980003 Modul Int Arbeitsteilung-Inhalt ND1 kor1 · Durch das System sind sie zu Beginn ihrer Anstellung bereits so ver-schuldet, dass sie in eine Art Schuldknechtschaft gera-ten,
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10‘ Einstieg Wie prägt die Globali-sierung unseren Alltag? Markieren der Her-kunftsorte verschiede-ner Produkte (z.B. Kleidung, elektronische Geräte, Nahrungsmittel u. Ä.)
Weltkarte als Kopier-vorlage
Entweder als vorbereitende Hausaufgabe oder Durchfüh-rung direkt in der Stunde (vgl. alternative Arbeitsaufträge).Mit Pins (idealerweise ver-schiedenfarbig) die entspre-chenden Länder in der Karte markieren.
Alternativ: Weltkarte auf Overheadfolie und Kennzeich-nung der Länder
20‘ Erarbeitung Nachvollziehen des Produktionsprozesses am Beispiel des iPhones.Wo wird was produziert und wo liegen die Chancen und Gefahren bei globalen Produkti-onsprozessen?
Interaktive Karte: IPhone - Wo wird was produziert?
Sicherung mithilfe des Arbeitsblattes in Partnerarbeit: Informati-onsentnahme aus der Grafik und Visualisie-rung des Produktions-prozesses.
Einzel- oder Partnerarbeit, je nachdem wie viele internetfä-higen Computer zur Verfügung stehen.
Differenzierungsmöglichkeit: SuS erarbeiten in Gruppen jeweils einen Standort und präsentieren diesen anschlie-ßend
15‘ Vertiefung Analyse problematischer Folgen dieser globalen Produktionsprozesseam Beispiel der iPhone-Produktion
M1 Arbeitsbedingungen in China – Apples Reaktionen
Aufgabe 5 kann als handlungs-orientierte Alternative zu Aufgabe 4 bearbeitet oder als Hausaufgabe aufgegeben werden.
2. Unterrichtsstunde
10‘ Einstieg Die Grafik zeigt die Intensivierung des Welthandels.
M2 Grafik zur Entwick-lung des Welthandels
Methode: Statistikanalyse
25‘ Erarbeitung und Sicherung
Theoretische Grundla-gen der internationalen Arbeitsteilung
Film: Interviewclips zu den Theorien der internationalen Arbeitsteilung
Alternativ: M3 Wie erklären ökonomische Theorien internationale Arbeits-teilung?
Computerraum
Methode: Gruppenpuzzle
Je nach Klassengröße 3er/4er Gruppen bilden; Themen mehrfach vergeben (Experten- und Kontrollgruppen); Präsen-tation der Gruppenergebnisse
10‘ Vertiefung Diskussion über die verschiedenen Theorien und deren Eignung für die Erklärung der internationalen Arbeits-teilung.
Internationale Arbeitsteilung – ein iPhone geht um die Welt
Gruppe 3: Neuere Außenhandelstheorien – Produktlebenszyklus-Theorie
Eine Zeitraum bezogene Betrachtung (dynamisches
Modell) entwickelte der Amerikaner Raymond Vernon
(1913-1999) mit der Produktlebenszyklus-Theorie der
internationalen Arbeitsteilung. Ausgangspunkt des
Modells ist die Betrachtung des Lebenszyklus eines
neuen Produktes. Typischerweise durchläuft ein Pro-
dukt mehrere Phasen, in denen sich seine Produktions-
funktion, der Produktionsstandort und der Absatz-
markt in bestimmter Weise verändern. Die Theorie
geht davon aus, dass verschiedene Länder je nach ihrer
Faktorausstattung komparative Vorteile in verschie-
denen Phasen des Zyklus aufweisen. Unterschieden
werden dabei die Innovationsphase, die Ausreifungs-
phase und die Sättigungsphase eines Produkts. Die
Argumentation lautet vereinfacht wie folgt: Da Inno-
vationen kapital- und know-how-intensiv sind, er-
folgen sie hauptsächlich in den hoch entwickelten
Industrieländern. In der Innovationsphase ist das
technologisch anspruchsvolle neue Produkt zunächst
nur auf dem Inlandsmarkt präsent, es wird technisch
entwickelt und neue Anwendungen werden erschlos-
sen. In der Ausreifungsphase steigen die Produktions-
und Absatzzahlen.
