HOCHSCHULE LUZERN | TECHNIK & ARCHITEKTUR | STRUKTUR UND MATERIAL | HS13 | LAURA ZGRAGGEN 1 ABSCHLUSS PHASE DETAIL | TESTAT 3 In den letzten drei Wochen befasste ich mich mit den Details im Strickbau. Ich analysierte die tradionellen Holzverbindungen im Strickbau und suchte nach Regeln die beim Bau eines reinen Strickbaus eingehalten werden müssen. - Wandauau - U-Wert Berechnung - Eck- und Fugenausbildung - Berechnung des Setzmasses - Anforderungen an Wände mit Öffnungen - Horizontalbelastung in Wandebene - Schallschutz - Sockel - Dachrand - Holzschutz - Shou-sugi-ban und Yakisugi EINLEITUNG SCHÖNE DETAILS IM STRICKBAU Untersuchte Themen: Wandfries, Haus Annalisa, Leis (GR) Peter Zumthor Gagalun, Peter Zumthor. Versam/GR Im Strick eingespannte Treppe, Schulhaus St. Peter/GR, Conradin Clavuot Verkohlte Aussenfassade, Casa Mathis, Trin/GR Norbert Mathis Innenraum, Haus Luzi, Jenaz/GR Peter Zumthor Schubverbindungen, Bärenhaus, Bern/BE, Patrick Thurston
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ABSCHLUSS PHASE DETAIL | TESTAT 3 - Zentrum … · ABSCHLUSS PHASE DETAIL | TESTAT 3 In den letzten drei Wochen befasste ich mich mit den Details im Strickbau. Ich analysierte die
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HocHscHule luzern | TecHnik & ArcHiTekTur | sTrukTur und mATeriAl | Hs13 | lAurA zgrAggen 1
ABSCHLUSS PHASE DETAIL | TESTAT 3
In den letzten drei Wochen befasste ich mich mit den Details im Strickbau. Ich analysierte die traditionellen Holzverbindungen im Strickbau und suchte nach Regeln die beim Bau eines reinen Strickbaus eingehalten werden müssen.
- Wandaufbau- U-Wert Berechnung- Eck- und Fugenausbildung- Berechnung des Setzmasses- Anforderungen an Wände mit Öffnungen- Horizontalbelastung in Wandebene- Schallschutz- Sockel- Dachrand- Holzschutz- Shou-sugi-ban und Yakisugi
EINLEITUNG
SCHöNE DETAILS Im STrICkBAU
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IdealesHEIM im Februar 2010 „Titel Story“
Mit Patina: Die Lär-chenlatten der Fassade wurden erst gebrannt, gebürstet, abgewaschen und dann montiert.
Naturnah: Durch quad-ratische Öffnungen holt der Architekt die Berg-welt in den Innenraum. (Sessel: Vitra)
Wohnen: Die Räume entwickeln sich um die zentrale Treppe. Dabei variieren die Raumhö-hen je nach Nutzung.
Im Strick eingespannte Treppe, Schulhaus St. Peter/GR, Conradin Clavuot
Verkohlte Aussenfassade, Casa Mathis, Trin/GRNorbert Mathis
Innenraum, Haus Luzi, Jenaz/GRPeter Zumthor
Schubverbindungen, Bärenhaus, Bern/BE, Patrick Thurston
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Der Strickbau ist eine komplexe Bauweise und es gibt viele Dinge, die man beachten sollte.
Da ich den Strick auf der Innen- und Aussenseite meines Weekendhauses sehen möchte, habe ich mich für ein doppelten Strick entschieden. Wenn man nur einen einfachen Strick wählt, geht durch die Wärmedämmung eine Strick-bauseite verloren und innen oder aussen wäre nur noch eine Holzbeplankung.
Da Holz eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzt, fällt die Dämmung nicht mehr so dick aus, wie bei einem Zweischalenmauerwerk aus Backstein.Mit einem Doppelten Strick von 12cm Fichtenholzbalken, 12cm Isofloc-Schicht und wieder einem 12cm Fichtenholzbalken, erhalte ich einen U-Wert von 0.20 W/m²K und komme somit auf eine Wandstärke von 36cm.An den Aussenecken werde ich die Holzbalken miteinander verstricken und gegen aussen wird das Vorholz sichtbar. Auf der Innenseite werden die Holzbal-ken mit Schwalbenschwänzen verbunden.
