazette N° 2 | Juli 2015

John B. ErmersonBotschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Bundesrepublik Deutschland

Prof. Dr. Werner WeidenfeldCentrum für angewandte Politikforschung(Foto: CAP)

Georg Friedrich Prinz von Preußen(Foto: WikiMedia)

Horst SeehoferMinisterpräsident des Freistaates Bayern(Foto: CSU)

Harald LeibrechtKoordinator für transatlantische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt

E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S

I M P R E S S U M Herausgeber | Publisher: Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs / Federation of German-American Clubs e.V. c/o Jacob Schrot Weidensteig 4 · 14776 Brandenburg Tel. 0176 [email protected]

Redaktion | Editorial office: Dana Kittel · E-Mail: [email protected] Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne Hayner Hefner übersetzt. All English texts without bylines are translated by Anne Hayner Hefner.

Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des „Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs / Federation of German-American Clubs e.V.“ The “gazette“ is the official publication of the “Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs / Federation of German-American Clubs e.V.“ (a registered non-profit organization).

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen vor. Reports signed with the name of the author do not necessarily reflect the opinion of the editor, who reserves the right to change or shorten articles.

Koordination und Umsetzung: Ehrler Druck, Johannes-Fuchs-Straße 6, 71254 Ditzingen, E-Mail: [email protected]

Grafik und Layout: Arno Pfleghar, Print- und Web-Design, [email protected]

Erscheinungsort: Stuttgart gazette online: www.vdac.de

Titelbild: Studenten vor dem Rathaus

Die gazette 3/2015 erscheint im November 2015Redaktionsschluss: 15. Oktober 2015Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und Ihre Fotos in einer Mindestgröße von 1 MB / 1000 KB ausschließlich an die gazette-Redaktion:[email protected] Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen immer genannt sein.

The gazette 3/2015 will be published in November 2015. Editorial Deadline: October 15, 2015 Please submit your articles as a Word file and your photos in a minimum size of 1 MB / 1000 KB to the gazette editor: [email protected] .Please don’t forget to include the names of authors and photographers.

Fred B. IrwinEhrenpräsident der American Chamber of Commerce in Germany

D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer Spen-de unterstützen? Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne eine Spendenbescheinigung aus. Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur Verfügung:

T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation of German-American Clubs (FGAC) with a donation? The FGAC is a non-profit organization for the welfare of German-American international friendship relations and given non-profit-status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the Federal German Tax Bureau in Kaiserslautern. Bank and Account information for your kind consideration:

Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Über-weisungsformular immer zuerst die Stadt, dann der Club und dann den Verwendungszweck einzutragen.

The Treasurer requests: When making bank trans-fers to the Federation, please always list the city first, then the Club and then the intended use of the funds.

Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS

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3gazette N° 2 | Juli 2015

vor siebzig Jahren befreiten die Alliierten unter der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika das nationalsozialistische Deutschland von seinen Irren und Wirren. Das Ende des dunkelsten Kapitels europäischer Geschichte markierte gleichermaßen den Beginn eines neuen Bandes zwischen den Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks.

Unter der Initiative von General Lucius D. Clay bildeten sich in der Nachkriegszeit in den westlichen Besatzungszonen deutsch-amerikanische Freundschaftsclubs, welche den Nährboden für jenen zivilgesellschaftlichen Kontakt schufen, von dem wir bis heute schöpfen. Aus Feinden wurden Freunde, aus Stereotypen wurde Verständigung, aus Konfrontation wurde Kooperation.

Jahr für Jahr zeigen wir als Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs, dass es sich lohnt die Freundschaft zwischen den Menschen als DNA der transatlantischen Beziehungen nicht nur zu bewahren, sondern zu fördern und stetig zu stärken. Jene Erinnerung ist damit auch Aufgabe, denn jede Freundschaft braucht gegenseitige Fürsorge und Verständnis – in guten wie in herausfordernden Zeiten.

In dieser Ausgabe blicken wir nicht nur auf siebzig Jahre Kriegsende zurück, sondern informieren auch über die vielfältigen Aktivitäten auf Club- und Verbandsebene, welche diese Freundschaft heute prägen.

Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke in der zweiten Ausgabe der gazette im Jahr 2015!

Ihr

Jacob SchrotPräsident

I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L

Liebe Leserinnen und Leser der gazette,

Dear gazette Readers,

Seventy years ago, the Allied Forces under the leadership of the United States of America freed Germany from National Socialism. The end of the darkest chapter of European history marked the beginning of a new bond between people on both sides of the Atlantic.

With the initiative of General Lucius D. Clay, German-American friendship clubs were founded across the Western occupation zones. They fostered a positive atmosphere for civil society contact – a fundament that we still build upon in our effort for transatlantic understanding. Enemies turned into friends, stereotypes into understanding, confrontation into cooperation.

Year by year, we – as the Federation of German-American Clubs – symbolize the effort to not only protect, but renew and steadily strengthen this friendship between people as the DNA of the transatlantic partnership. The end of the second great war of the past century is not only memory, but task and mission for the future. Every friendship needs mutual care and understanding — in both good and in challenging times.

In this edition, we not only look back to the seventieth anniversary of the end of the Second World War, but also inform about the diverse activities of member clubs and the Federation which define German-American friendship nowadays.

I wish you exciting insights in this year’s second edition of the gazette!

Yours,

Jacob SchrotPresident

VDAC AKTUELL | FGAC NEWS Einladung/Programm DA-Tag in Frankfurt . . 4

Anmeldeformular DA-Tag in Frankfurt . . . . 5

Ab nach Kassel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Convention in Kassel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Convention – Wochenend-Erlebnis für Studenten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

20 Jahre „K-Town“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

FORUM | FORUMKennedy Infozentrum Kiel . . . . . . . . . . . . . 10

Historischer Liberty Convoy . . . . . . . . . . . . 12

Kriegsende in Mitteldeutschland . . . . . . . 14

Contemporary Witness Reports. . . . . . . . . 16

VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . 18

FORUM | FORUMDie Tornisterschrift „USA“ der Wehrmacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Propaganda in der Kriegsgefangenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 21

STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE My Time at Central Michigan University . . 22

Ein abwechslungsreiches Jahr an der Florida State . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Deutsche Austauschstudenten 2015/16 . . 24

CLUB NEWS Das Orgelmuseum in Valley. . . . . . . . . . . . 25

Frühstück im Mutter-Kind-Haus . . . . . . . . 26

JAZZ NIGHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Glücksmomente aus 20 Jahren . . . . . . . . . 27

Der 48. Pfennigbasar und seine Folgen . . . 28

„Hinter den Kulissen“ . . . . . . . . . . . . . . . . 29

US-Generalkonsul Hublers Abschied . . . . 30

12. Siegerland-Besuch der Germanna Foundation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Jocelyn B. Smith feiert Tour-Abschlusskonzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

DAGN besuchte mit US Schulbus die Düsseldorfer Nacht der Museen . . . . . . . . 33

Alte Wetzlarer Tür und Leica-Kamera schreiben transatlantische Geschichte . . . 34

Ein unvergessliches Fest mit Freunden . . . 35

Get-Together zum Thema „Die Türkei in der Nato“ . . . . . . . . . . . . . . 35

DAFC Freundschaftstag im US-Konsulat . . 36

VDAC ALUMNI CLUB NEWS Orientierungsseminar in Tübingen. . . . . . . 37

Studenten-Kurzinterview: Welche deutsche Redewendung / Wort (ohne englisches Gegenstück) gefällt dir am Besten?. . . . . . 39

Jacob SchrotPräsidentPresident

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4 gazette N° 2 | Juli 2015

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Der VDAC lädt Sie herzlich ein zur Feier des Deutsch-Amerikanischen Tages

am 10. Oktober 2015 um 17.00 Uhr in den Frankfurter Römer

Als Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten wird der VDAC die Lucius D. Clay-Medaille an den „Candybomber“ der Berliner Luftbrücke, Gail S. Halvorsen, verleihen.

The FGAC cordially invites you to celebrate German-American Day

on October 10th at 05.00 p.m. at the Römer (city hall) of Frankfurt/Main

Highlighting our celebration this year, we will award the Lucius D. Clay-Medal to „Candybomber“

Gail S. Halvorsen of the Berlin Airlift from 1948

Tagungsprogramm Freitag, 09. Oktober

Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels

19.00 Gemeinsames Get-together mit der Möglichkeit zu Abendessen und Drinks im Restaurant Chicago Meatpackers Frankfurt City, Untermainanlage 8, 60329 Frankfurt/Main Tel.: 069 - 23 16 59, Internet: www.chicago-meatpackers.com (Selbstzahler)

Samstag, 10. Oktober

9.00-12.00 VDAC-Präsidententreffen im InterCity Hotel Frankfurt Airport, Am Luftbrückendenkmal 1, 60549 Frankfurt/Main

12.00-14.00 Möglichkeit zur Teilnahme am Mittagsbuffet im InterCity Hotel Frankfurt Airport (Selbstzahler)

17.00 Festakt zum Deutsch-Amerikanischen Tag 2015 im Frankfurter Römer, Römerberg 27, 60311 Frankfurt/Main Im Anschluss Empfang und Abendessen im historischen Gewölbe des Frankfurter Römer (Selbstzahler)

Sonntag, 11. Oktober

9.00-11.00 VDAC Vorstandssitzung im InterCity Hotel Frankfurt Airport

RahmenprogrammSamstag, 10. Oktober

10.00 Stadtrundfahrt, 12,90 € / p.P. (Selbstzahler), anschließend Mittagessen, Treffpunkt Innenstadt (Haltestelle Römer/ Paulskirche)

alternativ:

10.00 Führung im Fraport Airline-Archiv mit Kurator Hector Cabezas, Terminal 2, Gebäude 151, D-60549 Frankfurt-Flughafen (http://www.hectorcabezas-aviatic.de)

Sonntag, 11. Oktober

09.30 Gottesdienst (in englischer Sprache) mit Gail S. Halvorsen, Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, Gemeinde- haus Eckenheim, Eckenheimer Landstr. 262, Frankfurt/Main

10.00 Führung im Airline-Archiv mit Kurator Hector Cabezas (http://www.hectorcabezas-aviatic.de)

AgendaFriday, October 9th

Individual arrival of guests and registration at participating hotels

07.00 p.m. Get-together with dinner and drinks at restaurant Chicago Meatpackers Frankfurt City, Untermainanlage 8, 60329 Frankfurt/M. Tel.: 069 - 23 16 29, www.chicago-meatpackers.com (payable on site)

Saturday, October 10th

09.00-12.00 a.m. FGAC President’s Meeting at InterCity Hotel Frankfurt Airport, Am Luftbrückendenkmal 1, Frankfurt/M.

12.00 a.m.-2.00 p.m. Lunch buffet at InterCity Hotel possible (payable on site)

17.00 p.m. Ceremony to celebrate German-American Day 2015 at the Römer (city hall) of Frankfurt/, Römerberg 27, Frankfurt/M.

Afterwards Reception and dinner in the historical vaulted cellar of the Römer – city hall – (payable on site)

Sunday, October 11th

09.00-11.00 a.m. FGAC Board Meeting at InterCity Hotel Frankfurt Airport

Social ProgramSaturday, October 10th

10.00 a.m. Sightseeing Bus Tour, 12,90 € p.p. and lunch (payable on site),meeting point in downtown Frankfurt (bus stop Römer/Paulskirche)

10.00 a.m. Guided Tour at Fraport Airline-Archives with curator Hector Cabezas, Terminal 2, Gebäude 151, 60549 Frankfurt- Flughafen (airport), www.hectorcabezas-aviatic.de)

Sunday, October 11th

09.30 a.m. Worship Service (in English) with Gail S. Halvorsen at the Church of the Latter Day Saints, Gemeindehaus Eckenheim, Eckenheimer Landstr.262, Frankfurt/M.

10.00 a.m. Guided Tour at Fraport Airline-Archives with curator Hector Cabezas, Terminal 2, Gebäude 151, 60549 Frankfurt-Flughafen (www.hectorcabezas-aviatic.de)

E I N L A D U N G I N V I T A T I O N

Jacob SchrotPresident FGAC

Jacob SchrotPräsident des VDAC

Fotos © PIA Stadt Frankfurt am Main, Tanja Schäfer (Skyline), Karola Neder (Literaturhaus, Historischer Garten)

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5gazette N° 2 | Juli 2015

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Anmeldung / Registration Convention 2015 in Frankfurt/Main Anmeldung als (bitte ankreuzen) Registration as (please check box):

Name, Titel | Name, Title:

Vorname | First Name:

Anschrift | Mailing Address:

Telefon | Phone:

Email-Adresse | Email address:

Club:

Ich werde teilnehmen an … (bitte ankreuzen) | I will participate in … (please mark box). Bitte die entsprechende Zahl der Begleitpersonen (Partner, Familie) einsetzen / Fill in number of accompanying persons (spouse, family members)

Bis 04. September erbeten | Reservation deadline 04. September

Freitag / Friday 19.00 / 07.00 p.m. Get-together im Restaurant Chicago Meatpackers Frankfurt City, Untermainanlage 8, Frankfurt/M., Tel.: 069 - 23 16 59, www.chicago-meatpackers.com, Selbstzahler / payable on site

Samstag / Saturday 09.00/ 09.00 a.m. VDAC-Präsidententreffen im / FGAC President’s Meeting at InterCity Hotel Frankfurt Airport

17.00 / 05.00 p.m. Verleihung der Lucius D. Clay-Medaille 2015 im Frankfurter Römer / Presentation of the Lucius D. Clay-Medal 2015 at the Römer (city hall), Römerberg 27, 60311 Frankfurt/Main Im Anschluss / Empfang und Abendessen im historischen Gewölbe des Frankfurter Römer / Afterwards Reception and dinner in the historical vaulted cellar of the Römer (city hall), Selbstzahler / payable on site

Sonntag / Sunday 9.00-11.00 /a.m. VDAC Vorstandssitzung / FGAC Board Meeting at InterCity Hotel Frankfurt Airport

Rahmenprogramm / Social Program Bitte wählen Sie den gewünschten Programmpunkt aus / Please choose from the following:

Samstag / Saturday 10.00/ 10.00 a.m. Stadtrundfahrt, 12,90 € p.P. und Mittagessen, Treffpunkt Innenstadt (Haltestelle Römer/Paulskirche) / Sightseeing Bus Tour, 12,90 € p.p. and lunch, meeting in downtown Frankfurt (bus stop Römer/Pauls- kirche) Selbstzahler/payable on site 10.00 / 10.00 a.m. Führung im Fraport Airline-Archiv mit Kurator Hector Cabezas / Guided Tour at Fraport Airline- Archives with curator Hector Cabezas, Terminal 2, Gebäude 151, 60549 Frankfurt-Flughafen (www.hectorcabezas-aviatic.de)

Sonntag / Sunday 09.30 /09.30 a.m. Gottesdienst (in englischer Sprache) mit Gail S. Halvorsen, Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage / Worship Service (in English) with Gail S. Halvorsen at the Church of the Latter Day Saints, Gemeindehaus Eckenheim, Eckenheimer Landstraße 262, 60435 Frankfurt/Main 10.00/10.00 a.m. Führung im Fraport Airline-Archiv mit Kurator Hector Cabezas / Guided Tour at Fraport Airline- Archives with curator Hector Cabezas, Terminal 2, Gebäude 151, 60549 Frankfurt-Flughafen (www.hectorcabezas-aviatic.de)

INTERCITY HOTEL FRANKFURT AIRPORT Am Luftbrückendenkmal 1, 60549 Frankfurt/M., Tel.: 069 697099 Fax: 069 69709-555 EZ/Single: 51 € Nacht, DZ/Double: 57 € Nacht, excl. Frühstück /breakfast Frühstück/Breakfast: 22 € Reservierung bis / Reservation until: 24.07.2015, verfügbar/available: EZ/single: 55, DZ/double: 30

HOTELS | ACCOMMODATION :

Online: www.vdac.de · E-Mail: [email protected] Per Post: Bettina Weißgerber, Königsberger Str. 22, 73760 Ostfildern

ANMELDUNGEN | REGISTRATION

IBIS FRANKFURT CITY MESSE Leonardo-da-Vinci-Allee 40, 60486 Frankfurt/M., Tel.: 069 286070, Fax: 069 28607 777 E-Mail: [email protected], EZ/Single: 50 € p.P, , DZ/Double: 50€ Nacht, incl. Frühstück / Breakfast; verfügbar/available: DZ/double 20 · Reservierung bis / Reservation until: 31.07.2015,Keyword: VDAC e.V.

FLEMING’S DELUXE FRANKFURT MAIN-RIVERSIDELange Str. 5, 60311 Frankfurt/Main, Tel.: 069 219300, Fax: 069 219 30-599EZ/single: 120 € Nacht, incl. Frühstück, DZ/double: 140 € Nacht, incl. Frühstück, Reservierung bis / Reservation until: 02.09.2015, Stichwort/Keyword: VDAC e.V., verfügbar/available: EZ/single: 10, DZ/double: 10Individuelle Unterkünfte: www.airbnb.de

Hinweis: Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der Anmeldung über unser neues Onlineformular!

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6 gazette N° 2 | Juli 2015

Das war im deutsch-französischen Krieg 1870/71 angeblich der Spruch, mit dem Bis-marck und Moltke Napoleon III. nach Kassel in Gefangenschaft schickten.

Im Mai 2015 bedeutete das eher die Aussicht auf ein erfreuliches Wochenende. Weder die schlechte Wettervorhersage noch der kurzfristig ausgerufene Lokführerstreik konnten verhindern, dass die 68. Convention in Kassel ein Erfolg wurde. Nur wenige streikbedingte Abmeldungen sowie akzeptables, am Sonntag sogar traumhaftes Wet-ter, straften unsere Befürchtungen Lügen.

Die Conventionteilnehmer, die schon am Frei-tag angereist waren, erlebten einen Begrüßungs-abend hoch über den Dächern von Kassel unmit-telbar zu Füßen des Wahrzeichens der Stadt, der riesigen Herkules-Statue. Bei deftiger nordhessi-scher Kost wurden alte Bekanntschaften aufge-frischt und neue geschlossen. Da die Rückfahrt zum Hotel per Bustransfer erfolgte, floss auch so mancher Schoppen Wein oder Bier.

Am Samstag, dem Tag der Mitgliederver-sammlung, bemühten sich die Damen des Inter-nationalen Frauenclubs (IFC) Kassel nach Kräften, Studenten und mitgereisten Begleitpersonen einen abwechslungsreichen Tag in ihrer schönen, leben-digen Stadt zu bescheren. Sowohl ein Vortrag und

„Ab nach Kassel“…Text Dagmar Biel Fotos Mike Pilewski

Empfang im Rathaus durch den Stadtkämmerer, Herrn Dr. Jürgen Barthel, als auch ein Ausflug in das Kassel des Nationalsozialismus mit dem Kasseler Künstler Dr. Horst Hoheisel, standen auf dem Programm sowie am Nachmittag ein Spaziergang mit Mitgliedsfrauen des Kasseler Clubs zu den zahlreichen im Stadtbild verteilten Documenta-Kunstwerken.

Der Festabend stand dann ganz im Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Nach-dem alle 160 Teilnehmer den vom IFC Kassel offe-rierten Apéritif genossen hatten, zeigte die Küche des Hotels La Strada, was sie zu bieten hatte. Vor allem die üppigen Vorspeisen wurden allenthal-ben estimiert. Besonders aufgewertet wurde die Veranstaltung durch die Anwesenheit der ame-rikanischen Vizekonsulin, Frau Lisa Vickers, des Regierungspräsidenten, Herrn Dr. Walter Lübke, des Stadtkämmerers, Herrn Dr. Jürgen Barthel, sowie der Vertreterin des Oberbürgermeisters, Frau Barbara Herrmann-Kirchberg, gleichzeitig ein langjähriges Mitglied des IFC Kassel. Allen Unkenrufen zum Trotz war die anderthalbstündi-ge, hauptsächlich in englischer Sprache geführte, Podiumsdiskussion zum Thema „Transatlantische Beziehungen“ eine spannende Angelegenheit, die alle Anwesenden in ihren Bann schlug.

Höhepunkt des Wochenendes war dann der Sonntag. Bei Bilderbuchwetter spazierten viele interessierte Conventionteilnehmer zusam-men mit zahlreichen Damen des IFC Kassel unter

der Führung einer Kunsthistorikerin durch den Bergpark Wilhelmshöhe, der seit dem Jahr 2013 als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt ist. Paral-lel dazu wanderten die Studenten vom Herkules, wohin sie mit zehn Privatwagen kutschiert worden waren, hinunter zum Schloss. Abschließend luden die Mitgliedsfrauen des IFC Kassel beide Gruppen zusammen zu einem Picknick im Park ein, vielfäl-tig, nordhessisch, köstlich, locker, entspannt und fröhlich. Wer dann noch Lust hatte, blieb bis zu den spektakulären Wasserspielen.

Das Wochenende hat uns viel abverlangt an Zeit, Geduld, Kraft, Disziplin und Einsatz, doch aus unserer Sicht hat es sich gelohnt. Und die vielen herzlichen Dankeschöns – be-sonders von den Studenten – haben uns voll und ganz bestätigt.

