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DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 1. Anlagenhierarchien
ASA_Dok_Kennz.doc 1
Dokumentation und Kennzeichnung
Die Kennzeichnung der Teile einer Anlage ist fr eine effektive
Handhabung mit EDV- Hilfsmitteln unumgnglich. Nach mehreren
Vorlufern liegt seit 2009 die internationale Norm DIN ISO/TS bzw.
DIN EN 81346 vor: Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrstungen und
Industrieprodukte Strukturier-ungsprinzipien und
Referenzkennzeichen.
Diese Unterlage beschreibt im Teil 1 allgemeine Regeln, im Teil
2 die Klassifizierung von Objekten in Klassen und im Teil 3
allgemeine Anwendungs-regeln. Branchenspezifische Festlegungen in
dieser Reihe sind geplant, z.Zt. gibt es einige, teils unter
anderen Nummern.
DIN 81346 ersetzt eine Reihe frherer Normen, insbesondere die
DIN 6779. Dies war zur Harmonisierung und fr ausreichenden Platz fr
alle Fakultten ntig.
Hier wird hauptschlich das Prinzip gezeigt, da die Kennzeichnung
im Detail in den verschiedenen Branchen unterschiedlich angewandt
wird. Beispiele stammen aus der allgemeinen Norm 81346-2.
Inhalt: Seite: 1 Anlagenhierarchien 1
2 Kennzeichnung 2.1 Aufgaben, Anwendung 2 2.2
Kennzeichnungsprinzip, Aspekte 2 2.3 Aufbau der Kennzeichnung 4 2.4
Gemeinsame Zuordnung 4 2.5 Referenzkennzeichen 5 2.6 Spezifische
Kennzeichen 9 (.1 Signale, .2 Anschlsse, .3 Dokumente) 2.7
Kennzeichnungs-Normen, bersicht 14
3 Dokumentation 14 3.1 Erstellungsphasen und Dokumente 14 3.2
Dokumentations - Gliederung 15 3.3 Dokumente der Prozess - Planung
16 3.4 Dokumente der MRS - Funktionsplanung 18 3.5 Dokumente der
Elektrotechnik 19 3.6 Dokumente der MRS - Einbauortplanung 20
Anhang: Normen / Quellen 20
1. Anlagenhierachien Umfangreiche technische Anlagen werden fr
Planung, Herstellung und Betrieb unterteilt. Die Art der
Unterteilung und die zugehrigen Begriffe haben sich in
verschiedenen Anwendungen der Automation unterschiedlich
entwickelt. In der atp (11/08) hat ein Autorenteam Begriffe
zusammengetragen und in gleichartige Hierarchien eingeordnet. Auch
wenn nicht alle Begriffe berall so angewandt werden sind diese
Hierarchien eine gute Einfhrung in die heute gltigen Normen zur
Kennzeichnung.
In Bild 1.1 sind allgemeinen Begriffen zu einer
Prozesshierarchie mit 4 Ebenen Begriffe gegen-bergestellt, wie sie
in der Verfahrenstechnik und der Fertigungstechnik eingesetzt
werden knnten. Hier wird der Prozess funktionell betrachtet.
Bild 1.2 zeigt die Anlagenhierarchie, also den Blick-winkel
Produktions- Einrichtung mit Begriffen, die allgemein gelten
knnten. Auch hier sind vier Ebenen angegeben. Die heute gltigen
Normen zur Anlagen- Kennzeichnung gehen von einer solchen
Hierarchie aus und erlauben vier Ebenen. Dabei wre die
Temperier-Einrichtung aus dem Beispiel im Bild 1.2 eine technische
Einrichtung, die u.a. aus einer Heizung und einer
Temperaturmes-sung besteht. Leittechnische Einrichtungen wie die
Temperaturmessung sind EMSR- Stellen (Elektro-, Mess-, Steuerungs-
und Regelungs- Stellen), die zur Technischen Einrichtung
dazugehren. In anderen Anwendungen, z.B. in der Kraftwerks-technik,
werden nur drei Ebenen benutzt. Dann sind Heizung und Messstelle
Technische Einrichtungen und werden als EMSR- Stellen gefhrt.
Die Inhalte der Ebenen werden mit Buchstaben / Ziffern-
Kombinationen (Norm) oder nur Ziffern bezeichnet. Das gilt auch fr
EMSR- Stellen.
Prozesshierarchie
Produktions-
technischer
Prozess
Ablauf von chem. / physik. /
biologischen Vorgngen fr
Erzeug. / Umwandl. / Transp.
von Stoffen / Energien
DIN EN 61512-1, ISO 10628
Produktions-
technischer
Prozess
Ablauf von chem. / physik. /
biologischen Vorgngen fr
Erzeug. / Umwandl. / Transp.
von Stoffen / Energien
DIN EN 61512-1, ISO 10628
- allgemein
Prozess-
Abschnitt
Teil eines Prozesses,
unabhngig von anderen
Prozessabschnitten
DIN EN 61512-1
Prozess-
Abschnitt
Teil eines Prozesses,
unabhngig von anderen
Prozessabschnitten
DIN EN 61512-1
Prozess-
Operation
Teil eines Prozessabschn.,
definierte Erzeugung / Um-
Wandlung v. Stoffen / Energ.
DIN EN 61512-1
Prozess-
Operation
Teil eines Prozessabschn.,
definierte Erzeugung / Um-
Wandlung v. Stoffen / Energ.
DIN EN 61512-1
Teil einer Prozessoperation,
nicht kleiner zerlegbar.
DIN EN 61512-1
Prozess-
Schritt
Teil einer Prozessoperation,
nicht kleiner zerlegbar.
DIN EN 61512-1
Prozess-
Schritt
Produktions-
technische
Anlage
Notwendige Einrichtungen
fr die Durchfhrung
produktionstechn. Prozesse
DIN EN ISO 10628
Produktions-
technische
Anlage
Notwendige Einrichtungen
fr die Durchfhrung
produktionstechn. Prozesse
DIN EN ISO 10628
TeilanlageTeilanlage
Teil einer prod.techn. Anlage,
selbstndiger Betrieb
(zumindest zeitweise),
fhrt Prozessabschnitt aus
DIN EN ISO 10628
Anlagenhierarchie
Technische
Einrichtung
Technische
Einrichtung
Teil einer Teilanlage,
fhrt definierte Prozess-
Schritte aus.
Beisp.: Temperiereinrichtung
DIN EN 61512-1Anlage-
teil
Teile zur
unmittelbaren
Verarbeitung,
Transport,
z.B. Heizung
Anlage-
teil
Teile zur
unmittelbaren
Verarbeitung,
Transport,
z.B. Heizung
EMSR-
Stelle
- EMSR- Stellen zur Prozessdatenverarbeitung
(DIN 19227-1)
- Einzelsteuereinheiten (DIN EN 61512)
- PLT- Stellen (DIN EN 62382)
z.B. Temperaturmessung
EMSR-
Stelle
- EMSR- Stellen zur Prozessdatenverarbeitung
(DIN 19227-1)
- Einzelsteuereinheiten (DIN EN 61512)
- PLT- Stellen (DIN EN 62382)
z.B. Temperaturmessung
- allgemein
Fertigungszelle
in der Fertigungstechnik
Verfahrens-technik:
Verfahren Verfahrens- Abschnitt Verfahrens- Operation
Verfahrens- schritt
Fertigungs- technik
Fertigung Fertigungs- Abschnitt Fertigungs- Operation
Fertigungs- Schritt
Bild 1.1: Prozesshierarchie Bild 1.2: Anlagenhierarchie (4
Ebenen)
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Mannheim 2. Kennzeichnung Erich Kleiner, Januar 2010
2 ASA_Dok_Kennz.doc
2. Kennzeichnung 2.1 Aufgaben, Anwendung In einer technischen
Anlage mssen alle darin ver-wendeten Objekte eindeutig bezeichnet
werden, damit sie in allen Projektphasen rechnergesttzt gehandhabt
werden knnen. Fr eine Kenn-zeichnung ergeben sich folgende
Aufgaben:
- Eindeutige Identifikation aller Objekte einer Anlage in Bezug
auf ihre Aufgabe (Funktion), praktische Realisierung und rtliche
Anordnung,
- Erfllung ergonomischer Grundstze wie Lesbarkeit,
Einprgbarkeit,
- Beschreibung der realen Struktur eines Objektes und der
Beziehung zu anderen Objekten,
- Erweiterbarkeit, damit ein (Teil-) System ohne nderung seiner
Referenzkennzeichen in ein anderes System eingefgt werden kann,
- Durchgngigkeit ber alle Projektphasen (Planung, Errichtung,
Betrieb, Rckbau) und Fachrichtungen (Verfahrens-, Bau-, Maschinen-,
E- und Leittechnik).
Kennzeichnung wird angewandt fr:
- Objektidentifikation fr das Datenmanagement,
- Beschilderung der technischen Objekte einer Anlage,
- Querverweise zwischen Anlage und Dokumentation,
- Kennzeichnung von Dokumenten,
- Identifizierung der dargestellten Objekte in Dokumenten.
In Bild 2.1 ist die Anlagenhierarchie links durch eine
skizzierte Anlage illustriert und erweitert: An einem
Industriestandort gibt es mehrere Anlagen. Eine Anlage besteht aus
Teilanlagen, diese aus Technischen Einrichtungen, und diese
enthalten Anlagenteile und EMSR- Stellen. Dazu gehrt Zubehr: -
Anschlsse: elektrische Anschlusspunkte an
Gerten sowie mechanische an Rohrleitungen und Apparaten,
- Signale als Informationseinheiten, die zwischen Objekten
ausgetauscht werden (verdrahtet oder ber Bus), und
- Dokumente zur Beschreibung einer Anlage, ob auf Papier oder
elektronischem Datentrger.
2.2 Kennzeichnungsprinzip, Aspekte Bild 2.2.1 zeigt, das die
(erweiterte) Anlagenhierar-chie durch die Kennzeichnung abgebildet
wird.
Die Technische Anlage an einem Standort kenn-zeichnet die
Gemeinsame Zuordnung. Sie muss nicht in jeder Objekt- Kennzeichnung
enthalten sein, wenn anderweitig ersichtlich.
Xx Herzstck ist das Referenz- Kennzeichen. Es kennzeichnet
Teilanlage, Technische Einrichtung und Anlagenteil bzw. EMSR-
Stelle. Auer bei sehr kleinen Projekten muss das Referenz-
Kennzeichen aus mehreren Teilen bestehen, um diese Ebenen abbilden
zu knnen. In der Dokument- Kennzeich-nung wird es Objekt-
Kennzeichen genannt. Fr Detailplanung und Dokumentation
kennzeichnet das Spezifische Kennzeichen Anschlsse, Signale und
Dokumente. Die Kennzeichnung ist also hierarchisch aufgebaut. Ein
Identifikator (komplettes Kennzeichen) identifi-ziert innerhalb
eines Standortes eine bestimmte Anlage, und innerhalb dieser immer
feiner bis zum Anlagenteil bzw. zur EMSR Stelle und darber hinaus
bis zum einzelnen Anschluss, Signal und Dokument.
