Top Banner
47

Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Feb 04, 2023

Download

Documents

Welcome message from author
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
Page 1: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld
Page 2: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld
Page 3: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Tabellen........................................................................................................7 Verzeichnis der Abbildungen...............................................................................................10 Vorwort ..............................................................................................................................11 1 Einleitung ....................................................................................................................13

1.1 Problem- und Fragestellung .............................................................................13 1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit ..................................25

2 Begriffsrahmen: Interessenvermittlung und politische Entscheidung ..................33

2.1 Ein modularer Begriffsrahmen für die Analyse der Interessenvermittlung......33 2.2 Regulierung von Lohnarbeit als Bezugspunkt der Arbeit- und Sozialpolitik...38 2.3 Kollektives Handeln im Konflikt zwischen Kapital und Arbeit.......................42 2.4 Interessenvermittlung und Politikfeldnetzwerke ..............................................46 2.5 Organisationen und ihr Kontext: Zwischen Mitglieds- und Systemlogik.........50 2.6 Die Rolle von politischen Parteien im System der Interessenvermittlung........53 2.7 Politischer Tausch ............................................................................................57 2.8 Zusammenfassung und Fokussierung...............................................................61

3 Akteure im Politikfeld „Arbeit und Soziales“..........................................................64

3.1 Forschungsstand ...............................................................................................64 3.2 Klassenkonflikte in Polen? Die soziale Basis von Organisationen ..................68 3.3 Gewerkschaften – Handlungsressourcen, soziale Basis und Strategien ...........83 3.4 Wirtschaftsverbände – die Speerspitze der Bourgeoisie in statu nascendi? ...102 3.5 Parteien...........................................................................................................113 3.6 Die Exekutive.................................................................................................130 3.7 Die Akteurskonstellation – Zusammenfassung und Auswertung...................136

4 Die Entwicklung der Arbeits- und Sozialpolitik in Polen 1989-2005 ...................140

4.1 Das thematische Spektrum des Politikfelds „Arbeit und Soziales“................140 4.2 Die Post-Solidarność-Regierungen zwischen 1989 und 1993........................147 4.3 Die SLD-PSL-Koalition zwischen 1993 und 1997 ........................................154 4.4 Die AWS-UW-Regierung zwischen 1997 und 2001......................................175 4.5 Die SLD-geführte Regierung zwischen 2001 und 2005.................................188 4.6 Zusammenfassung..........................................................................................191

Page 4: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

6 Inhaltsverzeichnis

5 Einfluss und politischer Tausch im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ ................198 5.1 Einfluss – Indikatoren und Analysekonzepte .................................................198 5.2 Der Zugang von Interessenorganisationen zu politischen Akteuren ..............202 5.3 Ein allgemeines Modell des politischen Tauschs ...........................................216 5.4 Politischer Tausch: Zwei Legislaturperioden im Vergleich ...........................229 5.5 Politischer Tausch: Zwei Reformprojekte im Vergleich ................................238 5.6 Plausibilitätsprüfung des Tauschmachtindikators ..........................................258 5.7 Einfluss und seine Quellen .............................................................................263 5.8 Zusammenfassung und Auswertung...............................................................266 5.9 Die Rolle von externen Akteuren: Die Beispiele ILO, EU, Weltbank ...........273

6 Schluss ......................................................................................................................280

6.1 Analyse der Selektivität politischer Institutionen...........................................280 6.2 Das Konzept des politischen Tauschs ............................................................285 6.3 Empirische Ergebnisse der Analyse ...............................................................287 6.4 Ein mittelosteuropäisches Modell der Interessenvermittlung?.......................299

Literatur ..........................................................................................................................307 Abkürzungs- und Akteursverzeichnis ............................................................................321

Page 5: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Verzeichnis der Tabellen Tabelle 1: Funktionen der befragten Personen nach Organisationszugehörigkeit.............28 Tabelle 2: Aufteilung der Beschäftigten nach EGP-Klassenlagen in Polen ......................75 Tabelle 3: Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Variablen und dem

Einkommen in Polen (η, r)...............................................................................76 Tabelle 4: Zusammenhang zwischen Klasse und Berufsprestige nach Treiman (η) .........76 Tabelle 5: Wahrnehmung von Konflikten und Selbstidentifikation in Polen....................78 Tabelle 6: Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Variablen und der

Zustimmung zu sozialstaatlicher Politik (Sozialstaatsindex) ...........................80 Tabelle 7: Gewerkschaftliche Organisierung, Streiks und involvierte Beschäftigte .........84 Tabelle 8: Tarifbindung der Beschäftigten im internationalen Vergleich .........................87 Tabelle 9: Gewerkschaftlicher Organisierungsgrad verschiedener Klassen......................89 Tabelle 10: Mitglieder der polnischen Gewerkschaften......................................................96 Tabelle 11: Kommunikationsstrukturen der Gewerkschaften: Polen, Deutschland

und USA im Vergleich ...................................................................................100 Tabelle 12: Mitglieder und Beschäftigte der Wirtschaftsverbände (1997-2001) ..............109 Tabelle 13: Kommunikation der Wirtschaftsverbände: Polen, Deutschland und USA.....112 Tabelle 14: Mitgliederzahlen der polnischen Parteien ......................................................115 Tabelle 15: Einfluss von Klassenlage und „ideologischen“ Variablen auf die

Wahlentscheidung in Polen ............................................................................118 Tabelle 16: Stimmen und gewonnene Parlamentssitze bei den Wahlen 1993...................120 Tabelle 17: Stimmen und gewonnene Parlamentssitze bei den Wahlen 1997...................128 Tabelle 18: Präsidentenvetos in der Arbeits- und Sozialpolitik ........................................131 Tabelle 19: Initiatoren und Erfolg von Gesetzesprojekten im Politikfeld „Arbeit

und Soziales“..................................................................................................132 Tabelle 20: Interesse der Akteure an Bereichen des Politikfelds „Arbeit und

Soziales“.........................................................................................................142 Tabelle 21: Interesse von Akteuren an den Dimensionen des Politikfeldes „Arbeit

und Soziales“ in Polen 1993-1997 .................................................................145 Tabelle 22: Interesse von Akteuren an den Dimensionen des Politikfeldes „Arbeit

und Soziales“ in Polen 1997-2001 .................................................................146 Tabelle 23: Positionen der Akteure in der arbeitspolitischen Dimension 1993-1997 .......171 Tabelle 24: Positionen der Akteure in der sozialpolitischen Dimension 1993-1997.........172 Tabelle 25: Positionen der Akteure in der arbeitspolitischen Dimension 1997-2001 .......184

Page 6: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

8 Verzeichnis der Tabellen

Tabelle 26: Positionen der Akteure in der sozialpolitischen Dimension 1997-2001.........185 Tabelle 27: Wohlfahrtsstaatstypen und die Einordnung Polens ........................................195 Tabelle 28: Polnisches Arbeitsrecht im Vergleich (2003), EPL-Index der OECD ...........196 Tabelle 29: Bedeutung unterschiedlicher Akteursgruppen als Sender und

Empfänger von Informationen – Politikfeld „Arbeit und Soziales“ in Polen, Deutschland und den USA im Vergleich ........................................205

Tabelle 30: Kommunikationsdichte zwischen Akteursgruppen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ in Polen.......................................................................206

Tabelle 31: Die zehn wichtigsten Empfänger von Informationen der Wirtschaftsverbände im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ ............................208

Tabelle 32: Die zehn wichtigsten Empfänger von Informationen der Gewerkschaften im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ ...................................209

Tabelle 33: Verteilung der Rolle des potentiellen Maklers zu politischen Akteuren mit Entscheidungsbefugnis auf verschiedene Akteursgruppen ......................211

Tabelle 34: Potentielle Makler für Informationsströme von Wirtschaftsverbänden zu politischen Entscheidungsträgern: Polen, BRD und USA im Vergleich........212

Tabelle 35: Potentielle Maklerrollen für Informationsströme von Gewerkschaften zu politischen Entscheidungsträgern: Polen, BRD und USA im Vergleich........212

Tabelle 36: Die zehn wichtigsten potentiellen Makler von Wirtschaftsverbänden zu politischen Entscheidungsträgern...................................................................213

Tabelle 37: Die zehn wichtigsten potentiellen Makler von Gewerkschaften zu politischen Entscheidungsträgern...................................................................214

Tabelle 38: Rolle von Parteien im System der Interessenvermittlung...............................216 Tabelle 39: Abstimmungsmacht der Entscheidungsträger im Gesetzgebungssystem

Polens .............................................................................................................225 Tabelle 40: Beispielmatrix des Interesses an Gesetzesprojekten Xji .................................226 Tabelle 41: Beispielmatrix der formalen Entscheidungsrechte über Gesetze Aji ..............226 Tabelle 42: Beispielmatrix des Zugangs von Akteuren zu Akteuren Kjj ...........................227 Tabelle 43: Beispielmatrix der Kontrolle von Akteuren über Gesetzesprojekte Cji ..........227 Tabelle 44: Beispielmatrix der Tauschprozesse C#

ji – Cji..................................................228 Tabelle 45: Beispielmatrix der Endverteilung der Kontrolle über Ereignisse C#

ji und Präferenzen über den Ausgang................................................................228

Tabelle 46: Erklärungskraft der Modelle des politischen Tauschs – Polen, Deutschland und USA im Vergleich ...................................................230

Tabelle 47: Die wichtigsten Gesetze der Legislaturperiode 1993-1997, ihre Preise und die Modellprognose über die Annahme...................................................231

Tabelle 48: Die wichtigsten Gesetze der Legislaturperiode 1997-2001, ihre Preise und die Modellprognose über die Annahme...................................................233

Tabelle 49: Tauschmacht der Akteure im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ ....................235 Tabelle 50: Gewinner und Verlierer des politischen Tauschs im Politikfeld „Arbeit

und Soziales“ – realisiertes Interesse der Politikfeldakteure ..........................236

Page 7: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Verzeichnis der Tabellen 9

Tabelle 51: Erklärungskraft der Modelle des politischen Tauschs – Reform des Arbeitsrechts und des Rentensystems im Vergleich.......................................238

Tabelle 52: Die wichtigsten Streitpunkte der Arbeitsrechtsreform 1994-1996, ihre Preise und die Modellprognose über die Annahme.................................242

Tabelle 53: Ergebnisse des politischen Tauschs bei der Arbeitsrechtsreform...................244 Tabelle 54: Arbeitsrechtsreform 1994-1996, Tauschmacht und realisiertes Interesse

der Politikfeldakteure .....................................................................................245 Tabelle 55: Die wichtigsten Streitpunkte der Rentenreform 1997-1998, ihre Preise

und die Modellprognose über die Annahme...................................................250 Tabelle 56: Ergebnisse des politischen Tauschs bei der Rentenreform.............................251 Tabelle 57: Rentenreform 1997-1998, Tauschmacht und realisiertes Interesse der

Politikfeldakteure ...........................................................................................253 Tabelle 58: Die fünfzehn einflussreichsten Akteure bei der Arbeitsrechts- und

Rentenreform gemäß dem Tauschmachtindikator..........................................254 Tabelle 59: Unterschiedliche Rahmenbedingungen der Arbeitsrechts- und der

Rentenreform..................................................................................................257 Tabelle 60: Die zehn zentralsten Akteure im Politikfeld „Arbeit und Soziales“...............261 Tabelle 61: Durchschnittliche Zentralitätsmaße verschiedener Akteursgruppen im

Politikfeld „Arbeit und Soziales“ ...................................................................262 Tabelle 62: Pressenennungen und Teilnahmen an Beratungen der

Parlamentsausschüsse im Politikfeld „Arbeit und Soziales“..........................263 Tabelle 63: Einflussressourcen von Politikfeldakteuren, 1993-1997 ................................265 Tabelle 64: Einflussressourcen von Politikfeldakteuren, 1997-2001 ................................266

Page 8: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1: Erklärungsmodell der Formulierung von Arbeits- und Sozialpolitik von

Lenhardt/Offe (1977) ...................................................................................34 Abbildung 2: Ansatz des akteurszentrierten Institutionalismus..........................................37 Abbildung 3: Olsons Dilemma des kollektiven Handelns..................................................43 Abbildung 4: Organisationen im Spannungsfeld der Mitglieds- und der Systemlogik ......51 Abbildung 5: Schematische Darstellung des EGP-Klassenmodells ...................................73 Abbildung 6: Klassenblöcke nach Zustimmung zu sozialstaatlicher Politik 1993-1997....81 Abbildung 7: Klassenblöcke nach Zustimmung zu sozialstaatlicher Politik 1997-2001....82 Abbildung 8: Soziogramm der polnischen Gewerkschaften in den 1990er Jahren:

Reziproke und einseitige Informationsströme ..............................................98 Abbildung 9: Soziogramm der polnischen Wirtschaftsverbände 1993-1997:

Reziproke und einseitige Informationsströme ............................................111 Abbildung 10:Soziogramm der polnischen Wirtschaftsverbände 1997-2001:

Reziproke und einseitige Informationsströme ............................................111 Abbildung 11: Thematische Struktur des Politikfeldes „Arbeit und Soziales“ in Polen ....145 Abbildung 12: Einkommen in 1-Personen Haushalten in Polen ........................................160 Abbildung 13: Einkommen in 4-Personen-Haushalten in Polen ........................................161 Abbildung 14: Beitragsdefizit der Rentenversicherung und die Bedeutung staatlicher

Zuschüsse ...................................................................................................162 Abbildung 15: Positionen der Organisationen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“

1993-1997...................................................................................................173 Abbildung 16: Positionen der Organisationen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“

1997-2001...................................................................................................186 Abbildung 17: Positionen der Organisationen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“

1997-2001...................................................................................................187 Abbildung 18: Formen der Informationsweitergabe ..........................................................203 Abbildung 19: Das allgemeine Tauschmodell Colemans...................................................217 Abbildung 20: Erweitertes, zweistufiges Tauschmodell ....................................................218 Abbildung 21: Interessenkonstellation bei der Arbeitsrechtsreform

(multidimensionale Skalierung) .................................................................241 Abbildung 22: Interessenkonstellation bei der Rentenreform (multidimensionale

Skalierung) .................................................................................................248 Abbildung 23: Boxplot der Einflussreputation der Politikfeldakteure 1997-01 .................260

Page 9: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Verzeichnis der Tabellen 11

Vorwort Zwei Forschungsinteressen haben das Schreiben dieses Buchs geleitet. Zum ersten hat mich seit mehreren Jahren die Selektivität politischer Institutionen gegenüber unterschiedlichen sozialen Interessen und die marxistische Staatstheorie beschäftigt. Eine immer größere Rolle spielte dabei das Problem, wie die Fragestellungen der marxistischen Staatstheorie in der empirischen Forschung umgesetzt werden können. Zum zweiten sind die Transformati-onsprozesse in Osteuropa zu meinem zentralen Forschungsfeld geworden. Ein besonderes Interesse gilt dabei meinem Heimatland Polen, einem Land, dessen neueste Geschichte von der beeindruckenden Gewerkschaftsbewegung Solidarność geprägt wurde, die sich aber auf den ersten Blick erstaunlich ohnmächtig gegenüber den Transformationsprozessen zu einer kapitalistischen Gesellschaft erwies. Das Staunen über diese Ohnmacht führte mich zur Beschäftigung mit der Arbeits- und Sozialpolitik in Polen und dem Einfluss verschiedener sozialer Interessen auf ihre Entwicklung. Ich konnte beide genannten Interessenfelder in einem Promotionsvorhaben zusammenführen. Diesem Buch liegt eine Dissertation zugrun-de, die am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin eingereicht wurde.

Das Buch wäre ohne vielfältige Unterstützung nicht entstanden. An erster Stelle will ich der Promotionsförderung der Hans-Böckler-Stiftung meinen Dank aussprechen, die die Entstehung der Dissertation und ihre Publikation finanziert und mich auch darüber hinaus unterstützt hat. Mein Dank gebührt ebenfalls den Betreuern meiner Promotion, Professor Bodo Zeuner und Professor Siegfried Mielke. Insbesondere Bodo Zeuner hat durch seine Kritik, Nachfragen und Anregungen viel zur Entwicklung und Umsetzung meines For-schungsvorhabens beigetragen, mir zugleich aber auch den Freiraum für die Verfolgung meiner Ideen und Interessen gegeben.

Ich hätte dieses Forschungsprojekt nicht verwirklichen können ohne die Bereitschaft meiner Interviewpartner in Parteien, staatlichen Institutionen, Gewerkschaften, Wirt-schaftsverbänden und anderen Interessenorganisationen, sich auf meinen langen Fragebo-gen einzulassen und mit mir die Entwicklung der polnischen Arbeits- und Sozialpolitik zu diskutieren. Aufgrund der zugesicherten Anonymität kann ich nur ihnen allen gemeinsam danken.

Nana Künkel und Thomas Kunz haben meine Arbeit gelesen, kritisch kommentiert und hinterfragt. Ihren Ratschlägen und Urteilen verdanke ich viel. Nana Künkel leistete zudem sehr wertvolle Unterstützung bei der Auswahl und Anwendung der quantitativen Analyseverfahren. In der frühen Phase meiner Arbeit trugen die Diskussionen mit Karolina Stegemann und Björn Wagner zur Formulierung meiner Fragen und meines Forschungsan-satzes bei. In der späten Phase ermöglichten mir die Kritik und die Anregungen von Teil-nehmerinnen und Teilnehmern des Doktorandencolloquiums von Bodo Zeuner die Zuspit-zung meiner Interpretation der Entwicklung des Politikfelds „Arbeit und Soziales“ in Polen.

Mein Interesse an der Theorie der Interessenvermittlung in staatlichen Entscheidungs-prozessen und an der Selektivität politischer Institutionen entwickelte sich in den von Mi-chael Heinrich geleiteten Seminaren und Diskussionsrunden, die sich mit der marxistischen

Page 10: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

12 Vorwort

Gesellschafts- und Staatstheorie beschäftigten. Dem Teilnehmerkreis dieser Runden ver-danke ich viele Einsichten und Anstöße. Auch wenn sich der Schwerpunkt meiner For-schungsinteressen im Laufe der Arbeit an der Dissertation immer mehr zu der empirischen Analyse der politischen Entwicklung in Polen verschob, haben diese Diskussionen das Verständnis meines Forschungsgegenstandes und meine theoretische Reflexion geprägt.

Während der letzten beiden Jahre meiner Promotion war ich am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig. Diese Zeit war sicher nicht von Ruhe und Muße bei dem Schreiben meiner Dissertation geprägt – und gerade das macht sie mir wertvoll. In der For-schungsgruppe „Wissen, Produktionssysteme und Arbeit“ konnte ich mich mit der Ent-wicklung transnationaler Produktionsnetzwerke und ihrem Einfluss auf die Arbeitsbezie-hungen in Polen beschäftigen. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Forschungsgruppe und ihrem Leiter Ulrich Jürgens riss mich aus meiner politologischen Fixierung auf das politische System und machte mich mit der Mikro- und Mesoebene der Arbeitspolitik vertraut, wovon auch mein Verständnis der politischen Entscheidungsprozes-se und ihrer Folgen profitiert hat.

