Reisemedizin Update 2015 Bernhard R. Beck [email protected]1 Tropen- und Reisemedizin am Bellevue, Zürich Konsiliararzt Tropenmedizin UniSpital Zürich Wissenschaftlicher Mitarbeiter ISPMZ, Universität Zürich Schweiz. Tropen- & Public Health-Institut, Basel Tropen-Reisemedizin VHZ/USZ Update 2015 Handout Bernhard R. Beck V 13.11.2015 B. R. Beck Bellevue, Zürich B. R. Beck Bellevue, Zürich Und dann wäre noch • Off-label-use – viele Therapien gegen Parasiten und bei Schwangeren sind in der Schweiz nicht registriert – Viele Impfungen sind im Kompendium anders beschrieben als es z.B. von der EKIF (Eidg. Kommmission für Impffragen) empfohlen wird. • Präsentation: www.tropdoc.ch Accessed 12.Nov. 2015 B. R. Beck Bellevue, Zürich B. R. Beck Bellevue, Zürich Impfvorbereitung • Generell immer alle Impfungen berücksichtigen (nicht nur Reiseimpfungen) • Beginn idealerweise zirka 6 Wochen vor Abreise • Keine «Kochbuchmedizin», da Indikation abhängig von Reiseart / -stil / -dauer und Gesundheitszustand, aber Limiten
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Accessed 12.Nov. 2015 Tropen-Reisemedizin VHZ/USZ · Reisemedizin Update 2015 Bernhard R. Beck [email protected] 1 Tropen-und Reisemedizin am Bellevue, Zürich Konsiliararzt Tropenmedizin
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Was wissen wir mehr seit 1 Jahr?• Nordkorea hat die beste Impfung gegen alles
– “The authoritarian, impoverished nation announced it has a drug that can prevent and cure Mers, Ebola, Sars and Aids“ (The Guardian 19.May 2015)
– Kumdang-2 Injection is a herbal medicine extracted fromKaesong Koryo insam (ginseng) cultivated in Kaesong DPR Korea by applying rare-earth molecular fertilizer. It containsinsam saccharides, light rare earth elements, a micro-quantitiesof gold and platinum.
– Unlike chemical medicines, it has no adverse side effects
http://kumdang2.com, acccessed 12.Nov.15
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Was die Wunder-Droge kann• It optimizes the systems of autonomic nerve and self-curing
by stimulating hypothalamus, the centre of the autonomic nervous system, functions anti-inflammatory, anti-bacteria and anti-virus, …
• It absorbs or removes all those that have not originally been in human body (e.g. cancer, pathological secretion, etc.) including those of the same cellular tissues as the healthy ones like polyps or some skin diseases.
• … The main purpose of injection is to cure diseases, but it is also good for healthy persons as it invigorates them, optimizes their immunity and makes them more beautiful.
http://kumdang2.com, acccessed 12.Nov.15
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Was wissen wie mehr als vor 1 Jahr
• Es gibt Probleme bei Impfnachschub
• Die Informationen darüber sind transparenter
• Grenzen zu schliessen wird diese Problem auch nicht lösen!
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Was wissen wir mehr seit 1 Jahr?
• MALARIA– Weniger Fälle im Osten Indonesiens– Besorgniserregende Resistenzen in
Gebieten von Kambodscha/Thailand• VIREN
Viren und Vektoren halten sich nicht an Grenzvorschriften
– Chikungunya auch in den Amerikas– Zika-Virus auch in Brasilien (und bald in den
werbefrei)www.cdc.gov US-Amerikan. Information (Reisen, Krankheiten)www.who.int/ith WHO (Reiseinfo)www.promedmail.org Meldungen über Ausbrüche, Infektion in der ganzen Welt (auch
Pflanzen und Tiere)www.healthmap.org/promed/ Karten mit Ausbrüchenwww.rki.de Deutsche Informationen über Infektionskrankheitenwww.istm.org Internationale Society of Travel Medicine (Liste der Travel-
Kliniken der Welt)www.who.int/csr WHO (Ausbrüche verifiziert)www.fevertravel.ch Differentialdiagnose von Fiebererkrankungen bei Reisenden
www.swisstph.ch Diagnostikzentrum des «Tropeninstitutes»www.osir.ch Private Vereinigung von Ärzten mit Reiseinfo
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www.bag.admin.ch
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Quelle
www.bag.admin.ch Themen Krankheiten und Medizin Infektionskrankheiten Impfungen Reisemedizin
Accessed 25.9.2015
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11.Nov.2015
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Mückenschutz und Repellenzien
• Feldversuch in Bolivien (2 Personen, 1 Meter Abstand, 72 x rotierend exponiert)
• DEET-geschützt vs. Mineralöl-Äthanol (Kontrolle): Kontrollpersonen signifikant häufiger gestochen, wenn sie neben einem Repellent-Geschützten sassen als wenn sie neben einer anderen Kontrollperson sassen (36,4% vs. 20.4%)
• => Nicht geschützte sollten geschützte Personen meiden!
