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Rundbrief 2013/2
Am nächsten Tag, dem 6. Jänner, kam es zur zweiten Begeg-nung
auf dem Ölberg. Patriarch Athenagoras war diesmalder Gastgeber und
erwartete den Papst nach dessen Besuchin Betlehem. Penibel wurde im
Protokoll darauf geachtet,dass die zwei Repräsentanten ihrer
Kirchen einander „auf
gleicher Augenhöhe“ begegneten. Abwechselndlasen sie, der
Patriarch in griechischer und derPapst in lateinischer Sprache, die
Abschieds-reden aus dem Johannesevangelium, bete-ten gemeinsam das
Vaterunser und erteil-ten am Schluss gemeinsam den Segen.Das
Startsignal für den „Dialog der Lie-be“ war gegeben. Die
offiziellen Stel-lungnahmen, vor allem aber die kon-kreten Gesten
der Versöhnung mach-ten deutlich, dass eine neue Ära imMiteinander
der Kirchen in Ost undWest angebrochen ist: Im Jahr nach
der Begegnung in Jerusalem traf in Rom jeneAndreas-Petrus-Ikone
ein, die im Plenarsaal der ROACO dieErinnerung an dieses Ereignis
wachhält und auch unseremHilfswerk für die Ostkirchen den Namen
gegeben hat. Am 7.Dezember 1965 wurde in einer feierlichen
Zeremonie inRom und Konstantinopel der 1054 ausgesprochene
gegen-seitige Bann aufgehoben. Am 25. Juli 1967 besuchte PapstPaul
VI. den Ökumenischen Patriarchen, der diesen Besucham 28. Oktober
1967 erwiderte.Für diesen Rundbrief ist das 50-Jahr-Jubiläum Anlass
undGelegenheit, sich dem „Phänomen“ Jerusalem zu nähern,das
zugleich unerschöpfliche Quelle der Inspiration undImpuls zu
kritischer Reflexion ist. Mir ist bewusst, dass es nurein kleiner
Ausschnitt dessen ist, was zu diesem Thema (undzu anderen Themen)
zu sagen wäre. Andererseits sind esnicht die „vielen“ Worte, die
die Musik machen, sondern derZusammenklang! In diesem Sinn zum
Schluss einwahrhaft „großes“ Wort:
DANKE!
Die Reise von Papst Paul VI. nach Israel und JordanienAnfang
Jänner 1964, also während des Zweiten Vatikani-schen Konzils, hat
vor allem durch die zweimalige Begeg-nung mit dem Ökumenischen
Patriarchen Athenago-ras I. in Jerusalem Geschichte geschrieben.
Dassdie nicht geringen Hindernisse auf beiden Seitenüberwunden
werden konnten und die Begeg-nung tatsächlich zustande kam, die
1965zur Aufhebung des seit 1054 bestehendengegenseitigen Bannes
führte und eineneue Ära in der Beziehung zwischendem Ersten und dem
Zweiten Romeinleitete, ist zweifellos vor allem demCharisma der
beiden Kirchenführerzu verdanken.Um die Ereignisse vor 50 Jahren
kurzRevue passieren zu lassen: Nacheinem dichten Besuchsprogramm
aufisraelischem Staatsgebiet (Nazaret,Kana, Tabgha, Kafarnaum, Berg
derSeligpreisungen, Berg Tabor) passier-te Papst Paul VI. um 18 Uhr
des 5.Jänner 1964 am Mandelbaumtor inJerusalem die Grenze nach
Jorda-nien. In der Sommerresidenz vonPatriarch Benediktos auf dem
Ölberggingen die Oberhäupter der Kirchenvon Rom und Konstantinopel
aufei-nander zu und umarmten einanderwie Brüder, die sich sehr
lange – seitdem Konzil von Florenz im Jahr 1439 – nicht mehr
gesehenhatten. Papst Paul VI. brachte es in seiner Ansprache auf
denPunkt: Es war Jerusalem, die Stadt, in der das Kreuz
Christiaufgerichtet ist, die den beiden Pilgern aus Rom und
Kon-stantinopel den Weg zu diesem Treffen geebnet hat.
Sekretariat für Österreich, 5020 Salzburg, Mönchsberg 2 a, Tel.
0662/902425-10Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700,
BIC: SLHYAT2S, IBAN: AT485500000002917700
AndreasPetrus
WerkCatholica UnioPäpstl. Werk derKongregation fürdie
Ostkirchen
ChristlicherOsten
www.andreas-petrus-werk.at
t In diesem Rundbrief:• Editorial des Nationalsekretärs (P.
Gottfried Glaßner)• Ikonen aus der Sammlung von Prof. Sauser im neu
eröffnetenMuseum Stift Stams – Pro Oriente-Reise nach Bulgarien
• Jerusalem und das Fest „Mariä Darstellung“ (P. Gottfried
Glaß-ner) – Österreichische Bischöfe in Kreta und Armenien
• Gebetsinitiative ausgehend von Jerusalem – Symposion
Arme-nisches Mönchtum – Armenische Nonnen in Salzburg
• Hilfsaktionen: Internat in Harissa, Libanon – Zur Syrienkrise•
Kurz gefasste Berichte und Hinweise
Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks!