Mein größter Dank gilt schließlich meinen Eltern Danuta und Tadeusz Krzywdzinski. Ihre solidarische Unterstützung und zugleich kritische Prüfung meiner Ideen und Ziele sind unschätzbar. Martin Krzywdzinski Berlin, August 2007

Page 11: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1 Einleitung 1.1 Problem- und Fragestellung Im Jahre 2007, und damit achtzehn Jahre nach dem endgültigen Zusammenbruch des sozia-listischen Regimes, zeichnet sich das politische System in Polen immer noch durch eine erhebliche Instabilität aus. Die sozialdemokratische Regierung, die – anfänglich mit einer großen Parlamentsmehrheit ausgestattet – zwischen 2001 und 2005 auf die Politik einer begrenzten Deregulierung des Arbeitsrechts und einer Reduktion der Sozialausgaben ge-setzt hatte, wurde bei den Wahlen 2005 durch massive Stimmenverluste abgestraft. Die Sozialdemokraten büßten zwei Drittel ihrer Stimmen ein. Der Präsidentschafts- und Parla-mentswahlkampf 2005 wurde von dem katholisch-nationalistischen Lager durch eine ge-schickte Inszenierung eines Kampfs des „solidarischen Polens gegen ein liberales Polen“ gewonnen. Die neue Regierung beklagt die Zerstörung des Gemeinsinns durch den Kapita-lismus und fordert eine Stärkung des Nationalgefühls, traditioneller Wertvorstellungen und der staatlichen Macht. Wie ihre Vorgänger wird aber auch die gegenwärtige politische Konstellation wahrscheinlich eine kurze Halbwertszeit haben.

Es sind diese regelmäßigen Umbrüche der Kräfteverhältnisse und politischen Strate-gien, die zu sehr unterschiedlichen Beschreibungen der Entwicklung der polnischen Gesell-schaft führen. Während westeuropäische Beobachter immer wieder ein neoliberal geprägtes Polen wahrnehmen und eine weitgehende Ohnmacht der Gewerkschaften diagnostizieren, dominierte in den polnischen Medien der 1990er Jahre die Wahrnehmung eines starken Einflusses der Gewerkschaften auf den Transformationsprozess, bis hin zur Kritik an der „Gewerkschaftokratie“ (Związkokracja). Während manche westeuropäischen Autoren Po-len als „trojanisches Pferd“ eines amerikanischen Gesellschaftsmodells (Meardi 2002) bezeichnen, illustriert der Wahlkampf 2005 die starke Verankerung eines katholisch ge-prägten Gesellschaftsbildes nicht nur in Gewerkschaften, sondern auch bei der politischen Rechten.

Die vorliegende Arbeit ordnet sich in Diskussionen über die Entwicklung der politi-schen Kräfteverhältnisse und des Gesellschaftsmodells in Polen mit einer empirischen Ana-lyse des Politikfelds „Arbeit und Soziales“ in den Jahren 1989-2005 ein, wobei der Schwerpunkt der Untersuchung auf zwei Legislaturperioden in den Jahren 1993-1997 und 1997-2001 liegt. Die Politikfeldanalyse konzentriert sich auf die Funktionsweise der Inte-ressenvermittlung, im Vordergrund stehen dabei drei Fragenbereiche: Durch welche Interessen- und Kräftekonstellationen war das Politikfeld gekennzeich-

net? Wie stark war der Einfluss verschiedener Akteure und Akteursgruppen wie Re-gierung, Parteien, Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbände auf die Entscheidungs-prozesse? Wie kann das Interessenvermittlungssystem im Politikfeld charakterisiert werden?

Page 12: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

14 1 Einleitung

Inwieweit spiegelte die Interessen- und Kräftekonstellation im Politikfeld grundlegen-de sozioökonomische Interessenkonflikte wider? Wie wirkten sich Prozesse der Selek-tion und Formierung sozioökonomischer Interessen durch die Politikfeldorganisatio-nen auf die im politischen Entscheidungsprozess repräsentierten Interessen und Forde-rungen aus?

Wie kann die Arbeits- und Sozialpolitik in Polen als das Resultat der Interessenver-mittlungs- und Entscheidungsprozesse charakterisiert werden? Welche der verschiede-nen „worlds of welfare capitalism“ entsteht in Polen?

Gegenüber dem Forschungs- und Diskussionsstand präsentiert die vorliegende Arbeit neue empirische Ergebnisse und setzt neue Akzente bei der Interpretation der politischen Ent-wicklung in Polen. Eine systematische empirische Analyse der Interessenvermittlung auf der Ebene von Politikfeldern gibt es bisher für den Fall Polen und nach Kenntnis des Au-tors auch für andere mittelosteuropäische Länder nicht, existierende Arbeiten mit einer verwandten Fragestellung konzentrieren sich entweder auf die Analyse einzelner Policies oder beruhen auf „anekdotischem“ empirischem Material. Einen eigenen Akzent gegenüber dem üblichen Muster der Politikfeldanalyse setzt die vorliegende Untersuchung durch einen Fokus auf die Frage nach Einfluss von Akteuren und nach politischen Kräfteverhältnissen. Auf der Grundlage netzwerkanalytischer Methoden werden quantitative Indikatoren ge-nutzt, mit denen der Einfluss von Akteuren untereinander und in der Gegenüberstellung der Legislaturperioden verglichen werden kann. Die Ergebnisse zur Rolle von staatlichen Ak-teuren, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden differenzieren und modifizieren in eini-gen Punkten den existierenden Forschungsstand.

Eine akteurszentrierte Analyse des Politikfeldes erfasst allerdings nur einen Teil des Interessenvermittlungssystems: Die Auseinandersetzungen über jene Themen und Forde-rungen, die auf die öffentliche und politische Agenda gelangen. Die im Politikfeld zur Ent-scheidung stehenden Vorschläge spiegeln aber keineswegs die unterschiedlichen gesell-schaftlichen Interessen unmittelbar wider. Es findet vielmehr innerhalb der im Politikfeld vertretenen Organisationen ein Prozess der Selektion und Formierung gesellschaftlicher Interessen statt, der in der vorliegenden Arbeit untersucht wird. Dabei wird entgegen dem dominierenden Trend in der wissenschaftlichen Diskussion an der Fruchtbarkeit des Klas-senbegriffs für die Analyse gesellschaftlicher Konfliktlinien festgehalten. Die Relevanz eines Klassenmodells für die Beschreibung der polnischen Gesellschaft wird in der Unter-suchung überprüft und bestätigt sowie die Existenz eines Klassenkonflikts über Grundsatz-fragen der Arbeits- und Sozialpolitik festgestellt. Dieser Konflikt wird aber nur stark ver-mittelt ins Politikfeld „Arbeit und Soziales“ übertragen.

Schließlich stellt sich die Frage nach einer Typisierung der Politikentwicklung in Po-len. Obwohl eine solche in einer Fallstudie ohne einen international vergleichenden Cha-rakter nur begrenzt möglich ist, wird die Hybridität der Entwicklung in Polen herausgear-beitet: Im sozialpolitischen Themenbereich setzt sich eine Mischung zwischen einem nach Esping-Andersens (1990) Terminologie liberalen und einem konservativen Modell durch, während sich im arbeitspolitischen Themenbereich die liberalen Forderungen nach einer Deregulierung des Arbeitsrechts in den 1990er Jahren und später nur begrenzt durchsetzen.

Im Folgenden wird die Fragestellung der Arbeit ausführlicher vorgestellt, in die For-schungsdiskussion eingeordnet sowie ein kurzer Ausblick auf ausgewählte Ergebnisse ge-

Page 13: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.1 0BProblem- und Fragestellung 15

geben. Die Darstellung des Aufbaus sowie der empirischen Datengrundlage der Arbeit schließt die Einleitung ab. Politikfeldanalyse zur Untersuchung von Prozessen der Interessenvermittlung Das Thema der vorliegenden Arbeit ist eine Analyse des Politikfeldes „Arbeit und Sozia-les“ in Polen in den 1990er Jahren. Untersucht werden Entscheidungsprozesse über arbeits- und sozialpolitische Gesetzesprojekte in den Legislaturperioden 1993-1997 und 1997-2001, wobei zum einen eine allgemeine Charakterisierung der Politikentwicklung, Akteurskons-tellation und Entscheidungsprozesse in beiden Legislaturperioden, und zum zweiten eine Vertiefung dieser allgemeinen Analyse durch den Vergleich von zwei zentralen Reform-vorhaben, der Arbeitsrechts- und der Rentenreform, beabsichtigt werden. Innerhalb des sehr weiten und heterogenen Feldes von Politikfeldanalysen ordnet sich die vorliegende Arbeit jenem Debattenstrang zu, der die Frage nach den Mechanismen der Interessenvermittlung in politischen Entscheidungsprozessen stellt: Welche Akteure sind an Entscheidungspro-zessen beteiligt, welche Interessen repräsentieren sie, und wer setzt sich schließlich durch?

Das Thema der Vermittlung sozialer Interessen in politischen Entscheidungssystemen findet sich seit dem Entstehen der modernen kapitalistischen Gesellschaften in den Diskus-sionen über die Rolle und den Charakter des Staates. In Form der Suche nach einer Ver-mittlung zwischen individuellen Interessen und dem Allgemeinwohl prägt dieses Thema die Theorien des Gesellschaftsvertrags während der Geburtszeit der modernen Staaten. Im neunzehnten Jahrhundert gerät die Rolle des Staates innerhalb der sozialen Konflikte der kapitalistischen Gesellschaften in den Fokus der Diskussion, maßgeblich beeinflusst durch die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie. Erst in der Mitte des zwanzigsten Jahrhun-derts entwickelt sich allerdings durch die Loslösung der Politikwissenschaft von rein staats-rechtlichen Fragestellungen eine systematische wissenschaftliche Diskussion über die Ver-mittlung sozialer Interessen in politischen Entscheidungssystemen. Sie wird zuerst maßgeb-lich geprägt durch die so genannten „pluralistischen“ Ansätze, später rückt die Auseinan-dersetzung zwischen dem „Pluralismus“ und dem „Korporatismus“ ins Zentrum der Debat-te. Zentrale Fragen sind die Art und Weise der Organisation sozialer Interessen, die Form des Zugangs von Interessenorganisationen zu politischen Entscheidungsprozessen sowie die Rolle staatlicher Akteure bei der Organisierung, Formulierung und Durchsetzung sozia-ler Interessen. Diese seit den 1990er Jahren etwas abgeflammte Debatte kann an dieser Stelle nicht neu aufgeworfen werden, sie wird aber in der späteren Argumentation eine Rolle spielen. Im Kontext der Pluralismus-Korporatismus-Debatte entwickelt sich eine Forschungsströmung, die das Augenmerk weg von dem Interessenvermittlungssystem und den Staat-Verbände-Beziehungen im Allgemeinen und hin zu konkreten Politikfeldern und den so genannten Politik- oder Politikfeldnetzen (policy networks) lenkt. Je nach themati-schem Gegenstand, Akteurskonstellation und institutionellem Rahmen können unterschied-liche Formen von Politikfeldnetzen innerhalb einer staatlichen Ordnung existieren. Durch die Differenzierung der staatlichen Ministerien, Parlamentsausschüsse und anderer Gremien besitzen sie einen eigenständigen institutionellen Rahmen. Seit der Pionierarbeit von Hugh Heclo (1978) über issue networks ist die Typisierung von Politikfeldnetzen und der jeweili-gen Formen der Interessenvermittlung fortentwickelt worden, wobei die Unterscheidung von policy communities und issue networks zum Standardvokabular der Politikfeldanalyse

Page 14: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

16 1 Einleitung

wurde (vgl. Marsh/Rhodes 1992). Policy communities zeichnen sich durch einen kleinen Kreis von Akteuren und eine gemeinsame Wert- und Zielorientierung aus, wodurch die Entscheidungen so genannte positive sum games repräsentieren. Issue networks sind durch einen großen Akteurskreis mit divergierenden Interessen gekennzeichnet, wodurch Konflik-te und zero sum games die Entscheidungsprozesse dominieren (Smith 1993: 60).

Seit den 1970er Jahren entwickelt sich zudem ein kleiner Strang von Arbeiten, die den thematischen Fokus der Politikfeldanalyse mit den Methoden der soziologischen Netz-werkanalyse zu kombinieren versuchen. Die ersten Arbeiten beschäftigen sich mit Ent-scheidungsprozessen auf kommunaler Ebene und knüpfen an die Diskussionen der ameri-kanischen „community power debate“ an (Laumann/Pappi 1973 und 1976). Aus diesem Kontext werden die Methoden anschließend auf nationalstaatliche Politikfelder übertragen (Laumann/Knoke 1987). Dabei wurde auch eine vergleichende Analyse der Arbeits- und Sozialpolitik in Deutschland, den USA und Japan durchgeführt (Pappi/König/Knoke 1995; Knoke/Pappi/Broadbent/Tsujinaka 1996), die einen Rahmen bietet, um einige Ergebnisse der vorliegenden Arbeit vergleichend einzuordnen.

An die genannten Diskussionsstränge knüpft die vorliegende Arbeit an. Als Entschei-dungssystem wird nicht der Staat oder eine einzelne staatliche Institution ausgemacht, son-dern ein Netzwerk von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren: Ministerien, Behörden, Parlamentsfraktionen, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände und einige mehr. Mit dieser Auflistung wird auch deutlich, dass der Staat nicht als ein einheitlicher Akteur, sondern als ein Ensemble vieler Akteure mit durchaus unterschiedlichen Interessen und Zielen aufge-fasst wird. Als die wesentlichen Politikfeldakteure werden dabei Organisationen, d.h. kol-lektive Akteure, und nicht Individuen betrachtet.

Für die Analyse des Politikfeldnetzes werden quantitative Methoden der Netzwerkana-lyse genutzt, mit denen die Beziehungen zwischen Akteuren und die Netzwerkpositionen von Akteuren charakterisiert werden können. Bei der Nutzung dieser quantitativen Metho-den lehnt sich die vorliegende Arbeit an das von Pappi, König und Knoke (1995) sowie verwandten Arbeiten vorgestellte Muster an – nicht zuletzt, weil damit immer wieder ein kleiner Seitenblick und Vergleich der Ergebnisse der Analyse für den Fall Polen mit den Fällen Bundesrepublik Deutschland und USA möglich wird. Allerdings geht die vorliegen-de Arbeit über das von diesen netzwerkanalytischen Ansätzen der Politikfeldanalyse entwi-ckelte Untersuchungsmuster hinaus, indem sie eine starke Betonung auf die qualitative Analyse der Interessen und Strategien der Politikfeldakteure und des daraus resultierenden Charakters der Entscheidungsprozesse sowie auf die Erklärung der Politikfeldstruktur und des Entscheidungsausgangs legt, während sich die netzwerkanalytischen Ansätze überwie-gend mit einer Beschreibung der Politikfeldnetze begnügen.

Eine wichtige Rolle bei der vorliegenden Untersuchung der Entscheidungsprozesse im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ spielt das Konzept des politischen Tauschs. Der Begriff des politischen Tauschs geht auf korporatistische Ansätze der 1970er und 1980er Jahre zurück, kann aber auch in anderen Kontexten genutzt werden und wird hier verstanden als der Tausch von gegenseitigen Verpflichtungen kollektiver Akteure in einem politischen Entscheidungssystem. Diese Akteure äußern Forderungen und bieten als Gegenleistung ihre Zustimmung und Hilfe bei der Durchsetzung der Forderungen anderer Akteure an (Traxler 1990: 43; Schmitter/Streeck 1996: 138). Der Rückgriff auf den Begriff des politischen Tauschs rechtfertigt sich aus der Akteurs- und Interessenkonstellation im Politikfeld „Ar-beit und Soziales“: Wie die empirische Analyse zeigt, handelt es sich um ein Politikfeld mit

Page 15: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.1 0BProblem- und Fragestellung 17

einer relativ großen Akteurszahl, einer relativ geringen Geschlossenheit, und starken Inter-essensgegensätzen und Konflikten. Viele Entscheidungen haben einen so genannten „Null-summencharakter“, d.h. sie produzieren Gewinner und Verlierer. In einer solchen Situation können Entscheidungen nicht (oder kaum) durch Überzeugung und das bessere Argument gefunden werden. Da die Anwendung von Zwang und Gewalt entweder nicht zur Verfü-gung steht oder die politische Unterstützung erodieren lassen würde, wird der Tausch von Zustimmung zu Entscheidungen zu einer wichtigen Form der Entscheidungsfindung. Damit wird deutlich, dass der Begriff des politischen Tauschs weder im Sinne eines „Klassen-kompromisses“ (vgl. in diesem Sinne Wright 2000) noch im Sinne eines langfristigen sozi-alen Pakts gebraucht wird, sondern als ein „Idealtyp“ des Entscheidungsmechanismus für Gesetzesprojekte im untersuchten Politikfeld.

Die empirische Analyse der Entwicklung der Arbeits- und Sozialpolitik in Polen wäh-rend der 1990er Jahre wird verschiedene Muster des politischen Tauschs aufzeigen. Mit einem Modell des politischen Tauschs wird aber darüber hinaus auch ein Versuch unter-nommen, den Einfluss verschiedener Akteure und Akteursgruppen auf der Basis von quan-titativen Indikatoren zu bestimmen. Die Analyse von Einfluss ist ein relativ schwieriges Unterfangen. Einfluss kann nicht empirisch beobachtet werden, eine historische Rekon-struktion der Entscheidungsprozesse führt deshalb alleine nicht weiter. Es müssen vielmehr begründete Annahmen über die grundlegende Funktionsweise der Entscheidungsprozesse getroffen und geeignete Indikatoren entwickelt werden. Das Modell des politischen Tauschs erlaubt es in diesem Zusammenhang, im Rückgriff auf die mit netzwerkanalyti-schen Mitteln erhobene Politikfeldnetzstruktur einen Indikator der Tauschmacht, d.h. der Position von verschiedenen Akteuren innerhalb der Tauschbeziehungen, zu entwickeln. Dieser Indikator dient zusammen mit anderen, aus existierenden Arbeiten entnommenen Indikatoren zur empirischen Bestimmung des Einflusses verschiedener Akteure und Ak-teursgruppen.

Mit der systematischen Untersuchung und dem Vergleich des Einflusses von verschie-denen Akteuren auf Entscheidungsprozesse greift die vorliegende Arbeit eine Problematik auf, die seit den 1980er und 1990er Jahren leider eine immer geringere Rolle in der Poli-tikwissenschaft spielt. In den 1950er und 1960er Jahren hatten Arbeiten im Kontext der community power debate (Hunter 1953) die Frage des Einflusses ins Zentrum ihrer Analyse von Entscheidungsprozessen gestellt und mit dem Indikator der Einflussreputation ein handhabbares empirisches Werkzeug entwickelt. Die Debatte ebbte in den 1980er Jahren ab. Für gegenwärtige Arbeiten im Spektrum der Politikfeldanalyse spielt weniger die Ana-lyse und der Vergleich des Einflusses von Akteuren in Entscheidungsprozessen als viel-mehr die Rolle von Akteurskonstellationen und institutionellen Rahmenbedingungen für die Effizienz der Entscheidungsprozesse und der policy outcomes ein zentrale Rolle (vgl. beispielsweise die Beiträge in Héritier 1993). Wenn die Frage des Einflusses von sozialen Interessen(organisationen) aufgeworfen wird, so vorwiegend von international vergleichen-den Arbeiten, die die Präsenz und Stärke bestimmter Akteure (z.B. linksgerichtete Regie-rungsparteien, Gewerkschaften etc.) mit Indikatoren des Politikoutputs wie etwa der Staats-quote am Sozialprodukt in Verbindung zu bringen versuchen – ein Beispiel sind die Dis-kussionen der Wohlfahrtsstaatsforschung (Schmidt 1997; Korpi/Palme 2003). Diese Arbei-ten beziehen sich allerdings auf Makroindikatoren und untersuchen nicht die interne Funk-tionsweise von Politikfeldern.

