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1.1 DIN 1052:2008-12 DIN 1052:2008 gilt für den Entwurf, die Berechnung und Ausführung von Bauwerken und von tragenden und aussteifenden Bauteilen aus Holz und Holzwerkstoffen, wobei nur Anforderungen hinsichtlich Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit von Tragwerken behandelt werden. Sie gilt auch für Fliegende Bauten, Bau- und Lehrgerüste, Absteifungen und Schalungsun-terstützungen und sinngemäß für Bauten im Bestand, soweit in den speziellen Normen nichts ande-res bestimmt ist. Für die Berechnung und die Bemessung von Holzbrücken und Hochbauten unter nicht vorwiegend ruhenden Einwirkungen sowie für die Bemessung im Brandfall und bei Erdbe-beneinwirkungen sind zusätzliche Anforderungen zu berücksichtigen.
1.2 Formelzeichen und Abkürzungen Hauptzeiger
A Fläche a Abstand E Elastizitätsmodul, Einwirkung b, h Breite, Höhe F Einzelkraft d Durchmesser G Schubmodul f Festigkeit (eines Baustoffes) I Flächenmoment 2. Grades i Trägheitsradius K Verschiebungsmodul k Beiwert (allgemein)
M Biegemoment Länge
N Normalkraft, Längskraft r Radius R Widerstand, Tragfähigkeit t Dicke, Einbindetiefe V Querkraft (vertical load) u,v,w Verschiebung in x-, y-, z-Richtung
, Winkel, Verhältnis Ausnutzungsgrad Winkel Rohdichte Teilsicherheitsbeiwert für Normal-, Längsspannung G ständige Einwirkungen Schubspannung Q veränderliche Einwirkungen Holzfeuchte (früher: u) M Baustoffeigenschaften Kombinationsbeiwert für
b Bolzen m Biegung (moment) c Druck (compression), mean Mittelwert (mean value) Dübel bes. Bauart (connector) p rechtwinklig (perpendicular) crit kritisch r Verstärkung (reinforcement) d Bemessungswert (design value) req erforderlich (required) def Verformung (deformation) ser Gebrauchstauglichkeit dis Verteilung (distribution) (serviceability) ef wirksam (effective) t Zug (tension) fin End- (final) v Schub-, Scher- h Lochleibung Winkel zwischen Kraft und Faser in innerer (Radius) 0; 90 Richtung in Bezug auf Faser inst Anfangs- (instantaneous) 05 5 %-Quantil
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Grundlagen der Bemessung @-9.3
Abkürzungen
BAZ Bauaufsichtliche Zulassung KVH Konstruktionsvollholz BASH Balkenschichtholz LH Laubholz Bo Bolzen LK Lastkombination BSH Brettschichtholz M maschinell sortiert BSPH Brettsperrholz Na Nagel C__ Nadelvollholz (coniferous tree) NH Nadelvollholz D__ Laubholz (deciduous tree) NKL Nutzungsklasse DIBt Deutsches Institut für Bautechnik PBo Passbolzen Dü Dübel besonderer Bauart S Sortierklasse (visuell) FSH Furnierschichtholz SDü Stabdübel GL Brettschichtholz (glued laminated) SoNa Sondernagel GL_c kombiniertes BSH SPH Sperrholz GL_h homogenes BSH Sr Schraube GzG Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit TS trocken sortiert GzT Grenzzustand der Tragfähigkeit vb vorgebohrt HW Holzwerkstoff VG Vollgewindeschrauben KI Kiefer VH Vollholz KLED Klasse der Lasteinwirkungsdauer VM Verbindungsmittel
2 Grundlagen der Bemessung
2.1 Einwirkungen
Die charakteristischen Einwirkungen (Index k) können der Normenreihe DIN 1055 entnommen werden. Die Berechnung der Bemessungswerte der Einwirkungen (Index d) erfolgt auf der Grund-lage der DIN 1055-100. Die nachfolgend aufgeführten Kombinationsregeln gelten nur für ständige und vorübergehende (veränderliche) Lasten. Für außergewöhnliche Bemessungssituationen wird auf DIN 1055-100 verwiesen.
Kombinationsregeln im GzT (Nachweise der Tragfähigkeit)
nach DIN 1055: d G,i k,i Q,1 k,1 Q,j 0,j k,j1 2i j
E E G Q Q
nach DIN 1052: d G,i k,i k,1 G,i k,i k,j1 1 1
max 1,5 ; 1,35i i j
E E G Q E G Q
bedeutet „in Kombination mit“ G , Q Teilsicherheitsbeiwerte für Einwirkungen nach Tafel 9.4a 0 Kombinationsbeiwerte nach Tafel 9.4b Gk,i charakteristischer Wert ständiger Lasten Qk,j charakteristischer Wert veränderlicher Lasten Qk,1 ungünstigste veränderliche Einwirkung
Kombinationsregeln im GzG (Nachweise der Gebrauchstauglichkeit)
Die Nachweise der Gebrauchstauglichkeit (Durchbiegungen, Schwingungen) dürfen mit den cha-rakteristischen Lasten geführt werden (d. h. Teilsicherheitsbeiwerte G und Q = 1).
Seltene Bemessungssituation: d k,i k,1 0,j k,j1 2i j
E E G Q Q
Quasi-ständige Bemessungssituation: d k,i 2,j k,j1 1i j
E E G Q
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@-9.4 Holzbau
Tafel 9.4a Teilsicherheitsbeiwerte G und Q für Einwirkungen im GzT
A Wohn- und Aufenthaltsräume, Spitzböden B Büroflächen, Arbeitsräume, Flure
0,7 0,3
C Flächen, die der Ansammlung von Personen dienen D Verkaufsräume
0,7 0,6
E Fabriken und Werkstätten, Ställe, Lagerräume, Flächen und Zugänge mit erheblichen Menschen-ansammlungen
1,0 0,8
Treppen, Balkone Entsprechend der
zugehörigen Kategorie
Schnee- und Eislasten für Hochbauten 2)
Orte Höhe 1000 m über NN Orte Höhe > 1000 m über NN
0,5 0,7
0 0,2
Windlasten für Hochbauten 2) 0,6 0 1) Abminderungsbeiwerte für Nutzlasten in mehrgeschossigen Hochbauten siehe DIN 1055-3. 2) Abänderungen für unterschiedliche geographische Gegenden können erforderlich sein.
Beispiel: Belastung eines Sparrens
Ständige Last Schneelast
(H. ü. NN 1000 m) Windlast
charakteristische Last gk = 1,0 kN/m sk = 0,9 kN/m wk = 0,4 kN/m
Kombinationen nach DIN 1055-100:
LK
g G·gk = 1,35·1,0 = 1,35 kN/m
g + s G·gk + Q,s·sk = 1,35·1,0 + 1,5·0,9 = 2,70 kN/m
g + w G·gk + Q,w·wk = 1,35·1,0 + 1,5·0,4 = 1,95 kN/m
g + s + w G·gk + Q,s·sk + Q,w·0,w·wk = 1,35·1,0 + 1,5·0,9 + 1,5·0,6·0,4 = 3,06 kN/m
g + w + s G·gk + Q,w·wk + Q,s·0,s·sk = 1,35·1,0 + 1,5·0,4 + 1,5·0,7·0,9 = 2,90 kN/m
Kombinationen nach DIN 1052:
g G·gk = 1,35·1,0 = 1,35 kN/m
g + s G·gk + 1,5·sk = 1,35·1,0 + 1,5·0,9 = 2,70 kN/m
g + s + w G·gk + 1,35·(sk + wk) = 1,35·1,0 + 1,35·(0,9 + 0,4) = 3,11 kN/m
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2.
Grundlagen der Bemessung @-9.5
2.2 Widerstände (Tragfähigkeiten)
Der Bemessungswert einer Tragfähigkeit Rd bzw. einer Festigkeit fd wird wie folgt berechnet:
modd k
M
kR R
bzw. mod
d kM
kf f
Rk , fk = charakteristische Tragfähigkeit bzw. Festigkeit kmod = Beiwert nach Tafel 9.5a zur Berücksichtigung der Einflüsse aus dem Umgebungsklima
(Nutzungsklasse NKL nach Tafel 9.5c) und der Dauer der Lasteinwirkung (KLED nach Tafel 9.6a)
M = Teilsicherheitsbeiwert für Baustoffeigenschaften nach Tafel 9.5b
Tafel 9.6a Klassen der Lasteinwirkungsdauer (KLED)
Einwirkung KLED
Eigenlasten nach DIN 1055-1 ständig
Kategorie Lotrechte Nutzlasten für Decken, Treppen und Balkone nach DIN 1055-3
A Wohn- und Aufenthaltsräume, Spitzböden B Büroflächen, Arbeitsflächen, Flure
mittel
C Flächen, die der Ansammlung von Personen dienen können (mit Ausnah-me von unter A, B, D und E festgelegten Kategorien)
kurz
D Verkaufsräume mittel
E Fabriken und Werkstätten, Ställe, Lagerräume, Flächen und Zugänge mit erheblichen Menschenansammlungen
lang
Verkehrs- und Parkflächen für leichte Fahrzeuge (Gesamtlast 25 kN) mittel F
Zufahrtsrampen kurz G Flächen für den Betrieb mit Gegengewichtsstaplern mittel H Nicht begehbare Dächer (Ausnahme: übliche Erhaltungsmaßnahmen) kurz K Hubschrauber-Regellasten kurz T Treppen und Treppenpodeste kurz Z Balkone u. Ä. kurz
Horizontale Nutzlasten nach DIN 1055-3
Horizontallasten infolge von Personen auf Brüstungen, Geländern und anderen Konstruktionen, die als Absperrung dienen
kurz
Horizontallasten zur Erzielung einer ausreichenden Längs- und Quersteifigkeit 1)
Horizontallasten für Hubschrauberlandeplätze auf Decken – für horizontale Nutzlasten – für Überrollschutz
kurz
sehr kurz
Windlasten nach DIN 1055-4 kurz
Schnee- und Eislasten nach DIN 1055-5
Standort Höhe 1000 m ü. NN Standort Höhe > 1000 m ü. NN
kurz mittel
1) Entsprechend den zugehörigen Lasten.
2.3 Rechnung mit Tabellenwerten In den nachfolgenden Abschnitten werden verschiedene Tabellen mit charakteristischen Festigkeits- und Tragfähigkeitswerten vorgestellt. Die Berechnung der zugehörigen Bemessungswerte erfolgt wie im vorigen Abschnitt beschrieben durch Multiplikation der charakteristischen Werte mit dem Faktor kmod / M. In Tafel 9.6b sind diese Werte am Beispiel von Voll- und Brettschichtholz sowie für stiftförmige Verbindungsmittel zusammengestellt.
Tafel 9.6b Faktor kmod / M für VH, BSH und stiftförmige Verbindungsmittel
Im Hinblick auf eine einfache Handhabung bei der Bemessung werden diese Werte in den nachfol-genden Bemessungstabellen jeweils im Fußbereich mit angegeben.
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2.
Baustoffe @-9.7
2.4 Nachweise
Im Grenzzustand der Tragfähigkeit (GzT)
Grenzzustände der Tragfähigkeit (GzT) sind Zustände, deren Überschreiten rechnerisch zu einem Einsturz oder einem anderen Tragwerksversagen führen. Bei einem Nachweis im GzT soll sicherge-stellt werden, dass der Bemessungswert einer Beanspruchung Nd bzw. d die zugehörige Tragfähig-keit Rd bzw. Festigkeit fd nicht überschreitet. Dieser Nachweis kann auch über eine Bedingung für den Ausnutzungsgrad formuliert werden ( 1).
Beispiel Nachweis Ausnutzungsgrad
Spannungsnachweis d df
d
d1
f
Nachweis einer Verbindung d dN R d
d1
N
R
Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GzG)
Bei den Nachweisen im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GzG) werden Verformungen mit empfohlenen Grenzwerten verglichen. Die Verformungen dürfen hierbei mit den charakteristischen Einwirkungen berechnet werden (d. h. G und Q = 1).
Für Wohnhausdecken darf der Schwingungsnachweis vereinfacht durch einen Durchbiegungsnach-weis ersetzt werden.
Die Nachweise der Gebrauchstauglichkeit werden in Abschnitt 5 behandelt.
3 Baustoffe
3.1 Holz
3.1.1 Vollholz (VH) [9.3]
Bezeichnung
Schnittholz: <Breite in mm> / <Höhe in mm> <Holzart> <Festigkeitsklasse> z. B. 120/240 VH C24 z. B. 160/160 VH D30
Rundholz: <mittlerer Durchmesser in mm> <Holzart> <Festigkeitsklasse> z. B. 260 VH C30
Vollholz wird nach DIN 4074-1 oder -5 sortiert. In Tafel 9.7 ist die Zuordnung der jeweiligen Sor-tierklassen in die Festigkeitsklassen der DIN 1052 zusammengestellt.
Tafel 9.7 Zuordnung von Sortierklassen (DIN 4074) in Festigkeitsklassen (DIN 1052)
Querschnittsänderungen infolge Schwinden oder Quellen können wie folgt berechnet werden:
(bzw. ) (bzw. )100
B H B H
= mittleres Schwind- und Quellmaß in % pro % Holzfeuchteänderung nach Tafel 9.8 = Änderung der Holzfeuchte unterhalb des Fasersättigungsbereiches in % B, H = Änderung der Breite bzw. Höhe B, H = Breite, Höhe
Tafel 9.8 Mittlere Rechenwerte für Schwind- und Quellmaße rechtwinklig zur Faserrich-tung des Holzes in % pro % Holzfeuchteänderung
NH1), Eiche, Afzelia Buche Teak, Yellow Cedar Azobé, Ipe
0,24 0,3 0,2 0,36
Die angegebenen Werte gelten für unbehindertes Schwinden und Quellen für Holzfeuchten unter-halb des Fasersättigungsbereiches von ca. 30 %. Bei behindertem Schwinden und Quellen dürfen die Werte halbiert werden.
Schwinden/Quellen parallel zur Faser bleibt i. Allg. unberücksichtigt (l 0,01 % / %). 1) Nadelhölzer nach Tafel 9.7 mit Ausnahme von Yellow Cedar.
Beispiel: Balken 100/240 VH C24 mit einer Holzfeuchte von = 36 % eingebaut. Die erwartete
Ausgleichsfeuchte liegt bei 10 %. Mit welchen Querschnittsänderungen ist zu rechnen?
Schwind- und Quellverformungen stellen sich nur unterhalb des Fasersättigungspunktes ein = 30 10 = 20 %
200,24 100
100B = 4,8 mm
200,24 240
100H = 11,5 mm
Charakteristische Rechenwerte für Festigkeiten und Steifigkeiten sowie für Rohdichten von VH sind in Tafel 9.9 angegeben.
3.1.2 Konstruktionsvollholz (KVH) [9.3]
Bezeichnung <Breite> / <Höhe> KVH-Si für KVH im sichtbaren Bereich <Breite> / <Höhe> KVH-NSi für KVH im nicht sichtbaren Bereich
Konstruktionsvollholz besteht aus Kanthölzern, die z. T. mittels Keilzinkenverbindung kraftschlüs-sig miteinander verbunden sind. Die wichtigsten Merkmale von KVH sind:
Erfüllung aller Sortierkriterien nach DIN 4074-1, (technisch) getrocknetes Holz mit garantierten
Holzfeuchten von = 153 %, allseitig gehobelt, Einschnitt herzfrei (nicht sichtbarer Bereich) oder
herzfrei (sichtbarer Bereich), Querschnittstoleranz 1 mm, erhöhte Anforderungen an das optische Erschei-
Balkenschichtholz (BASH) nach Zulassung Nr.Z-9.1-440 besteht aus zwei bzw. drei flachseitig miteinander verklebten Bohlen oder Kanthölzern aus NH mindestens der Sortierklasse S 10.
Holzfeuchte 15 %, Verwendung in NKL 1 + 2.
Schwinden und Quellen wie VH. Charakteristische Rechenwerte wie für VH nach Tafel 9.9.
b b b
t t t
b 280 mm b 100 mm t 80 mm t 120 mm
Tafel 9.9 Charakteristische Rechenwerte für NH und LH
Nadelholz Laubholz Festigkeitsklasse C 24 C 30 C 35 C 40 D 30 D 35 D 40 D 60
Rohdichte k 350 380 400 420 530 560 590 700 1) Beim Nachweis von Querschnitten, die mindestens 1,50 m vom Hirnholz entfernt liegen, darf fv,k um 30 %
erhöht werden. 2) Für die charakteristischen Steifigkeitskennwerte E0,05, E90,05 und G05 gelten die Rechenwerte: NH: E0,05 = 2/3·E0,mean E90,05 = 2/3·E90,mean G05 = 2/3·Gmean
Zur Bestimmung von fi,d sind die Werte für fi,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M ):
NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
3.1.4 Brettschichtholz (BSH) [9.3]
Brettschichtholz besteht aus mindestens drei faserparallel mit-einander verklebten, getrockneten Brettern oder Brettlamellen aus Nadelholz. Man unterscheidet:
homogenes BSH (Abkürzung: h) mit Lamellen gleicher Fes-tigkeitsklassen,
kombiniertes BSH (Abkürzung: c) mit unterschiedlichen Festigkeitsklassen der äußeren und inneren Lamellen.