Begegnung von Patriarch Athenago-ras I. und Papst Paul VI. am
5./6. Jän-ner 1964 in Jerusalem: Relief vonAngelo Biancini
(1911–1988), Vati-kan. Biancini hat sich seit dem Eintrittins
„Istituto d’Arte per la Ceramica“ inFaenza (1942) vor allem der
Keramik-kunst gewidmet und diese nachhaltiggeprägt. U.a. sind auch
die in die Fassa-de der Verkündigungsbasilika in
Nazareteingelassenen Reliefs (1959) sein Werk.
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Die Liebe zu den Ikonen begleiteteihn in seinem seelsorglichen
Wirkenund in seiner Lehrtätigkeit in Inns-bruck und Trier: Prof.
DDr. EkkartSauser, der heuer seinen 80. Geburts-tag beging und für
den seit seiner ers-ten legendären Vorlesung über dieTheologie der
Ikonen im Winterse-mester 1962/63 an der InnsbruckerTheol. Fakultät
das Sammeln vonIkonen zur Lebensaufgabe im Dienstder Ökumene wurde.
Für ihn sindIkonen „Glaubensbrücken zu den
Ostkirchen“. Mehr als 400 Ikonen umfasst inzwischen
seineSammlung. Viele Brücken hat er mit ihnen gebaut, zu
denMenschen, die sich für die Ostkirchen interessieren unddenen er
mit „seinen“ Ikonen die Welt des ChristlichenOstens zu er schließen
versteht.Eine wichtige Etappe in seinem Bemühen, die Ikonen und
ihreWelt zu den Menschen zu bringen, war am 16. Mai 2013erreicht:
Mit einem Festakt, in dessen Rahmen Landtagspräsi-dent DDr. Herwig
van Staa Prof. Sauser eine Ehrung des Lan-des Tirol überreichte,
wurde das im neuen Kreuzgang des Zis-terzienserstiftes Stams
eingerichtete Ikonenmuseum eröffnet(Fotos oben). Die 53
Marienikonen, die Prof. Sauser im Jahr2006 dem Land Tirol geschenkt
hat, haben nun einen würdi-gen Ort gefunden, um ihre Botschaft als
„Fenster für die Ewig-keit“ zum Leuchten zu bringen, wie schon in
den Jahren1986–91 ein Teil der Sammlung das Ikonenkabinett im
ober-österreichischen Stift Kremsmünster begründet hat.Ein rein
musealer Umgang widerspricht dem Wesen der Iko-ne, ist Prof. Sauser
überzeugt. Sie gehört „in den Raum derLiturgie hinein: Vor ihr muss
gebetet werden. […] Aus diesemGrund ist es sinnvoll, wenn Ikonen,
die über viele Jahregesammelt worden sind, bisweilen in
gottesdienstlichen undkirchlich-klösterlichen Räumen aufgestellt
werden, um dorteine gewisse Form der Verehrung zu erhalten.“
PRO ORIENTE Salzburg mit Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB in
Bulgarien (22.–28. Juni 2013)Univ.-Prof. Dr. Dietmar W.Winkler und
Dr. Diliana Ata-nassova zeichneten für dasProgramm der
ökumeni-schen Besuchsreise verant-wortlich, die 24 PRO
ORIEN-TE-Mitglieder aus Salzburgvom 22.–28. Juni 2013 inBulgarien
absolvierten.Besonders herzlich war derEmpfang durch
MetropolitTichon, der die Gäste ausÖsterreich vom Flughafen
abholte und in Sofia in Vertretung von Patriarch Neofit als
ökumenischaufgeschlossener Gesprächspartner zur Verfügung stand.
Das Foto zeigtMetropolit Tichon im Kreis der Geistlichen der Gruppe
(DomdechantHans-Walter Vavrovsky, dahinter der Diakon des
Metropoliten, Erzbi-schof Alois Kothgasser, rechts Diakon Albert
Hötzer, Pfarrer Josef Lehe-nauer, sitzend Äbtissin M. Perpetua
Hilgenberg) nach der Pfingstliturgieam 23. Juni in der
Aleksander-Nevski-Kathedrale in Sofia (die grünenZweige und Blätter
symbolisieren die Zungen des Hl. Geistes).
Ausgesprochen herzlichgestaltete sich auch dieBegegnung mit dem
Exar-chen der Armen.-apostol.Kirche in Bulgarien,
Patriar-chaldelegat Abgar Hovarki-mian, an seinem Sitz,
derarmen.-apostol. Gemeindein Plovdiv, die ein breit gefä-chertes
soziales Engage-ment entfaltet.Archimandrit Abgar hatteeinen Teil
seines Studiums
an der Kath.-Theol. Fakultät Salzburg absolviert und in der Zeit
seinesdurch ein Stipendium der Erzdiözese Salzburg ermöglichten
Gastauf-enthalts im Kolleg St. Benedikt gewohnt. Es war also ein
Wiedersehenmit einem „alten Bekannten”. (Foto: Erzbischof
Kothgasser überreichtdie 2012 erschienene Festschrift an
Archimandrit Abgar)„Alles in allem war diese Reise ein kleiner,
aber wichtiger Schritt aufdem Such-Weg der beiden Schwesterkirchen
zur vollen Einheit in Viel-falt“, zog Erzbischof Alois Kothgasser
Bilanz.