Produktions-
technische
Anlage
Teilanlage
Technische
Einrichtung
EMSR-
Stelle
Anlage-
teil
Anschlsse Anschlsse
Signale
Dokumente Dokumente
Standort
Bild 2.1: Erweiterte Anlagenhierarchie
Produktions-
technische
Anlage
Teilanlage
Technische
Einrichtung
EMSR-
Stelle
Anlage-
teil
Anschlsse Anschlsse
Signale
Dokumente Dokumente
Standort Identifikator Objekt- Identifikation innerhalb eines
Anlagen- Standortes
Gemeinsame
Zuordnung
Spezifisches
Kennzeichen.
Referenz-
(bzw. Objekt-)
Kennzeichen
+ +
Kennzeichnung:
ggf. mit
mehreren
Ebenen
besteht aus:
optional muss nach Bedarf
Bild 2.2.1: Kennzeichnungs- bersicht
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DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 2. Kennzeichnung
ASA_Dok_Kennz.doc 3
Wie schon anfangs gezeigt gibt es verschiedene Blickwinkel, z.B.
Prozess als funktionalen Ablauf sowie Anlage als Reali-sierung. Die
Kennzeichnung kennt drei Aspekte, die in Bild 2.2.2 dargestellt
sind und durch Sonderzeichen = - + unter-schieden sind:
= Funktionsaspekt: betrachtet, was das Objekt in
der Anlage tut. Das Pumpen-aggregat im Bild frdert fr eine
bestimmte Teilaufgabe eine Flssigkeit.
- Produktaspekt: beschreibt, wie das Objekt zu-
sammengesetzt ist, z.B. ent-hlt der Schaltschrank Sicher-ung und
Leistungsschalter eines bestimmten Typs.
+ Ortsaspekt: beschreibt, wo sich das
Objekt befindet: Der Leis-tungsschalter im Einschub ...Schrank
.
Durch Verdoppelung der Sonderzeichen knnen weitere Blickwinkel
des gleichen Aspekts verwendet werden, z.B. beim Ortsaspekt auer
Schrank auch der Raum in einem Gebude (++ in Bild 2.2.2): der
Schrank steht im Raum 1 auf Flur 4m im Gebude SA1.
Bild 2.2.3 zeigt die Beziehungen zwischen Ebenen und Aspekten.
In der Funktions-bezogenen Struktur dient der
Leistungsschalter-Einschub =Q1 der Versorgung des Transportmotors.
Der Einschub enthlt das Produkt Sicherung -F1, die dann als
=W1Q1-F1 gekennzeichnet werden kann. Hier erfolgt ein bergang vom
Funktions- zum Produktaspekt.
Andererseits kann man den Einschub mit seiner Sicherung in der
Produkt-bezogenen Struktur als -Q1F1 bezeichnen. Der
Funktions-Aspekt ist meist als Hauptaspekt sinnvoll, weil dadurch
eine Zuordnung z.B. zwischen Verfah-ren (Pumpe), E-Technik
(Schalter) und Leittechnik (Steuerung) hergestellt wird, siehe Bild
2.2.4: Bild 2.2.5 zeigt, dass die Wahl des As-pekts und eines
bergangs eine ganz praktische Frage ist.
So knnen die Kennzeichen innerhalb des Pumpenaggregats bei
mehrfachem Einsatz gleich bleiben, eines der Ziele der
Kennzeichnung.
Die Durchflussmessung ist eine eigen-stndige Prozessmessung, die
fr ver-schiedene Empfnger interessant ist. Daher kennzeichnet man
sie sinnvoller- weise als Funktion: =GP10BF01
Bild 2.2.2: Aspekte in der Kennzeichnung
Bild 2.2.3: Beziehungen zwischen Ebenen und Aspekten
In der Prozessplanung ist das komplette Pumpen-aggregat
interessant, bestehend aus Pumpe, Motor, Leistungsschalter und
Steuerung, sowohl als einzelne Komponenten als auch in integrierter
Ausfhrung. Die Motortemperaturmessung ist auerhalb des Aggregats
nicht interessant, knnte fr die Detailplanung daher als Teil des
Aggregats mit =GP10GP001-BT01 gekenn-zeichnet werden: bergang
Funktion -> Produkt.
Bild 2.2.5: Aspekt-Wahl
Bild 2.2.4 Hauptaspekt
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Mannheim 2. Kennzeichnung, Gemeinsame Zuordnung Erich Kleiner,
Februar 2015
4 ASA_Dok_Kennz.doc
2.3 Aufbau der Kennzeichnung Bild 2.3 zeigt den Aufbau der
Kennzeichnung nach DIN 81346-3. Im Teil 1 sind auch nur Buchstabe,
Buchstabe und Zahl oder nur Zahl erlaubt. Die Buchstaben der
Gemeinsamen Zuord-nung (#) werden Projekt- spezifisch festgelegt.
Die Buchstaben des Referenz- Kennzeichens legen Tabellen in DIN
ISO/TS 81346-2 allgemein fest. In Fachnormen (z.B. DIN 16952-10 fr
Kraftwerke) knnen weitergehende Festlegungen getroffen werden.
Buchstaben und Regeln fr das Spezifische Kennzeichen sind in
weiteren Normen festgelegt (siehe Anhang) und knnen in Fachnormen
przisiert sein. 2.4 Gemeinsame Zuordnung Der erste Teil des
Identifikators ist die Gemeinsame Zuordnung. Sie wird durch das
Sonderzeichen # eingeleitet (Bild 2.3.1). Sie unterteilt einen
Standort in Werke bzw. Anlagenkomplexe, und steht am Anfang aller
Kennzeichnungen dieses Komplexes, ist allen Referenzkennzeichen
dieses Teils also gemeinsam. Die Gemeinsame Zuordnung kann ggf.
mehrere Ebenen enthalten z.B.: #BCP1 Anl. B, Chemiekomplex 1
#BCP1CE1 Anl. B, Chemiekomplex 1, Elektrol. 1 #BCP1MS1 Anl. B,
Chemiekomplex 1, Lager 1 Diese Kennzeichen werden Projekt-
spezifisch fest-gelegt. Dabei ist auch zu klren, ob die
Unterteilung eines Komplexes durch Ebenen in der Gemeinsa-men
Zuordnung erfolgt wie oben gezeigt oder in der obersten Ebene des
Referenzkennzeichens als Bereich (siehe Referenzkennzeichen).
Bild 2.3: Aufbau der Kennzeichnung
Abschnitt: 0 1
Datentyp: # A .. N
Vorzeichen (Gemeins. Zuordn.)
Kennzeichnung von Standort, Werk,
Anlagenkomplex, Kraftwerksblock, Ausbaustufe
A .. N
Ggf. mehrere
Ebenen
#BCP1
Anlage B,
Chemie-Komplex 1
Beispiel:
Bild 2.4.1: Gemeinsame Zuordnung
IdentifikatorObjekt- Identifikation innerhalb eines Anlagen-
Standortes
Gemeinsame
Zuordnung
Spezifisches
Kennzeichen.
Referenz-
(bzw. Objekt-)
Kennzeichen
+ +
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DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 2. Kennzeichnung,
Referenzkennzeichen
ASA_Dok_Kennz.doc 5
2.5 Referenzkennzeichen Das Referenzkennzeichen ist das
eigentliche Kenn-zeichen zur Identifikation technischer
Einrichtungen (Objekte), siehe Bild 2.5.1
ber das Vorzeichen wird der Aspekt der Kenn-zeichnung
unterschieden, im Beispiel: Funktion. Fr Funktion ( = ) und Produkt
( - ) sind in der DIN 6779 Teil 2 Erst- und Zweitbuchstaben
festgelegt (siehe Tabelle ). Die Ziffern zhlen gleichartige
Einrichtungen (gleiche Buchstabenkombination), im Beispiel das
erste und zweite Absperrventil.
Die Buchstaben fr die ortsbezogene Kennzeich-nung ( + und ++ )
werden Projekt- spezifisch festgelegt.
In kleinen Anlagen ist ggf. nur eine Ebene notwendig wie in Bild
2.5.1 gezeigt. In groen Anlagen sind meist mehrere Ebenen sinnvoll
(Bild 2.5.2). Hierzu empfiehlt die DIN 16952 (bis zu) vier Ebenen,
deren Kennzeichen direkt hintereinander geschrieben werden.
Die oberste Ebene (L1) bezeichnet dabei Infrastruktur- Objekte,
Bereiche eines Anla-genkomplexes, mit je einem Buchstaben und einer
Ziffer. Diese Buchstaben werden Projekt- spezifisch festgelegt. In
diesem Fall braucht die Ge-meinsame Zuordnung nur weniger fein
unterteilen. In der 2. bis 4. Ebene (L2, L3, L4) gelten fr
Funktions- (=) und Produktaspekt (-) die Buchstabenkombinationen
aus DIN 6779-2. Auch hier werden Buchstaben fr den Ortsaspekt (+)
Projekt- spezifisch oder durch Fachnormen festgelegt. Bei dieser
Ebenenstruktur gilt die Regel, dass ein Objekt Be-standteil nur
eines hheren Pbjektes sein kann, selbst aber aus mehreren
untergeordneten Objekten bestehen kann.
Im Beispiel in Bild 2.5.2 gibt es zwei Pumpenstrnge, die aus
gleich bezeich-neten Objekten bestehen. Sie sind durch eine dem
jeweiligen Strang zugeordnete Hhere Bezeichnung (GP10 u. GP20)
unterschieden. Dadurch braucht nur ein Strang projektiert zu
werden, der zweite kann durch Kopieren mit nderung der
bergeordneten Kennzeichnung erzeugt werden.
Bild 2.5.3 zeigt ein Beispiel mit zwei Ebenen aus einer
Eigenbedarfs- Schaltanlage.Dabei werden die Leistungsschalter der
Motoren sinnvollerweise nach diesen benannt und nicht nach der
Schiene.
IdentifikatorObjekt- Identifikation innerhalb eines Anlagen-
Standortes
Gemeinsame
Zuordnung
Spezifisches
Kennzeichen.
Referenz-
(bzw. Objekt-*)
Kennzeichen
+ +
Abschnitt: 0 1 2
Datentyp: = - + AA NN
Vorzeichen (Aspekt)
Kennbuchstaben (= und - gem Tabellen,
+ Projekt- spezifisch)
Zhlung (Unterscheidung bei gleichen Kennbuchst.)
=QM02 =GP01 =QM01=HQ01
Beispiel:
Bild 2.5.1: Einzelebenen- Referenzkennzeichen
Strukturebene: L1 L2 L3 L4
Datentyp AN AANN AANN AANN
Buchstaben- Festlegung: Projekt- = - Tabellen IEC61346-2
spezifisch + Projekt- spezifisch
Infrastruktur- Objekte (Bereiche),
immer oberster Knoten in Struktur
Regel: Ein Objekt ist Bestandteil
nur eines hheren Objekts,
kann selbst mehrere Objekte enthalten
Objekte mit Aspekten
( = = / = / - / + / ++ )
ohne Vorzeichen verkettet,
Vorzeichen bei Aspekt-Wechsel
Roh-
stoff
Ls.-
mittel
Reaktion
=E1
Ein-
dmpfung
=E2
Rck-
gewinng.
