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5-8 (1998, H. Merkel) Sibyllinen.

Jul 06, 2018

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Bivi Vasquez
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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Herausgegeben von Hermann Lichtenberger

in Zusammenarbeit mit

Christian Habicht, tto Kaiser,

Werner Georg Kümmel gest. 1995),

tto

Plöger und Josef Schreiner

Band V . Lieferung

8

Gütersloher Verlagshaus

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Jüdische Schriften aus hellenistisch römischer Zeit

Band V

pokalypsen

Helmut Merkel

Sibyllinen

199

8

Gütersloher Verlagshaus

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Die Abkürzungsverzeichnisse

befinden sich in

der

ersten

Lieferung

dieses Bandes

ISBN 3-579-o3958-X

©

Gütersloher

Verlagshaus,

Gütersloh

998

Das

\ V erk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich

geschützt.

Jede Verwertung auBerhalb

der engen Grenzen

des

Urheberrechts

gesetzes ist

ohne Zustimmung

des Verlages

unzulässig und

strafbar.

Das

gilt

insbesondere für

Vervielfältigungen,

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und

die

Einspeicherung

und Verarbeitung

in elektronischen Systemen.

Gesamtherstellung: MZ-Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen

Printed

in

Germany

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  elmut Merkel

Sibyllinen

M RTINO

HENGEL

INDEFESSO

STUDIORUM

IUD ICORUM

F UTORI

SEPTU GEN RIO

DEDIC TUM

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1043

1 Zur Einführung 1043

2. Handschriften

und

Textausgaben 1044

3. Inhalt der Sammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1046

Buch

I

1046

Buch II 1047

Buch III 1047

Buch

IV 1048

Buch V

1049

Buch

VI

105

I

Buch VII

105

I

Buch VIII . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

I

Buch XI

1°52

Buch

XII

1054

BuchXIII 1055

Buch

XIV.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1056

4. Analysen der einzelnen

Bücher

1059

Buch

III

1059

Buch IV

1064

Buch V 1065

Fragmente 1 3 1068

Zu

den übrigen Büchern 1069

Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1°71

a

Textausgaben und Untersuchungen

zum

Text 1°71

b) Übersetzungen und Kommentare 1°71

c

Aufsätze -

Artikel

Monographien

. . . . . . . . . . . . . . . . . .

1°72

Buch III 1081

Buch

IV

11

°9

Buch

V

1116

Fragment 1

113

6

Fragment

113

8

Fragment 3

1139

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  inleitung

I

Zur inführung

Die halb mythischen, halb historischen Prophetinnen, die den Namen Sibylle tru

gen, gehören zu den heidnische, jüdische und christliche Antike verbindenden Ge

stalten.

Die erste uns bekannte Erwähnung bei Heraklit gegen Ende des 6. vorchristl.

Jahrhunderts stellt bereits bezeichnend gebliebene

Züge

dieser Prophetinnen her

aus: »Die Sybille mit tobendem

Munde

Ungelachtes

und

Ungeschminktes

und Un

gesalbtes verkündend dringt mit ihrer Stimme durch Jahrtausende, veranlaßt durch

den Gott«.2 Macht sich Aristophanes in seiner 424 aufgeführten Komödie »Der

Frieden« über falsche Weissagungen der Sibylle lustig, auch dadurch ihre Bekannt

heit bezeugend,3 so spricht Platon respektvoll

von

der »Sibylle und anderen, die im

Dienste der gotterfüllten

Mantik

vielen vieles richtig

für

die Zukunft vorausgesagt

haben«.4 AristoteIes kennt schon mehrere Sibyllen.5 In der Mitte des

4.

vorchristli

chenjahrhunderts

unterscheidet Herakleides

Pontikos

zwei Sibyllen, eine aus

Phry

gien

kommende

namens Artemis, und eine aus

Erythrai

namens Herophile.

6

Der

weitgereiste Pausanias gibt um r

60

n. Chr. eine ältere auf Alexander Polyhistor

r.Jahrh.

vor Chr.)

zurückgehende

Liste

von

vier Sibyllen wieder; sie spricht

von

ei

ner lybischen Sibylle, der Herophile von Marpessos, die Pausanias mit der delphi

schen, erythräischen und samischen Sibylle gleichsetzt, dann von der

Demo von

Cumae und

der hebräischen Sabbe, die auch babylonische

oder

ägyptische Sibylle

heißt.7

In

der Mitte des

I

vorchristlichen

Jahrhunderts

hatte der römische

Anti

quar Varro schon zehn Sibyllen unterschieden, die er nach geographischen Ge

sichtspunkten aufzählt. die persische, lybische, delphische, cimmerische, erythräi

sehe, samische, cumanische (namens Amalthea oder Herophile oder Demophile),

die hellespontische aus Marpessos, die phrygische

und

die tiburtinische namens

Albunea.

