1 50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath Bericht über Programme, Personen und Aktionen von 1964 bis 2014 Die Gründung In Refrath aktiv, in St. Elisabeth zu Hause Als die Kolpingsfamilie in Refrath am 26. April 1964 offiziell gegründet wurde, hatte sich die junge Gemeinschaft schon in acht Monaten intensiver Arbeit gefestigt. 24 Veranstaltungen lagen da schon hinter ihr mit Vorträgen, Diskussionen und geselligem Beisammensein. Begonnen hatte alles mit einer „Gründungsversammlung“ am 6. September 1963 in der Gaststätte „Ewige Lampe“, in der der unvergessene Referent der Kölner Kolping-Zentrale Theo Rempe über „Vater Kolping und sein Werk“ sprach. Etwa 20 Männer beauftragten diese Initiativgruppe zur Gründung einer Kolpingsfamilie in Refrath: Pfarrer Heinrich Hawig, Kurt Koßmann, Peter Billen, Ferdi Combüchen, Josef Faulhaber, Heinz Heßling und Hans Vorwerg. Auszug aus der Pfarrchronik, gefertigt von Pfr. Heinrich Hawig
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50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath · einem Kombi, der Hilfsgüter (u. a. Medikamente) im Wert von 80.000 DM nach Polen brachte. Außerdem wurden 1.500 DM für Frisch-Lebensmittel und
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50 Jahre Kolpingsfamilie Refrath Bericht über Programme, Personen und Aktionen
von 1964 bis 2014
Die Gründung In Refrath aktiv, in St. Elisabeth zu Hause
Als die Kolpingsfamilie in Refrath am 26. April 1964 offiziell gegründet
wurde, hatte sich die junge Gemeinschaft schon in acht Monaten intensiver
Arbeit gefestigt. 24 Veranstaltungen lagen da schon hinter ihr mit Vorträgen,
Diskussionen und geselligem Beisammensein.
Begonnen hatte alles mit einer „Gründungsversammlung“ am 6. September
1963 in der Gaststätte „Ewige Lampe“, in der der unvergessene Referent der
Kölner Kolping-Zentrale Theo Rempe über „Vater Kolping und sein Werk“
sprach. Etwa 20 Männer beauftragten diese Initiativgruppe zur Gründung
einer Kolpingsfamilie in Refrath: Pfarrer Heinrich Hawig, Kurt Koßmann,
Peter Billen, Ferdi Combüchen, Josef Faulhaber, Heinz Heßling und Hans
Vorwerg.
Auszug aus der Pfarrchronik, gefertigt von Pfr. Heinrich Hawig
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Die neue Kolpingsfamilie sollte in der Pfarrgemeinde St. Elisabeth ihr zu
Hause haben, ihre Aktivitäten aber auf ganz Refrath ausdehnen. Der
festliche Gründungstag acht Monate später wurde begonnen mit einem
Gottesdienst in St. Elisabeth mit Kolping-Diözesanpräses Everhard Schiffer.
Es schloss sich die Gründungsfeier im Pfarrheim mit der Aufnahme von
neun neuen Mitgliedern an.
Anschließend fand die Gründungs-Generalversammlung statt. Zum ersten
Vorstand wurden gewählt:
Präses Pfarrer Heinrich Hawig
Vizepräses Kurt Koßmann
Senior Konrad Berghausen
Altsenior Hans Vorwerg (aus den beiden traditionell getrennten
Ämtern wurde später der/die Vorsitzende)
Kassierer Ferdi Schmitz
Schriftführer Ludger Reuber
Beisitzer: Peter Billen, Ferdi Combüchen, Jürgen Brucherseifer,
Josef Faulhaber, Heinz Heßling
Ein Familienabend mit Tanz und Unterhaltung schloss den Gründungstag ab.
Kraftquellen der Gründung
Die Kolpingsfamilie Refrath hatte drei Kraftquellen: 1. Eine Gruppe des
Katholischen Männerwerks, die Am Brücker Bach und an der Kornstraße
bereits gesiedelt hatte und sich beherzt der Kolping-Idee anschloss, 2. die
junge Pfarrgemeinde St. Elisabeth, deren erstem Pfarrer die Kolpingsfamilie
ein Herzensanliegen war, und 3. die Kolpingsiedlung im Dreieck
Erntestraße / Buchweizenweg und Im Haferkamp. Diese Siedlung war durch
eine von Kolping-Mitgliedern initiierte Siedlergemeinschaft entstanden und
hatte über 50 jungen Familien eine Heimstatt gebracht. Hier wohnte ein
Großteil der Gründungsmitglieder. Sie wollten die Ideen Adolph Kolpings
in ganz Refrath ausstrahlen und wie der neue Kirchenchor und die
Katholische Frauengemeinschaft zu einem lebendigen Wachsen der jungen
Pfarrgemeinde beitragen. Übrigens war der erste offizielle Name
„Kolpingsfamilie Bensberg-Refrath“, da ihre Gründung vor der kommunalen
Neugliederung stattfand.