Moore et al., 2007
Vitamin B für Mückenschutz
• 20% der Apotheker in der Schweiz haben empfohlen: Vitamin B 1 Kodkani 1999
• Tausende von Websites mit „sinnlosen“ Empfehlungen– Vitamin B Komplex
50 mg Vitamin B1, B2, B3 und B6– Vitamin B1
Vitamin B1 100 mg
ABER: keine Studie hat den Effekt bewiesen
Ives 2005
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Polio 2015
WHO, 3.Nov.2015
Polio Typ 1AfghanistanPakistan
Circulating vaccinederrived polioviruscVDPV
NigeriaMadagaskarNigeriaUkraine
Südsudan*Kamerun*Niger*Tschad*Somalia*
* Vor 1-2 Jahren
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MeningokokkenSerogruppen A, C, Y, W-135
• Konjugat-Impfstoff gegen Meningokokken ACWY: ab 11 Jahren registriert, LP in der offiziellen IndikationGemäss Expertenkommission schon ab 12 Mo möglich.• 1 Impfung im Rahmen der reisemedizinischer oder anderer
Exposition• 2 Impfungen bei erhöhtem Risiko einer invasiven
Meningokokkeninfektion (4-8 Wochen Intervall), alle 5 Jahre erneuern(medizinische Indikation wie funktionelle oder anatomische Asplenie, Defizite der Terminalfaktoren des Komplementsystems, Defekte bei der Komplementaktivierung des alternativen Wegs, homozygote Protein-S- und -C-Defizite, mangelnde Immunantwort auf Polysaccharide, Mangel an Mannose-bindendem Lektin)
• Keine Impfung gegen Serogruppe B in CH reg.
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Die einzige Neuerung: PCV13
• Keine Routine-Pneumokokken-Impfungmehr bei 65-jährigen
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Weitere kleine Neuerung
• Influenza-Impfung während ganzer Schwangerschaft durchführbar*(gemäss Schweiz. Impfplan**)
*Anmerkung GSK: Inaktivierte Influenza-Impfstoffe können ab dem 2. Schwangerschaftstrimenon verabreicht werden. Es liegt eine grössere Datenmenge bezüglich Sicherheit für das 2. und 3. Trimester im Vergleich zum 1. Trimester vor. Bei Schwangeren mit Erkrankungen, die das Risiko Influenza-bedingter Komplikationen erhöhen, wird die Impfung unabhängig vom Stadium der Schwangerschaft empfohlen.Weltweite Daten zum Gebrauch von Influenza-Impfstoffen zeigen jedoch keine unerwünschten fötalen und maternalen Beeinträchtigungen durch den Impfstoff.**Anmerkung BRB: Gemäss CDC (USA) kann die Influenza-Impfung auch während der ganzen SS gegeben werden http://www.cdc.gov/flu/professionals/vaccination/ und Brief des «Department of Health & Human Services» dated February 3, 2014
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Jap. Enzephalitis
• Selten (10 Fälle bei Touristen pro Jahr?)• Impfung nur bei langen Reisen in ländliche Gebiete• Impfungen 0 + 28 Tage, Schutz ab Tag 35• Kurzimpfschema: Tag 0 + 7, Schutz ab Tag 12-14• 3. Impfung nach 15 Monaten, dann 4 Jahre Schutz• Früher mit and. Impfstoff geimpfte müssen nur 1x
geboostert werden• Offiziell erst ab 18 Jahren zugelassen. Off-label:
– Kinder ab 3j -17j: gleiche Dosis– Kinder 2 Mo- 3j: ½ Dosis
FSME-Gebiete mit Impfempfehlung(ehemals Endemiegebiete)BAG 2013 B. R. Beck
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Die Faustregeln beim Impfen
• Für den „sicheren“ Erstschutz benötigt man eine dokumentierte Grundimpfung, also– 3x Diphtherie-Tetanus– 1x Hepatitis A (volle Dosis!) oder 2x ½ Dosis wie bei Hep A/B– 2 (- 3x) Hepatitis B
• Jede Impfung zählt (keine Maximalabstände, nur Minimalabstände)
• Verschiedene Impfungen können am gleichen Termin durchgeführt werden
• Lebendimpfstoffe am gleichen Tag impfen oder 1 Monat trennen
Urinstatus und Stuhl auf Parasiten• Mit Symptomen: je nachdem
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Überflüssiges
• Malariauntersuchung ohne Fieber• Wurmuntersuchungen nach 2 Wochen
Kenia
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Präpatenz & Lebenserwartungverschiedener Würmer
Art Präpatenzzeit LebenszeitMadenwurm 20-40 Tage Wochen*Askaris 60-70 Tage 1 JahreAnkylostoma 20-35 Tage 6 JahreTrichuris 60 Tage 5-10 JahreStrongyloides 30 Tage > 30 Jahre *Schistosomiasis 30-40 Tage 4-30 JahreFilariasis 150-400 Tage 10-18 Jahre