8

In der Liste des Pausanias finden wir bereits eine hebräische, d. h. jüdische Si

bylle. Im 2.Jahrh. n.Chr. beginnt die Reklamation der Sibyllen für die christliche

Verkündigung; Theophilos

von

Antiochien, Athenagoras, Clemens Alexandrinus

und Pseudo-Justin

sind die ersten Zeugen. Ausführlich befassen sich dann

z

Be

ginn des {-Jahrhunderts Laktanz und Euseb mit dem Zeugnis der Sibylle, die im

»Dies irae« des Thomas

v.

Celano einen Platz neben

David

erhielt (teste David cum

Sibylla), den sie bis heute in der Sixtinischen Kapelle innehat.

1 .

V

gl.

A. Rzach, Art. Sibyllen, PW;

H. W.

Parke, Sibyls.

2 .

Heraklit, Frg

9 2

D.-K., aus Plutarch.

3. Aristophanes, Pax

1095 . 1116 .

4.

Platon, Phaedr.

244

b.

5· Aristoteles, probL 954 a 36.

6. Herakleides Ponticus bei Clemens Alexandrinus, strom.

1 108 .

7. Pausanias, deser. Graeciae ro 12

1-9.

8. Varro bei Laktanz, div ins . I 6, 8 -

12.

1°43

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Während

die Zahl der Sibyllen in hellenistischer Zeit

immer größer wird,

ist

ihre

literarische

Hinterlassenschaft

gering.

9

Oft werden sie mit Unheilsankündigungen

in

Verbindung

gebracht. Eine

besondere

Rolle

spielten

sibyllinische

Orakel in Rom.

Der Legende

nach

soll der König Tarquinius Priscus oder Tarquinius

Superbus

eine

Orakelsammlung von einer numinosen alten Frau, die in

einem Zweig

der

Überlie

ferung mit der Sibylle aus Cumae

indentifiziert wird, gekauft

und

auf

dem

Kapitol

niedergelegt haben.

1 0

Diese

Sammlung

verbrannte im Jahr 83 v. Chr.,

woraufhin

alle

bekannten Orakelstätten des Imperium Romanum nach brauchbaren Sprüchen

durchforscht wurden.

11 Die

meisten

der

so nach

Rom gebrachten

Orakel sollen

aus

Erythrai gekommen sein.

Später

ließ Augustus sie

im palatinischen

Apollotempel

aufbewahren. Ihr hauptsächlicher Inhalt dürften Prodigien

und

Lustrationsriten für

bedrohliche Situationen

gewesen sein. Erst Stilicho soll sie zu Beginn des 5. nach

christlichen Jahrhunderts vernichtet haben.

Daneben sind aber in einer

großen

Zahl von Handschriften, wenn auch in unter

schiedlichem

Umfang

und

in unterschiedlicher

Anordnung,

umfangreiche

Sibyllen

orakel erhalten, aus denen die oben erwähnten Kirchenväter zitieren.

Diese

Orakel

sind in Hexametern

abgefaßt, die das

Griechisch Homers nachahmen.

Ein Teil die

ser

Sammlung

geht

auf jüdische

Autoren zurück,

manche

Texte sind christlich

über

arbeitet

und

schließlich

finden

sich auch rein christliche Produktionen.

Die

Bücher

IU, IV

und

V - nach herkömmlicher Zählung - sind weitgehend jüdischer

Herkunft,

daneben

zwei

größere

Fragmente.

Dem Zweck dieser

Reihe

entsprechend sollen

diese ältesten

Stücke

jüdisch-hellenistischer Provenienz hier vorgelegt

werden.

2

andschriften

un

Textausgaben

Die handschriftliche

Überlieferung ist

nach dem Vorgang

von

Ch. Alexandre von A.

Rzach in drei Klassen eingeteilt

worden.

Klasse

Q :

M Ambrosianus E 64 sup (15.Jh.) B VI.VII LVIII

218-

428.XIV

: Q Vaticanus 1120 (14.Jh.) B. VI.VII

r.VIII

218-428. IV X I

XIV

: V Vaticanus 743

(I4.Jh.)