Die Holzfeuchte von BSH beträgt 15 %.
H /6
H /6
homogen kombiniert
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@-9.10 Holzbau
Bezeichnung <Breite> / <Höhe> <Festigkeitsklasse> z. B. 160/600 GL 24c
Schwinden und Quellen wie VH. Charakteristische Rechenwerte nach Tafel 9.10.
Tafel 9.10 Charakteristische Rechenwerte für BSH
Festigkeitsklasse GL 24 GL 28 GL 32 GL 36 h = homogen c = kombiniert h c h c h c h c
Zur Bestimmung von fi,d sind die Werte für fi,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M ):
NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
3.2 Holzwerkstoffe
Nachfolgend werden nur die Holzwerkstoffe BSPH, FSH, SPH sowie OSB-Platten behandelt. Für kunstharz- und zementgebundene Span-, Faser- und Gipskartonplatten wird auf DIN 1052:2008 verwiesen.
3.2.1 Brettsperrholz (BSPH)
BSPH besteht aus mindestens drei rechtwinklig miteinander verklebten Brettlagen aus NH, die symmetrisch zur Mittellage aufgebaut sein müssen. BSPH ist in bauaufsichtlichen Zulassungen geregelt. Man unterscheidet zwischen:
Massivholz-Bauteilen, wie z. B. Lenotec (frühere Bezeichnung Merk-Dickholz MDH) nach Zulassung Z-9.1-501 und Z-9.1-354 oder Kreuzlagenholz (KLH) nach Zulassung Z-9.1-482.
Drei- und Fünfschichtplatten mit Plattendicken bis 80 mm.
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Baustoffe @-9.11
3.2.2 Furnierschichtholz (FSH) [9.4] Furnierschichtholz wird aus ca. 3 mm dicken Schälfurnieren hergestellt. FSH wird in bauaufsicht- lichen Zulassungen geregelt (z. B. Kerto nach Zulassung Nr. Z-9.1-100).
FSH mit generell parallel verlaufenden Furnierlagen (z. B. Kerto-S) werden vornehmlich als stab-förmige Bauteile (ähnlich wie VH oder BSH) eingesetzt. FSH mit dazwischenliegenden Querläu-fern (z. B. Kerto-Q) wird häufig auch als plattenförmiger Werkstoff eingesetzt.
3.2.3 Sperrholz (SPH) [9.4] Bau-Furniersperrholz besteht aus mindestens drei aufeinander geleimten Furnierlagen, die symmet-risch zur Mittelachse aufgebaut sein müssen, und deren Faserrichtungen jeweils um 90° gegenein-ander versetzt sind. Baufurniersperrholz muss entweder die Anforderungen nach DIN EN 636 sowie der DIN EN 13 986 und DIN V 20 000-1 oder die der bauaufsichtlichen Zulassungen erfüllen. Die Verwendung von Baufurniersperrholz in den unterschiedlichen Nutzungsklassen NKL ist von der „Technischen Klasse“ abhängig:
Technische Klasse Trocken Feucht Außen
Verwendung in NKL 1 NKL 1 und 2 NKL 1, 2 und 3
Für tragende Zwecke muss Baufurniersperrholz mindestens 6 mm dick sein und mindestens der Festigkeitsklasse F20/10-E40/20 oder F20/15-E30/25 angehören (Tafel 9.11).
Bezeichnung:
<Sperrholz>, <Technische Klasse>, <DIN EN 636>, <Biegefestigkeitsklasse> - <Biege-E-Modul-Klasse>, <Dicke in mm>, <Länge/Breite in mm>
z. B. Sperrholz, Feucht, DIN EN 636, F20/15-E35/20, 30 mm, 2250/1830 mm
Tafel 9.11 Charakteristische Rechenwerte für Baufurniersperrholz der Klassen F20/10-E40/20 und F20/15-E30/25 nach DIN EN 636
Rohdichte k 350 350 1) Zur Faserrichtung der Deckfurniere. 2) E05 = 0,8 · Emean und G05 = 0,8 · Gmean .
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von fi,d sind die Werte für fi,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M ): NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
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2.
@-9.12 Holzbau
3.2.4 OSB-Platten [9.4]
OSB-Platten (Oriented Strand Board) werden aus großflächigen Langspänen (‘strands’ mit ca. 75 mm Länge, 35 mm Breite und 0,6 mm Dicke) hergestellt, wobei der Herstellungsprozess dem der Spanplatten sehr ähnlich ist. Die Holzspäne in den Deckschichten sind vorwiegend parallel zur Fer-tigungsrichtung ausgerichtet, während die Mittelschicht-Strands quer dazu ausgerichtet sind. Die OSB-Platte weist somit in Längs- und Querrichtung unterschiedliche Eigenschaften auf.
OSB-Platten müssen die Anforderungen nach DIN EN 300 sowie der DIN EN 13 986 und DIN V 20 000-1 erfüllen. Die Verwendung von OSB-Platten in den unterschiedlichen Nutzungsklassen NKL ist erneut von der „Technischen Klasse“ abhängig:
Technische Klasse OSB/2 OSB/3 OSB/4
Verwendung in NKL 1 NKL 1 und 2 NKL 1 und 2
Die Mindestdicke beträgt 8 mm für tragende und 6 mm für aussteifende Platten.
Charakteristische Rechenwerte für Festigkeiten und Steifigkeiten sowie für Rohdichten von OSB-Platten sind in Tafel 9.12 angegeben.
Tafel 9.12 Charakteristische Rechenwerte für OSB-Platten des Typs OSB/2, OSB/3 (und OSB/4) nach DIN EN 13 986
Nenndicke der Plattenin [mm]
610 1018 1825 610 1018 1825
Beanspruchung || 1) 1)
Festigkeitskennwerte in N/mm2
Biegung fm,k 18,0
(24,5) 16,4
(23,0) 14,8
(21,0) 9,0
(13,0) 8,2
(12,2) 7,4
(11,4) Schub fv,k 1,0 (1,1) 1,0 (1,1)
Steifigkeitskennwerte in N/mm2
E-Modul Emean 4930 (6780) 1980 (2680)
Beanspruchung als Platte
Schubmodul Gmean 50 (60) 50 (60)
Festigkeitskennwerte in N/mm2
Biegung fm,k 9,9
(11,9) 9,4
(11,4) 9,0
(10,9) 7,2
(8,5) 7,0
(8,2) 6,8
(8,0)
Zug ft,k 9,9
(11,9) 9,4
(11,4) 9,0
(10,9) 7,2
(8,5) 7,0
(8,2) 6,8
(8,0)
Druck fc,k 15,9
(18,1) 15,4
(17,6) 14,8
(17,0) 12,9
(14,3) 12,7
(14,0) 12,4
(13,7) Schub fv,k 6,8 (6,9) 6,8 (6,9)
Steifigkeitskennwerte in N/mm2
E-Modul Emean 3800 (4300) 3000 (3200)
Beanspruchung als Scheibe
Schubmodul Gmean 1080 (1090) 1080 (1090)
Rohdichtekennwerte in kg/m3
Rohdichte k 550 (550)
( )-Werte gelten für OSB/4-Platten. 1) Zur Richtung der Späne in der Deckschicht.
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 0,308 0,385 0,538 0,692
Zur Bestimmung von fi,d sind die Werte für fi,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M ): NKL 2 0,231 0,308 0,423 0,538
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Schnittgrößenermittlung @-9.13
4 Schnittgrößenermittlung
4.1 Allgemeines
Die Schnittgrößenermittlung darf unter Ansatz folgender Annahmen/Vereinfachungen erfolgen:
Linear-elastisches Verhalten der Baustoffe und Verbindungen.
Vereinfachte Knick- und Kippnachweise mit dem Ersatzstabverfahren (Knickbeiwert kc und Kippbeiwert km).
Ermittlung nach Theorie II. Ordnung oder nach dem Ersatzstabverfahren, wenn sich die Schnitt-größen unter Berücksichtigung des geometrisch nichtlinearen Verhaltens um mehr als 10 % ver-größern würden.
Für Nachweise im GzT darf eine Momentenumlagerung von max. 10 % angesetzt werden. Die sich daraus ergebenden Schnittgrößen müssen dabei im Gleichgewicht mit den aufgebrachten Lasten stehen. Die Auswirkungen einer solchen Momentenumlagerung sind bei der Bemessung zu berücksichtigen.
4.2 Steifigkeitskennwerte
Für Nachweise im GzG (Durchbiegungen) dürfen die Mittelwerte der Elastizitätsmoduln Emean, der Schubmoduln Gmean und der Verschiebungsmoduln der Verbindungsmittel Kser verwendet werden.
Für die Ermittlung von Schnittgrößen im GzT (z. B. nach Theorie II. O.):
mean
M
EE
mean
M
GG
u,mean ser
M M
2
3
K KK
Ausnahme: Einzelstäbe bei denen die Schnittgrößen nach Theorie II. O. nicht von der Steifigkeit anderer Stäbe abhängig sind (hier ist mit den 5%-Quantilwerten der Steifigkeiten zu rechnen:
E0,mean, Gmean, Ku,mean E0,05, G05, Ku,05 nach Tafel 9.9 und Tafel 9.10).
4.3 Theorie II. Ordnung
Zur Berücksichtigung geometrischer und struktureller Imperfektionen dürfen geometrische Ersatz-imperfektionen angesetzt werden:
Vorkrümmung (Ausmitte): e 0,0025· Bei verschieblichen Rahmensystemen brauchen keine Vorkrümmungen angesetzt werden.
Vorverdrehung (Schrägstellung): 0,005 für h 5 m
= 0,005· 5/ h für h > 5 m
Anstelle der Ersatzimperfektionen können auch gleichwertige Ersatzlasten angesetzt werden.
4.4 Stabtragwerke
Stabtragwerke dürfen nach Theorie I. O. berechnet werden, wenn für die Einzelstäbe Knick- und Kippnachweise geführt werden und die räumliche Tragfähigkeit des Gesamtsystems rechnerisch nachgewiesen ist.
Die Systemlinien des statischen Modells sollten mit den Achsen der Stäbe übereinstimmen.
Hinsichtlich der Modellierung des Stabtragwerks wird zwischen direkten und indirekten Verbin-dungen unterschieden:
Bei direkten Verbindungen werden die Stäbe (S) direkt über Kontakt oder über Verbindungsmit-tel miteinander verbunden. Der Scherpunkt dieser Verbindung wird als Anschlusspunkt (AP) de-finiert. Die Stäbe dürfen an diesem Anschlusspunkt als gelenkig verbunden angenommen wer-den, sofern das System dadurch nicht kinematisch wird.
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2.
@-9.14 Holzbau
Bei indirekten Verbindungen erfolgt der Anschluss über Verbindungselemente (VE), wie La-schen, Knotenplatten der Nagelplatten, an die jeder Stab (S) für sich angeschlossen ist. Der Schwerpunkt der jeweiligen Verbindung wird erneut als gelenkiger Anschlusspunkt (AP) ange-nommen, sofern das System dadurch nicht kinematisch wird. Die Anschlusspunkte, die zu einem VE gehören, sind durch Stäbe zu verbinden. Bei ausmittigen Anschlüssen darf der Anschluss-punkt mit einem fiktiven Stab starr mit der zugehörigen Stabachse verbunden werden. Die Dreh-steifigkeit der Anschlüsse an ein VE ist dabei so zu berücksichtigen, dass das Tragwerk nicht ki-nematisch wird.
In den nachfolgenden Skizzen ist dies an einigen Beispielen dargestellt.
direkte Verbindung indirekte Verbindung
S
S
AP
S
S
AP S
S
AP
VE AP
alternativ
Bauteile, die ausschließlich aus Dreiecken zusammengebaut sind, dürfen vereinfacht als Fachwerke berechnet werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
ein Teil der Auflagerfläche liegt unterhalb des Auflagerknotenpunktes,
die Höhe des Fachwerks in Feldmitte ist größer als 15 % seiner Spannweite,
die Höhe des Fachwerks in Feldmitte ist größer als das 7-fache der größten Gurthöhe,
der kleinste Winkel einer Verbindung zwischen Ober- und Untergurt beträgt mindestens 15°.
Im statischen Modell müssen die Systemlinien mit den Achsen der Gurtstäbe übereinstimmen. Die Systemlinien der Füllstäbe müssen innerhalb der Ansichtsflächen der Stäbe liegen.
5 Gebrauchstauglichkeit
5.1 Berechnung von Durchbiegungen
Verformungen dürfen mit den charakteristischen Einwirkungen berechnet werden (G u. Q = 1). Hierbei darf mit den mittleren Steifigkeitskennwerten gerechnet werden (E0,mean, Gmean, Kser).
Die Durchbiegungen für einen Einfeldträger (EFT) unter Gleichstreckenlast können wie folgt be-rechnet werden:
EFT,G w kw k g
EFT,Q w kw k q
w in [mm] und gk bzw. qk in [kN/m = N/mm] 4
w0,mean
5
384k
E I
[mm2/N] mit E0,mean nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10
Die Durchbiegungen für einen Durchlaufträger (DLT), jeweils in Feldmitte, können wie folgt be-rechnet werden (siehe hierzu auch [9.2]):
M BM C
M 0M 0
DLT,G DLT,G EFT,Gw k w
DLT,Q DLT,Q EFT,Qw k w
Im Endfeld: BDLT
01 0,6
Mk
M [-]
Im Innenfeld: B CDLT
01 0,6
M Mk
M
[-]
MB, MC Stützmomente (Vorzeichen beachten)
M0 = g·²/8 bzw. q·²/8
Für DLT mit gleichen Stützweiten sind Werte für kDLT in Tafel 9.15a zusammengestellt.
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
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Auf
lage
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2.
Gebrauchstauglichkeit @-9.15
Tafel 9.15a Beiwerte kDLT zur Berechnung von Durchbiegungen bei Durchlaufträgern mit gleichen Stützweiten und Gleichstreckenlasten
kDLT Laststellung
g, s, w kDLT
ungünstigste Laststellung q
Feld 1 u. 2 kDLT = 0,400 21A B A
Feld 1 kDLT = 0,700 1A AB 2
Feld 1 kDLT = 0,520
Feld 1 kDLT = 0,760 1A B AB 12
Feld 2 kDLT = 0,040
BA 1 AB 12 Feld 2 kDLT = 0,520
2 11 ABA B
Feld 1 kDLT = 0,486
Feld 1 kDLT = 0,741 A CB B A1 2 2 1
Feld 2 kDLT = 0,146
2 121A B BC A Feld 2 kDLT = 0,568 B221 B CA 1 A
Feld 1 kDLT = 0,496
Feld 1 kDLT = 0,746
Feld 3 kDLT = 0,242
A12321A B CC BFeld 3 kDLT = 0,626
1A BC CB A2 3 2 1
5.2 Durchbiegungsanteile
winst = elastische Durchbiegung, die sich unmittelbar nach Aufbringen der Last einstellt
wqs = elastische Durchbiegung, die unter (quasi-)ständiger Last auftritt = G,instw bei ständigen Lasten = 2 Q,instw bei veränderlichen Lasten (mit 2 nach Tafel 9.4b)
wkriech = Kriechverformung, die sich zusätzlich zur elastischen Anfangsdurchbiegung im Laufe der Zeit einstellt. Kriechverformungen entstehen nur infolge (quasi-)ständiger Lasten.
= def qsk w mit kdef nach Tafel 9.15b = def G,instk w bei ständigen Lasten = def 2 Q,instk w bei veränderlichen Lasten (mit 2 nach Tafel 9.4b)
wfin = Enddurchbiegung = inst kriechw w = G,inst def(1 )w k bei ständigen Lasten = Q,inst 2 def(1 )w k bei veränderlichen Lasten
Tafel 9.15b Verformungsbeiwerte kdef
NKL VH 1) , BSH
BASH, FSH 2)
BSPH
SPH FSH 3)
OSB
1 0,6 0,8 1,5
2 0,8 1,0 2,25
3 2,0 2,5 –
1) Die kdef-Werte für Vollholz, dessen Feuchte beim Einbau im Fasersättigungsbereich oder darüber liegt und im eingebauten Zustand austrocknen kann, sind um 1,0 zu erhöhen.
2) Mit allen Furnieren faserparallel. 3) Mit Querfurnieren.
Schn
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Auf
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201
2.