Die Ausstellung im Museum StiftStams ist jeweils am
MittwochNachmittag geöffnet. Darüberhinaus gegen Voranmeldung.Der
Katalog„Fenster zur Ewigkeit. Marien-Ikonen aus 5
Jahrhunderten.Sammlung Prof. DDr.
Ekart Sauser, Trier/Innsbruck.Museum Stift Stams 2013“
mit einem Vorwort von Abt German Erd OCist,
persönlichenAnmerkungen zur Entstehung der Sammlung, einer
allgemei-nen Einführung über die Ikone als „Seele der
ostkirchlichenFrömmigkeit“ und einer Beschreibung der einzelnen
Ikonenaus der Feder von Prof. Sauser ist im Klosterladen
erhältlich.
Wir laden sehr herzlich ein zur Hl. Messe im byzantin.
Ritus:
Einweihung der neuen Kapelle der Hll. Wolodymyr und Olgaim
Studentenheim Canisianum, Innsbruck
durch S.E. Weihbischof Venedykt Aleksyichuk:Sonntag, 27. Okober
2013, 11.00 Uhr
Göttliche Liturgie anlässlich einer Ikonenausstellungin Inzing
mit P. Andryj Rak CSSR
Donnerstag, 31. Oktober 2013, 19.00 Uhr
Göttliche Liturgie im Gedenken an den Ausbruch desErsten
Weltkriegs vor 100 Jahren
mit Pfr. Matthias Oberascher in der Dekanatskirche
ThalgauSonntag, 2. März 2014, 9.00 Uhr
Bischof Charles Morerod OP vonLausanne-Genf-Fribourg tritt
dieNachfolge von Weihbischof PeterHenrici SJ als Nationalpräsident
derCatholica Unio Schweiz an.Dr. Maria Brun, langjährige
Mitar-beiterin des verstorbenen Metropoli-ten Damaskinos
(Papandreou) imÖkumenischen Zentrum Chambésy,wurde als neue
Nationalsekretärinbzw. Landesdirektorin der CatholicaUnio Schweiz
bestellt.
Nachrichten aus der Catholica Unio Internationalis
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DasPhänomen Jerusalem in
wenigen Sätzen zu be -schreiben, ist ein schier aus-sichtsloses
Unterfangen. Soreich die Ge schichte dieserStadt ist, so sehr sie
Gipfelaller Sehnsucht, heiß um -kämpftes Pilgerziel der
großenmonotheistischen Weltreligionenwar und ist, so vielfältig
sind auch dieWege, sich ihrem Geheimnis zu nähern.Die Darstellung
der Stadt auf der 1864 inder orthodoxen St. Georgskirche im
jor-danischen Madaba aufgefundenen, 1884nach teilweiser Zerstörung
wiederent-deckten Mosaik-Landkarte erschließt inbesonderer Weise
die Bedeutung, dieJerusalem für die Christen in byzantini-scher
Zeit hatte. Die um 560 n.Chr. ent-standene Landkarte listete
ursprünglich157 biblische Stätten vom Libanon bisnach Ägypten auf.
Sie ist berühmt wegenihrer Detailtreue und historischen
Zuver-lässigkeit, die besonders auch durch dieAusgrabungen in der
Altstadt von Jerusa-lem vielfach bestätigt wurden.Deutlich hebt
sich auf der durch Säulen-reihen markierten Hauptstraße (dem
Car-do) neben dem Baukomplex der Anastasis(der Grabeskirche), die
den Golgotafelsenmiteinschloss, die am südlichen Ende
zumTempelplateau hin erbaute und am 21.November 543 n.Chr. geweihte
„NeueMarienkirche“ ab. Mit dieser Kirche, vonderen einstiger Größe
heute nur nochReste der Grundmauern zeugen, verbin-det sich das am
21. November begangeneFest „Mariä Darstellung“ bzw.
„MariäOpferung“, nach neuem römischen Ka -
lender der „Gedenktag Unserer LiebenFrau von Jerusalem“. Das
Fest der „Dar-
stellung derGottesmutter
im Tem-p e l “
ist in Jerusa-lem bereits im 4. Jahrhundertbelegt, im Westen
wird es seitdem 11. Jahrhundert begangen,im Osten, wo es zu den
12Hauptfesten des Kirchenjahreszählt, wird es seit dem 12.
Jahr-hundert staatlicher Feiertag.Das Fest knüpft an das
apokrypheJakobusevangelium (7,1-8,3) an,wo er zählt wird, dass die
ElternJoachim und Anna die dreijährigeMaria aufgrund eines Gelübdes
inden Tempel bringen und dortZacharias, dem späteren VaterJohannes’
des Täufers, überge-ben. Auf ihrem Weg nach Jerusa-lem seien sie
von Jungfrauen mitbrennenden Fackeln begleitetworden, die dem Kind
die Tren-nung erleichtern sollten, indemsie seine Aufmerksamkeit
auf sichziehen. Die 15 Tempelstufen, dieauf die 15 Stufen- bzw.
Wall-fahrtspsalmen (Ps 120-134) ver-weisen, habe Maria mit
Leichtigkeit be -stiegen. 10 Jahre bis zu ihrem 12. Lebens-jahr sei
im Tempel geblieben und habe dieheiligen Schriften studiert,
gespeist voneinem Engel.