B. VI. Vii

1.

VIII

1-9.218-428.

IV

X I

XIV

: H Monacensis gr. 312 (1541) B. VI.

VII

r.VIII 1-9.218-428. IV

XI-XIV

Klasse

c[ > :

A

:P

:S

Vindobonensis

hist. gr. XCVI 6 (I5-lh.) B. I-VIII 485

Monacensis 351 (15·Jh.)

B.

I-VIII 485

Scorialensis 7

(Ende

I5.Jh.) B. I-VIII 485

9.

Vgl. Ch. Alexandre, Bd.

2,

Excursus H,

102-253;

H. Diels, Sibyllinische Blätter;

Crö

nert,

Fragmentum

Osloense; Kurfess, r6ff.

10.

Vgl.

Dionysios

Hal. 4,62; Gellius, noct. Att.,

1

9; Laktanz, div, inst. 16, ,of.

11 Vgl.

Dionysios

Hal.,

a.a.O.;

Tacitus, anno 6,12,3.

°44

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: B Bodleianus Baroccianus 109 (Ende lS.Jh.) B. I 1-380. 111

I07-VIII 485

Klasse W : F

:R

L

:T

Florentinus Laurentianus plut. XI 17 (15. Jh.) B. VIII. I-VII

Parisinus 2851

Ende

15.Jh.)

B.

VIII.

I-IV

106

Parisinus 2859 (1475) B.

VIII.

I-VII

Toletanus (ca. 1500) B. VIII.

I-V

482

Da

die

Manuskripte

sehr fehlerhaft sind,

gewinnt

die

indirekte Überlieferung

eine

gewisse Bedeutung:

I

Theophilos v. Antiochien,

ad Autolycum 2,31:

B. 111

97-1°5.

Athenagoras, supplicium, 30: B.

111

108-1I.

Clemens Alexandrinus, Paidagogos

2 10,99;

3, V

27-30.

Clemens

Alexandrinus,

Protrepticus

4,50, 6,60; 7,64:

B.

IV,

4-7;

111,586-593; 624f.

PseuJustin,

Cohortatio

16: B.

111

721-72 3; IV,

24-30.

Laktanz, div. inst. 1,6,14.15; 2,17; 4,6.15; 7,18-20.24: B. 111 IIoff. 545 ff. 618. 6I9ff.

652ff. 728ff. 741ff. 762ff. 774- 7

8

7

ff

. 808. 813. 814ff.

Laktanz, de

ira Dei

23, 4, 7

8:

B. IV

51-53.

I62f.; V 358-360.

Ausgaben }

Die

editio princeps veranstaltete

Xystus

Betuleius (Sixtus Birken):

Sibyllinorum

Oraculorum

libri octo, Basel 1545;

er

druckte

die

Handschrift

P ab. 10

Jahre

später

veröffentlichte

der

Basler Professor Sebastien Chateillon (Castalio) eine mit Hilfe

einer

Kollation

des Codex A verbesserte Textfassung

zusammen

mit

einer

metri

schen lateinischen

Übersetzung.

Auf einer wiederum

vergrößerten

Handschriften

basis beruht die posthum erschienene

Ausgabe

des Johannes Koch Opsopoeus), die

auch

erstmals historische

Anmerkungen enthielt

(Paris 1599). Wichtige

neue Hand

schriften veröffentlichte Angelo

Mai

in seiner

Scriptorum veterum

nova collectio e

Vaticanis codicibus, Vol. 111/3, Rom 1828, nämlich die Bücher XI-XIV nach den

Codices und

V

Schon I I

Jahre

vorher hatte

er

erstmals das 14.

Buch aufgrund

des

neu

gefundenen

Codex

M

publiziert

(Sibyllae liber XIV,

Mailand

1817).

Damit war die Grundlage geschaffen

für

die bahnbrechende Arbeit von Charles

Alexandre.

Er hat

die erste historisch-krit ische Edition

und Kommentierung vorge

legt: XPH2:MOI 2:IBYAAMIAKOI OraculaSibyllina,

IIr

Paris 1841

B.I-

VIII),I1

2 Paris 18 S3 (B.XI -XIV),

11

Excursus ad Sibyllina, Paris 1856. Eine zweite

um

die

Ex

kurse gekürzte und in Einzelheiten veränderte

Auflage erschien

in einem Band

1869.