@-9.16 Holzbau
5.3 Durchbiegungs- und Schwingungsnachweise
Bei Durchlaufträgern (DLT) ist bei den nachfolgend aufgeführten Nachweisen mit den kDLT -fachen Durchbiegungsanteilen zu rechnen (Ausnahme: Schwingungsnachweis).
5.3.1 Nachweise zur Vermeidung von Schäden an eingebauten Bauteilen
Nachweis in der charakteristischen Bemessungssituation:
5.3.2 Nachweis zur Sicherstellung des optischen Erscheinungsbildes
Nachweis in der quasi-ständigen Bemessungssituation (w0 = Überhöhung des Trägers):
NW 2: G,inst 2,i Qi,inst def 01
1200i
w w k w
5.3.3 Schwingungsnachweis
Bei Decken unter Wohnräumen wird zur Vermeidung von Unbehagen infolge von Schwingungen beim Begehen ein Schwingungsnachweis empfohlen. Dieser ist aber vertraglich gesondert zu ver-einbaren.
Mehrfeldträger dürfen wie Einfeldträger mit max gerechnet werden, wobei die elastische Ein-spannung in Nachbarfelder berücksichtigt werden darf. Bei DLT mit gleichen Stützweiten kann dies berücksichtigt werden, indem nur etwa 70 % der Durchbiegungen angesetzt werden.
Einfeldträger Durchlaufträger mit gleichen Stützweiten
NW 3: G,inst 2 Q,inst 6 mmw w G,inst 2 Q,inst0,7 6 mmw w 1)
1) Durchbiegungen wG,inst und wQ,inst des zugehörigen Einfeldträgers (siehe hierzu auch [9.2]).
Eine Darstellung genauerer Schwingungsnachweise ist in [9.1] enthalten.
NW 1a: 7,6 mm 4800/300 16 mm NW 1b: 7,6 1 0,3 0,6 1,8 0,6 10,0 mm 4800/ 200 24 mm
NW 2: 1,8 0,3 7,6 1 0,6 0 6,5 mm 24 mm (keine Überhöhung)
NW 3: 0,7 4,4 0,3 10,9 5,4 mm 6 mm
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2.
Tragfähigkeitsnachweise (für Querschnitte) @-9.17
5.4 Dimensionierung
Bei Trägern mit nur einer veränderlichen Last q kann das zur Einhaltung der Durchbiegungs- und Schwingungsnachweise erforderliche Flächenmoment 2. Grades erf I auf der sicheren Seite lie-gend wie folgt abgeschätzt werden:
Durchbiegungsnachweise: 3k kerf 25I g q
Schwingungsnachweis: 4k kerf 12,5I g q
I in [cm4]; gk, qk in [kN/m]; in [m]
Bei Verwendung anderer Hölzer als C 24 dürfen die Werte für erf I mit dem Faktor 11 000/E0,mean multipliziert werden.
Bei Durchlaufträgern (DLT) können die o.g. Gleichungen für die Dimensionierung ebenfalls ange-wendet werden, wenn mit den kDLT-fachen Lasten gerechnet wird:
DLT: k k DLT,g k DLT,q kg q k g k q
Beispiel: Zweifeld-Deckenträger eines Wohnhauses (Kat. A). Material: 100/240 VH C 24, I = 11 520 cm4 (Tafel 9.64) Eigengewicht gk = 0,8 kN/m, Nutzlast qk = 2,0 kN/m
4,8 m 4,8 m
kDLT,g = 0,400 und kDLT,q = 0,700 nach Tafel 9.15a
DLT,g k DLT,q k 0,4 0,8 0,7 2,0 1,72 kN/mk g k q
Über Durchbiegungsnachweise: 3 4 4erf 25 1,72 4,8 4755 cm 11 520 cmI
Über Schwingungsnachweis: 4 4 4erf 12,5 1,72 4,8 11 413 cm 11 520 cmI
6 Tragfähigkeitsnachweise (für Querschnitte)
6.1 Querschnittsschwächungen
In zugbeanspruchten Bereichen von Bauteilen sind Querschnittsschwächungen grundsätzlich zu berücksichtigen.
In druckbeanspruchten Bereichen sind Querschnittsschwächungen nur dann zu berücksichtigen, wenn die geschwächten Bereiche nicht satt oder gleichwertig ausgefüllt sind. Beispiel für eine nicht satt ausgefüllte Schwächung: Löcher für Bolzen, die um ca. 1 mm größer gebohrt werden. Beispiele für eine nicht gleichwertig ausgefüllte Schwächung: Holznägel/-dübel, Zapfen.
Querschnittsschwächungen, die nicht berücksichtigt werden müssen:
Nägel mit d 6 mm, wenn die Nägel ohne Vorbohren eingetrieben sind.
Holzschrauben mit d 8 mm, wenn die Schrauben ohne Vorbohren eingedreht sind.
In Kraftrichtung hintereinanderliegende Verbindungsmittel. Stiftförmige VM, die jeweils um ca. 0,5 · d gegenüber der Risslinie versetzt angeordnet sind, dürfen als hintereinanderliegend ange-sehen werden.
Bei örtlichen Schwächungen, die höchstens 10 % der Brutto-Querschnittsfläche betragen, darf die Berechnung des Netto-Flächenmomentes 2. Grades In hinreichend genau auf die Schwerlinie des ungeschwächten Querschnittes bezogen werden.
Tafel 9.17 Faustwerte für Querschnittsschwächungen bei zugbeanspruchten Bauteilen
Nägel
nicht vorgebohrt vorgebohrt
d 6 mm d > 6 mm
Stabdübel Dübel
besonderer Bauart
Einseitiger Versatz
A 0,1 ·Ab 0,1 ·Ab 0,15 ·Ab 0,25 ·Ab 0,25 ·Ab
Schn
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2.
@-9.18 Holzbau
6.2 Zug in Faserrichtung
6.2.1 Mittig beanspruchter Zugstab
Spannungsnachweis: d
t,0,dn
Nf
A bzw. d n
t,0,d1
N A
f
Dimensionierung: d
nt,0,d
Nerf A
f
Nd Bem.wert der Zugkraft An Netto-Querschnittsfläche ft,0,d Bem.wert der Zugfestigkeit nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10
6.2.2 Einseitig beanspruchter Zugstab
Bei außen liegenden Stäben und Laschen tritt wegen der einseitig (exzentrischen) Lasteinlei-tung ein zusätzliches Biegemoment Me auf. Die-ses Zusatzmoment Me bewirkt eine Verkrüm-mung der außen liegenden Stäbe, sofern diese nicht durch ausziehfeste Verbindungsmittel (Fax) verhindert wird.
F/2
F/2M e
M e
F
Fax
Fax
Die Größe und Wirkung des Zusatzmomentes hängt von der Art der Verbindungsmittel und der Anschlussgeometrie ab. Nach DIN 1052 darf diese Wirkung vereinfacht über einen reinen Zug-spannungsnachweis mit abgeminderter Zugfestigkeit berücksichtigt werden.
Spannungsnachweis: d
t,e t,0,dn
Nk f
A bzw. d n
t,e t,0,d1
N A
k f
Dimensionierung: d
nt,e t,0,d
Nerf A
k f
Nd Bem.wert der Zugkraft An Netto-Querschnittsfläche ft,0,d Bem.wert der Zugfestigkeit nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 kt,e Beiwert nach Tafel 9.18
Tafel 9.18 Beiwerte kt,e bei einseitig beanspruchten Zugstäben kt,e
Stabdübel vorgebohrte Nägel Dübel bes. Bauart
0,4
Bolzen, Passbolzen nicht vorgebohrte Nägel Schrauben
2/3
Die Verkrümmung kann durch (zusätzliche) ausziehfeste Verbindungsmittel (z. B. Schrauben, Bol-zen) verhindert werden. In diesen Fällen darf dann mit kt,e = 2/3 gerechnet werden, wenn die Auf-nahme der Ausziehkraft Fax rechnerisch nachgewiesen wird (siehe hierzu DIN 1052).
6.3 Druck in Faserrichtung (ohne Knicken)
Spannungsnachweis: d
c,0,dn
Nf
A bzw. d n
c,0,d1
N A
f
Nd Bem.wert der Druckkraft An Netto-Querschnittsfläche fc,0,d Bem.wert der Druckfestigkeit nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10
Knicken wird in Abschnitt 8.1 behandelt.
Schn
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2.
Tragfähigkeitsnachweise (für Querschnitte) @-9.19
6.4 Schub infolge Querkraft
6.4.1 Einachsiger Schub
Für Rechteckquerschnitte:
Spannungsnachweis: d
v,dn
1,5V
fA bzw. d n
v,d
1,5 /1
V A
f
Dimensionierung: d
nv,d
erf 1,5V
Af
Vd Bem.wert der Querkraft An Netto-Querschnittsfläche fv,d Bem.wert der Schubfestigkeit nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10
Träger, die am unteren Rand aufgelagert sind und am oberen Rand belastet werden, dürfen mit einer reduzierten Querkraft Vred nachgewiesen werden. Bei Gleichstrecken-last darf die Querkraft im Abstand h vom Auflagerrand angenommen werden.
h h
V d V red
V li,red
h
h
V re,red
h
Bei auflagernahen Einzellasten (mit e 2,5 h) darf der Querkraftanteil aus diesen Einzellasten mit dem Faktor e/(2,5·h) reduziert werden.
V infolge F
h
10°Fe
Beispiel: Zweifeld-Deckenträger eines Wohnhauses (Kat. A). Material: 100/240 VH C 24, A = 240 cm2 (Tafel 9.64) Eigengewicht gk = 0,8 kN/m, Nutzlast qk = 2,0 kN/m
My,d , Mz,d Bem.werte der Momente Wy,n , Wz,n Netto-Widerstandsmomente fm,y,d , fm,z,d Bem.werte der Biegefestigkeiten (VH: fm,y,d = fm,z,d) nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 kred = 0,7 für Rechteckquerschnitte mit h/b 4 = 1,0 für andere Querschnitte
6.6 Zug und Biegung
Biegeträger ohne Kippgefahr:
y,d y,nd n z,d z,nred
t,0,d m,y,d m,z,d
/1
M WN A M Wk
f f f und y,d y,nd n z,d z,n
redt,0,d m,y,d m,z,d
/1
M WN A M Wk
f f f
Beide Nachweise sind zu führen.
kred = 0,7 für Rechteckquerschnitte mit h/b 4 = 1,0 für andere Querschnitte
6.7 Druck und Biegung
Stäbe/Bauteile ohne Knick- und Kippgefahr: 2
y,d y,nd n z,d z,nred
c,0,d m,y,d m,z,d
/1
M WN A M Wk
f f f
und
2y,d y,nd n z,d z,n
redc,0,d m,y,d m,z,d
/1
M WN A M Wk
f f f
Beide Nachweise sind zu führen.
kred = 0,7 für Rechteckquerschnitte mit h/b 4 = 1,0 für andere Querschnitte
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2.
Auflagerungen, Kontaktanschlüsse @-9.21
7 Auflagerungen, Kontaktanschlüsse
7.1 Auflager- und Schwellendruck
Bei den Nachweisen von Druckbeanspruchungen rechtwinklig zur Faserrichtung des Holzes wird zwischen Auflagerdruck und Schwellendruck unterschieden:
Auflagerdruck: Die eingeleitete Druckkraft erzeugt Querkräfte und Biegemomente, das Holz wird nur auf einer Seite gedrückt. Beispiel: Träger auf Stütze/Auflager.
Schwellendruck: Die eingeleitete Druckkraft wird durch das Schwellholz durchgeleitet, das Holz wird „durch und durch“ gedrückt.
Bei Hölzern mit Überstand in Faserrichtung liegt ein günstigeres Tragverhalten vor als bei Hölzern ohne Überstand. Dieser Einhängeeffekt (nur in Faserrichtung!) kann über eine größere wirksame Auflagerfläche Aef berücksichtigt werden:
einseitiger zweiseitiger Überstand Überstand
ef efA b mit ef A 1 2ü ü und ü1,2 = rechnerische Überstände 30 mm
Nachfolgend ist dies an zwei Beispielen aufgezeigt.
Auflagerdruck mit einseitigem Überstand:
ef AA b ü
b
A
ef
ü
Schwellendruck mit beidseitigem Überstand:
ef A 1 2A b ü ü b
ü2ü1 A
ef
Spannungsnachweis:
90,dc,90 c,90,d
ef
Nk f
A bzw. 90,d ef
c,90 c,90,d
/1
N A
k f
N90,d Bem.wert der Druckkraft Faser fc,90,d Bem.wert der Druckfestigkeit Faser nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 kc,90 Beiwert nach Tafel 9.21 Aef wirksame Druckfläche
Tafel 9.21 Beiwerte kc,90 für Querdruck
Auflagerdruck Schwellendruck
h
A A1
h
1
AA
1 < 2 · h 1 2 · h 1 < 2 · h 1 2 · h
LH 1,0 1,0 1,0 1,0
NH 1,0 1,50 1,0 1,25
BSH 1,0 1,75 1,0 1,5
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2.
@-9.22 Holzbau
Beispiel: Zweifeld-Deckenträger eines Wohnhauses (Kat. A). Material: 100/240 VH C 24, Auflagerlängen: Endauflager ohne Überstand: A = 6 cm, Zwischenauflager: A = 12 cm Eigengewicht gk = 0,8 kN/m, Nutzlast qk = 2,0 kN/m
Zur Bestimmung von fc,,d sind die Werte für fc,,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M): NKL = 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Beispiel: Sparrenauflager (Kerventiefe t = 3 cm) Sparrenbreite bSp = 80 mm Material: Sparren VH C 24, Pfette BSH GL 24c, NKL 1
Fg.k = 2,77 kN, Fs,k = 2,14 kN (H. ü. NN 1000 m) Fd = 1,35 · 2,77 + 1,5 · 2,14 = 6,95 kN, KLED = kurz
Beispiel: Stütze (140/140 VH C 24) unter einer Mittelpfette. Stützenhöhe = 2,85 m.
NKL 1, Nd = 65,2 kN (KLED = kurz).
Stütze oben und unten gelenkig gehalten = 1,0 ef = = 2,85 m
i = 4,04 cm (Tafel 9.64) 285
70,44,05
kc = 0,542 (Tafel 9.25, interpoliert)
An = Ab = 196 cm² = 19 600 mm² fc,0,d = 0,692 · 21,0 = 14,53 N/mm² (Tafel 9.9)
Nachweis: 3
2 265,2 103,33 N/mm 0,542 14,53 7,88 N/mm
19 600
( = 3,33/7,88 = 0,42 < 1)
8.2 Kippen
Nachweis: d
m m,dM
k fW
bzw. d
m m,d1
M W
k f
Md Bem.wert des Biegemomentes W Widerstandsmoment km Kippbeiwert fm,d Bem.wert der Biegefestigkeit nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10
Kippbeiwert km nach Tafel 9.26 in Abhängigkeit vom Verhältnis-wert:
ef2
h
b
ef wirksame Länge des Kippfeldes Abstand der seitlichen Abstützungen h Trägerhöhe b Trägerbreite
Bei Trägern mit veränderlicher Querschnittshöhe dürfen im betrachteten Kippfeld die Querschnittswerte an der Stelle 0,65· verwendet werden.
0,65·
Tafel 9.26 Kippbeiwerte km (Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.)
GL 24 GL 28 GL 32 GL 36 ef2
h
b
C 24 C 30
h c h c h c h c 140 160 180 200
0,988 0,948 0,911 0,876
0,947 0,904 0,865 0,827
1,000 1,000 1,000 1,000
1,000 1,000 1,000 0,983
1,000 1,000 1,000 0,990
1,000 1,000 1,000 0,979
1,000 1,000 1,000 0,976
1,000 1,000 0,994 0,964
1,000 1,000 0,993 0,962
1,000 1,000 0,983 0,952
220 240 260 280 300
0,842 0,811 0,780 0,751 0,722
0,791 0,757 0,724 0,693 0,662
0,984 0,958 0,934 0,910 0,887
0,955 0,928 0,902 0,877 0,853
0,963 0,936 0,911 0,886 0,862
0,951 0,924 0,898 0,873 0,848
0,948 0,921 0,895 0,870 0,845
0,935 0,907 0,880 0,855 0,830
0,933 0,905 0,878 0,853 0,828
0,922 0,894 0,867 0,840 0,815
320 340 360 380 400
0,695 0,668 0,642 0,617 0,593
0,633 0,604 0,577 0,550 0,524
0,865 0,844 0,823 0,803 0,783
0,830 0,807 0,786 0,764 0,744
0,840 0,817 0,796 0,775 0,755
0,825 0,802 0,780 0,759 0,738
0,822 0,799 0,777 0,756 0,735
0,806 0,783 0,760 0,738 0,717
0,804 0,780 0,758 0,736 0,714
0,791 0,767 0,744 0,722 0,700
450 500 550 600
0,534 0,481 0,437 0,401
0,465 0,419 0,381 0,349
0,736 0,692 0,649 0,609
0,694 0,647 0,603 0,560
0,706 0,659 0,615 0,573
0,688 0,641 0,596 0,554
0,685 0,637 0,592 0,549
0,666 0,617 0,571 0,527
0,663 0,615 0,569 0,524
0,648 0,598 0,551 0,507
650 700 750 800
0,370 0,343 0,320 0,300
0,322 0,299 0,279 0,262
0,570 0,533 0,497 0,466
0,519 0,482 0,450 0,422
0,533 0,495 0,462 0,433
0,513 0,476 0,444 0,417
0,508 0,472 0,440 0,413
0,487 0,452 0,422 0,396
0,484 0,450 0,420 0,393
0,468 0,434 0,406 0,380
850 900 950
1000
0,283 0,267 0,253 0,240
0,246 0,233 0,220 0,209
0,439 0,414 0,393 0,373
0,397 0,375 0,355 0,338
0,408 0,385 0,365 0,347
0,392 0,370 0,351 0,333
0,389 0,367 0,348 0,330
0,372 0,352 0,333 0,316
0,370 0,350 0,331 0,315
0,358 0,338 0,320 0,304
Schn
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n fü
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20.
