DHS | Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Westenwall 4 | 59065 Hamm Tel. +49 2381 9015-0 [email protected] | www.dhs.de Alkohol und Gesundheit weniger ist besser! Gefördert von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. Auflage 0.00.00.00 Zu hoher Blutdruck, der trotz ärztlicher Be- handlung im erhöhten Bereich bleibt, kommt bei Alkoholkonsumenten doppelt so häufig vor wie bei Menschen, die keinen Alkohol trinken. Das Risiko für eine alkoholabhängige Mutter, ein geschädigtes Kind zur Welt zu bringen, liegt bei rund 40%. Alkohol: ein Rauschmittel, ein Suchtmittel, ein Genussmittel – Sie selber entscheiden. Weniger ist besser! In Verbindung mit Bluthochdruck ist hoher Alkoholkonsum auch mit einem deutlich erhöhten Schlaganfall-Risiko verbunden: Es droht die Gefahr einer akuten Hirnblutung oder eines ischämischen Schlaganfalls (plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns). Herz-Kreislaufsystem Chronischer Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Herz und Kreislauferkrankungen. Gehirn Gleichfalls besonders gefährdet ist das Gehirn. Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen. Zuerst leiden Gedächtnis- und Konzentrations- vermögen, Kritik- und Urteilsfähigkeit, später die Intelligenz. Auch zu Persönlichkeitsveränderun- gen kann es kommen: Alkoholkranke werden z. B. unzuverlässig, reizbar, depressiv und übertrieben eifersüchtig. Krebserkrankungen Schon seit langem weiß man, dass bestimmte Krebserkrankungen durch den Konsum und Miss- brauch von Alkohol gefördert werden. Nicht nur die Entstehung von Leberkrebs, auch Darmkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs und andere Krebs- erkrankungen des Mund- und Rachenraumes werden gefördert. Menschen mit erhöhtem Krank- heitsrisiko, also mit einer entsprechenden eigenen Krankheits- oder Familienvorgeschichte, sollten deshalb Alkohol meiden. Fazit Alkoholkonsum ist nicht gesundheitsfördernd. Eine geringe Mengen Alkohol täglich (maximal ein Glas Wein) senkt unter Umständen für Menschen im mittleren oder höheren Alter, bei Menschen mit bereits erlittenem Herzinfarkt oder bestehendem Herzinfarktrisiko die Gefahr, eine koronare Herz- erkrankung zu entwickeln. Andere Erkrankungen (Beispiel) werden allerdings bereits durch diese geringe Menge gefördert. Wer regelmäßig mehr trinkt, erhöht damit ohnehin nicht den Schutz vor bestimmten Herzerkrankungen. Statt dessen verstärkt er die Gefahr, das Opfer anderer Krank- heiten oder etwa eines Verkehrsunfalls zu werden. Die Infarktgefahr lässt sich außerdem wesentlich besser und risikolos durch andere Vorsichts- maßnahmen senken: durch den Verzicht auf das Rauchen, durch körperliche Aktivitäten und durch eine fettarme Ernährung. Also: Vorsicht mit Alkohol! Alkohol ist kein Medi- kament und keine Gesundheitsprophylaxe aus dem Getränkeregal. Nur in sehr geringen Mengen genossen, ist Alkohol für Erwachsene risikoarm; jeder gewohn- heitsmäßige oder missbräuchliche Konsum jedoch schadet der Gesundheit und birgt ein hohes Risiko, abhängig zu werden. Störungen des Immunsystems Regelmäßiger Alkoholkonsum beeinflusst das Blut- und Immunsystem: einerseits durch direkte oder indirekte Vergiftung des Stoffwechsels, andererseits durch die mangelnde Versorgung mit wichtigen Nahrungsbestandteilen und Spurenele- menten. Die Abwehr von Infektionskrankheiten ist deshalb herabgesetzt. Hormonelle Störungen Durch zu viel Alkohol wird die Produktion der Sexualhormone schwer gestört. Beim Mann führt das oft zu Impotenz oder Hodenschrumpfung, zur Verweiblichung des Aussehens und zur Schädi- gung des Samens. Bei Frauen erhöht bereits moderater Alkoholkonsum das Risiko für Brust- krebs. Frauen: Libido?? Schädigung des Ungeborenen Besonders gefährlich ist Alkohol für die Unge- borenen im Mutterleib. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann körperliche Missbildungen hervorrufen ebenso wie Störungen des Zentralnervensystems oder Verhaltensstörungen des Kindes. Die meisten durch Alkoholmissbrauch der Mutter geschädigten Kinder sind unfähig, die täglichen Anforderungen des Lebens allein zu bewältigen.