Anni Heitzmann 23.09.2010 DGTB, Potsdam 2010 exreTu www.fhnw.ch/ph Der Ansatz "expliziter, reflektiver Technikunterricht" Einblick in das Projekt exreTu Kooperationsprojekt der Professuren Naturwissenschaftsdidaktik und Technisches Design Team : A. Heitzmann, K.Güdel, M. Oberli, Ch. Rieder, B. Sidler, Th. Stuber, F. Theiler, I. Urfer Hauser
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Anni Heitzmann 23.09.2010 DGTB, Potsdam 2010 exreTu Der Ansatz "expliziter, reflektiver Technikunterricht" Einblick in das Projekt exreTu.
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Anni Heitzmann 23.09.2010DGTB, Potsdam 2010
exreTu
www.fhnw.ch/ph
Der Ansatz "expliziter, reflektiver Technikunterricht"
Einblick in das Projekt exreTu
Kooperationsprojekt der Professuren Naturwissenschaftsdidaktik und Technisches Design
Team : A. Heitzmann, K.Güdel, M. Oberli, Ch. Rieder, B. Sidler, Th. Stuber, F. Theiler, I. Urfer Hauser
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Gliederung des Vortrags
1. Zur Situation des Technikunterrichts heute (Situation Schweiz) - Hintergründe des Projekts exreTu
2. Das Modell des expliziten, reflektiven Technikunterrichts
3. Überblick über das Forschungsprojekt exreTu (Forschungsdesign, Stand)
Erfahrungen aus bisherigen Projekten• Technikunterricht wird von Schülerinnen und Schülern positiv erlebt
• Technikunterricht ist fächerübergreifender Unterricht, wobei hier alle Fächer als Zugänge dienen können - Vertiefungen sind fachspezifisch oder fächerübergreifend möglich
• Eine fast zwingende Verbindung ergibt sich zwischen Technischer Gestaltung und Naturwissenschaften und ist für beide Fachbereiche bereichernd
• Technikunterricht kann Gender-Differenzen vermindern, da sowohl Mädchen als Knaben sich positiv einbringen können
Notwendige Voraussetzungen:
Verankerung und Konkretisierung in Curricula
Schulfächergrenzen überschreiten, aufheben
Unterstützung von Lehrpersonen
Situation des Technikunterrichts
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2. Das Modell exreTu: expliziter reflektiver Technikunterricht
Das Unterrichtsmodell exreTu
Grundansätze
1. Handlungs- und Problemorientierung in komplexen Situationen Ingenieuransatz Technik konstruieren und herstellen
3. Soziokultureller Ansatz gesellschaftlich-soziale Dimension von Technik ist im Vordergrund Technik nutzen und Technik bewerten
4. Reflexionsorientierung: Metakognition übenArbeitsprozess, Lernprozess und Erkenntnisprozess reflektieren
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Konstitutierende Merkmale von exreTu
1. Ingenieur-technisches Handeln
2. Explizit machen von Technik - Technikbegriff erweitern
3. Explizieren von Technik - Nutzen von metakognitiven Strategien
4. Auseinandersetzung mit Berufsrollen - Entwicklung von Rollenverständnis
Das Unterrichtsmodell exreTu
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3. Das Forschungsprojekt
exreTu: Wie wirkt sich expliziter, reflektiver Technikunterricht aus? erworbenes Wissen, Kompetenzen, Interesse, Selbstwirksamkeit?
Kompetenzen: technische Kompetenzen? Was gehört dazu? Wie werden sie erworben?
Berufswahl: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Technikunterricht und Berufswünschen auf Sek I - Stufe?
Gender: Gibt es unterschiedliche Auswirkungen bei den beiden Geschlechtern?
