Deutsch-Ghanaischer Freundschaftskreis Akwaba - Ghana Vorbereitungsseminar 2011 Auslandspraktikum 22. – 24. Juli 2011
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Akwaba - Ghana
Vorbereitungsseminar 2011Auslandspraktikum
22. – 24. Juli 2011
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Bevölkerung
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Ghana – Land und Leute
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Anteil Ethnie
44,00% Akan 16,00% Dagbane-Dagomba 13,00% Ewe 8,00% Ga3,00% Gurma 14,50% ghanaische
Minderheiten 1,50% andere Ethnien
Die Lebenserwartung lag nach Angaben der WHO 2008 durchschnittlich bei 57 Jahren – die fünfthöchste in Westafrika – (Männer 56, Frauen 58), wobei die hohe Kindersterblichkeit von 11,2 Prozent und Säuglingssterblichkeit von 6,8 Prozent eine der Hauptursachen für den zu der Westlichen Welt vergleichsweise niedrigen Wert ist. Aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung und einer Aufklärungsarbeit im Bereich der Hygiene sinkt die Rate der Kindersterblichkeit kontinuierlich.
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Menschen- und Bürgerrechte
• Ghana ist eine stabile Demokratie mit einem (funktionierenden) Rechtsstaat – Problem: Korruption
• Menschenrechte sind garantiert und werden durch eine eigene Kommission eingefordert(Todesstrafe existiert, aber nicht angewendet)
• Parteien und Vereinigungen frei gründbar – wenn sie sich auch gegenseitig behindern und die innerparteilischen Prozesse nicht immer transparent sind
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Geschichte
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• Briten nutzen ethnische Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen, um die Macht zu ergreifen
• seit 1874 Kronkolonie „Goldküste“ • Wirtschaftlich gute Situation (Kakao Export) • Schwächung traditioneller Herrschaftsstrukturen • Konflikte mit gebildeter afrikanischer Elite • „indirect rule“ ab Mitte der 20er • Weitere Verschärfung des Konflikts
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• Der Weg zur Unabhängigkeit – Nkrumah übernimmt Führungsrolle in der antikolonialen Bewegung und
erreicht 1957 als erste afrikanische Kolonie die Unabhängigkeit („Never Backword, ever Forward“)
– Mitglied im Commonwealth of Nation als erstes afrikanisches Landes• 1960 Gründung der Republik Ghana
– Nkrumah als Präsident – Gute Vorraussetzungen durch die Übertragung der bei der Bank of
England gelagerten Goldreserven der bisherigen Kronkolonie– Breiter Rückhalt in Bevölkerung für die Regierung– Reich an Bodenschätzen (Goldminen, später auch Erdöl an der Küste)
und eine sehr gute Landwirtschaft
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• Sozialistische Wende und Militärregierungen – Ab 1960 Verstaatlichungen und Rückgang der Wirtschaftsleistungen
sowie Aufbrauch der Reserven durch Investition vor allem in langfristig unrentable Grossprojekte, hohe Verschuldung
– Ein-Parteien-System• 1966 Putsch durch Polizei- und Militäroffiziere
– Insgesamt drei Militärregierungen bis 1979– Die Militärherrschaft kann den wirtschaftlichen Niedergang nicht
aufhalten• Zwischen 1966 und 1979 folgten insgesamt drei Militärputsche, die
einerseits zu einer Brutalisierung der Politik und andererseits aber nicht zu einer Überwindung der schlechten Wirtschaftslage führten
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• 1969: Absetzung des Militärdiktator Ankrah und Einsetzung von Akwasi Afrifa als Militärmachthaber, der jedoch umgehend das Parteienverbot aufhob und Wahlen ausschrieb – Zweite Republik
• Wahlsieg von Kofi Bussia gegen Nkrumah– Fortsetzung des marktliberalen Kurses mit Reservierung
von einigen Bereichen für Ghanaer– Nationalistische Politik– Zwar grossangelegte ländliche Entwicklung mit
Elektrifizierung und Strassenbau, jedoch weitgehend Verarmung der unteren Bevölkerungsschichten
– Vertreibung der ausländischen Bevölkerung (vor allem Afrikaner)
• Aufgrund von Sparmassnahmen Rebellion der Armee 1972
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• Mai 1979: Putsch des Leutnants Rawlings, der zunächst niedergeschlagen, später jedoch durch einen coupe d'état erfolgreich warRawlings übergab die Macht bereits im September 1979 an eine gewählte Regierung
• Da die demokratische Regierung die Schuldenproblematik sowie Korruption und Willkür nicht in den Griff bekam, putschte Rawlinsg 1982 erneut und setzte sich zunächst mit diktatorischen Vollmachten ein.
