dok‘ mal: Schnitt AB 10: Infoblatt Beschreibende Montage dok‘ mal: Schnitt © wdr Planet Schule 2012 Die Reihenfolge der Bilder beeinflusst die Wirkung des Films Filme bestehen aus einzelnen Einstellungen, die im Schnitt miteinander kombiniert werden. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten einen Film zu schneiden. Wie die einzelnen Bilder montiert werden, hängt davon ab, was der Filmemacher erzählen möchte und wie er es erzählen möchte. Also davon, welche Wirkung und Gefühle der Filmemacher beim Publikum hervorrufen will. Dabei spielt die Reihenfolge der Einstellungen eine wichtige Rolle. Sie hat einen großen Einfluss darauf, was der Zuschauer beim Ansehen denkt. Die einzelnen Bilder im Film müssen deshalb als Sequenz gedacht werden: Es gibt immer ein Bild davor und ein Bild danach. Es gibt viele Arten, eine Geschichte zu erzählen Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Geschichte zu erzählen: zum Beispiel chronologisch nacheinander oder mit Vor- und Rückblenden. Jeder Film hat eine bestimmte Erzählstruktur – die Dramaturgie. Sie wird entscheidend durch die Montage beeinflusst. Was muss die Zuschauerin und der Zuschauer sehen, um den Film zu verstehen und der Handlung zu folgen? Eine gute Dramaturgie hat einen Spannungsbogen, der dafür sorgt, dass der Film für die Zuschauer bis zum Ende interessant bleibt. Bei Dokumentarfilmen, die oſt ohne Drehbuch gefilmt werden, wird meist erst im Schnitt über die endgültige Dramaturgie entschieden. Verschiedene Montagetechniken haben unterschiedliche dramaturgische Funktionen. Man kann zum Beispiel Spannung erzeugen, indem man zwei Erzählstränge parallel zeigt. Je nachdem für welches erzählerische und dramaturgische Konzept sich die Filmmacherin oder der Filmemacher entscheidet, können verschiedene Montageformen dieses Konzept unterstützen. Die beschreibende Montage dokumentiert Orte und Situationen Wenn keine konkrete Handlung im Vordergrund steht, sondern beispielsweise eine Landschaſt, ein Ort oder eine Situation dokumentiert werden soll, dann kann der Cutter die einzelnen Bilder mithilfe der Montageform „beschreibende Montage“ aneinanderreihen. Beim Schnitt kann man jedoch nur die Bilder zusammen- schneiden, die vorher von der Kamera auch aufgenommen wurden. Wenn man eine Situation in verschiedenen Einstellungen filmt, nennt man das eine Situation „filmisch auflösen“ (auſteilen). Dabei wird eine Situation in einzelne Bilder (= Einstellungen) aufgeteilt, bei denen der Kamerablickwinkel, die Einstellungsgrößen und die Kameraperspektiven wechseln. Der Zuschauer muss wissen, wo er ist Beim Schnitt muss man darauf achten, dass die ausgewählten Bilder in einer sinnvollen Reihenfolge aufeinander folgen, damit der Zuschauer immer weiß, wo der Film gerade spielt. Ein Beispiel: Der Ort „Borschemich“ wurde aufgrund des Braunkohletagebaus komplett Der endgültige Film entsteht erst im Schnitt, wenn die aussagekräſtigsten Einstellungen ausgesucht und in die gewünschte Reihenfolge gebracht werden. Man nennt den Schnitt auch Montage. Dabei bedienen sich Filmemacherin und Cutter verschiedener Montageformen, zum Beispiel der beschreibenden Montage. Bild 1 Bild 2