9 Kinder- und Jugendbücher Gliederung. 9.0 Einleitung Merkmal e Geschich te Funktion en Lesesozi alisation Produkti on Bibliothe kspraxis 9.1 Kinderbuch 9.2 Jugendbuch 9.3 Bilderbuch 9.4 Transfer vo n Kinder- und Jugendbuchstoffen 9.5 Wiederholungsfragen. StB Rheine. Foto: K. Umlauf. - PowerPoint PPT Presentation
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Merkmale• intendierte Zielgruppe: Kinder und Jugendliche
o nicht: Schulbücher, Comics• in Stoffen, Motiven und Figuren stark verflochten
mit anderen Medienarten und Alltagsgegenständen: Film, Zeichentrickserie, Comic, Spielzeug (Hogwarts Express als Modelleisenbahn…), Kinderkleidung, Kissen, Lebensmittelverpackung, Werbung
Geschichte 2• seit 19. Jh. Kinder- und Jugendliteratur, die spezifisch
kindliche Erlebniswelt verarbeitet, Abenteuer und Fantastik als Eigenwert erfindet, z.B. o Carroll, L.: Alice‘s Adventures in Wonderland, 1865o Collodi, C.: Le avventure di Pinocchio, 1883o May, K.o Spyri, J.: Heidi o Ury, E.: Nesthäkchen
• erst nach dem 2. Weltkrieg titelreiche, qualitätsvolle und zugleich breit rezipierte Kinder- und Jugendliteratur (Ausnahmen z.B.: E. Kästner, B. Potter, E. Nesbit)
• seit den 1980ern Funktionswandel: Unterhaltungsbedürfnisse eher durch AV-Medien gedeckt, Sachliteratur für Kinder und Jugendliche gewinnt an Boden
Funktionen • Übung und Entwicklung der Lesefertigkeit, Dekodieren
von Bildern, seit 1997 in neuer Rechtschreibung• Übung und Entwicklung des Wortschatzes• Entwicklung der Fantasie• Erzeugung von Wissensdurst und Leselust• Entwicklung von Ichgefühl und Mündigkeit,
Produktion • 8.200 Erstauflagen in 2011; steigende Tendenz • überdurchschnittlicher Anteil der Neuauflagen• überdurchschnittlicher Anteil der Übersetzungen• nennenswerte Anzahl an Klassikern: A. Lindgren, P.
Maar, M. Ende, J.R.R. Tolkien, P. L. Travers…• Internationalisierung der Produktion (führend: Dorling
Kindersley, London): Konzepte für Sachbücher, deren Lizenzen international vermarktet werden
• deutsche Kinderbuchverlage besonders erfolgreich beim Lizenzverkauf nach Südostasien und Osteuropa
• sinkende Durchschnittsauflagen, Konzentration auf überschaubare Zahl von Bestsellern
Inhalte 1 • intendierte Zielgruppe bis ca. 12 Jahre• Inhalte, Rubriken:
o Reime, Verse, Liedero Märchen, Sagen, Fabeln für Kinder ab 3 - 4 Jahreo Kindergeschichten bis ca. 10 Jahre: realistisch
und fantastisch, Familie, Geschwister, Tiere, oft illustriert
o Mädchengeschichten: Abenteuer (besonders mit Pferden), Auseinandersetzung mit eigenem Denken, Fühlen, Wollen; geschlechtsspezifische Lektüre weit verbreitet, Mädchen bei der Lektüre emotional stärker beteiligt als Jungen
Rezeption • nahezu alle Kinder sind Leser, 84 % lesen auch in
der Freizeit (abnehmende Tendenz); Jungen nur 79 %
• Buchlesen steht in der Häufigkeit der Mediennutzung nach Fernsehen und Musik-MC-/CD-Hören, vor Comics, Videospielen und Zeitungen
• Die meisten Kinder haben breite Leseinteressen, erst mit der Pubertät differenzieren sich Leseneigungen (einfach, anspruchsvoll, gehoben); diese individuellen Profile bleiben meistens lebenslang
• Mädchen lesen mehr, gehen öfter in Büchereien, spielen seltener am PC