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„Wer nichts weiß, kann nicht gebildet sein.“
(Adolph Kolping)
Bildungsgemeinschaft Wissen fürs Leben In der Kolpingsfamilie Refrath hatte sich eine große Gruppe junger Männer
und (meist) junger Familienväter gefunden, die entschlossen waren, mehr
über Kirche und Welt zu wissen und zu verstehen, als sie bisher auf ihrem
schulischen und beruflichen Weg erfahren hatten. So wurde die
Bildungsarbeit zum Schwerpunkt der neuen Kolpingsfamilie. In ihrer
50jährigen Geschichte wurden über 500 Veranstaltungen zu konkreten
Themen und mit hervorragenden Referenten durchgeführt. Die Teilnehmer-
zahlen schwankten zwischen 12 und über 70.
Schwerpunktbereiche der Bildungsarbeit waren Kirche und Religion, Politik
und Gesellschaft, Familie und Erziehung sowie das Kolpingwerk in
Deutschland und in der Welt.
Bildungsarbeit mit Seminar-Ansprüchen
In mehreren Jahren wurden regelrechte Seminare zu großen Themenfeldern
organisiert, zu denen dann jeweils 6 bis 8 Bildungsabende stattfanden.
Beispiele:
- Demokratie in Theorie und Praxis (1964/65)
- Staats- und Soziallehre der Katholischen Kirche (1965/66)
- 1000 Jahre deutsche Geschichte (1966/67)
- Theorie und Macht des Kommunismus (1974/75)
- Die Katholische Kirche in den Ländern der Welt (1977/78)
- Europa in Geschichte und Gegenwart (1978/79)
- Die Familie in Gesellschaft und Staat (1979/80
Auch die Glaubensgespräche, die jeden Monat stattfanden und auch heute
noch regelmäßig stattfinden, wurden oft unter ein Rahmenthema gestellt.
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Vom Konzil bis zu den Ärzten
Aus der Vielzahl der übrigen Vortrags- und Diskussionsthemen seien nur
diese beispielhaft erwähnt:
- Macht und Ohnmacht der Presse
- Kann ein Christ SPD wählen? (15. 10. 1973)
- Angriff auf das Elternrecht
- Völkermord in Biafra
- Demokratie und Leitung in der Evangelischen Kirche
- Wackeln die Renten?
- Heile, heile, Honorare: der Arzt in unserem Gesundheitssystem
- Taize und das Konzil der Jugend
- Erlebnisse eines Zuchthauspfarrers
- Mitbestimmung und Vermögensbildung
- Ist die Kirche zu reich? (10. 1. 1966)
- Erbrecht für Jedermann
- Die Familie – Prügelknabe der Wohlfahrtsgesellschaft?
- Ändert Hartz IV unser Gesellschaftssystem?
- Was uns die Katholische Soziallehre heute zu sagen hat
- Von Brüning zu Hitler
- Auto-Pannen-Grundkurs bei Gerd Baldsiefen
- Ehe heute – Ehe auf Probe? (Pfarrer Froitzheim mit 50 Teilnehmern)
- Lohnt sich eine Wärmepumpe?
- Kernenergie – Was ist das für ein Stoff?
- 40 Jahre seit dem Konzil – Was ist geblieben, was hat sich
verändert?
- Jugendsekten und ihre Hintergründe
- Unsere Tochter hat einen Freund (Religionsgespräch)
Referenten von außen und innen
Aus der Vielzahl der Referenten der einzelnen Bildungsabende seien nur
diese erwähnt:
Bundesinnenminister a. D. Paul Lücke, Fernsehjournalist Dr. Günther
Siefarth, Bundesfamilienminister a. D. Dr. Franz Würmeling, die
Bundestagsabgeordneten Irmgard Karwatzki, Franz-Heinrich Krey und
Wolfgang Bosbach, Sportlegende Manfred Germar, Landrat Dr. Konrad W.
Dank gilt allen Helfern, und das waren nicht nur viele Mitglieder, sondern
oft auch ihre Familien. Es kann nichts stattfinden, wenn nichts organisiert,
nichts aufgestellt und abgeräumt wird, wenn Referenten nicht gewonnen und
abgeholt, Einladungen nicht geschrieben, Getränke nicht besorgt, Protokolle
nicht geführt und Beiträge nicht kassiert werden. Nur durch das Engagement
vieler einzelner gelingt und besteht Gemeinschaft.