Page 16: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

18 1 Einleitung

Welche neuen Perspektiven bietet die vorliegende Arbeit gegenüber dem Forschungs-stand über Interessenvermittlungssysteme in Transformationsstaaten? Die wissenschaftliche Debatte über die Systeme der Interessenvermittlung in den Transformationsstaaten war in den 1990er Jahren von einer Neuaufnahme des Begriffsrahmens der Pluralismus-Korporatismus-Diskussion geprägt, der in Bezug auf die stabilen Institutionen der westli-chen Industriestaaten entwickelt worden war. Der Rückgriff auf diesen Begriffsrahmen im Kontext eines radikalen Umbruchs in einem anderen Gesellschaftstyp erscheint überra-schend, wenngleich angesichts des Bedarfs an erprobten Erklärungsschemata für eine un-erwartete und neue Situation verständlich. Offensichtlich passte aber die schematische Unterscheidung zwischen Korporatismus und Pluralismus für die Analyse der Transforma-tionsprozesse in Mittelosteuropa nur begrenzt, denn ihre Verwendung führte zu diametral entgegengesetzten Diagnosen: Die vor dem Hintergrund der entstehenden tripartistischen Konsultationsgremien in mehreren mittelosteuropäischen Staaten entwickelten Thesen eines „paternalistischen Korporatismus“ (Tatur 1994), eines „transformativen Korporatis-mus“ (Iankova 1998) oder eines „autokratischen Korporatismus“ (Hausner 1995) konkur-rierten mit Thesen eines pluralistischen und von starken Interessenkonflikten geprägten Systems und dem Verweis auf die Schwäche und Fragmentierung der Verbändelandschaft (Traxler 1995b; Cox/Mason 2000).

Neben der zu stark schematisierenden Gebrauchsweise der Pluralismus- und Korpora-tismuskonzepte gehörte die geringe empirische Fundierung zu den wesentlichen Schwächen der Diskussion über die Entwicklung der Interessenvermittlungssysteme in Mittelosteuropa. Nur die Parteienforschung führte mit demokratietheoretischen Fragestellungen systemati-sche empirische Analysen der Interessenvermittlung durch (vgl. beispielsweise Kit-schelt/Mansfeldova/Markowski/Toka 1999). Im Bereich von Verbänden und Interessenor-ganisationen wie Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbänden konzentrierten sich die Arbei-ten auf die Analyse der organisatorischen und programmatischen Entwicklung von Verbän-den (z.B. Ost 2001; Jasiecki 2002), ohne die Rolle der Verbände in Interessenvermittlungs-systemen empirisch zu erheben und zu beleuchten. Politikfeldanalysen, welche die Mecha-nismen der Interessenvermittlung im Detail untersuchen, gibt es kaum.

An dieser empirischen Lücke setzt die vorliegende Arbeit an. Das Ergebnis ist eine Rekonstruktion der Akteurs- und Interessenkonstellation im Politikfeld „Arbeit und Sozia-les“ und eine Analyse der Entscheidungsprozesse und Mechanismen der Interessenvermitt-lung. Das untersuchte Politikfeld erscheint als ein relativ großer issue network mit starken Interessenkonflikten – eine Konstellation, die sich nicht mit dem Begriff des Korporatismus vereinbaren lässt. Innerhalb dieses Netzwerks nehmen staatliche Akteure, vor allem die Kernministerien und die Regierungsparteien, eine fokale Rolle ein: Ihre Bedeutung als Informationsvermittler und als aktive Informationssender, „agenda setter“, ist sehr stark und übersteigt das aus Deutschland oder den USA bekannte Muster, wie ein Vergleich zu Ergebnissen der Studie von Pappi, König, Knoke (1995) zeigt. Die Entscheidungsprozesse im Politikfeld verändern sich in den untersuchten Legislaturperioden aufgrund eines Strate-giewechsels der Regierung. Die sozialdemokratisch geführte Regierung der Jahre 1993-1997 setzt auf einen tripartistischen Dialog zur Befriedung sozialer Proteste – der politische Tausch in dieser Zeit nimmt den Charakter eines begrenzten sozialen Pakts an, in dem so-wohl Gewerkschaften als auch Regierung ihre Ziele erreichen können. Die Koalition der Solidarność und der liberalen Freiheitsunion in den Jahren 1997-2001 wendet sich von tripartistischen Konsultationen ab. Der Schwerpunkt der Verhandlungen und Auseinander-

Page 17: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.1 0BProblem- und Fragestellung 19

setzungen verlagert sich in die Regierung und Parlamentsmehrheit, wobei der politische Tausch immer wieder die gegenseitige Neutralisierung von entgegengesetzten Interessen sowie insbesondere im Falle der Solidarność eine starke Disziplinierung von Gewerk-schaftsforderungen bedeutet.

Einen eigenen Akzent setzt die vorliegende Arbeit ebenfalls bei der Beurteilung der Rolle und Stärke des Einflusses von Gewerkschaftsorganisationen und Wirtschaftsverbän-den im Interessenvermittlungssystem. Die dominierende Wahrnehmung des gewerkschaft-lichen Einflusses in Mittelosteuropa im Allgemeinen und in Polen im Besonderen wird prägnant durch David Ost und Stephen Crowley (2001: 219) ausgedrückt: „[There is a] clear and consistent evidence of union weakness throughout the [Central-Eastern European] region, regardless of its diverse economic, political, and institutional particularities“ (Er-gänzungen M.K.). Die vorliegende Arbeit widerspricht diesem Befund nicht, differenziert ihn aber. Am Beispiel der Arbeitsrechts- und der Rentenreform als den beiden wichtigsten Reformprojekten der 1990er Jahre im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ wird der Wandel des Interessenvermittlungssystems und des Einflusses der Gewerkschaften und der Wirt-schaftsverbände analysiert. Die Jahre 1993-1997 sind durch eine hohe Mobilisierungsfä-higkeit der polnischen Gewerkschaften und durch die Bereitschaft der Regierung zur Be-rücksichtigung von Gewerkschaftsinteressen geprägt. Die Mitwirkung in tripartistischen Gremien und die parteipolitische Einbindung – die analysiert werden wird – erscheint den Gewerkschaften als eine rationale Strategie. Die Einbindung der Solidarność in eine Koali-tion mit einem liberalen Partner ab 1997 verschärft stark den Disziplinierungsdruck, gleich-zeitig offenbart sich Ende der 1990er Jahre die Erosion der gewerkschaftlichen Mitglieder-basis und Mobilisierungsfähigkeit. Eine Konfliktstrategie wird in dieser Situation unattrak-tiv, während die parteipolitische Einbindung bzw. die tripartistische Konsultation immer weniger in erfolgreicher Einflussnahme resultierten. Das kennzeichnet die schwierige Si-tuation der polnischen Gewerkschaften bis heute.

Kaum erforscht ist bisher die Rolle der Wirtschaftsverbände in den Interessenvermitt-lungssystemen in Polen und anderen Transformationsländern. Von der Transformationsfor-schung wurde die mittelosteuropäische Entwicklung in den 1990er Jahren als ein „Kapita-lismus ohne Kapitalisten“ aufgefasst, um einen früher kritisch gegen die Realität des Sozia-lismus in der Sowjetunion gemünzten Begriff in einem neuen Kontext aufzugreifen.1 Es gibt erst wenige Arbeiten, die dieses Bild zu revidieren beginnen. Im Falle Polens konnte Jasiecki (2002) einen im Laufe der 1990er Jahre stattfindenden Prozess der organisatori-schen Konsolidierung und Stärkung der Wirtschaftsverbände trotz eines bleibenden Ver-bändepluralismus und Wettbewerbs zeigen. Die vorliegende Arbeit stützt diesen Befund: Trotz eines weiterhin begrenzten Niveaus der Aktivität und des politischen Einflusses lässt sich im Vergleich der beiden untersuchten Legislaturperioden eine Ausweitung der Aktivi-täten der Wirtschaftsverbände in der Arbeits- und Sozialpolitik sowie eine Stärkung ihres Einflusses zeigen – auch wenn sie nicht der entscheidende Faktor bei der Politikentwick-lung war.

1 Der Begriff „Kapitalismus ohne Kapitalisten“ wird verschiedenen Schöpfern zugeschrieben, die früheste dem Autor dieser Arbeit bekannte Verwendung stammt aus einem 1934 im Scribner’s Magazine (New York) erschie-nen Artikel des aus Galizien stammenden Anarchisten Max Nacht und bezieht sich auf die Sowjetunion.

Page 18: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

20 1 Einleitung

Die „nondecisions“ und die Selektivität politischer Institutionen Die Auseinandersetzungen von Akteuren um die Entscheidungen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ repräsentieren allerdings nur die Spitze des Interessenvermittlungssystems, „the tip of the iceberg“. Die Analyse von Auseinandersetzungen über Gesetzesprojekte und öffentliche Streitpunkte in der Arbeits- und Sozialpolitik erfasst eben jene Themen, die auf der öffentlichen und parlamentarischen Agenda erscheinen – sind das aber alle? Bereits in den 1960er Jahren haben Peter Bachrach und Morton Baratz (1962 und 1963) auf die „two faces of power“ hingewiesen, wobei die eine Seite der Macht darin besteht, die sichtbaren Entscheidungsprozesse zu beeinflussen, und die andere Seite die unsichtbaren „nondecisi-ons“ umfasst. „When the dominant values, the accepted rules of the game, the existing power relations among groups, and the instruments of force, singly or in combination, ef-fectively prevent certain grievances from developing into full-fledged issues which call for decisions, it can be said that a nondecision-making situation exists“ (Bachrach/Baratz 1963: 641). In ähnlicher Art und Weise hatte Schattschneider bereits 1961 Interessenvermittlung als einen selektiven Prozess bezeichnet, in dessen Kern der Kampf um die Definition und die Dethematisierung von Konflikten steht. Hinter der Ebene der politischen Entscheidung über öffentlich erhobene Forderungen gibt es eine zweite Ebene, auf der jene sozialen Inte-ressen und Forderungen ausgewählt werden, die in die öffentliche und politische Debatte gelangen. Am ausführlichsten haben marxistische Ansätze die Frage der „nondecisions“ unter dem Stichwort der „strukturellen“ (Offe 1972) oder „strategischen“ (Jessop 1990) Selektivität politischer Institutionen und Entscheidungen diskutiert.

Wie analysiert man aber „nondecisions“? Als „Nichtereignisse“ können sie nicht beo-bachtet werden. Die Herausforderung liegt darin, einen Weg zu finden, um von der öffent-lichen Agenda ausgeschlossene Interessen und Themen sowie den Mechanismus ihres Aus-schlusses konzeptionell zu fassen und empirisch zu untersuchen. Einer der möglichen Wege führt zu einer Mikroanalyse: Es wäre erforderlich, eine spezifische politische Frage zu wählen und die Diskussion dieser Frage innerhalb der relevanten Organisationen, Instituti-onen und Medien zu untersuchen. Aus Zeitgründen wäre dabei faktisch eine Konzentration auf eine oder wenige Organisationen bzw. Institutionen erforderlich. Da die vorliegende Arbeit an einer synthetisierenden Analyse der Interessenvermittlung im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ interessiert ist, wurde der Weg einer Mikrofallstudie der Interessenformulie-rung in einer einzelnen Organisation verworfen.

Eine Alternative zu einer Mikroanalyse liegt in der Herausarbeitung von generellen Mechanismen, die die Funktion von Interessenorganisationen innerhalb von Interessenver-mittlungs- und Entscheidungssystemen bestimmen. Dabei werden im ersten Schritt die wesentlichen gesellschaftlichen Interessen identifiziert, die im Politikfeld aufeinander tref-fen. Eine stark idealisierende Konzeption des Interessenvermittlungssystems würde nun annehmen, dass die Politikfeldakteure (Interessenorganisationen) unmittelbar die gesell-schaftlichen Interessen repräsentieren. Ist das aber wirklich der Fall? Um diese Frage zu beantworten werden im zweiten Schritt die wesentlichen Mechanismen untersucht, die die Selektion und Formulierung dieser gesellschaftlichen Interessen innerhalb der Politikfeld-organisationen bestimmen.

Die Identifikation der im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ konkurrierenden sozialen Interessen beginnt mit dem zentralen Bezugsproblem der Arbeits- und Sozialpolitik in kapi-talistischen Gesellschaften: Der Regulierung von Lohnarbeit. Claus Offe und Gero Len-

Page 19: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.1 0BProblem- und Fragestellung 21

hardt (1977) nennen in einem oft zitierten Aufsatz die folgenden drei sozialen Strukturprob-leme, auf die die Arbeits- und Sozialpolitik Antworten finden muss: Die Regulierung des Kaufs und Verkaufs von Arbeitskraft (Regulierung des Beschäftigungsverhältnisses), Absi-cherung der Lebensrisiken von Lohnarbeitern (Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit) und die Regulierung des Angebots und der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Da Lohnarbeit selbst durch eine Machtbeziehung und einen (teilweise begrenzten und versöhnbaren, teilweise antagonistischen) Interessenkonflikt zwischen Lohnarbeitern und Kapital (bzw. Unterneh-men) gekennzeichnet ist, ist zu erwarten, dass dieser Klassenkonflikt auch die Arbeits- und Sozialpolitik prägt – sicherlich nicht als die einzige, aber als die wichtigste Konfliktlinie.

So weit die Theorie – es stellt sich nun die Frage nach der faktischen, empirisch zu überprüfenden Relevanz des zu erwartenden Klassenkonflikts über Fragen der Arbeits- und Sozialpolitik. In der gegenwärtigen Politikwissenschaft wird dem Klassenbegriff zumeist wenig empirische Erklärungskraft zugetraut. Die dominierende Position wird gut von dem bekannten Politologen Seymour Martin Lipset illustriert, der 1960 in seinem Werk Political Man noch einen starken Zusammenhang zwischen Klassenlage und politischem Handeln sah, aber dreißig Jahre später das „Absterben“ der Klassen feststellte (Clark/Lipset 1991). Die Gegenposition wird von einer abnehmenden Zahl von Forschern wie Eric Olin Wright (1997) oder Walter Korpi (2001, 2003) vertreten, die bei der Erklärung von politischen Auseinandersetzungen und Entscheidungen auf den Klassenbegriff zurückgreifen. Auch innerhalb der Transformationsforschung wurde die Relevanz der Klassenkategorie disku-tiert. Eine Reihe von Soziologen sah in der Unsicherheit und Offenheit des Transformati-onsprozesses den Grund einer Verwischung und Unklarheit von sozialen Interessen, eine „formless magma“ der kollektiven Interessen, wie Zygmunt Baumann (1994) schrieb. Die-se These dominierte lange Zeit die Transformationsforschung, obwohl empirisch arbeitende Soziologen wie Henryk Domański (2000a) oder Kazimierz Słomczyński (Słom-czyński/Shabad 1997) darauf hinwiesen, dass die Sozialstruktur der Transformationsstaaten zwar einen starken Wandel durchläuft, aber keineswegs durch Form- und Klassenlosigkeit gekennzeichnet ist; vielmehr waren in den 1990er Jahren sehr schnell die Strukturen einer kapitalistischen Klassengesellschaft mit dazugehörigen Ungleichheiten entstanden.

Vor dem Hintergrund dieser Debatte nutzt die vorliegende Studie die Daten der Polish General Social Surveys und das in der empirischen Forschung gebräuchliche so genannte EGP-Klassenmodell (Erikson/Goldthorpe/Portocarero 1979), um die Bedeutung eines Klas-senkonflikts für die Auseinandersetzungen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ zu untersu-chen. Nach einer Prüfung der Relevanz der Klassenvariablen für die Analyse der Sozial-struktur Polens fokussiert die Argumentation auf die Frage eines „Klassenkonfliktes“ über arbeits- und sozialpolitische Grundsatzfragen. Dabei zeigt sich die Existenz von zwei Klas-senblöcken, die sich durch das Ausmaß der Zustimmung zu sozialstaatlicher Politik unter-scheiden und in der Analyse als die „bürgerliche Koalition“ und die „Pro-Sozialstaat-Koalition“ bezeichnet werden.

Der angesprochene Klassenkonflikt existiert in Form von unterschiedlichen politi-schen Auffassungen von Mitgliedern unterschiedlicher Klassenblöcke. Klassen und Klas-senblöcke sind allerdings keine Akteure. Die Formulierung und Vertretung sozialer Interes-sen im öffentlichen und politischen Raum wird nicht von Klassen, sondern von Organisati-onen als kollektiven Akteuren geleistet. Die Analyse der Selektion zwischen „entschei-dungsfähigen“ sozialen Forderungen und Interessen, die in den öffentlichen und politischen Raum eingebracht werden, sowie jenen, die nicht artikuliert werden und in der Schattenwelt

Page 20: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

22 1 Einleitung

der „nondecisions“ verschwinden, muss daher die Mechanismen der Interessenvermittlung innerhalb der Organisationen untersuchen, die das Akteurnetzwerk im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ bilden.

Zwei unterschiedliche Zugänge sind für die Untersuchung der Interessenaggregierung, -selektion und -formierung innerhalb von Organisationen möglich und werden in der vor-liegenden Arbeit genutzt. Zum einen kann auf die Rolle von grundlegenden „belief sys-tems“ fokussiert werden, die innerhalb der Organisationen dominieren. Dieser Zugang wird in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Debatte prominent von den Arbeiten Paul Saba-tiers (1993) repräsentiert, der politische Entscheidungen auf Auseinandersetzungen zwi-schen so genannten „advocacy coalitions“ zurückführt. In der vorliegenden Studie werden die „belief systems“ von Politikfeldakteuren als ein Faktor berücksichtigt, der die Selektion und Formulierung von Interessen und Forderungen innerhalb der Organisation beeinflusst. Während allerdings Sabatier (1993: 29) sich vor allem für „policy-oriented belief systems“ interessiert, spielen in der vorliegenden Untersuchung neben den grundsätzlichen Auffas-sungen der Politikfeldorganisationen zu arbeits- und sozialpolitischen Fragen auch ihre Organisationsidentitäten im Sinne einer historisch gewachsenen Wahrnehmung und Defini-tion von zentralen Konfliktlinien, politischen Gegnern und möglichen Bündnispartnern eine wichtige Rolle.

Zum zweiten wird die organisationssoziologische Diskussion über das Spannungsver-hältnis unterschiedlicher Anforderungen an Interessenorganisationen, insbesondere die Spannung zwischen der so genannten Mitglieds- und der Systemlogik, aufgenommen. Ak-teure im Interessenvermittlungssystem (Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Parteien etc.) müssen sowohl die Interessen ihrer Mitglieder vertreten als auch auf Kompromissfä-higkeit achten und Kompromisse innerhalb ihrer Mitgliedschaft durchsetzen. Diese zweite Anforderung bedeutet die Akzeptanz der im Politikfeld geltenden Regeln und der Grenzen der Kompromissbereitschaft der beteiligten Akteure. Organisationen müssen mit anderen Worten Mitgliedslogik und Systemlogik vermitteln und können je nach der Balance dieser beiden als eine Interessenvertretung oder eine Interessenregierung (Schmitter/Streeck 1985) bezeichnet werden. Die von Politikfeldakteuren im politischen System repräsentier-ten Forderungen sind damit kein Abbild der grundlegenden gesellschaftlichen Interessen, sondern Resultat komplexer Selektions- und Formierungsprozesse innerhalb der Organisa-tionen. Die Rolle des Spannungsverhältnisses zwischen der Mitglieds- und der Systemlogik ist von Walter Müller-Jentsch (1982) für die Gewerkschaften und von Philippe Schmitter und Wolfgang Streeck (1981 und 1999) für die Wirtschaftsverbände als zwei der wichtigs-ten Akteurstypen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ untersucht worden.

Welche Ergebnisse sind dabei im Falle des polnischen Politikfelds „Arbeit und Sozia-les“ hervorzuheben? In Bezug auf das polnische Parteiensystem wird in der vorliegenden Arbeit die Besonderheit des für Wahlentscheidungen zentralen „links-rechts“-Cleavage herausgearbeitet, das von den im Konflikt der 1980er Jahre zwischen der Systemopposition und den Systemparteien geschaffenen Identitäten bestimmt wird. Parteipräferenzen hängen nur sehr begrenzt mit unterschiedlichen Positionen zu Arbeitnehmerrechten und sozialstaat-licher Sicherung zusammen, die oben angesprochenen Unterschiede zwischen den Klassen-blöcken werden damit per Wahlakt nicht ins Parteiensystem übertragen. Koalitionen sind nur innerhalb des Solidarność- oder des postkommunistischen Parteilagers möglich und beinhalten immer sowohl gewerkschaftsnahe als auch liberale Fraktionen. Damit ist von vornherein ein starker Druck zur Entwicklung kompromissfähiger Positionen vorhanden.

