Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) & Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) „Kommunaler Aktionsplan Inklusion für die Stadt Würzburg“ Kurzdokumentation der 4. Bürgerwerkstatt „Mobilität“ am 26. März 2013 in Würzburg Organisation/Leitung: Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung in Bayern Doris Rudolf (AfA) Dr. Dieter Jaufmann (SAGS) Dieter Kreuz (AfA) Meike Ganschinietz (SAGS) Spiegelstr. 4 Theodor-Heuss-Platz 1 81241 München 86150 Augsburg Tel. 089/89623044 Tel. 0821/3462980 [email protected][email protected]
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„Kommunaler Aktionsplan Inklusion für die Stadt Würzburg“ · Bürgerwerkstatt „Mobilität“ am 26. März 2013 in Würzburg Organisation/Leitung: Arbeitsgemeinschaft für
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Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA)
& Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS)
„Kommunaler Aktionsplan Inklusion
für die Stadt Würzburg“
Kurzdokumentation der 4. Bürgerwerkstatt „Mobilität“ am 26. März 2013 in Würzburg
Organisation/Leitung: Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung in Bayern Doris Rudolf (AfA) Dr. Dieter Jaufmann (SAGS) Dieter Kreuz (AfA) Meike Ganschinietz (SAGS) Spiegelstr. 4 Theodor-Heuss-Platz 1 81241 München 86150 Augsburg Tel. 089/89623044 Tel. 0821/3462980 [email protected][email protected]
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4. Bürgerwerkstatt: „Mobilität“ Programm
Datum:
26. März 2013 von 13.00 - 17.00 Uhr
Ort:
Rathaus der Stadt Würzburg
Ziele:
Sammeln von Erfahrungen / Erlebnissen von Betroffenen und Akteuren
Identifizieren von positiven Aktivitäten, Entwicklungen und Ressourcen,
Schwierigkeiten und Widerstände, Maßnahmen, um dem Ziel „Umsetzung der
UN-BRK / Inklusion“ näher zu kommen
Raum /Anstoß schaffen für Kommunikation / Vernetzung
Teilnehmerkreis:
- Relevante Städtische Referate und Fachbereiche: - FB Tiefbau - FB Stadtplanung - FB Hochbau - FB Baurecht - FB Verkehrsplanung - Fachabteilung Bauaufsicht - Quartiersmanagement - AK Barrierefreies Bauen - Begleitgremium - Behindertenbeirat - Stadtrat - Bau- und Ordnungsausschuss - ZBFS - Bezirk Unterfranken - Regierung von Unterfranken - Selbsthilfegruppen - VDK - Vertreter Universität - WüSL - Wohlfahrtsverbände, Träger von Fahrdiensten - Taxiunternehmen - Vertreter des ÖPNV - Bürger/innen mit und ohne Behinderungen
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Ablauf:
13.00 – 13.10 Uhr Begrüßung Frau Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake
13.10 – 13.30 Uhr Einführung in das Thema Mobilität, OMR Dr. med. Michael Schwab, Chefarzt geriatrische Rehabilitationsklinik Bürgerspital z. hl. Geist, ärztlicher Direktor des Geriatriezentrum Würzburg im Bürgerspital
13.30 – 14.00 Uhr Menschen mit Behinderungen und ein Vertreter der Seniorenvertretung berichten aus Ihrem Alltag: Frau Schmitt, Frau Kempf, Herr Stöckhert
16.00 – 17.00 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse im Plenum
Arbeitsgruppen:
Leitung der Arbeitsgruppen:
Frau Ganschinietz/ Frau Rudolf, Herr Kreuz, Herr Dr. Jaufmann
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Einführung: Menschen mit Behinderung berichten aus ihrem Alltag
Menschen mit Behinderung und Mitglieder des Seniorenbeirats berichten, welche Aspekte in Hinblick auf ihre Mobilität wichtig sind, und wie sie deren Umsetzung in Würzburg beurteilen: Beförderung mit Taxi, Fahrdiensten:
- Bestellung von Taxis für Gehörlose nicht möglich (nur über SMS)
- Zwar gibt es einen Behindertenfahrdienst, dieser muss jedoch häufig
vorbestellt werden, was mit langen Wartezeiten und einer relativ
schlechten Verfügbarkeit verbunden ist
- Sog. Rollitaxis werden benötigt
Straßenverkehr:
- Bei einer Autopanne kann über die Notrufsäule durch einen gehörlosen
Menschen keine Hilfe geholt werden
- Auf der Notrufsäule müsste für gehörlose Menschen eine
Handynummer angegeben werden, um Hilfe per SMS zu holen
- Im Notfall kann ein Gehörloser keine Rettungszentrale erreichen
(per Telefon). Zwar ist dies per Fax möglich, doch unterwegs hat man
im Regelfall „kein Fax zur Hand“
- Auch Rettungszentralen müssten für Gehörlose per SMS über eine
Handynummer erreichbar sein
Straßenbahn- und Busverkehr:
- Lautsprecherdurchsagen erreichen gehörlose Menschen nicht
- Straßenbahnen und Busse sind nur eingeschränkt barrierefrei, da
Rollstuhlfahrer nur mit Hilfe einer Rampe Zugang erhalten; auch für
ältere Menschen ist der Zugang schwierig
- Eine sog. Null-Ebene müsste errichtet werden
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- Hilfe von Seiten des Straßenbahn- / Busfahrers für den Einstieg wird
nur teilweise gewährt
- Für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen in ihrer
Sehfähigkeiten, sollten die Fahrpläne besser lesbar gestaltet werden
(große beleuchtete Schrift)
Bahnverkehr:
- Lautsprecherdurchsagen über die Verspätung von Zügen, Gleiswechsel
etc. erreichen gehörlose Menschen nicht
- Digitale Anzeigen mit entsprechenden Informationen sind jedoch nicht
ausreichend
- Die Infosäulen können Gehörlose ebenfalls nicht nutzen, da sie nicht
verstehen, was über diese gesagt wird
- Es sollten größere Bildschirme installiert werden
- Außerdem sollten Handynummern angegeben werden, über die sich
gehörlose Menschen per SMS informieren können
Flugverkehr:
- Lautsprecherdurchsagen über die Verspätung von Flügen etc.
