Glossar Adenom (griech. Driisengeschwulst) ADI Primar gutartige Neubildung des Epithels endokriner und exokriner Driisen Acceptable daily intake, ader auf Deutsch ATD: annehmbare tagli- che Dosis. Angabe der gesetzlich festgelegten Hochstmenge eines Fremdstoffes, der taglich als Summe iiber die verschiedenen Aufnah- mewege in den menschlichen Organismus gelangen darf, ohne Scha- den zu verursachen Alterung Abspaltung eines Alkylsubstituenten vom Phosphatrest der mit ei- nem Organophosphat vergifteten Acetylcholinesterase Ames-Test Bakterielles Testsystem mit mutierten Salmonellen zur Priifung gen- toxischer Wirkungen (benannt nach dem Entdecker Bruce Ames) Anasthesie (griech. U nempfindlichkeit) Unempfindlichkeit gegeniiber Schmerz-, Druck-, Temperatur- und Beriihrungsreizen Angina pectoris Anoxie Akute HerzkranzgefaBdurchblutungsstorung mit plotzlich einsetzen- den Schmerzen im Brustkorb, die in die Schultern und in den linken Arm ausstrahlen. Giirtelformiges Engegefiihl der Brust (angina pec- toris) mit Atemnot und Todesangst Absoluter Sauerstoffmangel im gesamten Organismus ader in be- stimmten Organen (Hypoxie) anthropogen (griech. durch den Menschen verursacht) Durch menschliche Tatigkeiten ausgelost (griech. gegen Schweif3) UbermaBige SchweiBbildung unterdriickendes Mittel Antikoagulanzien Substanzen mit Hemmwirkung auf die Blutgerinnung (z. B. Heparin, Cumarinderivate)
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978-3-8351-0024-4 Book PrintPDF - link.springer.com978-3-8351-9010-8/1.pdf · Kolik Gerinnung Krampfartige Schmerzen durch Zusammenziehen eines Hohlorgans (Darm, Harnblase, Gallengang,
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Glossar
Adenom (griech. Driisengeschwulst)
ADI
Primar gutartige Neubildung des Epithels endokriner und exokriner Driisen
Acceptable daily intake, ader auf Deutsch ATD: annehmbare tagliche Dosis. Angabe der gesetzlich festgelegten Hochstmenge eines Fremdstoffes, der taglich als Summe iiber die verschiedenen Aufnahmewege in den menschlichen Organismus gelangen darf, ohne Schaden zu verursachen
Alterung Abspaltung eines Alkylsubstituenten vom Phosphatrest der mit einem Organophosphat vergifteten Acetylcholinesterase
Ames-Test Bakterielles Testsystem mit mutierten Salmonellen zur Priifung gentoxischer Wirkungen (benannt nach dem Entdecker Bruce Ames)
Anasthesie (griech. U nempfindlichkeit) Unempfindlichkeit gegeniiber Schmerz-, Druck-, Temperatur- und Beriihrungsreizen
Angina pectoris
Anoxie
Akute HerzkranzgefaBdurchblutungsstorung mit plotzlich einsetzenden Schmerzen im Brustkorb, die in die Schultern und in den linken Arm ausstrahlen. Giirtelformiges Engegefiihl der Brust ( angina pectoris) mit Atemnot und Todesangst
Absoluter Sauerstoffmangel im gesamten Organismus ader in be-stimmten Organen (Hypoxie)
anthropogen (griech. durch den Menschen verursacht) Durch menschliche Tatigkeiten ausgelost
Antihid~?tikum (griech. gegen Schweif3) UbermaBige SchweiBbildung unterdriickendes Mittel
Antikoagulanzien Substanzen mit Hemmwirkung auf die Blutgerinnung (z. B. Heparin, Cumarinderivate)
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antikoagulierende Wirkung Blutgerinnungshemmung durch Heparine oder Cumarinderivate (in vivo) bzw. durch Chelatoren (in vitro)
Antioxidanzien Leicht oxidierbare Stoffe, die durch ihr niedriges Redoxpotential andere Stoffe vor unerwiinschten Oxidationen schiitzen
Arteriolen Letzter GefăBabschnitt der Arterien, welchem die Kapillaren folgen
autonomes oder vegetatives Nervensystem Das autonome (unwillkiirliche) oder vegetative Nervensystem steuert als Teil des zentralen und peripheren Nervensystems die vegetativen Funktionen des Organismus, die nicht der Willkiir unterstellt sind