Page 21: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.1 0BProblem- und Fragestellung 23

Die Programmatik der polnischen Parteien folgt einer „catch all“-Strategie (Kirchheimer 1965) ohne Bindung zu speziellen sozialen Interessen – dabei stechen die von Bogdan Mach und Włodzimierz Wesołowski (1999) analysierten Elemente einer „staatszentrierten politischen Kultur“ und einer „transformational correctness“ heraus, wonach die Einfüh-rung und Stabilisierung einer marktwirtschaftlichen Ordnung von allen Parteiakteuren als ein zentrales Ziel angesehen wird.

Im Falle der polnischen Gewerkschaften führt die in den Konflikten der 1980er Jahre wurzelnde Politisierung und parteipolitische Einbindung der Gewerkschaften zu einer Ver-stärkung der Systemlogik innerhalb der Gewerkschaftsorganisationen, wie auch Ost (2001) argumentiert. Die Zentralisierung der Macht innerhalb der Gewerkschaftsorganisationen und die Inklusion der Gewerkschaftsführung in Parteien und Regierung resultieren in einer Dominanz der „Gewerkschaft im Staatsapparat“ gegenüber der „Gewerkschaft außerhalb des Staatsapparats“, wie man in Anlehnung an die Parteientheorie (Hirsch 1990: 63) sagen könnte. Während in der ersten untersuchten Legislaturperiode die politische Inklusion in einige Erfolge der Gewerkschaften umgesetzt werden konnte, dominierte in der folgenden Legislaturperiode die Disziplinierung gewerkschaftlicher Forderungen. Die polnischen Gewerkschaften werden zu Interessenregierungen.

Anders ist die Situation bei Wirtschaftsverbänden. Die Verbändekonkurrenz, der ge-ringe Organisierungsgrad und die geringe interne Disziplinierungsfähigkeit verhindern eine parteipolitische und staatliche Integration von Wirtschaftsverbänden. Die Aktivitäten der Wirtschaftsverbände werden weitgehend von der Mitgliedslogik bestimmt, die interne Dis-ziplinierung von Forderungen zugunsten kompromissfähiger Positionen ist gering.

Im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ werden also von den Akteuren Forderungen und Interessen artikuliert, die in vielfältiger Art und Weise intern selektiert und formiert wur-den. Die öffentliche und politische Agenda kann nicht als Spiegelbild gesellschaftlicher Interessen aufgefasst werden. Der auf der Ebene von politischen Auffassungen innerhalb sozialer Gruppen feststellbare Klassenkonflikt wird stark verändert ins Politikfeld „Arbeit und Soziales“ übertragen: Es gibt im Politikfeld zwar einen Konflikt der von Gewerkschaf-ten und von Wirtschaftsverbänden artikulierten Forderungen, zugleich aber lastet aufgrund der Dominanz der Systemlogik innerhalb der Gewerkschaftsorganisationen und der „trans-formational correctness“ der parteipolitischen Akteure ein besonderer Selektions- und Dis-ziplinierungsdruck auf den Interessen der Beschäftigten und der „Pro-Sozialstaat-Koalition“. Zugleich ist allerdings durch den Zwang zur Koalitionsbildung zwischen ge-werkschaftsnahen und liberalen Parteien und Fraktionen eine radikale antigewerkschaftli-che Politik à la Thatcher und eine völlige Vernachlässigung der Interessen der „Pro-Sozialstaat-Koalition“ nicht möglich. Das Politikfeld „Arbeit und Soziales“ in Polen: Ein Sonderfall in Mittelosteuropa? Die vorliegende Arbeit ist eine Fallstudie. Es werden zwar Legislaturperioden und zentrale Gesetzesprojekte im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ verglichen, es findet aber – aus Zeit- und Platzgründen – kein Vergleich von Politikfeldern oder von Ländern statt. Dieser Zu-schnitt begrenzt die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse der Studie – etwa im Sinne der Typisierung eines „mittelosteuropäischen Interessenvermittlungssystems“. Zum einen ist zu erwarten, dass sich selbst innerhalb Polens die Formen der Interessenvermittlung je nach

Page 22: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

24 1 Einleitung

Politikfeld unterscheiden.2 Zum zweiten gibt es klare Unterschiede zwischen den mittelost-europäischen Ländern. Drei allgemeine Unterschiede erscheinen besonders hervorhebens-wert: Interessenvermittlung durch das Parteiensystem: Das polnische Parteiensystem ist wie

in keinem anderen mittelosteuropäischen Land durch die Konfliktlinie zwischen den ehemaligen sozialistischen Systemparteien und der Systemopposition gekennzeichnet. Diese Konfliktkonstellation überlagert sozioökonomische Konflikte und führt regel-mäßig zu Regierungskoalitionen, die sowohl einen gewerkschaftlichen als auch einen liberalen Flügel beinhalten. Das klarste Gegenbeispiel ist Tschechien mit einer klar nach sozioökonomischen Konfliktlinien geordneten Parteilandschaft (vgl. Kitschelt et al. 1999: 385ff).

Rolle des tripartistischen Dialogs: Während die meisten mittelosteuropäischen Länder bereits 1990 tripartistische Gremien installierten, wurde in Polen erst 1994 ein ent-sprechendes Gremium geschaffen. Zudem ist die Zeit einer stärkeren Relevanz des Tripartismus in Polen auf die Jahre 1994-1997 begrenzt, während tripartistische Ko-operation in anderen Ländern eine deutlich größere Rolle spielte – obgleich der Tripar-tismus in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre in ganz Mittelosteuropa eine Krise erleb-te (Avdagic 2003).

Rolle der Gewerkschaften: Die Tatsache, dass das sozialistische Regime in Polen maßgeblich durch die Gewerkschaftsbewegung Solidarność gestürzt wurde, hat zu ei-ner im mittelosteuropäischen Vergleich einzigartigen Rolle der Gewerkschaften ge-führt. Zum einen wirkte sich dieses Erbe in einer starken Politisierung und parteipoliti-schen Einbindung der Gewerkschaften aus, zum anderen resultierte es in einer bis heu-te anhaltenden politischen Spaltung der Gewerkschaften zwischen ehemaligen Sys-tem- und Oppositionsgewerkschaften. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass sich ne-ben dieser Spezifik auch in Polen der allgemein mittelosteuropäische Trend einer Ab-nahme des gewerkschaftlichen Organisierungsgrades durchsetzt.

Trotz dieser Spezifika der polnischen Situation gibt es allerdings einige Gemeinsamkeiten zwischen den mittelosteuropäischen Ländern, die es nahe legen, dass die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zwar nicht verallgemeinert werden können, aber dennoch für allgemeine und vergleichende Analysen der Entwicklung in Mittelosteuropa interessant sind. Die Transformationsstaaten standen alle vor der Herausforderung, innerhalb kurzer Zeit eine neue Form der Arbeitsregulierung zu schaffen, was sowohl die Regulierung des Beschäftigungsverhältnisses als auch die wohlfahrtsstaatliche Absicherung der mit Lohnar-beit verbundenen Risiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Alter beinhaltet. Die poten-tiellen Konfliktthemen ähneln sich also. Vergleichende Studien zeigen zudem – durchaus überraschenderweise –, dass es trotz unterschiedlicher Transformationspfade, institutionel-ler Rahmenbedingungen und Akteurskonstellationen auch Ähnlichkeiten der politischen Entwicklung gibt (vgl. Riboud et al. 2002; Müller 2003; Orenstein 2000). Aber gibt es ein

2 So ist die Präsenz von Gewerkschaften im Politikfeld Arbeit und Soziales deutlich stärker als etwa in der Wirt-schafts- oder Finanzpolitik. Innerhalb aller Parlamentsfraktionen scheint es eine klare Arbeitsteilung zu geben: Gewerkschaftsnahe Politiker sitzen im Ausschuss für Sozialpolitik, liberale und konservative Politiker werden in die Ausschüsse für Wirtschaftspolitik und für öffentliche Finanzen entsandt.

Page 23: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit 25

gemeinsames Muster der Entwicklung der Interessenvertretungssysteme? Diese Frage wird am Ende der Studie aufgegriffen werden. 1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit Ansatz und Aufbau Der Untersuchungsansatz der vorliegenden Studie beruht auf einem modularen Begriffs-rahmen, der mehrere theoretische Ansätze zur Analyse von sozialen Konfliktlinien, von Mechanismen der Interessenvermittlung in Organisationen und von Entscheidungssystemen kombiniert. Fritz W. Scharpf (1997) hat die Nutzung von modularen Begriffsrahmen für die Untersuchung politischer Entscheidungssysteme empfohlen, da es für die Analyse dieser komplexen Phänomene keine befriedigende allgemeine Theorie, aber eine Reihe von par-tiellen Theorien zur Erklärung einzelner Elemente der Entscheidungssysteme gibt. Ein modularer Begriffsrahmen enthält eine Zusammenstellung der wichtigsten Untersuchungs-variablen sowie der partiellen Theorien, mit denen die Entwicklung dieser Variablen erklärt werden kann. Der Vorteil eines Begriffsrahmens gegenüber einer allgemeinen Theorie ist die Fähigkeit, komplexe Prozesse und Phänomene zu erfassen, während gerade allgemeine Theorien mit dem Anspruch einer deduktiven Hypothesenableitung oftmals zu einer „heroi-schen“ Vereinfachung des Untersuchungsgegenstandes gezwungen sind. Der Nachteil be-steht aufgrund des pragmatischen Aufbaus des Begriffsrahmens in einer begrenzten Fähig-keit zur Bildung von Hypothesen und zur Formulierung von Ergebnissen mit Allgemein-gültigkeitscharakter sowie in der Tolerierung von „Freiheitsgraden“ des Untersuchungsge-genstandes, die nur interpretativ oder narrativ beseitigt werden können.

Der modulare Begriffsrahmen der vorliegenden Arbeit wird im ersten Kapitel vorge-stellt. Hier werden die Theoriemodule zur Analyse des Bezugsproblems des Politikfelds „Arbeit und Soziales“, der zentralen Konfliktlinien, der Politikfeldorganisationen sowie der Entscheidungsmechanismen entwickelt. Für die Analyse der Bezugsprobleme des Politik-feldes wird auf marxistische Theorien zurückgegriffen, die die Regulierung von Lohnarbeit und die damit verbundene Konfliktlinie zwischen Kapital und Arbeit herausstellen. Für die Frage der Übertragung von Interessen der Konfliktgruppen im Politikfeld werden die De-batten über die „logic of collective action“ und organisationssoziologische Ansätze zur Vermittlung zwischen der System- und der Mitgliedslogik in Organisationen herangezogen. Schließlich werden Ansätze zur Analyse von Politikfeldnetzwerken und insbesondere Kon-zepte des politischen Tauschs als Module für die Untersuchung der Entscheidungsprozesse im Politikfeld vorgestellt.

Der erste Schritt der empirischen Analyse findet sich im dritten Kapitel. Hier wird zu-erst die Frage nach der Relevanz eines Klassenkonflikts über Grundpositionen der Arbeits- und Sozialpolitik gestellt und beantwortet. Anschließend werden die Selektion und Formie-rung der sozialen Interessen innerhalb der Politikfeldorganisationen untersucht. Es werden die wichtigsten Akteure des Politikfeldes identifiziert, darunter Gewerkschaften, Wirt-schaftsverbände, politische Parteien, Regierung und Behörden. Es wird gefragt, welche soziale Basis sie repräsentieren, über welche Handlungsressourcen sie verfügen, welche grundlegenden „belief systems“ ihre Strategien bestimmen und wie die Balance zwischen der Mitglieds- und der Systemlogik in diesen Organisationen gestaltet ist.

Page 24: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

26 1 Einleitung

Das vierte Kapitel konzentriert sich auf eine historische Darstellung und Analyse der Entwicklung der Arbeits- und Sozialpolitik zwischen 1989 und 2005 und der dazugehöri-gen Konflikte. Den Schwerpunkt bildet die Untersuchungsperiode dieser Arbeit zwischen 1993 und 2001. Es kommt dabei darauf an, die spezifischen Problem- und Konfliktlagen der Arbeits- und Sozialpolitik dieser Zeit herauszuarbeiten und die Politikentwicklung vor dem Hintergrund der Durchsetzung von unterschiedlichen sozialen Interessen zu interpre-tieren.

Im fünften Kapitel stehen die Analyse von Entscheidungsprozessen und der Begriff des Einflusses im Zentrum. Es werden verschiedene Einflussindikatoren vorgestellt und in der empirischen Analyse angewendet. Der Einfluss von Akteuren und der Charakter der Entscheidungsprozesse werden im Vergleich zweier Legislaturperioden und zweier zentra-ler Gesetzgebungsprojekte (der Arbeitsrechts- und der Rentenreform) untersucht.

Eine Anmerkung zur Forschungsstandsdiskussion ist nötig. Aus darstellungsprakti-schen Gesichtspunkten wurde darauf verzichtet, den gesamten Forschungsstand in einem eigenen Kapitel zu diskutieren und der Analyse voranzustellen. Eine Trennung der For-schungsstandsdiskussion und der eigenen Analyse erschien zum einen als unfruchtbar und zum anderen aufgrund des modularen Begriffsrahmens unpraktikabel. Die Forschungsdis-kussionen bezüglich theoretischer Fragen werden im zweiten Kapitel bei der Entwicklung des Begriffsrahmens der Arbeit dargestellt und ausgewertet. Die Darstellung des für die empirische Analyse relevanten Forschungsstandes ist in die jeweiligen empirischen Unter-suchungsschritte eingebaut. Empirische Grundlagen der Arbeit Die vorliegende Arbeit beruht auf mehreren empirischen Quellen: Der eigenen Erhebung von Daten, der Auswertung vorhandener Datenquellen und der Nutzung von Sekundärlite-ratur. Die erhobenen Daten und die anderen genutzten Datenquellen werden an verschiede-nen Stellen der Argumentation mit jeweils unterschiedlichem Fokus und unterschiedlichen Methoden ausgewertet. Um Doppeldarstellungen der Datengrundlage zu vermeiden und um eine übersichtliche und transparente Darstellung zu schaffen, werden im Folgenden die genutzten Daten und die Methoden ihrer Erhebung ausführlich vorgestellt. Interviews mit Politikfeldakteuren Das Herz der in der Untersuchung genutzten Daten sind eigene Interviews mit Politikfeld-akteuren. Im Zeitraum vom Juni 2004 bis Oktober 2005 wurden insgesamt 170 Interviews mit Vertretern der als relevant klassifizierten Politikfeldakteure durchgeführt. Es handelte sich um: Fünf offene, leitfadengestützte Interviews mit Vertretern zentraler Politikfeldakteure

(Zwei Vertreter der Regierung, zwei Gewerkschaftsvertreter, ein Vertreter eines Wirt-schaftsverbandes),

Page 25: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit 27

165 standardisierte Fragebogeninterviews mit den Vertretern der als relevant identifi-zierten Politikfeldakteure zur Untersuchung des Politikfeldnetzes in den beiden Legis-laturperioden 1993-1997 und 1997-2001.

Gegenstand der fünf offenen, leitfadengestützten Interviews waren Hintergrund- und Kon-textinformationen über den Ablauf der Verhandlungen, Auseinandersetzungen und Ent-scheidungen bei zentralen Gesetzgebungsprojekten in der Arbeits- und Sozialpolitik im Untersuchungszeitraum. In den 165 standardisierten Fragebogeninterviews wurden die folgenden Themenbereiche behandelt: Das Interesse der Organisationen an Themenfeldern und Streitfragen des Politikfeldes

„Arbeit und Soziales“, Das Interesse und die Präferenzen der Organisationen bezüglich der wichtigsten Ge-

setzesprojekte im Politikfeld „Arbeit und Soziales“, Das Interesse und die Präferenzen der Organisationen bezüglich der Streitfragen bei

zwei ausgewählten, zentralen Gesetzesprojekten, der Reform des Arbeitrechts und des Rentensystems,

Die Einschätzung des Einflusses und der Machtressourcen von Politikfeldakteuren, Die Kommunikationsbeziehungen der Organisationen mit anderen Politikfeldakteuren,

d.h. der Empfang von wichtigen Informationen und das Senden von wichtigen Infor-mationen zwischen Politikfeldakteuren,

Allgemeine Angaben über die Organisationen und ihre Ressourcen. Der verwendete Fragebogen ist in der am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin verfügbaren Dissertation aufgeführt, aus Platzgründen wurde auf seinen Abdruck verzich-tet. Seine Konstruktion wurde an die von Laumann/Knoke (1987), König (1992) und Pap-pi/König/Knoke (1995) bei vergleichbaren Untersuchungen genutzten Fragebögen ange-lehnt, nicht zuletzt um Vergleichsmöglichkeiten bei der Datenauswertung zu schaffen. Die erhobenen Daten werden im Detail an jenen Stellen der Argumentation erläutert, wo sie benutzt werden.

Die meisten Interviews wurden persönlich durchgeführt, nur in wenigen Fällen füllten die Interviewpartner die Fragebögen alleine aus. Interviewt wurden Vertreter des Führungs-stabes der Politikfeldakteure, die als Experten für die Politik ihrer Organisationen dienen konnten. Bei der Auswahl der Interviewpartner wurde darauf geachtet, Personen zu identi-fizieren, die während der Zeit, zu der sie befragt wurden, die jeweilige Organisation reprä-sentierten, da die richtige Auswahl der Experten von kritischer Bedeutung für die Gültig-keit der Daten war. 67% der befragten Personen arbeiteten immer noch für die gleiche Or-ganisation, 33% hatten die Arbeitsstelle gewechselt oder befanden sich im Ruhestand. Da es für die Vergleichszwecke darauf ankam, die Daten getrennt für die Legislaturperioden 1993-1997 und 1997-2001 zu erheben, wurden in vielen Fällen zwei Interviews mit der gleichen Person durchgeführt, da sie während der beiden untersuchten Legislaturperioden die jeweilige Organisation repräsentierte. Hinter der Zahl von 165 Fragebogeninterviews verbirgt sich also eine niedrigere Zahl von interviewten Personen. Tabelle 1 stellt die Funk-tionen der interviewten Personen dar.

Page 26: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

28 1 Einleitung

Tabelle 1: Funktionen der befragten Personen nach Organisationszugehörigkeit

Regierung Behörde Parteien Gewerk. Wirtschaft Andere Vorsitzender Vorstandsmitglied Büroleiter Referent Experte3 Abteilungsleiter Staatssekretär Minister Abgeordneter

- - - - -

45% 32% 23%

-

22% 26%

- 4%

- 48%

- - -

- - - - - - - -

100%

75% 25%

- - - - - - -

28% 19% 14%

- 10% 29%

- - -

37% 44% 19%

- - - - - -

Interviews 31 23 18 45 21 27 Auswertung der Presse und der Parlamentsdokumentation zur Identifikation der Politik-feldakteure Chronologisch vor der Durchführung der Interviews lag die Auswahl der relevanten Poli-tikfeldakteure. Den Ansatzpunkt dazu lieferte eine Definition des Politikfeldes als eines institutionalisierten sozialen Systems kollektiver Akteure, wie sie im zweiten Kapitel erläu-tert und begründet wird. Zum einen wird in der vorliegenden Arbeit davon ausgegangen, dass Organisationen und nicht Individuen die ausschlaggebenden Akteure bei der Politik-formulierung sind. Zum zweiten wird davon ausgegangen, dass es keine thematischen Ab-grenzung a priori der Politikfelder gibt, dass vielmehr die Politikfelder am sinnvollsten durch das Kriterium der gegenseitigen Relevanz der Akteure definiert werden. Zu einem Politikfeld gehören also alle Akteure, deren Beteiligung an dem Politikfeld über einzelne Interventionen hinausgeht und die daher systematisch von anderen Akteuren im Politikfeld in Rechnung gestellt werden müssen. Drei grundlegende Möglichkeiten der Beteiligung wurden bei der Analyse berücksichtigt: (1) Formelle Entscheidungsautorität, d.h. Zustän-digkeit für den Gesetzgebungsprozess in der Regierung und im Parlament, (2) Teilnahme an der Arbeit der Parlamentsausschüsse im Gesetzgebungsprozess und (3) öffentliche Stel-lungnahme zu Gesetzesprojekten und zu politischen Fragen im Politikfeld „Arbeit und Soziales“.