=F1
Vereinfachtes Beispiel in Chemieanlage 2 (#CP2):
=F1
=QM01 =GP01
=GP10
=QM02=HQ01
=QM01 =GP01 =QM02=HQ01
=GP20Bei Unterscheidung in Level 2
knnen Objekte in parallelen
Systemen auf Level 3 gleich
heien: Planungsvereinfachung!
#CP2
#CP2 =F1GP20QM02Antriebsmotor: #CP2 =F1GP20QM02 - MA01
Bild 2.5.2: Mehrebenen- Referenzkennzeichen
#CP3 Chemieanlage 3=S1
Elektr. Energie-
versorgung
=QA10
12 kV- System
=S1
=QA10
=TA01 =TA02
=QA20
=QA30
M=QN05
=F1
M=GP02
Gemeins. Zuordnung Referenz- Kennzeichen
L1 L2
=TA01
Umformsystem 1
=TA02
Umformsystem 2
=QA20
0,4 kV- Hauptverteilung
=QA30
0,4 kV- Unterverteilung
=F1
Destillation
=QN05
Durchflussvariation
=GP02
Frderung 2 Bild 2.5.3: Referenzkennzeichen- Beispiel mit zwei
Ebenen
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Mannheim 2. Kennzeichnung, Referenzkennzeichen Erich Kleiner,
Februar 2015
6 ASA_Dok_Kennz.doc
Das Referenz-Kennzeichen soll klassifizieren (Buch-staben) und
zhlen (Ziffern), insges.: identifizieren. Die Kennbuchstaben fr die
Klassen (1. Buchstabe) sind in DIN ISO/TS 81 346-2 fr alle
Fachbereiche festgelegt. Bild 2.5.4 zeigt eine bersicht nach Anhang
A der Norm, in der sie in Tabelle 1 angegeben sind.
Sie gelten fr alle Objektgren, basierend auf Zweck und Aufgabe
eines Objekts, nicht auf der Realisierung! Sie knnen mehrfach
hintereinander angewandt werden. Sie sind nicht mnemonisch
festgelegt (nach An-fangsbuchstaben, geht nicht fr alle
Sprachen).
Insbesondere Objekten, die aus mehre-ren Teilen bestehen, knnten
oft ver-schiedene Klassen zugeordnet werden. Hier soll nach dem
Hauptzweck vor-gegangen werden. Bild 2.5.5 zeigt dazu Beispiele,
bei denen folgende Klassen verwendet werden knnen: B fr Umwandlung
Eingangsvariable, P fr Informationsdarstellung, und T fr Umwandlung
eines Signals. a) direkte Messung und Anzeige vor-
Ort, Hauptzweck: P
b) Mess- und Anzeigekreis, der aus mehreren Gerten besteht:
jedes Gert hat anderen Hauptzweck, daher einzelne Zuordnung zu B, T
und P
c) Gert, das zwar aus mehreren Kom-ponenten besteht, aber den
Haupt-zweck "Anzeige hat: P
d) Gert fr mehrere Zwecke mit dem Hauptzweck Messung: B
Bild 2.5.4: Klassen (1. Buchstabe) der Referenzkennzeichen
Bild 2.5.5: Klassenzuordnung nach Hauptzweck
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DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 2. Kennzeichnung,
Referenzkennzeichen
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In der Norm DIN ISO/TS 81346 Teil 2 sind die Objektklassen
festgelegt: Tabelle 2.5.1: Beispiel fr Objekt-Klassen (1.
Buchstabe) nach Tabelle 1 der DIN ISO/TS 81346-2
Kenn- buch- stabe
Vorgesehene(r) Zweck / Aufgabe des Objekts
Begriffs-Beispiele Zur Beschreibung Von Zweck / Aufgabe
Beispiele fr typische Mechanik- / Fluidik-Komponenten
Beispiele fr typische elektrische Komponenten
B Umwandeln einer Eingangs-variablen (phys. Eigenschaft, Zustand
od. Ereignis) in ein zur Weiterver-arbeitung bestimmtes Signal
- Feststellen - Messen (Erfassen von Werten) - berwachen - Fhlen
- Wiegen (Erfassen von Werten)
- Messblende - Sensor
- Buchholz-/ Schutz-Relais - Strom- / Spannungswandler -
Brandwchter / Rauchwchter - Gasdetektor - Messrelais / -Widerstand
- Mikrophon - Bewegungswchter - berlastrelais - Fotozelle -
Positionsschalter - Nherungsschalter /-Sensor - Tachogenerator -
Temperatursensor - Videokamera
C Speichern v.Energie, Information oder Material
Aufzeichnen Fass Pufferbatterie, Kondensator, Ereignisschreiber
(speichern als Hauptzweck) Festplatte, Magnetbandgert (speichern
als Hauptzweck), usw.
Falls erforderlich kann eine detailliertere Klassifizierung
durch einen 2. Kennbuchstaben erfolgen. Fr diese Unterklassen gilt
gem DIN ISO/TS 81346-2 folgende generelle Zuordnung:
A E: Objekte in Bezug auf elektrische Energie F K: (ohne I)
Objekte in Bezug auf Information und Signale L Y: (ohne O) Objekte
in Bezug auf Verfahrenstechnik, Maschinenbau und Bauwesen Z Objekte
mit kombinierten Aufgaben Tabelle 2.5.2: Beispiel fr
Objekt-Unterklassen (1. u. 2. Buchstabe) nach Tabelle 2 der DIN
ISO/TS 81346-2
Hauptklasse C Speichern von Material, Energie oder
Information
Kennbuch staben
Definition der Unterklasse basierend auf der Art der
Speicherung
Beispiele fr Komponenten
CA kapazitive Speicherung elektrischer Energie Kondensator
CB Induktive Speicherung elektrischer Energie Supraleiter,
Spule
CC Chemische Speicherung elektrischer Energie Speicherbatterie
ANMERKUNG: als Energiequelle: Hauptklasse G
CD nicht angewandt
CE nicht angewandt
CF Speichern von Informationen CD-ROM, EPROM, Ereignisschreiber,
Festplatte, Magnetbandgert, RAM, Videorekorder,
Spannungsschreiber
CG nicht angewandt
CH nicht angewandt
CJ nicht angewandt
CK nicht angewandt
CL Offenes Speichern von Stoffen an festem Ort (Sammlung,
Lagerung)
Bunker, Zisterne, Grube, Becken
CM Geschlossenes Speichern von Stoffen an festem Ort
Akkumulator, Fass, Kessel, Druckpuffer, Behlter
Depot,Druckspeicher,Gasometer, Safe, Silo, Tank
CN Mobiles Speichern von Stoffen (Sammlung, Lagerung)
Container, Transportbehlter, Gaszylinder, Versandcontainer
CP Speichern von thermischer Energie Heiwasserspeicher,
Hybridwrmespeicher, Eistank, Dampfspeicher, Wrmeenergiespeicher
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Mannheim 2. Kennzeichnung, Referenzkennzeichen Erich Kleiner,
Februar 2015
8 ASA_Dok_Kennz.doc
Tabelle 2.5.3 zeigt die Kennbuchstaben der ersten Stelle mit
gekrzter Erluterung und besonders Interessante Kombinationen aus
erstem und zwei-tem Buchstaben gem DIN 81346 Teil 2
Tabelle 2.5.3: Kennbuchstaben fr Referenzkennzeichen nach DIN
ISO/TS 81346-2
Zweck / Aufgabe des Objekts
A zwei oder mehrere Zwecke oder Aufgaben
B Umwandlung einer Eingangsvariablen (phys. Eigenschaft, Zustand
oder Ereignis)
in ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Signal
C Speicherung von Energie, Informationen, Material
D (reserviert fr sptere Normung)
E Technische Einrichtung zur Bereitstellung von Strahlung oder
Wrmeenergie
F Direkter (selbstttiger) Schutz eines Energie- oder
Signalflusses (auch Schutzsyst.)
G Initiierung eines Energie- oder Materialflusses;
Erzeugung von Signalen, die als Informationstrger /
Referenzquelle dienen
H Produzierung einer neuen Art von Material oder Produkten
J (reserviert fr sptere Normung)
K Verarbeitung u. Bereitstellung von Signalen oder Informationen
(ohne F)
L (reserviert fr sptere Normung)
M Bereitstellung von mechanischer Energie zu Antriebszwecken
N (reserviert fr sptere Normung)
P Darstellung von Informationen
Q Kontrolliertes Schalten oder Variieren eines Energie-, Signal-
oder
Materialflusses
(Signale in Regel- und Steuerkreisen: -> K und ->S)
BE Messung elektr.Gre
BF Messung Durchfluss
BP Messung Druck,
BS Mess. Geschw., Drehz.
BT Messung Temperatur
GL Band, Zuteiler
GP Pumpe, Schneckenfrd.
GQ Geblse, Sauger
EM Brenner, Heizkessel
EP Wrmetauscher
FA-E Sicherung, Schutzschalt.
HL Sieb, Rechen, Rost
HP Destillation, Eindampfg. .
HW Mischer, Kneter, ..
KF Relais, Regler, I/O
KH Ventilblock, Stell.Regl.
KK Elektro - Hydr. Umf.
MA Elektromotor
MB Magnetantrieb
PF Drucker, Schreiber
PG Melder, Monitor, Lampe
QA Leistungsschalter, Thyr
QB Trennschalter, ...
QM Absperrarmatur
QN Regelarmatur, -Klappe
Zweck / Aufgabe des Objekts
R Begrenzung oder Stabilisierung von Bewegung oder Fluss von
Energie,
Information oder Material
S Umwandl. einer man. Bettigung in ein zur
Weiterverarbeitg.bestimmtes Signal
T Umwandlung von Energie unter Beibehaltung der Energieart,
Umwandlung
eines bestehenden Signals unter Beibehaltung des
Informationsinhalts,
Vernderung der Form oder Gestalt eines Materials
U Halten / Umschlieen von Objekten in einer definierten Lage
V Bearbeitung (Behandlung) von Materialien oder Produkten
(einschlielich Vor- und
Nachbehandlung)
W Leiten oder Fhren von Energie, Signalen, Materialien oder
Produkten
von einem Ort zu einem anderen
X Verbinden von Objekten
Y reserviert fr sptere Normung
Z Reserviert fr sptere Normung
.RA Widerstand, Drossel, Diode
RF Tiefpass, Entzerrer, Filter
RM Rckschlagarmatur
SF Schalter, Tastatur, ...
SH Handrad, Wahlschalter
TA Transformator, FU, DC/DC
TB Gleich-./Wechselr., AC/DC
TF Verst.,Trennwandl., U/I, el. MU
TM Werkzeugmaschine, Schere, ..
UB Energie-Kabelpritsche, -Kanal,
UC Energietechnik- Schrank
UF MU-Gestell, Leiterpl., Bgr.Trg.
UG Leitt.-Kabelpritsche, -Kanal
UH Leittechnik- Schrank
WA Sammelschiene > 1 kV
WC Sammelschiene < 1 kV
WP Rohrleitung, Luftkanal
XD Klemme, Steckdose < 1 kV
XG Steckverbinder, Anschl.Elem.
XL Rohrleitungsteile (Flansch,...).