VDAC Alumni stark vertreten

Dagmar Biel – Präsidentin Frauenclub Kassel

Mike Pilewski

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

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7gazette N° 2 | Juli 2015

I N B R I E F

Die Mitgliederversammlung selbst fand am Samstagvormittag im Hotel La Strada statt. Weil einige Teilnehmer doch unter Zugausfällen zu lei-den hatten und nicht pünktlich am Samstagmorgen in Kassel eintreffen konnten, wurde beschlossen, die Workshops auf den Vormittag zu verlegen und die inhaltliche Diskussion am Nachmittag abzuhalten. In insgesamt drei Workshops, für die sich die Teilnehmer nach persönlichen Wünschen anmelden konnten, tauschte man sich den gan-zen Vormittag lang aus. Im Workshop Finanzen & Sponsoring, der von Schatzmeister Peter Schmid und Parliamentarian Hans-Georg Augustinowski geleitet wurde, sprach man über neue Wege der finanziellen Ressourcengewinnung für die einzel-nen Clubs. Im Workshop Mediarelations, geleitet von Präsident Jacob Schrot, thematisierte man vor allem die Kontaktmöglichkeiten zur Presse und unterschiedliche Formen von Öffentlichkeits-arbeit. Eventkoordinatorin Bettina Weißgerber lei-tete den Workshop zum Thema Veranstaltungs-management, in dem Chancen zur Gewinnung von Neumitgliedern durch ansprechende Veran-staltungsformate und die Ausdehnung der Ver-anstaltungsinformationen auf Soziale Netzwerke angesprochen wurden. Daraus entstand die Idee, auf diesem Gebiet ein Verbandsangebot an die Clubs zu richten. Alle Clubs erhalten darum nun die Gelegenheit, auf einem facebook-Workshop vom 25./26.07.2015 während des Präsidentinnen- und Präsidententreffens in München interessier-te Teilnehmer anzumelden, welche Möglichkeit bekommen, soziale Netzwerke und ihre optimale Nutzung für Clubzwecke kennenzulernen sowie ihre bestehenden Kenntnisse zu vertiefen.

Convention in Kassel 08. bis 10. Mai 2015 Text Bettina Weißgerber Nachdem die noch fehlenden Teilnehmer inzwi-

schen angekommen waren und in einer einstün-digen Mittagspause am leckeren Lunchbuffet die Kräfte neu gesammelt werden konnten, begann die inhaltliche Diskussion zu verschiedenen ver-bandsinternen Themen. Vor allem die Finanzen und die angebliche Versiebenfachung der Reisekosten des Vorstandes ergaben viel Gesprächsstoff. Auch das Cover der letzten Gazette-Ausgabe zum Thema TTIP sorgte für hitzige Debatten.

The convention itself took place at the hotel La Strada on saturday morning. Due to canceled trains, a few attendees weren’t able to arrive on time in Kassel, so the convention decided a change of plans and switched the workshops to the morning and left the substantial debates to take place in the afternoon. With three workshops being held all through the morning, the attendees had a lot of topics to choose from. In the workshop finance & sponsoring held by the federation’s treasurer Peter Schmid and parliamentarian Hans-Georg Augustinowski, new ways of gaining financial resources for the clubs were discussed. Possible approaches and different ways to deal with the media and press were addressed in the media relations workshop, led by president Jacob Schrot. Event coordinator Bettina Weißgerber openly discussed problems of current membership structures within the clubs with all interested, where the attendees developed new ideas for events to attract more new members for the clubs. From that spirit the idea emerged to offer interested clubs and their

Übergabe der Urkunden durch Jacob Schrot und … die amerikanischen Studenten

members a Facebook-workshop, which will be held on 25./26.07.2015 in Munich. All people interested in getting to know social networks or intensifying their skills around Twitter, Facebook & Co. for their clubs are most welcome to register for that event.

After the still missing convention attendees had arrived at the La Strada and one’s nerves were strengthened at the tasty lunch buffet, the substantial debates were ready to start. Especially the allegedly increased travel expenses of the federation’s board by the factor of seven were fodder for conversation. Also the latest Gazette cover on TTIP was subject for heated discussion.

In Sunday morning’s FGAC board meeting the whole convention was excogitated and evaluated. The panel discussion from saturday night found general approval within the board. Further steps towards the issuing of a new statute in 2016 have also been made: The founding of a legal experts group was resolved and every club member interested in taking part in it is highly welcome to work with us on that matter.

Auf der VDAC Vorstandssitzung am Sonn-tagvormittag wurde die Convention noch einmal reflektiert und evaluiert. Die Podiumsdiskussion am Sonntagabend fand auch im Vorstand großen Anklang. Das weitere Vorgehen für die Satzungs-änderung 2016 wurde ebenfalls besprochen und die Gründung einer juristischen Expertengruppe beschlossen, bei deren Mitarbeit alle Clubmit-glieder herzlich eingeladen sind.

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

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8 gazette N° 2 | Juli 2015

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Convention – Wochenend-Erlebnis für StudentenText Jana Eichenseer Fotos Annika Fetzer Zum Mittagessen trafen die Studenten im Res-

taurant Fratelli ein und wurden klassisch italienisch mit Pizza und Pasta verköstigt. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde zum Kaf-feetrinken, Stadterkunden oder Ausruhen genutzt, bevor es um 17:00 Uhr ins Hotel La Strada ging, wo die abendliche Gala stattfinden sollte.

Das Bankett wurde mit einem Sektempfang eröffnet und die Gäste wurden durch den VDAC Präsidenten begrüßt. Nach mehreren Gängen zum außerordentlich leckeren Buffet, wurden die vielen Gäste durch eine Podiumsdiskussion unterhalten.

Die Diskussion war interessant und vielseitig und drehte sich um Fragen des kulturellen Aus-tauschs, die Unterschiede in den Militärstrategien Deutschlands und der USA und natürlich auch um das Freihandelsabkommen TTIP. Die amerikani-schen Studenten zeigten großes Interesse und be-teiligten sich durch Fragen aktiv an der Diskussion.

Aschrottbrunnen Mahnmal

Zur alljährlichen Convention des VDAC ging es dieses Jahr nach Kassel. Nachdem alle amerikani-schen Studenten und auch einige neue deutsche Stipendiaten und Alumni in der Jugendherberge in Kassel eingetroffen waren und ihre Zimmer be-zogen hatten, kam man beim Abendessen in der Jugendherberge zusammen.

Die weitere Abendgestaltung wurde von Mit-gliedern des Internationalen Frauenclubs Kassel und Frau Professor Finkbeiner übernommen. Bei mehreren interaktiven Spielen und einem klei-nen Quiz wurden die Studenten begrüßt. Zum Abschluss ließ man den Abend gemütlich zusam-men in der Jugendherberge ausklingen.

Der folgende Tag wurde durch ein leckeres Frühstück in der Jugendherberge eingeläutet und nachdem alle Schäfchen gezählt waren, mach-te man sich auf dem Weg zum Rathaus, wo der VDAC recht herzlich vom Stadtkämmerer Dr. Bar-thel empfangen wurde. Da noch etwas Zeit war, bevor der eigentlich geplante Vortrag beginnen sollte, kamen die Seminarteilnehmer noch in den Genuss einer kleinen Rathausführung vom Stadt-kämmerer persönlich. Nachdem dann alle wieder ihre Plätze im Magistratssitzungssaal gefunden hatten und sich reichlich an den Keksen, Kaffee und anderen Erfrischungsgetränken bedient hatten, hielt Dr. Barthel einen interessanten Vortrag über die Finanzen der Stadt Kassel.

Bevor es weiter zum Mittagessen ging, wurde noch das Mahnmal des Aschrottbrunnens, der sich vor dem Rathaus befindet, betrachtet und sogar vom Künstler, Horst Hoheisel, persönlich erklärt.

Nach Ausklingen des Banketts ging es für die Studenten und einige Alumni noch nicht ins Bett, sondern sie erkundeten das Kasseler Nachtleben.

Am Sonntagmorgen, nach einer mehr oder we-niger kurzen Nacht, stand der letzte Programm-punkt des Seminars in Kassel an – eine Führung durch den Bergpark Wilhelmshöhe von unseren Alumni Konstantin Biel und Daniel Busch. Der Spa-ziergang endete mit einem großartigen Picknick, das wie fast alles an diesem Wochenende vom Internationalen Frauenclub Kassel organisiert wor-den war. Das Picknick bot eine gute Gelegenheit, um noch zusammen zu sitzen und den schönen Frühlingstag zu genießen, bevor sich alle Studen-ten und Alumni wieder auf den Heimweg machten.

Vielen Dank an den Internationalen Frauen club Kassel für die Organisation! Wir hatten ein tolles Wochenende in Kassel!

Horst HoheiselVortrag des Stadtkämmerers

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9gazette N° 2 | Juli 2015

20 Jahre „K-Town“Text Felix Stoßmeister

Jubiläen sind Gelegenheiten zu Rück- und Vorschau, zu Selbstvergewisserung und Neu-orientierung. Der 2016 nahende 20. Geburts-tag der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz e.V. bildet da keine Ausnahme.

Nachdem er die Idee zu einer solchen Akademie schon länger entwickelte, gelang es Dr. Werner Kremp, den damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck Mitte der 1990er Jahre ebenfalls von der Not-wendigkeit einer Institution zu überzeugen, die sich in Rheinland-Pfalz mit den USA und den transat-lantischen Beziehungen intensiv auseinandersetzt. So konnte 1996 die Eröffnung der Akademie in Kaiserslautern gefeiert werden. Ministerpräsident Beck definierte das Selbstverständnis der Akademie damals ganz richtig, als er sagte, dass mit ihr „ein geistiges Zentrum entsteht, das die Perspektiven einer neuen, das ganze Europa einschließenden atlantischen Gemeinschaft reflektiert“.

Kaiserslautern drängte sich dabei als Standort förmlich auf, denn durch die nahegelegene Ram-stein Air Base leben und arbeiten dort bis heute über 50 000 Amerikanerinnen und Amerikaner, die Kaiserslautern nun ihr „home away from home“ nennen. In den zurzeit oft hitzigen und emotional geführten Debatten zum deutsch-amerikanischen Verhältnis (man denke nur an Themen wie NSA oder TTIP) zeichnet sich die Atlantische Akade-mie als gemeinnützige Institution der politischen Bildung besonders durch Überparteilichkeit und wissenschaftlich fundierte Veranstaltungen aus. Sie sollen Debatten versachlichen und informativ bereichern. Damit schafft die Atlantische Akade-mie Foren, um Deutsche und Amerikaner zusam-menzubringen und über kulturelle, gesellschaftli-che, wirtschaftliche und politische Themen offen und mitunter kontrovers zu diskutieren.

In den vergangenen 20 Jahren ist es der Atlan-tischen Akademie gelungen, sich im Zentrum eines amerikawissenschaftlichen Netzwerkes als Pfeiler des transatlantischen Verhältnisses zu etablieren. So veranstaltet sie jedes Jahr eine mehrtägige Summer School in Lambrecht, welche sich durch eine in Deutschland wohl einmalige Lerndichte auszeichnet. Zu dieser Summer School gesellen sich über das Jahr verteilt viele weitere Vorträge, Seminare und kulturelle Veranstaltungen; ebenso mehrere Atlantische Foren, in denen aktuelle The-men der transatlantischen Beziehungen reflektiert

Die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V. und die deutsch-amerikanische Freundschaft

werden, von der Polarisierung des politischen Sys-tems der USA über TTIP bis hin zur Ukraine-Krise.

Überdies veröffentlicht die Akademie in un-regelmäßigen Abständen die wissenschaftliche Publikationsreihe „Atlantische Texte“, die es auf inzwischen 40 Bände gebracht hat und die sich mit den politischen und kulturellen Eigenschaf-ten, Ereignissen und Herausforderungen der USA beschäftigt. In den letzten Ausgaben waren etwa die Außenpolitik der Obama-Administration, die Rolle der parteinahen Stiftungen für das deutsch-amerikanische Verhältnis und die Beziehungen der Sozialdemokratie zu den USA Thema.

Durch diese inhaltliche Arbeit ist es der At-lantischen Akademie gelungen, einen über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinausgehenden Ruf als erstklassige Institution politischer Bildung auf-zubauen. Während seines Besuchs in der Mainzer Staatskanzlei am 12. März 2015 würdigte der ame-rikanische Botschafter John B. Emerson dieses Engagement der Akademie: „In its diversity and engagement, the Atlantische Akademie has be-come a symbol of all that the thriving transatlantic community aspires to be in the complex, multipolar world of the 21st century.”

Zudem blüht die Zusammenarbeit mit deutsch-amerikanischen Vereinen und bildet einen starken Pfeiler in der transatlantischen Arbeit der Akademie. Gemeinsam mit dem Deutsch-Amerikanischen Inter-nationalen Frauenclub Kaiserslautern (DAIFC) wer-den Veranstaltungen wie der Deutsch-Amerikani-sche Tag im Oktober organisiert, Kontakte zwischen den Amerikanern und Deutschen vor Ort gestärkt und für das transatlantische Verhältnis geworben.

Ein ebenso enges Verhältnis pflegt die Akade-mie zum VDAC, den sie jedes Jahr bei der Ausrich-tung des Seminars „Rheinland-Pfalz, Deutschland und Amerika“ inhaltlich wie organisatorisch tat-kräftig unterstützt. Das Seminar ist eine Gelegen-heit für deutsche und amerikanische Studierende,

John B. Emerson Dr. David Sirakov

Bildungsreferentin Sarah Wagner auf der VDAC Convention in Kassel 2015, gemeinsam mit Lisa Vickers (Stv. General-konsulin, US Generalkonsulat Frankfurt) und Jacob Schrot, Präsident VDAC · Foto: US Generalkonsulat Frankfurt

sich über nationale Eigenheiten auszutauschen und mittels des Vergleichs beider Staaten die po-litische Kultur des jeweils anderen Landes besser kennenzulernen.

Mit so gestärktem Rücken nähert sich die Aka-demie ihrem 20. Geburtstag. Doch schon vor dem großen Jubiläum hat sich dort Einiges getan. Wolf-gang Tönnesmann, Direktor der Atlantischen Akademie seit 2010, ist in den wohl verdienten Ru-hestand gegangen. Seine Position übernahm Ende des vergangenen Jahres der bisherige Studienlei-ter, Dr. David Sirakov. Ebenfalls neu im Team ist die Politikwissenschaftlerin Sarah Wagner, die im März 2015 die Stelle als Bildungsreferentin antrat und dafür vom Deutsch-Amerikanischen In-stitut Saarbrücken nach Kaiserslautern wechselte.

Und die Ideen und Pläne für die Zukunft sind vielfältig. Die Akademie soll in der Öffentlichkeit noch sichtbarer werden. Hierfür werden vermehrt soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter genutzt, um nicht nur auf die vielfältigen Seminare, Vorträge, Ausstellungen und Publikationen aufmerksam zu machen. Sie sollen darüber hinaus einen direkten Einblick in die tägliche Arbeit des Teams der Atlan-tischen Akademie und die aktuellen Themen in den transatlantischen Beziehungen bieten.

Ebenso sollen in Zukunft auch vermehrt Veran-staltungen in englischer Sprache angeboten wer-den, um somit die Amerikaner und Amerikanerin-nen vor Ort effektiver in die Arbeit der Akademie einzubinden und den transatlantischen Austausch zu stärken.

Zuletzt wird auch eine intensivere Zusammen-arbeit mit Jugendorganisationen angestrebt, um für die Nachhaltigkeit der transatlantischen Be-ziehungen zu werben und den Diskurs mit neu-en Stimmen zu bereichern – schließlich soll die Akademie ja auch 2036 ihr 40-jähriges Bestehen feiern können!

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10 gazette N° 2 | Juli 2015

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Kennedy Infozentrum KielText Kerstin Möckel und Jan Bensien Fotos © Kennedy Infozentrum

Im Jahr 2014 feierte die Amerika-Gesell-schaft Schleswig-Holstein e.V. ihr 50-jähri-ges Jubiläum. Die amerikanische Tradition in Kiel ist dabei noch älter: Bereits 1952 wur-de der erste „American Reading Room“ im damaligen Britischen Informationszentrum

„Die Brücke“ eingerichtet. Hier fand eine erste Sendung amerikanischer Bücher aus dem Generalkonsulat in Hamburg reißen-den Absatz, sodass ein Jahr später, 1953, das Amerika Haus Kiel gegründet werden konnte.

Durch die Umstellung der Finanzierung wur-de 1964 die Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein als Trägerverein für das neue Kennedy Haus, welches im Gedenken an den im Jahr zuvor verstorbenen Präsidenten John F. Kennedy benannt wurde, gegründet. Die heutige Ehrenvorsitzende des Vereins, Felicitas Clark-Graue, baute das Kennedy - Haus zu einer wichtigen und festen Ins-titution in Kiel und Schleswig-Holstein aus. Bis zur Schließung des Hauses 2001 finanzierten das Land Schleswig-Holstein, das Auswärtige Amt und die Stadt Kiel mit Unterstützung der Amerikanischen Botschaft den Verein. Noch im selben Jahr hat die Amerika-Gesellschaft beschlossen, mit neu-em Vorstand die Arbeit auf ehrenamtlicher Basis weiterzuführen und hat mit dem Kennedy Infozen-trum ein amerikanisches Informationszentrum ins Leben gerufen, das an die Tradition des Kennedy Hauses anknüpft.

Seit der ersten Gründung 1953 ist die Amerika-Gesellschaft zweimal umgezogen. Zunächst ging es vom Ursprung der „Brücke“ an den belebten Dreiecksplatz in Kiel und schließlich in die Olshau-senstraße nahe der Universität, wo auch heute das Kennedy Infozentrum zu finden ist. In dieser kleinen aber feinen Bibliothek beherbergt die Amerika-Ge-sellschaft neben einem Grundbestand an Literatur zu Themen wie Landeskunde, Geschichte, Politik und Sprache auch eine wachsende Sammlung an DVDs und aktuellen Zeitschriften. Die Mitglieder des Vereins und die Bibliotheknutzer können es sich entweder gleich im Kennedy Infozentrum gemütlich machen oder die Medien für zu Hause ausleihen. Sehr gut angenommen werden zudem die Lehrbücher sowie die Vorbereitungshilfen für englische Sprachtests, die zusätzlich durch ein kompaktes Vorbereitungswochenende auf den TOEFL-Test abgerundet werden.

Ein weiteres Angebot der Amerika-Gesellschaft sind die Sprachkurse, welche ausschließlich von erfahrenen Muttersprachlern unterrichtet werden. Zweimal im Jahr kann man sich für einen „Gram-mar and Conversation“-Kurs anmelden. Neben den drei verschiedenen Levels Basic, Intermediate und Advanced gibt es zusätzlich einen Kurs zur amerika-nischen Literatur, welcher auf den ausdrücklichen Wunsch der Sprachkursteilnehmer ins Leben ge-rufen wurde und in dem seither über so manchen Klassiker rege diskutiert wurde. Diskutieren kann man außerdem in der wöchentlichen Discussion Group „In the News“. Unter der Anleitung eines amerikanischen Muttersprachlers werden hier tagesaktuelle Themen oder was einem eben auf dem Herzen liegt heiß diskutiert. So kann man in wechselnder Runde, ohne Zwang und mit viel Spaß ,seine Englischkenntnisse verbessern oder pflegen.

Darüber hinaus organisiert die Amerika-Gesell-schaft jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen zu vielfältigen Themen. Seit der Neugründung 2001 wurden so schon über 300 Vorträge angeboten. Die Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. hatte bisher alle amtierenden Botschafter als Redner zu Gast. Zudem konnten Autoren wie die arabisch-amerikanische Autorin Randa Jarrar sowie der Autor Greg Gatenby begrüßt werden, ebenso wie zahlreiche amerikanische Politikwis-senschaftler zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Auch Native American Topics kamen nicht zu kurz, unter anderem hatten wir den berühmten Sioux Indianer Leonard Little Finger sowie den lei-der verstorbenen Blackfeet Indianer Curly Bear Wag-ner zu Gast. Großer Be-liebtheit erfreuen sich auch die Multivisionsshows der Reisejournalisten Roland Marske und Dirk Rohr-bach, die die Zuschauer schon mit auf Reisen nach Alaska, Kanada, New York City oder mit dem Fahrrad durch die USA entführt ha-ben. Einen Einblick in die Geschichte der USA geben die Vorträge zu Themen wie dem Bürgerkrieg, den Indianern und dem Wilden Westen, welche von unterschiedlichen Referenten durchgeführt werden. Auch die kulinarische Erfah-rung kommt bei der sehr beliebten Weinverkostung nicht zu kurz, bei der neben Weinen auch schon literarische Leckerbissen gereicht wurden.

Das Kennedy Infozentrum ist vom amerikani-schen Außenministerium als Educational Advising Center anerkannt. Die Beratung zu Education USA reicht von High School-Aufenthalten und Au Pair bis hin zu Studium und Praktikum in den USA. Erste Informationen bekommen Interessierte in der Edu-cation USA – Abteilung des Kennedy Infozentrums. Wer eine intensivere Beratung möchte, der kann auch einen Termin mit dem Education USA-Berater vereinbaren und Fragen klären.

Die Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. lebt durch das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder. Der Vorstand besteht zur Zeit aus langjährigen, erfahrenen Freiwilligen und aus jungen, engagierten Neulingen, die durch die gute Zusammenarbeit das Kennedy Infozen-trum und die Amerika-Gesellschaft zu wichtigen, festen Kulturinstitutionen im Norden machen. Die Nachfrage an Sprachkursen, Informationen zu den USA sowie Beratung für Auslandsaufenthalte kann dadurch befriedigt werden. Vor allem die von der Botschaft zertifizierte Austauschberatung erfreut sich großer Beliebtheit und konnte in den vergan-genen Jahren schon so manchen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen den Start ins Auslands-jahr ermöglichen.

Amerika wird durch das Kennedy Infozent-rum und die Amerika-Gesellschaft in Kiel und Schleswig-Holstein vertreten und sorgt somit für die Aufrechterhaltung und Erweiterung der trans-atlantischen Beziehungen.

Wer mehr über unsere Arbeit erfahren möchte kann uns auf unserer Webseite www.amerika-gesellschaft.de oder auf Fa-cebook besuchen (https://www.facebook.com/kennedyinfozentrum).