Das Forschungsprojekt exreTu
Anni Heitzmann 23.09.2010DGTB, Potsdam 2010
Teil 1: Befragung Teil 2: Intervention Datenerhebung
Befragung F1Erhebung Technikinteresse und Berufswünsche
Technikinteresse und Berufswünsche, strukturierter Fragebogen zu Beginn und am Ende des 7. oder 8. Schuljahrs, 30 Klassen (N=450), 15 Kl. Versuchsgruppe V, 15 Kl. Kontrollgruppe K
Versuchsgruppe V mit 15 Klassen (N=225):PK1 + exreTu + PK2;
Kontrollgruppe K mit 15 Klassen (N=225):nur PK1 + PK2
7. Geschichtlicher Bezug:Entwicklung der künstlichen Beleuchtung kennen lernen (z.B. „Vom Kienspan zur LED“ od. „Wer waren Th.A.Edison und W.v.Siemens?“)
oReferatohistorische Entwicklung von technischen Verfahren, Erfindung des Produkts, Begriff Fortschritt
9. Anwendungen, Übungen zum Verständnis: Zusammenbau von Kabel, Stecker, Schalter, Fassung
Lichtwirkung untersuchen: Optimales Zusammenspiel von Leuchtmittel und Schirm/Material
Lösungen für funktionale Probleme entwickeln: Verbindungen, Gelenke, Aufhängungen etc.
oLehrgangoÜbungsaufgabe mit ProblemlösungoGestalterisches Experiment oTechnische Experimente
10. Funktionsabläufe darstellen und erklären: Elektrotechnik: Aufgaben zum Stromkreis lösen und Erkenntnisse festhalten Reduktion von komplexen Phänomenen in Einzelschritte (Grafiken/Skizzen)[k1]
oLehrgangoVerfahren/Problem in verschiedene Schritte aufgliedern, grafisch darstellen, erläutern (erstellen von Planskizzen)
Meilenstein 3-1: Funktionsablauf, Planskizze nach AS 6, 7, 8, 9 und 10
Fokus Intervention
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Bsp. Auszug aus Meilenstein 3 - Schülerdokumentation
1. Untersuche ein (reales) Metallvelo mit einem vom Rad angetriebenen Velogenerator (ab jetzt "Dynamo" genannt) genau. Bei manchen Velos führt nur ein einziges Lichtkabel zu jeder Lampe (Vorder- und Rücklicht). Zeichne danach auf der folgenden schematischen Abbildung eines Velos alle Bestandteile der Beleuchtung mit einem Farbstift ein :
2. Komisch, dass vom Velodynamo nur ein Draht zum Scheinwerfer resp. Rücklicht führt. Eigentlich müssen doch zwei Leitungen da sein, damit der Stromkreis geschlossen ist.
Diskutiert zu zweit, was passiert, damit das Vorder- und das Rücklicht am Velo leuchten. Schreibt anschliessend eure Vermutung auf.
Fokus Intervention
DynamoScheinwerferRücklichtKabel
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Übersicht über die Meilensteine
Meilen-stein
Ziel Phase
1 Vorstellung von weit gefasstem Technikbegriff Nach Arbeitsschritten 1 und 2
2-1 Produktbewertung nach vorgegebenen Kriterien Nach Arbeitsschritten 3 und 4
2-2 Erkundung: industrielle Produktion Nach Arbeitsschritt 5
3-1 Funktionsablauf, Planskizzen Nach Arbeitsschritten 6,7,8,9,10
3-2 Dokumentation Problemlöseprozess Nach Arbeitsschritt 11
4 Teamorganisation (Berufsrollen, Firma) Nach Arbeitsschritt 12, 13, 14
5-1 Lösungsansätze entwickeln (Reflexion)
5-2 Handlungsplan für Produktprozess Skizze bzw. Plan des geplanten Produkts
Während Arbeitsschritten 15, 16, 17
6 Reflexion beim technischen Handeln Nach Arbeitsschritten 18, 19
Komplexe technische Systeme, z.B. Funktionsabläufe müssen schrittweise erschlossen werden.
Undifferenzierte Vorkonzepte sind bewusst zu machen und mit differenzierten, fachlich richtigen Teilkonzepten in Bezug zu setzen
Eine vereinfachte Gesamtdarstellung der Teilkonzepte in ikonischer Form führt zum Grundverständnis
Das Grundverständnis kann später mit Fachbegriffen, Ergänzungen erweitert werden.
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1. Von undifferenzierten Vorbegriffen ausgehen: Raum und Zeit geben für die Erschliessung
– des assoziativen Umfelds: Druck, Wärme beim Pumpen, Zischen, Kraftaufwendung, ziehen, stossen....