auxotroph (griech. wachsen, ernahren) Bezeichnung fiir Mikroorganismen, bei denen durch Genmutationen bestimmte fiir die Synthese von Korperbausteinen notwendige Enzyme nicht mehr gebildet werden konnen, so dass diese Bausteine von auBen zugefiihrt werden miissen
bakterizide Wirkung Făhigkeit einer Substanz Bakterien abzutoten
basophile Tiipfelung Punktfărmig angeordnete mit basischen Farbstoffen anfărbbare Substanz der roten Blutzellen, wahrscheinlich aus Ribosomen bestehend. Vermehrtes Vorkommen u. a. bei toxisch bedingten Anămien und Bleivergiftung
BAT-Wert Biologischer Arbeitsstoff-Toleranz-Wert, die beim Menschen hăchstzulăssige Quantităt eines Arbeitsstoffes bzw. Arbeitsstoffmetaboliten oder die dadurch ausgeloste Abweichung eines biologischen Indikators von seiner Norm, die nach dem gegenwărtigen Stand der wissenschaftlichen Kenntnis im Allgemeinen die Gesundheit der Beschăftigten auch dann nicht beeintrăchtigt, wenn sie durch Einfiiisse des Arbeitsplatzes regelmăBig erzielt wird
Bay-Region Bay region, eingebuchtete Region an einem gewinkelten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoff, in deren N achbarschaft durch drei sequentielle enzymatische Reaktionen (Cyt. P-450, Epoxidhydrolase, Cyt. P-450) ein vicinales Dihydrodiol-Epoxid gebildet und stabilisiert werden kann. Letzteres ist in der Lage, mit nukleophilen Zentren der DNA zu reagieren
Glossar 451
bilHir (lat. bilis Gallenfliissigkeit) Gallig, die Galle betreffend
Bioverfiigbarkeit Anteil einer Substanz, der an den Wirkort oder in den Blutkreislauf gelangt
Blut-Hirn-Schranke Selektiv durchlăssige Schranke zwischen Blut und Hirnsubstanz (Kapillartyp 4), durch die der Stoffaustausch mit dem zentralen Nervensystem einer Kontrolle unterliegt
body burden Gesamtmenge eines sich im Korper befindenden Fremdstoffes
Chlorakne Eine durch halogenierte Kohlenwasserstoffe hervorgerufene Akne (Sammelbezeichnung fur Sekretionsstorungen der Talgdrusen und Erkrankungen der Haarwurzelscheiden, die mit Entzundung und Vernarbung einhergehen)
Chromatid Eine der beiden identischen Hălften, in welche sich ein Chromosom vor der Reduktionsteilung der Lănge nach spaltet
Chromatin (griech. Farbe) Mit spezifischen Farbstoffen anfărbbare Substanz im Zellkern, die aus DNA, RNA und Kernproteinen (Histone und Nichthistone) besteht
Coccidiostatikum Mittel zur Therapie einer durch Sporozoen hervorgerufenen Infektion des Dunndarms ( Coccidiose)
Cytostatika
Dalton
Heterogene chemische Gruppe zytotoxischer Verbindungen, welche die Zellteilung durch unterschiedliche Beeinflussung des Stoffwechsels verhindern oder verzogern
J ohn Dalton, engl. Physiker ( 1766-1844), ein Dalton (Da) ist eine atomare Masseneinheit
Delirium, Delir (lat. delirare verriickt sein) Form der akuten organischen Psychose mit Bewusstseins- und Orientierungsstorungen, Halluzinationen, vegetativen Storungen, Tremor und motorischer U nruhe
Depilierung (lat. depilare enthaaren) Enthaarungsmittel
Depression (lat. deprimere niederdriicken, herabziehen) In der Psychiatrie eine unspezifische Bezeichnung fur eine Storung der Affektivităt, bei der ein depressives Syndrom im Vordergrund steht
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EDso Effektive Dosis. Diejenige Konzentration, bei der 50 % der Individuen eines Kollektives eine pharmakologische Wirkung zeigen
Embolie (griech. hineinwerfen) Verstopfung eines Gefăf3es durch ein in die Blutbahn verschlepptes Gebilde (Thrombus, Bakterien, Gas, Fett, Parasiten u. a.)