Amerika-Häuser

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11gazette N° 2 | Juli 2015

I N B R I E F

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Marlis Ziegenbein, Doris Bensien, Manfred Fenker, Jan Bensien, Generalkonsulin

Nancy Corbett, Kerstin Möckel, Hermann Dzingel, Dr. Berthold Schik und Jana Hirsch

Jana Hirsch, Ministerin Anke Spoorendonk, Kerstin Möckel, Jan Bensien, Dr. Bethold Schik und Manfred Fenker

Das Kennedy Infozentrum der Amerika-Gesell-schaft in Kiel von außen und innen.

Although the Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein e. V. celebrated its 50-year anniversary in 2014, the American tradition in Kiel is even older: In 1952, the first American Reading Room was opened in the British information center.

In 1964, the society took over responsibility for the new Kennedy House. Felicitas Clark-Graue, who is today the honorary chairperson of the society, developed the Kennedy House into one of the most important institutions in Kiel and Schleswig-Holstein. Until the House closed in 2001, it was supported financially by Schleswig-Holstein, the Federal Foreign Office and the city of Kiel with support from the American Embassy. With the closure, the Amerika-Gesellschaft decided to continue the work of the Kennedy House on a volunteer basis. They opened the Kennedy Infozentrum, an American information center that continues in this long tradition.

Like its predecessor, the Kennedy Infozentrum is located in the Olshausenstraße near the university. It houses a library which focuses on American history, culture, politics and language and a growing collection of DVDs and current periodicals. The literature can be used in a reading room or checked out. Textbooks which help prepare for English language tests and a compact preparation weekend for the TOEFL-Test are very popular.

The Amerika-Gesellschaft also offers language courses, which are taught exclusively by native speakers. A “Grammar and Conversation” course is available twice a year at basic, intermediate and advanced levels. A course on American literature was founded at the request of language course students – and features lively discussions of American classics. A weekly “In the News” discussion group also allows participants to talk about current affairs – without pressure and with a lot of fun – assisted by an American native speaker.

Since the founding of the institution in 2001, more than 300 lectures have been organized by the Amerika-Gesellschaft. All American ambassadors have spoken there as well as authors such as the

Arabic-American Randa Jarrar or Greg Gatenby. American political scientists are also part of the program. Native American topics are also featured including a talk by the famous Sioux Leonard Little Finger and Blackfeet Curly Bear Wagner. The multi-vision shows of the travel journalists Roland Marske and Dirk Rohrbach are enormously popular. They have taken viewers on trips to Alaska, Canada, New York City or with a bicycle through the USA. Wine tasting evenings with wine and literary “appetizers” are also well received. The Kennedy Infozentrum is also recognized by the US Department of State as an Educational Advising Center.

The Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein is kept alive by the volunteer work of its members. The board of directors consists of long-time, experienced volunteers and new, very active young members who have made the Kennedy Infozentrum into an important cultural institution in the north. If you would like to know more about their work, you can visit the website (www.amerika-gesellschaft.de) or the Facebook page (https://www.facebook.com/kennedyinfozentrum).

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12 gazette N° 2 | Juli 2015

Liebe Leser und Leserinnen der gazette,

„The German war is at an end“ – mit diesen Worten richtete sich der britische Pre-mierminister Winston Churchill am 8. Mai 1945 um 15 Uhr per Radioansprache an die britische Bevölkerung und verkündete das Weltkriegs-ende in Europa.

Zur Erinnerung an das Kriegsende vor 70 Jahren fanden deutschlandweit zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Auch in der ga-zette wollen wir an das Kriegsende erinnern. Aus viel Material habe ich eine kleine, für Sie hoffentlich interessante, Auswahl getroffen.

In Niederzimmern (Thüringen) fand ein Liberty Convoy statt, bei der die Enkelin von General George S. Patton, Helen Patton-Plus-czyk, anwesend war. Bei dieser Veranstaltung erzählte Ulrich Koch (Historiker aus Berlin) das Kriegsende in Mitteldeutschland. Vielen Dank an dieser Stelle für seine gut gekürzte Fassung für unsere Ausgabe.

Einen Dank auch an Karl-Heinz Thor (DAFN e.V.) und Anna Christin Kramer (Alumna des DAFN e.V.), welche uns Zeitzeugeninterviews sowie Bildmaterial zur Verfügung gestellt ha-ben. Dr. Mary Bruce, Monmouth College, wird diese für ihr neues Buch über den 2. Weltkrieg aus Sicht deutscher Kriegsteilnehmer im Ruhr-gebiet verwenden.

Wie Medien in der Kriegszeit gearbeitet ha-ben zeigt „Die Tornisterschrift ‚USA‘ der Wehr-macht“ von Bettina Weißgerber und ein Auszug aus dem Buch „Die Brücke über den Embach“ über Propaganda in der Kriegsgefangenschaft.

Ich möchte an dieser Stelle gerne noch auf die Geschichte unseres Verbandes hinweisen: http://www.vdac.de/verband/geschichte.html, dessen Vorgeschichte schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 begann.

Ihre Dana Kittel

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In den ersten Apriltagen jährte sich die Befrei-ung des Weimarer Landes und des KZ Buchenwald vom 12-jährigen Naziterror zum 70. Mal. Der Zwei-te Weltkrieg endete für Apolda mit der kampflosen Übergabe der Stadt am 12. April 1945 an die 76. Infantry Division der 3. US. Army unter dem Kom-mando von General George S. Patton.

Es waren damals Fremde, nämlich die Soldaten der US Army, die die Grundlage für eine demokra-tische, menschliche und weltoffene Gesellschaft gelegt haben.

Aus diesem Anlass veranstaltete der Verein Natur- und Heimatfreunde Niederzimmern e.V. ge-meinsam mit der Gemeinde Niederzimmern und mit Unterstützung des Landkreises Weimarer Land und der Kreisstadt Apolda den Liberty Convoy 2015.

Im Zweiten Weltkrieg war Weimar, als Sitz der Gauleitung Thüringen, ein wichtiges politisches Zentrum des Dritten Reiches.

Zugleich befand sich seit dem Juli 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar eines der größten Kon-zentrationslager des Deutschen Reiches, in dem bis April 1945 über 56.000 Menschen umgebracht wur-den. Insgesamt waren in diesem Zeitraum etwa 250.000 Menschen aus allen Ländern Europas im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.

Für die verbliebenen 21.000 Häftlinge des KZ Buchenwald endete ihr jahrelanges Martyrium am 11. April 1945, als sich eine nach Osten vor-stoßende Kolonne der 6th Armored Division in unmittelbarer Nähe des Lagers befand.

Der zweite Weltkrieg endete für Weimar in den Mittagsstunden des 12. April 1945 mit der Kapitulation vor der 80th Infantry Division in Trois-tedt und für Apolda mit dem Einmarsch der 76th Infantry Division. Die am 12. Mai nach Thüringen zurückverlegte 6th Armored Division übergab An-fang Juli 1945 das von Ihr besetzte Gebiet, wie in Jalta vereinbart, an die Rote Armee.

An diese historischen Fakten und an die US-Soldaten, die Thüringen im April 1945 von natio-nalsozialistischer Diktatur befreiten, soll der Ge-denkkonvoi erinnern. Er ist den zahllosen Opfern

Historischer Liberty Convoy durch das Weimarer Land

Text / Fotos Verein der Natur- und Heimatfreunde Niederzimmern e.V.

Helen Patton-Plusczyk ist die Enkelin von General George S. Patton. Sie heirate-te den Arzt Thorsten Plusczyk, der an der Universitätsklinik Homburg tätig ist, und zog 1995 ins Saarland. Dort gründete sie 2005 in Saarbrücken die Patton Stiftung: Sustainable Trust, die sich in der Friedens-erziehung engagiert. Sie baute die Stiftung im Sinne der Patton-Stiftung in den Vereinigten Staaten auf und bezieht sich explizit auf ihren Großvater. Für ihr Engagement erhielt sie die Aus-zeichnung der Chapel of Four Chaplains.

der Nazi-Diktatur und allen alliierten Soldaten, den Männern und Frauen aus mehr als 40 Nationen, die damals um die Befreiung Europas gekämpft haben, gewidmet.

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13gazette N° 2 | Juli 2015

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Der 11. April 1945 war frühlingshaft mit sommerlichen Tempera-turen. Es war ein herrliches Wetter bei 20–25 Grad über Null. Es war eine spannungsreiche Zeit, denn der Krieg schien in unserer Nähe seinem Ende entgegen zu gehen. Ich, gebürtige Ottstedterin, Tochter des Landwirtes Oskar Kühnhausen, Ortslage nahe des Südhanges am Ettersberg, auch genannt Buchenwald, war damals 21 Jahre alt und altermäßig wohl in der Lage, das ganze Geschehen damals in mich aufzunehmen.

Mein Vater, den 1. Weltkrieg mitgemacht, hatte eine Nase für die Lage. Man hörte bereits den Donner der Geschütze aus Richtung Ei-senach. Das Wetter bot sich an zur Eile, die Felder [so] schnell wie möglich zu bestellen, [und] die Kartoffeln eiligst fertig zu legen. Mein Vater sah es als wichtig, denn eine Notzeit stand bevor, größer als sie schon war. Die Arbeit war schwierig, denn wir befanden uns weit weg von Ottsstedt im genannten Särrich, dicht unterhalb des Zaunes des KZ Buchenwald. Von Tieffliegern der amerikanischen Streitkräfte überflogen und beschossen, mussten wir oft Schutz unter Bäumen und Büschen suchen. Die Pferde waren außer sich und mit Mühe [waren] die letzten Furchen mit Erde [zu] bedecken. Der oft hörbare Lärm im Buchenwald war verdächtig still. Es war die Ruhe vor dem Sturm! So fuhren wir heim für viele Tage. Unsere beiden Fremdarbeiter, polnischer und russischer Herkunft, mit denen wir ein fast familiäres Verhältnis hatten, peilten mit Vater die Lage. Umsichtig trafen wir Maßnahmen, denn wir wußten nicht was kommt. Mitten im Dorf stand ein Panzer mit Besatzung der SS, kein Treibstoff mehr, konnten nicht weiter und hatten die Absicht den Ort zu verteidigen. Ein unglaublicher Wahnsinn, dem sich außer meinem Vater keiner widersetzte. Alle hatten sich verkrochen.

Wir sahen, dass es in Niederzimmern brannte. Mein Vater, unse-re beiden Kriegsgefangenen und ich standen allein in der Nähe des Panzers. Ein Soldat der Besatzung des Panzers drohte meinen Vater zu erschießen, weil er angeblich ein Saboteur sei und sie vor dem Waffengebrauch warnte, damit sinnlos alle Einwohner ins Verderben bringen [würde]. Ein Ausweg wurde gesucht und ge-funden. Mit einem Behälter ging es den wenigen vorhandenen Traktoren an den Tank, um die wenigen Mengen Treibstoff zu gewinnen. So gelang es uns den Panzer wieder flott zu machen. Mit Überredungskünsten überzeugten wir die Besatzung den Ort zu verlassen. Es war uns gelungen, obgleich mein Vater und

wir wussten, dass die Fahrt nicht weit gehen konnte. Uns war es egal, Hauptsache wir hatten etwas verhindert.

Aufzeichnungen aus der Dorfchronik - geschrieben 1986 von Brunhilde Deinhardt (heute 94 Jahre) Auszug

Noch schnell von zu Hause eine weiße Tischdecke, so eilte ich mit Josef, unserem polnischen Mitstreiter, zum Kirchturm, um dort aus einer Öffnung mit diesen Zeichen, den vor dem Ort stehenden ame-rikanischen Streitkräften wissen zu lassen, wie sich die Einwohner eingestellt haben. Hinterher sagt mein Vater, was wir auch dachten, war in Eile geschehen, welches Risiko wir unternahmen. Denn wer konnte wissen, ob diejenigen die Einzigen in Ottstedt waren, deren Panzer wir zur Weiterfahrt brachten oder irgendwo noch ganz „Ver-rückte“ sich versteckt hatten, um das 3. Reich zu retten.

Wohl oder übel warteten wir und viele Nachbarn in unserem Keller, versehen mit allen Sachen, die für den Notfall erforderlich waren. Nur mein Vater war verschwunden. Wir wurden sehr unruhig, bis der andere sowjetische Kriegsgefangene Jacob auch verschwunden war. Nach einer Weile kehrte er in den Keller zurück, war ganz aufgeregt und sagte zu meiner Mutter: „Ich gesehen habe, Vater stehe hinter dem Garten bei amerikanischen Panzern und unterhalten sich mit Offizieren, spreche sehr viel.“

So erlebten wird den 11.04.1945, ein Tag, den man nicht vergisst. Die Panzer fuhren langsam in den Ort ein, doch die Straßen waren leer. Die Besatzungen der Fahrzeuge hatten meist dunkle Hautfarbe. Zuerst machten sich unsere Fremdarbeiter sichtbar, unsere Kinder an der Hand bis zur Hoftür und immer ein Stückchen weiter um die schwarzen Männer zu sehen. Diese lachten über die erschrockenen Kinderaugen und schenkten ihnen Schokolade. Aber unsere Kinder wussten nicht, was das war, dachten es sei Blutwurst und verlangten Brot dazu. Das habe ich bis heute nicht vergessen. Oft spreche ich davon und lache. Nach diesem kurzen Aufenthalt hatten wir die Angst überstanden und die Panzer rollten weiter Richtung Buchenwald, wo wir einen Kampf erwarteten. […]

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14 gazette N° 2 | Juli 2015

Kriegsende in MitteldeutschlandText Ulrich Koch Fotos Archiv dob

General George S. Pattons 3rd Army hatte vom 22.–24. März 1945, gefolgt von der 7th Army, zwi-schen Worms und Oppenheim den Rhein über-wunden und sofort Richtung Main geschwenkt. Frankfurt wurde am 26. März eingenommen. Wäh-rend die 7th Army südlich des Mains operierte, entfalteten sich Pattons Divisionen in Hessen. Die 1st Army setzte weiter nördlich über, während die Truppen der 21st British Army Group des zögerli-chen Field Marshal Montgomery am 24. März aus dem Remagen-Brückenkopf ausbrachen. Bei Lipp-stadt wurde am 1. April die deutsche Heeresgruppe B (GFM Model) von der 1st und der 9th Army im

„Ruhrkessel“ eingeschlossen. Die 3rd Army stürmte in östlicher und nordöstlicher Richtung – über die Autobahn stieß die 6th Armored Division (XX Corps) am 29. April zum Stadtrand Kassel vor, die 4th Ar-mored Division [AD] operierte im Raum Hersfeld, während die 11th AD (XII Corps) im Bereich Fulda kämpfte. Den Panzerdivisionen folgte Infanterie, dahinter weitere Divisionen der 3rd Army.

Am 1. April, zum gleichen Zeitpunkt, als die 1st US Army in die Kämpfe um den „Ruhrkessel“ ge-bunden war, überquerte die 4th AD bei Creutzburg die hessisch-thüringische Landesgrenze. Die bei Kassel von der 80th Infantry Division [ID] abgelöste 6th AD folgte am 2. April mit Ziel Mühlhausen. Das aus dem Raum westlich Frankfurt herangeführte VIII Corps (Maj.Gen. Middleton) setzte durch das XX und XII Corps den Angriff nach Osten fort. Bis zum 6. April waren Mühlhausen, Langensalza, Go-tha, Meiningen, Suhl eingenommen. Ein Befehl General Bradley`s (12th Army Group) zwang die 3rd Army zum Anhalten - von Mühlhausen über

Langensalza bis Gotha und Oberhof erstreckte sich die Haltelinie. Sie war notwendig, weil Pattons linke Flanke ohne Schutz war und tief in das von der Wehrmacht kontrollierte Gebiet hineinreichte.

Am 5. April wurden das VII und V US Corps der 1st Army von der Zerschlagung des „Ruhrkessels“ entbunden und nahmen griffen Richtung Osten an. Bei Kassel wurde das XX Corps (Maj.Gen. Wal-ker) vom V Corps entlastet, die abgelöste 80th ID marschierte nach Eschwege und kam darauf im Raum Gotha an. Im Bereich der 3rd Army wurden die Corps-Zonen verändert – das VIII übernahm die Zone des XII Corps und den Raum Eisenach-Langensalza-Gotha. An der rechten Flanke der 3rd Army begann die Umgruppierung des XII Corps in Vorbereitung des Angriffs Richtung Coburg. Am 7. April war die Haltelinie der 12th Army Group stabil.

Das VII Corps (1st Army) erreichte am 8. April die südwestlichen Harzränder, Verbände des V Corps stießen im Eichsfeld auf Sondershausen vor. Am Abend des 10. April hatten die Verbände der 1st Army die Ausgangspositionen zum letz-ten großen Stoß nach Osten erreicht – westlich von Nordhausen stand das VII Corps, das V Corps nordöstlich von Mühlhausen.

Am 11. April begann der Großangriff der 1st und 3rd Army in Richtung der Haltelinie an der Elbe, Mulde und Zwickauer Mulde. Zum gleichen Zeit-punkt begann in Pattons Hauptquartier bei Hersfeld eine Beratung der Generale Dwight D. Eisenhower und Omar Bradley mit George S. Patton. Planun-gen wurden diskutiert sowie das KZ-Nebenlager Ohrdruf und die Kaligruben in Merkers besichtigt. Am späten Abend des 12. April erhielten die Ge-nerale die Nachricht vom Tod ihres Präsidenten Franklin D. Roosevelt.

Den ab 11. April nach Osten stürmenden alli-ierten Armeen hatte das deutsche Oberkommando nur noch wenig entgegenzusetzen. Mit der Einkes-selung der H.Gr. B an der Ruhr war eine riesige Lücke aufgerissen worden, die es ermöglichte, fast ungehindert nach Mitteldeutschland vorzu-stoßen. Hoffend, dass ein 3–4-wöchiges Halten der Frontlinie ausreichen würde, die neuen Strahl-jäger voll zum Einsatz zu bringen und die Lage zu verändern, versuchten Hitler und das OKW, durch Neuaufstellung einer 11. und 12. Armee das Blatt zu wenden. „Wunderwaffen“ und neue Armeen sollten das Reich retten.

Der Angriff entwickelte sich ohne großen Wider-stand. Das VII Corps der 1st Army nahm Nordhausen, befreite das KZ Dora und sicherete die südlichen und südwestlichen Harzränder sowie das Harzvorland. Südlich des VII Corps stieß die 9th AD, dicht gefolgt von den 2nd und 69th ID vor. Im Abschnitt der 3rd Army ging das XX Corps mit seinen Panzerkräften durch die Infanteriedivisionen und stieß zur Saale vor – auf der Reichsautobahn 4 die 4th AD bis zum Raum Jena, wo gesprengte Brücken vorgefunden wurden, während die 6th AD sich in vier Kolonnen durch den Raum nördlich Erfurt-Weimar bewegte und am gleichen Tag bei Bad Kösen, Kleinheringen und Camburg die Saale erreichte, wo sie am Ostufer Brückenköpfe errichtete. Die südlichste Kolonne (9th AIB) befreite auf dem Ettersberg das KZ Buchenwald, eine andere das Stalag IX C in Bad Sulza.

Im Raum Erfurt-Weimar kämpfende Kräfte wi-chen zusammen mit der Weimarer Besatzung hinter die Saale zurück. Da Erfurt bereits eingeschlossen war, gelang der Abzug der Besatzung nicht mehr.

Am linken Flügel des VIII Corps operierte die 89th ID, während auf dem rechten die 87th ID in

Jena 13. April 1945: GI`s der 80th Infantry Division durchkämmen die Stadt. (80th Inf. Div. Assn.)

Plauen 15. April 1945: Ein verzweifelter alter Mann nach der Einnahme der Stadt durch die 87th Infant-ry Division (NARA/87th Inf.Div.Assn.).

3. April 1945: Straße im Eichsfeld (C. E. Sum-ners, 166th Photo Signal Company)

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Richtung Stadtilm und Bad Blankenburg vorstieß. Coburg kapitulierte im Operationsbereich des XII Corps vor der 11th AD. Einheiten der 71st ID säu-berten hinter den Panzerkräften. Eisfeld wurde von der 26th ID ohne Widerstand genommen. Nach dem Zusammenbruch des organisierten Wider-stands an der linken Corpsflanke drang die 90th ID schnell vorwärts.

Der am 11. April begonnene Angriff entwickel-te sich in seiner gesamten Breite weiter und trieb die zurückweichenden deutschen Truppen vor sich her. Beim VII Corps setzte die 9th AD mit Teilen der 104th ID den Vormarsch Richtung Halle fort. Die 1st ID säuberte am Harzrand.

Am Morgen des 12. April startete die 9th AD südlich des Kyffhäusers den Vormarsch zur Saale und erreichte am Abend Positionen westlich Merse-burg und nordwestlich Weißenfels. Über Naumburg vorgehend, wurde die Weiße Elster nördlich von Zeitz besetzt. Die 69th ID stieß nach Weißenfels und fand gesprengte Brücken vor, Bad Kösen und Naumburg wurden besetzt. In der Nacht erreichte die 2nd ID die 9th AD und versammelte sich für den Vorstoß zum Raum Merseburg-Leuna. Westlich Leuna-Merseburg standen am 12. April der 9th AD erstmals Verbände der neuen 12. Armee gegenüber.