Auf
lage
201
2.
Pult- und Satteldachträger, gekrümmte Träger @-9.27
Beispiel: Einfeldträger (180/1200 BSH GL 28c) eines Lagerraumes mit Zwischenabstützungen in den Drittelspunkten. Stützweite = 18,0 m. NKL 2. Md = 554,0 kNm
Wird ein Bauteil durch Biegemomente (mit Kippgefahr) und Druckkräfte (mit Knickgefahr) bean-sprucht, so sind folgende Nachweise zu führen:
y,d yd n z,d zred
c,y c,0,d m m,y,d m,z,d
// /1
M WN A M Wk
k f k f f
und y,d yd n z,d z
redc,z c,0,d m m,y,d m,z,d
// /1
M WN A M Wk
k f k f f
kred = 0,7 bei Rechteckquerschnitten mit h/b 4 1,0 bei Rechteckquerschnitten mit h/b > 4 und anderen Querschnitten
Für die übrigen Bezeichnungen wird auf die Abschnitte 8.1 und 8.2 verwiesen.
8.4 Kippen und Zug
Wird ein Bauteil durch Biegemomente (mit Kippgefahr) und Zugkräfte beansprucht, so dürfen (auf der sicheren Seite liegend) folgende Nachweise geführt werden:
y,d yd n z,d zred
t,0,d m m,y,d m,z,d
// /1
M WN A M Wk
f k f f
und y,d yd n z,d z
redt,0,d m m,y,d m,z,d
// /1
M WN A M Wk
f k f f
kred = 0,7 bei Rechteckquerschnitten mit h/b 4 1,0 bei Rechteckquerschnitten mit h/b > 4 und anderen Querschnitten
Für die übrigen Bezeichnungen wird auf die Abschnitte 6.2 und 8.2 verwiesen.
9 Pult- und Satteldachträger, gekrümmte Träger
9.1 Größte Biegespannung
Bei Trägern mit veränderlicher Trägerhöhe tritt die größte Biegespan-nung nicht mehr an der Stelle des größten Biegemomentes auf. Auch ist die Biegespannung nicht mehr geradlinig über die Trägerhöhe verteilt. Dies ist bei der Bemessung zu berücksichtigen.
Nachweis am oberen Rand: Spannungskombination
Durch den Anschnitt der Fasern mit einem Winkel am oberen Rand (Beispiele siehe Tafel 9.28a) tritt eine Spannungskombination auf, die über eine abgeminderte Biegefestigkeit berücksichtigt wird:
m,,d m,d
m,d
m,0,d
m,d
x,dm,α,d α,t m,d
x
Mk f
W am Biegezugrand
x,dm,α,d α,c m,d
x
Mk f
W am Biegedruckrand
Mx,d Moment an Stelle xm Wx Widerstandsmoment an Stelle xm xm Stelle der größten Biegespannung
nach Tafel 9.28a k,t/c Beiwerte nach Tafel 9.28b fm,d Bem.wert der Biegefestigkeit nach
Tafel 9.10
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.28 Holzbau
Nachweis am unteren (nicht angeschnittenen) Rand: erhöhte Biegerandspannung
Die erhöhten Biegerandspannungen am unteren Rand sind wie folgt zu berücksichtigen:
x,d2m,0,d m,d
x1 4 tan
Mf
W Anschnittwinkel nach Tafel 9.28a
Beispiel: siehe Seite 9.31
Tafel 9.28a Angaben zu den Nachweisen an der Stelle der größten Biegespannung
xm
hAhx
hap
hA
xm
hx hap
/2 /2
h1
hA
xm /2 /2
h'x
hA
xm/2 /2
h'x h1
map A1 /
xh h
Am
ap2
hx
h
Am
12
h
xh
apx
ap A
2
1 /
hh
h h
x A A ap2 /h h h h x A A 1' 2 / h h h h
= = = –
Tafel 9.28b Beiwerte k,c und k,t für die Nachweise der Spannungskombination
Hinweis: Die Werte für k,c/t sind für homogenes und kombiniertes BSH nahezu gleich groß. Daher werden hier nur die (kleineren) Werte für kombiniertes BSH angegeben.
9.2 Längsspannungen im First
Im Firstbereich von Satteldachträgern und gekrümmten Trägern sind die Biegespannungen nicht mehr geradlinig über die Trägerhöhe verteilt. Die am unteren Rand auftretenden erhöhten Biege-randspannungen sind wie folgt zu berücksichtigen:
ap,dm,d r m,d
ap,netto
Mk k f
W
Map,d Moment im First Wap,netto Netto-Widerstandsmoment im First k Beiwert nach Tafel 9.29 bzw. Abb. 9.30a kr Beiwert zur Berücksichtigung der Krümmung
und der Dicke der Lamellen nach Tafel 9.29 fm,d Bem.wert der Biegefestigkeit nach Tafel 9.10
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Pult- und Satteldachträger, gekrümmte Träger @-9.29
9.3 Querzugspannungen im First Infolge der Kraftumlenkungen im Firstbereich treten Querzugspannungen auf. Liegt der First in Trägermitte mit Querkraft ≈ 0, so kann der Querzugnachweis wie folgt geführt werden:
ap,d *t,90,d p t,90,d
ap
Mk f
W
Map,d Moment im First Wap Brutto-Widerstandsmoment im First kp Beiwert nach Tafel 9.29 bzw. Abb. 9.30b
*t,90,df Bem.wert der Querzugfestigkeit unter Berücksichtigung
des querzugbeanspruchten Volumens nach Tafel 9.30
Treten im Bereich des Firstes Schubspannungen auf, so sind diese wie folgt zu berücksichtigen: 2
t,90,d d*
v,dt,90,d1
ff
d Bem.wert der Schubspannung fv,d Bem.wert der Schubfestigkeit nach Tafel 9.10
Tafel 9.29 Angaben zu den Nachweisen der Längs- und Querzugspannung im First
hap
hap
rinr
t
rinr
t
hap
10° 20°
r 1,0k in
rin in
1,0 für 240
0,76 0,001 / für 240
r tk
r t r t
mit t = Dicke der Lamellen 0,3
*t,90,d dis t,90,d
ap
600f k f
h
nach Tafel 9.30
kdis = 1,3 kdis = 1,15 kdis = 1,3
21 1,4 tan 5,4 tank
2ap ap1 0,35 0,6
h hk
r r
in ap / 2r r h
ap1 2
2 3ap ap
3 4
hk k k
r
h hk k
r r
p 0,2 tank app 0,25
hk
r
2ap ap
p p1 p2 p3h h
k k k kr r
k kp k kp
Beiwerte zur Berechnung von
k und kp
0° 1 0 0 1 0
1° 1,026 0,0035 0,02 1,007 0,005
2° 1,055 0,0070 0,04 1,015 0,100
3° 1,088 0,0105 0,06 1,023 0,015
4° 1,124 0,0140 0,08 1,032 0,200
5° 1,164 0,0175 0,10 1,041 0,025
6° 1,207 0,0210 0,12 1,051 0,030
7° 1,253 0,0246 0,14 1,061 0,035
8° 1,303 0,0281 0,16 1,071 0,040
9° 1,357 0,0317 0,18 1,082 0,045
10° 1,415 0,0353 0,20 1,094 0,050
k siehe Abb. 9.30a
kp siehe Abb. 9.30b 2
1
2
23
24
1 1, 4 tan 5,4 tan
0,35 8 tan
0,6 8,3 tan 7,8 tan
6 tan
k
k
k
k
p1
2p2
2p3
0,2 tan
0,25 1,5 tan 2,6 tan
2,1 tan 4 tan
k
k
k
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.30 Holzbau
1,0
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
1,6
1,7
1,8
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25h ap/r
k
= 15°
12°
10°
6°
4°
2°
0°
r
hap
8°
Abb. 9.30a Beiwerte k für gekrümmte Satteldachträger
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
0,07
0,08
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25h ap/r
kp
= 15°
12°
10°
6°
4°
8°
2°
0° r
hap
Abb. 9.30b Beiwerte kp für gekrümmte Satteldachträger
Tafel 9.30 Querzugfestigkeiten *t,90,kf in [N/mm²]
hap in [mm]
600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
hap
hap
0,650 0,596 0,558 0,528 0,504 0,484 0,467 0,453
hap
0,575 0,527 0,493 0,467 0,446 0,428 0,414 0,401
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL = 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von *t,90,df sind die Werte für
*t,90,kf in Abhängigkeit von der KLED und der
NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M): NKL = 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Pult- und Satteldachträger, gekrümmte Träger @-9.31
Beispiel: Gekrümmter Satteldachträger (b = 180 mm) mit veränderlicher Höhe. BSH GL 24c, NKL 2, qd = 10,0 kN/m (KLED = kurz), hap = 1,563 m, Lamellendicke t = 30 mm.
Größte Biegespannung an der Stelle xm h1 = 0,7 + 11,0 · (tan11° – tan7,5°) = 1,390 m
h1
rin = 20 m
11°0,7
22,0 m7,5°
m
22 0,7
2 1,39x
= 5,54 m x' 0,7 2 0,7 /1,39h = 1,047 m Wx = 32,886 · 106 mm3
Ist die Querzugspannung zu mehr als 60 % ausgenutzt (t,90,d >0,6 · *t,90,df ), so ist eine konstruktive
Verstärkung im querzugbeanspruchten Bereich zur Aufnahme zusätzlicher klimatisch bedingter Querzugspannungen anzuordnen.
hap
a1
rin
a1
2·rin·sin
rin
a1
2·rin·sin
Die Verstärkungselemente sind für folgende Zugkraft zu bemessen (siehe Abschnitt 19):
t,90,d t,90,d 11
4 160
bF b a
t,90,d Querzugspannung nach Abschn. 9.3 b Breite des Trägers a1 Abstand der Verstärkungselemente in
Längsrichtung des Trägers
Im nebenstehenden Bild ist dies am Beispiel von eingeklebten Stahlstäben dargestellt.
Bauteile in der NKL 3 (frei bewittert) sind grundsätzlich zu verstärken.
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.32 Holzbau
9.4.2 Vollständige Querzugverstärkung
Die auftretenden Querzugkräfte können auch vollständig den Verstärkungselementen zugewiesen werden. In diesem Fall wird das Holz rechnerisch nicht mehr auf Querzug beansprucht, so dass ein Querzugspannungsnachweis nach Abschnitt 9.3 entfallen darf. Die Verstärkungselemente sind für folgende Zugkraft zu bemessen (siehe Abschnitt 19):
t,90,d t,90,d 1F b a
In den äußeren Vierteln des querzugbeanspruchten Volumens sind die Verstärkungselemente für 2/3 dieser Kraft zu bemessen (dies entspricht einer Erhöhung des Abstandes a1 um 50 %).
Bei innen liegenden Verstärkungselementen ist die Querschnittsschwächung beim Nachweis der Längsspannungen (Abschnitt 9.2) zu berücksichtigen ( Wap,netto).
9.5 Durchbiegungen
Die in diesem Abschnitt betrachteten Träger werden üblicherweise mit veränderlicher Höhe ausge-führt. Die Durchbiegungen dürfen mit einem Ersatz-Trägheitsmoment I* berechnet werden (siehe hierzu auch [9.2]).
Tafel 9.32 Beiwerte kI zur Berechnung des Ersatz-Trägheitsmomentes I*
haphA
/2 /2
*I apI k I
AI
ap0,15 0,85
hk
h
hA
hap
*I apI k I
3A A
Iap ap
0,15 0,85 0,2 1h h
kh h
hA h1
*I 1I k I
AI
10,15 0,85
hk
h
10 Abstützungen, Aussteifungen, Verbände Für weitergehende Informationen zu den nachfolgenden Themen wird auf [9.5] verwiesen.
10.1 Einzelabstützungen
10.1.1 Einzelabstützungen von Druckstäben
Mindeststeifigkeit der Abstützung: Ku,mean Steifigkeit der Einzelabstützung
=2
0,mean3
4 E I
a
E0,mean · I Biegesteifigkeit des Druckstabes bei Durchbiegung in Richtung der Abstützung
a Abstand der Abstützungen (reduzierte Knicklänge)
Abstützungskraft Fd:
d cd
(1 )
50
N kF
für VH und BASH
d cd
(1 )
80
N kF
für BSH und FSH
Nd Bem.wert der Normalkraft im Druckstab kc Knickbeiwert für den nicht ausgesteiften
Druckstab (nach Abschnitt 8.1)
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Abstützungen, Aussteifungen, Verbände @-9.33
10.1.2 Einzelabstützungen von Biegeträgern
Druckgurt eines Fachwerkträgers:
d cd
(1 )
50
N kF
für VH und BASH
d cd
(1 )
80
N kF
für BSH und FSH
dN Bem.wert der mittleren Normalkraft im Druckgurt infolge Vertikallasten
kc Knickbeiwert für den nicht ausgesteiften Druckstab (nach Abschnitt 8.1)
Druckgurt eines Biegeträgers mit Rechteckquerschnitt:
d md
(1 )
80
M kF
h
für BSH und FSH
Md Bem.wert des größten Biegemomentes infolge Vertikallasten
km Kippbeiwert für den nicht ausgesteiften Bie-geträger (nach Abschnitt 8.2)
h Höhe des Rechteckquerschnittes
10.2 Stabilisierungslasten für Verbände
Die Aussteifungskonstruktion (Verband) ist zusätzlich zu den äußeren Einwirkungen (z. B. Wind-last) für die nachfolgend aufgeführten Ersatzlasten aus Stabilisierung zu bemessen.
Für n Einzelstäbe: d cd
(1 )
30
n N kq k
Für n Druckgurte von Fachwerkträgern: dd
30
n Nq k
Für n Druckgurte von Rechteck-Biegeträgern: d md
(1 )
30
n M kq k
h
Anzusetzende Einzellasten an den Auflagern: d d2
Q q
151k
mit in [m]
n Anzahl der auszusteifenden Stäbe N Normalkraft im Druckstab infolge Vertikallasten
dN mittlere Normalkraft im Druckgurt inf. V-Lasten Md größtes Biegemoment im Träger infolge
V-Lasten h Höhe des Rechteckquerschnittes kc Knickbeiwert für den nicht ausgesteiften
Druckstab (nach Abschnitt 8.1) km Kippbeiwert für den nicht ausgesteiften
Biegeträger (nach Abschnitt 8.2)
Die angegebenen Ersatzlasten gelten unter der Voraussetzung, dass die rechnerische Ausbiegung v der Aussteifungskonstruktion infolge qd und äußeren Einwirkungen folgende Bedingung erfüllt: v ≤ /500.
10.2.1 Gabellager
Die Auflager von Biegestäben sollten so bemessen werden, dass je Auflager ein Torsionsmoment Mtor,d durch die Gabellagerung oder einen entsprechenden Verband aufgenommen werden kann:
dtor,d
80
MM Md Bem.wert des größten Biegemomentes im Träger infolge
Vertikallasten
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.34 Holzbau
Beispiel: Gabellagerung eines BSH-Trägers. Md = 950 kNm.
Mtor,d = 950/80 = 11,88 kNm
Horizontalkräfte: Hd = Mtor,d / h = 11,88 / 1,60 = 7,43 kN
Für diese Kräfte Hd sind die Gabellager zu bemessen. 1,60 m
Td
Hd
Hd
Zur Berechnung des Torsionsmomentes MT,d vor dem Auflager kann die stützende Wirkung der Seitenlasten qd wie folgt berücksichtigt werden:
mT,d d
1 (1 )
80 60
e kM M
h
Md Bem.wert des größten Biegemomentes im Träger infolge Vertikallasten
e Abstand der Aussteifung über dem Schubmittelpunkt (in Richtung der Druckzone positiv: meist h/2)
h Höhe des Trägers
km Kippbeiwert für den nicht ausgesteiften Biegeträger (nach Abschnitt 8.2)
11 Verbindungsmittel − Grundlagen
Für weitergehende Informationen zu den nachfolgenden Themen wird auf [9.6] verwiesen.