Die hier abgebildeteIkone (griechisch, 17.Jahrhundert) aus der
Sammlung von Prof.Sauser hält die wesentlichen Mo mentefest: Die
fünf Jungfrauen, die mit ihrenbrennenden Fackeln zugleich an die
fünfklugen Jungfrauen der Evangelien erin-nern, die Engelspeisung
(links oben) undim Zentrum der Akt der Übergabe, der,wie das Spiel
der Hände verrät, von gro-ßen Emotionen begleitet wird. Überallem
Abschiedsschmerz aber kündet diein das leuchtende Rot der Gewänder
ge -
tauchte Szene, die ihr Vorbild in der Dar-bringung des jungen
Samuel durch seineMutter Hanna hat (1 Sam 1), von derFreude, die
die Menschen im Haus desHERRN erfüllt. P. Gottfried Glaßner
Ökumen. Studientagung in der Orth. Akademie von Kreta –
Begegnung mit Katholikos Karekin II. in Armenien
„Juble und freue dich, Tochter Zion, denn siehe, ich kommeund
wohne in deiner Mitte.“
(Sach 2,14)
Der Metropolit von Österreich,Arsenios Kardamakis,
BischofManfred Scheuer sowie leiten-de Mitarbeiter/innen der Diö
-zese Innsbruck besuchten einevom 9.–16. Juni 2013 in derOrthodoxen
Akademie vonKreta abgehaltene ökumeni-sche Studientagung. Die
Einla-
dung dazu ging von Univ.-Prof. em. Grigorios Larentzakis aus,
dem Ini-tiator und Leiter dieser „Ökumenischen Sommeruniversität“
in seinerHeimat Kreta. Bischof Scheuer kam in seinem Referat u.a.
auf die Theo-logie der Ikonen zu sprechen: „Die Ikone ist wie ein
Prisma, durch dasder Strahl Gottes einfällt und bricht. Wir können
dessen Herrlichkeit inunterschiedlichen Tönen und Farben wahrnehmen
und doch nicht ganzbegreifen und fassen.“ Er griff in diesem
Zusammenhang ein Wort desBrixener Bischofs Nikolaus Cusanus auf,
den er als „Ökumeniker“ des15. Jahrhunderts vorstellte: „Indem Du
mich ansiehst, lässt Du, der ver-borgene Gott, Dich von mir
erblicken.“ (De visione Dei) Ikonen seien Zei-chen der
Verbundenheit zwischen den Kirchen: „Mögen die Menschenin den
Ikonen das unverbrauchbare Geheimnis Gottes wahrnehmen.“
Im Rahmen einer vom Bildungs-haus Sodalitas in
Tainach/Tinjeorganisierten Reise nach Arme-nien (7.–13.7.2013)
wurden 40Kärtner/innen, an Ihrer SpitzeBischof Alois Schwarz, am
12.7.von Katholikos Karekin II. an sei-nem Amtssitz in
Edschmiatsin
empfangen (Foto Gerlinde Panny). Das kirchliche Oberhaupt aller
Arme-nier skizzierte die Situation der Kirche in Armenien, die nach
der 70-jäh-rigen sowjetkommunistischen Herrschaft dabei ist, sich
sowohl geistlichals auch strukturell neu zu orientieren. Er dankte
der Pilgergruppe fürihren Besuch und der damit verbundenen
Ermutigung. Er dankte auchfür die enge Zusammenarbeit mit der
österreichischen katholischen Kir-che, die u.a. armenischen
Seminaristen das Studium an der theologi-schen Fakultät der Wiener
Universität ermögliche, wo er auch selbst –gemeinsam mit Bischof
Alois Schwarz – vor Jahren studiert hatte. Gro-ßen Gefallen fand
der Katholikos an den musikalischen Vorträgen desBläserduos Pichler
und des Gesangsquintetts der Brüder Smrtnik, diemit einer
armenischen Gruppe bei zwei abendfüllenden Konzerten mit-wirkten
und begeisterten Applaus ernteten.
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Vertreter und Theologen derArmen.-apostol. Kirche und
derArmen.-kath. Kirche beleuchte-ten gemeinsam mit Vertreternder
Kath. Kirche im Rahmeneines Symposions am 15./16.April 2013
verschiedene Aspekteder großen Tradition und Ge -schichte des
Mönchtums in Ar -menien wie auch der gegenwär-
tigen der Bemühungen, das in seiner traditionellen Form
erloschenearmenische Mönchtum wieder zu beleben. Die in herzlicher
Atmo-sphäre und mit großem ökumenischen Engagement geführten
Gesprä-che wurden von Univ.-Prof. Dr. Dietmar W. Winkler und
Univ.-Doz. Dr.Dr. Jasmine Dum-Tragut organisatorisch betreut. Eine
Schola, die sichaus dem Kreis der zum Symposion geladenen
armenischen Referentenzusammensetzte, unter Ihnen Bischof Hovakim
(Manukian), Direktorder Ökumenischen Abteilung am Hl. Stuhl von
Edschmiadzin (Bildmit-te), und Erzbischof Dr. Nareg (Almezian),
Ökumene-Beauftragter undDekan des Theologischen Seminars des Hl.
Stuhls von Kilikien (2. v.l.),eröffneten die Tagung mit einem
armenischen Gebet.