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Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 2. Kennzeichnung,
Spezifisches Kennzeichen
ASA_Dok_Kennz.doc 9
Tabelle 2.5.4 zeigt einige Be- sonderheiten: Links sind einige
typische Buch- stabenkombinati- onen zur Kenn- zeichnung von Gerten
angege- ben. Die rechte Spalte listet die Mess- ungen auf. Der
Erstbuchstabe Ist stets B, der Zweitbuchstabe Kommt aus dem
Internationalen Mess- Alphabet. Links unten ein Beispiel fr eine
zusammengesetzte Gre. 2.6 Spezifisches Kennzeichen Bild 2.6.1 zeigt
als dritten Teil des Identifikators das Spezifi-sche Kennzeichen.
Es bezeich-net sozusagen Zubehr von Objekten, die durch das
Refe-renzkennzeichen identifiziert wurden. Die Art wird wieder
durch ein Sonderzeichen unter-schieden. Buchstaben sind teil-weise
in eigenen Normen fest-gelegt, in denen sich auch detaill-ierte
Anwendungs-Regeln finden.
; Signal als Informationseinheit, die zwischen Objekten
ausge-tauscht wird, also z.B. die analoge Gre einer Messung,
: Anschluss fr - elektrische Anschlsse z.B. an einem Mess-
umformer, - mechanische Anschlsse, z.B. den mechanischen Anschluss
eines Druckmessers an einer Rohr- leitung,
& Dokument zur Klassifizierung eines technischen Dokumentes
(z.B. Anschlussplan) und Identifizie-rung, ggf. durch eine
zustzliche Blattnummer hinter einem Schrgstrich ( / ) bei mehreren
Blttern der gleichen Klasse.
Tabelle 2.5.4: Besonderheiten bei den Kennbuchstaben
Bild 2.6.1: Spezifisches Kennzeichen, bersicht
IdentifikatorObjekt- Identifikation innerhalb eines Anlagen-
Standortes
Gemeinsame
Zuordnung
Spezifisches
Kennzeichen
Referenz-
(bzw. Objekt-*)
Kennzeichen
+ +
Abschnitt: 0 1
Datentyp: ; : & A .. N
Vorzeichen (Art)
; Signalkennzeichen DIN EN 61175
: Anschlusskennzeichen elektr. / mechan. DIN EN 61666
& Dokumentenart und / Blatt-Nr. DIN EN 61355
Analogsignal
Grenzsignal
=BP01
=BP01 &EFS /1
=BP01 ;M_Tank_Pres
=BP01 ;A_Tank_Pres:HH
(elektrischer) Messumformer: TF
Messwandler (E-Technik) BE
Messwiderstand (Shunt): BE
Messumformer- Gestell: UF
Schutzhlse f. Thermoelement: FN
Messung von Abstand: BG
Amplitude: BG (Gain?)
Analysewerten: BQ (Quality)
Anzahl Ereignisse: BZ (Zahl?)
Dehnung: BG
Dichte: BD (Density)
Differenzdruck: BF (Flow)
Drehzahl: BS (Speed)
Druck, Vakuum: BP (Pressure)
Durchfluss, Durchsatz: BF (Flow)
Elektrische Gren: BE (Electrical)
Feuchte: BM (Moisture)
Frequenz: BS (Speed)
Geschwindigkeit: BS (Speed)
Leistung: BJ
Masse: BW
Mehrfachvariable: BU
Niveau BL (Level)
pH- Wert: BQ (Quality)
Qualittsgren: BQ (Quality)
Suregehalt: BQ (Quality)
Schwingung: BS (Speed)
Stellung: BG
Temperatur: BT (Temperature)
Vibration BS (Speed)
Viskositt BV (Viscosity)
Zeit BK
zusammengesetzte Gren BU
Gerte: Messungen (hauptschlich als Funktion): Der Zweitbuchstabe
entspricht
dem Mess-Alphabet (ISO 14617-6)
Der Zweitbuchstabe entspricht
dem Mess-Alphabet (ISO 14617-6)
...BP001 ...BP002 ...BP003
Mitte
lwe
rt
.. BU001
Beispiel:
...BP001 ...BP002 ...BP003
Mitte
lwe
rt
.. BU001
Beispiel:
Relais, Schtz KF
Leistungs- / Sicherungsschalter: QA
Trennschalter: QB
Frequenzumformer: TA
Ein / Ausgabebaugruppen: KF
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme Berufsakademie
Mannheim 2. Kennzeichnung, Spezifisches Kennzeichen Erich Kleiner,
Februar 2015
10 ASA_Dok_Kennz.doc
2.6.1 Signalkennzeichen Ein Signal ist eine Informationseinheit,
die zwischen Objekten bertragen wird, also eine Verbindung. Es
meint die bertragung einer Gre, nicht ihren temporrer Wert. Eine
Kennzeichnung fr ein Signal kann nach seiner Quelle oder seinem
Ziel benannt werden. In Bild 2.6.1.1 ist links die Messung =CA1BP1
die Quelle des Signals und der Regler =CA1KF1 Ziel. Vom Regler aus
gesehen ist es fr die Eingnge (links) interessant zu wissen was sie
bedeuten, also em-pfiehlt sich die Kennzeichnung nach Quelle. Dies
ist ein Meldesignal. Am Ausgang ist interessant, welcher Aktor
angesteuert wird, also Bezeichnung nach Ziel. Dies ist ein
Steuersignal. Vom Messumformer bis zum Reglereingang kommt die
Information der Messung in zwei Varianten vor:
Das Signalkennzeichen identifiziert innerhalb eines Objekts
(Signaldomne) ein Signal eindeutig. Daher steht es stets hinter
einem Referenzkennzeichen und ggf. einer Gemeinsamen Zuordnung
(Bild 2.6.1.2).
Das Signalkennzeichen beginnt stets mit einem ;
Es enthlt: - Signalname zur Kenn-
zeichnung und Klassi-fikation (siehe unten),
- ggf. Variante als Unterscheidung des Abschnitts in der
Signalverbindungskette, und
- ggf. Zusatzinformation als Erluterung
der Variante (z.B. mA fr das mA- Signal),
des Signalnamens, z.B. Unterklasse,
des bertragungszeitpunktes (Zeitstempel)
Der Signalname besteht aus: - Klasse (Art des Signals
gem Tabelle), dabei:
Meldesignale mit Referenz- Kennzeichen der Quelle, z.B. Alarm,
Messung,
Steuersignale mit Refer- enzkennzeichen des Ziels, z.B. Command,
Set
- Kurzname als mnemotechn. Abkrzung des Objektes gem
Abkrzungsempfehl-ungen, z.B. Mot fr Motor,
- Basissignalname als abgekrzte Beschreibung der
Signalnachricht, z.B. Pres nach Abkr-zungsempfehlungen oder
Anschlussname des Herstellers eines komplexen Funktionsblockes
(z.B. Befehl OPEN).
Es wird empfohlen, diese Teile durch _ zu trennen.
- das mA- Signal vom Messumformer an das Einga- begert und - das
digitale Signal vom Eingabegert an den Funktionsbaustein. Da sie
die gleiche Bedeutung haben bezeichnet man sie mit dem gleichen
Signalkennzeichen, unterscheidet aber die Varianten durch :1 und :2
(wenn das mA- Signal berhaupt bezeichnet wird).
Wird eine Variante verwendet, so ist sie vom Signal-namen durch
einen : getrennt. In diesem Fall wird eine anschlieende
Zusatzinformation in ( ) gesetzt. Wird keine Variante verwendet, so
folgt eine Zusatz-information dem Signalnamen hinter einem :
Bild 2.6.1.1: Definition Signal
MU :1
4..20 mA
:2
0..100 %#
I
Quelle Ziel Quelle Ziel
Messung =CA1BP1 Regler =CA1KF1 Stellglied =CA1QN1
Signale
#I
:1 :2
Referenzkennzeichen ;Signalkennzeichen
; Signalname : Variante (Zusatzinformation)Referenzkennzeichen
des Objekts, innerhalb dessen der Signalname eindeutig ist (z.B.
eine Messkette)
Kennzeichen und Klassifikation des Signals innerhalb des
Objekts
Identifikator fr Abschnitt der Signalverbindungskette, im Bild
:1, :2
Gemeinsame Zuordnung
Signalidentifikator
Erluterung
- der Variante, z.B. (mA) fr :1, ( ) erforderlich wenn Variante
verwendet, also :1 (mA)
- des Signalnamens, z.B. Unter-Klasse,
- bertragungszeitpunkt (Zeitstempel)
(ggf. auch bertragungszeitpunkt)
(Quelle / Ziel, Bedeutung, nicht: Wert)
wenn keine Variante verwendet wird, dann schreibt man
;Signalname : Zusatzinformation
Bild 2.6.1.2: Struktur des Signalkennzeichens
Klasse (Art) des Siionals:
- Meldesignale (mit Ref.Kennz. der Quelle)
z.B. A fr Alarm, M fr Messung und
- Steuersignale (mit Ref.Kennz. des Ziels)
z.B. C fr Befehl, S fr Wert setzen
nach Tabellen!
Kurzname als mnemotechn. Abkrzung des Objekts, z.B. Tank1
nach Abk.-Empfehlungen z.B. Mot fr Motor
Basissignalname als mnemotechn. Beschreibung der
Signalnachricht
nach Abk.-Empfehlungen z.B. Pres fr Pressure (Analogwert)
oder Signalnamen des Herstellers z.B. OPEN
;Signalkennzeichen
; Signalname : Variante (Zusatzinfo)
; Klasse_Kurzname_Basissignalname
Bild 2.6.1.3: Signalname
Beispiel mit ;M fr Messung (Meldesignal), ;S fr Stellwert
(Steuersignal):
=CA1BP1;M_Tank1_Pres :1(mA) =CA1QN1;S_Vent_Pos
Tank
CA1
MU :1
4..20 mA
:2
0..100 %#I
Messung =CA1BP1 Regler =CA1KF1 Stellglied =CA1QN1
#I
:1 :2
=CA1BP1;M_Tank1_Pres :2Nach
Quelle
Nach
Ziel
Ein Beispiel zeigt Bild 2.6.1.4
-
DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2015 2. Kennzeichnung,
Spezifisches Kennzeichen
ASA_Dok_Kennz.doc 11
Tabelle 2.6.1 zeigt die in der allgemeinen Norm DIN ISO/TS 16952
festgelegten Signalklassen mit der Zuordnung zu Meldesignal
(bezeichnet nach Sig-nalquelle) und Steuersignal (bezeichnet nach
Signalziel). Die nchsten Bilder zeigen Beispiele fr die
Klassen.
A Alarm (en: Alarm) ist ein Signal, das ber einen
Gefahrenzustand informiert, z.B. das Grenzsignal Druck Hoch in Bild
2.6.1.5, wobei H als Basis-signalname verwendet wird.
C Befehl (en: Command) ist ein (binrer) Befehl der Warte an die
Leittechnik, an eine untergeordnete Leitebene oder einen Aktor,
z.B. Pumpe EIN an das Koppelrelais eines Leistungsschalters in Bild
2.6.1.6
E Ereignis (en: Event) ist ein binres Signal, das ber einen
Zustandswechsel informiert (der keine Gefahr darstellt), z.B. das
Grenzsignal Druck kleiner (Low) als ... in Bild 2.6.1.5, wobei L
als Basissignalname verwendet werden kann.