11.1 Mindestabstände
Definition der Mindestabstände nach DIN 1052:2008 (siehe auch Tafel 9.35):
Abstände der VM untereinander zum beanspruchten Rand zum unbeanspruchten Rand
|| Faser a1 a1,t a1,c
Faser a2 a2,t a2,c
Tafel 9.34 Beispiele von Anschlüssen mit Mindestabständen
Stoßverbindungen
a2,c Z Da2a2,c
a1,t a1,ta1
a2,c
a2,ca2
a1,ca1a1,c
Fachwerkanschlüsse 1)
1
2
a1,D
a1,G
a1,D
a1,G
Z D
2
a2,c
a2,c
a2,c
a2,ta1,t
a2,c
a2,c
1a2,c
a2,t
a1,c
Queranschlüsse
a2,c
a2,ta1
a2,ca2,c a2 a2,ca2a2,c
a2,ta1a2,c
a1,c
a1,c
DZ
a1,c
a1,t
1) Abstände und : = 1,D
2,G
sinmax
a
a
= 2,D
1,Gmax
sin
a
a
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Verbindungsmittel − Grundlagen @-9.35
Tafel 9.35 Einzuhaltende Mindestabstände
Stabdübel (SDü) Passbolzen (PBo)
Bolzen (Bo)
Nägel
Holzschrauben Dübel besonderer
Bauart
a1
a1
(3 2 cos ) d
Bo: mind. 4·d
d < 5 mm: (5 5 cos ) d
d 5 mm: (5 7 cos ) d
vb: (3 2 cos ) d
A1/B1+C10/C11: c(1, 2 0,8 cos ) d
C1/C2: c(1, 2 0,3 cos ) d
a2
a2
SDü+PBo: 3 d
Bo: 4 d
d < 5 mm: 5 d d 5 mm: 5 d vb: 3 d
c1, 2 d
a1,t
7 d (mind. 80 mm)
d < 5 mm: (7 5 cos ) d
d 5 mm: (10 5 cos ) d
vb: (7 5 cos ) d
A1/B1+C10/C11: c2 d
C1/C2: c1,5 d
a1,c
7 sind
SDü+PBo: mind. 3·d
Bo: mind. 4·d
d < 5 mm: 7 d
d 5 mm: 10 d
vb: 7 d
30°: c1, 2 d
> 30°: A1/B1+C10/C11:
c(0, 4 1, 6 sin ) d C1/C2:
c(0,9 0,6 sin ) d
a2,t
3 d
d < 5 mm: (5 2 sin ) d
d 5 mm: (5 5 sin ) d
vb: (3 4 sin ) d
c(0,6 0, 2 sin ) d
a2,c
3 d d < 5 mm: 5 d d 5 mm: 5 d vb: 3 d
c0,6 d
11.2 Stiftförmige Verbindungsmittel
In DIN 1052:2008 wird für alle stiftförmigen Verbindungsmittel ein einheitliches mechanisches Modell zugrunde gelegt, das von Johansen [9.7] bereits 1949 entwickelt wurde. Demnach hängt die Tragfähigkeit von stiftförmigen Verbindungsmitteln von folgenden Faktoren ab:
der Geometrie der Verbindung (Dicken der Holzbauteile, Durchmesser des Stiftes), der Lochleibungsfestigkeit des Holzes und der Stahlgüte (Zugfestigkeit/Fließmoment) des verwendeten Stiftes.
Dieses Modell setzt ein ideal-plastisches Verhalten sowohl des Holzes unter Druck-/Lochleibungs-beanspruchung als auch des Stiftes unter Biegebeanspruchung voraus. Die Tragfähigkeit einer Scherfuge in Abhängigkeit von den verschiedenen möglichen Versagensfällen kann mit den im Anhang G.2 der DIN 1052:2008 zusammengestellten Gleichungen berechnet werden.
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.36 Holzbau
Bei Einhaltung gewisser Mindest-Holzdicken treq bzw. -Einschlagtiefen tE,req stellt sich das ge-wünschte duktile Tragverhalten ein, wobei sich pro Scherfuge zwei Fließgelenke ausbilden. In die-sem Fall ist eine vereinfachte Berechnung möglich.
Einschnittige Verbindungen
t2,req
tS
t1,req t1,req t2,req t1,req tE,req t1,req
Zweischnittige Verbindungen
tS
t1,req
t2,req
t1,req t1,req
t2,req
t1,req
t2,req
tE,reqt1,req t1,req t1,req
Die Tragfähigkeit pro Scherfuge kann dann prinzipiell wie folgt berechnet werden:
reqk y,k h,k
E E,req2
t tR A M f d
t t
Sind die geforderten Mindestholzdicken nicht eingehal-ten, so darf die Tragfähigkeit vereinfacht linear abge-mindert werden, wobei nur der kleinere der beiden Ab-minderungswerte angesetzt werden braucht:
req Ek
E E,req req E,reqmin ;
t t t tR
t t t t
t vorhandene Holzdicke treq Mindest-Holzdicke tE vorhandene Einschlagtiefe tE,req Mindest-Einschlagtiefe Rk charakteristische Tragfähigkeit
des Stiftes pro Scherfuge A Beiwert (z. B. zur Berücksichti-
My,k Fließmoment des Stiftes fh,k charakteristische Lochleibungs-
festigkeit des Holzes d Durchmesser des Stiftes
In den Abschnitten 12 bis 15 werden sowohl die geforderten Mindestholzdicken als auch die zuge-hörigen Tragfähigkeiten tabellarisch angegeben.
11.3 Wirksame Tragfähigkeit
Bei in Faserrichtung hintereinanderliegenden Verbindungsmitteln besteht die Gefahr eines Auf-spaltens im Holz bevor die eigentliche Tragkraft der Verbindungsmittel erreicht wird.
Die wirksame Tragfähigkeit einer Verbindung kann wie folgt berechnet werden (siehe hierzu auch [9.2]):
d,ef ef VM SF dR k n n R
nVM Anzahl der (VM) nSF Anzahl der Scherfugen pro VM Rd Tragfähigkeit einer Scherfuge
Für einen Kraftangriff || zur Faser ( = 0°):
Für stiftförmige VM mit d > 6 mm (Tafel 9.37):
10,9 4hh,ef,0
ef,0h h
10 1
an
n dkn n
nh Anzahl der VM hintereinander in Faserrichtung
a1 Abstand der VM untereinander in Faserrichtung
d Durchmesser des VM
Für Dübel besonderer Bauart (Tafel 9.37: Dü):
h
hef,0 h
h,ef,0h
h h
1,0 2
2 1 220
2 6
n
nk nn
nn n
nh Anzahl der VM hintereinander in Faserrichtung
kef,0 gilt dabei für die gesamte Ver-bindungseinheit VE (= Dübel + Bolzen)
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Verbindungsmittel − Grundlagen @-9.37
Tafel 9.37 Beiwerte kef,0 für Verbindungen mit Winkel Kraft/Faser = 0° und nh in Faser-richtung von hintereinanderliegenden Verbindungsmitteln
Beispiel: nh = 4, SDü mit a1 = 5,6 · d kef,0 = 0,753 1) Bei Nägeln und Holzschrauben mit d 6 mm darf kef = 1,0 gesetzt werden.
Für einen Kraftangriff unter einem Winkel zur Faser: ef ef,0 ef,0190
k k k
Bei = 90° kef,90 = 1,0.
Beispiel: Gegebener Anschluss einer zwei-teiligen Diagonale an einen Untergurt mittels SDü 12 mm
Diagonale: = 0°:
hef,0
1
20,818
/ 71/12 5,9
nk
a d
40
5050
a1,D =
71
6040
60
a1,G = 56,5 Maße in mm
45°
40
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.38 Holzbau
Untergurt: = 45°:
hef,0
1
30,742
/ 56,5 /12 4,7
nk
a d
ef45
0,742 1 0,742 0,87190
k
Maßgebend wird Diagonale d,ef d0,818 6 2R R
Wird das Aufspalten des Holzes durch eine Querzugverstärkung rechtwinklig zur Faserrichtung verhindert (z. B. durch selbstbohrende Vollgewindeschrauben), darf kef = 1,0 gesetzt werden. Die Aufnahme der Querzugkräfte durch diese Verstärkungen ist rechnerisch nachzuweisen.
12 Stabdübel, Bolzen, Passbolzen
12.1 Grundlagen
In der nachfolgenden Übersicht sind einige Angaben zu Verbindungen mit Stabdübeln, Passbolzen und Bolzen zusammengestellt.
Stabdübel SDü Passbolzen PBo Bolzen Bo
Kopf Unterlegscheibe Mutter
Durchmesser Vorzugsmaße
630 mm 8, 10, 12, 16, 20, 24
630 mm 12, 16, 20, 24
Holz = d d + 1 mm Bohrloch-
Stahl d + 1 mm
Mindestanzahl 2 SDü / PBo / Bo bzw. 4 Scherfugen
Stahlgüten S 235 S 275 S 355 3.6 4.6/4.8 5.6/5.8 8.8
DIN EN ISO 7094 DIN 1052 U-Scheiben
Typ da di t Typ da di t
M 12 44/4 44 13,5 4 58/6 58 14 6 M 16 56/5 56 17,5 5 68/6 68 18 6 M 20 72/6 72 22 6 80/8 80 22 8
Bolzen-
M 24
85/6 85 26 6 105/8 105 27 8
Mindestabstände nach Tafel 9.35
Symbole und Darstellung in
Plänen
4 SDü Ø 16
4 PB Ø 16
4 M 16
Ein Versetzen der Verbindungsmittel gegenüber der Risslinie ist nicht erforderlich.
Bolzenverbindungen sind nicht geeignet für Dauerbauten, bei denen es auf Steifigkeit und Formbe-ständigkeit ankommt.
12.2 Holz-Holz-Verbindungen
In Tafel 9.39 sind die Grundlagen für die Berechnung der charakteristischen Tragfähigkeit eines Stabdübels pro Scherfuge zusammengestellt.
Schn
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r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
Stabdübel, Bolzen, Passbolzen @-9.39
Bei Bolzen und Passbolzen darf wegen des Einhängeeffektes der U-Scheibe die charakteristische Tragfähigkeit Rk um einen Wert Rk erhöht werden:
kk
ax,k
0, 25min
0,25
RR
R
Rk charakteristische Tragfähigkeit auf Abscheren Rax,k charakteristische Tragfähigkeit auf Herausziehen
(Pressung unter Unterlegscheibe)
Bei einem Abstand der Passbolzen von a1 5·d ist Rax,k Rk, sodass im Vergleich zu Stabdübeln mit einer um 25 % erhöhten Tragfähigkeit gerechnet werden darf (Rk,PBo = 1,25·Rk,SDü). Bei Bolzen gilt dies unter der Voraussetzung, dass die Bohrlöcher dLoch dBo + 1 mm einhalten. Tafel 9.39 Berechnung der Tragfähigkeit eines SDü pro Scherfuge für VH und BSH
tSH
tSH
tMH tMH
tSH
tMH
tMHtMH
tSH
tSH
tMH
tSH
tMH
tMH
tSH
tSH
zweischnittige Verbindung mehrschnittige Verbindung
Mindestholzdicke bzw. Mindesteinbindetiefe des Verbindungsmittels im Seitenholz (SH):
y,kSH,req
h,SH,k1,15 2 2
1
Mt
f d
Mindestholzdicke bzw. Mindesteinbindetiefe des Verbindungsmittels im Mittelholz (MH):
y,kMH,req
h,MH,k
41,15
1
Mt
f d
charakteristische Tragfähigkeit pro Scherfuge (SF):
k y,k h,SH,k2
21
R M f d
in [N]
treq = Mindestholzdicken bzw. Mindesteinbindetiefen in [mm] fh,k = charakteristische Werte der Lochleibungsfestigkeiten in [N/mm²] = k0,082 (1 0,01 )d für d 8 mm
= k2 2
0,082 (1 0,01 )
(1,35 0,015 ) sin cos
d
d
für d > 8 mm
= Winkel Kraft/Faser im betrachteten Holz k = charakteristische Rohdichte der Hölzer in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 d = Durchmesser des Verbindungsmittels in [mm]
= h,MH,k
h,SH,k
f
f
My,k = charakteristischer Wert des Fließmomentes des Verbindungsmittels
= 2,6u,k0,3 f d in [Nmm]
fu,k = charakteristische Zugfestigkeit in [N/mm²] nach folgender Tabelle:
Stabdübel Bolzen / Passbolzen
S 235 S 275 S355 3.6 4.6/4.8 5.6/5.8 8.8 fu,k 360 430 510 300 400 500 800
In Tafel 9.40 sind die Mindestholzdicken treq und die Tragfä-higkeiten Rk pro Scherfuge zusammengestellt. Diese Werte gelten für die nebenstehenden Bedingungen.
NH C 24 SDü S 235 Zweischnittige Verbindung
Wird von diesen Voraussetzungen abgewichen, so sind die im Anschluss an Tafel 9.40 beschrie-benen Modifikationen (nach Tafel 9.41)vorzunehmen.
Schn
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2.
@-9.40 Holzbau
Werden die angegebenen Mindestholzdicken unter-schritten, so sind die Tragfähigkeiten im Verhältnis tvorh / treq abzumindern:
SH SH,reqSH SH,req
kMH MH,req
MH MH,req
/und/oder min
/
t tt t
Rt t
t t
Tafel 9.40 Holz-Holz-Verbindungen: Mindestholzdicken treq in [mm] und charakteristische Tragfähigkeiten pro Scherfuge Rk in [kN] für SDü S235, VH C 24
Zur Bestimmung von Rd sind die Werte für Rk in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,455 0,500 0,591 0,636
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2.
Stabdübel, Bolzen, Passbolzen @-9.41
Andere Holzart/Festigkeitsklasse und/oder Stahlgüte
Kommen andere Hölzer/Festigkeitsklassen als C 24 oder andere VM bzw. andere Stahlgüten als S 235 zum Einsatz, so sind die Werte aus Tafel 9.40 mit den Beiwerten aus Tafel 9.41 zu multipli-zieren.
Tafel 9.41 Korrekturbeiwerte bei abweichender Holzart/Festigkeitsklasse und Stahlgüte
1) 1,86 1,94 2,01 2,06 2,11 1) Erhöhung der Tragfähigkeit um 25 % bei PBo und Bo bereits eingerechnet.
Bei PBo mit a1 < 5·d: Abminderung der Beiwerte für Rk mit Faktor a1 / (5·d) (Näherung).
Kommen in einer Verbindung unterschiedliche Hölzer/Festigkeitsklassen zum Einsatz (z. B. Stütze C 24 mit Riegel GL 24h) so kann vereinfacht wie folgt vorgegangen werden:
Modifikation der Mindestholzdicken mit dem zum jeweiligen Holz passenden Beiwert, Modifikation der Tragfähigkeit mit dem kleineren Beiwert.
Die Tragfähigkeiten, die mit dieser Vereinfachung berechnet werden, liegen bis zu 6 % unter denen nach genauer Rechnung und somit auf der sicheren Seite.
Einschnittige Verbindungen
Einschnittige Verbindungen können ebenfalls mit Hilfe von Tafel 9.40 und Tafel 9.41 berechnet werden, wobei wie folgt vorzugehen ist:
Die Mindestholzdicke des Seitenholzes mit der anzuschlie-ßenden Kraft (SH0 mit Winkel Kraft/Faser = 0°) kann dem linken Teil der Tafel 9.40 entnommen werden. SH0
SH
Die Mindestholzdicke des Seitenholzes, an das die Kraft an-geschlossen wird (SH mit Winkel Kraft/Faser = ) kann dem rechten Teil der Tafel 9.40 entnommen werden.
SH
SH0
= 90°
Die charakteristische Tragfähigkeit Rk ist für beide Fälle gleich groß.
Schn
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@-9.42 Holzbau
Wirksame Tragfähigkeit
Die Berechnung der wirksamen Tragfähigkeit einer Verbindung mit hintereinanderliegenden Ver-bindungsmitteln erfolgt auf der Grundlage von Abschnitt 11.3 (Tafel 9.37).