Äbtissin M. Perpetua Hilgenberghatte bereits im September
2010während des Besuchs einer Salz-burger PRO ORIENTE-Delegation
inArmenien die Nonnen von St. Gaya-né nach Salzburg eingeladen.
ImAnschluss an das im April 2013 inSalzburg abgehaltene
Symposionüber das Mönchtum in Armenienkonnten die letzen
Hindernisse füreinen Gastaufenthalt aus dem Weggeräumt werden.
Anfang Mai tra-
fen die beiden Nonnen in Salzburg ein: Foto v.l.n.r.: Sr.
Tatevik (Danie-lyan), Subpriorin Fr. Eva-Maria Saurugg, Äbtissin M.
Perpetua Hilgen-berg, Sr. Nelli (Harutyunyan). Für die
Klostergemeinschaft des altehr-würdigen Stifts Nonnberg war es eine
wertvolle Bereicherung, sie indie Spiritualität und Lebensweise des
westlichen benediktinischenMönchtums einzuführen, und bei den
beiden Gästen hat der Aufent-halt tiefe Spuren hinterlassen, wie
die auch nach der Rückkehr EndeJuli fortbestehenden intensiven
Kontakte zwischen dem Nonnbergund St. Gayané in Armenien
unterstreichen.
Salzburg 2013: Symposion über Armenisches Mönchtum – Armenische
Nonnen zu Gast im Stift Nonnberg
Am 22. September 2012 waren bei Sonnenuntergang aus demGarten
Getsemani unterschiedliche kirchliche Gesänge zu ver-nehmen. Es
klang so, als hätten sich alle Kirchen des Hl. Landesan diesem
Samstagabend ein Stelldichein gegeben, denn P.Armando Pierucci OFM,
Komponist und Titularorganist derGrabeskirche, hatte Gesänge der
zwölf in Jerusalem vertrete-nen christlichen Kirchen mit ihren
musikalischen Traditionen inseine „Eucharistische Symphonie“
hineinverwoben. Sein Werksollte den Reichtum jeder einzelnen Kirche
neu entdecken hel-fen, Vertreter der christlichen Kirchen als
Akteure und Zuhörerzusammenführen und dem gemeinsamen Gebet um
Versöh-nung, Einheit und Frieden Stimme und Gehör verschaffen.„Das
oberste Ziel dieses Projekts ist ein besseres
gegenseitigesVerständnis der westlichen und östlichen Kirchen…
Durch dieuniversale Sprache der Musik sollen alle Christen in
ihremGlauben fest verankert bleiben. Die Symphonie versteht
sichauch als gemeinsames christliches Zeugnis vor der Gemein-schaft
der Nationen, und als Aufruf zum Respekt vor der
Religi-onsfreiheit, welche immer noch in vielen Ländern der
Erdebedroht ist. Sie ist Ausdruck der Solidarität des Leibes
Christimit seinen leidenden (Mit-)Gliedern.“ (Amelie de la
Hougue)Das Konzert wurde live in sechs verschiedenen Sprachen
vonmehreren TV-Stationen weltweit übertragen.Zuletzt fand das Gebet
aller Kirchen um Versöhnung, Einheitund Frieden am 10. Mai 2013 in
der syr.-kath. Thomaskirchestatt und wurde von S.E. Boutros Melki,
syr.-kath. Patriarchalvi-kar von Jerusalem, geleitet.Weitere
Informationen und Termine: www.prayrup.info/de/
Ökumenische „Klangwolke“ im Garten Getsemani
Am Samstag, 19. November 2005, zwischen 19 und 23 Uhrhaben sich
einige Laien den Vertretern von zwei
italienischenMönchsgemeinschaften angeschlossen, die jeweils um
dieseZeit Gebetswache in der Grabeskirche halten. Das war die
Ini-tialzündung für die Einrichtung eines außerordentliches
Gebe-tes aller Kirchen für Versöhnung, Einheit und
Frieden.Jerusalem präsentiert sich heute als eine Stadt der hohen
undbreiten Mauern, eine Stadt der Spaltungen. Und doch wäre sieals
„Mutter aller Kirchen“, die auf das Pfingstereignis zurückge-hen,
geradezu prädestiniert, einen neuen Weg der Einheit ein-zuschlagen.