• 1992 Bildung einer demokratischen Verfassung und Abschaffung des Einparteiensystems – Bildung der drei dominierenden Parteien und demokrat-ische Bestätigung Rawlings als Präsident
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• Zweite Machtergreifung Rawlings 1981, nachdem die zivile Regierung keine wirksame Entwicklung des Landes sicherstellen konnte – Bildung des „Provisional National Defense Council“aus Militärs und Zivilisten; ab 1983 mit Technokraten besetzt
• sozialistische Wirtschaftspolitik scheitert an Haushaltszwängen, deshalb Zusammenarbeit mit IWF und Weltbank und Einleitung einer marktorientiertes Reformpolitik
• Entwertung des Cedi und Reduzierung von PreiskontrollenReform des Steuersystems und verstärkte Privatisierungen
• Rawlings konnte durch seine Popularität den Erfolg der neuen Politik sicherstellen
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Demokratische Entwicklung
• Übergang zur Demokratie 1992 mit freien und als fair deklarierten Wahlen – Wahlsieger: Jerry Rawlings (als Zivilist)
• Zulassung von Parteien ohne Beschränkung und Ermöglichung der freien Betätigung von zivilgesell-schaftlichen Gruppen
• Chiefs behielten mit dem House of Chiefs eine wichtige Rolle in der Verfassung
• Rawlings beschränkte sich auf zwei Amtszeiten, wie sie in der Verfassung vorgesehen waren, obwohl es in der Bevölkerung durchaus gewichtige Stimmen gab, die ihn im Amt behalten wollten
• 2000: mit dem Wechsel zu John Kufuor wechselte auch die machthabende Partei – ohne Probleme
National Assembly
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Wahlen 2008
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Wahlen 2008
• John Kufuor (NPP) konnte nach zwei Wahlperiode (2000, 2004) nicht mehr antreten – neuer Präsident ohne Amtsbonus
• 8 Kandidaten (davon ein Unabhängiger) in der ersten Runde am 7.12.2008 – 97,6 % Wahlbeteiligung
• John Atta-Mills (NDC) gewann in der Stichwahl am 28.12.2008 mit 50,2 %
• dadurch: zweiter friedlicher Wechsel von einer Partei auf eine andere
• am 7.12.2008 auch Parlamentswahlen mit fünf Parteien (nicht alle in allen 10 Regionen)
• NDC gewann auch die Parlamentsmehrheit vor NPPund dadurch keinPatt zwischenden Gewalten
• es gab im Vor-feld kleinereUnruhen beider Wähler-registrierung
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Musterland Ghana und Stabilitätsanker in Westafrika–zwei demokratische Präsidentschaftswechsel auf jeweils gegnerische
Parteien mit einer Mischung aus modernen demokratischen Elementen und den traditionellen Herrschaftsformen
–Rechtsstaat und bürgerliche Freiheiten garantiert, wenn auch bis heute die Geisel der Korruption grassiert
–Wirtschaftsentwicklung auf der Basis der zwei Hauptprodukte Gold und Kakao
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Regionale Integration und Aussenpolitik
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Regionalpolitik
• führendes Mitglied der ECOWAS und hier u.a. Vermittlerrolle bei den Konflikten in Sierra Leone, Liberia und Cotê d'IvoireZiel ist eine stärkere Integration und die Bildung eines Regionalmarktes
• Ghana ist einer der ersten Befürworter der „african ownership“ gewesen, wie sie von Thabo Mbeki vorgeschlagen wurde und seither auch Anwenderstaat des peer review-Verfahrens (APRM)aktivste Unterstützung von NEPAD neben Südafrika
• Mitglied der African Union (Präsidentschaft 2007) und Gründungsmitglieder der OAU
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Ghana Global
• Aussenpolitik seit Gründung basierend auf den Prinzipien der Blockfreiheit und des Pan-Afrikanismus
• Aussenpolitik orientiert sich an den Zielen der westlichen Staaten und insbesondere an den USA
• Beziehungen zu EU vor allem über die AKP und hier aktive Rolle des freien Marktzugangs
• u.a. auch Mitglied des Commonwealth
• zwischenzeitlich auch enge Beziehungen zu China aufge-baut – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen (anknüpfend an enge Beziehungen in den 1960er Jahren)
• Mitgliedschaft in der UN und Teilnahme an zahlreichen UN-Missionen vor allem in Afrika (aber auch Kosovo und Libanon)sowie zahlreicher inter-nationaler Organisationen