– sprachliche Definitionen: eine Pumpe ist eine Vorrichtung, die Gase, Flüssigkeiten oder Flüssigkeits-/Feststoffgemische fördern kann
– des Begriffsumfangs: Luftpumpen, Kolbenpumpen, Wasserpumpen, Wärmepumpen.....
Undifferenzierte Vorbegriffe durch Problemstellung und Frage evozieren.
Explikation (1)
Bsp. Wie funktioniert eine Velopumpe? (nach Aeschbacher, 2010)
Fokus Explikation und Metakognition
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Explikation (2)
2. Komplexe Abläufe, strukturell und zeitlich aufschlüsseln
Phase 1: "Ansaugen" von Luft durch Kraft-wirkung des Kolbens
Phase 1 Phase 2
Phase 2: Ausstossen von Luft durch Kraftwirkung des Kolbens
Fokus Explikation und Metakognition
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Explikation (3)
3. Grafischer Bezug auf undifferenzierte Vorstellung oder Problemstellung (eine Pumpe hat unten nicht zwei Öffnungen)
Fokus Explikation und Metakognition
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Explikation (4)
4. Vereinfachte, abstrahierte Struktur des Gesamtablaufs
undifferenzierte Vorstellung
differenziertere, Vorstellung
Fokus Explikation und Metakognition
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Explikation (5)
5. Fachwörter, Hilfskonstruktionen und Optimierungen einführen
anfänglich nur vertraute Elemente und Beziehungen verwenden:Öffnungen, Verschlussklappen
Fachwörter für erarbeitete Begriffe einführen: bewegliche Klappen = Ventile
Hilfskonstruktionen, Optimierungen, Details:Detailbau eines Ventils etc.
Fokus Explikation und Metakognition
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Reflexion im exreTu-Projekt - Nutzung von Denkstrategien
Arbeitsjournal mit kognitiven und metakognitiven Impulsen (vorher, begleitend oder rückschauend im Arbeitsprozess)
Fokus Explikation und Metakognition
Organisation des Wissens: "Welches waren wichtige Dinge, die ich heute gelernt habe?", "Was habe ich gemacht?", etc. Elaboration des Wissens: "Welches Bsp. zeigt die Anwendung dieses Prinzips?", "Welche Beziehung zum vorher Gelernten hat das?", "Wie kann ich es bestätigen"?, "Gibt es Konflikte zu früher gelerntem?", " Wo stimmt es, wo nicht?" etc. .Überwachung und Kontrolle: "Was habe ich noch nicht verstanden?", " Was habe ich gut verstanden?", " Wo habe ich Schwierigkeiten?" und Hilfsstrategien " Welche Möglichkeiten habe ich die Probleme zu lösen", " Wo kann ich mehr erfahren?", "Wo kann ich Hilfe holen?", "Was müsste ich besser machen?"
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Befragung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogenkonstrukt
Gesellschaftliche Bedeutsamkeit
Selbstwirksam-keitserwartung
Inhal
tsbez
ogene
Dim
ensi
onen
gesells.Bedeutsamkeit
von exreTu
Selbst-wirksamkeits-
erwartung in Bezug auf
exreTu
gesells. Bedeutsamkeitvon Technik
allgemein
Selbst-wirksamkeits-
erwartung Technik allgemein
Interesse: Freude, Aktivierung, Wichtigkeit,
Nützlichkeit
Interesse an exreTu
Befragung 2
Interesse an Technik
Intervention mit explizitem, reflektivem Technikunterricht (exreTu)
Personenbezogene Variablen
Befragung 1
+ 2
Technik
spez
ifisc
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xte
Techn
ik im
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Tech
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chul
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Technikspezifische Kompetenzen/Tätigkeiten
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telle
n
Techn
ik be
werte
n
Fokus Befragung: Technikinteresse-Berufswünsche
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6. Ausblick: Kompetenzmessung - Herausforderungen
Messen von Technikkompetenz mit PISA-Aufgaben (Paper-Pencil)???
Messen von Technikkompetenz mit HarmoS-Aufgaben (Experimentieraufgaben)???
Messen von Technikkompetenz mit einem Metawissenstest???