I Rckmeldung (en: Indikation) ist ein Signal, das den Zustand
von einer untergeordneten Leitebe-ne oder einem Aktor zurckmeldet,
z.B. Pumpe EIN in Bild 2.6.1.6
L Konstanter Pegel (en: Level) wird fr die Kenn-zeichnung von
Spannungsversorgungs- und Erd-leitungen verwendet, z.B. die
Spannungsversor-gung der Rckmeldekontakte in Bild 2.6.1.7. Als
Basissignalname kann die Spannung oder z.B. PE angegeben
werden.
M Messung (en: Measurement) sind die analogen Signale von
Messungen, z.B. das Analogsignal fr den Druck in Bild 2.6.1.5
S Signale zum Setzen eines Wertes (en: Set) von der Warte in der
Leittechnik oder innerhalb dieser an eine untergeordnete Leitebene
oder einen Aktor, z.B. die Sollwertvorgabe in Bild 2.6.1.8
X,Y Die Klassen X und Y sind fr zustzliche Klassen vorgesehen,
die Projekt- spezifisch oder in Fachnormen (z.B. KKS fr
Kraftwerke)
festgelegt werden knnen. Sie knnen durch nachfolgende Ziffern
erweitert werden.
Das KKS verwendet hier zwei Buchstaben und zwei Ziffern.
In der Leittechnik- Detailplanung wird die Wirkungs-weise
hauptschlich in Funktionsplnen dargestellt. Da Messungen und
Aktoren meist standardisiert sind werden Signalkennzeichen nur hier
bentigt, also ohne Varianten. Durch den Bezug auf Quelle bzw. Ziel
sowie mnemotechnische Namen knnen die Signalkennzeichen als
Variable benutzt werden. Der Kurzname dient der besseren
Verstndlichkeit, da die meisten Leitsysteme keinen Platz fr einen
Objektnamen haben.
Tabelle 2.6.1: Signalklassen
MU
=CA1BP1
=CA1BP1 ;M_Tank1_Pres
=CA1BP1 ;A_Tank1_Pres :H
=CA1BP1 ;E_Tank1_Pres :L
Bild 2.6.1.5: Beispiel fr Klassen A, E, M
Steuerung=GP1;C_Pump_CMDON
=GP1;C_Pump_CMDON
Bild 2.6.1.6: Beispiel fr Klasse C (Befehle)
M=GP1
=GP1 ;I_Pump_ON
=GP1 ;I_Pump_OFF
=WC3;L_DC_48V
(log.1 meint Text wahr
888
Regler 1 =CA1KF1
SetP=CA1KF1 ;S_Reg1_SetP
Bild 2.6.1.8: Beispiel fr Klasse S (Wert setzen)
Bild 2.6.1.9: Signalkennzeichen als Variable
Step 1 N =CA1QM1;C_Vent_ZU
N =CA1GP1 ;C_Ppe_EIN
=CA1QM1;I_Vent_ZU AND
=CA1GP1;I_Ppe_EIN
M=CA1GP1=CA1AA1
Bild 2.6.1.7: Beispiel fr Klasse I (Rckmeldungen)
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme Berufsakademie
Mannheim 2. Kennzeichnung: Spezifisches Kennzeichen Erich Kleiner,
Januar 2010
12 ASA_Dok_Kennz.doc
2.6.2 Anschlukennzeichen Das Anschlukennzeichen (Bild 2.6.2.1)
identifiziert - Mechanische Anschlsse (Flansch, Fitting, ..) -
Elektrische Anschlsse (Anschlupunkte fr
elektrische Verbindungsleitungen) Es steht stets hinter einem
Referenzkennzeichen, normalerweise nach Produktaspekt ( - ).
Referenz- und Anschlukennzeichen werden durch das Sonderzeichen :
getrennt, das aber nicht Bestandteil des Anschlukennzeichens ist.
Bild 2.6.2.2 zeigt Beispiele aus der Verfahrens-technik. In Fllen
wie dem Ventil reichen Ziffern, ansonsten werden Buchstaben
mnemotechnisch frei gewhlt. Auch in der Elektrotechnik (Bild
2.6.2.3) reicht oft eine lfd. Anschlunummer. Sind Anschlupunkte
konstruktiv zu mehreren Elementen wie Steckern, Klemmleisten usw.
zusammengefat, werden Buchstaben vor der lfd. Nr. eingesetzt. Die
Buchstaben sind meist vom Produkt vorgegeben oder werden nach DIN
EN 50005 / DIN EN 60445 gewhlt. Sind gleichartige
Zusammenfassungen, z.B. Anschluleisten, numeriert, so mssen die
Ziffern durch einen Punkt von einer folgenden Anschluss- Nr.
getrennt werden (Bild 2.6.2.4). Dazu wird die Struktur des
Anschlukennzeichens erweitert. Hat eine Anschlusseinheit wie z.B.
eine Klemmleiste Mehrfach- Anschlsse, die am Produkt nicht
ge-kennzeichnet sind, so kann eine Benennung ver-einbart werden
(Bild 2.6.2.5). Anschlusskennzeichen knnen auch den verschie-denen
Aspekten zugeordnet werden. Wenn z.B. am Beginn der Planung noch
keine Produkte ausge-whlt sind und daher die Produkt- bezogenen
An-schlussnummern noch nicht bekannt sind, knnen als Ersatz
funktionelle Bezeichnungen fr Ein- / Aus-gnge verwendet werden.
Dann folgt hinter dem : das = als Hinweis auf Funktionsaspekt. Bild
2.6.2.6 zeigt Anwendungen fr den Funktions- und Produktaspekt.
Ergibt sich eine Anschlusskennzeichnung aus der rumlichen
Anordnung, z.B. einer Matrix, so kann dies durch zustzliche Angabe
des + fr Ortsaspekt erlutert werden (Bild 2.6.2.7)
Anschluss-
Kennzeichen
Referenz-
Kennzeichen
Abschnitt: 0 1
Datentyp: : A .. N
:
Bild 2.6.2.1: Aufbau Anschlukennzeichen
:FL1
Pumpe -G01
:FL2
-G01 :FL2
Rohr-
Leitung
-W01 :1 :2
Ventil -Q01
-Q01 :2
:A -W01 :A
Bild 2.6.2.2: Beispiele Verfahrenstechnik
1 2 3 4
Gert
-KF11
-KF11 :4
nur lfd. Nr. / Gert
1 2 3 4
Gert
-KF12
-KF12 :B4B1 2 3 4
A
Konstruktive Zusammenfassung
mehrere Anschlusselemente
Bild 2.6.2.3: Beispiele Elektrotechnik
1 2 3 4
Gert
-KF12
-KF12 :X2 . 4B1 2 3 4
X1 X2
1 2
: A .. N . A .. N
0
Trennung
Bild 2.6.2.4: Trennung Zusammenfssung / Anschlu
1 2 3
-X1
(1)
(2)
Vereinbarung:
-X1.3:2
oder: -X1:3.2
Bild 2.6.2.5: Klemmleisten mit Mehrfach- Anschlssen
C_ON 3
C_OFF 4
X1:
=V1K1 =K2
=V1K1K2=X1:=C_ON
=V1K1K2-X1:3
Bild 2.6.2.6: Funktions- und Produktaspekt
1 2 3 4 5
A
B
C
-X1
-X1:+B5 (Ortsaspekt)
Bild 2.6.2.7: Anschlussbezeichnung nach Ortsaspekt
EN
C1
C2
2
3
4
=T1K2
=T1K2 :=EN (Funktionsaspekt)
=T1K2 :- 2 (Produktaspekt)
-
DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Januar 2010 2. Kennzeichnung:
Spezifisches Kennzeichen
ASA_Dok_Kennz.doc 13
2.6.3 Dokumentenkennzeichnung Auch Dokumente mssen eindeutig
gekenn-zeichnet werden. Dies erfolgt zunchst mit dem Objekt-
Kennzeichen (Referenz- Kennzeichen) des dargestellten Objekts. Bei
einem eine Funk-tion beschreibenden Dokument ist das z.B. das
Funktionskennzeichen eines Antriebs =CA1GP1. Bei einer Darstellung
der Gertebestckung eines Schrankes ist es das Kennzeichen des
Schrankes unter Orts- Aspekt, z.B. +HA02.
An das Objektkennzeichen schliet sich durch & getrennt eine
Klassifizierung des Dokuments an (Bild 2.6.3.1), der DDC (Document
kind Classification Code). Die Buchstaben sind in Tabellen der DIN
EN 61355 festgelegt. Bild 2.6.3.2 zeigt Beispiele (Anlagen-
Fliebild und Funktionsplan). Der erste Buchstabe ist optional, die
beiden anderen verpflichtend.
Manchmal ist es erforderlich mehrere Dokumen-tationsebenen zu
verwenden, z.B. bersichts- Blockbilder und Detail- Funktionsplne.
Beides sind Funktionsplne und werden durch eine dem DDC folgende
Nummer unterschieden. Im Bild 2.6.3.3 erfolgt dies durch &EFF1
und &EFF2.
Gibt es zu einem Objekt mehrere Bltter der gleichen
Dokumentenart und Ebene, so werden diese durch Blatt- Nummern (oder
Buchstaben) unterschieden, getrennt von der Klassifizierung durch
das Sonderzeichen / (Bild 2.6.3.3). Tabelle 2.6.3 zeigt die
wichtigsten Buchstaben
Bild 2.6.3.1: Struktur der Dokumentenkennzeichnung
& Dokumenten- KennzeichenObjekt- Kennzeichen
(entspr.: Referenzkennz.) & Dokumentart-Schlssel /
Blatt-Nr.
Abschnitt: 0 1 2 3
Datentyp: & AAA NNN / A..N
Vorzeichen
Klassifizierung der Dokumentart
nach DIN EN 61355
DDC (Document kind Classification Code)
Zhlnummer der Dokumentart- Klasse
z.B. Dokumentations- Ebenen
Blatt- Nr (wenn bentigt)
&PFB
&
&EFF
Anlagen-
Fliebild
Funktionsplan
Bild 2.6.3.2: DDC- Beispiele
Automatik
Antr. 1 Antr. 1
Ebene 1:
bersichten
(Blockbilder)
Ebene 2:
Detail-
Funktionsplne
AE
AA
FE&
=CA1 &EFF1
=CA1GP1&EFF2 /1
=CA1GP1&EFF2 /2
Bild 2.6.3.3: Dokumentations- ebenen, Blatt-Nr.
1 2 3
Dokumentenart: & AAA NNN / A .. N (max. 6 Stellen)
Art Zustzl. Blatt-Nr.: Unterteilung im Obj.
Kennz., z.B. Dok.-Ebenen
Buchstaben - Festlegung in IEC EN 61355
A bergeordnetes Management
B bergeordnete Technik
C Bautechnik
E Elektrotechnik, Steuerungst.,
Information u. Kommunikation
M Maschinentechnik
(i.d.R.: einschlielich Proz.T.)
P Prozesstechnik
(wenn Trennung von M
erforderlich)
A Dokumentat. beschreibend
B Management
C Vertragsunterl. (nicht techn.)
D Allg. techn. Information
E Techn. Anforderung, Auslegung
F Funktion beschreibend
L Orts - bezogene Dokumente
M Verbindungen beschreibend
P Produktlisten
Q Qualittsmanagement,
Sicherheit beschreibende Dok.