Beispiel: Gegebener Anschluss einer innen liegenden Stütze (160/160 BSH GL 24h) an einen zweiteiligen Riegel (280/260 BSH GL 36h). NKL = 2; Nd = 67,5 kN, KLED = mittel. PBo 16 mm (4.6)
Tragfähigkeit eines Passbolzens:
Grundwerte für C 24 und SDü S 235 (Tafel 9.40): = 90° tSH,req = 101 mm tMH,req = 56 mm
Rd = 0,727 · 9,32 = 6,78 kN pro Scherfuge (SF)
Rd = 2 · 6,78 = 13,56 kN pro PBo
160/160 mm
280/260 mm
6 PBo 16
6050
50
80
80
120
N d
50
50
Modifikation für Holzart/Festigkeitsklasse und PBo (Tafel 9.41):
SH: GL 36h: tSH,req = 0,94 · 101 = 94,9 mm > 80 mm !!!
MH: GL 24h: tMH,req = 1,02 · 56 = 57,1 mm << 160 mm
Tragfähigkeit: auf sicherer Seite für GL 24h gewählt: Rd = 1,37 · 13,56 kN = 18,58 kN pro PBo
Mindestholzdicke für SH nicht eingehalten Abminderung der Tragfähigkeit erforderlich:
d80
18,5894,9
R = 15,66 kN pro PBo
Wirksame Tragfähigkeit der Verbindung: (siehe Abschnitt 11.3)
Riegel wird zur Faser beansprucht ( = 90°) kef = 1,0
Überprüfung der Mindestabstände (siehe Tafel 9.35 und Skizze in Tafel 9.34):
Stütze: a2,c = 50 mm > 3·16 = 48 mm a2 = 60 mm > 3·16 = 48 mm a1,c = 50 mm > (7·16 · sin 0° = 0) bzw. mind. 3·16 = 48 mm
Riegel: a2,c = 50 mm > 3·16 = 48 mm (Abstand zum unteren Rand) a1 = 80 mm = 5·16 = 80 mm a2,t = 50 mm > 3·16 = 48 mm (Abstand zum oberen Rand) a1,c = 120 mm > 7·16 · sin 90° = 112 (bzw. mind. 3·16 = 48 mm)
12.3 Stahlblech-Holz-Verbindungen
Bei Verbindungen mit innen liegenden Stahlblechen ist die Tragfähigkeit der Verbindung im Holz unabhängig von der Dicke des Stahlbleches. Bei zu dünnem Stahlblech kann jedoch die Lochlei-bungsfestigkeit des Stahlbleches die Tragfähigkeit einschränken.
Bei Verbindungen mit außen liegenden Stahlblechen hingegen wird zwischen dicken und dünnen Stahlblechen unterschieden:
Dünnes Stahlblech: S / 2t d
Dickes Stahlblech: Sd t
Bei Stahlblechen mit d/2 tS < d darf linear zwischen den Werten für dünne und dicke Stahlbleche interpo-liert werden.
Bei außen liegenden Stahlblechen sind grundsätzlich Passbolzen bzw. Bolzen zu verwenden.
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2.
Stabdübel, Bolzen, Passbolzen @-9.43
Tafel 9.43 Berechnung der Tragfähigkeit eines SDü pro Scherfuge für VH und BSH
tH
tH
tH
tH
tS
tS
tS
tH
Innen liegendes Stahlblech
tHS
tS
Außen liegendes dickes Stahlblech:
St d
tHtS
tS Außen liegendes
dünnes Stahlblech
S2
dt
Mindestholzdicke bzw. Mindesteinbindetiefe des Verbindungsmittels:
y,kH,req
h,k1,15 4
Mt
f d
in [mm] y,k
H,reqh,k
1,15 2 2M
tf d
charakteristische Tragfähigkeit pro Scherfuge (SF):
k y,k h,k2 2R M f d k y,k h,k2R M f d
Rk = charakteristische Tragfähigkeit pro Scherfuge in [N] treq = Mindestholzdicken bzw. Mindesteinbindetiefen in [mm] fh,k = charakteristische Werte der Lochleibungsfestigkeiten in [N/mm²] = k0,082 (1 0,01 )d für d 8 mm
= k2 2
0,082 (1 0,01 )
(1,35 0,015 ) sin cos
d
d
für d > 8 mm
= Winkel Kraft/Faser im betrachteten Holz k = charakteristische Rohdichte der Hölzer in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 d = Durchmesser des Verbindungsmittels in [mm] My,k = charakteristischer Wert des Fließmomentes des Verbindungsmittels
= 2,6u,k0,3 f d in [Nmm]
fu,k = charakteristische Zugfestigkeit in [N/mm²] nach folgender Tabelle Stabdübel Bolzen / Passbolzen
S 235 S 275 S355 3.6 4.6/4.8 5.6/5.8 8.8
fu,k 360 430 510 300 400 500 800
In Tafel 9.44 sind die Mindestholzdicken tH,req und die Trag-fähigkeiten Rk pro Scherfuge zusammengestellt. Diese Werte gelten für die nebenstehenden Bedingungen.
NH C 24 SDü S 235 Zweischnittige Verbindung
Werden die angegebenen Mindestholzdicken unterschritten, so sind die Tragfähigkeiten im Verhältnis tvorh / treq abzumin-dern:
HH H,req k
H,req
tt t R
t
Andere Holzart/Festigkeitsklasse und/oder Stahlgüte
Kommen andere Hölzer/Festigkeitsklassen als C 24 oder andere VM bzw. andere Stahlgüten als S 235 zum Einsatz, so sind die Werte aus Tafel 9.44 mit den Beiwerten aus Tafel 9.41 zu multipli-zieren. Die bei Bolzen und Passbolzen mögliche Tragfähigkeitssteigerung von 25 % ist in Tafel 9.41 bereits berücksichtigt.
Einschnittige Verbindungen
Die bei einschnittigen Verbindungen vorzunehmenden Modifikationen sind im Fußbereich der Tafel 9.44 zusammengestellt.
Wirksame Tragfähigkeit
Die Berechnung der wirksamen Tragfähigkeit einer Verbindung mit hintereinanderliegenden Ver-bindungsmitteln erfolgt auf der Grundlage von Abschnitt 11.3 (Tafel 9.37).
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@-9.44 Holzbau
Tafel 9.44 Stahlblech-Holz-Verbindungen: Mindestholzdicken tH,req in [mm] und charakteris-tische Tragfähigkeiten Rk pro Scherfuge in [kN] für SDü S 235, NH C 24
H
tH
= 0°
H
= 0°
tH
= 90°
tH tH
tH tH
tH
tH
= 90°
tH
tH
Außen liegende dicke Stahlbleche (tS d)1)
oder innen liegendes Stahlblech Außen liegende dünne Stahlbleche
1) Bei Stahlblechen mit d/2 tS d darf linear zwischen den Werten für dünne und dicke Stahlbleche inter-poliert werden.
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,545 0,636 0,727 0,818
Zur Bestimmung von Rd sind die Werte für Rk in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod / M): NKL 3 0,455 0,500 0,591 0,636
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2.
Nägel @-9.45
13 Nägel
13.1 Grundlagen
Nach DIN 1052 dürfen für tragende Zwecke glattschaftige Nägel nach DIN EN 10 230-1 und Son-dernägel (Rillen- und Schraubnägel) verwendet werden.
dn
n
dn dn
n ng g
dK dK dK
Glattschaftiger Nagel Rillennagel Schraubnagel
(DIN EN 10 230-1) (Anker-/Kammnagel) (Sparrennagel)
Herausziehen Kopfdurchziehen Sondernägel werden hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit auf Herausziehen und Kopfdurchziehen (siehe Abschnitt 13.4) in jeweils drei verschiedene Klassen eingeteilt: Klasse 13 Klasse AC
In der nachfolgenden Übersicht sind einige Angaben zu Verbindungen mit Nägeln sowie die in DIN EN 10 230-1 geregelten Nägel zusammengestellt.
nicht vorgebohrt
(n.vb.) vorgebohrt
(vb) Nägel nach
DIN EN 10 230-1
Holz ca. 0,9 · d dn dK n Bohr-loch- Stahl d + 1 mm d + 1 mm 2,7 6,1 40/50/60
Mindestanzahl 2 Nä 3,0 6,8 50/60/70/80
Stahlgüte fu,k 600 N/mm² 3,4 7,7 60/70/80/90
Mindestabstände nach Tafel 9.35 3,8 7,6 70/80/90/1004,2 8,4 90/100/110
4,6 9,2 90/100/120 4 BiZi 6150-3C24 Nä 4,2100
4 Nä 6180 vb
5,0 10 100/120/140
5,5 11 140
Symbole und Darstellung in
Plänen von vorne genageltvon hinten genagelt 6,0 12 150/160/180
7,0 14 200 Ein Versetzen der Nägel gegenüber der Risslinie ist nicht erforderlich. 8,0 16 280
Bei vorgebohrten Nagellöchern dürfen sich gegenüberliegend eingeschlagene Nägel übergreifen, d. h. ein Versetzen der Nägel in Faserrichtung ist nicht erforderlich.
Bei nicht vorgebohrten Nagellöchern dürfen sich gegenüber-liegend eingeschlagene Nägel nur dann übergreifen, wenn der Abstand der Nagelspitze von der gegenüberliegenden Scher-fuge mindestens 4·d beträgt.
4·d
4·d
Ist dies nicht erfüllt oder durchdringen nicht vorgebohrte Nä-gel einen Holzquerschnitt vollständig, so müssen die Nägel in Faserrichtung um den Abstand a1 nach Tafel 9.35 versetzt werden.
a1< 4·d
< 4·d
Schn
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2.
@-9.46 Holzbau
13.2 Abscheren Holz-Holz
In Tafel 9.46 sind die Grundlagen für die Berechnung der charakteristischen Tragfähigkeit eines Nagels auf Abscheren pro Scherfuge zusammengestellt.
Tafel 9.46 Berechnung der Tragfähigkeit eines Nagels pro Scherfuge für VH und BSH
tE
tE
tH
tH
tH
Mindestholzdicken tH,req bzw. Mindesteinschlagtiefen tE,req :
H,req E,req9 9t d t d (mind. 4 · d)
Mindestholzdicken bei nicht vorgebohrten Nägeln wegen Spaltgefahr:
Nadel-Vollholz: H,req,S k
14max
(13 30)200
dt
d
Halbe Werte möglich, wenn größere Abstände zum seitlichen Rand ein-gehalten werden: a2,t/c 10 · d
Kiefernholz: Halbe Werte wegen geringerer Spaltgefahr
charakteristische Tragfähigkeit pro Scherfuge (SF):
k y,k h,SH,k2R M f d in [N]
Nicht vorgebohrt: tH < tH,req,S Rk = 0 (Aufspalten des Holzes)
treq = Mindestholzdicken (tH,req) bzw. Mindesteinbindetiefen (tE,req) in [mm] fh,k = charakteristische Werte der Lochleibungsfestigkeiten in [N/mm²]
= 0,3k0,082 d bei nicht vorgebohrten Nagellöchern
= k0,082 (1 0,01 )d bei vorgebohrten Nagellöchern
k = charakteristische Rohdichte der Hölzer in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 d = Durchmesser des Verbindungsmittels in [mm] My,k = charakteristischer Wert des Fließmomentes des Verbindungsmittels
= 2,6u,k0,3 f d in [Nmm]
fu,k = charakteristische Zugfestigkeit in [N/mm²] = 600 N/mm²
Werden die angegebenen Mindestholzdicken unter-schritten, so sind die Tragfähigkeiten im Verhältnis tvorh / treq abzumindern:
H H,reqH H,req
kE E,req
E E,req
/und/oder min
/4
t tt t
Rt t
d t t
Wird bei nicht vorgebohrten Nagellöchern die Mindestholzdicke tH,req,S nicht eingehalten, so ist von einer Tragfähigkeit = 0 auszugehen.
tH < tH,req,S Rk = 0
Winkel Kraft/Faser
Die Tragfähigkeit eines Nagels auf Abscheren ist unabhängig vom Winkel Kraft/Faser.
In Tafel 9.47 sind die Mindestholzdicken treq und die Tragfähigkeiten Rk pro Scherfuge zusammen-gestellt. Diese Tafel gilt für ein- und mehrschnittige Nagelverbindungen.
Schn
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Auf
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2.
Nägel @-9.47
Tafel 9.47 Holz-Holz- und Stahlblech-Holz-Verbindungen: Mindestholzdicken tH,req , Min-desteinschlagtiefen tE,req , Mindestholzdicken wegen Spaltgefahr tH,req,S in [mm] und charakteristische Tragfähigkeiten pro Scherfuge Rk in [N] für Nägel
Modifikationen bei Stahlblech-Holz-Verbindungen tH,req tE,req Rk
außen liegendes dünnes Blech
1,0 1,0
innen liegendes Blech
außen liegendes dickes Blech
1,111 1,4
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,545 0,636 0,727 0,818
Zur Bestimmung von Rd sind die Werte für Rk in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,455 0,500 0,591 0,636
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Auf
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2.
@-9.48 Holzbau
Kommen in einer Verbindung unterschiedliche Hölzer/Festigkeitsklassen zum Einsatz (z. B. Stütze C 24 mit Riegel GL 24h), so darf für die Tragfähigkeit Rk der größere der für die verschiedenen Hölzer angegebenen Werte verwendet werden.
Für die Berechnung der wirksamen Tragfähigkeit einer Nagelverbin-dung nach Abschnitt 11.3 dürfen Nägel mit d 6 mm als voll wirksam angesehen werden.
d 6 mm kef = 1,0
13.3 Abscheren Stahlblech-Holz Bei Verbindungen mit innen liegenden Stahlblechen ist die Tragfähigkeit der Verbindung im Holz erneut unabhängig von der Dicke des Stahlbleches. Bei zu dünnem Stahlblech kann jedoch die Lochleibungsfestigkeit des Stahlbleches die Tragfähigkeit einschränken.
Bei Verbindungen mit außen liegenden Stahlblechen wird wieder zwischen dicken und dünnen Stahlblechen unterschieden, wobei bei Sondernägeln der Tragfähigkeitsklasse 3 bereits Bleche mit Dicken tS d/2 als dick eingestuft werden dürfen:
Dünnes Stahlblech: S / 2t d
Dickes Stahlblech: Allgemein: Sd t
SoNä 3: S/ 2d t mind. jedoch 2 mm
Bei „mittleren“ Stahlblechen darf linear zwischen den Werten für dünne und dicke Stahlbleche in-terpoliert werden.
Die Grundlagen für die Berechnung der Tragfähigkeit eines Nagels pro Scherfuge sind in Tafel 9.48 zusammengestellt.
Tafel 9.48 Berechnung der Tragfähigkeit eines Nagels pro Scherfuge für VH und BSH
tStE
tH
Innen liegendes Stahlblech
tE
tS
tStH
Außen liegendes dickes Stahlblech
tS
tStEtH
Außen liegendes
dünnes Stahlblech
Mindestholzdicke tH bzw. Mindesteinschlagtiefe tE des Nagels:
tH,req = 10 · d tE,req = 10 · d tH,req = 9 · d tE,req = 9 · d
Mindestholzdicken bei nicht vorgebohrten Nägeln wegen Spaltgefahr:
Nadel-Vollholz: H,req,S k
14max
(13 30)200
dt
d
Halbe Werte möglich, wenn größere Abstände zum seitlichen Rand ein-gehalten werden: a2,t/c 10 · d
Kiefernholz: Halbe Werte wegen geringerer Spaltgefahr
charakteristische Tragfähigkeit pro Scherfuge (SF):
k y,k h,k1, 4 2R M f d k y,k h,k2R M f d
treq = Mindestholzdicken (tH,req) bzw. Mindesteinbindetiefen (tE,req) in [mm] fh,k = charakteristische Lochleibungsfestigkeit in [N/mm²]
= 0,3k0,082 d bei nicht vorgebohrten Nagellöchern
= k0,082 (1 0,01 )d bei vorgebohrten Nagellöchern
k = charakteristische Rohdichte der Hölzer in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 d = Durchmesser des Verbindungsmittels in [mm] My,k = charakteristischer Wert des Fließmomentes des Verbindungsmittels
= 2,6u,k0,3 f d in [Nmm]
fu,k = charakteristische Zugfestigkeit in [N/mm²] = 600 N/mm²
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2.
Nägel @-9.49
Für außen liegende dünne Stahlbleche sind die Regelungen identisch mit denen von Holz-Holz-Nagelverbindungen. Daher kann für solche Fälle Tafel 9.47 für die Bemessung herangezogen wer-den.
Die für innen liegende oder außen liegende dicke Stahlbleche erforderlichen Modifikationen für die Holzdicken (10 · d anstatt 9 · d) und die 40 % höhere Tragfähigkeit sind im unteren Bereich von Tafel 9.47 angegeben.
Werden die angegebenen Mindestholzdicken unter-schritten, so sind die Tragfähigkeiten im Verhältnis tvorh / treq abzumindern:
H H,reqH H,req
kE E,req
E E,req
/und/oder min
/4
t tt t
Rt t
d t t
Wird bei nicht vorgebohrten Nagellöchern die Min-destholzdicke tH,req,S nicht eingehalten, so gilt:
n.vb.: tH < tH,req,S Rk = 0
Winkel Kraft/Faser
Die Tragfähigkeit eines Nagels auf Abscheren ist unabhängig vom Winkel Kraft/Faser.