Die Suche nach Akteuren begann bei dem institutionellen Kern des Politikfeldes: Der Regierung und dem Parlament. Als relevante Akteure wurden im ersten Schritt das zustän-dige Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik (Ministerstwo Pracy i Polityki Społecznej, MPIPS4) sowie die im Parlament vertretenen Parteien aufgefasst. Im Falle der Parteien wurden nur die Fraktionen als Akteure berücksichtigt. Diese Herangehensweise unterschei-det sich von dem von Pappi, König und Knoke (1995) für die BRD und die USA gewählten Vorgehen, das neben den Fraktionen auch die Ausschussvertretungen der Parteien sowie

3 Im Falle von zwei Wirtschaftsverbänden war es nicht möglich, den gewünschten Interviewpartner zu sprechen. Es wurden aber Interviews mit zwei Personen durchgeführt, die durch andere Interviewpartner als gute Kenner dieser Organisationen empfohlen wurden. 4 In der Legislaturperiode 2001-2005 wurde das Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik verschmolzen mit dem Wirtschaftsministerium, ab 2005 fand wieder eine Trennung statt.

Page 27: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit 29

Parteizentralen als eigenständige Akteure behandelt. Auf eine solche Differenzierung wur-de verzichtet, da sich aufgrund der Zahl von vier relevanten Ausschüssen die Zahl von Interviews vervielfacht hätte und schwierig zu realisieren gewesen wäre. Die Parteizentra-len wurden nicht als eigenständige Akteure behandelt, da sie in Polen gegenüber den Frak-tionen weit weniger Eigengewicht besitzen als etwa in Deutschland.

Im zweiten Schritt zur Identifikation der relevanten Politikfeldakteure wurden die Anwesenheitslisten der Sitzungen der relevanten Parlamentsausschüsse ausgewertet. Die relevanten Parlamentsausschüsse sind der Ausschuss für Sozialpolitik (Komisja Polityki Społecznej) sowie einige Sonderausschüsse, die sich im Untersuchungszeitraum mit Einzel-fragen der Arbeits- und Sozialpolitik befassten. Dies waren die Sonderausschüsse zur Re-form des Arbeitsrechts (Komisja Nadzwyczajna do spraw Kodeksu Pracy), zum Pakt über das Staatsunternehmen in der Restrukturierung (Komisja Nadzwyczajna do spraw Paktu o Przedsiębiorstwie Państwowym w Trakcie Przekształceń) und zur Reform des Sozialversi-cherungssystems (Komisja Nadzwyczajna do spraw Reformy Systemu Ubezpieczeń Społecznych). Die beiden ersten Sonderausschüsse waren während der Legislaturperiode 1993-1997 tätig, der letztgenannte begann seine Arbeit am Anfang 1997 und beendete sie 2001.

Der Zugang von Interessenorganisationen zum Parlament unterschied sich in Polen während der gesamten 1990er Jahre vom in Deutschland üblichen Muster der Anhörung. Die Ausschüsse des polnischen Parlaments veranstalteten keine Anhörungen, zu denen externe Akteure eingeladen werden, vielmehr nahmen auch nicht-parlamentarische Akteure direkt an den Beratungen der Ausschüsse teil. Da die Sitzungsprotokolle der Ausschüsse des polnischen Parlaments öffentlich zugänglich sind, konnten die mitwirkenden Akteure leicht ermittelt werden. Zwischen 1993 und 2001 nahmen neben den Abgeordneten Vertre-ter von 210 Organisationen an den Diskussionen der hier relevanten Ausschüsse teil, von denen aber eine Mehrheit nur ein oder zwei Mal auftrat. Als Kriterium für die Relevanz der Akteure wurde an diesem Punkt eine mindestens dreimalige Teilnahme an den Ausschuss-beratungen festgelegt. Die Praxis des Zugangs von Interessenorganisationen zum Parlament wurde in Polen übrigens im Juli 2005 mit dem „Gesetz über Lobbyingtätigkeit im Gesetz-gebungsprozess“ (ustawa o działalności lobbingowej w procesie stanowienia prawa) ver-ändert, das ein formalisiertes Anhörungsverfahren einführte.

Nach dem Kriterium der formellen Entscheidungsautorität wurden neben dem Ministe-rium für „Arbeit und Soziales“ sowie den im Parlament vertretenen Parteien auch Mitglie-der der Tripartistischen Kommission ausgewählt. Die Tripartistische Kommission existiert in Polen seit 1994 und wird bei allen arbeits- und sozialpolitischen Gesetzesakten konsul-tiert.

Um eine zu parlamentszentrierte Sichtweise auf das Politikfeld zu vermeiden, wurden als letzte Form der Beteiligung an den Entscheidungsprozessen die öffentlichen Stellung-nahmen der Organisationen zu Fragen der Arbeits- und Sozialpolitik herangezogen. Als Quelle dienten Artikel der Gazeta Wyborcza, der größten polnischen Tageszeitung, zur Arbeits- und Sozialpolitik im Zeitraum zwischen Oktober 1993 und September 2001. Mit den Stichwörtern Arbeitgeberverband, Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarkt, Arbeitspolitik, Be-schäftigung, Diskriminierung, Gewerkschaft, Lohn, Rente, Sozialleistung, Sozialpolitik und Tarifvertrag wurden 1.478 Artikel aus dem Zeitraum 1.10.1993-30.9.2001 zur Auswertung

Page 28: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

30 1 Einleitung

ausgewählt.5 Die Stichwörter wurden allgemein gehalten, um Artikel zu allen im Parlament behandelten arbeits- und sozialpolitischen Gesetzesvorhaben erfassen zu können und zugleich auch neue und im Parlament nicht behandelte Themen nicht auszuschließen. Die ausgewählten Artikel wurden nach den folgenden Kriterien ausgewertet: Welcher Teilbereich des Politikfelds „Arbeit und Soziales“ ist Gegenstand? Welche Streitfragen des Politikfelds „Arbeit und Soziales“ sind Gegenstand? Auf welche Gesetzesvorhaben wird Bezug genommen? Welche Akteure werden genannt?

Als Kriterium der Teilnahme an der öffentlichen Debatte wurde die Häufigkeit der Nen-nung von Akteuren herangezogen. Als relevante Akteure wurden Organisationen ausge-wählt, die mindestens fünf Mal im Laufe einer Legislaturperiode in Berichten zur Arbeits- und Sozialpolitik genannt wurden.6

Insgesamt ergab sich eine Liste von 88 (Legislaturperiode 1993-1997) bzw. 89 (Legis-laturperiode 1997-2001) Akteuren. Die Akteursliste wurde schließlich in den durchgeführ-ten Interviews einer Prüfung unterzogen. Alle Interviewpartner wurden gefragt, welche Organisationen aus der vorgelegten Liste relevanten Einfluss im Politikfeld „Arbeit und Soziales“ hatten und ob einflussreiche Organisationen auf der Liste fehlen. Auf die Nach-frage nach fehlenden Organisationen wurden einige weitere Organisationen genannt, die aber nur eine oder zwei Nennungen erhielten, so dass die Ergebnisse als eine Bestätigung der vorgenommenen Akteursauswahl interpretiert und keine weiteren Akteure in die Liste aufgenommen wurden.

Im Falle von sechs der ausgewählten 88 bzw. 89 Akteure konnten keine Interviews re-alisiert werden, da entweder die jeweiligen Organisationen nicht mehr existierten und kein Kontakt zu ihren früheren Repräsentanten hergestellt werden konnte, oder die Vertreter dieser Organisationen bei der Kontaktaufnahme glaubhaft versicherten, dass ihr Interesse am Politikfeld „Arbeit und Soziales“ marginal sei, bzw. ein Interview als überflüssig ab-lehnten. Die marginale Rolle dieser Organisationen wurde durch die befragten Akteure dadurch bestätigt, dass keine der sechs nicht befragten Organisationen von mehr als drei Vertretern der restlichen 82 bzw. 83 Akteure als eine Organisation mit relevantem Einfluss im Politikfeld bezeichnet wurde. Die Liste der befragten Politikfeldakteure findet sich im Anhang. Auswertung der Presse und der Parlamentsdokumentation zur Identifikation der wichtigs-ten Streitfragen und Gesetzesprojekte in der Untersuchungsperiode Zur Vorbereitung der Interviews und der Analyse wurde angestrebt, die wichtigsten Streit-fragen und Gesetzesprojekte des Politikfeldes empirisch stichhaltig festzustellen. Den ers- 5 Aufgrund des allgemeinen Charakters der Stichwörter ergab die Recherche eine riesige Fülle von Artikeln, aus denen jene ausgewählt wurden, bei denen die Überschrift darauf hindeutete, dass sich der Artikel schwerpunktmä-ßig mit Fragen der Arbeits- und Sozialpolitik auseinandersetzt. 6 Die quantitativen Schwellenkriterien für die Auswahl der Akteure wurden nach pragmatischen Gesichtspunkten gewählt: Es wurde nach Werten geguckt, die zu einem deutlichen Sprung in der Zahl der ausgewählten Akteure führen. Erst ab dem Kriterium einer dreimaligen Teilnahme an Ausschusssitzungen oder einer fünfmaligen Er-wähnung in der Presse ergab sich eine merkliche Reduktion der Zahl der Akteure.

Page 29: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

1.2 Ansatz, Aufbau und empirische Grundlagen der Arbeit 31

ten Schritt für die Feststellung der wichtigsten Gesetzesprojekte bildete wie im Fall der Akteursauswahl die Untersuchung der Parlamentsdokumentation. Zuerst wurden alle in den relevanten Ausschüssen im Untersuchungszeitraum behandelten Gesetzesprojekte ausge-wertet und Kurzzusammenfassungen angelegt. Es handelte sich um 88 Gesetzesprojekte in der Legislaturperiode 1993-1997 und 138 Gesetzesprojekte in der Legislaturperiode 1997-2001. Als zweiter Schritt wurde eine Presseauswertung vorgenommen, um die Gesetzespro-jekte nach Wichtigkeit zu ordnen und auszuwählen. Es handelte sich um jene Presseauswer-tung, deren Methoden bereits im vorausgegangenen Abschnitt erläutert wurden. In 1.478 Artikeln der Tageszeitung Gazeta Wyborcza aus dem Zeitraum 1.10.1993-30.9.2001 wurde die Zahl der Nennungen der arbeits- und sozialpolitischen Gesetzesprojekte erhoben. Eine Schwelle von mindestens drei Pressenennungen führte zu einer relevanten Reduktion der Zahl der Gesetzesprojekte und wurde als Relevanzkriterium ausgewählt. Auf der Basis dieses Kriteriums wurden je 27 Gesetzesprojekte für beide Legislaturperioden ausgewählt.

Neben der Auswahl der wichtigsten Gesetzesprojekte sollten die wichtigsten Streitfra-gen des Politikfeldes empirisch identifiziert werden, um jene Teile der politischen Diskus-sion zu erfassen, die nicht unmittelbar in Gesetzgebungsprozesse münden. Auch für dieses Ziel wurde die oben dargestellte Presseauswertung genutzt. Für jeden ausgewerteten Artikel wurden die behandelten Streitfragen notiert. Daraus resultierte eine große Zahl von Streit-fragen, die in mehreren Iterationsschritten auf eine handhabbare Größenordnung reduziert wurde. Um einen Vergleich mit den Ergebnissen anderer Studien möglich zu machen, wur-de dem Vorschlag von Pappi, König und Knoke (1995: 123) gefolgt und eine Reduktion bzw. Verallgemeinerung auf etwa 50 Streitfragen angestrebt. In den Iterationsschritten wurden Streitfragen mit den wenigsten Nennungen in der Presse gestrichen und eng zu-sammenhängende Streitfragen zusammengefasst, bis eine Zahl von 55 Streitfragen erreicht war, die als ausreichend klein angesehen wurde. Bei der Zusammenfassung von eng ver-wandten Streitfragen galt das Kriterium eines möglichst geringen Informationsverlustes. Die pragmatische Festlegung der Zahl von Streitfragen sowie die Auswahl dieser Streitfra-gen enthalten also durchaus einen „subjektiven“ Faktor: Was für einen Forscher ein kleiner Teilaspekt einer Streitfrage ist, ist für einen anderen vielleicht eine wichtige eigenständige Frage. Die Streitfragen werden im vierten Kapitel behandelt. Die Liste der Streitfragen wurde aus Platzgründen nicht abgedruckt, findet sich aber in der Dissertation am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Auswertung der Parlamentsdokumentation zur Identifikation der wichtigsten Streitfragen der Arbeitsrechts- und der Rentenreform Als Vorbereitung der Interviews und der Analyse der beiden im Detail untersuchten Geset-zesprojekte der Arbeitsrechtsreform von 1996 und der Rentenreform von 1997 war beab-sichtigt, die wichtigsten Streitfragen empirisch zu bestimmen. Nach einer Durchsicht der Pressequellen stellte sich heraus, dass die Qualität der Presseberichterstattung dazu nicht ausreichte. Als beste Quelle erwies sich die Parlamentsdebatte zu beiden Gesetzesprojek-ten. Die Wortbeiträge in der Debatte wurden ausgewertet und die dabei auftretenden Streit-fragen notiert. Aufgrund der Häufigkeit der Nennung von Streitfragen in der Parlamentsde-batte sowie den aus den Leitfadeninterviews erhaltenen Hintergrundinformationen wurden schließlich die 24 wichtigsten Streitfragen der Arbeitsrechtsreform und die 31 wichtigsten

Page 30: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

32 1 Einleitung

Streitfragen der Rentenreform identifiziert. Übersichten mit den Streitfragen beider Geset-zesprojekte finden sich im fünften Kapitel. Nutzung von existierenden Datensätzen für die Untersuchung des Klassenkonflikts Für die Untersuchung der Frage nach der Relevanz eines Klassenkonflikts über Grundposi-tionen in der Arbeits- und Sozialpolitik sowie für die Analyse der sozialen Basis von Ge-werkschaften und Parteien wurden Daten des Polish General Social Survey (PGSS) für die Jahre 1992-2002 genutzt, die frei zugänglich sind. Es handelt sich um Umfragedaten, die vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Universität Warszawa (Instytut Studiów Społecznych Uniwersytetu Warszawskiego) erhoben werden (vgl. Cichomski/Jerzyński/ Zieliński 2002).

Page 31: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur Ahrne, Göran (1990), „Class and Society: A Critique of John Goldthorpe’s Model of Social Classes“,

in: Clark, Jon; Modgil, Celia; Modgil, Sohan (Hg.), John H. Goldthorpe. Consensus and Controversy, London/New York/Philadelphia: The Farmer Press, S.65-73

Agh, Attila (1998), The Politics of Central Europe, London: Sage Agnoli, Johannes; Brückner, Peter (1967), Die Transformation der Demokratie, Berlin: Voltaire

Verlag Akcja Wyborcza Solidarność (AWS) (1997), „Program Akcji Wyborczej Solidarność“, in:

Słodkowska, Inka; Dołbakowska, Magdalena (Hg.), Partie i ich programy. Wybory 1997, Warszawa: ISP PAN, S.99-109

Alba, Richard D. (1973), „A Graph-Theoretic Definition of a Sociometric Clique“, in: Journal of Mathematical Sociology, Vol.1, Nr.3, S.113-126

Altvater, Elmar (1975), „Wertgesetz und Monopolmacht“, in: Argument Sonderband 6: Zur Theorie des Monopols. Staat und Monopole (1), Berlin: Argument, S.129-198

Ders. (1992), Die Zukunft des Marktes, Münster: Westfälisches Dampfboot Avdagic, Sabina (2003), „Accounting for Variations in Trade Union Effectiveness: State-Labor

Relations in East Central Europe“, MPIfG Discussion Paper 03/6, Köln: MPIfG Bachmann, Klaus (2001), Polens Uhren gehen anders. Warschau vor der Osterweiterung der

Europäischen Union, Stuttgart/Leipzig: Hohenheim Bachrach, Peter; Baratz, Morton S. (1962), „Two Faces of Power“, in: American Political Science

Review, Nr.4, Vol.56, S.947-952 Dies. (1963), „Decisions and Nondecisions: An Analytical Framework“, in: American Political

Science Review, Nr.3, Vol. 57, S.632-642 Bączkowski, Andrzej (1994), „Projekt nowelizacji Kodeksu Pracy“, in: Polityka Społeczna, Nr. 9,

Vol.21, S.1-5 Bain, George Sayers; Elsheikh, Farouk (1976), Union Growth and the Business Cycle. An

Econometric Analysis, Oxford: Blackwell Balcerowicz, Leszek (1995), Socialism, Capitalism, Transformation, Budapest: Central European

University Press Baumann, Zygmunt (1994), „After the Patronage State: A Model in Search of Class Interests“, in:

Bryant, Christopher G.A.; Mokrzycki, Edmund (Hg.), The New Great Transformation? Change and Continuity in East-Central Europe, London: Routledge, S.14-35

Beerhorst, Joachim (2005), „Kritik der Intermediaritätsthese“, in: Industrielle Beziehungen, Nr.2, Vol.12, S.178-188

Bergmann, Joachim (2005), „Kontroverse über eine alternde Kategorie“, in: Industrielle Beziehungen, Nr.2, Vol.12, S.196-198

Beskid, Lidia (2000), „O materialnym rozwarstwieniu społeczeństwa polskiego“, in: Domański, Henryk; Ostrowska, Antonina; Rychard, Andrzej (Hg.), Jak żyją Polacy?, Warszawa: IFiS PAN, S.215-232

Von Beyme, Klaus (1997), „Funktionenwandel der Parteien in der Entwicklung von der Massenmitgliederpartei zur Partei der Berufspolitiker“, in: Gabriel, Oscar W.; Niedermayer, Oskar; Stöss, Richard (Hg.), Parteiendemokratie in Deutschland, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S.359-382

Page 32: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

308 Literatur

Bezpartyjny Blok Wspierania Reform (BBWR) (1993), „Program Bezpartyjnego Bloku Wspierania Reform“, in: Słodkowska, Inka (2001), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, S. 307-348

Blau, Peter M. (1964), Exchange and Power in Social Life, New York: Wiley Błędowski, Piotr (1998), „Pomoc społeczna w Polsce w latach dziewięćdziesiątych“, in: Polityka

Społeczna, Nr.7, Vol.25, S.15-20 Börzel, Tanja (2000), „Why There Is No ‛Southern Problem’: On Environmental Leaders and

Laggards in the European Union“, in: Journal of European Public Policy, Nr.1, Vol.7, S.141-162 Börzel, Tanja; Risse, Thomas (2000), „When Europe Hits Home: Europeanization and Domestic

Change“, in: European Integration Online Papers, available at http://eiop.or.at/eiop/texte/2000-015a.htm

Bogucka, Teresa (1991), „Druga Solidarność“, in: Gazeta Wyborcza, 2.2.1991 Bohle, Dorothee (1999), „Der Pfad in die Abhängigkeit? Eine kritische Bewertung

institutionalistischer Beiträge in der Transformationsdebatte“, WZB Discussion Paper FS I 99-103, Berlin: WZB

Dies. (2002), Europas neue Peripherie. Polens Transformation und transnationale Integration, Münster: Westfälisches Dampfboot

Dies. (2006), „Race to the bottom? Die Dynamik der Konkurrenzbezieungen in der erweiterten EU”, in: Prokla, Nr.3, Vol.36, S.343-360

Borgatti, Stephen P.; Everett, Martin G.; Freeman, Linton C. (2002), Ucinet 6 for Windows, Columbia: Analytic Technologies