Quell- und Schwindmass nach DIN EN 1995-1-1/NA, Tab. NA.7Nadelholz (Fichte, Kiefer, Tanne) α= 0,24 %/1% quer zur Faserrichtung
Einbaufeuchte 12% theoretisch (16% = Sicherheitsfaktor)Nutzungsfeuchte 10%Wandhöhe EG 3.4m → Δh = 0,24 x (16 - 10)/100 x 3400 = 48.9 mmWandhöhe OG 2.4m → Δh = 0,24 x (16 - 10)/100 x 2400 = 34.5 mmBis OK Türrahmen 2.2m → Δh = 0,24 x (16 - 10)/100 x 2200 = 31.6 mm
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Die Aussenecken werde ich nicht wie bei traditionellen Strickbauten mit Vor-hölzern miteinander verstricken, sondern mit einfachen Überblattungen und Hartholzdübeln, die das Herausrutschen der einzelnen Balken verhindern. Auf der Innenseite werden die Holzbalken mit Schwalbenschwänzen verbunden.
Durch das Eigengewicht werden die Balken aufeinander gepresst und so ent-steht ein relativ dichtes Gefüge. Um eventuelle Undichtigkeiten auszubessern, können zusätzlich Dichtungsbänder aus Mineralwolle eingelegt werden, damit die Konstruktion dicht ist.Das Problem der Undichtigkeit im Strickbau liegt bei den Verstrickungen oder Überblattungen. Die Eckverbindung bekommt man fast nie ganz dicht. Dieses Problem kann mit zusätzlichen Dichtungsbändern an den Ecken verbessert werden.
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- Mindestens zwei ungeschwächte Blockbalken müssen über einer Öffnung durchlaufen.- Überstand des Vorholzes entspricht 1.5 x der Breite.- Bei einfachen und doppelten Überblattungen müssen Hartholzdübel angebracht werden, die das herausrutschen der einzelnen Balken verhindern.- Höhe des Deckprofiles > 1/3 x h.- Höhe des Deckprofiles < h: schubfeste Verbindung mit darunterliegendem Blockbalken erforderlich.- An den vertikalen Seiten der Öffnungen sind Zargen einzubauen.- Eine horizontale Beanspruchung ausser Wind, ist nicht zulässig.
Übliche Tür- und Fensterkonstruktionen sind möglich.Es müssen gleitende Verbindungen zur Holzkonstruktion bestehen, die Schwindverformungen aufnehmen können.
Anforderungen an Wände mit Öffnungen
Öffnungen
Haus Carigiet, Waeber, Arosa/GR Gagalun, Peter Zumthor, Versam/GR Haus Walpen, Gion A. Caminada, Blatten (VS)
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Im Gegensatz zu andern Materialien haben Holzbalkendecken die schlechteren Dämmwerte im Tieftonbereich. Zur Bekämpfung der Schallübertragung gibt es über der massiven Holzbalkendecke eine Trittschalldämmung und ein Fliesse-strich mit Randdämmstreifen.
Der Strick steht auf einem massiven Sockel aus Beton. Somit ist das Weekend-haus komplett vom Erdreich entfernt. Sämtliche Lasten der Doppelten Strick-wand werden auf den Betonsockel abgeleitet.
Schwere Dächer sind von Vorteil. Bei zu leichten Dächern müssen nachspann-bare Zugstangen zwischen dem oberen und dem unteren Wandbalken ange-bracht werden. Bei meinem Entwurf ist die Dachlast kein Problem, da meine Deckenkonstruktion aus den selben Massivholzbalken besteht wie die Wände. Somit lastet genügend Gewicht auf den Aussenwänden, damit sie durch die Windlast nicht knicken.
Treten trotzdem Horizontalkräfte auf Strickbauwände auf, müssen Zuganker aus Stahl angebracht werden, die das ganze Gefüge zusammen pressen.