Dieses Engagement hat viele Namen. Sechs sollen beispielhaft in dieser
Chronik erwähnt und gewürdigt werden:
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Nachruf zum Tod von Ehrenpräses Heinrich Hawig
Pfarrer Heinrich Hawig: Er war der erste Pfarrer von St. Elisabeth und der
erste Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Ihre Gründung war ihm ein
Herzensanliegen, und er hat ihre Arbeit mit Rat und Tat unterstützt und
unermüdlich begleitet. Seine tiefe Gläubigkeit vermittelte er in zahllosen
Religionsgesprächen.
Kurt Koßmann: Er kam erst in der Gründungsphase selbst zur
Kolpingsfamilie, wurde dann aber einer ihrer entschiedensten Befürworter.
Als erster Vizepräses und weit darüber hinaus hat er durch sein
unermüdliches Engagement der jungen Kolpingsfamilie Richtung und
Kontinuität vermittelt.
Hans Vorwerg: Von den Gründungsvorbereitungen an war er Vorbild und
Beispiel durch sein Engagement. Als erster Altsenior und später
Vorsitzender hat er vor allem den neuen Mitgliedern ein Bild vom Werden,
Wachsen und der Zukunft der Kolping-Gemeinschaft vermittelt.
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Ewald Froitzheim: Als zweiter Pfarrer von St. Elisabeth war er über
11 Jahre Präses der Kolpingsfamilie Refrath. Er war ihr von Herzen
verbunden und nahm mitgestaltend intensiv an ihrem Leben und Werden
teil. Partnerschaftlich förderte er vor allem die religiöse Erziehungskraft der
jungen Eltern.
Hermann Schlechtriem: Er ist ein lebendiges Denkmal an Treue,
Zuverlässigkeit und Engagement. Seit 1981 war er mit Unterbrechungen und
ist er bis heute in insgesamt über 18 Jahren Vorsitzender der Kolpingsfamilie
Refrath. Viele Aktionen und Veranstaltungen entsprangen seinen Ideen. Was
er an Kraft und Zeit eingesetzt hat und einsetzt, ist unermesslich.
Rudolf Dockter: Er war der zweite Kassierer der Kolpingsfamilie Refrath
und ist dies bis heute ohne Unterbrechung seit 1968. Kassierer ist das stillste
und zugleich eines der wichtigsten Ämter. Ohne viel Aufhebens sorgt er
dafür, dass die Mitgliederkartei in Ordnung ist und die Finanzen für die
Arbeit der Kolpingsfamilie stimmen.
„Lehre sie dankbar sein“, hat Adolph Kolping einem priesterlichen Freund
als Vermächtnis auf den Weg gegeben. Wir wollen allen danken, die sich in
50 Jahren dafür eingesetzt haben, dass die Kolpingsfamilie lebendig und
stark zum Segen der Menschen in Refrath tätig war und ist.
Ludger Reuber
"Erst will ich mich bestreben,
Mensch zu sein,
….. der Wahrheit ein Zeuge,
dem Mitmenschen ein Bruder.“
Adolph Kolping 1837 – mit 23 Jahren –
erste Eintragung in sein Tagebuch
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Lasst Bilder sprechen …
Zuerst Kolping-Präses in Refrath, dann Diözesanpräses in Köln:: Dr. Wolfgang Fey (rechts, Verabschiedung 2002) und sein Nachfolger Michael Cziba (links). Zweiter von rechts: Generalpräses Axel Werner, Nachfolger von Heinrich Festing (vorne)
Besuch des Kolpingmuseums / Kolpings Geburtshaus in Kerpen – 2006
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Dresden Juni 2001 – Im Zwinger. Führung durch den Dresdener Kolpingbruder Rudolf Eichner
Ausflug zum Biggesee 1993 mit dem Bezirksverband Rheinisch-Bergischer Kreis
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„Freude lässt sich nicht gebieten, nicht befehlen, nicht machen,
Freude will geboren werden, das Herz will sie freiwillig ergreifen,
also muss man das Herz auch gewähren lassen.“
Adolph Kolping
Bewirtung durch die Kolpingsfamilie bei einem Basar in St. Elisabeth.
Seniorenausflug 2009 ins Münsterland. Führung in Schloss Nordkirchen, Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW
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Mit dem Banner der Kolpingsfamilie Refrath zum Grabe Adolph Kolpings in der Kölner Minoritenkirche – 2011
Kolpingdenkmal vor der Minoritenkirche
Kolpinggrab in der Minoritenkirche, das Ziel unserer jährlichen Wallfahrt