Anleitung zum Addieren und Subtrahieren mit dem russischen Abakus J. Bienert 1 Grundlagen Anleitung zum Ausführen der vier Grundrechenarten mit dem japanischen Abakus („Soroban“) Grundlagen 1 Der Soroban ist die japanische Form des Abakus, eine Weiterentwicklung des chinesischen Suan- pan. Typisch für diese Art von Rechenbrett sind die doppelkegelförmigen Perlen, die sich beson- ders gut greifen lassen und die zwei getrennten Bereiche. Im oberen, traditionell auch „Himmel“ genannt, befindet sich auf jedem Stab eine Perle, die den Wert 5 hat, im unteren, der „Erde“, je nach Ausführung vier oder fünf weitere, die jeweils den Wert 1 haben. Die traditionelle Form mit 5+1 Perlen wurde von den Chinesen übernommen, nach etwa 1920 setzen sich aber das 4+1-System durch. Dies genügt auch völlig um die Ziffern von 0 bis 9 dazustellen, durch die reduzierte Anzahl an Perlen können auf dem Soroban auch sehr hohe Rechengeschwindigkeiten erreicht werden. Der Soroban wird nur mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand bedient: Der Dau- men bewegt Perlen zur Mitte des Geräts hin, die Abwärtsbewegung wird mit dem Zeigefinger durchgeführt. Die obere Perle wird nur von dem Zeigefinger berührt. Abb. 1: Ein Soroban mit dem 4+1-System, 15 Stäben und einem Rückstellmechanismus Abb. 2: Fingerhaltung beim Bedienen des Soroban: Nur die Aufwärtsbewegung im unteren Teil wird mit dem Daumen ausgeführt, für alles andere wird der Zeigefinger verwendet
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Anleitung zum Addieren und Subtrahieren mit dem russischen Abakus J. Bienert
1 Grundlagen
Anleitung zum Ausführen der vier Grundrechenarten mit dem
japanischen Abakus („Soroban“)
Grundlagen 1
Der Soroban ist die japanische Form des Abakus, eine Weiterentwicklung des chinesischen Suan-
pan. Typisch für diese Art von Rechenbrett sind die doppelkegelförmigen Perlen, die sich beson-
ders gut greifen lassen und die zwei getrennten Bereiche. Im oberen, traditionell auch „Himmel“
genannt, befindet sich auf jedem Stab eine Perle, die den Wert 5 hat, im unteren, der „Erde“, je nach
Ausführung vier oder fünf weitere, die jeweils den Wert 1 haben. Die traditionelle Form mit 5+1
Perlen wurde von den Chinesen übernommen, nach etwa 1920 setzen sich aber das 4+1-System
durch. Dies genügt auch völlig um die Ziffern von 0 bis 9 dazustellen, durch die reduzierte Anzahl
an Perlen können auf dem Soroban auch sehr hohe Rechengeschwindigkeiten erreicht werden.
Der Soroban wird nur mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand bedient: Der Dau-
men bewegt Perlen zur Mitte des Geräts hin, die Abwärtsbewegung wird mit dem Zeigefinger
durchgeführt. Die obere Perle wird nur von dem Zeigefinger berührt.
Abb. 1: Ein Soroban mit dem 4+1-System, 15 Stäben und einem Rückstellmechanismus
Abb. 2: Fingerhaltung beim Bedienen des Soroban: Nur die Aufwärtsbewegung im unteren Teil wird mit dem Daumen
ausgeführt, für alles andere wird der Zeigefinger verwendet
Anleitung zum Addieren und Subtrahieren mit dem russischen Abakus J. Bienert
2 Zahlen darstellen
Zahlen darstellen 2
1.1 Soroban in Grundstellung bringen
Der Soroban wird, wie auf den Bildern oben, quer gehalten so, dass der Bereich mit den vier bzw.
fünf Perlen unten liegt. Jeder der Stäbe stellt eine Dezimalstelle dar, zur besseren Übersichtlichkeit
ist außerdem jeder dritte Stab entweder durch einen Punkt auf dem Mittelsteg oder durch eine farbi-
ge Perle markiert (s. Abb. 1). Im Gegensatz zu z.B. dem russischen Stschoty gibt es allerdings keine
besondere Markierung für den Dezimalpunkt. Üblicherweise wird der erste markierte Stab rechts
von der Mitte des Abakus für die Darstellung der Einer-Stelle verwendet, bei dem Abakus hier also
der zehnte Stab. Ist bereits abzusehen, dass die gewünschten Zahlen so nicht dargestellt werden
können, soll also z.B. mit möglichst vielen Nachkommastellen gerechnet werden, kann der Einer-
Stab natürlich auch anders gewählt werden.
In der Grundstellung befinden sich die Perlen möglichst nahe am äußeren Rahmen, d.h. die „Him-
melsperlen“ werden nach oben geschoben, die „Erdperlen“ möglichst weit nach unten.
1.2 Eine Zahl darstellen
Um eine Zahl darzustellen wird für jede der Zehnerpotenzen die passende Anzahl an Perlen in
Richtung der Mittelschiene geschoben. Für die Ziffern 1 bis 4 sind dies die unteren vier Perlen,
wobei von der Mitte aus nach unten gezählt wird. Sobald Ziffern ≥ 5 dargestellt werden sollen wird
die Perle im oberen Bereich nach unten geschoben und die entsprechende Anzahl an 1er-Perlen
dazu addiert. Im untenstehenden Bild ist also die Zahl