Bowles, Samuel; Gintis Herbert (1990), „Umkämpfter Tausch“, in: Prokla, Nr.81, Vol.20, S.8-65 Brodocz, André (1996), „Strukturelle Kopplung durch Verbände“, in: Soziale Systeme, Nr.2, Vol.2,

S.361-387 Brusis, Martin (1993), „Privatisierungskonflikte in Polen, Ungarn und der ehemaligen ČSFR“, in:

Osteuropa, Nr.7, Vol.43, S.678-686 Ders. (2005) „European Union enlargement and the Europeanisation of Eastern Europe: research

puzzles and policy issues“, in: Mansfeldová, Zdenka; Sparschuh, Vera; Wenninger, Agnieszka (Hg.), Patterns of Europeanisation in Central and Eastern Europe, Hamburg: Krämer, S.21-38

Bugajski, Janusz (2002), Political Parties of Eastern Europe. A Guide to Politics in the Post-Communist Era, Armonk: ME Sharpe

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2005), Statistisches Taschenbuch 2005, Berlin: Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Carlin, Wendy; Soskice, David (1990), Macroeconomics and the Wage Bargain, Oxford: Oxford University Press

Cawson, Alan (1986), Corporatism and Political Theory, New York/London: Basil Blackwell Centers, Richard (1949), The Psychology of Social Classes, Princeton: Princeton University Press Chmaj, Marek (1998), „Rząd Tadeusza Mazowieckiego“, in: Chmaj, Marek; Żmigrodzki, Marek

(Hg.), Gabinety koalicyjne w Polsce w latach 1989-1996, Lublin: Wydawnictwo Uniwersytetu Marii Curie-Skłodowskiej, S.31-50

Cichomski, Bogdan; Jerzyński, Tomasz; Zieliński, Marcin (2002), Polskie Generalne Sondaże Społeczne: Skumulowany komputerowy ziór danych 1992-2002, Warszawa: Instytut Studiów Społecznych UW

Cirtautas, Arista Maria (1994), „In Pursuit of the Democratic Interest: The Institutionalization of Parties and Interests in Eastern Europe“, in: Bryant, Christopher G.A.; Mokrzycki, Edmund (Hg.), The New Great Transformation? Change and Continuity in East-Central Europe, London: Rouledge, S.36-57

Clark, Terry Nichols; Lipset, Seymour Martin (1991), „Are Social Classes Dying?“, in: International Sociology, Nr.4, Vol.6, S.397-410

Clegg, Hugh (1976), Trade Unionism under Collective Bargaining, Oxford: Basil Blackwell Coleman, James (1990a), Foundations of Social Theory, Cambridge/London: Harvard University

Press

Page 33: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 309

Ders. (1990b), „Forms of Rights and Forms of Power“, in: Marin, Bernd (Hg.), Generalized Political Exchange. Antagonistic Cooperation and Integrated Policy Circuits, Frankfurt am Main: Campus, S.119-149

Cox, Terry; Mason, Bob (2000), „Interest Groups and the Development of Tripartism in East Central Europe“, in: European Journal of Industrial Relations, Nr.3, Vol.6, S.325-347

Crouch, Colin (1990), „Generalized Political Exchange in Industrial Relations in Europe during the Twentieth Century“, in: Marin, Bernd (Hg.), Governance and Generalized Exchange. Self-Organizing Policy Networks in Action, Frankfurt am Main: Campus, S.69-116

Crouch, Colin; Finegold, David; Sako, Mari (2004), Are Skills the Answer? The Political Economy of Skill Creation in Advanced Industrial Countries, Oxford: Oxford University Press

Crowley, Stephen (2001), „Explaining Labor Quiescence in Post-Communist Europe: Historical Legacies and Comparative Perspective”, Central and Eastern Europe Working Paper No.55, Harvard: Center for European Studies

Crowley, Stephen; Ost, David (2001), „Making Sense of Labor Weakness in Postcommunism“, in: Crowley, Stephen; Ost, David (Hg.), Workers After Workers’ States, Oxford: Rowman and Littlefield, S.219-234

Cyert, Richard M.; March, James G. (1963), A Behavioral Theory of the Firm, Englewood Cliffs: Prentice Hall

Czada, Roland (1985), Neokorporatistische Politikentwicklung in Westeuropa. Politische Verbändeeinbindung und wirtschaftspolitische Strategien im internationalen Vergleich, Konstanz: Forschungsbericht an die Stiftung Volkswagenwerk

Cześnik, Mikołaj; Markowski, Radosław (2004), „Uwarunkowania budowy polskiego systemu partyjnego: Instytucje i procesy“, in: Jackiewicz, Irena (Hg.), Budowanie instytucji państwa 1989-2001. W poszukiwaniu modelu, Warszawa: Wydawnictwo Sejmowe, S.25-47

Dahl, Robert A. (1957), „The Concept of Power“, in: Behavioral Science, Nr.3, Vol.2, S.201-215 Ders. (1961), Who governs? Democracy and power in an Amercian city, New Haven: Yale

University Press Deppe, Rainer; Tatur, Melanie (1997), „Transformationssequenzen und Gewerkschaftskonstellationen

in Polen und Ungarn“, in: Dittrich, Eckhard; Fürstenberg, Friedrich; Schmidt, Gert (Hg.), Kontinuität und Wandel. Betriebe und Gesellschaften Zentraleuropas in der Transformation, München: Hampp, S.131-153

Dies. (2002), Rekonstitution und Marginalisierung. Transformationsprozesse und Gewerkschaften in Polen und Ungarn, Frankfurt am Main/New York: Campus

Diekmann, Andreas (1999), Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Reinbek: Rowohlt, 5. Auflage

Domański, Henryk (2000a), Hierarchie i bariery społeczne w latach dziewięćdziesiątych, Warszawa: ISP PAN

Ders. (2000b), On the Verge of Convergence: Social Stratification in Eastern Europe, Budapest: Central European University Press

Ders. (2002), Ubóstwo w społeczeństwach postkomunistycznych, Warszawa: ISP PAN Domański, Henryk; Sawiński, Zbigniew (1995), „Narzędzia międzykrajowych analiz

porównawczych: Klasyfikacja zawodów Erikson-Goldthorpe-Portocarero (EGP)“, in: Studia socjologiczne, Nr.3-4, Vol.34, S.41-68

Dies. (1996), „Polska Socjologiczna Klasyfikacja Zawodów (PSKZ-95). Propozycja badawcza“, in: Ask - Społeczeństwo. Badania. Metody, Nr.2, Vol.1

Domhoff, G. William (1996), State Autonomy or Class Dominance? Case Studies on Policy Making in America, New York: De Gruyter

Ekiert, Grzegorz; Kubik, Jan (1999), Rebellious Civil Society. Popular Protest and Democratic Consolidation in Poland, 1989-1993, Ann Arbor: University of Michigan Press

Emerson, Richard M. (1962), „Power-Dependence Relations“, in: American Sociological Review, Nr.1, Vol.27, S.31-41

Page 34: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

310 Literatur

Erikson, Robert; Goldthorpe, John H.; Portocarero, Lucienne (1979), „Intergenerational class mobility in three western European societies“, in: British Journal of Sociology, Nr.4, Vol.30, S.415-451.

Erikson, Robert; Goldthorpe, John H. (1993): The Constant Flux. A Study of Class Mobility in Industrial Societies, Oxford: Clarendon Press

Esping-Andersen, Gosta (1990), Three Worlds of Welfare Capitalism, Cambridge: Policy Press Esping-Andersen, Gosta; Korpi, Walter (1984), „Social Policy as Class Politics in Post-War

Capitalism“, in: Goldthorpe, John H. (Hg.), A New Handbook of Political Science, Oxford/New York: Oxford University Press, S.179-208

Esser, Hartmut (1996), Soziologie. Allgemeine Grundlagen, Frankfurt am Main/New York: Campus, 2. Auflage

Esser, Josef; Fach, Wolfgang; Väth, Werner (1983), Krisenregulierung, Frankfurt am Main: Suhrkamp

Evans, Geoffrey; Mills, Colin (1999), „Are There Classes in Post-Communist Societies? A New Approach to Identifying Class Structure“, in: Sociology, Nr.1, Vol.33, S.23-46

Fajertag, Guiseppe; Pochet, Phillipe (Hg.) (2000), Social Pacts in Europe – New Dynamics, Brüssel: OSE

Falkner, Gerda; Treib, Oliver; Hartlapp, Miriam; Leiber, Simone (2005), Complying with Europe. EU Harmonisation and Soft Law in the Member States, Cambridge: Cambridge University Press

Featherstone, Kevin; Radaelli, Claudio (2003), The Politics of Europeanization, Oxford: Oxford University Press

Fernandez, Roberto M.; Gould, Roger V. (1994), „A dilemma of state power: Brokerage and influence in the national health policy domain“, in: American Journal of Sociology, Nr.6, Vol.99, S.1455-1491

Ferner, Anthony; Hyman, Richard (Hg.) (1998), Changing Industrial Relations in Europe, Oxford: Blackwell

Florek, Ludwik (1994), „Konwencje i zalecenia MOP-u a ustawodawstwo polskie“, in: Polityka Społeczna, Nr.9, Vol. 21, S.5-10

Ders. (1999), „Polskie prawo pracy a standardy europejskie“, in: Polityka Społeczna, Nr. 8, Vol.27, S.9-13

Florek, Ludwik; Zieliński, Tadeusz (2003), Prawo pracy, Warszawa: Ch. Beck Freeman, Linton C. (1979), „Centrality in Social Networks: Conceptual Clarification“, in: Social

Networks, Nr.1, Vol.1, S.215-239 Friedberg, Erhard (1990), „Generalized Political Exchange, Organizational Analysis and Public

Policy“, in: Marin; Bernd (Hg.), Generalized Political Exchange. Antagonistic Cooperation and Integrated Policy Circuits, Frankfurt am Main: Campus, S.185-198

Frieske, Kazimierz; Machol-Zajda, Lucyna (1994), „Konflikty pracownicze w Polsce 1990-1993“, in: Polityka Społeczna, Nr.5/6, Vol.22, S.8-13

Fultz, Elaine; Ruck, Markus (2001), „Pension reform in central and eastern Europe: Emerging issues and patterns“, in: International Labour Review, Nr.1, Vol.140, S.19-41

Gąciarz, Barbara; Pańków, Włodzimierz (2001), Dialog społeczny po polsku – fikcja czy szansa, Warszawa: ISP PAN

Gamson, William A. (1990), The Strategy of Social Protest, Belmont: Wadsworth Press, 2. Auflage Ganzeboom, Harry (1993), EGP Recode: Data File, Utrecht: University of Utrecht Gardawski, Juliusz (1996), Poland’s Industrial Workers on the Return to Democracy and Market

Economy, Warszawa: Friedrich Ebert Stiftung Ders. (2000), „Robotnicy przemysłowi po pierwszej dekadzie transformacji: ciągłość i zmiana“, in:

Domański, Henryk; Ostrowska, Antonina; Rychard, Andrzej (Hg.), Jak żyją Polacy?, Warszawa: IFiS PAN, S.313-334

Ders. (2001a), Powracająca klasa. Sektor prywatny w III Rzeczpospolitej, Warszawa: IFiS PAN Ders. (2001b), „Związki zawodowe w zakładach pracy“, Komunikat Nr.104, Warszawa: CBOS

Page 35: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 311

Ders. (2003), „Związki zawodowe: Liczebność, skład, postawy“, Komunikat BS/55/2003, Warszawa: CBOS

Gardawski, Juliusz; Gąciarz, Barbara; Mokrzyszewski, Andrzej; Pańków, Włodzimierz (1999), Rozpad bastionu? Związki zawodowe w gospodarce prywatyzowanej, Warszawa: ISP

Gilejko, Leszek; Towalski, Rafał (2002), Partnerzy społeczni. Konflikty, kompromisy, kooperacja, Warszawa: Poltext

Główny Urząd Statystyczny (GUS) (1990ff), Rocznik Statystyczny, Warszawa: GUS Ders. (1990ff), Rocznik Statystyczny Przemysłu, Warszawa: GUS Ders. (2002), Sektor prywatny i sektor publiczny w gospodarce w latach 1992-2000, Warszawa: GUS Götting, Ulrike (1998), Transformation der Wohlfahrtsstaaten in Mittel- und Osteuropa, Opladen:

Leske & Budrich Golinowska, Stanisława (2000), Polityka społeczna. Koncepcje – instytucje – koszty, Warszawa:

poltext Gomułka, Stanisław; Styczeń, Marek (1999), „Estimating the Impact of the 1999 Pension Reform in

Poland, 2000-2050“, CASE-CEU Working Paper, Nr.27, Warszawa: CASE Grabowska, Mirosława (2001), „Partie polityczne jako działający aktorzy. Partyjne organizacje –

programy – elity“, in: Grabowska, Mirosława; Szawiel, Tadeusz (Hg.), Budowanie demokracji. Podziały społeczne, partie polityczne i społeczeństwo obywatelskie w postkomunistycznej Polsce, Warszawa: Wydawnictwo naukowe PWN, S.303-365

Gramsci, Antonio (1980), Zur Politik, Geschichte und Kultur, Leipzig: Reclam Hanley, Eric (2000), „Cadre Capitalism in Hungary and Poland: Property Accumulation among

Communist-Era Elites“, in: East European Politics and Societies, Nr.1, Vol.14, S.143-178 Hausner, Jerzy (1995), „Formowanie się systemu stosunków pracy i reprezentacji interesów w Polsce

w warunkach transformacji ustrojowej“, in: Kowalik, Tadeusz (Hg.), Negocjacje: Droga do paktu społecznego, Warszawa: Wydawnictwo Naukowe PWN, S.289-314

Hausner, Jerzy; Wojtyna, Andrzej (1993), „Trends and perspectives in the development of a system of interest representation in post-socialist societies“, in: Hausner, Jerzy; Jessop, Bob; Nielsen, Klaus (Hg.), Institutional Frameworks of Market Economies, Aldershot: Avebury, S.217-237

Heclo, Hugh (1978), „Issue Networks and the Executive Establishment“, in: King, Anthony (Hg.), The New American Political System, Washington: American Enterprise Institute, S.87-124

Heine, Michael; Herr, Hansjörg (1999), Volkswirtschaftslehre, München/Wien: Oldenbourg Heinrich, Michael (2004), Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung, Stuttgart: Schmetterling

Verlag Héritier, Adrienne (Hg.) (1993), Policy-Analyse. Kritik und Neuorientierung, PVS Sonderheft 24,

Opladen: Westdeutscher Verlag Hicks, Alexander; Kenworthy, Lane (2002), „Varieties of Welfare Capitalism“, Luxembourg Income

Study Working Paper No.316, New York: Syracuse University Hirsch, Joachim (1990), Kapitalismus ohne Alternative?, Hamburg: VSA Ders. (1995), Der nationale Wettbewerbsstaat, Berlin/Amsterdam: Id-Verlag Hobbes, Thomas (1651), Leviathan, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1984 Holler, Manfred; Illing, Gerhard (1991), Einführung in die Spieltheorie, Berlin: Springer Holtmann, Dieter (1990), „Die Erklärungskraft verschiedener Berufsstruktur- und Klassenmodelle für

die Bundesrepublik Deutschland: Ein Vergleich der Ansätze von IMSF, PKA, Walter Müller, Eric Olin Wright und des Berufsstrukturmodells auf der Basis der bundesdeutschen Sozialstatistik“, in: Zeitschrift für Soziologie, Nr.1, Vol.19, S.26-45

Homann, Karl; Suchanek, Andreas (1992), „Grenzen der Anwendbarkeit einer ‘Logik des kollektiven Handelns’“, in: Schubert, Klaus (Hg.), Leistungen und Grenzen politisch-ökonomischer Theorie. Eine kritische Bestandsaufnahme zu Mancur Olson, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, S.13-27

Hunter, Floyd (1953), Community power structure: A study of decision makers, Chapel Hill: University of North Carolina Press

Page 36: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

312 Literatur

Iankova, Elena A. (1998), „The Transformative Corporatism of Eastern Europe“, in: East European Politics and Societies, Nr.2, Vol.12, S.222-264

Jäger, Michael (1983), „Über Macht und Parteien“, in: Marxismus und Theorie der Parteien. Argument-Sonderband 91, Hamburg: Argument, S.38-121

Janicka, Krystyna; Wesołowski, Włodzimierz (1997), „Percepcje struktury społecznej i konfliktowości w okresie przeobrażeń ustrojowych“, in: Domański, Henryk; Rychard, Andrzej (Hg.), Elementy nowego ładu, Warszawa: IFiS PAN, S.96-123

Dies. (2000), „Obrazy struktury społecznej i indywidualne lokalizacje“, in: Domański, Henryk; Ostrowska, Antonina; Rychard, Andrzej (Hg.), Jak żyją Polacy?, Warszawa: IFiS PAN, S.233-257

Janicki, Mariusz (1998), „Związkokracja“, in: Polityka, Nr.50, 12.12.1998 Ders. (2001), „Związki z partią“, in: Polityka, Nr.7, 17.2.2001 Jansen, Dorothea (2000), „Netzwerke und soziales Kapital. Methoden zur Analyse struktureller

Einbettung“, in: Weyer, Johannes (Hg.), Soziale Netzwerke, München/Wien: Oldenbourg, S.35-62

Jarosz, Maria (2004), Władza, przywileje, korupcja, Warszawa: Wydawnictwo Naukowe PWN Jasiecki, Krzysztof (1996), „Przedsiębiorcy jako ‛aktor transformacji’“, in: Studia Socjologiczne,

Nr.1, Vol.35, S.115-133 Ders. (2000), „Lobbing gospodarczy w Polisce”, in: Studia Socjologiczne, Nr.4, Vol.39, S.35-67 Ders. (2002), Elita biznesu w Polsce. Drugie narodziny kapitalizmu, Warszawa: IFiS PAN Jasinska, Aleksandra; Nowak, Leszek (1976), „Grundlagen der Marxschen Klassentheorie. Eine

Rekonstruktion“, in: Ritsert, Jürgen (Hg.), Zur Wissenschaftslogik einer kritischen Soziologie, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S.175-213

Jessop, Bob (1990), State Theory. Putting the Capitalist State in its Place, Cambridge: Polity Press Ders. (2003), „Postfordismus und wissensbasierte Ökonomie. Eine Reinterpretation des

Regulationsansatzes“, in: Brand, Ulrich; Raza, Werner (Hg.), Fit für den Postfordismus? Theoretisch-politische Perspektiven des Regulationsansatzes, Münster: Westfälisches Dampfboot, S.89-111

Jürgens, Ulrich (1990), „Entwicklungslinien der staatstheoretischen Diskussion seit den siebziger Jahren“, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B9-10/90, S.13-34

Kappelhoff, Peter (1987), „Cliquenanalyse. Die Bestimmung von intern verbundenen Teilgruppen in sozialen Netzwerken“, in: Pappi, Franz Urban (Hg.), Methoden der Netzwerkanalyse, München: Oldenbourg, S.39-63

Ders. (1993), Soziale Tauschsysteme. Strukturelle und dynamische Erweiterungen des Marktmodells, München: Oldenbourg

Ders. (2001), Multidimensionale Skalierung, available at: www.wiwi.uni-wuppertal.de/kappelhoff/papers/mds.pdf, download am 4.3.2004, Wuppertal: Lehrstuhl für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung

Kappelhoff, Peter; Pappi, Franz Urban (1990), „Political Exchange on a Perfect Market? An Alternative Model and an Empirical Test“, in: Marin, Bernd (Hg.), Governance and Generalized Exchange, Frankfurt am Main: Campus, S.189-209

Kenis, Patrick; Schneider, Volker (1991), „Policy Networks and Policy Analysis: Scrutinizing a New Analytical Toolbox“, in: Marin, Bernd; Mayntz, Renate (Hg.), Policy Networks. Empirical Evidence and Theoretical Considerations, Frankfurt am Main: Campus, S.25-59