T Anordnungsbezogene Dok.
W Betriebl. Protokolle, Aufzeichn.
AA TitelblattAB Liste der DokumenteBD Liste auszutauschender
Dokumente (bei nd.)BD TerminplneBF Angaben ber Teile - LagerungBG
PersonalspezifikationBT Spezifikation von SchulungenDA
AuslegungsdatenDC Wartungs- und BedienungsbeschreibungEC
Anforderungen fr Installation und TestED Technische BerechnungenFA
Funktions- bersichtsdokumenteFB Verfahrensfliebild, Rohrleitungs-
und
Instrumentationsfliebild (RI), MRS-DiagrammFC
Mensch-Maschinen-Schnittstellen- GestaltungFE Funktionsbeschreibung
(verbal)FF Funktionsplan (FUP), Ablaufplan ( IEC 61082)FP
SignallisteFS Stromlaufplan, AnschlussplanFT Programm - ListingLD
Anordnungs- und Installationsplne, ErdungLH Gebude - Plne incl.
InstallationLU Bestckungsplne (z.B. fr Schrnke)MA Verbindungslisten
zwischen EinheitenMB KabellistenPA Materiallisten
WT Betriebs- und Wartungshandbuch
Benutzt in der E-Technik und
Beschreibung vorhanden (z.B. in IEC / ISO/ ..):
AA TitelblattAB Liste der DokumenteBD Liste auszutauschender
Dokumente (bei nd.)BD TerminplneBF Angaben ber Teile - LagerungBG
PersonalspezifikationBT Spezifikation von SchulungenDA
AuslegungsdatenDC Wartungs- und BedienungsbeschreibungEC
Anforderungen fr Installation und TestED Technische BerechnungenFA
Funktions- bersichtsdokumenteFB Verfahrensfliebild, Rohrleitungs-
und
Instrumentationsfliebild (RI), MRS-DiagrammFC
Mensch-Maschinen-Schnittstellen- GestaltungFE Funktionsbeschreibung
(verbal)FF Funktionsplan (FUP), Ablaufplan ( IEC 61082)FP
SignallisteFS Stromlaufplan, AnschlussplanFT Programm - ListingLD
Anordnungs- und Installationsplne, ErdungLH Gebude - Plne incl.
InstallationLU Bestckungsplne (z.B. fr Schrnke)MA Verbindungslisten
zwischen EinheitenMB KabellistenPA Materiallisten
WT Betriebs- und Wartungshandbuch
Benutzt in der E-Technik und
Beschreibung vorhanden (z.B. in IEC / ISO/ ..):
Beispiel fr einen DCC:
Funktionsplan einer Steuerung: &EFF
- Status von Dokumenten, bei Versand zu vermerken:
- for information only, prliminary - nur zur Information,
vorlufig
- for enquiry - zur Prfung
- for approval and release - zur Genehmigung und Freigabe
- released for .. - freigegeben zur Benutzung fr ..
- as built - wie ausgefhrt
(nach Inbetriebnahme / nderung,
durch Rckdokumentation oder
Auszug aus Engineeringtool)
(DCC = Document kind
Classification Code)
optional verpflichtend
Zustzlich notwendig:
- Versionsangabe (nderungsstand)
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme Berufsakademie
Mannheim 3. Dokumentation Erich Kleiner, Februar 2015
14 ASA_Dok_Kennz.doc
2.7 Kennzeichnungsnormen Die nebenstehende Tabelle 2.7 zeigt
zusammenfassend die Normen fr die Kennzeichnung.
3. Dokumentation Wirkungsweise und Aufbau eines
Automatisierungs-systems mssen vollstndig dokumentiert werden.
Dabei ist zwischen zwei "Paketen" zu unterscheiden: - Leitsystem -
Dokumentation (Gerte u. Mechanischer Aufbau als Anlagen - un-
abhngiger Standard), - Anlagen - Dokumentation (Anwendung des
Standard- Leitsystems fr eine bestimmte Anlage) In den Normen
werden beide Pakete meist zusammenfassend als Produkt-
Dokumentation bezeichnet. 3.1 Erstellungsphasen und Dokumente
Whrend der Erstellung einer Anlage entstehen verschiedene
Dokumente: Schemata und Listen. Je nach eingesetzten
Engineeringtools werden diese Rechner - untersttzt erstellt oder
sogar automatisch erstellt. Bild 3.1.1 zeigt die Planungsphasen fr
die Leittechnik. Am Anfang steht die verfahrenstechnische Planung.
Hier wird der Prozess - Ablauf festgelegt und beschrieben. In der
anschlieenden Basis - (Anlagen-) Planung fr Maschinen-, Elektro-
und Leittechnik werden z.B. Mess-, Steuer- und Regelkreise
(-Stellen) definiert und die Aufstellung sowie die
Energieversorgung geplant. In der Leittechnik - Detailplanung
werden Messwert-aufbereitung, Steuerung und Regelung sowie die
Kommunikation Mensch - Prozess im Detail festge-legt. Dabei ist es
notwendig, die Dokumentart anzugeben, um z.B. Funktions- und
Anschlussplan fr einen Antrieb zu unterscheiden: LAC22AP001
&EFF bzw. &EFS
Fr manche Anwendungsbereiche existieren dazu Normen, in anderen
Regeln ber die bliche Ausfhrung. In der vorliegenden Unterlage
werden die in der Prozessleittechnik blichen Dokumente der Anlagen
- Dokumentation beschrieben. In einem speziellen Projekt mssen sich
Hersteller und Betreiber ber die zu erstellenden Dokumente einigen
(Kosten!).
Anschl. Pl.
Funktions -
Plne
Proz.Bilder
Anschl. Pl.
Funktions -
Plne
Proz.Bilder
Motoren, ..
MRS-Stellen
Kabel
Motoren, ..
MRS-Stellen
Kabel
Signale
Gerte
E-bers.Pl.
Aufstell.Pl.
RI- Schema
bzw.MRS-Sch.
Stromlaufplan
Spezielle Regeln fr
E-Techn.-Dokumente
Beschreibung
RI-Schemta
Verfahrens-
Flieschema
Zeichnungen
Listen
bzw. Auszge
aus Datenbank
Verfahrens-
technische
Vor - Planung
E- u. Leitt.
Basis-
(Anlagen-)
Planung
Leittechnische
Detailplanung
Grund-
Flieschema
MRS-Kabel
Bild 3.1.1: Erstellungsphasen und Dokumente
Tabelle 2.7: Kennzeichnungs-Normen, bersicht ngsnormen
-
DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Januar 2010 3. Dokumentation
ASA_Dok_Kennz.doc 15
3.2 Dokumentations - Gliederung Im spteren Betrieb muss das
Bedienungs - und Wartungspersonal schnellen Zugriff auf die
erstellte Dokumentation haben. Dazu muss die Dokumentation bereits
whrend der Erstellung passend gegliedert und abgelegt werden. In
der Leittechnik gibt es zwei verschiedene Anlagen- und damit
Dokumentations-strukturen: Funktionelle Struktur: unterteilt die
Gesamt-anlage in Teilanlagen und diese in Techni-sche Einrichtungen
ge-m den jeweiligen Prozessfunktionen, ohne Rcksicht auf rtliche
Aufstellung. Rumliche Struktur: gem dem Aufstell-ungsort von
Schrnken und darin eingebauten Gerten. Ein Anschluplan zeigt z.B.
ein Eingabe-gert mit allen seinen 32 Kanlen ohne Rcksicht auf deren
funktionelle Zuordnung zu Anlagenteilen.
Nach diesen Gesichtspunkten werden Ordner bzw. Verzeichnisse in
Datentrgern gegliedert und Doku-mente je nach Inhalt entweder
funktionell oder rum-lich gekennzeichnet und abgelegt.
Bild 3.2.1: Funktionelle und rumliche Anlagen- und
Dokumentationsstruktur
Gesamtanlage A1&EFA bersichtsplan
&EFE Funktionelle Beschr.
&ELD Anordnungsplan
..
=A1
=A
1
Funktionelle Struktur der Anlage Dokumentationsstruktur mgliche
Ablage
WP11
WP12
Teilanlage (System) WP12 =A1WP12
&EFF
1 Funktionsplan (bersicht)
2 Funktionsplan (2. Ebene)
3 Funktionsplan (Details)
&EFE Funktionsbeschreibung(ebenso: LAC10)
=A
1W
P11
=A
1W
P12
Ebenen: nach Vereinbarung zwischen
Hersteller und Betreiber
(teilweise allg. Standards!)
+HA02
&ELU Schrank - Bestckung
&ELD Spann.vers., Erdung
&EMA Anschlussplne +H
A01
+H
A02
Rumliche Struktur der Leit - Anlage
Schrnke: +HA01 +HA02 . . .
CP
U
Inte
rf.
Bin
EIN
Bin
EIN
An. E
IN
An. E
IN
Pos. 1 2 3 4 . . .
Baugr. Trger
A
B
CP
U
Inte
rf.
Bin
EIN
Bin
EIN
Bin
EIN
Bin
EIN
+HA02B4
1 2 3 4 . . .Einbauplatz:
An. E
IN
Objekt Dokument Blatt Nr.
+HA02 &ELD / 02
Projekt Anz.Bltter
WSS-02-123 5Revision Zeichn.Nr. Blatt
B GKWF 283 449 3
Hersteller-
Angaben
Anlagen-spezifisch:
Identifikationsfeld
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme Berufsakademie
Mannheim 3. Dokumentation Erich Kleiner Februar 2010
16 ASA_Dok_Kennz.doc
3.3 Dokumente der Prozess - Planung In der verfahrenstechnischen
Planung entstehen zunchst Grundflieschemata zur Pro-zessbschreibung
(Bild 3.3.1 und 3.3.2), daraus Verfahrens- fliebilder, und daraus
"RI Schemata (Rohrleitun-gen und Instrumentierung), in denen der
Prozess mit Rohrleitungen, Apparaten, Aggregaten und Messstellen
dargestellt wird, alles eindeutig nach Kennzeichnungssystem
identifiziert. Die anschlieende Anlagen- oder Basisplanung erfolgt
fr Maschinentechnik, Starkstrom- und Leittechnik weitgehend
parallel. Fr die Leittechnik entstehen RI-Schemata mit
Zusatzinfor-mationen, auch MRS Sche-mata genannt (Messen, Re-geln,
Steuern), in denen nun Bezge zwischen Messstellen, Reglern /
Steuerungen und
Parallel entstehen Listen der Messstellen, Steuerungen und
Regelungen, auch MSR Stellen (oder PLT- Stellen) - Listen genannt.
Dazu gehrt auch die Festlegung der Feldgerte - Typen anhand der
Bedingungen an den Messstellen (P, T) und den geforderten
Messbereichen. In der heutigen Planungs- Praxis werden keine
Papier- Listen gefhrt sondern alle diese Daten werden in einer
Planungsdatenbank pro Projekt abgelegt. Das Kennzeichen eines
Objekts ist dabei die Adresse, unter der die Objekt- Daten abgelegt
und unter verschiedenen Aspekten abgerufen werden knnen.