erreichen gehörlose Menschen nicht
- Digitale Anzeigen mit entsprechenden Informationen sind ebenfalls
nicht ausreichend
Fußgänger:
- Mehr Ruhebänke (mit Armlehnen) werden benötigt
- Sitzgelegen in Kaufhäusern sollten häufiger vorhanden sein
- Mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten werden benötigt
- Gehwege und öffentliche Plätze müssen für Rollstuhlfahrer und ältere
Menschen mit einem Rollator begehbar bzw. befahrbar sein
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4. Bürgerwerkstatt: „Mobilität“ Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppen:
I Öffentlicher Personennahverkehr
II Individualverkehr und Mobilitätshilfen
III Ruhender Verkehr und Stadtraumgestaltung
Alle Arbeitsgruppen erhielten Arbeitsaufträge und Stichpunkte zur Unterstützung
der Diskussion.
Arbeitsaufträge (für alle Themenbereiche identisch):
1. Beurteilung der derzeitigen Situation - Was läuft gut? Wo gibt es Ressourcen? Wo ist man schon gut
„aufgestellt“?
- Wo gibt es Bedarfe – quantitativ und qualitativ?
2. Vorschläge und Ideensammlung - Welche Maßnahmen sind zur Verbesserung der Situation geeignet?
- Wo und wie kann im vorhandenen Angebot etwas verbessert werden?
- In welchem Bereich brauchen wir etwas Zusätzliches, Neues?
3. Welches sind die Akteure, die Veränderungen herbeiführen können? Stadt Würzburg Die Träger bzw. Anbieter von Mobilitätsangeboten / ÖPNV Die Betroffenen
4. Leitgedanken zum Handlungsfeld
- Welche Leitlinie(n) sollen in dieser Arbeitsgruppe berücksichtigt
werden?
Zum Abschluss des Tages bewerteten die TeilnehmerInnen die für sie wichtigsten
Aussagen und Maßnahmen. Insgesamt konnte jede/r Teilnehmer/in vier „Punkte“
verteilen. Diese Punktung wurde bei der Abschrift berücksichtigt.
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AG I: Öffentlicher Personennahverkehr
Abschrift der Ergebnisplakate Leitgedanken
- „Bewusstseinsbildung“
- „Miteinander – Füreinander“
- „Barrierefrei Umbauen“
Was läuft gut?
- Gute Unterstützung durch Personal bei Bahnreisen (manchmal)
- Haltestellen des ÖPNV werden in der Stadt Würzburg nach und nach
umgebaut
- Bei Planung neuer Straßenbahnlinien und der Anschaffung neuer
Züge spielt Barrierefreiheit eine große Rolle
- Behindertenbeirat wird in Planungen eingebunden
- Fahrer der Straßenbahn und der Busse werden bereits geschult
- Kontakt- und Beschwerdenummer (Telefon) bei der Straßenbahn ist
rund um die Uhr erreichbar. Beschwerden zu allen Verkehrsmitteln
werden an die zuständigen Stellen weiter gegeben.
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Wo besteht Bedarf?
Verhalten - Gegenseitige Rücksichtnahme der Passagiere untereinander,
Umgang und Rücksichtsnahme mit und gegenüber Menschen
mit Behinderung
- Passagiere (und ggf. deren Begleiter/innen) müssen über
Möglichkeiten der Selbstsicherung informiert sein, und
diese auch anwenden
Fahrzeuge
- Einstieg in Straßenbahnen nicht ganz barrierefrei (14 Punkte)
- Lichtschranken funktionieren nicht immer (1 Punkt)
- Kennzeichnung von Sitzplätzen für Menschen mit
Mobilitätseinschränkungen nicht immer vorhanden
- Türöffnung bei Straßenbahn zu kurz (4 Punkte)
Information / Kommunikation
- Ansagen, Durchsagen häufig nicht verständlich, v.a.
für Menschen mit Hörbehinderung
- Bahnhof Süd: keine Durchsagen; bei Durchfahrten ist
dies gefährlich!
Fahrer der Busse und Straßenbahnen
- Vorhandene Absenkungsvorrichtungen von Bussen
werden nicht immer eingesetzt (2 Punkte)
- Fahrer helfen nicht immer (1 Punkt)
- Schnelle Fahrweise der Busse, macht Selbstsicherung