Kirchheimer, Otto (1965), „Der Wandel des westeuropäischen Parteiensystems“, in: Politische Vierteljahresschrift, Nr.1, Vol.6, S.20-41

Kitschelt, Herbert; Mansfeldova, Zdenka; Markowski, Radosław; Tóka, Gábor (1999), Post-Communist Party Systems. Competition, Representation and Inter-Party Cooperation, Cambridge: Cambridge University Press

Kloc, Kazimierz (1997), „Konflikty przemysłowe. Spory zbiorowe i mediacje. Polska a rozwiązania zachodnioeuropejskie“, in: Polityka Społeczna, Nr.2, Vol.23, S.13-22

Page 37: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 313

Knoke, David; Burt, Ronald S. (1982), „Prominence“, in: Burt, Ronald S.; Minor, Michael J. (Hg.), Applied Network Analysis. A Methodological Introduction, Beverly Hills: Sage, S.195-222

Knoke, David; Pappi, Franz Urban; Broadbent, Jeffrey; Tsujinaka, Yutaka (1996), Comparing Policy Networks. Labor Politics in the U.S., Germany, and Japan, Cambridge: Cambridge University Press

König, Thomas (1992), Entscheidungen im Politiknetzwerk, Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag

Kohl, Heribert; Platzer, Hans-Wolfgang (2004), Arbeitsbeziehungen in Mittelosteuropa, Baden-Baden: Nomos, 2. Auflage

Kohl, Jürgen (1999), „Leistungsprofile wohlfahrtsstaatlicher Regimetypen“, in: Flora, Peter; Noll, Heinz-Herbert (Hg.), Sozialberichterstattung und Sozialstaatsbeobachtung, Frankfurt am Main: Campus, S.111-140

Kohler, Ulrich (2002), Der demokratische Klassenkampf. Zum Zusammenhang von Sozialstruktur und Parteipräferenz, Frankfurt am Main/New York: Campus

Kohn, Melvin L.; Słomczyński, Kazimierz M. (1990), Social Structure and Self-Directedness, Cambridge: Blackwell

Kołodko, Grzegorz (2004), „Instytucje i polityka a wzrost gospodarczy“, in: Kołodko, Grzegorz (Hg.), Strategia szybkiego wzrostu gospodarczego w Polsce, Warszawa: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Przedsiębiorczości i Zatrudniania, S.19-42

Kołodko, Grzegorz; Nuti, Mario D. (1997), Polska alternatywa. Stare mity, twarde fakty, nowe strategie, Warszawa: poltext

Komisja Nadzoru nad Ubezpieczeniami i Funduszami Emerytalnymi (KNUiFE), Projekcje stóp zastąpienia w nowym systemie emerytalnym, available at: www.knuife.gov.pl/publikacje/raporty/stopazastapienia.shtml, download am 18.7.2004

Konfederacja Polski Niepodległej (KPN) (1993), „Podstawowe punkty programu społeczno-gospodarczego“, in: Słodkowska, Inka (2001), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, S.103-109

Korpi, Walter (2001), „Contentious Institutions. An Augmented Rational-Actor Analysis of the Origins and Path Dependency of Welfare State Institutions in Western Countries“, in: Rationality and Society, Nr.2, Vol.13, S.235-283

Korpi, Walter; Palme, Joakim (2003), „New Politics and Class Politics in the Context of Austerity and Globalization: Welfare State Regress in 18 Countries, 1975-95“, in: American Political Science Review, Nr.3, Vol.97, S.425-446

Kowalik, Tadeusz (2001), „Własność filarem systemu społeczno-gospodarczego. Spory wokół prywatyzacji“, in: Porwita, Krzysztof; Kozłowski, Paweł (Hg.), Współczesne przemiany systemowe w Polsce, Warszawa: Ziggurat, S.213-346

Kowalska, Monika; Żmigrodzki, Marek (1998), „Rząd Hanny Suchockiej“, in: Chmaj, Marek; Żmigrodzki, Marek (Hg.), Gabinety koalicyjne w Polsce w latach 1989-1996, Lublin: Wydawnictwo Uniwersytetu Marii Curie-Skłodowskiej, S.95-127

Kozek, Wiesława (1999), „Społeczne organizacje biznesu i jego związki w Polsce. Analiza instytucjonalna“, in: Kozek, Wiesława (Hg.), Społeczne organizacje biznesu w Polsce a stosunki pracy, Warszawa: Centrum Partnerstwa Społecznego „Dialog“, S.13-102

Krzywdzinski, Martin (2002), Transformation von Politik und Ökonomie in Polen aus regulationstheoretischer Perspektive, Diplomarbeit am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin

Ders. (2005), „Die Entwicklung der Klassengesellschaft in Polen. Wieviel zählt Klasse in der Transformation?“, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Nr.1, Vol.57, S.62-85

Kubicek, Paul (1999), „Organized Labor in Postcommunist States. Will the Western Sun Set on It, Too?“, in: Comparative Politics, Nr.1, Vol.32, S.83-102

Künkel, Nana (2005), Sozioökonomische Ursachen von Bodendegradation in Asien – eine räumliche, statistische Analyse auf der Grundlage von Agrarentwicklungsmustern, Bergen: Agrimedia

Page 38: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

314 Literatur

Laumann, Edward O.; Pappi, Franz Urban (1973), „New Directions in the Study of Community Elites“, in: American Sociological Review, Nr.2, Vol.38, S.212-230

Dies. (1976), Networks of Collective Action: A Perspective on Community Influence Systems, New York: Academic Press

Laumann, Edward O.; Knoke, David (1987), The Organizational State, Madison: University of Wisconsin Press

Lehmbruch, Gerhard (1987), „Administrative Interessenvermittlung“, in: Windhoff-Héritier, Adrienne (Hg.), Verwaltung und ihre Umwelt, Opladen: Westdeutscher Verlag, S.11-43

Leiber, Simone (2005), „Implementation of EU Social Policy in Poland: Is there a Different ‛Eastern World of Compliance’?“, Paper für die Ninth Biennial International Conference of the European Union Studies Association (EUSA), Austin/Texas, 31. März – 2. April 2005

Lenhardt, Gero; Offe, Claus (1977), „Staatstheorie und Sozialpolitik. Politisch-soziologische Ansätze für Funktionen und Innovationsprozesse der Sozialpolitik“, in: Von Ferber, Christian; Kaufmann, Franz-Xaver (Hg.), Soziologie und Sozialpolitik. Sonderheft der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Nr.19, Opladen: Westdeutscher Verlag, S.98-127

Levy, Roger (2000), Implementing European Union Public Policy, Cheltenham: Edward Elgar Lévy-Strauss, Claude (1952), „Die sozialen Strukturen in Zentral- und Ostbrasilien“, in: Lévy-

Strauss, Claude, Strukturale Anthropologie I, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1977, S.135-147 Lewis, Paul G. (2000), Political Parties in Post-Communist Eastern Europe, London: Routledge Lindblom, Charles E. (1980), Jenseits von Markt und Staat, Stuttgart: Klett-Cotta Linz, Juan J.; Stephan, Alfred (1996), Problems of Democratic Transition and Consolidation:

Southern Europe, South America and Post-Communist Europe, Baltimore: John Hopkins University Press

Lipset, Seymour Martin (1960), Political Man. The Social Bases of Politics, New York: Doubleday Ders. (1962), Soziologie der Demokratie, Neuwied: Luchterhand Ders. (1970), Revolution and Counterrevolution. Change and Persistence in Social Structures, New

Brunswick/Oxford: Transaction, 1988, 2. Auflage

Lipset, Seymour Martin; Rokkan, Stein (1967), „Cleavage Structures, Party Systems, and Voter Alignments“, in: Lipset, Seymour Martin; Rokkan, Stein (Hg.), Party Systems and Voter Alignments, New York: Free Press

Luhmann, Niklas (1969), Legitimation durch Verfahren, Frankfurt am Main 1978, Suhrkamp, 3. Auflage

Ders. (1988), Macht, Stuttgart: Enke, 2. Auflage Mach, Bogdan; Wesołowski, Włodzimierz (1999), „Politiker in Zeiten der Transformation:

‘Transformational correctness’ oder divergierende Wahrnehmungen?“, in: Berliner Journal für Soziologie, Nr.3, Vol.9, S.379-396

Machonin, Pavel (1994), „Social and Political Transformation in the Czech Republic“, in: Czech Sociological Review, Nr. 1, Vol.2, S.71-87

Macpherson, Crawford B. (1973), Die politische Theorie des Besitzindividualismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp

Mair, Peter (2001), „The Limited Impact of Europe on National Party Systems“, in: Goetz, Klaus H.; Hix, Simon (Hg.), Europeanized Politics? European Integration and National Political Systems, London: Frank Cass, S.27-51

Makkai, Toni; Rose, Richard (1995), „Consensus or Dissensus about Welfare in Post-communist Societies?“, in: European Journal of Political Research, Nr.2, Vol.28, S.203-224

Marin, Bernd (1990), „Generalized Political Exchange. Preliminary Considerations“, in: Marin, Bernd (Hg.), Generalized Political Exchange. Antagonistic Cooperation and Integrated Policy Circuits, Frankfurt am Main: Campus, S.37-65

Marsden, Peter V. (1983), „Restricted Access in Networks and Models of Power“, in: American Journal of Sociology, Nr.4, Vol.88, S.686-717

Page 39: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 315

Marsden, Peter V.; Laumann, Edward O. (1977), „Collective action in a community elite: Exchange, influence resources and issue resolution“, in: Liebert, Roland J.; Imershein, Allen W. (Hg.), Power, Paradigms, and Community Research, Beverly Hills: Sage, S.199-250

Marsh, David; Rhodes, Raw (1992), Policy Networks in British Government, Oxford: Clarendon Press

Marshall, Gordon (1990), „John Goldthorpe and Class Analysis“, in: Clark, Jon; Modgil, Celia; Modgil, Sohan (Hg.), John H. Goldthorpe. Consensus and Controversy, London/New York/Philadelphia: The Farmer Press, S.51-62

Marx, Karl (1852), Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, in: Marx, Karl; Engels, Friedrich, Werke, Bd.8, Berlin: Dietz, 1960

Ders. (1890), Das Kapital, Bd.1, in: Marx, Karl; Engels, Friedrich, Werke, Bd.23, Berlin: Dietz, 1962 Masewicz, Walery (1998), Ustawa o związkach zawodowych i ustawa o rozwiązywaniu sporów

zbiorowych, Warszawa: Wydawnictwa Prawnicze PWN Matey, Maria (1998), „Zbiorowe stosunki pracy w regulacjach europejskich“, in: Szurgacz, Herbert

(Hg.), Europejskie prawo pracy i prawo socjalne a prawo polskie, Wrocław: Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, S.125-141

Mauss, Marcel (1925), Die Gabe, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1968 Mayntz, Renate (1996), „Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen“, in: Kenis,

Patrick; Schneider, Volker (Hg.), Organisation und Netzwerk. Institutionelle Steuerung in Wirtschaft und Politik, Frankfurt am Main/New York: Campus, S.471-496

Mayntz, Renate; Scharpf, Fritz W. (1995), „Der Ansatz des akteurszentrierten Institutionalismus“ in: Mayntz, Renate; Scharpf, Fritz W. (Hg.), Gesellschaftliche Selbstregulierung und politische Steuerung, Frankfurt am Main/New York: Campus, S.39-72

McLennan, Gregor (1989), Marxism, Pluralism, and Beyond, Cambridge: Polity Press Meardi, Guglielmo (2002), „The Trojan Horse for the Americanization of Europe? Polish Industrial

Relations towards the EU“, in: European Journal of Industrial Relations, Nr.1, Vol.8, S.77-99 Meir, Peter (1997), Party System Change. Approaches and Interpretations, Oxford: Oxford University

Press Meyer, John W.; Scott, W. Richard (1992), Organizational Environments. Ritual and Rationality,

Newbury Park: Sage Publications, 2. Auflage Michels, Robert (1911), Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie.

Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, Stuttgart: Kröner, 1989, 4. Auflage

Międzyresortowy zespół ds koordynacji wdrażania programu prywatyzacji przedsiębiorstw państwowych (1993), Pakt o przedsiębiorstwie państwowym w trakcie przekształcania, Warszawa: Fundacja Edukacyjna Przedsiębiorczości

Mikołajczyk, Anna; Towalski, Rafał (1998), „Analiza wyników badań dotyczących rozwoju prywatyzacji pracowniczej w Polsce”, in: Gilejko, Leszek (Hg.), Własność pracownicza w Polsce, Warszawa: Główna Szkoła Handlowa, S.42-71

Mills, Charles Wright (1956), The power elite, New York: Oxford University Press Ministerstwo Gospodarki i Pracy (MGiP) (2003), Projekcja rynku pracy na lata 2004-2020,

Warszawa: MGiP Morawski, Witold (1995), „Korporatyzm: Wyłanianie się nowych stosunków przemysłowych w

Polsce“, in: Kowalik, Tadeusz (Hg.), Negocjacje: Droga do paktu społecznego, Warszawa: Wydawnictwo Naukowe PWN, S.265-287

Müller, Katharina (1999), The Political Economy of Pension Reform in Central-Eastern Europe, Cheltenham: Edward Elgar

Dies. (2003), „Die Rentenreformen in den mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländern“, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, Nr.4, Vol.72, S.551-564

Müller-Jentsch, Walther (1982), „Gewerkschaften als intermediäre Organisationen“, in: Schmidt, Gert; Braczyk, Hans-Joachim; Von dem Knesebeck, Jost (Hg.), Materialien zur

Page 40: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

316 Literatur

Industriesoziologie. Sonderheft 24 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Opladen: Westdeutscher Verlag, S.408-432

Ders. (1997), Soziologie der Industriellen Beziehungen. Eine Einführung, Frankfurt am Main/New York: Campus, 2. Auflage

Ders. (2005), „Verteidigung der Intermediaritätsthese“, in: Industrielle Beziehungen, Nr.2, Vol.12, S.189-195

Murray, Jill (2001), Transnational Labour Regulation: The ILO and EC Compared, Hague: Kluwer Muszalski, Wojciech (1990), „Problemy systemu zasiłków rodzinnych“, in: Polityka Społeczna, Nr.

4, Vol.17, S.9-12 Nalewajko, Ewa (1997), Protopartie i protosystem? Szkic do obrazu polskiej wielopartyjności,

Warszawa: ISP PAN Nawacki, Lesław (1995), „O założeniach reformy emerytalno-rentowej“, in: Polityka Społeczna, Nr.

5/6, Vol. 22, S.8-10 OECD (1999), Employment Outlook 1999, Paris: OECD Dies. (2004), Employment Outlook 2004, Paris: OECD Offe, Claus (1972), Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Frankfurt am Main: Suhrkamp Offe, Claus; Wiesenthal, Helmut (1980), „Two Logics of Collective Action: Theoretical Notes on

Social Class and Organizational Form“, in: Political Power and Social Theory, Vol.I, S.67-115 Olson, Mancur (1971), The Logic of Collective Action. Public Goods and the Theory of Groups,

Cambridge/London: Harvard University Press, 2. Auflage Ders. (1986), „A Theory of the Incentives Facing Political Organizations. Neo-Corporatism and the

Hegemonic State“, in: International Political Science Review, Nr.2, Vol.7, S.165-189 OPZZ (1998), Program Ogólnopolskiego Porozumienia Związków Zawodowych na lata 1998-2002,

Warszawa: OPZZ Orenstein, Mitchell A. (2000), „How Politics and Institutions Affect Pension Reform in Three

Postcommunist Countries“, World Bank Policy Research Working Paper, Nr.2310, Washington: World Bank

Ost, David (2001), „The Weakness of Symbolic Strength: Labor and Union Identity in Poland, 1989-2000“, in: Crowley, Stephen; Ost, David (Hg.), Workers after workers’ states: Labour and politics in post-communist Eastern Europe, Oxford: Rowman and Littlefield, S.79-96

Ostrom, Elinor (1996), „Institutional Rational Choice: An Assessment of the IAD Framework“, Paper für das 1996 Jahrestreffen der American Political Science Association, Workshop zu Political Theory and Policy Analysis

Pańków, Irena (1999), „Związki zawodowe a polityka”, in: Wasilewski, Jacek (Hg.), Elita polityczna 1998, Warszawa: ISP PAN, S.125-158

Państwowa Inspekcja Pracy (PIP) (2001ff), Sprawozdania Głównego Inspektora Pracy z działalności Państwowej Inspekcji Pracy, Warszawa: PIP

Pappi, Franz Urban (1987), „Die Netzwerkanalyse aus soziologischer Perspektive“, in: Pappi, Franz Urban (Hg.), Methoden der Netzwerkanalyse, München: Oldenbourg, S.11-37

Pappi, Franz Urban; König, Thomas; Knoke, David (1995), Entscheidungsprozesse in der Arbeits- und Sozialpolitik. Der Zugang der Interessengruppen zum Regierungssystem über Politikfeldnetze. Ein deutsch-amerikanischer Vergleich, Frankfurt am Main/New York: Campus

Parkin, Frank (1971), Class Inequality and Political Order, New York/Washington: Praeger Publishers

Paszkiewicz, Krystyna A. (2000), Partie i koalicje polityczne III Rzeczpospolitej, Wrocław: Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego

Pedersen, Karin Hilmer (2005), „Political management capacity: a four-country study of governments in new EU member states (Bulgaria, Czech Republic, Hungary, Poland)“, in: Mansfeldová, Zdenka; Sparschuh, Vera; Wenninger, Agnieszka (Hg.), Patterns of Europeanisation in Central and Eastern Europe, Hamburg: Krämer, S.201-216

Page 41: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 317

Piątek, Krzysztof (2001), „Sozialstaat in Polen: Von der Teilung Polens über den Realsozialismus zum aktuellen Transformationsprozeß“, in: Kraus, Katrin; Geisen, Thomas (Hg.), Sozialstaat in Europa. Geschichte. Entwicklung. Perspektiven, Opladen: Westdeutscher Verlag, S.201-224

Pierre, Jon; Svåsand, Lars; Widfeldt, Anders (2000), „State Subsidies to Political Parties: Confronting Rhetoric with Reality”, in: West European Politics, Nr.3, Vol.23, S.1-24

Pizzorno, Alessandro (1978), „Political Exchange and Collective Identity in Industrial Conflict“, in: Crouch, Colin; Pizzorno, Alessandro (Hg.), The Resurgence of Class Conflict in Western Europe since 1968. Comparative Analyses, Vol.II, London: Macmillan, S.277-298

Podolak, Małgorzata (1998), „Rząd Jana Krzysztofa Bieleckiego“, in: Chmaj, Marek; Żmigrodzki, Marek (Hg.), Gabinety koalicyjne w Polsce w latach 1989-1996, Lublin: Wydawnictwo Uniwersytetu Marii Curie-Skłodowskiej, S.51-72

Pollert, Anna (2001), „Labor and Trade Unions in the Czech Republic, 1989-2000“, in: Crowley, Stephen; Ost, David (Hg.), Workers after workers’ states: Labour and politics in post-communist Eastern Europe, Oxford: Rowman and Littlefield, S.13-36

Polskie Stronnictwo Ludowe (PSL) (1991), „Deklaracja ideowa Polskiego Stronnictwa Ludowego“, in: Słodkowska, Inka (2001), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, S.143-150

Poguntke, Thomas (2000), Parteiorganisation im Wandel. Gesellschaftliche Verankerung und organisatorische Anpassung im europäischen Vergleich, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag

Poulantzas, Nicos (1978), Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, Autoritärer Etatismus, Hamburg: VSA, Neuauflage 2002

Powell, Walter W. (1991), „Neither market nor hierarchy: network forms of organization“, in: Thompson, Grahame; Frances, Jennifer; Mitchell, Jeremy (Hg.), Markets, Hierarchies and Networks. The Coordination of Social Life, London: Sage, S.263-276