Fr die Starkstromtechnik werden mit bersichts-plnen Verteilungen
der verschiedenen Spannungs-ebenen einschlielich Orten und Kabeln
geplant. Dabei mssen oft Redundanzen zur Erhhung der Verfgbarkeit
bercksichtigt werden. Auch diese Daten liegen in der
Planungsdatenbank ab. Bild 3.3.2 zeigt vereinfachte Beispiele fr
Dokumente der verfahrenstechnischen Planung: Grundflie-schema als
Prozessablauf- bersicht, Verfahrens-flieschema als Erluterung einer
Teilanlage und R&I- Flieschema mit Realisierungsdetails.
Achtung: sie entsprechen nicht mehr der akt. Norm!
Bild 3.3.1: Dokumente der Prozess - bezogenen Planung
10 bar
TIC
PIC10 bar
TICTIC
PICPIC
RI - Flieschema (Rohrleitungen und
Instrumente)
LAC20BA001
JP01
Anlagenplanung
Leittechnik:
- Messstellen und ihre
Verwendungen,
- Regler mit ihren
Istwerten, verbunden
mit Stellgliedern,
- Steuerungen mit ge-
steuerten Aggregaten
- Anordnung, Kabel-
wege
RI - Flieschema mit Zusatzinformation
(auch: MRS - Schema (Messen-Regeln-Steuern) Messstellen Liste
(PLT-Stellen)
MSR - Kabel - Liste
Kennzeichen Typ Messbereich
Kennzeichen Typ von nach
Messstellen Liste (PLT-Stellen)
MSR - Kabel - Liste
Kennzeichen Typ Messbereich
Kennzeichen Typ von nach
bersichtsplnebersichtsplne Motoren- und Verbraucher - Liste
Starkstrom - Kabel - Liste
Kennzeichen Typ von nach
Kennzeichen Typ Spann. Leistung
Motoren- und Verbraucher - Liste
Starkstrom - Kabel - Liste
Kennzeichen Typ von nach
Kennzeichen Typ Spann. Leistung Anlagenplanung
Starkstromtechnik:
- bersichtsplne
- Kabel
Verfahrenstechnische
Planung
- Apparate, Rohrleitungen,
Pumpen, Armaturen mit
- Ausleg.-Daten, Idntifik.
RI- Schema zustzlich:
- Messstellen
zur Identifikation und
Erklrung der Prozess-
Wirkungsweise
Verfahrensflieschema (en: Process flow diagram)
Zustzlich:
- Messungen mit
Verwendung und
Identifikation,
- ggf. Prozess-
eingriffe
Grundflieschema (en: Block Diagram)
(en: P&I Diagram)
Roh-
Stoff
Lsungs-
mittel
Trenn-
ung
ZustzeZer-
kleiner-
ung
=E1
=D1
Reak
tion
Destil-
lation
=E2 =F1
End-
Produkt
Abgas-
wsche
Abgas
=H1
Chemieanlage 3 #CP3
Grundflieschema &PFA
#CP3 Chemieanlage 3
=D1 Zerkleinerung
=E1 Trennung
=E2 Reaktion
=F1 Destillation
=H1 Abgaswsche
Elektr.
Energie-
versorg.
=S1
=S1 Elektr. Energieversorg.
=EP01=HP01
=GP01
Destillation #CP3=F1
Verfahrensflieschema &PFB
=HP01 Trennsystem
FRC
=BF01
=QN01=QM01
TRI
=BT01
TR
=BT02
Trennsystem #CP3=F1 HP01
R&I-Flieschema &MFB
=BF01 F-Messg.
Stellgliedern dargestellt sind.
Bild 3.3.2: Beispiel Grundflieschema, Verfahrensfliesch.
R&I- Flieschema
-
Berufsakademie Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation
und Kennzeichnung Erich Kleiner, Mrz 2013 3. Dokumentation
ASA_Dok_Kennz.doc 17
In den RI- und MRS - Schemata werden EMSR- Stellen (Elektro-,
Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen) bzw. in der Chemie
PLT- Stellen (Prozess- Leit- Technik- Stellen) durch Kreise oder
abgerundete Rechtecke gekennzeichnet ("Langrund"), in denen oben
die Verwendung und unten das Kennzeichen steht (Bild 3.3.3).
Querstriche zeigen an, ob es sich eine nur vor- Ort sichtbare /
bedienbare oder in der zentralen Warte sichtbare / bedienbare EMSR-
Stelle handelt. Ein
Kreis (2 mm) zeigt den genauen Ort der Messstelle. Die
Buchstaben zur Kennzeichnung der Verwendung sind heute in DIN 62424
festgelegt, die frhere DIN 19227 Teil 1 (1993) ist dadurch
ersetzt:
Erstbuchstabe: Gre gem "Messalphabet" siehe Tabelle 2.5.3, im
Bild 3.3.4 z.B. P fr Pressure = Druck Ergnzungsbuchstabe: D:
Differenz (z.B. PD fr Differenzdruck) F: Verhltnis
Folgebuchstabe(n): Verwendung (Reihenfolge beliebig) C: Control,
hauptschlich Regelung I: Indication (Analog-Anzeige) Q: Integral,
Summe R: Recording (Langzeitspeicherung) X: andere, hier nicht
erwhnte Funktion Y: Rechenfunktion Auerhalb des Kreises / Langrunds
(DIN 62424): A: Alarm, Strungsmeldung S: Binre Steuerung,
Schaltfunktion H: High (oberer Grenzwert), auch HH, HHH L: Low
(unterer Grenzwert), auch LL, LLL Z: Bin.Steuerg./Schaltfunkt.
sicherheitsrelevant
Fr die RI- Schemata mit zustzl. Information bzw. MRS- Schemata
(Bilder 3.3.4 - 3.3.6) sind ebenfalls Symbole genormt (DIN 19227),
siehe auch Bild 3.3.7 Sie werden meist Produkt - unabhngig erstellt
und knnen so eine Ausschreibung detaillieren. Es gibt auch schon
Engineeringtools zur Schemaerstellung, die eine direkte
Weiterverwendung dieser Planungsarbeit fr die Produkt- spezifische
Detailplanung ermglichen.
Es gibt Normen fr verschiedene Anwendungen mit teilweise
verschiedenen Symbolen. Manchmal werden die verschiedenen Symbole
kombiniert. Hier ist also beim Lesen Vorsicht geboten!
.
Bild 3.3.3: EMRS- Symbole im RI- Schema
Bild 3.3.4: RI- Schema- Beispiel, Darstellung: Chemie
Bild 3.3.5: RI- Schema- Beisp., Darstellung: Kraftwerk
Bild 3.3.7: Symbole fr MRS- Schemata (DIN 19227)
Bild 3.3.6: Beispiel MRS- Schema (vereinfacht)
Nur rtliche
Messung
Fernmessung
(Warte)
im rtlichen
Leitstand
Allgemein:
(je nach Platzbedarf
Kreis oder Langrund)
Verwendung
Kennzeichnung
Ortsangabe:
Entnahme-
stelle:
allgemein
Genaue Darstellg.
des Messortes
Manchmal: T
(nicht in der Norm)Manchmal: L
Stell-
Antrieb
allgemein
Antriebe
fr Stellglieder: von HAND Membran(hydr., pneum.)
Elektro- Motor
MM
Stellglieder: Armatur (Ventil)(Flssigkeiten,
Gase unter Druck)
Klappe(Luft, Rauchgas)
Regler allgemein z.B. PI- Regler
PI
Hand- Einsteller
geregelt
Schliet bei
steigendem
Eing.- Sign..
TICR
401
M
PI
TICR
= LAC35BT001
Beispiel (Kraftwerk):
PIC
= LAC35BP001
Temperaturmessung fr
Anzeige, Regelung und
Aufzeichnung
= LAC35
CM001
= LAC35
GP001
Teilanlage LAC35
Temp.- Messung Nr. 1
TICR
= LAC35BT001
Beispiel (Kraftwerk):
PIC
= LAC35BP001
Temperaturmessung fr
Anzeige, Regelung und
Aufzeichnung
= LAC35
CM001
= LAC35
GP001
Teilanlage LAC35
Temp.- Messung Nr. 1
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme DHBW Mannheim 3.
Dokumentation Erich Kleiner, Januar 2010
18 ASA_Dok_Kennz.doc
3.4 Dokumente der MRS - Funktionsplanung Auch die Detailplanung
der MRS - Funktionen erfolgt manchmal Pro-dukt - unabhngig zur
Erstellung von Aus-schreibungsunterlagen. Dann werden
Funk-tionsplne mit allge-mein genormten Sym-bolen verwendet. Bei
Realisierung durch eine einfache SPS erfolgt dann die "Codierung"
als Anweisungsliste, als strukturierter Text oder in
Funktionsbaustein-sprache. Bei PLS-Einsatz stehen Engineeringtools
zur Verfgung, die eine komplette Detail - Funk-tionsplanung mit
kom-fortablen Funktions-plnen erlaubt, aus denen das CPU - Programm
automatisch gewonnen wird (Bild 3.4.1). In beiden Fllen mssen die
Detailplanungsunter-lagen zu viele Details enthalten um einen
berblick ber die Wirkungsweise von Steuerung und Regelung zu
gestatten. Daher werden oft eigene ber-sichtsplne gefordert. Da
diese bisher nicht automa-tisch aus den sowieso ntigen Detailplnen
gewonnen werden knnen sondern per CAD eigens gezeichnet und auf
Stand gehalten werden mssen, ist das eine Kostenfrage, die fr jede
Anlage bei Planungsbeginn geklrt werden muss. hnlich verhlt es sich
mit Verbal - Beschreibungen der Prozessfunktionen, die insbesondere
bei nicht alltglichen Funktionen sinnvoll sind. Auer dem Programm
fr die CPU sind Anschluss-plne fr Ein- / Ausgabegerte notwendig
(siehe nchstes Kapitel). Insbesondere fr die Dokumente der MRS-
Funktionsplanung ist eine gut berlegte Dokumen-tationsverwaltung
notwendig, denn in ihnen schlagen sich nderungen durch
Inbetriebnahme- und Be-triebs- Erfahrungen nieder (Bild 3.4.2). Fr
die Erstellung von Anlagen im Export empfiehlt sich oft eine
gewisse Planungskapazitt vor- Ort, da durch Zeitverschiebung und
z.B. islamische Woche eine zeitnahe Kommunikation nicht mglich
ist.
Fr standardisierte komplexe Funktionsbausteine (auch "Makros"
genannt), die vom Anwender erstellt werden, existieren ebenfalls
Funktionsplne. Die in der Basisplanung entstehenden Listen ber
Messstellen (ggf. auch Steuerungen und Regelungen) sowie
elektrische Verbraucher enthalten Daten, die fr die Detailplanung
verwendet werden knnen. Daher bieten PLS - Engineeringtools die
Mglichkeit, diese Listen entweder einzulesen oder selbst zu fhren.
Nach erfolgter Detailplanung ist eine Auflistung der
Signalverwendung ber alle PLS - Teile sinnvoll, die die Quelle und
alle Ziele enthlt. PLS - Planungstools knnen eine solche Liste als
"Signalverteilungsliste" automatisch erstellen .