Nirgends sonst leben die christlichen Kirchen auf soengem Raum
zusammen. Nirgends sonst ist die Gelegenheit,einander zu begegnen,
sich kennen zu lernen und gemeinsamzu beten, so präsent. Hat
Christus nicht selbst Jerusalem als denOrt bezeichnet, wo die
Apostel „den Heiligen Geist erwarten“sollten (Lk 24,47)?Das Vorbild
für die Jerusalemer Gebetsinitiative ist das Frie-densgebet, zu dem
Papst Johannes Paul II. die Vertreter allerWeltreligionen nach
Assissi geladen hat. Er war es auch, dermit Blick auf das Hl. Jahr
2000 – dem Jahr seines Epochemachenden Besuchs in Jerusalem und an
der Klagemauer –eindringlich an die Berufung Jerusalems als
„Friedensstadt“appellierte: „Die Hl. Stadt, Mittelpunkt der
christlichen Welt,aber auch gemeinsames Erbe aller monotheistischen
Gläubi-gen, möge für alle Menschen guten Willens ein Kreuzweg
desFriedens, ein leuchtendes, von Gott kommendes Friedenszei-chen
sein! Möge diese einzigartige Berufung der Heiligen Stadtüber die
ganze Region hinausleuchten…“Die Gebetsinitiative zielt auf die
Versöhnung, die Einheit undden Frieden innerhalb der christlichen
Kirchen und zugleich –im Zeichen des gemeinsamen Gebets – auf die
Versöhnung,die Einheit und den Frieden in der Welt, wie auch
Christusselbst im hohepriesterlichen Fürbittgebet für „die
Seinen“zugleich die „Welt“ und „alle, die durch ihr Wort an mich
glau-ben“ (Joh 17,20), im Auge hat. Die Einladung zum
JerusalemerFriedensgebet ergeht an alle, am Samstag um 19 Uhr im
Hl.Land oder um 18 Uhr Lokalzeit auf der ganzen Welt, überalldort,
wo Christen das Gebet um Versöhnung, Einheit und Frie-den zu ihrem
Anliegen machen, und sei es auch nur für eineMinute. P. Gottfried
Glaßner
Es begann mit einer Gebetswache am hl. Grab …
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Libanon: Ein Internat als Hoffnungsträger
Schon in den vergangenen Jahren hat das Andreas-Petrus-Werk den
syr.-kath. Weihbischof Flavien Joseph Melki imAusbau des „Foyer de
l’Espérance” für mittellose Kinderunterstützt. Im Jahr 2012 hat das
„Heim der Hoffnung” sei-nen Namen geändert. Es heißt jetzt nach
seinem Trägerver-ein, der „Association St. Zacharie”,
„St.-Zacharias-Heim”.Im Juni 2013 erreichte uns ein Schreiben von
WeihbischofMelki, in dem er die Bauvorhaben im Internatsgebäude
auf-listet, aber auch auf die Probleme hinweist, die sich aus
derAufnahme und Versorgung von Flüchtlingsfamilien aus Sy -rien
ergeben:
Das Internat beherbergt im Schuljahr 2012/13 insge-samt 29
Kinder, die dank der ausgezeichneten Erziehe-rinnen eine
sorgfältige Betreuung erfahren. Nicht nurwir, auch die Eltern der
Kinder haben eine deutliche Ver-änderung in ihrem Benehmen
registriert.
Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur:
Die längst fällige Erneuerung der Toilettenanlagen undder
Kanalisation wurde in Angriff genommen. Sie wird7.000,- USD kosten.
Ein weiteres Projekt, das den För-derern des Heims ans Herz gelegt
werden wird, ist dieEinrichtung eines Vorratsraumes, wo
Lebensmittelgekühlt gelagert werden können. Der
Kostenvoranschlagdes Architekten lautet auf 5.500,- USD.
Unterstützung der notleidenden christlichen Brüder undSchwestern
in Syrien:
Die Christen in Syrien leiden Not und Verfolgung. Umzu
überleben, flüchten viele in den Libanon. Wir haben50 Familien
aufgenommen und einquartiert. Einesyrisch-katholische Familie aus
Aleppo fiel räuberischenIslamisten in die Hände, die ein Lösegeld
von 50.000USD forderten. Es grenzt an ein Wunder, dass sie
freigekommen ist.
Ein weiteres Mal sage ich herzlichen Dank. Ich sehe
dieUnterstützung, die Sie uns bereits zuteil werden ließen, imLicht
des von Liebe brennenden Herzens Jesu und versiche-re Ihnen, dass
ich Ihrer und der Förderer des Andreas-Petrus-Werks im Gebet
gedenke.
Flavien Joseph MelkiWeihbischof des syr.-kath. Patriarchats,
Direktor des Foyer St. Zacharie
Die Ankündigung eines Militärschlags gegen Syrien mag
dieWeltöffentlichkeit aufgerüttelt und das seit 2011 von
Bürger-krieg und Flüchtlingselend erschütterte Land ins
Blickfeldgerückt haben. In den Herzen der Menschen mehr bewegthat
die Gebetsnacht, zu der Papst Franziskus am 7. Septem-ber 2013
eingeladen hat.P. Ziad Hilal SJ, der das „Jesuit Refugee Service“
in Homsleitet, berichtete bei der ICO-Tagung am 23./24. Septemberim
Bildungshaus St. Virgil in Salzburg von seinem Projekt,inmitten der
schwer zerstörten Stadt für die Kinder einebetreute Zufluchtsstätte
zu schaffen (Foto):Zu Beginn der Krise in Homsbeobachtete ich, wenn
ich mitdem Fahrrad durch die Stadtfuhr, dass die Kinder sich
ver-steckten, wenn die Bomben fie-len, und wenn sie sich ohneBomben
versteckten, wusste ich,dass irgendwo ein Heckenschüt-ze war. Da
kam mir die Idee, dieKinder einzuladen und michmit ihnen zu
beschäftigen. Es ergab sich, dass das vonden Jesuiten vor dem
Bürgerkrieg gegründete Zentrumgenau zwischen einem von Rebellen und
einem von Regie-rungstruppen kontrollierten Gebiet liegt. So wurde
es zueinem Ort, wo sich Christen, Sunniten und Alawitenbegegnen
können. Mittlerweile werden in 11 Zentren3500 Kinder betreut.