Jugend und Medien• seit den 1980ern: Vielfalt der Jugendkulturen mit
Abgrenzungen und Erkennungscodes wie Musik- und Kleidungsstilen
• Image des Buches bei Jugendlichen: Bildung, Wissen, altmodisch; weibliche Jugendliche empfinden sehr viel häufiger Sympathie für Bücher als männliche
• Medien = zentraler Platz in der Jugendfreizeit, aber Buch entspricht nur eingeschränkt den Bedürfnissen:o kognitive Bedürfnisseo affektive: Spannung, Entspannung, Bewegungo integrative: Wiederholung, Vertrautheit, Vertraueno soziale: Zugehörigkeit/Abgrenzung durch Nutzung
2 • Themen reichen von der nahen Erfahrungswelt der
Kinder über unbekannte Themen bis zu abstrakten Darstellungen, auch Krieg, Drogen, Tod
• vielfältige, pädagogisch hochwertige Produktion, z.B.:o einzelne Wörter durch Bilder ersetzt: Lesenlerneno Darstellung in der Art von Comicso visuelle Darstellung innerer Vorgänge
(M. Sendac: Wo die wilden Kerle wohnen)
• historische Bilderbücher: bibliophiles Sammelobjekt mit z.T. sehr hohen Antiquariatspreisen
9 Kinder-, Jugend-, Bilderbücher 9.4 Transfers von Kinder- und
Jugendbuchstoffen9.4.1 Begriffe
• Medienverbund: Einsatz mehrerer Medientypen zur Vermittlung desselben Inhalts durch denselben Akteur (z.B. Printbuch + elektron. Buch im selben Verlag)
• Cross Media Publishing: Wie Medienverbund, aber verschiedene Akteure (z.B. Printbuch + elektron. Buch in einem anderen Verlag)
• Medientransfer: Inhalte erscheinen in verschiedenen Medientypen bei Wechsel des Dokumenttyps (z.B. Biene Maja als Zeichentrickfilm + Hörspiel)
9 Kinder-, Jugend-, Bilderbücher 9.4 Transfers von Kinder- und
Jugendbuchstoffen9.4.4 Beispiel Lauras Stern
• Klaus Baumgart: Lauras Stern 1996• Computeranimierte Verfilmung für Kino und KIKA 2004• Hörspiel zum Kinofilm 2004• Buch zum Film 2004• Musical 2005• Kinderzeitschrift 2006• Liederhörspiel 2007• Spiele, Rätsel 2007• Pixi-Bücher 2007• Film-Fortsetzung 2009 Pappbilderbuch mit
• 2012: 126 Buchhandels-Artikel: Bilder-, Rätsel-, Taschen- und Hörbücher, Malbücher und Malblocks, wahlweise mit Funkelsteinen, Computer- und Konsolenspiele, Köfferchen zum Aufbewahren der Nintendo-Konsole, Feen-Set mit Zauberstab und Gamebox zum Aufbewahren einer Cartridge, Sticker, Fotoalbum in wattiertem Satincover mit gesticktem Titel und Glitzersteinchen, Postkartenkalender, Grußkarten u.a.
9 Kinder-, Jugend-, Bilderbücher 9.4 Transfers von Kinder- und
Jugendbuchstoffen9.4.6 Konsequenzen für Sammlungen
• Herkömmliche Sammlungen (Kinderbuchabt. SBB, Spielzeugmuseum Nürnberg, Computerspiele-Museum Berlin…) bilden den Transfer nicht ab, sondern sammeln nur die Typen ihrer Zuständigkeit
• keine unvermittelte Repräsentanz der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in Gedächtnisinstitutionen
• Künftige Aufgabe:o gegen die Änderung der Sammelprofile: Traditionen, praktische
Erwägungen und Kompetenzen des Personals (Erschließungsstandards, Möbel, Restaurierungswerkstätten…)
o gemeinsame Erschließung (Europeana…)o Koordination und Kontextualisierung der Sammlungen (z.B.
Prinzession Lillifee 2012 in SBB in 3 Buchausgaben, nicht im Spielzeugmuseum Nürnberg)