Die während

des sukzessiven Erscheinens von Alexandres

opus

magnum von

JH.

Friedlieb veranstaltete griechisch-deutsche Ausgabe ist vor allem durch

ihre

historischen

Erörterungen weiterführend. Die

Textausgabe von A.

Rzach,

XPH2:MOI

2:IBYAAIAKOI,

Oracula

Sibyllina,

Wien

1891, stellt das

handschrift-

12.

Zusammengestellt

nach

den

Angaben im

Apparat

von

Geffcken.

13.

VgI.

dazu

Alexandre I, V-XXIX; Geffcken.

1°45

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liche Material und die vorliegenden Konjekturen zuverlässig dar; freilich gibt Rzach

der Konjekturalkritik zu viel Raum, vornehmlich an Homer und Hesiod ausgerich

tet. Die Standardausgabe des Textes legte J Geffcken vor: Die Oracula Sibyllina,

Leipzig

1902 Nachdruck

Leipzig

1967).

Er

hat

die direkte

und

indirekte Überliefe

rung umfassend

und

kritisch gewürdigt

und

ein eklektisches Verfahren in der Text

kritik begründet.

Auch

er hat da

und

dort unnötige Konjekturen

übernommen; aber

bei einem

derart

verwahrlosten Textbestand

wird man nicht

umhin

können,

Emen

dationen vorzunehmen. Die Ausgabe von A. Kurfess: Sibyllinische Weissagungen.

Urtext und Übersetzung, Münschen

1951,

greift allzuoft

zu

Konjekturen, ist aber

durch

ihre Kommentierung hilfreich.

Die

Edition

des 3 Buches durch V Nikiprowetzky, La Troisieme Sibylle, Paris

1970,

geht

vom

Text Geffckens aus, macht aber selten von Konjekturen Gebrauch.

Dasselbe gilt von seiner kommentierten

Übersetzung der

Bücher III, IV

und

V

Ähnlich

wird

auch in dieser

Übersetzung

verfahren: Grundlage ist

der

ständig

über

prüfte Text von Geffcken; wo davon abgewichen

wird

oder Abweichungen minde

stens erwägenswert erscheinen,

wird

das

in den Anmerkungen

erörtert.

Ein Wort noch zur Zählung

der

Bücher

Die

Handschrift der Klassen I>

und W

ent

halten die Bücher I-VIII. Die Klasse Q beginnt mit einem Buch IX, das aus Passa

gen anderer Bücher zusammengesetzt ist, gefolgt

von Buch

VI

und VII 1,

dann

VIII

218-428,

darauf folgt Buch X, das

mit

Buch

IV der

Klassen

I> und W

identisch ist,

und daran schließen die Bücher

XI

-

XIV

an. Da die Bücher IX und X nur Bekanntes

wiederholen,

werden

sie

in

den Ausgaben nicht berücksichtigt.

3 nhalt der Sammlung

I

Buch I

1

-6:

Die

Sibylle kündet, was

früher

gewesen ist, was ist

und

was mit der Welt

sein wird.

7-64:

Schöpfung, Paradies, Sündenfall.

65-127:

Die

ersten

5

Menschengeschlechter,

ob

ihrer

Sünden

nach dem

Tod in

den Hades geholt.

128-I98: Der gerechte Noah wird von Gott

mit

der Bußpredigt beauftragt; baut

die Arche, predigt erfolglos.

I99-282: Gott

befiehlt

Noah,

die Arche

zu

besteigen,

und

löst die Sintflut aus.

Noah landet nach

201

Tagen am Berge Ararat.

283-322: Jetzt

bricht das 6 Weltalter, ein himmlisches Zeitalter an.

Zum 1. Ge

schlecht dieses

6

Weltalters gehört die Sibylle, die zur Familie Noahs ge

hört. Sie weissagt das Goldene Zeitalter. Das

2

Menschengeschlecht der

14. Nach

Absprache

mit dem für die

apokalyptische

Literatur

zuständigen

Herausgeber,

Prof. o Plöger, werden alle Bücher hier vorgestellt.

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Titanen wird

jedoch

gegen den Himmel kämpfen

und

deshalb beinahe

wieder von einer Sintflut bedroht, die Sabaoth aber zurückdrängt.

323-359: Der

Sohn

Gottes wird im Fleisch kommen; Taufe durch

Johannes,

Wun

der.