Mit zunehmender Standardisierung der Produktion
wird es möglich, die Herstellungskosten durch
Massen produktionsvorteile zu senken.
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit an dem Pro-
dukt verliert an Bedeutung. Durch günstige Preise
können neue Käuferschichten erschlossen werden,
und die inzwischen entstandenen Kapazitäten stehen
für Exporte ins Ausland zur Verfügung. Oft ist es
bereits in dieser Phase lohnend, auch Teile der Pro-
duktion ins Ausland zu verlagern. Dies geschieht
durch Errichtung von eigenen Unternehmen oder die
Beteiligung an ausländischen Firmen (Direkt-
investitionen). Auf diese Weise oder durch Lizenzver-
gabe g elangt die Technologie ins Ausland. Auch begin-
nen Firmen in Importländern, die Technologien zu
kopieren und nicht selten illegal Imitate zu erstellen.
In der letzten Phase des Lebenszyklus sind die Märkte
im Wesentlichen gesättigt, die Technologie ist
standardisiert und stellt geringe Anforderungen an die
Qualifikation von Arbeitskräften. Entwicklungsländer
besitzen in dieser Phase komparative Kostenvorteile.
Sie produzieren über den eigenen Markt hinaus und
beginnen ihrerseits zu exportieren, darunter auch in
das ursprüngliche Innovationsland. Von den ver-
bliebenen Produzenten im Innovationsland, die der
Konkurrenz aus den Niedriglohnländern nicht
gewachsen sind, wird der Ruf nach Protektion laut.
Häufig werden sie von den ausländischen Anbietern
vom Markt verdrängt.
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Der Produktlebenszyklus erklärt, dass hoch ent-
wickelte Industrieländer sich mit ihren Exporten
auf innovative Produkte spezialisieren, die – ver-
glichen mit späteren Phasen – qualifikationsinten-
siv erstellt werden. Unter den Importen dieser
Staaten finden sich „ältere“ Produkte, die sie einst
selbst hergestellt haben, bei denen standardisierter
Kapitaleinsatz gegenüber der Qualifikationsintensi-
tät zugenommen hat. Ein Beispiel ist die Werft-
industrie: Während Frachtschiffe und Tanker aus
Korea und China importiert werden, haben sich die
deutschen Werften vom Standardschiffbau völlig
verabschiedet und sich auf Kreuzfahrtschiffe und
Luxusyachten sowie hoch komplexe U-Boote und
Korvetten konzentriert. Dementsprechend sank
auch in der Werftindustrie die Beschäftigtenzahl
von 72.000 im Jahr 1975 auf 15.000 im Jahr 2007.
Selbst wenn anfänglich keine Kostenunterschiede
zwischen zwei Staaten bestehen, kann die Speziali-
sierung durch Außenhandel für beide vorteilhaft
sein. Angenommen, die Niederlande und Belgien
stellen beide Stahl und Autos her. In einer Situation
ohne Außenhandel produzieren die Fabriken in
beiden Ländern mit sehr hohen Stückkosten, weil
die nationalen Märkte zu klein sind für die Aus-
nutzung von Massenproduktionsvorteilen. Stahl-
und Autofabriken weisen hohe Fixkosten auf, das
bedeutet, dass die Kosten pro Stück bei zunehmen-
der Herstellungs menge abnehmen (economies of
scale). Öffnen die beiden Länder ihre Grenzen und
spezialisieren sich auf eines der beiden Güter,
können sie beide Produkte zu günstigeren Preisen
herstellen und durch ihren Austausch unter-
einander ihre Wohlstandssituation verbessern.
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Klaus-Peter Kruber, Anna Lena Mees, Christian Meyer, Theoretische Grundlagen des internationalen Handels, Bundeszentrale für politische Bildung, 27.8.2008
Gruppe 4: Neuere Außenhandelstheorien – Economies of scale