enteral (griech. Darm, Eingeweide) Zum Darm gehorig, Aufnahme liber den Darm im Gegensatz zu parenteral, unter Umgehung des Darmes
epigenetisch wirksame Karzinogene
Karzinogene Wirkung ohne Wechselwirkungen mit der DNA Epithel (griech. darauf wachsen)
Geschlossener, ein- oder mehrschichtiger Zellverband der inneren oder ăuf3eren Korperoberflăche
Epitheliom Gutartiger oder bosartiger Thmor aus Epithelzellen (Papillom, Adenom, Karzinom)
Erythroblasten Vorstufen der Erythrozyten im Knochenmark
Erythropoese Bildung der roten Blutkorperchen im Knochenmark. Beim Menschen werden 2,5 Millionen Erythrozyten pro Sekunde gebildet
Erythrozyten (griech. rote Zelle)
Rote Blutkorperchen, rote Blutzellen Exsiccose (lat. exsiccare austrocknen)
Abnahme des Gesamtkorperwassers Fertilitat
Frucht bar keit, geschlechtliche Vermehrungsfăhigkeit Fibroblasten
Vorstufen der Fibrozyten (spindelformige Zellen des Bindegewebes) Ganglien
Nervenknoten, Schaltstellen zwischen zwei Neuronen des sympathischen und parasympathischen Nervensystems
Gangran (griech. fressendes Geschwiir)
Nekrose mit Autolyse des Gewebes und dessen Verfărbung Gastrointestinaltrakt (griech. Magen, Eingeweide)
Magen-Darm-Trakt Genotoxizitat oder Gentoxizitat
Sammelbegriff fur Erbgutschădigung (z. B. DNA-Schăden und Schăden des Mitoseapparates)
Glossar 453
Glomerulum (lat. glomus Knăuel) Kapillarknăuel jedes einzelnen Nephrons, in dem die Ultrafiltration des Harnes erfolgt
Golgi-Apparat Subzellulăre Organellen, die dem Sekrettransport und der Regeneration von Zellmembranen dienen
Hămolyse
Austritt von Hămoglobin und anderen Bestandteilen aus Erythrozyten aufgrund des Platzens der Zellmembran
Hodenatrophie Riickbildung des Hodens mit Stărung der Spermiogenese
Homoostase
ILO
Auch Homoiostase. Regelvorgănge zur Aufrechterhaltung des inneren Milieus des Organismus (Ionenkonzentration, osmotischer Druck, pH-Wert, Temperatur etc.)