Außerdem unterstützt das Flücht-lingsprojekt der Jesuiten in der
Stadt Homs und seinerUmgebung 3.000 Familien materiell.
Es sei ein gutes Zeichen, dass sich am 7. September so vie-le
Menschen in seiner Kirche in Homs zum Gebet einfandenund auch
Muslime sich dem Gebet um Frieden in Syrienanschlossen, so P.
Hilal.
Dr. Hanna Ghoneim, Seel-sorger der melkitischen Ge -meinde in
Wien, berichteteim Rahmen einer byzantini-schen Vesper, die am
21.September in Gegenwartvon Erzbischof Robert Rab-bat, Exarch von
Australienund Neuseeland, im Stift Geras gefeiert wurde, von der
Ver-wüstung, die der Bürgerkrieg hinsichtlich der in Syrien
bis-lang guten Beziehungen zwischen den Religionsgemein-schaften
angerichtet hat. Aber es gebe auch Inseln derMenschlichkeit
inmitten des Chaos. Die Familien, die durchHilfsprojekte der
melkitischen Kirche Unterstützung erfah-ren haben, gehen in die
Tausende.
Unermüdlich unterwegs im Einsatz der Caritas
SalzburgAuslandshilfe, um die Notversorgung der syrischen
Flücht-linge im Libanon sicher zu stellen, besonders in den
provi-sorischen Lagern der Bekaa-Ebene, ist Stefan Maier. Was ervon
seinem letzten Libanon-Aufenthalt vom 21.8. bis 7.9.bei der
ICO-Tagung in Salzburg berichtete, war an Drama-tik kaum zu
überbieten, und doch ist gerade auch der groß-artige Einsatz der
Caritas-Helfer ein Zeichen der Hoffnung.
Momentaufnahmen zur Lage in Syrien
LAUFENDE PROJEKTE, für die Sie Ihre Spende durch Vermerkauf dem
Zahlschein widmen können:
● Waisenhaus des St. Elisabeth-Klosters in Minsk● Internat von
Weihbischof Melki in Harissa, Libanon● Hilfe für Syrien (über ICO
Initiative Christlicher Orient)*
weitere aktuelle Nachrichten auf unserer
Homepage:www.andreas-petrus-werk.at
Zur Syrien-Hilfsaktion: www.christlicher-orient.at
* Der „Hilfe für Syrien“ gewidmete Spenden werden an ICO
fürSozialprojekte christlicher Kirchen in Syrien
weitergeleitet.Spenden, die direkt an das Hilfswerk ICO überwiesen
wer-den, sind steuerlich absetzbar: BLZ 54000, Kto. 454546
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Hrsg. und Verleger: Andreas-Petrus-Werk / Catholica UnioSekreta
riat für Österreich, Mönchsberg 2a, A-5020 Salzburg.
Für den Inhalt verantwortlich: P. Gottfried Glaßner
OSB.Fotonachweis: Armin Ader (Titelbild Patriarch Athenagoras
und
Papst Paul VI.), M. Perpetua Hilgenberg OSB
(Bulgarienreise,armenische Nonnen, Tawadros II. in Wien), P.
Gottfried Glaß-ner OSB und Internet (übrige).
Redaktion und Layout: P. Gottfried Glaßner OSB.Druck:
Bubnik-Druck Ebenau.
Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700
• Metropolit Neofit von Russe neues Oberhaupt derBulg.-orth.
Kirche •
Am 24. Februar 2013 wählte das in Sofia tagende Landeskonzilden
bisherigen Metropoliten von Russe, Neofit, zum Patriarchender
Bulg.-orth. Kirche. Patriarch Neofit, geboren 1945, studiertein der
bulgarischen Hauptstadt und in Moskau Theologie. 1975wurde er zum
Priester geweiht. Zwischen 1989 und 1992 leiteteer in Sofia zuerst
die Theologische Akademie und dann die Theo-logische Fakultät der
Universität. Anschließend war er Sekretärder Heiligen Synode. 1994
erfolgte die Bischofsweihe, 2004 wur-de er Metropolit von
Russe.
• Ökumenischer Patriarch Bartholomaios I. bei der
Amtseinfüh-rung von Papst Franziskus am 19. März 2013 in Rom •
Noch nie war ein Ökumenischer Patriarch bei der Amtseinfüh-rung
eines Papstes anwesend. Aber nicht nur die Anwesenheit alssolche,
sondern die mehrfachen Begegnungen zwischen Papstund Patriarch und
die Art und Weise, wie der „Bischof von Rom“auf den Patriarchen
zuging, ihn als „Bruder Andreas“ begrüßte,ihn zum gemeinsamen Essen
mit den Kardinälen einlud unddabei das Tischgebet sprechen ließ,
rechtfertigen es, von einemhistorischen Ereignis zu sprechen. Beim
offiziellen Empfang derReligionen und christlichen Konfessionen
unterstrich PatriarchBartholomaios seine Hochachtung für den
„ersten Bischof derverehrungswürdigen Kirche des Alten Rom, dessen
Dienst durchden Primat der Liebe definiert“ werde.Papst Franziskus
und der Ökumenische Patriarch BartholomaiosI. planen nun für das
kommende Jahr einen gemeinsamen Besuchin Jerusalem. Das Treffen
soll an das erste Treffen eines Papstes(Paul VI.) mit einem
Ökumenischen Patriarchen (Athenagoras I.)vor fünfzig Jahren in
Jerusalem erinnern.