Schallschutz
Sockel
Verbindung Dach
Horizontalbelastung in Wandebene
Gagalun, Peter Zumthor, Versam/GR Fleischtrocknerei, Gion A. Caminada, Vrin (GR) Stiva da Morts, Gion A. Caminada, Vrin (GR)
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Stark getostetes BarriquefassMüritzeum, Wingardh Architekten, Waren (DE)
Der Holzschutz umfasst alle Massnahmen, die eine Wertminderung oder Zer-störung von Holz, Holzwerkstoffen oder vor Schädigungen durch Witterung, In-sekten und Pilze verhüten und damit eine lange Gebrauchsdauer sicherstellen.
Durch die Umsetzung des traditionellen Strickbaus in die Heutige Zeit, gibt es bei meinem Entwurf kein Vordach. Die Strickbaufassade geht oben beim Dach-rand bündig in das Dach über. Dies hat zum Vorteil, dass sich auf der Fassade keine Ausblühungen bilden, die durch Witterungseinflüsse gebildet werden.Durch das Fehlen eines grossen Vordaches, dass für den Konstruktiven Holz-schutz nötig ist, habe ich mich in das Thema Holzschutz vertieft (Siehe Lern-journal).
Durch meine vertieften Recherchen im Thema Holzschutz, bin ich auf eine Interessante Technik gestossen, auf die des Ankohlens, die schon über 5000 Jahre alt ist.Da ich angekohlte Holzbretter sehr interessant finde und eine Vorliebe für schwarz habe, habe ich mich für das ankohlen der Aussenfassade entschie-den. Die Verkohlte Fassade würde sich optimal ins Dorfbild integrieren, da die bestehenden Strick- und Holzbauten ebenfalls von der Sonne verbrannt sind und eine dunkelbraune bis teils schwarze Oberfläche aufweisen. Ein weitere Argument, dass für die Verkohlung der Aussenfassade spricht, ist das es ein natürlicher Holzschutz ist.An diesem Punkt kann ich wieder eine Verbindung zu meinem Besuch in der Küferei schlagen. Bei der Tostung werden die fertigen Fässer über ein Feuer gestellt bei welchem Eichenholzreste verfeuert werden. Durch die Hitze und den aufsteigenden rauch bekommt jedes Barriquefass seinen besonderen Geschmack. Auch hier wird die Oberfläche der Daube mit Feuer behandelt und jedes Fass erhält durch die individuelle Tostung sein eigenen Geschmack.
Als Referenzobjekte für den Holzschutz durch Verkohlung nehme ich das Mürit-zeum, ein Naturmuseum in Waren (DE), das Storchenhaus in Raiding (AT) und japanische Häuser, die ebenfalls mit der Technik des Verkohlens ausgeführt wurden.
HoLzSCHUTz
Definition Holzschutz:
Shou-sugi-ban undYakisugi
Storchenhaus, Terunobu Fujimori, Japan
Holzlattung / InstallationTrittschalldämmung 2cm
Montage und Setzmass
Setzmass
Dämmung: Styrodur 3035 CN
Fichtenholzbretter 3cm
Holzlattung / Installation
Unterlagsboden 6cm
Holzbalken 200 x 120
Trittschalldämmung 2cm
Holzbalken 200 x 120
Dampfbremse
Schalung: 3cm
Dämmung 20cm
Abdichtung / TrennschichtSchutzschichtKupferblech
Holzbalken 200 x 80
Montage und Setzmass
Durchlüftungsraum
2.OG
1. OG
UG
10
360
120 100 140
Frostriegel
Dämmung
Bodenplatte
Permeterdämmung: Styrodur 3035 CS
Stellstreiffen 1cm, Flumroc
Unterlagsboden,weisse Zuschlagsstoffe,geschliffen
Dämmung
Schalung Typ 3Rauhe Bretterschalunganalog Strickbau
340
2460
400
3400
400
2400
430
5075
050
200
8060
749
6010
010
0010
060
391
280
9030
3400
200
2060
5040
3024
0020
020
030
169
Schalung Typ 3Rauhe Bretterschalunganalog Strickbaueingefärbt mit schwarzen Pigmenten
Wetterschenkel
-0.34
-0.14
±0.00
+2.86 Fichtenholzbretter 3cm
Bodenplatte 20cm
Anker Ø20, l=400
N
Hoschschule Luzern | Technik & Architektur | Architektur und Struktur | Ein Weekendhaus | Dozentin: Angela Deuber | Studentin: Laura Zgraggen | FS 2013 | 30.05.2013