360-4°0:

Israel aber wird nicht zur Besinnung kommen, tötet

den

Gottessohn, der

auferstehen

und in den

Himmel

fahren wird.

Aus heidnischem

Stamm

wird ein

neuer Sproß entstehen, der

sich

nach ihm

nennt. Nach

der

Zer

störung des Tempels Salomos werden die Hebräer aus ihrem Land ver

trieben werden;

Aufruhr

und Kriege folgen.

uch

1-5:

6-33:

5

6

-

 

53:

154-

2

3:

uch III

Die

Sibylle

muß auf Gottes Befehl weiter verkünden.

Naturkatastrophen

werden das

Ackerland veröden

lassen,

Menschen

werden in die Sklaverei verkauft werden. m 10. Menschengeschlecht

wird Rom

verwüstet werden.

Mord,

Hunger und Seuchen werden

Men

schen vernichten,

Gott aber wird

die Frommen

retten

und

es

wird Frie

den einkehren.

Am Himmel wird ein Gestirn wie eine Krone glänzen; Christus wird

Märtyrer, Jungfrauen und

Gerechte krönen.

Moralische Anweisungen aus dem

Lehrgedicht

des

Pseu

Phokylides .

Die letzten Schicksale der Welt: Seuchen, Hungersnöte und Kriege wer

den kommen;

Beliar

wird Wunderzeichen tun,

ein Feuerstrom vom

Himmel

wird

Erde,

Meer,

Flüsse

und Quellen vernichten.

Auferstehung der

Toten zum

Gericht,

das Sabaoth und Christus abhal

ten. Schilderung

der

Strafen

im Tartarus und der

himmlischen

Freuden.

1-7: Die Sibylle wird wieder gezwungen zu prophezeien.

8-45: Gegen Götzendienst

und

damit verbundene

Laster.

46-62: Orakel

gegen Rom.

63-74: Auftreten und Vernichtung Beliars.

75-92:

Vernichtung

der

Welt durch Feuer,

wenn

eine

Frau

Witwe)

herrscht.

93-96:

Fragmentarisches

Orakel.

97-155: Turmbau zu Babel; Kronos

und

Titanen.

156-161:

Liste

der

Weltreiche bis

zu Rom.

162-195: Die

Weltreiche

von Salomo

bis

zur römischen

Republik; Roms

Laster

und Vernichtung in der

Zeit

des 7. griechischen Herrschers über Ägyp

ten.

19

6

-

2

7:

218-

26

4:

26

5-

2

94:

395-349:

35

0

-3

80

:

Weherufe über verschiedene Völker.

Preis des Judentums.

Unheilsankündigung für

die Juden: 70

Jahre

Exil und

Zerstreuung

we

gen

Mißachtung

des Gesetzes,

danach

neuer

Tempel.

Weherufe gegen verschiedene Völker und Städte.

Rom

wird dem Osten alle geraubten

Reichtümer

dreifach zurückerstat

ten

müssen.

Der Untergang

Roms wird

Frieden für

Kleinasien

und

Eu

ropa

bringen.

10

47

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38r-387:

Ankündigung

großer

Not für Kleinasien und Europa aus Makedonien

Alexander d. Gr. .

388-400: Unheil über den

Osten

durch

einen Eroberer Alexander?

Antiochos IV

Epiphanes?).

40r-488: Unheilsankündigung über Phrygien: der Trojanische Krieg. Der

blinde

Dichter

Homer)

wird

die Sibylle imitieren.

Unheilsansagen

über

Klein

asien

und

Griechenland.

489-

544:

Weherufe über Phönizier, Kreter, Thraker

und

andere Völker.

545-572: Mahnrede an

die

Griechen,

den

Götzendienst

zu verlassen und

im Tem

pel

des großen

Gottes zu opfern.

573-600:

Preis des Judentums, das im Tempel des großen Gottes Opfer

darbringt.

aber

auch

heidnische Laster, V a die

Päderastie,

meidet.

601-623: Gerichtsansage für die Zeit der

Herrschaft

des

7.

Königs griechischer

Abstammung in Ägypten; danach Freudenzeit.

624-651:

Aufforderung zur

Umkehr

durch

Opfer

und

Gerechtigkeit, um

dem

Zorn

Gottes zu entgehen.

652-701: Gott

wird einen König »von der Sonne her« senden einen Ptolemäer?

einen König aus dem

Osten?

einen Messias?), der

den Krieg beendet.