Für die Berechnung der wirksamen Tragfähigkeit einer Nagelverbin-dung nach Abschnitt 11.3 dürfen Nägel mit d 6 mm erneut als voll wirksam angesehen werden.
d 6 mm kef = 1,0
Bei einschnittigen Stahlblech-Holz-Verbindungen mit Sondernägeln der Tragfähigkeitsklasse 3 darf wegen des gegebenen Einhängeeffektes die berechnete Tragfähigkeit Rk um einen Anteil Rk erhöht werden:
SoNa 3: k
kax,k
0,5min
0, 25
RR
R
Rk char. Tragfähigkeit auf Abscheren Rax,k char. Tragfähigkeit auf Herausziehen nach
Abschnitt 13.4
Beispiel: Anschluss eines Hängestabes an eine auskragende Pfette mittels seitlich an-genagelter Stahlbleche. NKL = 2; Ft,d = 82,5 kN, KLED = mittel Pfette: 140/280 BSH GL 24c, BILO Anker-nägel 680-3C nicht vorgebohrt, Stahlblech tS = 3 mm > 2 mm und tS = d/2 dickes Stahlblech
Tafel 9.47:
tH,req = 54 · 1,111 = 60 mm < 140 mm
tS = 3 mm235
70
536
30 15
70 140
280
F t,d
236 BILO 680 mm
15 15
tE,req = 54 · 1,111 = 60 mm < (80 3) = 77 mm
nicht vorgebohrt Mindestholzdicke wegen Spaltgefahr: tH,req,S = 84 mm < 140 mm Rk = 1954 · 1,4 = 2736 N
Mindestholzdicken bzw. -einschlagtiefen eingehalten keine Abminderung der Tragfähigkeit.
Einschnittige Nagelung mit Sondernägel der Tragfähigkeitsklasse 3: Erhöhung um kR :
Siehe Beispiel zu Abschnitt 13.4: Rax,k = 2205 N k
0,5 2736 1368 Nmin
0, 25 2205 551 NR
Rk = 2736 + 551 = 3287 N
modd k
M
0,83287 2391 N
1,1
kR R
= 2,39 kN pro Scherfuge (kmod / M siehe Tafel 9.47)
Mindestabstände nach Abschnitt 11.1 (Tafel 9.35) eingehalten.
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
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Auf
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2.
@-9.50 Holzbau
13.4 Herausziehen Die Tragfähigkeit eines Nagels auf Herausziehen wird von zwei Faktoren bestimmt:
dem Ausziehwiderstand des Nagels im Holz (Verbund Schaft Holz): Tragfähigkeitsklassen 13 (siehe auch Abschnitt 13.1),
dem Widerstand des Nagelkopfes gegen Durchziehen im angeschlossenen Holz (Kopfdurchzie-hen): Tragfähigkeitsklassen AC (siehe auch Abschnitt 13.1).
Bei der Bemessung sind beide Versagensarten zu überprüfen, wobei das Kopfdurchziehen bei Ver-bindungen mit außen liegenden Stahlblechen nicht maßgebend wird. Die Tragfähigkeit in axialer Richtung eines Nagels ergibt sich zu:
Holz-Holz-Verbindung:
ax,k,1ax,k
ax,k,2min
RR
R
Bei außen liegendem Stahlblech:
ax,k ax,k,1R R
Rax,k,1 charakteristische Tragfähigkeit auf Herausziehen des Schaftes
Rax,k,2 charakteristische Tragfähigkeit auf Kopfdurchziehen
Tafel 9.50 Tragfähigkeit eines Nagels auf Herausziehen
Glattschaftige Nägel dürfen nur kurzfristig (z. B. Windsoglasten) auf Herausziehen beansprucht werden. Ausnahme: Bei Koppelpfetten mit Dachneigungen 30° darf 0,6 · Rax,k,1 auch bei stän-digen Lasten angesetzt werden.
Glattschaftige Nägel in vorgebohrten Nagellöchern dürfen nicht auf Herausziehen beansprucht werden.
Bei Sondernägeln in vorgebohrten Nagellöchern mit Bohrloch- Kern- darf 70 % des Aus-ziehwertes f1,k in Rechnung gestellt werden.
Wirksame Einschlagtiefen ef
Glattschaftige Nägel: ef12 20d d (maximal 20 · d anrechenbar) Sondernägel: SoNa - 1: ef g12 d (maximal profilierte Länge)
SoNa - 2+3: ef g8 d
d = Durchmesser des Nagels in [mm] dK = Durchmesser des Nagelkopfes in [mm] k = charakteristische Rohdichte des Holzes in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 ef = wirksame Einschlagtiefe in [mm]
g = Länge des profilierten Schaftes
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von 1,df und 2,df sind die Werte für 1,kf und 2,kf in Abhängig-keit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Schn
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2.
Holzschrauben @-9.51
Beispiel: BILO Ankernagel 680-3C mit g = 60 mm durch außen liegendes Stahlblech
mit tS = 3 mm in BSH GL 24c eingeschlagen. NKL 2, KLED = mittel.
GL 24c: k = 350 kg/m3 (Tafel 9.10)
Kopfdurchziehen wegen außen liegendem Blech nicht maßgebend.
Einschlagtiefe tE = 80 3 = 77 mm > 8·d = 48 mm tE = 77 mm > g = 60 mm ef = 60 mm
ax,k ax,k,1 6,125 6 60R R = 2205 N modax,d ax,k
M0,615 2205 1356 N
kR R
13.5 Kombinierte Beanspruchung
Werden Nägel gleichzeitig auf Abscheren und auf Herausziehen beansprucht, so muss folgende Bedingung erfüllt sein:
ax,d la,d
ax,d,1 la,d1
m mF F
n R n R
Fax,d Bemessungswert der Ausziehkraft Fla,d Bemessungswert der Abscherkraft Rax,d,1 Bemessungswert der Tragfähigkeit auf Herausziehen Rla,d Bemessungswert der Tragfähigkeit auf Abscheren n Anzahl der Nägel m = 1 bei glattschaftigen Nägeln = 2 bei SoNä der Tragfähigkeitsklassen 2 und 3 = 1,5 bei Koppelpfettenanschlüssen mit
glattschaftigen Nägeln
14 Holzschrauben
14.1 Holzschrauben nach DIN 7998
Die Festlegungen der DIN 1052:2008 gelten für Holzschrauben mit einem Gewinde nach DIN 7998 mit einem Nenndurchmesser (= Außen-) von d 4 mm. In Tafel 9.51 sind die Regelungen zu-sammengestellt.
Tafel 9.51 Regelungen für Holzschrauben
d 8 mm d > 8 mm
Vorbohren Douglasienholz und Bauholz mit k > 500 kg/m³: über die gesamte Länge
Glatter Schaftbereich: dL = d Gewindebereich: dL 0,7·d
Einschraubtiefe 4·d tE
Mindestanzahl
2 Schrauben Ausnahmen: Befestigung von Schalungen, Latten, Windrispen.
Befestigung von Sparren, Pfetten u. Ä. auf Bindern und Rähmen oder von Querriegeln an Rahmenhölzern, wenn das gesamte Bauteil mit mind. 2 HS angeschlossen ist.
Mindestabstände Abschnitt 11.1, Tafel 9.35 wie Nägel wie Stabdübel
2,6y,k u,k0,15M f d mit fu,k = 400 N/mm²
Abscheren Bei einschnittigen Verbindungen: Erhöhung von Rk um Rk :
kk
ax,kmin
0, 25
RR
R
Schn
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Auf
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2.
@-9.52 Holzbau
Tragfähigkeit auf Herausziehen bei Einschraubwinkel 45° 90° zur Faserrichtung:
Tragf.-klasse
f1,k [N/mm²] Tragf.-klasse
f2,k [N/mm²]
1 6 2k60 10 A 6 2
k60 10
2 6 2k70 10 B 6 2
k80 10
1,k efax,k,1
2 2ax,k
2ax,k,2 2,k K
4sin cosmin
3
f dR
R
R f d
3 6 2k80 10 C 6 2
k100 10
ef = Gewindelänge im Holz dK = Kopfdurchmesser (ggf. einschl. Unterlegscheibe)
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von 1,df und 2,df sind
die Werte für 1,kf und 2,kf in Abhän-gigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Holzschrauben mit einem Gewinde nach DIN 7998 dürfen ohne weiteren Nachweis in die Tragfä-higkeitsklasse 2A eingestuft werden.
14.2 Vollgewindeschrauben nach BAZ
In DIN 1052:2008 wird die Verwendung von Schrauben, die von DIN 7998 abweichen, ausdrück-lich zugelassen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Eignung dieser Schrauben in einer allgemei-nen bauaufsichtlichen Zulassung (BAZ) nachgewiesen ist.
Insbesondere selbstbohrende Vollgewindeschrauben, die in axialer Richtung (auf Zug und/oder Druck) beansprucht werden, finden zunehmende Verwendung. In der nachfolgenden Übersicht sind einige Einsatzgebiete von VG-Schrauben zusammengestellt.
Ausklinkungen Durchbrüche Auflager/Schwelle
Verhinderung der Spaltgefahr
Querzug- und Querdruck-verstärkungen
Queranschlüsse bei hintereinanderliegenden VM
NT
HT
NT
HT
NT
HT Haupt-Nebenträger-Anschlüsse Verbindungen
Koppelpfetten Zugstöße
Schn
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2.
Holzschrauben @-9.53
In [9.8] wird die Verwendung und Bemessung solcher Schraubenverbindungen aufgezeigt.
Nachfolgend wird nur auf die Bemessung von VG-Schrauben eingegangen, die rechtwinklig zur Faserrichtung des Holzes ohne Vorbohren eingedreht werden (z. B. bei Querzugverstärkungen).
Tafel 9.53b Mindestholzdicken treq und Mindestabstände ai
Tafel 9.53c Schraubentragfähigkeit Ru,d
a1,c a1
a2,c
a2
a2,c
Schraubentyp (Auswahl)
treq
a1 a2 a1,c a2,c
Schraubentyp (Auswahl)
d [mm]
Ru,d 1)
[kN]
6 9,0 ASSY VG plus 10·d 5·d 1) 5·d 1) 5·d 4·d ASSY VG plus
8 15,1
8 13,6
10 22,4 SPAX-S 12·d 5·d 1) 5·d 1) 5·d 4·d SPAX-S
12 30,4
6,5 10,8 SFS WT 10·d 5·d 1) 5·d 1) 5·d 3·d 2)
SFS WT
8,2 17,6 1) u,d u,k /1, 25R R mit
Ru,k = char. Zugtragfähigkeit nach BAZ.
1) Der Abstand a2 darf bis auf 2,5·d verringert werden,
wenn für jede Schraube eine Anschlussfläche von 225 d eingehalten ist:
Beispiel: a2 = 3·d a1 225 25
3 3
dd
d
= 8,3·d
2) Bei d = 6,5 mm: 15 mm.
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2.
@-9.54 Holzbau
Tragfähigkeit einer Schraube auf Herausziehen:
ax,90,d 1,d efax,d
u,dmin
R f dR
R
Rax,90,d Bemessungswert der Tragfähigkeit in axialer Rich-tung bei einem Einschraubwinkel von 90° zur Fa-serrichtung des Holzes
f1,d Bemessungswert des Ausziehparameters nach Tafel 9.54
d Gewindeaußendurchmesser der Schraube ef Gewindelänge im Holzteil (Verankerungslänge)
Einschraubtiefen ef < 4·d dürfen nicht in Rech-nung gestellt werden
Ru,d Bemessungswert der Zugtragfähigkeit der Schrau-be nach Tafel 9.53c
Tafel 9.54 Ausziehparameter f1,k in [N/mm²]
f1,k in [N/mm²] Schraubentyp
(Auswahl) C 24 GL 24c
C 30 GL 24h GL 28c
GL 28h GL 32c
GL 32h GL 36c GL 36h
ASSY VG plus SPAX-S
9,80 11,55 13,45 14,79 16,20
SFS WT 14,44 14,44 16,81 18,49 20,25
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von 1,df sind die Werte für 1,kf in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Beispiel: Balken, mittels 23 ASSY VG-plus 8 mm, LS = 430 mm an eine Pfette angehängt. NKL 1, KLED = mittel.
Pfette 160/280 BSH GL 28c, Balken 120/240 VH C 24. Schrauben im Balken um 20 mm versenkt.
15.1 Grundlagen Dübel besonderer Bauart sind zulässig in Verbindungen mit VH, BSH, BASH und FSH ohne Quer-lagen. In Verbindungen mit LH dürfen nur Einlassdübel vom Typ A1 und B1 („Appel“) verwendet werden. In Stahl-Holz-Verbindungen sind nur einseitige Dübel verwendbar.
Dübel besonderer Bauart aus Aluminiumlegierung dürfen nur in NKL 1 und 2 verwendet werden.
Alle Dübel müssen durch nachziehbare Bolzen aus Stahl mit Scheiben unter Kopf und Mutter gesi-chert werden. Ein Nachziehen der Bolzen kann unterbleiben, wenn die Holzfeuchte beim Einbau nicht mehr als 5 % über der zu erwartenden Ausgleichsfeuchte liegt.
Tafel 9.55 Angaben/Regelungen zu gebräuchlichen Dübeln besonderer Bauart
Bezeichnung Appel Geka Bulldog
Material Aluminium-Guss-
Legierung Temperguss Stahlblech
Einlass-/ Einpressdübel
Einbau Einlassdübel Scheiben dürfen 3 mm ins
Holz eingelassen werden
Einpressdübel
Typ A1 C10 C1
Durchmesser dc = 65190 mm dc = 50115 mm dc = 50165 mm
zwei
seit
ig
Hol
z-H
olz
Zusätzlicher Klemmbolzen
nh 2 hintereinanderdc 130 mm
nh 2 hintereinander
dc 130 mm
Typ B1 C11 C2
Durchmesser dc = 65190 mm dc = 50115 mm dc = 50117 mm
In Tafel 9.56a sind die Grundlagen für die Berechnung der charakteristischen Tragfähigkeit eines Dübels auf Abscheren Rc,k zusammengestellt.
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2.
@-9.56 Holzbau
Tafel 9.56a Berechnung der Tragfähigkeit eines Dübels für VH und BSH
Appel 1) Typ A1 / B1
Geka Typ C10 / C11
Bulldog Typ C1 / C2
charakteristische Tragfähigkeit eines Dübels in [kN]: 1,5c
c,0,kc e
0,035min
0,0315
dR
d h
1,5c,0,k c0,025R d 1,5
c,0,k c0,018R d
Mindestholzdicken:
Seitenholz: SH,req e3t h Mittelholz: MH,req e5t h
Rohdichten:
k350 kg/m³ k350 kg/m³ 500 kg/m³
wenn k350 kg/m³ kc,0,k
350R
Abstand zum beanspruchten Hirnholz:
c 1,t2 d a c 1,t2 d a und
b 1,t(80 mm;7 )d a c 1,t1,5 d a und
b 1,t(80 mm;7 )d a
Zuganschluss mit 30°:
c 1,t c1,5 2d a d : 1,tc,k
c2
aR
d
c 1,t c1,1 1,5d a d :
c,k 1,t c/1,5R a d
Rc,0,k = char. Tragfähigkeit eines Dübels bei Beanspruchung || zur Faser dc = Durchmesser des Dübels in [mm] he = Einpress- bzw. Einlasstiefe in [mm] treq = Mindestholzdicken in [mm] = Winkel Kraft/Faser im betrachteten Holz k = kleinere char. Rohdichte der Hölzer in [kg/m³] nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 1) Nur in NKL 1 und 2.
In Tafel 9.57 sind die Mindestholzdicken treq, die Querschnittsschwächungen A sowie die Tragfä-higkeiten Rc,0,k für Dübel unter Beanspruchung || zur Faser ( = 0°) zusammengestellt.
Werden die angegebenen Mindest-holzdicken unterschritten, so sind die Tragfähigkeiten im Verhältnis tvorh / treq abzumindern:
e SH SH,reqSH SH,req
c,0,kMH MH,req
e MH MH,req
2, 25/
und/oder min/
3,75
h t tt t
Rt t
h t t
Winkel Kraft/Faser
Bei Bulldog- und Geka-Dübeln dürfen die Tragfähigkeiten als unabhängig vom Winkel Kraft/Faser angesehen werden:
Typ C1 / C2 und C10 / C11: c,α,k c,0,kR R
Tafel 9.56b Beiwerte k,c für Appel-Dübel (Typ A1/B1)
k,c für = dc [mm] 0° 15° 30° 40° 45° 50° 60° 75° 90°
1040 (1240)3) 12 36 (27) 60 (45) 30,83 33,47 36,12 37,88 39,64 *) Nur in NKL 1 und 2. 1) Nur Typ A1.