Pugh, Derek S.; Hickson, David J.; Hinings, Christopher R.; Turner, C. (1973), „The Context of Organization Structures“, in: Heydebrand, Wolf V. (Hg.), Comparative Organizations, Englewood Cliffs: Prentice Hall, S.62-93

Reutter, Werner (1990), Korporatismustheorien. Kritik, Vergleich, Perspektiven, Frankfurt am Main: Peter Lang

Ders. (1996), „Tripartism without Corporatism: Trade Unions in Eastern and Central Europe“, in: Agh, Atilla; Ilonszki, Gabriella (Hg.), Parliaments and Organised Interests. The Second Steps, Budapest: Hungarian Centre for Democracy Studies, S.59-78

Riboud, Michelle; Sanchez-Paramo, Carolina; Silva-Jauregui, Carlos (2002), „Does Eurosclerosis Matter? Institutional Reform and Labor Market Performance in Central and Eastern European Countries in the 1990s“, World Bank Discussion Paper Nr.0202, Washington: World Bank

Ritsert, Jürgen (1988), Der Kampf um das Surplusprodukt. Einführung in den klassischen Klassenbegriff, Frankfurt am Main/New York: Campus

Rucht, Dieter (1993), „Parteien, Verbände und Bewegungen als Systeme politischer Interessenvermittlung“, in: Niedermayer, Oskar; Stöss, Richard (Hg.), Stand und Perspektiven der Parteienforschung in Deutschland, Opladen: Westdeutscher Verlag, S.251-275

Rydlewski, Grzegorz (2000), Rządzenie koalicyjne w Polsce, Warszawa: Fundacja Politeja Sabatier, Paul A. (1993), „Policy Change over a Decade or More“, in: Sabatier, Paul A.; Jenkins-

Smith, Hank C. (Hg.), Policy Change and Learning. An Advocacy Coalition Approach, Boulder/San Francisco/Oxford: Westview Press, S.13-40

Salwa, Zbigniew (1997), „Kształtowanie nowego modelu prawa pracy w świetle nowelizacji Kodeksu Pracy“, in: Stadniczeńko, Leszek (Hg.), Polskie prawo pracy w obliczu nowelizacji Kodeksu Pracy, Opole: Wydawnictwo Uniwersytetu Opolskiego, S.17-23

Scharpf, Fritz W. (1993), „Coordination in Hierarchies and Networks“, in: Scharpf, Fritz W. (Hg.), Games in Hierarchies and Networks, Frankfurt am Main/New York: Campus, S.125-165

Ders. (1997), Games Real Actors Play. Actor-Centered Institutionalism in Policy Research, Boulder: Westview Press

Page 42: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

318 Literatur

Schattschneider, Elmer E. (1961), The Semisovereign People, New York: Holt, Rinehart, and Winston

Schmidt, Manfred G. (1997), „Parteien und Staatstätigkeit“, in: Gabriel, Oskar W.; Niedermayer, Oskar; Stöss, Richard (Hg.), Parteiendemokratie in Deutschland, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S.537-558

Schmidt, Vivien A. (1999), „National Patterns of Governance under Siege: The Impact of European Integration“, in: Eising, Reiner; Kohler-Koch, Beate (Hg.), The Transformation of Governance in the European Union, London: Routledge, S.155-172

Schmitter, Philippe C. (1979), „Still the Century of Corporatism?“, in: Schmitter, Philippe C.; Lehmbruch, Gerhard (Hg.), Trends Toward Corporatist Intermediation, London: Sage, S.7-52

Schmitter, Philippe C.; Streeck, Wolfgang (1981), „The Organization of Business Interests“, WZB Discussion Paper, IIM/LMP 81-13, Berlin: WZB

Dies. (1985), „Community, market, state – and associations? The prospective contribution of interest governance to social order“, in: Schmitter, Philippe C.; Streeck, Wolfgang (Hg.), Private Interest Government, London: Sage, S.1-29

Dies. (1996), „Gemeinschaft, Markt, Staat – und Verbände?“, in: Kenis, Patrick; Schneider, Volker (Hg.), Organisation und Netzwerk, Institutionelle Steuerung in Wirtschaft und Politik, Frankfurt am Main/New York: Campus, S.123-164

Dies. (1999), „The Organization of Business Interests. Studying the Associative Action of Business in Advanced Industrial Societies“, MPIfG Discussion Paper 99/1, Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

Schulte, Bernd (2004), „Die Entwicklung der Sozialpolitik der Europäischen Union und ihr Beitrag zur Konstituierung des europäischen Sozialmodells“, in: Kaelble, Hartmut; Schmid, Günther (Hg.), Das europäische Sozialmodell, WZB Jahrbuch, Berlin: Edition Sigma, S.75-103

Sekelj, Laslo (2001), „Drei Modelle der Eliten-Transformation in Osteuropa in der ersten Phase des Transformationsprozesses“, in: Südosteuropa, Nr.7-9, Vol.50, S.440-459

Sekuła, Zofia (1993), „Pakt o przedsiębiorstwie – polityka dochodowa i socjalna“, in: Polityka Społeczna, Nr. 5/6, Vol.20, S.26-29

Shabad, Goldie; Słomczyński, Kazimierz M. (1997), „Systemic Transformation and the Salience of Class Structure in East Central Europe“, in: East European Politics and Societies, Nr.1, Vol.11, S.155-189

Shapley, Lloyd; Shubik, Martin (1954), „A method for evaluating the distribution of power in a committee system“, in: American Political Science Review, Nr.3, Vol.48, S.787-792

Simmel, Georg (1890), Über soziale Differenzierung, Leipzig: Duncker & Humblot Skocpol, Theda (1992), Protecting Soldiers and Mothers: The Political Origins of Social Policy in the

United States, Cambridge: Harvard University Press Sojusz Lewicy Demokratycznej (SLD) (1993), „Tak dalej być nie może. Program SLD“, in:

Słodkowska, Inka (Hg.), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, S.122-136 Słomczyński, Kazimierz M. (1994), „Class and Status in East-European Perspective“, in: Alestalo,

Matti; Allardt, Erik; Rychard, Andrzej; Wesołowski, Włodzimierz (Hg.), The Transformation of Europe. Social Conditions and Consequences, Warszawa: IFiS, 1994, S.167-190

Smith, Martin J. (1993), Pressure, Power and Policy. State Autonomy and Policy Networks in Britain and the United States, New York/London: Harvester Wheatsheaf

Spahn, Heinz-Peter (1988), Bundesbank und Wirtschaftskrise, Regensburg: Transfer Verlag Staniszkis, Jadwiga (1991), „Political Capitalism in Poland“, in: East European Politics and Societies,

Nr.1, Vol.5, S.127-141 Stark, David (1997), „Recombinant Property in East European Capitalism“, in: Grabher, Gernot;

Stark, David (Hg.), Restructuring Networks in Post-Socialism. Legacies, Linkages, Localities, Oxford: Oxford University Press, S.35-69

Stokman, Frans N.; Van den Bos, Jan (1992), „A two-stage model of policy making with an empirical test in the U.S. energy policy domain“, in: Moore, Gwen; Whitt, Allen J. (Hg.), The political consequences of social networks, Greenwich/London: Jai Press, S.219-254

Page 43: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Literatur 319

Streeck, Wolfgang (1981), Gewerkschaftliche Organisationsprobleme in der sozialstaatlichen Demokratie, Königstein/Ts.: Athenäum

Ders. (1989), „Interest heterogeneity and organizing capacity: two class logics of collective action?“, in: Czada, Roland; Windhoff-Héritier, Adrienne (Hg.), Political Choice, Frankfurt am Main: Campus, S.161-198

Świątkowski, Andrzej (1996), „Harmonizacja polskiego prawa socjalnego ze standardami europejskimi“, in: Polityka Społeczna, Nr.7, Vol.22, S.1-5

Szawiel, Tadeusz (1999), „Zróżnicowanie lewicowo-prawicowe i jego korelaty“, in: Markowski, Radosław (Hg.), Wybory parlamentarne 1997. System partyjny. Postawy polityczne. Zachowania wyborcze, Warszawa: ISP PAN, S.11-148

Szczerbiak, Aleks (1999), „Interests and Values: Polish Parties and their Electorates”, in: Europe-Asia Studies, Nr.8, Vol.51, S.1401-1432

Ders. (2001), „Party Structure and Organizational Development in Post-Communist Poland“, in: Communist Studies and Transition Politics, Nr.2, Vol.17, S.94-130

Szelenyi, Ivan; Fodor, Eva; Hanley, Eric (1997), „Left-Turn in Post-Communist Politics: Bringing Class Back In“, in: East European Politics and Societies, Nr. 1, Vol.11, S.190-226

Szurgacz, Herbert (1998), „Sprawy pracy i sprawy socjalne w Układzie Europejskim ustanawiającym stowarzyszenie Polski ze Wspólnotami Europejskimi“, in: Szurgacz, Herbert (Hg.), Europejskie prawo pracy i prawo socjalne a prawo polskie, Wrocław: Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, S.101-123

Szurgacz, Herbert; Pławucka, Helena (1998), „Reformy w zakresie polskiego prawa socjalnego a międzynarodowe i europejskie prawo socjalne“, in: Szurgacz, Herbert (Hg.), Europejskie prawo pracy i prawo socjalne a prawo polskie, Wrocław: Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, S.219-249

Tatur, Melanie (1994), „Neo-Korporatismus in Osteuropa?“, in: Berliner Debatte INITIAL, Nr.5, Vol.5, S.3-15

Topiński, Wojciech; Wiśniewski, Marian (1995), „Prywatne programy emerytalne, propozycje reform“, in: De Fougerolles, Jean; Golinowska, Stanisława (Hg.), Studia i Materiały, Nr.1 (401), Warszawa: IpiSS

Tóth, András (2001), „The Failure of Social-Democratic Unionism in Hungary“, in: Crowley, Stephen; Ost, David (Hg.), Workers after workers’ states: Labour and politics in post-communist Eastern Europe, Oxford: Rowman and Littlefield, S.37-58

Traxler, Franz (1982), Evolution gewerkschaftlicher Interessenvertretung, Frankfurt am Main: Campus

Ders. (1990), „Political Exchange, Collective Action and Interest Governance. Towards a Theory of the Genesis of Industrial Relations and Corporatism“, in: Marin, Bernd (Hg.), Governance and Generalized Exchange. Self-Organizing Policy Networks in Action, Frankfurt am Main: Campus, S.37-67

Ders. (1993), „Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände: Probleme der Verbandsbildung und Interessenvereinheitlichung“, in: Müller-Jentsch, Walther (Hg.), Konfliktpartnerschaft. Akteure und Institutionen der industriellen Beziehungen, München/Mering: Hampp Verlag, S.141-167

Ders. (1995a), „Two logics of collective action in industrial relations?“, in: Crouch, Colin; Traxler, Franz (Hg.), Organized Industrial Relations in Europe: What Future?, Aldershot: Avebury Press, S.23-44

Ders. (1995b), „Korporatismus als Problemlösung postkommunistischer Transformation?“, in: Althaler, Karl S.; Matzner, Egon; Prisching, Manfred; Unger, Brigitte (Hg.), Sozioökonomische Forschungsansätze, Marburg: Metropolis, S.187-199

Trinczek, Rainer (2005), „What’s the difference?“, in: Industrielle Beziehungen, Nr.2, Vol.12, S.199-203

Tsebelis, George (1995), „Decision Making in Political Systems: Veto Players in Presidentalism, Parliamentarism, Multicameralism and Multipartism“, in: British Journal of Political Science, Nr.3, Vol.25, S.83-113

Page 44: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

320 Literatur

Unia Demokratyczna (UD) (1993), „Stabilizacja i rozwój. Uchwała programowa II Kongresu Krajowego Unii Demokratycznej“, in: Słodkowska, Inka (Hg), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, 2001, S. 259-304

Unia Pracy (UP) (1993), „Przywróćmy nadzieję. Dokument programowy Unii Pracy“, in: Słodkowska, Inka (Hg), Partie i ich programy. Wybory 1993, Warszawa: ISP PAN, 2001, S. 351-376

Unia Wolności (UW) (1997), „Wolność, Bezpieczność, Rozwój. Program Unii Wolności“, in: Słodkowska, Inka; Dołbakowska, Magdalena (Hg.), Partie i ich programy. Wybory 1997, Warszawa: ISP PAN, 2004, S.61-98

De Vroey, Michel (1985), „La théorie du salaire de Marx. Une critique hétérodoxe“, in: Revue économique, Nr.3, Vol.36, S.451-480

Walecki, Marcin (2000), „Dochody polskich partii politycznych – regulacje prawne i praktyka“, in: Walecki, Marcin (Hg.), Finansowanie polityki. Wybory, pieniądze, partie polityczne, Warszawa: Wydawnictwo Sejmowe, S.86-115

Ders. (2002), „Pieniądz a polityka w Europe Środkowo-Wschodniej“, in Walecki, Marcin (Hg.), Kulisy finansowania polityki, Warszawa: ISP

Wasilewski, Jacek (1995), „Formowanie się nowej elity. Jak wiele nomenklatury pozostało?“, in: IX. Ogólnopolski Zjazd Socjologiczny 1994 (Dok.), Ludzie i instytucje. Stawanie się ładu społecznego, Bd. 1, Lublin: Wydawnictwo Uniwersytetu Marii Curie-Skłodowskiej, S.409-418

Ders. (1999), „Socjologiczny portet polskiej elity potransformacyjnej“, in: Wasilewski, Jacek (Hg.), Elita polityczna 1998, Warszawa: ISP PAN, S.23-44

Weber, Max (1921), Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen: J.C.B. Mohr, 1972, 5. Auflage, Nachdruck der 2. Auflage von 1925

Weltbank (1994), Averting the Old Age Crisis. Policies to Protect the Old and Promote Growth, Washington: Oxford University Press

Wenzel, Michał (2000), „Opinie o związkach zawodowych“, Komunikat Nr.102, Warszawa: CBOS Weßels, Bernhard (1990), „Vielfalt oder strukturelle Komplexität? Zur Institutionalisierung

politischer Spannungslinien im Verbände- und Parteiensystem der BRD“, WZB Discussion Paper, FS III 90-204, Berlin: WZB

Williamson, Oliver E. (1975), Markets and Hierarchies: Analysis and Antitrust Implications, New York: Free Press

Windhoff-Héritier, Adrienne (1987), Policy-Analyse. Eine Einführung, Frankfurt am Main/New York: Campus

Windmuller, John P. (1984), „Employers associations in comparative perspective: organization, structure, administration“, in: Windmuller, John P.; Gladstone Alan (Hg.), Employers Associations and Industrial Relations. A Comparative Study, Oxford: Clarendon Press, S.1-23

Winiecki, Jan (1997), „The Labor Market. Distorted Rather Than Underdeveloped“, in: Winiecki, Jan (Hg.), Institutional Barriers to Poland’s Economic Development, London: Routledge, S.41-54

Wright, Eric Olin (1997), Class Counts. Comparative Studies in Class Analysis, Cambridge: Cambridge University Press

Ders. (2000), „Working Class Power, Capitalist Class Interests, and Class Compromise“, in: American Journal of Sociology, Nr.4, Vol.105, S.957-1002

Zeuner, Bodo (1976), „Verbandsforschung und Pluralismusanalyse. Etatozentrische Fehlorientierungen politologischer Empirie und Theorie“, in: Leviathan, Nr.2, Vol.4, S.137-177

Ders. (2005), „Vermittlung oder Mitte?“, in: Industrielle Beziehungen, Nr.2, Vol.12, S.203-207

Page 45: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Abkürzungs- und Akteursverzeichnis PRAES Büro des Präsidenten Wałęsa PRAES Büro des Präsidenten Kwaśniewski

Regierung: MEN Bildungsministerium MF Finanzministerium MG Wirtschaftsministerium (ab 1997) MON Verteidigungsministerium MPH Industrie- und Handelsministerium (bis 1996) MPW Privatisierungsministerium (bis 1996) MPIPS Arbeits- und Sozialministerium MRRW Landwirtschaftsministerium MS Justizministerium MSP Schatzamt (ab 1997) MSW Innenministerium MTGM Transportministerium MZ Gesundheitsministerium

Staatliche Institutionen: CUP Zentrales Planungsamt (bis 1996) KRUS Sozialversicherungskasse der Landwirtschaft KUP Landesarbeitsamt NBP Zentralbank Polens NIK Oberste Kontrollkammer OHP Freiwillige Arbeitsbrigaden PFRON Staatlicher Fonds für die Rehabilitation behinderter Personen PIP Staatliche Arbeitsinspektion RCSS Regierungszentrum für strategische Studien (ab 1997) ROchrP Rat zum Schutz der Arbeit RPO Bürgerrechtsobmann UKIE Amt des Komitees für Europäische Integration (ab 1997) ZUS Zentralanstalt für Sozialversicherungen

Wirtschaftsverbände: BCC Business Centre Club KIG Landeswirtschaftskammer KIGR Landeskammer für Wirtschaft und Rehabilitation KPP Verband Polnischer Arbeitgeber

Page 46: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

322 Anhang

PKPP Polnischer Verband privater Arbeitgeber (ab 1999) POPON Polnische Organisation der Arbeitgeber behinderter Personen PRB Polnischer Wirtschaftsrat ZBP Verband Polnischer Banken ZPGWK Arbeitgeberverband des Braunkohlebergbaus ZRP Verband des polnischen Handwerks ZRSNI Verband der Genossenschafter blinder und invalider Menschen

Gewerkschaften: FZZPKP Gewerkschaftsverband des Polnischen Bahn FZZPOZ Gewerkschaftsverband des Gesundheitssektors „Kadra“ Gewerkschaftsverband „Kadra“ „Kontra“ Gewerkschaft „Kontra“ NSZZ „S“ Solidarność OPZZ Allpolnischer Gewerkschaftsverband OZZL Allpolnische Ärztegewerkschaft OZZPP Allpolnische Krankenschwesterngewerkschaft (ab 1999) „S“ GE „S“ Sekretariat für den Bergbau und Energiesektor „S“ M „S“ Region Masowien „S“ O „S“ Sekretariat für den Bildungssektor „S“ OZ „S“ Sekretariat für den Gesundheitssektor „S“ SD „S“ Region Schlesien „S“ SKK „S“ Sektion der Bahnbediensteten „S 80“ Solidarność 80 Sierpień Freie Gewerkschaft „August 80“ ZNP Verband der Polnischen Lehrer ZZE Verband der Gewerkschaften des Energiesektors ZZG Gewerkschaft der Bergbauarbeiter Polens ZZIT Gewerkschaft der Ingenieure und Techniker ZZMK Gewerkschaft der Bahnmaschinisten ZZPE Gewerkschaft der Elektromaschinenindustrie ZZPKM Gewerkschaft der Beschäftigten Städtischer Verkehrsunternehmen

Weitere Interessenorganisationen: KPEiR Landesrentnerpartei KRON Landesrat behinderter Personen LKP Liga der Polnischen Frauen NIA Oberste Apothekerkammer NIL Oberste Ärztekammer NIPP Oberste Krankenschwesterkammer PCK Polnisches Rotes Kreuz PZERI Polnischer Verband der Rentner und Invaliden PZG Polnischer Verband der Gehörlosen PZN Polnischer Blindenverband SOUU Vereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung ZGW Verband der Landgemeinden Polens (ab 1997)

Page 47: Arbeits- und Sozialpolitik in Polen. Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften Politikfeld

Anhang 323

ZMP Verband Polnischer Städte ZPP Verband der Polnischen Landkreise (ab 1999)

Parteien: AWS Wahlaktion Solidarność (ab 1997) BBWR Parteiloser Block zur Unterstützung der Reformen (bis 1997) KPN Konföderation des Unabhängigen Polens (bis 1997) PSL Polnische Volkspartei ROP Bewegung für den Wiederaufbau Polens (ab 1997) SLD Allianz der Demokratischen Linken UP Union der Arbeit UW Freiheitsunion