International Labor Organization, internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen
intravenos (i. v.) Applikationsweg in eine Vene
Kapillaren Feinste BlutgefăBe oder HaargefăBe, 05-25 !liil
karzinogen (griech. Krebs entstehen) Auch kanzerogen, krebserzeugend
Karzinogenese Entstehung maligner Tumoren unter Beteiligung verschiedener Faktoren
Karzinom Ein vom Epithel ausgehender maligner Tumor
Katecholamine Oberbegriff fiir die biogenen Amine mit der Struktur des Brenzkatechins (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin)
Keimbahn Enthălt das Ideoplasma, Erbplasma, Erbsubstanz oder sogenannte Keimplasma, welches kontinuierlich von einer Generation auf die năchste iibertragen wird
Klastogen (griech. brechen) Substanz, die Chromosomenbriiche auslost
Klon (griech. Zweig, Schossling) Kopie, Gruppe von identischen Zellen oder DNA-Abschnitten
knock-down-Wirkung Neurotoxische Wirkung der Pyrethrine und Pyrethroide auf Insekten
Koagulation
Kolik Gerinnung
Krampfartige Schmerzen durch Zusammenziehen eines Hohlorgans (Darm, Harnblase, Gallengang, Gallenblase, Magen)
Komedonen Sogenannte Mitesser. Erweiterte, mit Keratin und Talg gefiillte Haar-follikel, die zur Hautoberfl.ăche hin offen oder geschlossen sind
Kontaktallergie (lat. contactus Beriihrung) UberschieBende Immunantwort auf ein Kontaktallergen (Substanz, die als Antigen eine Allergie auslost)
kritische Konzentration Konzentration eines Toxikons, die das kritische Organ nicht mehr toleriert
kritisches Organ
LD5o
Organ, das bei einer Vergiftung zuerst geschădigt wird und funktionelle Ausfallserscheinungen zeigt
Letale Dosis, Konzentration eines Stoffes, die zum Tode von 50% der exponierten Versuchstiere fiihrt
Leukamie
LOEL
Bosartige Erkrankung der weiBen Blutkorperchen durch klonale Vermehrung unreifer blutbildender Stammzellen
Lowest observed effect level. Niedrigste Konzentration, die eine beobachtbare Wirkung auslost
Lungenodem Ansammlung seroser Fliissigkeit im Zwischenzellraum (Interstitium) des Lungengewebes oder in den Lungenblăschen (Alveolen)
Lymphozyten Von pluri- bzw. unipotenten Stammzellen im Knochenmark abstammende, in Knochenmark, Lymphknoten, Thymus und Milz gebildete und hauptsăchlich iiber die Lymphbahnen ins Blut gelangende, kleine weiBe Blutkorperchen
Lysosomen Im Golgi-Apparat gebildete Zellorganellen, die Hydrolasen enthalten (kleine Vesikel, die durch Zellmembranen begrenzt werden)
Glossar 455
MAK-Wert Maximale Arbeitsplatz-Konzentration, die hochstzulăssige Konzentration eines Arbeitsstoffes als Gas, Dampf, oder Schwebestoff in der Luft am Arbeitsplatz, die nach dem gegenwărtigen Stand der Kenntnis auch bei wiederholter und langfristiger, in der Regel tăglich achtstiindiger Exposition, jedoch bei Einhaltung einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 40 Stunden im Allgemeinen die Gesundheit der Beschăftigten nicht beeintrăchtigt und diese nicht unangemessen belăstigt
MIK-Wert Maximale Immissions-Konzentration. Immissionen sind auf Menschen, Tiere und Pfl.anzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphăre sowie Kultur- und Sachgiiter einwirkende Luftverunreinigungen, Gerăusche, Wărme, Strahlen und ăhnliche Umwelteinwirkungen. Die MIK-Werte sind Richtwerte und basieren auf einem mehr oder weniger groBen Wissens- und Erfahrungsstand, z. B. fiir Schadstoffe in Nahrungsmitteln oder fiir den Gehalt an Schwermetallen im Boden. Bei der Einhaltung dieser Werte ist der Schutz des Menschen und seiner Umwelt nach derzeitigem Wissensstand gewăhrleistet
Metaphase Phase der Mitose, in der sich die Chromosomen in der Ăquatorialebene anordnen
Mimikry (griech. Nachahmung) Hier N achahmen der perfekten molekularen Form physiologischer Substrate
Mitose (griech. Faden) Zellteilung, identische Reduplikation des genetischen Materials und Verteilung je eines vollstăndigen Chromosomensatzes auf die Tochterzellen
motorische Endplatte (Muskelendplatte) Endplattenregion an der Muskelzellmembran mit Acetylcholinrezeptoren und Acetylcholinesterase
muskarinisch Kennzeichnet aufgrund der spezifischen Muskarinwirkung den Acetylcholinrezeptor des Parasympathikus am Erfolgsorgan (z. B. Herz, Auge, Darm etc.)