Tempel Volk) und Land des großen

Gottes

werden in Blüte stehen. Die

Könige der Völker werden nochmals dagegen anstürmen, aber Gott

wird sie vernichten.

702-795: Die Söhne des großen Gottes werden

in

Frieden um

den

Tempel herum

wohnen. Die Völker werden die Torheit ihres Götzendienstes erkennen.

Paradiesische

Zustände

werden

herrschen.

796-807: Die

Zeichen

der Endzeit.

808-828:

Die Sibylle stellt sich

vor

als Schwiegertochter Noahs, die aus

Babyion

kommt; die

Griechen weden

sie Erythräerin

nennen

oder

Tochter

der

Kirke.

uch

V

1-23: Aufruf der Sibylle

an

die

Völker

Asiens und Europas,

den

Götzendienst

zu

verlassen

und

den einen unsichtbaren

Schöpfergott

anzubeten, der sie

inspiriert

zu

künden,

was

ist

und

was sein

wird

von

dem

ersten

bis

zum

zehnten

Geschlecht.

24-48: Die Frommen, die heidnischen Kult, Mord,

Betrug,

Ehebruch

und

Ho

mosexualität

meiden, weden

von den Bösen verspottet,

aber

beim Ge

richt

Gottes

werden sie das Leben erhalten. Das wird

in

zehnten Ge

schlecht eintreten.

49- 114: Die

Abfolge von

vier Weltreichen

im

Laufe von 9

Menschengeschlech

tern: 6 Generationen

von

der Sintflut an herrschen die Assyrer, sie wer

den von den Medern vernichtet,

die

zwei Generationen herrschen.

Nach

mehreren

Naturkatastrophen werden

die

Meder

von den

Persern

ver

trieben; schlimme Kriege, Hungersnot in

Ägypten,

Ausbruch des Ätna

werden angekündigt. Wenn

das 10.

Menschengeschlechtkommt, werden

die

Perser von

den

Makedoniern

abgelöst,

deren

Herrschaft vielen Städ-

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ten

den Untergang bereiten wird. Die Macht

der Makedonier

wird

aber

nicht

überleben, sondern die westliche

Macht Rom

wird das Joch der

Knechtschaft ausbreiten.

Korinth

und

Karthago werden

erobert

werden;

Laodikeia

wird durch ein

Erdbeben

zerstört

werden

Armenien wird

unterworten

werden.

5-127=

Zerstörung

des

Jerusalemer

Tempels.

Flucht Neros zu

den

Parthern.

128-151: Ankündigung mehrerer Naturkatastrophen u. a. des Vesuvausbruchs,

der Gottes

Strafe für die

Vernichtung der Juden

sein

wird.

Der

römische

Flüchtling

wird

mit

vielen Zehntausenden zurückkehren. Antiochien

und Zypern

werden

zerstört

werden.

Rom wird den aus Asien geraubten

Reichtum

zurückerstatten müssen. Den

am Mäander

gelegenen

Städten

droht Hungersnot.

152-160: Wenn Frömmigkeit Treue und Gerechtigkeit

in

der

Welt verschwinden,

wird

Gott

das Menschengeschlecht

mit

Feuer vernichten.

161

-

 

90:

Aufruf

zu

kultischer

und

ethischer Reinheit,

damit

Gott

seinen

Zorn

aussetzt. Sonst wird Gott alles

in

Staub und Asche legen.

Buch V

Danach

wird er

die

Menschen

wieder

aufrichten

und

Gericht

abhalten.

Die Gottlosen werden in den Tartarus, die Gehenna kommen die

Frommen

glückselig

auf der Erde

leben.

1-5 I:

Die

schmerzensreiche

Zeit der

Lateiner folgt

auf

die ägyptischen Könige

und Alexander

d. Gr.

Die römischen

Herrscher

werden

von

Caesar

an

verschlüsselt bis

hin

zu

Hadrian

und

seinen

drei

Nachfolgern

erwähnt.

52-92: Die Sibylle, eine Vertraute der Isis, kündigt die Zerstörung des Isistem

pels

und der

Städte

Memphis und Alexandria

an.

93

-  

10:

Der

Perser

und

der wiederkehrende

N

ero

werden Verwüstungen anrich

ten. Ein Angriff auf Jerusalem wird

von

einem

gottgesandten König ab

gewehrt.

1-136: Unheilsankündigungen

gegen Asien,

Smyrna

Phönikien

und andere

Orte.