Im Bereich der 3rd Army stürmte die 6th AD aus den Saale-Brückenköpfen in Richtung Weiße Elster. Wegen zerstörter Brücken schwenkte das Combat Command B nach Norden in den Abschnitt der 9th AD und besetzte eine Brücke bei Pegau. Das CCA ging südlich von Zeitz über die Weiße Elster und errichtete einen Brückenkopf. Reser-veeinheiten der 6th AD folgten beiden Combat Commands bis in den Raum westlich Zeitz. Entlang der Saale schloß die 4th AD auf, überquerte auf Pontonbrücken nördlich und südlich von Jena den Fluss, fuhr nach Nordosten und nahm Stadtroda ein. Die nachfolgende 80th ID räumte im konzertierten

Angriff Erfurt. Gegen 13.00 Uhr wurde die Weima-rer Kapitulation in Troistedt akzeptiert. Jena wurde am 13. April von der 80th ID eingenommen, Gera am 14. April. Kahla war am 13. April von der 89th ID besetzt worden. Im Südosten fielen Saalfeld, Rudolstadt und am 15. April Plauen an die 87th ID. Zeitz war am 13. April durch Einheiten der 6th AD und 76th ID gefallen. Zwei Combat Commands der 6th AD umgingen Altenburg nördlich und südlich. Rochlitz wurde am 14. April erreicht, am 15. April Brückenköpfe am Ostufer der Zwickauer Mulde erkämpft und Mittweida am 15. April besetzt.

Der Kampf um Halle zog sich vom 15.–19. April hin, am 19. April kapitulierten Leipzig und Magde-burg. Die Alliierten hatten eine Linie erreicht, die von Wismar-Schwerin bis Wittenberge, entlang der Elbe bis Dessau, an der Mulde bis zur Einmün-dung der Zwickauer Mulde und in deren Verlauf bis Richtung Erzgebirge führte. Am 25. April traf eine Patrouille der 69th ID bei Torgau auf Einheiten der Roten Armee. Damit war das Restreich in einen nördlichen und südlichen Bereich gespalten.

Am 22. April nahm die 3rd Army ihren Kampf wieder auf, drehte Richtung Ostbayern und West-böhmen und beendete die Kampfhandlungen im Mai in Oberösterreich. Die 1st Army übernahm vom 22. April bis 7. Mai die militärische Kontrolle über Thüringen und Westsachsen. Ihr folgte bis zum 15. Juni die 9th Army, die von der ursprünglich in Bayern stehenden 7th Army abgelöst wurde, die bis zum Zeitpunkt der Übergabe an die Rote Armee verantwortlich war. Mit der Kapitulation Jodls in Reims am 7. Mai und der Gesamtkapitulation in Berlin-Karlshorst am 8. Mai endete der 2. Welt-krieg in Europa.

Die zeitweilige Einsetzung von Military Governors und Kontrolle der besetzten Gebie-te wurde durch Kampfeinheiten vorgenommen. Speziell ausgebildete Military Government

Detachments kamen nur selten zum Einsatz. Bei-spiel ist die Situation in meiner Heimatstadt:

Apolda kapitulierte am 12. April 1945 vor dem 1st und 2nd Battalion, 385th Regiment, 76th ID, das die Stadt verließ. Zurück blieb die A Company des 5th Ranger Battalion, deren Captain Parker bis 26. April als Military Governor fungierte. Parker wurde von Capt. Marshal, 9th AD, abgelöst. Die

„Remagen-Division“, die östlich von Leipzig ihren Kampf beendet hatte, machte bei der Verlegung nach Süddeutschland mit Headquarter Apolda im Raum Apolda-Jena mehrere Tage Station. Am 12. Mai folgte als neuer Military Governor Captain Thadeusz Marcinkowski (11th Armored Group). Er kam mit dem Umzug der 6th AD aus dem Raum Rochlitz-Mittweida-Altenburg-Zeitz nach Thürin-gen. Apolda wurde Divisionshauptquartier – die 6th AD kontrollierte ein Territorium, das den heuti-gen Kreisen Weimarer Land, Saale-Holzland, Süd-teil Sömmerda inklusive der Städte Apolda, Wei-mar und Jena entsprach. Am 2. Juli 1945 erfolgte der Abzug und die Übergabe an die Rote Armee.

Grundlage waren alliierte Vereinbarungen der European Advisory Commission [EAC]. Seit 1943 wurden Pläne zur Behandlung Deutschlands nach der Kapitulation ausgearbeitet. Im Rahmen der 2. Londoner Konferenz (Lancasterhouse Confe-rence) wurde am 12. September 1944 das „Pro-tokoll über die Besatzungszonen in Deutschland und die Verwaltung von Berlin“ verabschiedet. Dem Abkommen trat die provisorische Regierung Frankreichs am 1. Mai 1945 bei, nachdem es zuvor im Februar in Jalta von den Großen Drei nochmals bestätigt wurde. Rückschauend kann man heu-te sagen, dass alle damals (und unter manchen Zeitgenossen bis heute) kursierenden Gerüchte, die einen angeblichen Tausch Mitteldeutschlands gegen Sektoren in Berlin zum Inhalt haben, als historischer Nonsens zu bezeichnen sind.

12. April 1945: GI`s der 80th Infantry Division auf dem Weimarer Marktplatz. (80th Inf.Div.Assn.)

Oberdorla, 5. April 1945. Charles Eugene Sumners, 166th Photos Signal Company, nahm am Einmarsch der 6th Armored Division teil. Die hier gezeigte Aufnahme fand weltweite Verbreitung und erschien bereits am 7. April in der New York Times. (C. E. Sum-ners, 166th Photo Signal Company - archiv dob)

Tank des 68th Tank Battalion vor der Zwickau-er Mulde. (C. E. Sumners, 166th Photo Signal Company

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I was born in Aachen and grew up in Düsseldorf. I’ve been living in Duisburg since 1964. When the war started, I was eight years old. When Hitler invaded Poland, my mother, grandmother, and aunt were crying, but I didn’t understand what was going on.

In September 1942, bombs destroyed our building. My father was in the military, but since he had hurt his ear, he wasn’t deployed to the front but responsible for armament supplies. Taking pictures after the bombings was illegal, but my father did so anyway. Us kids collected bomb splinters in cigar boxes. We had a bomb shelter in our basement, and it was the law that there had to be an opening to the neighboring buildings.

My father stayed in Düsseldorf after that, but my mother and I went to Monschau, near Aachen. We stayed there from October 1942 until fall 1944. There I was the only girl in an all-boy high school. Monschau was attacked once but we would hide out in a cave. They dropped one bomb.

When I was lying in bed at night with my mother, we would listen to the planes. From the sounds they made we were able to tell whether they were carrying bombs or not. The radio brought the battle of Stalingrad as breaking news, after playing Liszt’s Préludes, and after that there were no news from Stalingrad.

I was very well protected throughout the war. We experienced the end of the war in Weimar. I remember US soldiers hanging nets from the windows with groceries in it in order to attract women. But no one was scared of them. The Russians took over from the Americans soon though, and I remember all

their soldiers with gold teeth and ten watches each. After the concentration camp Buchenwald just outside Weimar was liberated, prisoners walked through the town. They layed down in front of our house on the sidewalk for some reason, but then the Americans made them get up and move on. Me and my family had no idea Buchenwald even existed.

My father was a POW of the Americans in the Harz at the time, and we wanted to go back to Düsseldorf. On our way we wanted to try and find the family with which he left his address. At one point during our trip, we were arrested by the Russians and put in a basement. This is when my mother explained the facts of life to me. But when they came to question us, my mother lied and said we weren’t trying to leave the zone but on our way to see friends in the town we were arrested in. In order to prove her story, we had to take a Russian soldier with us to our “friends’” house. My mother rang the bell at a random house and pretended to know the woman that opened the door. Luckily, the woman understood the situation and played along, and so the Russian soldier left.

We tried to cross the border between zones again, bribing the guards. It worked, and we went back to Düsseldorf where my father had found an apartment for us. He had been released in the meantime. He used to be an administrator in the air force and was unemployed for a while right after the war, but he soon got a job as administrator with the city of Düsseldorf.

Throughout the war I always had the feeling I was well protected, so I can’t say it was a terrible time for me.

What would your advice to future generations be? No matter what political party you support, avoid war at all costs.

My father was the first mayor of Duisburg after the war. Even as kids we knew our parents views on national socialism. What we did not know was that my father was ready to participate in a violent overthrow of the government – he was involved in the Hitler assassination attempt on July 20th, 1944.

When suspected opponents of the regime started to get arrested and executed, my parents packed their suitcases, claiming they wanted to go on vacation for a couple of days. Shortly before leaving, my father told me they were trying to get to Luxembourg where they knew someone they could stay with. They never got there since the train tracks were bombed, so they hid in Maria-Laach. I was fifteen years old at the time. When I asked my father why he never told us anything about his involvement, he replies that the knowledge would put our whole family in danger. He insisted that I could not tell anyone about it, not even my sisters. Those three weeks were a nightmare. I expected the Gestapo to arrive at any minute and inquire where our parents were.

In March 1945, when I had just turned sixteen, I was drafted for the Volkssturm. Our neighbor, a doctor, wrote me a note saying I needed surgery on my nose in order to avoid my getting drafted, but the SS officer that came to pick me up was not impressed. I had to undergo three days of training, but then – thanks to my doctor’s note – I was sent home by a HJ-Oberstammführer1 who seemed to have lost his faith in victory.

When I got home, I found my parents busy packing up the bare necessities. An uncle of mine had found “the ideal hide-out” for them, the apartment of an SS officer in Duisburg-Wedau who

Contemporary Witness ReportsMrs. di Maio (born 1931) Mr. Dr. Weitz (*1929) –

excerpts from his memoirs

70 Jahre nach Kriegsende

Von deutschen Truppen zerstörte Eisenbahnbrücke über den Rhein Die Folgen des Bombenkriegs … … waren unübersehbar

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had already fled with his family. He had killed a boy who had been playing with his motorcycle. The apartment was full of SS propaganda materials, and in his daughter’s room there was a handwritten note on the wall that said: “Never forget that you are an SS officer’s daughter and cannot bring shame to the Führer.” It was pretty bad.

By that time there was neither gas, water nor electricity. The end of the war came almost unnoticeably. German soldiers had become a rare sight in Duisburg and suddenly the air raids stopped and the canons remained silent. It was eerily quiet for a couple of days. Some buildings had put up white flags since rumor had it that the Americans had taken the North of the city. The whole horrific Nazi episode had vanished over night. We had to wait a day or two for our liberation though. When American soldiers came through, people were standing outside their houses watching them. They did not pay any attention to the civilians. As soon as they had arrived, they were gone. I had pictured the conquest of Duisburg-Wedau somewhat differently.

The next day my father was picked up in a Jeep for a meeting with the city commander. When they passed American soldiers, they started clapping and cheering, and my father was quite moved by this welcome, until his interpreter told him that the Americans were taking him for a captured Nazi. The city commander had pretty extensive lists of “reliable” Germans with their personal information.

After the war, the only intact organizations were churches – all other clubs and organizations had been banned. My father always used to say that the most urgent problems in the first weeks after the conquest of Duisburg couldn’t have been managed without their support, specifically their women’s organizations.

My father did not agree with the city commander on a lot of issues. There was a directive that no party members were allowed in the city administration. He was pretty outspoken on the fact that the mayor couldn’t do all the work by himself. The civilian catastrophe could only be managed when everyone was doing their job. He also pointed out, that the party members who really had skeletons in their closets had already left the city. Despite all efforts of denazification, the military regime realized that their task couldn’t be done without party members. Fired party-members had to be re-hired.

Looting was a problem – American soldiers had an itch for Leika cameras. So every camera was simply confiscated on the streets. Even the mayor’s house wasn’t safe. Even though there was a big sign from the city commander on the door saying “OFF LIMITS”, two GIs rang the bell and forcefully entered our house one day. My mother didn’t speak English, so she couldn’t communicate the fact that this was the mayor’s house. She then called city hall and had the interpreter there tell them where they were. He must have chosen very direct words, since the GIs hastily left our house after that.

One day I was walking down Königsstraße when two GIs stopped me and asked to see my ID. Since I was a minor I only had my Hitler Youth ID which had a swastika on it. They arrested me and led me to the city commandant’s office. I had to wait outside on a bench. Suddenly my father emerged from the building, and when I explained to him why I had been arrested, he laughed out loud and went back inside to inform the commandant that swastikas where simply everywhere, especially on IDs.

Wearing uniforms was forbidden at the time in order to minimize confusion, even for postmen and train staff. For most people, the uniform was all they had. A lot of effort went into “civilizing” the uniforms. The American soldiers also weren’t allowed contact with German civilians – no

fraternization – but soon both sides didn’t take the prohibition to seriously.

Soon the military government realized that they couldn’t work without a German police. The so-called civil police was founded, and one day they showed up at our house claiming there was a werewolf living there. Werewolves were indoctrinated Hitler Youth members that were trained on weapons and were supposed to strike from the underground, killing civilians that cooperated with the allies. They mayor of Aachen had been killed that way. My father was offered a body guard, but he declined since he didn’t like the idea of having “two gum-chewing soldiers around me at all times”. My mother assured the civil police that only our family lived in the house. There was a sixteen year old girl staying with us, Maria, an Austrian that was stranded in Duisburg until her return home would be possible. She was helping out around the house, was industrious, helpful and just a nice girl. But the police insisted on searching the house. In Maria’s attic room they found what they were looking for: Nazi propaganda and a gun. She admitted to being a trained werewolf. My mother tried to convince the police that Maria was only one of the many “seduced children” but certainly harmless at heart. She added that just recently, Dr. Fuchs, the Oberpräsident of the Rhine province had been to our house and if she really wanted to, she could have killed him as well as the mayor. The police weren’t convinced and took her with them. We never heard from Maria again.

Now Duisburg had a mayor, but we didn’t really have a father anymore. When, in 1947, Northrhine-Westfalia was founded, my father became the new state’s first minister of finance. He spent most of his time in Dusseldorf, so my mother decided to move there in 1951. My father died in Duisburg in 1962 and was buried, as was his wish, next to his wife and in close proximity to Dr. Karl Jarres, his predecessor as Duisburg’s mayor, and a “mentor and fatherly friend”.

… waren unübersehbar Barrikaden des Volkssturms, Auch vor der Kirche hat die Partei nicht Halt gemacht – die Bomben auch nicht!

Fotos: © ZEITZEUGENBÖRSE Duisburg e.V.

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V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

James FederlineGovernment Relations AdvisorJoint Multinational Training CommandGeb. 123, Zi. 10192655 GrafenwoehrTel. 09641 83-7452 Fax 09641 [email protected]

Gail Knowles6 rue Notre-Dame-du-Pre27500 Pont [email protected]

Prof. ret. William Wren McNabb1804 South College Ave.Newark, DE 19703 · [email protected] [email protected]

Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]

New York – German-American Liaison ClubMary Louise Murray-JohnsonMittlerer Rainweg 169118 HeidelbergTel. 06221 804976Fax 06221 [email protected]

Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1925-372-6665E-Mail: [email protected]

n BambergInternational Women’s Club Bamberg e.V.Astrid Werthmann Oberend 16a96110 Scheßlitz Tel. 09542 [email protected] www.iwcbamberg.de

n Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V.Dr. Johannes BohnenWilhelmstraße 6710117 BerlinTel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org

G-A Women’s Club of Berlin / D-A Frauenclub von Berlin e.V.Doris Linne Victoria-Str.1 12203 Berlin Tel. 030 8470 9420 [email protected]

n BielefeldD-A Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. BielefeldRosemarie KelleSalzuflerstraße 54b33719 Bielefeld Tel. 0521 [email protected]

n Dresden Initiative Junger TransatlantikerJacob SchrotMarienberger Straße 2401279 DresdenTel. +49 176 [email protected] www.junge-transatlantiker.de/

n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e.V.R.A. Karl-Heinz ThorMenzelstr. 4447053 DuisburgTel. 0203 6693144Fax 0203 [email protected]

n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e.V.Horst HeilekSaalfelder Straße 2299099 ErfurtTel. +49 179 [email protected] www.dagef.de

WEBSITE TEAM

CLUBS

AMERICAN LIAISONS

Anja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]

n VDAC Alumni e.V.Julia HomannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. +49 172 [email protected]

n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work ChairpersonDorthe NeumannHohe Straße 2047051 DuisburgTel. 0203 [email protected]

n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch - Youth Work Vice Chairperson:Rosemarie KelleSalzufler Straße 54 b33719 BielefeldTel. 0521 33 55 [email protected]@vdac.de

n Media Coordinator Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0171 [email protected]

n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg AugustinowskiPlatzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]

n Alumni CoordinatorNadine HilbertScheidswaldstraße 760385 Frankfurt am MainTel. 0178 [email protected]

n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBettina WeißgerberKönigsberger Straße 2273760 OstfildernTel. 0176 [email protected]

n Präsident | PresidentJacob SchrotWeidensteig 414776 Brandenburg Tel. 0176 [email protected]

n Vizepräsidentin | Vice PresidentSigrid Behnke-Dewath Apollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]

n Schriftführer | SecretaryChristina PierothAdickesallee 1160322 Frankfurt am MainTel. 069 [email protected]

n Schatzmeister | TreasurerPeter SchmidWestendstraße 11380339 MünchenTel. 0177 7740261Fax 089 [email protected]

n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel BobinskiKolwitzstraße 8010435 BerlinTel. 0173 [email protected]

n gazette Redakteurin | EditorDana KittelSchlehdornweg 3099097 ErfurtTel. 0176 [email protected]

n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike PilewskiPognerstraße 1481379 MünchenTel. 0172 [email protected]

VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS

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V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

n FrankfurtLuftbrücke Frankfurt-Berlin 1948-1949 e.V. Dr. Lutz R. RaettigAm Luftbrückendenkmal 1 60549 Frankfurt Tel. 069 13025811 [email protected]

n Gießen / Wetzlar„Die Brücke“ e.V.Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0641 [email protected]

n GrafenwöhrD-A Gemeinsamer AusschussHelmut Wächter (Deutscher Präsident)Hochstraße 192665 GrafenwöhrTel. 0941 [email protected]

James Federline (American President)Government Relations Advisor Joint Multinational Training Command Geb. 123, Zi. 101 92655 Grafenwoehr Tel. 09641 83-7452 Fax 09641 83-6469 [email protected]

n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e.V.Dorothee HagenMittelweg 5820149 HamburgTel. 040 [email protected]

n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.Deutsche Präsidentin:Ingrid Buwing-SchwendelKaiserstr. 3569115 HeidelbergTel. 06221 [email protected]

Amerikanische Präsidentin: Brenda FellmerSemmelsgasse 1069117 HeidelbergTel. +49 176 [email protected]

n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V.Christine Schneider(Deutsche Präsidentin) Benzinoring 5767657 KaiserslauternTel. 0631 89 24 [email protected]

n KarlsruheInternational Women’s Club Karlsruhe e.V.Renate Nobbe Glogauer Straße 3076139 KarlsruheTel. +49 721 [email protected]

n KasselInternationaler Frauenclub Kassel e.V.Dagmar BielLindenbeutel 734317 HabichtswaldTel. 05606 [email protected]

n KoblenzD-A Club Koblenz e.V.Julius Mittler(stv. Vorsitzender)Schützenstraße 4656068 KoblenzTel. 0621 [email protected]

Hans-Dieter Werner(Vorsitzender)Auf den Weiden 1556220 KaltenengersTel. 02630 [email protected]

n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika PohlmannMartin-Luther-Str. 8856112 LahnsteinTel. & Fax 02621 [email protected]

n MainzD-A Club Mainz e.V.Ursula Bell-KöhlerMühlweg 3455128 MainzTel. 06131 331581Fax 06131 [email protected] www.german-american-club.com

n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V.Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. 0621 817594 [email protected]

n MünchenD-A Frauenclub e.V. / G-A Women’s Club e.V.Ulrike KellnerBlutenburgstraße 75a80634 MünchenTel. 089 71056814Mobil 0160 94813710

D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V.Erich WölfingerFischerstraße 1482178 PuchheimTel./ Fax 089 [email protected]

n NeussD-A Gesellschaft Neuss e.V.Thomas Schommers Gut Selikum 141466 Neuss - Germany Tel. 02131 381750Fax 02131 381748 Mobil +49 172 8521166 [email protected] [email protected] www.dagn.de

n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V.Hella Heide DresselAlbert-Einstein-Straße 1890513 ZirndorfTel. / Fax 0911 607862Mobil +49 151 [email protected]

n OranienburgD-A Freundschaftsclub e.V.Manfred BittkauWalburgstr. 316515 OranienburgTel. / Fax 03301 [email protected]

n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland Wittgenstein e.V.Jörg MüllerVeit-Stoß-Straße 157076 SiegenTel. +49 170 [email protected]

n StuttgartG-A Club 1948 StuttgartWalter Scott BeardFeinbauweg 973650 WinterbachTel. 07181 [email protected]

G-A Women’s Club Stuttgart e. VGaby Weber (Deutsche Präsidentin)Erwin-Hageloh-Str. 68 70376 StuttgartTel. +49 151 [email protected]

Moira Kearney(American President)Obere Burghalde 3471229 LeonbergTel. 07152 3198576 [email protected]

n WiesbadenAssociation of Good NeighborsGary L. BautellGustav Freytag Str. 1065189 WiesbadenTel. 0611 300205Fax 0611 [email protected]

n WürzburgInternationaler Frauenclub Würzburg e.V.Brigitte DriehausMeisenweg 597299 Zell am MainTel. / Fax 0931 [email protected]

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F O R U M | F O R U M

Die Tornisterschrift „USA“ der WehrmachtText Bettina Weißgerber

Einen Eindruck davon, welches USA-Bild die deutschen Soldaten während der NS-Diktatur ver-mittelt bekamen, lässt sich den sogenannten Tor-nisterschriften der deutschen Wehrmacht entneh-men. Herausgeber dieser Druckerzeugnisse war das Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Für die Konzeption und Autorschaft des Themenheftes

„USA“ beauftragte es den gebürtigen Österreicher Colin Ross. In den 1920er und 1930er Jahren galt er als einer der beliebtesten deutschsprachigen Rei-seschriftsteller. Ross war als persönlicher Freund Baldur von Schirachs und überzeugter Nationalso-zialist geradezu die ideale Wahl für diese Aufgabe. Veröffentlicht wurde das Heft im Jahr 1941, als ein baldiger Kriegseintritt der USA immer wahr-scheinlicher schien.