mutagen (lat. mutare verăndern) Verănderung des genetischen Materials
Neurofilament, Neurofibrillen Feinste Făserchen im Zytoplasma der Nervenzellen und ihrer Fortsătze
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N eurotoxizitat Toxische Beeintrăchtigung zentralnervoser und peripherer Nerven-funktionen
nicotinisch
NOEL
Kennzeichnet durch die spezifische Wirkung des Nicotins die Acetylcholinrezeptoren in den Ganglien des Sympathikus und des Parasympathikus
No observed effect level. Konzentration, unterhalb derer keine Wirkung messbar ist. Die NOEL-Konzentration darf allerdings nicht gleich dem NEL (No effect level) gesetzt werden, da moglicherweise Schadstoffwirkungen aufgrund zu unempfindlicher Messmethoden nicht entdeckt werden. Als NOAEL (No observed adverse effect level) gilt die Konzentration, die gerade noch keine feststellbaren nachteiligen Wirkungen verursachen
Nukleotid Phosphorsăureester der N ukleoside (N ukleinbase, Pentose, Phosphat)
Nukleosid Baustein aus Nukleinbase (Purin- oder Pyrimidin-Base) und einer Pentose meist D-Ribose oder D-Desoxyribose
Obstipation (lat. obstipare verstopfen) verzogerte Kotentleerung
Onkogene (griech. Geschwulst erzeugen) Durch Mutation, Deletion oder Uberexpression gewinnen die ProtoOnkogene die Eigenschaft von Onkogenen, sie konnen Tumoren auslosen, wenn gleichzeitig die Kontrolle durch Tumor-Suppressorgene gestort ist
Organotropie auf ein bestimmtes Organ gerichtete Wirkung
Parasympathikus
Teil des vegetativen Nervensystems. Die von ihm geforderten Vorgănge dienen der Regeneration des Organismus
Persistenz (lat. persistere hartnackig, verharren)
Bestăndigkeit eines Stoffes gegeniiber dem Abbau in der Umwelt oder im Organismus
Phanotypus
Merkmalbild, Erscheinung. Summe aller an einem Einzelwesen vorhandenen Merkmale, sein ăuBeres Bild, seine ăuBere Erscheinungsform und seine funktionellen Eigenschaften, die durch den Genotypus im Zusammenwirken mit Umwelteinfliissen verschiedener Art geprăgt werden
Glossar 457
Plazentaschranke Biologische Barriere zwischen miitterlichem und fetalem Blutkreislauf
Polyneuritis
Enziindung des peripheren Nervensystems Polyneuropathie
Erkrankung der peripheren Nerven aus nichttraumatischer Ursache Polyurie
Erhohung der Harnausscheidung Proteinurie
Ausscheidung von EiweiB im Urin (20 bis 150mg EiweiB in 24h sind physiologisch)
Proto-Onkogene
Als zellulăre Onkogene sind sie Homologe der viralen Onkogene. Ihre Genprodukte sind an der Kontrolle normaler Wachstums- und Differenzierungsprozesse beteiligt, insbesondere steuern sie die Zellproliferation
prototroph
Mikroorganismen, bei denen alle Enzyme, die fiir die Synthese von Korperbausteinen notwendig sind, in den Zellen vorhanden sind.