Bild 3.4.1: Dokumente der MRS - Funktionsplanung
Planungs
Tools
Daten -
Verwaltung
Daten,
Dokumente
(Originale)
Mehrere
Nutzer
Zugriff ber
verschiedene
Tools
Planung, Projektierung Administration
autom.
PDF-
Gene-
rierung
PDF,
TIFF
autom.
PDF-
Gene-
rierung
PDF,
TIFF
HTML-Zugr.
Redmarking
HTML-Zugr.
Redmarking
Betrieb
Mehrere Nutzer mit
PC- Standardwerkzeugen
Betrieb
Mehrere Nutzer mit
PC- Standardwerkzeugen
Zeitnahe nderungsbernahmeZeitnahe nderungsbernahme WLANmobil
WLANmobil
Pumpe 1 dient der Entwsserung ..
Sie darf nur eingeschaltet werden, wenn ..
Funktions-
Beschreibung
(wenn vereinbart)
zum Verstndnis
dieser Funktion
bersichts-
- Funktionsplne,
- Funktionsbeschreibungen
(wenn vereinbart (Kosten!),
nicht durch Engineering Tool
erstellbar!)
Fr jeden
TeilprozessStandards
= F1GP10BL01 ; M_Level_H
= F1GP10QM01 ; I_Vent_ZU&
UNDAntr.St.
FREIG_E
FREIG_A
AUTO_E
AUTO_A
....
1
Basis-
Funktion
Makro als Black Box
(Kombination)Referenz- Signal-
Kennzeichen Kennz.
Pumpe 1 = F1GP10GP01
Detail -
Funktionsplne
mit allen Funktionen
und Verbindungen,
wenn im System
erforderlich:
Listings (z.B. AWL)
Pumpe 2 = F1GP20GP01
Antr.St.
Detail - Funktionsplne
der Makros
=F1GP10GP01 4,5 kW Schiene A Listen
(je nach System
und Vereinbarg.)
Messstellen und ihre Eigenschaften
Verbraucherliste Netzabzweige und ihre Eigenschaften
Messliste
=F1GP10BL01 0..50 cm Typ L1
Signalliste - Verteilung,
- E/A
...
=F1GP10GP01 4,5 kW Schiene A Listen
(je nach System
und Vereinbarg.)
Messstellen und ihre Eigenschaften
Verbraucherliste Netzabzweige und ihre Eigenschaften
Messliste
=F1GP10BL01 0..50 cm Typ L1
Signalliste - Verteilung,
- E/A
...
AnschlussplneAnschlussplne
Pp.1 Pp.2
Pp-Autom
oder tabellarisch:
Pp-Automatik
Pp 1
Pp2
Bild 3.4.2: Dokumentationsverwaltung
-
DHBW Mannheim Automatisierungssysteme Dokumentation und
Kennzeichnung Erich Kleiner, Februar 2010 3. Dokumentation
ASA_Dok_Kennz.doc 19
3.5 Regeln fr Dokumente der Elektrotechnik Nach IEC 61082
besteht ein Dokument der Elektro-technik aus Zeichnungsfeld und
Identifikationsfeld (im Schriftkopf), siehe Bild 3.5.1 Beide sind
gemeinsam eingerahmt. In diesem Rahmen befindet sich eine
Feldereinteilung (hori-zontal Ziffern, vertikal Buchstaben). Im
Identifikationsfeld wird das dargestellte Objekt durch ein Objekt
Kennzeichen identifiziert, meist als eine Prozess Funktion, z.B.
die Antriebssteuer-ung = CA01GP01 aus Bild 2.6.1.9. Daran schliet
sich die Dokumentenart (DCC) an, und, je nach Notwendigkeit, eine
Ebenen- Angabe und eine Blatt- Nummer (Bild 3.5.2). Fr Blatt 1 des
Stromlaufplans dieser Antriebssteue-rung (ohne Ebenen- Unterteilung
dieser Plne) also: =CA01GP01 &EFS /01 Die im Zeichnungsfeld
dargestellten Einzelobjekte wie Kontakte und Spulen werden durch
Referenz Kennzeichen identifiziert, die links neben oder ber dem
Objekt anzugeben sind. Sie knnen einen bis alle drei Aspekte
verwenden (=Funktion, -Produkt, +Ort), siehe Bild 3.5.1. Die
Aspekte knnen in einer Linie oder untereinander angegeben werden,
Reihen-folge beliebig. Gehren mehrere Einzelobjekte zu einem
bergeordneten Objekt, so knnen sie durch einen gestrichelten Rahmen
zusammengefat werden, und das bergeordnete Referenzkennzeichen kann
links an diesen Rahmen bzw. darber angegeben werden (Bild 3.5.3).
Ein bergeordnetes Referenzkennzeichen, das fr alle im
Zeichnungsfeld dargestellten (einzelnen) Objekte gilt, wird links
oben im Zeichnungsfeld angegeben, nicht wie frher im Schriftkopf
(Bild 3.5.4).
Objekt
Referenz-
Kennzeichen
Identifika-
tionsfeld
(im Schriftkopf): Objektkennzeichen und DCC
nach IEC 61355
-F3+C3
-K11+C3
Feldereinteilung 1, 2, 3,
A,
B,
-K10+C3
Zeichnungs
feld
Bild 3.5.1: Dokument
Objektkennz. AAA& NNN / A..N
Hintereinander oder in getrennten Feldern:
Dokumentationsart (DCC)
Unterteilung (z.B. Dok.-Ebenen)
Blatt- Nummer
kennzeichnet Objekt
dargestellt in diesem Dok.
(=Funktion / +Ort / -Produkt)
Bild 3.5.2: Identifikationsfeld
-B2
-F3
-K11
-M1
-U1
Gemeinsame Teile:
auerhalb eines
gestrichelten
Rahmens
komplett: -B2-M1
Bild 3.5.3: Gemeinsame Teile eines Referenzkennzeichens
-F3
-K11
-K10
- A1
+ C3
Gemeinsame Teile
aller Objekte:
In einem Feld
Links oben
komplett: -A1-K10
3.5.4: Gemeinsames Referenzkenn-zeichen fr das ganze
Zeichnungsfeld.
-
Systemkommunikation Automatisierungssysteme DHBW Mannheim 3.
Dokumentation Erich Kleiner, Februar 2015
20 ASA_Dok_Kennz.doc
3.6 Dokumente der MRS - Einbauortplanung Anordnung und Anschluss
leittechnischer Einrichtung-en mssen ebenfalls im Detail geplant
und doku-mentiert werden. Da ein Gert in der Regel fr mehrere
Prozess-Funktio-nen verwendet wird (z.B. ein 32-fach- Eingabegert)
werden diese Dokumente auf Einbauort bezogen bezeichnet und
abgelegt, also z.B. pro Schrank oder Messgerst (mit
Messum-formern), Bild 3.6.1. Viel Aufwand ist die genaue
Darstellung der Verdrahtung zwischen Sensoren / Aktoren und Ein /
Ausgabegerten, ggf. mit Unterverteilern und Rangierverteilern. Hier
gibt es als Alternative die Mglichkeit einer Liste mit Anschlusstyp
- Angabe und Belegungsangabe von Anschlussgruppen in Verbindung mit
je einem Standard - Anschlussplan pro Typ, die jedoch nicht immer
akzeptiert wird.
Komfortable Engineeringsysteme knnen Anschluss-plne als
Semi-Graphik ausdrucken, wobei die Details (Einzelanschlsse)
standardisiert sind und nur Kanal - weise in bersichtlichen
Dialogen belegt werden muss.
Anhang: Normen (gleichzeitig Quellen- und Literaturhinweise) In
folgenden Normen sind Kennzeichnung und Dokumentation bzw.
Grundlagen dazu festgelegt: DIN EN 81346 Industrielle Systeme,
Anlagen und Ausrstungen und Industrieprodukte;
Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung Teil 1:
Allg. Regeln zu Ref.- Kennzeichen, 2010-05 Teil 2: Klassifizierung
von Objekten und Kodierung von Klassen (Kennbuchstaben), 2010-05
DIN ISO/TS 81346-3: Anwendungsregeln fr ein
Referenz-Kennzeichnungssystem, 2013-09 DIN ISO/TS 81346-10:
Referenz- Kennzeichnungssystem fr Kraftwerke, 2015-02 (weitere
branchenspezifische Teile dieser Reihe geplant)
DIN 6779 Kennzeichnungssystematik fr technische Produkte und
technische Produktdokumentation Teil 12: " Bauwerke und techn.
Gebudeausrstung (2011-04) Teil 13: " Chemieanlagen (2003-06) (brige
Teile zurckgezogen!)
(DIN 16952 ersetzt durch 81346)
IEC DIN EN 61175 Signale ";", Kennbuchstaben (2006-07) IEC DIN
EN 61666 Anschlsse ":", Kennbuchstaben (2009-06) IEC DIN EN 61355
Dokumente "&", Kennbuchstaben (2009-03)
ISO 3511 Process Measurement, Control Functions and
Instrumentation Symbolic Representation, Part 1: Basic Requirements
(1977-07) bis Part 4 (1985-08)
(DIN 19227-1 Leittechnik, Graf. Symbole u. Kennbuchstaben fr die
Prozessleittechnik: ersetzt durch 62424) (DIN 40719:
zurckgezogen!)
DIN EN ISO 10628 Fliebilder fr verfahrenstechnische Anlagen,
allgemeine Regeln, + Teil 1 und 2 (2013-04) DIN 62424 Darstellung
von Aufgaben der Prozessleittechnik in Fliebildern (2014-05),
ersetzt 19227 Teil 1 (diverse) Grafische Symbole fr techn.
Zeichnungen, Branchen-spezifisch (Rohrleitungen, Apparate, )
DIN EN 61082 Dokumente der Elektrotechnik (2014-07), 6 Teile,
auch VDE 0040-1
DIN 66001 Informationsverarbeitung, Sinnbilder und ihre
Verwendung, 1983-12
DIN EN 60617 Graphische Symbole fr Schaltplne (diverse
Teile)
Bild 3.6.1: Dokumente der MRS - Einbauortplanung
+
Anschlusseinheit
Unter-
verteiler
Messumformer-
gerst
Eingabe -Gert
+
Anschlusseinheit
Unter-
verteiler
Messumformer-
gerst
Eingabe -Gert
Individuell erstellt
fr alle Eingabe / Ausgabegerte
(von Engineeringsystem gedruckt)
UV AE Eingabe
Anschlussplne Eingabe
MU
Anschlussplne Ausgabe
F1GP10GP0102
UV AE EingabeUV AE Eingabe
Anschlussplne Eingabe
MU
Anschlussplne Ausgabe
F1GP10GP0102
UV AE EingabeMU
Typ 12
F1GP10GP01 Typ 1
F1GP20GP01 Typ 1
E1WS01GP01 Typ 2
UV AE EingabeMU
Typ 12
F1GP10GP01 Typ 1
F1GP20GP01 Typ 1
E1WS01GP01 Typ 2
oder: Listen (Messstellen, Abzweige)
mit Typangaben, verweisen auf
Standard - Schaltungen
Pro E / A - Gert: Anschlussplne
MU: Mess- Umformer
UV: Unter- Verteiler
AE: Anschluss- Einheit
MU: Mess- Umformer
UV: Unter- Verteiler
AE: Anschluss- Einheit