Schlägt man die Tornisterschrift auf, stößt der Leser alsbald auf ein rassistisch verbrämtes Bild der USA. Die US-Bevölkerung sei ein „Mischvolk“, dessen „verbleibende[r] weiße[r] Rest jedoch nicht sehr viel weniger als zu einem Viertel deutsches Blut in seinen Adern“ trage. Die deutschen Solda-ten sollten sich dennoch darauf einstellen, gegen ein gesellschaftlich dekadentes, politisch korrup-tes und rassisch minderwertiges, weil heteroge-nes Volk zu kämpfen. Im „sogenannten Land der Freiheit“ werde in Wirklichkeit allerorten geprügelt und gelyncht. Die US-Regierungen der Vergan-genheit werden dem Leser als kriegstreiberische Politelite dargestellt, die ihre Bevölkerung in mi-litärische Auseinandersetzungen treibe. Nicht erwähnt wird dabei freilich, dass die USA den Versailler Vertrag, der von den Deutschen vielfach als karthagischer Frieden empfunden wurde, nicht ratifiziert hatten.

Die USA seien außerdem ein „leeres Land“, in dem schlechte Gehälter gezahlt würden, im Vergleich zu Europa sehr viel unsicherere Ar-beitsbedingungen herrschten und Millionen von Arbeitslosen lebten.

Der faschistische Duktus des Textes bleibt auch in den geographischen Beschreibungen deutlich erkennbar. Der Mittlere Westen sei „der Kern und das eigentliche Herz Amerikas im heutigen Sinne, das Land der grenzenlosen Weite und hier erst er-wuchs der großzügige, weiträumig denkende Ame-rikaner von heute […] Aus diesem Geist der Steppe, aus seiner Unbegrenztheit und seinem Streben nach Grenzenlosem entstand der amerikanische

Imperialismus, der Wunsch, nicht nur ganz Ame-rika, sondern die ganze Welt zu beherrschen“. Der Amerikaner habe es sich zum Ziel gemacht, die „Weltschiedsgerichtbarkeit“ zu erreichen. Der US-amerikanischen Hegemonialstellung auf dem gesamten Kontinent stünden lediglich rassische Gründe noch im Weg, denn „der Kern seiner Bevöl-kerung ist noch viel zu uneinheitlich, um die nötige Stoßkraft für ein solch gewaltiges Unternehmen aufbringen zu können“. Der Kontrast zum rassi-schen Selbstverständnis der Nationalsozialisten tritt hier sehr klar zutage.

Auch die „angeblich drohenden europäischen und asiatischen Angriffsabsichten“ führten zu ei-ner unberechtigten „Einmischungspolitik“ seitens der USA, denn nur „der Amerikaner ist naiv genug, an sie zu glauben, er ist von einer für europäische Begriffe unfassbaren Naivität“. Der Glaube an „die Sicherheit Amerikas“ führe auch dazu, dass Ame-rika „nach Osten wie nach Westen immer tiefer in die Interessensräume anderer Kontinente über-greift“. Die USA seien den wirtschaftlichen und politischen Interessen der Europäer gegenüber ignorant, „bei aller angeblichen Gedankenfreiheit duldet der Amerikaner nicht einmal unamerikani-sche Ideologien im Raume der westlichen Hemi-sphäre und die anmaßende Idee, dass Amerika berufen sei, Europa wie überhaupt der Welt die Leuchte der Freiheit zu bringen, spukt noch immer im Kopf des Durchschnittsamerikaners“.

Wie widersprüchlich die in der Tornisterschrift der Wehrmacht vertretenen Auffassungen sind, ist evident. Abgesehen von der rassischen Komponen-te jedoch, erscheinen viele der dort transportier-ten Ansichten auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch seltsam bekannt: Der Vorwurf, die Rolle des Weltschiedsrichters zu beanspruchen, der beleidigte Tadel eines missverstandenen Kul-turkontinents Europa, die heuchlerische Kritik an einer ausschließlich selbstzentrierten Betrachtung der Weltpolitik, der herablassende Verweis auf ein angeblich fadenscheiniges Festhalten an Freiheits-idealen – all diese Argumentationsweisen sind bekannt und wurden von den unterschiedlichsten Interessensgruppen quer durch das gesellschaft-liche Spektrum immer wieder instrumentalisiert. Erst während der Besatzungszeit fanden die Deut-schen zurück zum Amerikabild der 1920er.

Trotzdem bleiben zwei altbekannte Stereotype bis heute Bestandteil einer jeden USA-Debatte: Die pauschale Ablehnung eines Imperialisten-staates oder die blinde Beschwörung gemeinsa-mer Wurzeln und Werte. Wie sehr beide Ansichten in der Vergangenheit verhaftet sind, macht die Tornisterschrift deutlich. Die Bereitschaft zu einer Überprüfung der Eigen- und Fremdbilder auf bei-den Seiten des Atlantiks und zur Einführung einer sachlichen, auf eine konstruktive Auseinander-setzung abzielenden Diskussionskultur, erscheint vor diesem Hintergrund offensichtlich so dringend nötig wie nie.

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21gazette N° 2 | Juli 2015

F O R U M | F O R U M

Propaganda in der Kriegsgefangenschaft Mit freundlicher Genehmigung von Zeitgut Verlag Berlin

Die einzige „Informationsquelle“ in deutscher Sprache, die uns gelegentlich in die Hände fiel, war und blieb das Blättchen des Nationalkomitees „Freies Deutschland“. Von den Organen der sow-jetischen „Agitprop“ oder ihren Gehilfen redigiert, war es eine Quelle der Desinformation! Das Blatt überschüttete uns vor allem mit Lobpreisungen der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Er-rungenschaften der Sowjetunion. Es verherrlichte die unauflösliche Verbundenheit der sowjetischen Völker mit der bolschewistischen Partei, die in der Verfassung der Sowjetunion verbrieften Freiheits-rechte und vor allem die angebliche „Liebe“ aller Sowjetmenschen zu ihrem „großen Führer“ Stalin! Unter uns fand sich kein Leichtgläubiger, der diese Ergüsse für bare Münze nahm.

Die Postille des „Nationalkomitees“ malte uns aber auch in den blühendsten Farben aus, wie segensreich die Sowjetunion bemüht sei, in ihrer Besatzungszone Deutschland, „zusammen mit den deutschen Werktätigen“, die Grundlagen für einen „sozialistischen, demokratischen, frei-heitlichen und unabhängigen deutschen Staat“ zu legen. Demgegenüber konzentriere sich das Bestreben der westlichen Besatzungsmächte dar-auf, „Deutschland zu versklaven und zu einer Kopie ihres ausbeuterischen kapitalistischen Systems umzugestalten“.

Aus dem Buch „Die Brücke über den Embach“ von Hans-Werner Loeck

Zunächst hatten wir vermutet, dass sich das Ost-West-Einvernehmen nach dem Krieg fortsetzen würde. Erste Zweifel daran kamen uns, als das Blatt des „Nationalkomitees“ äußerst aggressive Töne gegen den „westlichen Kapitalismus“ an-schlug. Jetzt, im Sommer 1946, hatte Bunge bei seinen ärztlichen Besuchen in Erfahrung gebracht, dass sich das Verhältnis zwischen den Kriegsver-bündeten, vor allem wegen ihrer Zerstrittenheit in der Deutschlandfrage, Schritt für Schritt ver-schlechtert habe und in eine Konfrontation ge-mündet sei.

Ein estnischer Gesprächspartner hatte ihm dies anhand von Veröffentlichungen der Parteizeitung „Prawda“ illustriert: Stalin hatte 1941 erklärt, „die Kommunistische Internationale sei aufgelöst“, um bei seinen demokratischen Verbündeten die Illusi-on zu erzeugen, dass die bolschewistische Partei das Ziel der Weltrevolution aufgegeben habe. Wie zum Hohn sei kürzlich in der „Prawda“ zu lesen gewesen, dass „aufgrund dieser Erklärung nicht mehr die Partei, sondern das Weltproletariat Träger der Weltrevolution sei“! Durch ein zur gleichen Zeit erschienenes Praw da-Interview habe Stalin Öl ins Feuer gegossen, indem er Churchill als „Hetzer zum Dritten Weltkrieg“ verunglimpft und ihn mit Hitler verglichen habe. Schon Anfang des Jahres habe er endgültig die Maske der Friedfertigkeit fallen lassen, indem er in einer öffentlichen Rede das sowjetische Volk aufgefordert habe, sich auf neue Kriege vorzubereiten. Sie seien unvermeid-bar, solange das kapitalistische System bestehe!

Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die entstan-dene Ost-West-Konfrontation möglicherweise für eine freiheitliche Zukunft Westdeutschlands se-gensreich sein könnte, unser Schicksal aber eher negativ beeinflussen werde. Bisher hatten wir ge-hofft, dass die westlichen Mächte aus humanitären Gründen ihre Beziehungen zur Sowjetunion nutzen würden, um unsere Entlassung zu beschleunigen. Vermutlich, so hatten wir geglaubt, würde die Sowjetunion hierfür am leichtesten zu gewinnen sein, wenn man ihr vorschlüge, ein völkerrechtli-ches Abkommen über die gleichzeitige Entlassung sämtlicher Kriegsgefangenen des letzten Krieges abzuschließen. Woher sollten wir uns noch Hil-fe erhoffen, wenn die großen Länder der freien Welt aufgrund der Zerrüttung ihrer Beziehungen zur Sow jetunion nicht mehr imstande waren, zu unseren Gunsten auf sie einzuwirken! Wir mussten uns also damit abfinden, dem sowjetischen Regime auf unabsehbare Dauer ausgeliefert zu sein!

Hans-Werner Loeck, geb. 1925 in Heide in Holstein. 1943 Reichsarbeits dienst und Ausbildung als Offizierbewerber des Heeres, 1944 Einsatz an der Ostfront. 1944-1949 sow jetische Kriegsgefangenschaft in Russland und Estland. 1949-1952 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in Kiel und Freiburg. Ausbildung für den Höheren Auswärtigen Dienst. 1962/64 Referent im Auswärtigen Amt. 1964/67 persönlicher Referent des Bundes ministers des Auswärtigen Dr. Gerhard Schröder. 1967 Botschaftsrat bei der Französischen Botschaft Belgrad als Schutzmachtvertretung. 1973/74 Auswärtiges Amt. 1974/78 Bundeskanzleramt, Ministerial-dirigent. 1978/81 Botschafter in Lima. 1982/85 Auswärtiges Amt. 1985/90 Botschafter in Caracas. Hans-Werner Loeck lebt in Wachtberg bei Bonn.

HANS-WERNER LOECKDie Brücke über den EmbachGefangen in sowjetischen Lagern in Estland 1944-1949.350 Seiten, mit Fotos und einer Karte.Sammlung der Zeitzeugen (76),

ZE ITGUT VERLAG, BERL IN.KlappenbroschurISBN: 978-3-86614-234-3

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22 gazette N° 2 | Juli 2015

Lea Haverbeck – Düsseldorf - Central Michigan University · Report VDAC/FGAC

My Time at Central Michigan University in Mount Pleasant, Michigan

Six months ago, I left Germany to study abroad in the states. I can remember the feeling of excitement exactly one year ago: I counted down the months, weeks and then finally days – time seemed to go by very slowly. Here in Michigan I have the feeling that time is flying! Only three more months at my American university are left and I will enjoy it to the fullest.

About a year ago, when I started to think about planning my big adventure, I contacted my fellow scholars – Simon from Munich and Tanja from Nuremberg. During a skype conference, we got to know each other and booked the flight to Chicago in the beginning of August 2014. Before we started our academic year 2014-2015, we spent three days as tourists in the windy city. We had an amazing time, and finally made our way to Michigan with the Greyhound bus, which was already adventurous. People always tell crazy stories about Greyhound bus rides and this, indeed, is true. When we arrived in Lansing, Michigan, former exchange student Ben Prout (2013-2014) picked us up and brought us to our apartments on campus. Simon, Tanja and I were exhausted but super happy when we finally arrived at our new home for the next 9 months. Our first days in Mount Pleasant have been very interesting and fun. […] Even though Michigan’s countryside seemed to be very similar to Germany’s, the open space is still amazing to me. I am used to the packed Campus of HHU Duesseldorf and in general crowded areas like the Ruhrgebiet.

[…] It was always very easy to get in contact with Americans and especially in Michigan, where a lot of families have their heritage in Germany, all people I met were extremely interested in me because of that fact that I am German. I cannot count the phrase “Oh, I am German as well” or “Oh, I’ve been to Germany because my grandparents are German”. Because of the big interest of CMU students in internationals it is easy to find persons to hang out with, who show you the area, drive you to the grocery store, work out with you and eventually become your friend.

In the first semester, I took six classes, 15 credits in total. Because I am a Biology major, I took two Biology related classes: Biochemistry, which I needed for my degree in Germany and Nature Study, because I wanted to learn about Michigan’s nature – plants and animals. I studied lots of different birds and fishes, which you can

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find in and around the Great Lakes. Because of this class, I also recognized the popularity of hunting in the states and especially here in Michigan. Many classmates already knew most of the animals because they were somewhat related to hunting seasons. I was very surprised that it is so common to go hunting or at least shooting at a range. I met boys and girls who go hunting on a regular basis with their whole family, and who would use the meat and cook with it. I did not go hunting, but instead, I went to a shooting range with a lot of other international exchange friends, two Americans and in company of a dad, who introduced us to some techniques. We also did archery, and I were told that they even have target archery school clubs here, which impressed me because it was a lot of fun and I have never heard of it in Germany before.

My other classes were Zumba, Hip Hop, Canoe, Camp & Touring and Human Anatomy & Physiology. I really like that I could take the Hip Hop class, because it roots lay in the USA and it is a part of the culture, and I was happy to gain knowledge and dance. The Canoeing class was a weekend trip in early September where we learned how to canoe and how to plan trips, so it was nice to spend a whole weekend only with American CMU students; and see and camp at Michigan’s rivers at the same time. Lastly I took Human Anatomy & Physiology out of interest, it has been my favorite class ever since, and it’s the reason why I now work as an undergraduate teaching assistant for this class and why I take Human Anatomy with Lab in the second semester. I finally found out what I want to do in my life, so this semester I also take Exercise Physiology and spend a lot of time studying in labs and in the Health Professions. In February 2015, I had the opportunity to attend and volunteer at the Michigan American College of Sports Medicine conference as member of my professors teaching team.

[…] I can feel that compared to being in Germany I study more efficiently and I am glad that I make this experience, because here I really realize my new skills.

Travelling was a big part of my whole exchange experience – we started in Chicago and already at Labor Day weekend we, Tanja, Simon & I, did a camping trip with our first American friend to the north of Michigan, to Traverse City & Sleeping Bear Dunes at Lake Michigan. The first time I have

ever seen Lake Michigan I thought it was the sea, so wide with a beautiful sunset at Michigan’s west coast. My sister came to visit me in the fall and we traveled to Toronto and the Niagara Falls, Chicago, Detroit and some places in Michigan. […]

During winter break, Simon and I did a huge road trip to the south of the states and back. We drove more than 5000 miles in almost 4 weeks; started in Chicago down to New Orleans, where we spent Christmas together. We drove along the coast down to Florida, where we spent New Year’s Eve, the coast back up to North Carolina, and passed the Appalachian Mountains in Virginia as well as Ohio on our way back. During the trip, we could stay at friend’s places almost every night. We knew most of them because of the Federation of German American Clubs student exchange program. Three German FGAC exchange students, Minh, Fabian and Fynn, joined us for at least a part of the whole trip, and in total, we met around ten FGAC students, American and German. We also visited other FAGC partner universities like University of Cincinnati, Florida Atlantic University and Oberlin College. It was an awesome experience and it just demonstrates how well the cultural exchange works, and how intercultural German-American friendship develops and strengthens. This networking is possible because of the FGAC exchange program, and I am happy to say that I am part of it. Above all, my exchange year has been amazing so far, I learned so much about myself, about friendship, a different culture and my further education. To the Federation of German-American Clubs, I am very thankful for all the amazing experiences I made and I am still making here.

I hope that this wonderful program will continue this successful in the future.

Fotos Lea Haverbeck

Kerstin Hoebink (DAFN member, Florida) and I met on my roadtrip suring winter break in Titusville, FL.

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23gazette N° 2 | Juli 2015

Kerstin Hoebink – Duisburg - Florida State University Tallahassee

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Ein abwechslungsreiches Jahr an der Florida StateJetzt sind es nur noch vier Wochen, dann

ist mein Jahr hier an der Florida State Uni-versity schon vorbei. Ich kann kaum glauben, wie schnell die Zeit verflogen ist!

Als ich Anfang August hier in Tallahassee ange-kommen bin, wurde ich hier direkt sehr freundlich von allen empfangen. Einer der Professoren aus dem German Department hat mich vom Flugha-fen abgeholt und die ersten zwei Wochen habe ich dann bei Courtney, einer der amerikanischen Studentinnen, übernachtet. Sie hat mir geholfen alle bürokratischen Hürden zu nehmen (Studenten-ausweis, Bankkonto, Social Security Card etc.) und mir den wunderschönen und riesigen Campus der FSU gezeigt. Außerdem habe ich durch das Leben in einer amerikanischen WG direkt einen Einblick in die ‚echte‘ amerikanische Kultur bekommen. Wir waren öfter zusammen essen, haben Jeopardy geguckt und waren bei Wakulla Springs – einer Süßwasserquelle, wo ich viele Alligatoren, Schild-kröten und außergewöhnliche Vögel gesehen habe.

Nach der Orientation, bei der ich die anderen Teaching Assistants kennengelernt habe, konnte ich dann in meine Wohnung einziehen. Dort wohne ich mit Sandra, der VDAC Stipendiatin aus dem letzten Jahr, und zwei weiteren Mitbewohnern. Ich habe mein eigenes Bad (ein Luxus, den ich in Deutschland nie hatte) und besonders gut gefallen mir auch die vielen „amenities“ wie der Pool oder

das Fitnessstudio. Das gute Wetter hier in Florida erlaubt es zum Glück, den Pool von März bis Ok-tober fast durchgängig zu nutzen.

Das erste Semester an der FSU war sehr aufre-gend. Gerade das Unterrichten war am Anfang eine Herausforderung. Es überrascht mich aber auch immer wieder, wieviel Freude es mir bereitet den amerikanischen Studenten Deutsch beizubringen. Ob bei unserem wöchentlichen Stammtisch oder im Unterricht, es ist immer wieder schön zu sehen, wieviel die Studenten in nur einem Semester ler-nen. Letztes Jahr habe ich einen Deutsch 1 Kurs mit 16 Studenten unterrichtet, dieses Semester unterrichte ich zwei Deutsch 1 Kurse mit insge-samt 40 Studenten. Zusätzlich besuche ich selber Seminare, wie z.B. Deutscher Humor, Heldenge-schichten oder Exilliteratur. Es ist interessant, die deutsche Kultur mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Uni ist hier ganz anders als in Deutschland, schon dadurch, dass das Department sehr klein ist und die Kurse mit 10-15 Studenten eine ganz andere Lernatmosphäre schaffen, aber auch dadurch, dass alle Seminare zweimal in der Woche stattfinden.

Ganz besonders gut gefällt mir auch der wun-derschöne Campus mit den vielen Palmen und rie-sigen Grünflächen. Und auch wenn unser Büro im Keller ist, halte ich mich dort trotzdem gerne auf, um Zeit mit den anderen Teaching Assistants zu

verbringen. Ich bin sehr froh, dass wir inzwischen zu einem richtigen Team geworden sind und auch außerhalb der Uni viel Zeit miteinander verbringen.

Obwohl das Unterrichten und meine eigenen Kurse sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, habe ich bisher auch Gelegenheit gehabt zu reisen und Tallahassee kennenzulernen. Anfang September war ich zum Beispiel über ein langes Wochenende in Savannah in Georgia, während der Weihnachts-ferien habe ich Seattle und die Umgebung besucht und über Spring Break war ich in New York. Auch einige Orte an der Ostküste Floridas wie z.B. West Palm Beach, Titusville oder St. Augustine, habe ich schon besucht. Ganz besonders gefallen hat mir auch St. George’s Island – eine Insel im Golf, die nicht weit von Tallahassee entfernt ist. Dort findet man weiße Sandstrände, Palmen und Delphine.

Unter der Woche oder am Wochenende gehe ich auch gerne mal essen. Tallahassee als Stu-dentenstadt hat wirklich viele (auch lokale) Re-staurants. Zudem habe ich natürlich auch schon mehrere der obligatorischen Footballspiele gese-hen, habe eine Homecoming Parade angeschaut, bin beim 5-K „Turkey Trot“ gelaufen und bin zu verschiedenen Stadtfestivals gegangen. In Talla-hassee kann man immer irgendeine Veranstaltung besuchen oder man kann auch einfach mal einen Ausflug in die nähere Umgebung machen, z.B. zum Little Grand Canyon in Georgia, wo wir wandern waren, oder nach Panama City Beach zum Strand.

Ich freue mich sehr, dass ich die Gelegenheit habe noch ein weiteres Jahr hier zu bleiben und hoffe, dass ich noch sehr viel mehr von Florida und den USA bereisen kann und viele weitere wunder-bare Menschen kennenlernen werde.