Psychose (griech. Seele)
Allgemeine Bezeichnung fiir psychische Storung mit strukturellem Wandel des Erlebens
Potentielle Toxizităt, negativer Logarithmus der toxischen Konzentration in mol/kg Korpergewicht ausgedriickt, bei der 50% des behandelten Tierkollektivs stirbt
renal (lat. ren)
Die Niere betreffend Resistenz
Widerstandsfăhigkeit von Mikroorganismen gegen Chemotherapeutika und Biozide
Retikulum (lat. reticulum kleines Netz)
Endoplasmatisches Retikulum (ER), elektronenmikroskopisch sichtbares, im Grundplasma der Zelle gelegenes dreidimensionales Hohlraumsystem aus Blăschen, Kanălchen und Zisternen, deren Membranen kontinuierlich mit der ăuBeren Kernmembran und zum Teil auch mit der Plasmamembran zusammenhăngen. Man unterscheidet ein mit Ribosomen besetztes sog. rauhes oder granulăres ER (rER) und ein Ribosomenfreies glattes ER (sER)
458
Risiko
Glossar
Risk-Assessment. Die Risiko-Abschătzung eines Stoffes lăsst sich in vier Abschnitte einteilen. Zuerst erfolgen eine ldentifizierung und Charakterisierung der toxischen Wirkung. Zweitens gibt die DosisWirkungsbeziehung Auskunft iiber Exposition und AusmaB der Wirkung. Dies dient auch zur Festlegung der MessgroBe NOEL (no observed effect level). Drittens erfolgt eine Expositionsmessung und Abschătzung der Stoffaufnahme am Menschen, und viertens geschieht schlieBlich die Charakterisierung und Quantifizierung des Risikos. Dabei wertet der letzte Abschnitt die lnformationen und die Analysen der ersten drei Abschnitte aus
Roborans (lat. roborare stărken) Stărkendes Mittel
Sarkom Ein aus mesenchymalem Gewebe hervorgehender Thmor
Short-Term-Test Darunter versteht man Kurzzeittestmethoden zur Priifung von Substanzen auf mutagene und krebserregende Eigenschaften. Diese Short-Term-Tests konnen an Prokaryonten, Eukaryonten, kultivierten Warmbliiterzellen und in vivo an Nagern und Insekten durchgefiihrt werden. Dabei werden durch die Substanz erzeugte Genmutationen und Chromosomenaberrationen erfasst. Die groBte Bedeutung haben Tests an mutierten Bakterienkulturen erlangt. In Gegenwart von mutagenen Substanzen kann es zu Riickmutationen kommen ( Ames Test)
Spermiogenese, Spermatogenese Reifung und Ausdifferenzierung der Samenzellen (Spermien) im Keimepithel des Hodens
Stickstoff-Lost Nach den Herstellern Lommel und Steinkopf auch als Gelbkreuz und Senfgas bezeichnetes Kampfgas, ~,W-Dichlordiethylsulfid
Sympathikus Teil des vegetativen Nervensystems und Antagonist des Parasympathikus; vereinfacht dargestellt fiihrt seine Erregung zur Angriffsbereitschaft des Organismus, aber auch zu Fluchtreaktionen
Glossar 459
Synapse Umschaltstelle fiir die diskontinuierliche Erregungsiibertragung von einem Neuron auf ein anderes oder auf das Erfolgsorgan
TD5o-Wert Toxische Dosis. Die Konzentration, bei der 50% der reagierenden Individuen eine toxische Wirkung zeigen
TD5o-Wert Tumor Dosis, die Konzentration angegeben, die zum Auftreten von Thmoren bei 50% der behandelten Tiere fiihrt. Die identische Bezeichnung fiir toxische und Thmor-Dosis kann zu Verwechslungen beitragen
teratogen (griech. U ngeheuer) Eigenschaft eines chemischen, physikalischen oder biologischen Agens, vor der Geburt (prănatal) Fehlbildungen auszulosen
Tremor (lat. tremor Zittern) U nwillkiirlich auftretende, meist rhythmische Kontraktionen antagonistischer Muskeln
TRK-Wert Technische Richtkonzentration. Da fiir krebserzeugende Arbeitsstof-fe keine MAK-Werte ermittelt werden konnen, werden fiir diese und fiir krebsverdăchtige Stoffe sogenannte TRK-Werte aufgestellt. Der TRK-Wert ist diejenige Konzentration eines gefăhrlichen Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, die nach dem Stand der Technik erreicht werden kann. · Auch dieser Luftgrenzwert kann sich auf den Stoff als Gas, Dampf oder Schwebestoff in der Atemluft beziehen. Das Ziel ist auch bei diesen Grenzwerten, einen Anhalt fiir zu treffende SchutzmaBnahmen am Arbeitsplatz zu geben, um das Risiko einer Beeintrăchtigung der Gesundheit des Arbeitsnehmers zu vermindern; dabei lăsst sich aher ein Restrisiko nicht ausschlieBen
Aufhebung der normalen Struktur eines Organs unter Umwandlung des Gewebes mit Verhărtungen
Zentralnervensystem, Gehirn- und Riickenmarksnervensystem im Gegensatz zu den peripheren Nerven
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