• 5. Mai 2013: Erstmals gemeinsamer Ostertermin fürOrthodoxe und
Katholiken •
Mit einer vorläufigen Erlaubnis der Ostkirchenkongregation
feier-ten die Katholiken Zyperns, Jordaniens, Israels und
Palästinasnach dem orthodoxen Kalender heuer am 5. Mai Ostern. Nur
inBetlehem und Jerusalem bleibt die bisherige Regelung aufrecht.Der
Lateinische Patriarch Fouad Twal nannte in seiner nach
gre-gorianischem Kalender am 31. März in Jerusalem
gehaltenenOsterpredigt die gemeinsame Osterfeier von Christen aller
Kon-fessionen einen „ersten Schritt zur vollen Einheit“.
• Erste Auslandsreise des Oberhaupts der Kopt.-orth.
Kirche,Papst-Patriarch Tawadros II., nach Italien und Österreich
•
Nach Italien (Begegnung mit Papst Franziskus in Rom am 10. Mai–
40 Jahre nach der historischen Begegnung zwischen Papst-Patriarch
Shenouda III. und Papst Paul VI. – und mit KardinalAngelo Scola in
Mailand) war Österreich das zweite Land, demder kopt.-orth.
Papst-Patriarch Tawadros II. einen offiziellenBesuch abstattete
(23. Mai bis 3. Juni 2013).Höhepunkte waren ein Festakt zum
Gedenken an die Verabschie-dung des Gesetzes über die
orientalisch-orthodoxen Kirchendurch den Österreichischen
Nationalrat vor 10 Jahren, Begegnun-gen mit hochrangigen Vertretern
aus Politik und Kirche (u.a. Bun-
despräsident HeinzFischer, Integrations-staatssekretär
Sebasti-an Kurz, ChristophKardinal Schönborn)und die Weihe vonfünf
koptischen Kir-chen, der St. Menas-Kirche im koptischenKloster in
Obersieben-brunn, der St. Menas-Kirche in der Leebgas-se in
Wien-Favoriten,der St. Markus-Kirche
am Fuß der Wiener UNO-City, der Kirche der Hl. Drei Jünglingein
der Martinstraße in Wien-Währing und der St. Marina-Kirchein Bruck
an der Mur. Beim Festakt, bei dem Papst-Patriarch Tawa-dros II. die
Urkunde zur Ernennung als Protektor der Stiftung PROORIENTE
überreicht wurde (27.5.), erhielt er auch eine Kopie
derMaria-Pötsch-Ikone als Geschenk (Foto).
• 1025-Jahr-Feiern zur Taufe der Rus’ •Die zweite Juli-Hälfte
war in Russland, Weißrussland und derUkraine mit einem
umfangreichen Veranstaltungsprogramm undzahlreichen Begegnungen
zwischen den Oberhäuptern der auto-kephalen orthodoxen Kirchen
anlässlich der Jubiläumsfeiern zurTaufe der Rus’ im Jahr 988
ausgefüllt. Höhepunkte waren die Fei-er der Göttlichen Liturgie am
24.7., dem Gedenktag der hl. Olga,in der Christ-Erlöser-Kirche in
Moskau und am 28.7., dem Festdes hl. Vladimir, im Kiever
Höhlenkloster. In den Predigten undin den Ansprachen bei den
verschiedenen Empfängen und Begeg-nungen wurde auch Bilanz gezogen
über die Umbrüche und Auf-brüche im ehemaligen Ostblock seit den
1000-Jahr-Feiern im Jahr1988. Mit besonderer Herzlichkeit wurde
Patriarch TheophilosIII. von Jerusa-lem und GanzPalästina
vomMoskauer Patri-archen empfan-gen, schon am25.5. in
derMaria-Entschla-fens-Ka thedraleim Kreml (Ge -genbesuch zumBesuch
von Pa -triarch Kirill inJerusalem am9.11.2012), einweiteres Mal im
Verlauf der 1025-Jahr-Feiern in Moskau und Kiev(Foto mospat).
• September: 1700-Jahr-Feiern zum Mailänder Edikt in Niš •Angelo
Kardinal Scola, Erzbischof von Mailand, ist der prominen-teste der
zahlreichen katholischen Würdenträger aus Europa undAmerika, die zu
den Feiern anlässlich des 1700-Jahr-Jubiläumsdes Edikts von Mailand
und der Auffindung des Hl. Kreuzes in dieGeburtsstadt Kaiser
Konstantins des Großen in Niš, heute Serbien,pilgerten (Österreich
war durch Bischof Egon Kapellari vertreten).Die Feiern standen
unter dem Motto „Befreit und zur Freiheitberufen“. Kardinal Scola
brachte als Geschenk ein Fragment derMailänder Kreuzreliquie mit,
die am 21.9. gemeinsam mit Reli-quien der hl. Helena zur Verehrung
ausgestellt wurde und seitherin der kurz zuvor neu geweihten Kirche
des Hl. Kreuzes verwahrtwird. Am 19.9. traf Kardinal Scola auch mit
Patriarch Pavle unddem serbischen Präsidenten Tomislav Nikolić
zusammen.
Kurzberichte • Termine • Veranstaltungen • Wissenswertes kurz
gefasst