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24 gazette N° 2 | Juli 2015

Deutsche Austauschstudenten 2015 /16Nr Vorname Name Club Amerikanische Uni Hauptfach Dt. Uni

1 Sabine Baschke Bamberg Troy University, Alabama BWL Bamberg

2 Thorsten Benz Heidelberg University of Delaware, Newark Molekulare Biotechnologie Heidelberg

3 Melida Böhm Neuss University of the South, Sewanee, TN Psychologie Witten

4 Felix Brisch Stuttgart University of Arizona, Tucson Philosophie Stuttgart

5 Yvonne Daichendt Nürnberg Dartmouth College, Hanover, NH Psychologie Erlangen

6 Christian Dumbacher Karlsruhe Union Grad. College, Schenectady, NY Wirtschaftsingenieurwesen Karlsruhe

7 Marc Fabritius Stuttgart Georgia Institute of Technology, Atlanta Mathematik Stuttgart

8 Anna Lea Fächner Hamburg University of Cincinnati, Ohio Amerikanistik Frankfurt

9 Tim Gebauer Alumni University of Arizona, Tucson Linguistik Düsseldorf

10 Jonna Groneberg Hamburg Troy University, Alabama Amerikanistik Hamburg

11 Jenny Herzky Alumni University of Alabama, Tuscaloosa Anglistik Bamberg

12 Michael Hesse München University of Delaware, Newark Informatik München TU

13 Svea Klaus Berlin Florida State University, Tallahassee Kommunikationswissenschaft Greifswald

14 Katharina Kunze Mainz Concordia College, Moorhead, MN Englisch Lehramt Mainz

15 Frieder Neunhoeffer Karlsruhe University of Washington, Seattle Technische VWL Karlsruhe

16 Alexandra Piekarska Niederrhein Central Michigan University Anglistik Düsseldorf

17 Simone Riegel Heidelberg Central Michigan University Amerikanistik Heidelberg

18 Christof Schlesinger Würzburg Oberlin College, Ohio Englisch Lehramt Würzburg

19 Jenny Selbach Kassel Florida Atlantic U, Boca Raton Amerikanistik Kassel

20 Lea Stechno Mainz University of Alabama, Tuscaloosa Sport Frankfurt

21 Nils Wadt Berlin University of Florida, Gainesville Sozialwissenschaft Berlin HU

Youth Work Vorausschau: Jugendseminar zum DA-Tag in Frankfurt am 10.10.2015In Verbindung mit dem Deutsch-Amerikanischen Tag findet am 10.10.2015 ein Jugendseminar in Frankfurt statt. Der Vormittag beginnt mit einer gemeinsamen kulturellen Freizeitaktivität. Nach dem Mittagessen nehmen die Jugendlichen an der Lucius D. Clay Medaillen-Verleihung teil.

(Änderung vorbehalten.)

VDAC Youth Work TeamDorthe Neumann und Rosemarie Kelle

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25gazette N° 2 | Juli 2015

C L U B N E W S

Der Deutsch-Amerikanische Herrenclub Mün-chen machte sich im April auf die Reise zu einem Besuch der besonderen Art. Obwohl nur rund 30 km vor den Toren Münchens gelegen, kannten fast alle das angepeilte Kleinod nicht. Umso er-staunter waren die Teilnehmer vor Ort. Im Alten Schloss zu Valley ist ein Orgelmuseum errichtet, das seinesgleichen sucht.

Das Ehepaar Dr. Sixtus und Inge Lampl haben hier ihr Lebenswerk vollbracht. Mit ihrem Sachver-stand, ihrer Hingabe zur Musik, aber auch durch ihre Beharrlichkeit haben sie es fertiggebracht, ihren Traum zu verwirklichen: Ein Orgelmuseum.

Somit ist hier eine weltweit einmalige Orgel-sammlung vom 17. bis zum 20. Jahrhundert zu-sammengekommen: Gerade wurde die sechzehn-te Pfeifenorgel nach ihrer Restaurierung wieder aufgestellt. Vier weitere werden noch in diesem Jahr folgen.

Das Orgelmuseum in Valley – ein Genuss für Augen und Ohren

Text Prof. Dr. Dieter Anselm Fotos Hans-Georg Augustinowski

Deutsch-Amerikanischer Herrenclub München e.V.

Eigentlich wollte Dr. Lampl „nur“ die vor 100 Jahren fertig gestellte Orgel aus der Landshuter St. Martinskirche – Bayerns letzterhaltene und größte romantische Orgel – retten und an anderer Stelle wieder aufbauen. Das ist bis zur Stunde leider noch nicht gelungen. Dafür aber hat das Ehepaar Lampl umso mehr anderes erreicht: Die Rettung und Restaurierung des Alten Schlos-ses Valley, die Erhaltung eines barocken Bund-werkstadels und die Transferierung einer alten Sägewerkshalle nach dem von Friedrich Zollinger entwickelten Hallen-System: All das soll letztend-lich der Unterbringung von weit über 60 kompletten Pfeifenorgeln dienen.

Dr. Lampl, ein begnadeter Organist erläuterte mit Begeisterung alle wichtigen Teile einer Orgel. Aber nicht genug. Er spielte auch noch die unter-schiedlichsten Instrumente und zeigte allen Teil-nehmern, welche Töne man aus so einem Pfeifen-konglomerat herausholen kann. Entzückt lauschten die Damen und Herren des Clubs den hellen, fast zwitschernden und dann wieder voluminösen, fast

brummenden Klängen der Orgeln. Mit geschlosse-nen Augen wurde man hinweggetragen in andere Gefilde.

„Ja, es hat sich gelohnt, diesem Orgelmuseum einen Besuch abzustatten“, war der allgemeine Tenor der Teilnehmer. Die kunstbeflissenen Club-mitglieder genossen den Tag in Valley. Denn bis zu diesem Zeitpunkt brachten die meisten Valley nur mit dem Namen der Graf Arco Brauerei in Verbindung.

Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Die Mittagsrast wurde im nahegelegenen Aschbacher Hof ausgekostet. Der Ausklang des ganztägigen Besuches fand bei Kaffee und Kuchen in urigem Ambiente zwischen den historischen, charaktervol-len Bauten von Valley bei herrlichem Bayernwetter Weiß und Blau statt. Mit dem Besuch des Deutsch- Amerikanischen Herrenclubs München haben sich nicht nur die Teilnehmer selbst ein Schmankerl geboten, nein wir haben auch finanziell dazu bei-getragen, das Orgelmuseum in Valley zu erhalten und einen Obolus gegeben zum weiteren Ausbau.

Schloss Valley im Land-kreis Miesbach, Obb.

Die Teilnehmer des DAHC München im Orgelmuseum

Dr. Sixtus Lampl mit dem Präsidenten des DAHC München

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26 gazette N° 2 | Juli 2015

C L U B N E W S

JAZZ NIGHT

Frühstück im Mutter-Kind-HausTexte Elke Rilke-Mai Fotos Condrobs e.V.

Neue Mitglieder-Aktivität im GAWC München

GAWC München

Ein etwas anderer Club-Abend fand im April 2015 in München statt. In die Vogler Jazz Bar im Szeneviertel zwischen Gärtner-platz und Isartor hatte Clubmitglied Talayeh Noshiravani geladen.

Die Vogler Jazz Bar ist seit vielen Jahren eine Münchner Jazz-Institution und bekannt nicht nur für hochkarätige Jazz-Veranstaltungen. 2014 fanden dort auch zwei Benefizveranstaltungen statt – Jazz-Abende zugunsten von Flüchtlingen in München.

Gäste waren herzlich willkommen bei diesem Piano-Jazz-Abend, und so kamen viele Damen des Clubs in Begleitung und auch Herren des Münchner

Men’s Club ließen sich diese Premiere nicht ent-gehen! Gute Unterhaltung und Piano-Jazz vom Feinsten!

An jedem ersten Dienstagabend eines Monats trifft man sich seitdem in der Vogler Jazz Bar und lässt den Tag ausklingen bei guter Musik und netter Gesellschaft.

Ein ruhiges Münchner Wohngebiet mit Einfamilienhäusern, Grünflächen – ein fried-liches Ambiente. Normalität. Ein schlichtes Doppelhaus mit großem Garten. Ein Haus, dem man nicht ansieht, welche schicksal-hafte Bedeutung es für seine Bewohner hat. Es ist das Mutter-Kind-Haus, ein Modellpro-jekt der Integration von Condrobs e.V. für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Fluchthintergrund.

Die Flüchtlingsproblematik ist allgegenwärtig und es gibt zahlreiche Hilfsprojekte. Junge unbe-gleitete Flüchtlinge bedürfen besonders der Hilfe und am allermeisten junge Mütter mit ihren Klein-kindern. Unser Club hatte sich entschlossen diesen Mädchen und Frauen zu helfen und spendete beim diesjährigen Magnolienball 10.000 Euro für das Mutter-Kind-Haus.

Acht junge Mädchen aus Eritrea, dem Kon-go, Senegal, Bulgarien, Bosnien, Kroatien und Deutschland haben hier ein Zuhause gefunden. Jede Mutter bewohnt mit ihrem kleinen Kind ein eigenes Zimmer. Das älteste der Kinder ist ein-einhalb Jahre alt.

Ich besuche das Mutter-Kind-Haus. Krabbel-decken und Gitterbettchen begegnen mir in allen Räumen. An einem bunt gedeckten Frühstückstisch erwarten mich die jungen Mütter mit ihren Babys. Babys mit heller und dunkler Haut. Ein berühren-der Anblick, ein hoffnungsvolles Beispiel für das Zusammenleben von jungen Menschen aus ver-schiedenen Kulturen.

Neben mir sitzt Dzana aus Bosnien. Seit acht Monaten wohnt sie hier mit Miriam, neun Monate. Sie erzählt mir: „Ich möchte einen Deutsch-Kurs

machen und ich will Altenpflegerin werden. Ich wünsche mir Gesundheit, eine schöne Wohnung für mich und mein Kind. Und Arbeit. Und vor allem Aufenthaltspapiere, die habe ich noch nicht“.

Die 4 Monate alte kleine Anna-Lena von Stephi aus Ingolstadt ist eines der vier Kinder, die gleich nach dem Einzug der Mütter zur Welt kamen. Ste-phi hat schon eine Ausbildung als Beiköchin und wünscht sich: „wieder ohne Gruppe selbstständig leben und arbeiten zu können.“

Manche der Mütter müssen leider traumati-sche Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit verar-beiten. Das Mutter-Kind-Haus bietet Schutz und Hilfe. Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen und eine Psychologin helfen ihnen beim Erlernen eines ver-antwortungsvollen Umgangs mit ihren Kindern und einer eigenständigen Lebensführung. Sie sind Tag und Nacht für sie da, bis ihre Zukunft gesichert ist. „Den Kindern geht es dann gut, wenn es den jungen Müttern gut geht!“ ist das Leitmotiv im Mutter-Kind-Haus.

Bei der Einrichtung des Hauses und bei Anschaffungen ist Condrobs e.V. allein auf Spenden angewiesen. Die Spende unse-res Clubs wird für die Spielplatzgestaltung und für Spielgeräte im Garten verwendet. Für eine Rutsche, eine Schaukel, ein Was-serspielgerät, Bobby Cars und anderes. Wir freuen uns, dass wir so den Müttern und den kleinen Bewohner des Mutter-Kind-Hau-ses nachhaltig helfen können.

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27gazette N° 2 | Juli 2015

C L U B N E W S

Glücksmomente aus 20 Jahren

Text Elke Rilke-Mai

GAWC München

Jahresempfang des Ronald McDonald Hauses München am Deutschen Herzzentrum

Bei frühlingshaftem Wetter feierten Freunde und Unterstützer des Ronald Mc-Donald Hauses am Deutschen Herzzentrum sein 20-jähriges Bestehen.

Andrea Lehner, Vizepräsidentin des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs München, überbrach-te Grüße und Glückwünsche: „Wir sind sehr stolz, als Verein Ihr Projekt schon von Anfang an begleitet zu haben, sei es durch finanzielle Hilfe oder durch privates Engagement von Mitgliedern unseres Clubs. Besonders stolz sind wir heute auf unse-ren Beitrag zum Umbau/Neubau dieses Gebäudes: die Gestaltung des Entertainment-Raumes, für den wir auch die Patenschaft übernommen haben. Viel-leicht konnten und können wir auf diese Weise für kleine Glücksmomente in Ihrem Haus sorgen.“

Unter den Gästen auch viele Eltern, die im Ronald McDonald Haus gewohnt haben. Es war einmal ihr Zuhause auf Zeit, als ihr Kind nebenan im Deutschen Herzzentrum operiert wurde. Einige kamen gemeinsam mit ihrem inzwischen gesun-den Kind zum Jubiläumsfest. Der Vater eines der Kinder bedankte sich für alle Eltern für die liebe-volle Unterstützung und die Glücksmomente, die sie im Ronald McDonald Haus erleben konnten. Laura, eine kleine ehemalige Patientin, trug ein Gedicht vor, auch das war ein Glücksmoment in der Geschichte des Hauses.

Schirmherrin Clarissa Käfer sowie Prof. Dr. Ja-kob Hess, ehemaliger Direktor des Herzzentrums und Initiator des Neubaus, sprachen über die Er-folgsgeschichte des Ronald McDonald Hauses. Und über die vielen Momente des Glücks, welche die Mitarbeiter gemeinsam mit den Familien in den letzten zwei Jahrzehnten erleben konnten.

Das Ronald McDonald Haus kann beeindru-ckende Zahlen vorweisen: ca. 8.500 Familien hat es seit der Eröffnung 1995 beherbergt. Im 2012 eröffneten Neubau wohnten in 24 modernen Apart-ments bis heute 1.187 Familien. Allein 2014 waren es 587 Familien, etwa die Hälfte aus Slowenien, Kroatien, Russland und Österreich.

Die Jubiläumsgäste wurden mit einem liebevoll zubereiteten Buffet, Getränken und kleinen Überra-schungen verwöhnt. Eine Band sorgte für musika-lische Unterhaltung. Während des Festes konnte man einzelne Frühlingsblumen kaufen, die eine Floristin zu einem prächtigen Strauß arrangierte.

Wir wünschen dem Ronald McDonald Haus auch in Zukunft viele Glücksmomente!

Blumenstrauß – jede Blüte eine Spende: v.lks Andrea Lehner, Vizepräsidentin GAWC München, Laura, ehem. Patientin, Clarissa Käfer, Schirmherrin, Tanja Forderer-Barlag, Leitung Ronald McDonald Haus München am Deutschen Herzzentrum (Fotos: Ronald McDonald Haus München am Deutschen Herzzentrum)

Blütenregen – Sinnbild für viele Glücksmomente

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28 gazette N° 2 | Juli 2015

C L U B N E W S

Jahr für Jahr bemerkt man Ende Januar in Karlsruhe eine gewisse Unruhe, denn alles wartet auf den Start des Pfennigbasars vom letzten Donnerstag bis Samstag.

Die Karlsruher Bevölkerung lieferte wie in je-dem Jahr riesige Mengen von Waren aller Art an und die Mitglieder des IWC, die Gasthelfer/innen sowie unsere Studenten waren dann ca. 3 Wo-chen voll beschäftigt mit Sichten, Sortieren und die Stände für den Verkauf vorzubereiten.

Nach dieser Arbeit präsentierten sich die ca. 2.500 qm der Schwarzwaldhalle als „temporäres“ Kaufhaus. Ob antikes Silber, hochwertige Kleidung, Spielzeug, Kitsch, Haushaltswaren eine riesige Auswahl an Büchern und vieles mehr: für Alt und Jung war immer etwas dabei.

Wen wunderte es da, wenn sich bei diesem gewaltigen Angebot Ermüdungserscheinungen beim Besucher einstellten. Kein Problem, denn in der Cafeteria, die auf der Bühne der Schwarzwald-halle eingerichtet ist, warteten schon Getränke sowie ca. 400 selbstgebackene Kuchen und Tor-ten, um nach der wohlverdienten Pause erneut auf Schnäppchenjagd zu gehen.

Nach 2 ½ Tagen war es dann geschafft. Beim Dankeschönempfang warteten Mitglieder und Helfer gespannt auf das Ergebnis, und das ließ wieder einmal alle Mühen vergessen: ca. 160.000 Euro können in diesem Jahr wieder für den Studen-tenaustausch, die Jugendarbeit sowie für soziale Projekte zur Verfügung gestellt werden.

Die Folgen:Traditionell finden die Spendenvergaben im

Festsaal der Karlsburg in Durlach statt. Der Ein-ladung zur ersten Spendenvergabe 2015 waren

Der 48. Pfennigbasar und seine FolgenText Brigitte Leverenz · Fotos Dagmar Moisei-Haas, Mike Pilewski

IWC Karlsruhe

Fortsetzung von Seite 20

am 5. Mai Sigrid Behnke-Dewath, Vizepräsidentin des VDAC, Mike Pilewski, Chairperson Student Ex-change des VDAC, Martin Lenz, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe sowie Vertreter des öffentlichen Lebens und der Nachbarclubs gefolgt.

Melanie Kluge am Piano, der Tenor Kai Kluge und Paul Cervenec am Bass brachten die Gesell-schaft mit weltbekannten Operettenmelodien so richtig in Schwung. Kein Wunder, dass man bei der sich anschließenden Spendenvergabe bei den Ver-tretern von 27 sozialen Organisationen nur strah-lende Gesichter sah, vor allem bei Mike Pilewski, der den Scheck in Höhe von 28.050 Euro für den Deutsch-Amerikanischen Studentenaustausch in Empfang nahm.

Damit hat der IWC Karlsruhe seit 2009 allein 204.624 Euro für den Studentenaustausch be-reitgestellt. Für die Finanzierung des jährlichen Jugendaustausches in den USA nahm die Ju-gendbeauftragte unseres Clubs, Iris Haltmayer, für den VDAC einen Scheck in Höhe von 6.000 Euro entgegen. Die Unterstützung des IWC für den Jugendaustausch beläuft sich seit 2009 auf 38.000 Euro.

Insgesamt wurde bei dieser ersten von den beiden Spendenvergaben 2015 ein Betrag von 121.000 Euro vergeben.

Das Sektglas in der einen und ein köstli-ches Häppchen in der anderen Hand waren anschließend die Garanten für gute Laune und gute Gespräche.

Fotos: Dagmar Moisei-Haas, Mike Pilewski

Freude über das tolle Ergebnis beim Dankeschönempfang

Sie begeisterten mit weltbekannten Operettenmelodien

28.050 € für den Studentenaustausch

v.lks. Renate Nobbe, Präsidentin IWC, Anna Mayne, Austauschstudentin in Karlsruhe und Anna Rosa Lauterwasser, Vizepräsidentin IWC

Termine 2015 02.07.2015 4th of July / Independence Day PartySept. 2015 HerbstteeNov. 2015 Thanksgiving Dinner 08.12.2015 Weihnachtsfeier Karlsburg Durlach

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29gazette N° 2 | Juli 2015

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„Hinter den Kulissen“

Text / Fotos Karin Bodenstedt

Internationaler Frauenclub Würzburg e.V.

Im Juni 2015 war Kirsten Bodenstedt zu Gast beim Internationalen Frauenclub Würz-burg. Nach der Begrüßung durch die Prä-sidentin Brigitte Driehaus überbrachte die Stadträtin und Clubfreundin Helga Hoepffner ein herzliches Willkommen und die Grüße der Stadt Würzburg. Danach erzählte Kirsten vor den zahlreich erschienenen Damen des Clubs und geladenen Gästen von ihrem Werdegang und Erfahrungen in der Filmindustrie.

Seit ihrem Studium in Zeichentrickfilm, Film-produktion und Filmfinanzen arbeitet Kirsten Bo-denstedt bereits 15 Jahre in der Animation- und Filmindustrie.

Eine Würzburgerin hinter der preisgekrönten Technologie für Film & Fernsehen

Ihr Studium begann sie an der FH Würzburg/Schweinfurt und beendete dieses mit dem Titel „Master of Film and TV“ an der Bond University in Australien. Ihre Ausbildung gab ihr die Chance an einigen lokalen Projekten in Australien mitzu-wirken sowie an der internationalen Co-Produktion in Nick Cave’s „The Proposition“ (Deutscher Titel „Tödliches Angebot“ mit Guy Pearce, Ray Win-stone, Danny Hustin, John Hurt, David Wenham und Emily Watson).

Ihr Interesse an Animationen und visuellen Ef-fekten brachte sie unter anderen zu Projekten wie „Legend of the Guardians: The Owls of Ga’Hoole“, ein 3D-Animationsfilm von Zack Snyder (Deutscher Titel „Die Legende der Wächter“), in welchem sie die Stereo-Produktion überwachte.

Nachdem sie als Studio Manager ein VFX-Studio in Norwegen leitete, gründete sie zusam-men mit ihrem Ehemann Colin Doncaster die Firma „Visual Peregrine Storytelling“ in Kanada, wo sie das Tagesgeschäft überwacht und sich um extravagante Anliegen kümmert („Wrangles the Nerds“). Mit den Produkten der Firma arbeiten große Studios wie Pixar, Disney und die Moving Picture Company.

Ein Höhepunkt für die junge Firma war 2014 die Verleihung eines Oscars auf der „86th Scietifies & Technical Awards“ an Colin Doncaster im Berverly Hills Hotel CA (Award for the development, proto-typing and promotion of technologies and work-flows for deep composition). Auch im Jahr 2015 waren beide, Kirsten und Colin erneut für diese Auszeichnung nominiert.

Nach der Begrüßung durch die Präsidentin Brigitte Driehaus überbrachte die Stadträtin und Clubfreundin Helga Hoepffner ein herzliches Willkommen und die Grüße der Stadt Würzburg.

Kirsten bei ihrem Vortrag über ihre Arbeit für Film und Fernsehen

Kirsten mit Professor Dr. Ingo Petzke, ihr ehema-liger Lehrer und langjähriger Mentor

Kirsten im Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen Hart-mann, Vizepräsident FH Würzburg-Schweinfurt

Kirsten mit ihrem Ehemann Colin Doncaster auf der ”The Oscars 86th Scientific & Technical Awards” Verleihung, auf der Colin einen der begehrten Preise (Oscar) im Beverly Hills Hotel in Kalifornien entgegen nehmen konnte.