2) Nur Typ C1. 3) Klammerwerte für C11.
4) Die Länge der Bohrlöcher darf um die Einlass-/Einpresstiefe he verringert werden. 5) Die in Klammern angegebenen Werte entsprechen den absoluten Mindestholzdicken.
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz
NKL 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von Rc,0,d sind die Werte für Rc,0,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL 3 0,385 0,423 0,500 0,538
Tragfähigkeit einer Verbindungseinheit VE: Rj,d
Bei den hier behandelten Dübeln besteht eine Verbindungseinheit VE aus jeweils einem Dübel mit dem zugehörigen Bolzen. Die Tragfähigkeit einer Verbindungseinheit Rj,d bezieht sich somit auf die jeweils betrachtete Scherfuge.
Appel-Dübel (Typ A1/B1) sind hinsichtlich ihres Tragverhaltens sehr steif, so dass sich der Bolzen nicht an der Kraftaufnahme beteiligt. Bei Bulldog- (Typ C1/C2) und Geka-Dübeln (Typ C10/C11) darf die Mitwirkung des Bolzens rechnerisch berücksichtigt werden.
Winkel Kraft/Faser = 0°
Appel (A1/B1) j,0,d c,0,dR R j,α,d c,α,dR R
Bulldog (C1/C2) Geka (C10/C11)
j,0,d c,0,d b,0,dR R R j,α,d c,0,d b,α,dR R R
Rj,d Tragf. der VE Rc,d Tragf. des Dübels Rb,d Tragf. des Bolzens
Die Bemessung der Bolzen erfolgt nach Abschnitt 12. Schn
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2.
@-9.58 Holzbau
Wirksame Tragfähigkeit
Die Berechnung der wirksamen Tragfähigkeit einer Verbindung mit hintereinanderliegenden Ver-bindungsmitteln erfolgt auf der Grundlage von Abschnitt 11.3. Die in Tafel 9.37 für Dübel angege-benen Beiwerte kef,0 gelten dabei für die Verbindungseinheit (= Dübel + Bolzen), d. h. für die mit-tragenden Bolzen muss kein gesonderter Beiwert kef,0 bestimmt werden.
Mindestabstände nach Abschnitt 11.1 (Tafel 9.35) eingehalten.
16 Klebeverbindungen
16.1 Nachweis der Eignung zum Kleben
Die Herstellung geklebter Verbindungen und Bauteile erfordert eine besondere Sachkunde der da-mit betrauten Personen und eine besondere Ausstattung der Betriebe mit geeigneten Einrichtungen. Die Betriebe müssen daher im Besitz einer Bescheinigung für den Nachweis der Eignung zum Kle-ben von tragenden Holzbauteilen sein. Hier werden die Bescheinigungen A, B und C unterschieden, die im Anhang A zur DIN 1052:2008 aufgelistet sind.
Nachzuweisende Qualifikationen sind z. B.:
Herstellung von BSH,
Keilzinkung von Lamellen für BSH,
Keilzinkungen in einteiligen Querschnitten aus VH mit Dicke über 45 mm,
Universalkeilzinkungen in BSH und BASH,
eingeklebte Stahlstangen,
geklebte Holztafeln für Holzhäuser in Ta-felbauart,
geklebte Verbundbauteile aus BSH,
Bauprodukte und Bauarten mit BAZ.
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2.
Ausklinkungen @-9.59
16.2 Universalkeilzinkungen
Universal-Keilzinkenverbindungen von BSH müssen die Anforderungen nach DIN EN 387 erfül-len. Anwendung in NKL 1 und 2. Nachweis an der inneren Ecke bei negativem Eckmoment:
c,0,d c,0,d m,d
c,α,d c c,0,d m,d1
f
f k f f
Spannungen c,0,d und m,d an den Schnitten 1-1 und 2-2:
d,1-1c,0,d
b,1-10,8
N
A
bzw. d,2-2
b,2-20,8
N
A
d,1-1m,d
b,1-10,8
M
W
bzw. d,2-2
b,2-20,8
M
W
1
1
21
2 2
1
2
4 2
Die Querschnittsschwächung durch die Keilzinkung wird pauschal mit 20 % angesetzt ( 0,8 ·Abrutto und 0,8 ·Wbrutto).
fm,d Bemessungswert der Biegefestigkeit nach Tafel 9.10 fc,0,d Bemessungswert der Druckfestigkeit || zur Faser nach Tafel 9.10 fc,,d Bemessungswert der Druckfestigkeit unter einem Winkel zur Faser
c,0,d
2 2c,0,d c,0,d 4
c,90,d v,dsin ² sin cos cos
2 2
f
f f
f f
Bei BSH darf fv,d nach Tafel 9.10 um 40 % erhöht werden.
kc Knickbeiwert nach Abschnitt 8.1
Zur Berücksichtigung des Einflusses von nicht vermeidbaren Ästen im Bereich der Universal-Keilzinkenverbindung dürfen bei Brettschichtholz der Festigkeitsklassen GL28, GL32 und GL36 nur die Werte der jeweils nächst niedrigeren Festigkeitsklasse zugrunde gelegt werden.
17 Ausklinkungen Unverstärkte Ausklinkungen stellen keine materialgerechte Konstruktion dar und sollten vermieden werden. Kommen sie dennoch zum Einsatz, so ist die folgende Bedingung einzuhalten.
Rechtwinklige Ausklinkungen:
d90 v,d
e1,5
Vk f
b h
mit n
90
21(1 ) 0,8
kk
ch
h
c
he
hhe
h
bV d
Vd = Bemessungswert der Querkraft b,h = Trägerbreite bzw. -höhe he = „Resthöhe“ fv,d = Bemessungswert der Schubfestigkeit
nach Tafel 9.9 bzw. Tafel 9.10 k90 = Beiwert zur Berücksichtigung der
Spannungskombination = he/h 0,5
c = Abstand zwischen Auflagerkraft und Ausklinkungsecke (c 0,4·h)
kn = 5,0 für VH und BASH 6,5 für BSH 4,5 für FSH
Unverstärkte Ausklinkungen sind nur in NKL 1 und 2 zulässig. Ausklinkungen in NKL 3 sind grundsätzlich zu verstärken.
Eine angeordnete Querzugverstärkung (siehe Abschnitt 19) ist für folgende Kraft zu bemessen:
2 3t,90,d d1,3 3 1 2 1F V
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2.
@-9.60 Holzbau
18 Durchbrüche
Durchbrüche in Trägern sind Öffnungen mit lichten Maßen d > 50 mm.
Unverstärkte Durchbrüche dürfen in Trägerbereichen mit planmäßiger Querzugbeanspruchung nicht ausgeführt werden. Sie dürfen auch nur in den NKL 1 und 2 verwendet werden. Durchbrüche in NKL 3 sind grundsätzlich zu verstärken.
z z V
A A
hhro
hru
hd
b
V a a
d
r 15 mm
aa
d
Tafel 9.60 Randbedingungen für Durchbrüche
V A hr,o(ru) a hd z
unverstärkt h 0,5·h 0,35·h 0,4·h 0,15·h 1,5·h
mind. 300 mm
verstärkt h 0,5·h 0,25·h h
a/hd 2,5 0,3·h 1)
0,4·h 2) h
mind. 300 mm1) Bei innen liegenden Verstärkungen. 2) Bei außen liegenden Verstärkungen.
Bei Durchbrüchen in BSH und FSH ist folgende Bedingung zu erfüllen:
t,90,d
t,90 t,90 t,90,d1
0,5
F
b k f
mit
Ft,90,d = Ft,V,d + Ft,M,d
Ft,90,d Bemessungswert der Querzugkraft Ft,V,d Bemessungswert der Querzugkraft infolge der Querkraft
Vd an der betrachteten Stelle Ft,M,d Bemessungswert der Querzugkraft infolge des
Biegemomentes Md an der betrachteten Stelle b Trägerbreite kt,90 = 1,0 für h 450 mm
= 450
h für h > 450 mm
ft,90,d Bemessungswert der Querzugfestigkeit nach Tafel 9.10
t,90 = 0,5·(hd + h) bei rechteckigen Durchbrüchen
= 0,353·hd + 0,5·h bei runden Durchbrüchen
2t,V,d d3
4F V
bei rechteckigen Durchbrüchen
2d
0,73 0,7
4V
bei runden Durchbrüchen = hd / h
dt,M,d
r0,008
MF
h
hr Abstand der Rissstelle vom oberen/unteren Trägerrand = min (hro ; hru) bei rechteckigen Durchbrüchen = min (hro ; hru) + 0,15·hd bei runden Durchbrüchen
Angeordnete Querzugverstärkungen sind für die Kraft Ft,90,d zu bemessen (siehe Abschnitt 19).
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Auf
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2.
Querzugverstärkungen @-9.61
19 Querzugverstärkungen
Wird Holz planmäßig auf Querzug beansprucht, so wird eine Querzugverstärkung empfohlen. In DIN 1052:2008 sind folgende Querzugverstärkungen geregelt:
Innen liegendeVerstärkungen Seitlich aufgeklebte Verstärkungen eingeklebte Gewindebolzen nach DIN 976-1 eingeklebte Betonrippenstähle nach DIN 488-1 eingedrehte Holzschrauben mit einem Gewinde
Bei der Bemessung von Querzugverstärkungen wird die Zugfestigkeit des Holzes rechtwinklig zur Faser nicht angesetzt. Verstärkte Bauteile sind auch in der NKL 3 zulässig.
Nachfolgend sind einige Beispiele von Querzugverstärkungen dargestellt.
Verstärkte Ausklinkungen:
ad
ad
a2,ca2 a2,ca1,c
drhe
h
artr
hr
hrheh
Verstärkte Durchbrüche:
V d
hroh1
V d
tr
hhru
hd
hro
V d hhru
hd
arar a
hd
h1 h1
h1
hd
b
hd
hru
hro
had
adad
ad
hro
b
hhru
hd
adad
adad
a2,c
a2,ca2
a1,c
V d
ar a artr tr trtr
tr
tr
tr
a2,ca2a2,ca1,c
Tafel 9.61 Mindestabstände
Stahlstäbe und vorgebohrte Holzschrauben VG-Schrauben nach Abschnitt 14.2
a1,c a2,c a2
2,5·dr 2,5·dr 3·dr Tafel 9.53b
Schn
eide
r, B
auta
belle
n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
201
2.
@-9.62 Holzbau
Nachfolgend werden die Nachweise für die Verstärkungen von gekrümmten Trägern und Sattel-dachträgern (Abschnitt 9.4), Ausklinkungen (Abschnitt 17) und Durchbrüchen (Abschnitt 18) auf-gezeigt. Hierbei werden die Nachweise nach DIN 1052:2008 in ein einheitliches Format mit ein-heitlichen Bezeichnungen gebracht.
Die Berechnung der Querzugkräfte Ft,90,d ist in den jeweiligen Abschnitten angegeben.
Folgende Nachweise sind zu führen:
Innen liegende Stahlstäbe:
Klebefuge bzw. Herausziehen:
t,90,d ax,dF R mit
ax,d n r ad Sp,1 k1,dπ R n d k f
bzw.
ax,d n r ad Sp,1 1,dR n d k f
Zugspannung im Stahlstab:
t,90,d n u,dF n R
Seitlich aufgeklebte Verstärkungen:
Klebefuge:
t,90,d r r k2,d2F h a f
Zugspannung in der Platte:
t,90,d r r Sp,2 t,d2F t a k f
Ft,90,d Bemessungswert der Querzugkraft nn Anzahl der Stahlstäbe nebeneinander dr Durchmesser des Stahlstabes ad wirksame Verankerungslänge nach Tafel 9.62 fk1,d Bemessungswert der Klebfugenfestigkeit Tafel 9.63a f1,d Bemessungswert der Tragfähigkeit auf Herausziehen
(Holzschraube) nach Tafel 9.63a (bei VG-Schrauben siehe Tafel 9.54) Hinweis: ist in f1,d bereits eingerechnet, daher taucht er in der zugeh. Bemessungsgleichung nicht mehr auf.
Ru,d Bemessungswert der Zugtragfähigkeit der Stahlstange nach Tafel 9.63b
kSp Beiwerte zur Berücksichtigung der ungleichförmigen Spannungsverteilung nach Tafel 9.62
hr wirksame Höhe der Verklebung nach Tafel 9.62 ar wirksame Länge (Breite) der Verklebung fk2,d Bemessungswert der Klebfugenfestigkeit Tafel 9.63a ft,d Bemessungswert der Zugfestigkeit der Verstärkungs-
platte in Richtung von Ft,90,d
Tafel 9.62 Weitere Angaben/Randbedingungen zur Bemessung von Querzugverstärkungen (siehe auch Skizzen auf vorheriger Seite)
Gekrümmte Träger,
Satteldachträger Ausklinkungen Durchbrüche
dr 20 mm 20 mm
ad
Halbe Einklebelänge. Die Stahlstäbe müssen mit Aus-
nahme einer Randlamelle über die gesamte Trägerhöhe durchgehen.
(meist) h he : hru bzw. hro : (hru bzw. hro) + 0,15·hd
kSp,1 0,5 1,0 1,0 kSp,2 1,0 0,5 0,5
hr
Höhe der aufgeklebten Verstärkungsplatte ober- bzw.
unterhalb der Trägerachse h he
: h1 : h1 + 0,15·hd mit 10,25 a h
ar e e
r4 2
h h h ha
r d0, 25 0,3 ( )a a h h
h1 0,25·a
Bei innen liegenden Verstärkungen sind die Querschnittsschwächungen durch die Bohrlöcher für die Stäbe in zugbeanspruchten Querschnittsteilen zu berücksichtigen.
Bei Durchbrüchen mit innen liegenden Verstärkungen sind im Bereich der Durchbruchecken erhöh-te Schub- und Biegespannungen nachzuweisen (Nachweise siehe z. B. [9.1] u. [9.8]).
Schn
eide
r, B
auta
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n fü
r Ing
enie
ure,
20.
Auf
lage
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2.
Querzugverstärkungen @-9.63
Tafel 9.63a Charakteristische Klebfugenfestigkeiten fk1,k und fk2,k sowie Ausziehfestigkeit f1,k des Gewindes bei Verstärkungen mit Stahlstäben
Gewindebolzen / Betonstahl Gewindestangen mit Holzgewinde (DIN 7998) char. Klebfugenfestig-
keit in [N/mm²] char. Ausziehfestigkeit f1,k in [N/mm²]
Verankerungslänge in [mm]
fk1,k 1) fk2,k Tragf.-klasse
C24 GL24c
C30 GL24hGL28c
GL28h GL32c
GL32h GL36c
GL36h
ad 250 1) 4,0 1 7,35 8,66 10,09 11,09 12,15
250 < ad < 500 5,25 0,005 · ad 2 8,58 10,11 11,77 12,94 14,18
500 < ad < 1000 3,5 0,0015 · ad
0,75
3 9,80 11,55 13,45 14,79 16,20
KLED mod
M
k
ständig lang mittel kurz NKL = 1 u. 2 0,462 0,538 0,615 0,692
Zur Bestimmung von fi,d sind die Werte für fi,k in Abhängigkeit von der KLED und der NKL wie folgt zu modifizieren ( kmod /M): NKL = 3 0,385 0,423 0,500 0,538 1) Bei Stahlstäben in gekrümmten Trägern und Satteldachträgern darf für fk1,k immer der Wert für ad 250 mm verwendet werden.
Tafel 9.63b Bemessungswerte der Zugtragfähigkeiten Ru,d in [kN] von Stahlstäben
1) Stangen mit fu,k = 300 N/mm². 2) Stangen mit fu,k = 400 N/mm².
Am Beispiel einer mit VG-Schrauben (siehe Abschnitt 14.2) verstärkten Ausklinkung soll die Be-messung einer Querzugverstärkung prinzipiell aufgezeigt werden.
Beispiel: Ausgeklinkter Deckenbalken (100/240 VH C 24), NKL 1,
Vd = 16,4 kN, KLED = mittel. Ausklinkungshöhe a = 100 mm Gewählt: 2 SPAX-S 8 mm nebeneinander, LS = 200 mm
Querzugkraft (siehe Abschnitt 17):
40
240 mm
3035 35
ef,1 = ef,2
= 100
140
100
V d
= he / h = 140/240 = 0,583 2 3t,90,d 1,3 3 1 0,583 2 1 0,583 16, 4F
= 8,03 kN
Tragfähigkeit der VG-Schrauben auf Herausziehen (Abschnitt 14.2):
ad = ef = 100 mm nn = 2 f1,d = 0,615 · 9,80 = 6,03 N/mm² (Tafel 9.54)