Neuer Vorstand des IFWPräsidentin: Brigitte DriehausVize-Präsidentin: Irmi BraddockSchriftleiterin: Anne HierlSchatzmeisterin: Marlene LangStudentenchairperson: Ingrid DieckhoffMedienbeauftragte: Karin Bodenstedt

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DAG Siegerland-Wittgenstein e.V.

US-Generalkonsul Hublers Abschied Text / Fotos Volker Schüttenhelm

Stephen A. Hubler, scheidender US-Gene-ralkonsul in Düsseldorf, stattete dem Kreis Siegen-Wittgenstein am 8. April 2015 einen Abschiedsbesuch ab.

Zunächst hielt er im voll besetzten „Senatssaal“ der Uni Siegen einen hervorragenden Vortrag mit dem Titel „The Art of Diplomacy and the Impor-tance of Intercultural Awareness“. Der Gastge-ber und Rektor der Universität Siegen, Univ.-Prof. Dr. Holger Burckhart, begrüßte den Generalkonsul persönlich und leitete in das Themengebiet ein. Hubler, in Ecuador als Sohn eines US-Diplomaten geboren und in Nepal, Japan und Deutschland aufgewachsen, gewährte hierbei Einblicke in sein außergewöhnliches kosmopolitisches Leben. Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer hatten im Anschluss Gelegenheit, Fragen zum Vortrag und zu aktuellen Themen aus Politik und Diplomatie – beispielsweise zur Ukraine-Krise oder zu den NSA-Turbulenzen – zu stellen und zu diskutieren. Auch das kontroverse Thema TTIP, das geplante Frei-handelsabkommen zwischen EU und USA, wurde hierbei nicht ausgeblendet. Auch kulturelle Unter-schiede, die sich oft an Alltagsgegenständen oder Umgangsformen des täglichen Lebens festmachen lassen, wurden hierbei anhand praktischer Bei-spiele verdeutlicht.

Bereits im Vorfeld, aber auch während der Ver-anstaltung, kooperierte Herr. Prof. Dr. Daniel Stein (Philosophische Fakultät/Anglistik-Amerikanistik)

ausgezeichnet mit der DAG SiWi. Angesichts der zunehmend internationalen Ausrichtung der Fa-kultät sollen zukünftige Kooperationen zwischen der Universität Siegen und der DAG SiWi e.V. konkretisiert werden. Bereits seit etlichen Jah-ren pflegt beispielsweise die Universität Siegen ein Austausch- und Partnerschaftsprogramm mit der University of Tulsa (Oklahoma).

Auf den akademischen Gastauftritt folgte ein Arbeitsessen mit Vorstandsmitgliedern der DAG SiWi, bei dem Eckpunkte für eine kontinuierliche, zukünftige Zusammenarbeit festgelegt wurden. Als ein erstes Gesprächsergebnis hieraus kann festgehalten werden, dass zukünftig jährlich ein Besuch aus Düsseldorf in der Region Siegerland-Wittgenstein zu erwarten sein wird – eine Würdi-gung der exzellenten Beziehungen der DAG SiWi mit dem für NRW zuständigen Generalkonsulat, aber auch der Wichtigkeit der Wirtschaftsregion mit seinen „Hidden Champions“.

Als nächster Tagespunkt schloss sich eine Besichtigung der Siegener Traditionsfirma Dango & Dienenthal an, die auch in den USA über eine Niederlassung verfügt. Die Geschäftsführer Jörg Dienenthal und Manfred Dango erwiesen sich im Gedankenaustausch als ökonomische Transatlanti-ker und ausgezeichnete Gastgeber. DAG-Präsident Jörg Müller begleitete den amerikanischen Gast bei diesem Tagespunkt vor Ort.

Im Anschluss hieran ließ es sich der bereits mehrfach im Siegerland zu Gast gewesene Ge-neralkonsul nicht nehmen, erstmalig auch dem

Altkreis Wittgenstein einen Besuch abzustatten und fuhr zu einem weiteren „Hidden Champion“ unter den international agierenden Wirtschafts-akteuren der Region: Auf dem Programm stand das in Bad Berleburg ansässige Unternehmen BSW (Berleburger Schaumstoffwerke). Auch hier nahm sich die Geschäftsleitung – bestehend aus Ulf Pöppel, Peter Breuer und Thomas Beitzel – an ihrem Berleburger Stammsitz am Hilgenacker viel Zeit, Generalkonsul Hubler die Marktlage und die Produktionsprozesse ihrer Firma, die auch über einen Produktionsstandort in den USA (Lebanon/Pennsylvania) verfügt, zu erläutern. Insbesondere dem dualen Ausbildungssystem in Deutschland, welches für eine Reform der Berufsausbildung in den USA Modell stehen könnte, galt hier das Interesse Hublers. Geschäftsführer Volker Schüt-tenhelm und Kassierer Axel Theuer repräsentier-ten bei diesem Termin die DAG SiWi. Wie bereits zuvor beim Firmenbesuch in Siegen kam auch hier ein reger Gedankenaustausch zu TTIP und den Besonderheiten des transatlantischen Handels aus Sicht eines mittelständischen Unternehmens zur Sprache.

Mit Abschiedsgeschenken bedacht, be-dankte sich Hubler nochmals für die schon seit Jahren gepflegte gute Zusammenarbeit zwischen der DAG SiWi und dem Düsseldor-fer US-Generalkonsulat. Die nächste diplo-matische Mission des Generalkonsuls muss er aus Sicherheitsgründen allerdings ohne seine Familie wahrnehmen: Sein Dienstherr will ihn für zunächst ein Jahr in Bagdad se-hen – wahrlich keine einfache Aufgabe!

DAG Präsident Jörg Müller (lks.) überreicht Generalkonsul Hubler das Gastgeschenk – Drucke von Rubens, der in Siegen geboren wurde.

v.lks. Volker Schüttenhelm (DAG Geschäftsführer), Peter Breuer (Geschäftsleitung BSW), Otto Marburger (DAG Vorstandsmitglied), Thomas Beitzel (BSW), Ulf Pöppel (Geschäftsleitung BSW), Generalkonsul Stephen A. Hubler, Axel Theuer (DAG Kassierer) vor dem Stammsitz der Berleburger Schaumstoffwerke (BSW) in Bad Berleburg

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DAG Siegerland-Wittgenstein e.V.

12. Siegerland-Besuch der Germanna FoundationText / Fotos Volker Schüttenhelm

Nachdem man 2014 den 300. Jahrestag der Einwanderung von 42 Siegerländern am Original-Siedlungsplatz „Germanna“ in Vir-ginia – auch mit zahlreichen Mitgliedern der DAG SiWi – gefeiert hatte, stattete dieses Jahr vom 8.–12. Juni eine Besuchergruppe der befreundeten Germanna Foundation dem Siegerland einen Gegenbesuch ab, um auf den Spuren der Vorfahren zu wandeln.

Die 26 Mitglieder der Memorial Foundation of the Germanna Colonies in Virginia waren aktuell zum 12. Male im Siegerland zu Gast. Seit über 50 Jahren sind in der Memorial Foundation auch die heutigen Nachfahren der ersten Siegerländer

Auswanderer von 1714–1750 organisiert. Die ebenso bewährte wie souveräne amerikani-sche Reiseleitung lag wieder in den Händen von Dr. Katharine Brown und Dr. Madison Brown.

Zunächst stand das Siegerland auf dem Pro-gramm. In Freudenberg wurde die Gruppe von DAG SiWi-Geschäftsführer Volker Schüttenhelm und Bürgermeister Eckhard Günter im Haus des Gastes begrüßt.

In den Siegerländer Dörfern wie Oberfischbach, Niederndorf, Eisern, Trupbach, Müsen und Ober-schelden boten sich den geschichtsbewussten Amerikanern abermals emotionale Momente, als sie die Wohnhäuser ihrer Vorfahren, soweit nach rund drei Jahrhunderten noch vorhanden, sahen oder diese gar von innen besichtigen konnten. Bei abendlichen Zusammenkünften in dem über 300 Jahre alten Haus des Eiserner Traditionsgasthofs

„Kaiserlinde“ und Siegens ältestem Gasthaus, dem ebenfalls über 300 Jahre alten Gasthaus Peun, ergaben sich die Möglichkeiten, mit den ameri-kanischen Freunden in gemütlicher Atmosphäre (hauptsächlich auf Englisch) bei Speis und Trank ins Gespräch zu kommen.

Ein besonders schönes Beispiel von Gast-freundschaft in einem privaten Rahmen erlebten die Gäste bei einem im wahrsten Sinn des Wortes raumgreifenden Kaffeetrinken im Haus von DAG SiWi-Beisitzerin Lisa Krämer. Besonderer Dank für tatkräftige organisatorische Unterstützung gebührt außerdem dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V., namentlich dem Verantwortli-chen Kurt Mülln und Horst Schneider, sowie DAG SiWi-Mitglied Jörg Becker, der bereits die Reise 2014 in die USA organisierte.

Im Anschluss an den Aufenthalt im Siegerland besuchten die Ameri-kaner verschiedene Orte in Rhein-land-Pfalz und im Kraichgau bei Heidelberg.

Letztgenannte Region war während ihrer Zugehörigkeit zur Kurpfalz von vie-len Konfessionswechseln geprägt. Viele Tausend Pfälzer flohen vor den Kriegs-wirren des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) nach Amerika, eben auch nach Virginia.

Beim Abendessen in der „Kaiserlinde“ in Eisern, …

beim Kaffee Trinken bei Lisa Krämer, und

Gemütliche Runde bei Speis und Trank im Restaurant „Peun“, Siegens ältestem Gasthaus

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32 gazette N° 2 | Juli 2015

Amerika Haus e.V. NRW, Deutsch-Amerika-nische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V. (DAG SiWi) und die Sparkassen Siegen und Wittgenstein bringen Jazz- und Soul-Diva nach Siegen für ein Gratiskonzert.

Jocelyn B. Smith, in New York geborene spar-tenübergreifende Ausnahmesängerin, gastierte am Samstag, 30. Mai, gemeinsam mit ihrer Band in der Bismarckhalle in Siegen-Weidenau. Das Konzert un-ter dem Motto „Es ist noch lange nicht aller Tage Abend! - It ain’t over till the fat lady sings!” wur-de veranstaltet in einer Kooperation des Amerika Hauses e.V. NRW (Köln) mit der Deutsch-Amerika-nischen Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V. (DAG SiWi) und der Sparkasse Siegen sowie der Sparkasse Wittgenstein. Die Idee, ein solches Kon-zert zu freiem Eintritt in Siegen auf die Bühne zu bringen, nahm erstmalig im November letzten Jahres in einem Gespräch mit der Vize-Direktorin Frau Herr-manns vom Amerika-Haus und DAG SiWi Eventmana-ger Sven Arriens während des Thanksgiving-Dinners in der Siegener „Pfeffermühle“ Gestalt an.

Adäquat gestaltet präsentiert sich bereits die Bühne in der Bismarckhalle mit Flaggen der USA und Deutschland sowie den Bannern des Amerika-Hauses und der DAG SiWi in stimmungsvollem Licht. Nach einer Begrüßung des Publikums durch die Di-rektorin des Amerika Hauses, Wiltrud Hammelstein, und Volker Schüttenhelm, Geschäftsführer der DAG SiWi, heißt es dann „Bühne frei“ für Jocelyn B. Smith und ihre Band, bestehend aus den Vollblutmusikern Bene Aperdannier (Keyboards), Christian Tschugg-nall (Schlagzeug), Markus Runzheimer (Bass), Kai Brückner (Gitarre) und Volker Schlott (Saxophon, Querflöte). Nahbar in ihren Gesten und elegant in

ihrer Erscheinung mit einem Long-Blazer mit dem aufgedruckten Antlitz einer geheimnisvollen, ge-schmückten Schönheit (Ist es Filmdiva Asta Nielsen als geheimnisvolle Doppelagentin Mata Hari? Oder gar das Konterfei einer indischen Gottheit?) zeigt sich Jocelyn B. Smith auf der Bühne. Seit 30 Jahren lebt die Soul-Sängerin mittlerweile in Deutschland

– Berlin, wo sie in den 1980ern mit den progressi-ven Elektro-Klangpionieren von Tangerine Dream ihre ersten Kooperationen mit deutschen Musikern realisierte, ist ihre Wahlheimat geworden. Hier wur-den ihre Kinder geboren. Noch immer sucht sie die künstlerische, aber auch die charitative Herausfor-derung. Erstmals in ihrer langen Karriere singt die US-Amerikanerin jetzt auf Deutsch. Herbert Gröne-meyers Lied „Ein Stück vom Himmel“ ist ihr inhaltlich zum Credo geworden – es geht ihr um Verantwortung, Gemeinsamkeit, praktizierten Glauben und Toleranz. Durch Jocelyn B. Smith bekommt das Stück eindring-liche Zutaten aus R&B, Soul und Gospel. Vielen im Publikum jagt die Kombination aus engagiertem Text, kraftvoller Stimme und exzellenter Bandbegleitung wohlige Schauer über den Rücken.

Dem im vergangenen Jahr verstorbenen Udo Jür-gens erweist sie, sich selbst am Klavier begleitend, auf ihre Art ihre Reverenz mit dem Lied „If I Never Sing Another Song“, welches der angesagte Jazz-Youngster Jamie Cullum 2014 anlässlich Udos 80. Geburtstag in der ZDF-Show „Udo Jürgens – Mitten im Leben“ interpretierte.

Den sozialen und kulturellen Facetten Afrikas, dem dunklen, immer wieder durch Seuchen, Hunger-nöte und Machtmissbrauch geschundenen Kontinent, gilt ihre besondere Aufmerksamkeit. Bereits in ihre erfolgreiche deutsche Version des Titelsongs aus dem Disney-Film „Der König der Löwen“ ließ sie afrikanische Gestaltungselemente einfließen. Ge-meinsam mit dem auch in der Bismarckhalle auf

der Bühne stehenden Saxophonisten Volker Schlott besuchte sie das südafrikanische Lesotho, wo die Zahl der Aidskranken einschließlich vieler mit dem HIV-Virus infizierter Kinder, erschreckende Ausmaße angenommen hat. Hier arbeiteten die beiden Musiker an musikpädagogischen Angeboten für Schulkinder. Das Anliegen der empathischen Künstlerin, sich für Afrika zu engagieren, wurde durch einen Besuch in Somalia verstärkt. Die Erfahrung, weder fließendes Wasser noch Strom zur Verfügung zu haben, ließ sie und ihre sie begleitende Tochter mit größerer Dankbarkeit für unseren so selbstverständlich hin-genommenen Lebensstandard nach Deutschland zurückkehren. Ihr „Somalia Song“ kündet von ihren Erlebnissen. „Matla A Ka Ho Nna (The Power Is In Me)”, ein afrikanisches Lied, singt sie gar gemeinsam mit dem Publikum, das schon von Beginn an durch fingerschnippende Bandmitglieder zum Mitmachen und Mitsingen aufgefordert wurde. Lange hält es niemanden der 450 Besucherinnen und Besucher auf den kostenlos ergatterten Plätzen. Ein solches Wippen, Wiegen, Tanzen und Singen hat die ehr-würdige Bismarckhalle vermutlich lange nicht mehr gesehen. Der zu Herzen gehende Titel „Meine Liebe trägt mich“ ist speziell dem Berliner Kinderhospiz

„Sonnenhof“ gewidmet. Jocelyn B. Smith glaubt da-ran, etwas in der Gesellschaft bewegen zu können. Ihr Charisma und ihre unglaubliche Stimme lassen daran keinen Zweifel.

Eine besondere Einlage bietet der heimische Chor „Divertimento“ unter der Leitung von Micha-el Sauerwald mit der faszinierenden Interpretation des Radiohits „Come Along“ (im Original von Ti-tuyo gesungen). Das fein aufeinander abgestimmte stimmliche Crescendo begeistert gleichermaßen das Publikum vor und Jocelyn B. Smith auf der Bühne. Die Künstlerin hält es hinterher auch nicht mehr in ihrer erhöhten Position, sondern sie mischt sich ganz selbstverständlich unter die Sängerinnen und Sänger

Jazzstar Jocelyn B. Smith feiert Tour-Abschlusskon zert in Siegen Text Volker SchüttenhelmFotos Guido Kettner

DAG Siegerland-Wittgenstein e.V.

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des Chores, mit denen sie am Vormittag einen gemein-samen Workshop absolvierte, und stimmt zur Freude des Publikums mit vokalen Gospel-Elementen mit ein.

Zum Schluss zieht sie ihre Schuhe aus, lässt sie auf der Bühne stehen, und singt zusammen mit dem gesamten Publikum „Amazing Grace“, jenen unsterblichen Spiritual, der in Deutschland auch unter dem Titel „Ein schöner Tag“ bekannt wurde. Ein wunderschöner Abend, der lange im Gedächtnis aller Zuhörer nachhallen dürfte, geht zu Ende.

„Phenomenal Woman“ heißt eines ihrer früheren Alben. Dies gilt heute mehr denn je für sie, deren Stimme über vier Oktaven reicht.

„Senkt die Fahnen vor ihr, denn sie ist unerreicht und niemand kann sich mit ihr vergleichen“ würdigte der Filmhistoriker Béla Bálazs einst die darstellerischen Leistungen der Stummfilm-Ikone Asta Nielsen, deren Abbildung wir auf Jocelyns Blazer-Rücken vermuten. In Bezug auf das an diesem unvergesslichen Abend erlebte Konzert möchte man diesen Ausspruch 1:1 auf Jocelyn B. Smith übertragen.

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusam-menhang, dass dieses Event der Musik und kultu-rellen Völkerverständigung ohne das großzügige Engagement des Amerika Hauses e.V. NRW, der DAG SiWi e.V. und der Sparkassen Siegen und Wittgenstein nicht möglich gewesen wäre.

Jazzstar Jocelyn B. Smith feiert Tour-Abschlusskon zert in Siegen DAGN besuchte mit US-Schulbus die Düsseldorfer Nacht der Museen

Text Thomas SchommersFotos Archiv DAGN

DAG Neuss e.V.

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Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Neuss e.V. (DAGN) besuchte am 18. April mit einem originalen US-Schulbus die Düsseldorfer Nacht der Museen. Hierbei wurden sie begleitet von ihrem Ehrenmitglied US-Generalkonsul Ste-phen A. Hubler und seiner Frau Ute. Von Neuss aus ging es in den alten preußischen Landtag im K21 Ständehaus, um die Kunstsammlung NRW zu besichtigen. Durch den US-Schulbus wurde so viel Aufmerksamkeit erzeugt, dass die Teilnehmer der DAGN ständig in Gespräche über die USA verwi-ckelt wurden. Vom Ständehaus fuhr die Gruppe anschließend zum Boui Boui Bilk. Hier begeisterte alle Teilnehmer die Werke von jungen Düsseldor-fer Künstlern. Im Institute Français begeisterten französische Aquarelle von jungen Künstlern und der Kurzfilm „La Lune – die Reise zum Mond“. Die DAGN entschied sich spontan ins angrenzende Robert-Schumann-Haus zu gehen, um dem lang-jährigen DAGN Unterstützer Thomas Beckmann ein Ständchen zum Geburtstag zu singen. Beckmann ist einer der besten Cello-Spieler weltweit, und 2012 spielte er bei der Verleihung der Lucius D. Clay-Medaille in Neuss für DAGN Ehrenmitglied US-Botschafter a.D. Phil Murphy. Er ließ es sich

auch nicht nehmen, seinen Freunden an diesem Abend das Haus, in welchem Robert und Clara Schumann von 1852 bis 1854 lebten, zu zeigen. Zum Schluss des Besuches sagte er noch, dass er seinen Gästen noch ein paar Lieder auf seinem Cello spielen möchte. Dies war sicherlich für alle Teilnehmer ein bleibendes Erlebnis.

Auf der Fahrt zum Museum „Kunstpalast“ frag-ten die ersten Teilnehmer schon nach, ob die DAGN auch im kommenden Jahr eine Fahrt zur Düssel-dorfer Nacht der Museen organisieren könnte. Im Museum „Kunstpalast“ erfreute sich die DAGN der Fotoausstellung von Wim Wenders, in welcher unter anderem sehr viele Landschaften in den USA und Bilder von Ground Zero in New York vom November 2001 zu sehen sind. US-Generalkonsul Hubler er-zählte, dass er am nächsten Morgen eine Laudatio auf Wim Wenders im Filmmuseum halten würde. Bevor der Bus wieder zurück nach Neuss fuhr, gab es noch einen kurzen Abstecher ins Haus des Kar-nevals, in welchem viele Karikaturen und Bilder von Karnevalswagen mit USA-Bezug der letzten Jahre zu sehen waren. VDAC Studentin Ashley Brenlla war begeistert: „Im vergangenen Jahr habe ich sehr viel mit der DAGN erlebt, aber die Fahrt im US-Schulbus zur Düsseldorfer Nacht der Museen war ein Höhepunkt meines Deutschlandaufenthaltes und wird mir ewig in Erinnerung bleiben!“

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34 gazette N° 2 | Juli 2015

Alte Wetzlarer Tür und Leica-Kamera schreiben transatlantische Geschichte

Text Roger SchmidtFoto Archiv Brücke e.V.

„Die Brücke“ e.V. Gießen / Wetzlar

Hinterländer Mountainbiker waren Gäste beim Brücke-Stammtisch – Auf USA-Tour

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Sie waren mit ihren Fahrrädern im fer-nen China unterwegs, bereisten die Städte und Urwälder Brasi liens und durchquerten die Wildnis Namibias. Die Rede ist von den Hinterländern Mountain bikern Uli Weigel, Jörg Krug, Harald Becker, Siegried Pitzer und Matthias Schmidt.

Beim jüngsten Stammtisch-Treffen des Deutsch-Amerikanischen Clubs „Die Brücke“ im Hotel Köhler berichteten zwei von ihnen mit Uli Weigel und Harald Becker von ihrer jüngsten Rei-se, die sie zu einer neuen Herausforderung in die Weiten des Westens der USA und in den Osten nach New York geführt hatte.

Vor den zahlreich gekommenen Gästen hat-ten sie neben ihrem reichlich bebilderten Bericht und einem Film auch die Original-Leica-Kamera mitgebracht, die beim Absturz des Luftschiffes Hindenburg im amerikanischen Lakehurst am 6. Mai 1937 an Bord gewesen war. Ein besonderes Erlebnis für die Brücke-Besucher, denn sie konnten das hoch versicherte Stück Kamerageschichte ein-mal in der Hand halten. Der „Brücke“-Vorsitzende Roger Schmidt stellte die weit gereisten Moun-tainbiker aus dem Lahn-Dill-Kreis in Gießen den mehr als 40 Gästen vor.

Im September 2014 waren sie 10 Tage in ihrem aktuellen Projekt Geschichte er„fahren“ dies-mal unter dem Titel „Die neue Welt auf den Spuren des Mountainbike-Sports“ unterwegs in Amerika. Erstaunt registrierten sie nach ihrer Ankunft in den USA, dass Radfahren bei den Amis voll im Trend liegt. Unzählige Gleichgesinnte begegne-ten ihnen auf der Tour. Im Wilden Westen waren sie gern gesehene Gäste im Leica-Store von Los Angeles, wurden im dortigen deutschen Konsulat empfangen und erlebten danach den gefährlichen amerikanischen Berufsverkehr mit ihren Rädern. Ein Weingut im legendären Napa Valey zählte zu den Stopps, dort auf dem heißen Napa Trail hatten sie auch ihre erste Panne, die sie am Abend bei einem kühlen Bier begossen.

Besonders toll fanden sie, dass sie die Legen-den des Mountainbike-Sports mit Joe Breeze, Gary Fisher und Otis Guy in Fairfax kennenlernen konn-ten. Die „Hall of Fame“ des Radsports besuchten sie im „Museum of Bycycling“. Toll auch ihre Fahrt über die Golden Gate Bridge in San Francisco.

Von dort ging es dann allerdings mit dem Flieger in den Osten nach New York, informierte Weigel lachend. 4.800 Kilometer waren dann auch doch für mittelhessischen Radler angesichts des engen Zeitplans zu viel. Dort im „Big Apple“ stand dann auch das von ihnen so getaufte „Hörler Mädchen“, die Freiheitsstatue auf ihrem Besuchsplan. Sie hatten recherchiert, dass die Vorfahren des Schöp-fers Frederic Auguste Bartholdi, aus der deutschen Heimat stammten. Sein Stammvater „Barthold“ lebte als Hugenotte in Oberhörlen (Steffenberg) und wurde dort vor 329 Jahren getraut. Auf Liberty Island war man bereits von der Ankunft der Radler über ihre Spurensuche informiert und winkte sie freundlich durch, wie Harald Becker von seiner Begegnung mit den dortigen Rangern berichtete.

Mit der Leica-Kamera im Gepäck besuchten sie die Absturzstelle der Hindenburg in Lakehurst und trafen den Museumsdirektor Don Adams. Zu guter letzt besuchten sie noch Bill Combs, den Neffen von Bill Schaefer, dessen Vater Maximilian Schäfer 1839 von Mittelhessen in die USA ausgewandert war. Gemeinsam mit seinem Bruder Frederick, der bereits 1838 Deutschland verlassen hatte, bauten sie von 1842 bis 1968 ein Brauerei-Imperium mit 4000 Arbeitsplätzen unter der Marke „Schaefer Beer“ auf. 1976 stellte sie als letzte Brauerei in Brooklyn die Produktion ein.

Die Firma wurde 1999 an die Papst Brauerei verkauft. Dort im Museum fanden die Hinterländer Mountainbiker auch die Haustür des Elternhauses vom Wetzlarer Kornmarkt, die Bill Schaefer im Jahr 1966 in die USA brachte. Neben vielen Nachfragen von den Zuhörern gab es viel Applaus für Uli Weigel und Harald Becker für ihren transatlantischen Rei-sebericht, der die geschichtlichen und lebendigen Verbindungen zwischen den Menschen in den USA und Deutschland beispielhaft verdeutlichte.

Brücke-Mountainbiker: Die Brücke-Vorsitzenden Roger Schmidt (links) und Günther Schmadel (rechts) begrüßten zum Stammtisch im Hotel Köhler die Hinterländer Mountainbicker Harald Becker (Mitte, links) und Uli Weigel, die von ihrer spannenden Fahrt mit den Rädern in den USA berichteten. Immer dabei die alte Leica (auf dem Tisch), die schon im brennenden Luftschiff „Hindenburg“ in New York dabei war.

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35gazette N° 2 | Juli 2015

Ein unvergessliches Fest mit FreundenText Gisela Wessely, Gudrun Heyer Fotos Anita Schrettenbrunner

GAWC Nürnberg-Fürth

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Den 66. Geburtstag unseres Clubs im März feierten wir gleich neben der Meistersinger-halle in Nürnberg im Hotel Ramada in einem angenehmen Ambiente.

Die Küche hatte ein Büffet vom Feinsten „gezau-bert“. Neben kalten und warmen Speisen der Saison gab es typisch Fränkisches: eine Kartoffelsuppe mit Majoran gewürzt und Pfeffer krustenbraten mit Landbiersauce sowie rohen Klößen. Schon beim Schreiben und Lesen bekommt man erneut Appetit auf diese herzhaften Köstlichkeiten.Unser Ehrengast Generalkonsul William B. Moeller kam mit dem Flugzeug direkt aus Berlin zu unserer Veran stal tung, während seine Gattin aus München im Auto anreis-te. Die Familien zusammenführung im Frankenland gelang punktgenau nachdem das Büffet aufgebaut worden war. Generalkonsul Moeller, der als Kind vor den Toren Nürn bergs im sogenannten Knoblauchs-land lebte, erwähnte in seiner Rede unter anderem seine „zarten“ fränki schen Wurzeln.

Unsere Präsidentin Hella Dressel erinnerte an die engen Kontakte, die unser Club über viele Jahre mit Ameri ka nern unterhielt und noch immer

unterhält. So war es selbst verständlich, dass auch unsere Austauschstudentin Stephanie Della Cella, die an der Uni Erlangen studiert, an dem Club-geburtstag teilnahm. Nach dem guten Essen mit musikalischer Umrahmung durch Christine Bör-schlein am Klavier, gab es ausreichend Zeit zu Gesprächen. Diese Gelegenheit nutzten der Gene-ralkonsul und seine Gattin, um mit Stephanie aus Chandler in Arizona zu plaudern.

Es war ein zauberhaftes Fest mit Freunden, das uns lange in Erinnerung bleiben wird …

und wer gern wissen möchte, wie man eine echte fränkische Kartoffelsuppe kocht, dem sind wir mit einem Rezept gern behilflich.

Die neu gewählten Funktionsträger für das Clubjahr 1.7.2015–30.6.2016Präsidentin: Hella Dressel Vizepräsidentin: Ursula Zeidler Schatzmeisterin: Christa Schott Schriftführerin: Heidi Haas

Was hat Stephanie während ihres Studiums besonders gut gefallen? Wie sehen ihre Pläne aus, wenn sie in die USA zurückkehrt?

Get-Together zum Thema „Die Türkei in der Nato“Text Tim Segler Fotos Dana Kittel

DAG Erfurt e.V. und Regionalgruppe Thüringen der Initiative Junger Transatlantiker

Am 03.06.2015 veranstaltete die neue Re-gionalgruppe Thüringen der Initiative Jun-ger Transatlantiker ihr erstes Get-Together zum Thema „Die Türkei in der Nato – Au-ßen- und Sicherheitspolitik vom Orient bis zum Okzident“.

Ca. 30 Teilnehmer folgten den interessanten Vortrag des Honorarkonsuls der Türkei in Thürin-gen, Timm Schieder, zugleich auch Vizepräsident der DAG Erfurt e.V. . Neben den historischen Wur-zeln der türkischen NATO-Partnerschaft wurden ebenso aktuelle Herausforderungen wie die Bedro-hung durch den sogenannten „Islamischen Staat“, die türkisch-russische Energiepartnerschaft und die Menschenrechtslage in der Türkei angesprochen.

Für die anwesenden Teilnehmer hielt der Vor-trag neue Erkenntnisse zum Umfang des türkischen

Engagements bei vergangenen und aktuellen NATO-Operationen bereit. Insbesondere die Betei-ligung türkischer Truppen an den NATO-Einsätzen im Koreakrieg oder die Vielzahl eingesetzter ziviler und militärischer Berater bei den Missionen im Irak oder Afghanistan beeindruckten die Zuhörer. In der anschließenden Diskussionsrunde spielte beson-ders die Bedeutung der Türkei als Stabilitätsanker

Tim Segler Timm Schieder

im östlichen „Hot-Spot“ NATO-Operationsgebiet eine entscheidende Rolle. Ebenso stand die ge-sellschaftspolitische Situation in der Türkei und die aktuelle Bündnispolitik im Fokus.

Unter den Teilnehmern waren auch Mitglieder der DAG Erfurt e.V., der Jungen Gesellschaft für Auswärtige Politik (Junge DGAP) sowie des Rings Christlich-Demokratischer-Studenten (RCDS).

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36 gazette N° 2 | Juli 2015

I N B R I E F

DAFC Freundschaftstag im US-KonsulatText Britta Hueck-Ehmer

DAFC Hamburg

Der Sonnengott meinte es wieder gut mit dem DAFC Hamburg e.V. und ließ – wie in allen Jahren zuvor – bei bestem Wetter zahl-reiche Gäste zum 61. Freundschaftstag ins

„Kleine Weiße Haus“ am Alsterufer strömen.

Wenn auch durch die „flughafentaugliche“ Kon-trolle vor dem Eingang und drinnen im Foyer die sorgsam geführte Anmeldeliste durch die Clubmit-glieder abgestrichen werden mußte, so fanden sich alle höchst vergnügt in den alt vertrauten Räumen wieder, wohlversorgt mit einem Begrüßungstrunk, den eine muntere Schar aufmerksam engagierter und fröhlicher junger Leute kredenzte. Die Schüler und Schülerinnen des Helene-Lange-Gymnasiums

bedankten sich auf diese Weise beim DAFC, der mit einem stattlichen Obulus die alle zwei Jahre stattfindende Reise in die USA unterstützt.

Konsul General Nancy L. Corbett begrüßte als Hausherrin die Gäste, gefolgt von der Präsidentin des Clubs Dorothee Hagen, die als Gastgeberin herzliche Worte fand. Jacob Schrot, der uns die Ehre seines Besuches gab, referierte anschließend zum Thema TTIP, bei dem er sich bestens auskennt. Dr. Katrin Jobst, Leiterin des „Kennedy-Hauses“, erzählte aus eigener, damals noch kindlicher Erfahrung, sehr eindrucksvoll über das segens-reiche Engagement des DAFC für die Spielplatz-häuser in Hamburg. Präsidentin Dorothee Hagen ließ es sich nicht nehmen, noch die besonderen Pläne des Clubs für 2015 vorzustellen: Einen Be-such in Hagenbecks Tierpark, zu dem zu Beginn

Once again, the weather gods smiled on the German-American Women’s Club Hamburg (DAFC), following their annual tradition by sending down the finest sunshine for the 61rst Friendship Day and all the guests flocking to the “Little White House” on the shores of the Alster River . Not even the airport-style security checks in front of the entrance, nor the checking of names against the painstakingly tended registration list by the club members in the foyer, were able to dampen the mood of the attendees, who assembled – just a wee bit behind schedule – in the familiar spaces, happily clutching the welcome drinks proffered by a smiling troupe of attentive young people: high-school students from the Helene-Lange-Gymnasium, whose biannual trip to the U.S. is supported by a generous grant from the

DAFC and who show their gratitude by tirelessly helping out at the Friendship Day.

Consul General Nancy L. Corbett gave a brief

welcoming address as the lady of the house, followed by the President of the Club, Dorothee Hagen, who found warm words as the host of the event. Jacob Schrot gave us the honor of his visit and spoke about TTIP, a topic he knows a great deal about, after which Dr. Katrin Jobst, head of the “Kennedy-Haus”, named after the U.S. President in 1963 (the year of his assassination), greatly impressed the audience with her personal childhood reminiscences, illustrating the blessings of the enduring DAFC commitment to the playground houses in Hamburg. – President Dorothee Hagen followed that up by outlining

65. Charity BazaarSonntag, 15. November 201512:00 - 18:00 Uhr Großer Festsaal · Grand Elysée Hamburg Rothenbaumchaussee 10 12:00 Begrüßung12:30 Brunch & Turkey15:00 KuchenbuffettTombola · Dinner for Two · Night on the Town · Reiselotterie · Golf-Greenfees · Antikes & Kurioses · Homemade Delica-cies · Spielstände für Klein und Groß

v.lks. Nancy L. Corbett, Jacob Schrot, Dorothee Hagen, Foto: Jutta Höflich

v.lks. Doris von Hermann-Spürck, Ruth Naundorf, © Bürger, Magazin Infinity/Hamburg

two special events planned by the club for 2015: a visit to the Hagenbeck Zoo at the beginning of the summer holidays, to which 200 kids from “our” houses – those playhouses built and supported by the club – are invited, and the 65th jubilee charity bazaar on Sunday, November 15 at the Grand Elysée Hotel.

Before the guests gathered at the ample

buffet, the delightful, soprano Imani Mchunu enchanted everyone with her rendition of Mozart’s Cherubino aria and the Schubert-Lied “Musensohn”.

… And another day of “Thanks to our friends, donors and supporters” came to a satisfying close …

Kathrin Enke

der Sommerferien 200 Kinder aus den vom Club gebauten und noch unterstützten Spielhäusern eingeladen sind, und das besondere Ereignis des 65. Charity-Bazaars am Sonntag, 15. November, im Grand Elysée, dem großen Jubiläumsbasar.

Bevor sich die Gäste am reichen Buffet tra-fen, sang zur großen Freude aller Anwesenden die bezaubernde Sopranistin Imani Mchunu mit ihrer glockenhellen Stimme das Schubert-Lied vom

„Musensohn“; zuvor schon hatte sie mit Mozarts Arie des Cherubino begeistert.

... und wieder ging ein „Dank an unsere Freunde, Spender und Förderer“ gelungen zu Ende …

C L U B N E W S

Page 37: Association of Good Neighbors gazette No 2 2015

37gazette N° 2 | Juli 2015

VDAC Alumni

Vorfreude trifft Abschiedsschmerz – das Orientierungsseminar in Tübingen

Text Daniel Busch, Alumni 2010/11 (Kassel-Tuscaloosa)Fotos Mike Pilewski

Es gibt sie, diese Momente, an die man sich sein Leben lang erinnert, weil sie einen berührt haben, weil man neue Freunde oder einfach nur spannende Menschen getroffen hat, weil zusam-men gelacht und geweint wurde. Was uns als Teil-nehmer am VDAC Studentenaustausch verbindet, sind die vielen Momente wie diese, und für uns alle ist ein solcher Moment unzertrennbar mit Tübingen verknüpft.

Wie jedes Jahr war es auch diesmal Anfang Juni wieder soweit – das Orientierungsseminar in Tübingen stand an und Mike eröffnete den ersten Seminarteil mit der Frage „Is this the beginning of the end or the end of the beginning?“ Die meisten der neuen deutschen Studenten waren gerade zum

Unterwegs in Tübingen

Schnitzeljagd 1

Schnitzeljagd 2 Präsentation „Team Alabama“

Die Jugendherberge hat uns diesen originellen-Kuchen gebacken.

V D A C A L U M N I

Page 38: Association of Good Neighbors gazette No 2 2015

38 gazette N° 2 | Juli 2015

ersten Mal auf das Studentenaustauschkommitee und die amerikanischen Studenten getroffen, wäh-rend diese sich zum letzten Treffen in großer Runde zusammenfanden. Schnell entstand das Gefühl der Gemeinschaft, kleine Grüppchen bildeten sich nach gemeinsamer Unizugehörigkeit und schon bald konnte man überhaupt nicht mehr über zwei Gruppen sprechen; das Wochenende wurde da-her am Sonntag ausgesprochen passend mit einer Klassenfahrt verglichen und dieser Vergleich ist einfach nur treffend.

Neben dem Pflichtprogramm rund um Stadt-rallye, Führung durch das Kloster Bebenhausen und Seminarinhalten rund um die Gastuniversitäten, culture and reverse culture shock und dem obli-gatorischen Stocherkahnfahren auf dem Neckar, entlang der wunderschönen Altstadt, nutzen die Studenten die gemeinsamen Stunden vor allem zum Kennenlernen. Erste Kontakte und Freund-schaften für die Zeit in den USA und darüber hinaus wurden geknüpft und Pläne wurden geschmiedet. Während am Freitag bei den deutschen Studenten noch Aufregung deutlich zu erkennen war, konnten

mithilfe der Amerikaner und der zahlreichen Alumni immer mehr offene Fragen geklärt werden.

Wie finde ich eine Wohnung? Hat jemand Er-fahrungen mit Co-ops? Welche Versicherung sollte ich nehmen? Wie war das bei euch mit Autos? Fragen wie diese wurden sehr schnell abgelöst durch „Wollen wir uns über Weihnachten mal treffen?“, oder durch das Angebot des Besuchs der Amerikaner.

Viel wichtiger als die vielen Fragen waren je-doch die Menschen und Erlebnisse. Der Ratschlag, der am häufigsten ausgesprochen wurde, war si-cherlich, „einfach Alles auf sich zukommen zu las-sen“ und die Zeit zu genießen. Die Amerikaner erzählten davon, was Ihnen das Jahr in Deutsch-land gebracht hat, von den vielen tollen und span-nenden Menschen, die sie getroffen haben und mit denen sie einen Teil ihres Lebens verbracht haben. Darum soll dieser Bericht auch auf einige dieser Erlebnisse aus Tübingen hinweisen – die Gespräche im Biergarten, auf der Neckarbrücke oder einfach auf einer Bank vor einer Unterführung. Die gemeinsame Abendgestaltung in Tübingen,

inklusive Besuche der Tübinger Bars und Clubs, und die kleineren Herausforderungen und Hinder-nisse, die damit einhergehen, die Anekdoten und Geschichten, über die gemeinsam gelacht wurde – all dies wird sowohl den Deutschen als auch den Amerikanern in Erinnerung bleiben als einer dieser Momente, die den Austausch zu etwas absolut Besonderem machen.

Ich jedenfalls erinnere mich immer gerne an mein Orientierungsseminar im Juni 2010 und ich komme immer noch sehr gerne zu diesen Treffen. Sie geben mir die Möglichkeit in Erinnerungen zu schwelgen, Leute zu treffen, die ähnliche Erfahrun-gen gemacht haben, und den jungen Studenten zu helfen, die das Jahr noch vor sich haben.

Ich denke ich spreche für alle, die diese Erfahrungen gemacht haben, wenn ich euch abschließend viel Spaß und alles Gute wün-sche. Ich freue mich schon jetzt darauf, euch nächstes Jahr wiederzusehen und von euren Geschichten zu hören und ich bin bestimmt nicht der Einzige.

Stocherkahnfahrt Führung Kloster und Schloss Bebenhausen

Besichtigung Kloster Bebenhausen (lks. + oben)

Austausch von Erfahrungen und Erwartungen

V D A C A L U M N I

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39gazette N° 2 | Juli 2015

Kurzinterview mit unseren Studenten

Welche deutsche Redewendung / Wort (ohne englisches Gegenstück) gefällt dir am Besten?

Delisha Duran,Siegen – University of the South, Sewanee, TN:„Lass die Kirche im Dorf!“

Ian Hall,Duisburg – Central Michigan University„Fachidiot“

Katherine Paul, Bielefeld – University of Cincinnati, Ohio„Du gehst mir tierisch auf den Keks!“

Jacqueline Mattie, Heidelberg – University of Delaware, Newark: „Torschlusspanik“

Will Weihe,Kassel – Florida State University, Tallahassee: „Alles im Butter.“

Morgen Daniels,Tübingen – University of Arizona, Tucson: „Man sieht sich immer zweimal im Leben!“

Jackson Loop, München – University of Florida, Gainesville: Wink mit dem Zaunpfahl.“

Stephanie Becker,Weimar – Concordia College, Moorhead, MN: „Es ist mir Wurst!“

Allison Haskins,Gießen – University of Alabama, Tuscaloosa : „Ich verstehe nur Bahnhof.“

Brenna Zonick,Potsdam – University of Delaware, Newark:„Es ist nicht das Gelbe vom Ei, aber es geht.“

Daniel Cicchinelli, Stuttgart – Georgia Institute of Technology, Atlanta: „Doch“, weil es manchmal das einzige Wort ist, das man braucht.

Andrea Fox, München – Dartmouth College, Hanover, NH : „Sei keine treulose Tomate!“

Stephanie Della Cella,Erlangen – University of Arizona, Tucson: „Täglich blamieren, formt den Charakter.“

Julian Snow, Hamburg – Oberlin College, Ohio : „An der Nase herumführen.“

Christine Brand,Mannheim – Troy University, Alabama: „Fremdschämen.“

Anna Mayne,Karlsruhe – PH Central Michigan University: „Allgemeinbildung.“

Ashley Brenlla,Düsseldorf – University of Florida, Gainesville: „Du gehst mir tierisch auf den Keks!“

Colin Fitzpatrick,Mainz – University of the South, Sewanee, TN: Ich gehe sonntags spazieren.

Chelsey Kozar,Würzburg – Central Michigan University: „Fremdschämen, Torschlusspanik und Frühjahrsmüdigkeit“

Nadia Cumming, München – University of Delaware, Newark:„Fernweh, Backpfeifen-gesicht und Torschlusspanik“

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