137- 154:

Der

sittenlose N ero

und

seine Flucht

in den Osten; er

wird als

Zerstörer

des Tempels

und

Jerusalems betrachtet.

155-178:

Nach

dem 4.Jahr wird ein großer Stern ins Meer fallen und

Babyion

und

Italien

verbrennen, weil sie

am Untergang

des

jüdischen

Volkes

schuld

waren. Das

lasterhafte Rom wird

wie

eine Witwe

am Tiberufer

sitzen. Es

wird keine Spur Roms

mehr

geben.

179-213: Unheils ankündigungen

gegen ägyptische Städte Memphis, Python

Theben ... , gegen die Britannier, Gallier, gegen Ravenna

und

die Äthio

pIer.

214-246: Unheilsankündigung für Korinth. Die

Schicksalsgöttinen werden Nero

an

den

Ort

seines

früheren

frevelhaften

Tuns

bringen,

um

es

zu

vollen

den.

Er wird beschuldigt, die ganze Schöpfung beschädigt und großes

Leid für

die

Menschen gebracht

zu haben.

247-285:

Preis

der

Juden:

Wenn

das Land

der Perser

sich

vom

Krieg

zurückhält

1°49

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dann wird das himmlische

Geschlecht

der Juden in Frieden um die Stadt

Gottes herum wohnen. Ein ausgezeichneter Mann,

der Beste

der

He

bräer

der

die Hände

ausbreitete auf dem

Holz,

wird vom

Himmel

kom

men. Im judäischen Land werden keine unreinen

Heiden

mehr sein; die

Gerchten, die in kleiner Bedrängnis

Mühsal

ausgehalten haben, werden

Gutes

haben,

die

Bösen werden

sich verstecken. Vom Himmel wird

Feuer

fallen

und

die

Sterblichen

werden

erst wieder ernten können,

wenn

sie

den

Götzendienst verlassen. Im

Land der

Frommen

wird Milch

und

Honig fließen.

286-327:

Weherufe über kleinasiatische Städte bes.

Ephesus,

Smyrna Kyme.

328-332:

Gebet für

Judäa.

333-345: Weherufe über europäische Landstriche.

346-

3 60:

Sonne und Mond verlieren

ihren

Schein wenn Gott die Herrschaft

über

nimmt.

Die Menschen werden Gott erkennen, aber er hat kein Erbarmen

mit

denen die Götzen aus Stein

opfern.

Man muß

Gott

lieben

damit er

nicht in seinem

Zorn

das ganze Menschengeschlecht vernichtet.

36I-385: In der Endzeit wird ein Krieg die ganze Welt überziehen. Dann wird der

Muttermörder Nero) die ganze Erde niederwerfen und die Stadt

um

derentwillen er zugrundeging, einnehmen.

Feuer

wird vom

Himmel fal

len und alles vernichten. Nur noch ein weises Volk wird

in

Frieden leben.

386-396: Appell an die Römer, von sexuellen Lastern abzulassen. Das vestalische

Feuer ist

schon

erloschen.

397-433:

Rückblick

auf

die Zerstörung

der

Jerusalemer Tempels

in

dem

der

Schöpfergott

verehrt wurde. Vom Himmel aber kommt ein von

Gott

eingesetzter Herrscher, der

die

bösen Völker

vernichtet

und

die

Gottes

stadt

glänzender

als Sterne Mond und Sonne

macht

und einen bis an die

Wolken

reichenden

Tempel-)Turm erbaut. Jetzt gibt es keine sexuellen

Laster keinen Krieg und keinen Mord mehr.

434-446: Unheilsankündigung für Babyion: Die weltbeherrschende Riesenstadt

wird durch

ein Erdbeben

hingestreckt

werden als Strafe dafür daß sie

Geiseln

nach

Rom zurückgeschickt hatte.

447-483:

Weitere endzeitliche

Katastrophen: Das

Meer

wird

austrockenen Zy

pern wird von

Heuschrecken

verwüstet

werden.

Invasion

der

Pamphy

lier in Ägypten, Krieg mit den Makedonen. Einen großen Krieg in Klein

asien

wird

ein

römischer König beenden. Im

eisigen Winter

werden

Barbaren in

Kleinasien einfallen; die Menschen weden vor

Hunger

zu

Menschenfressern. Am Ende gehen Sonne und Mond nicht mehr auf;

den Guten jedoch

wird das

Licht

Gottes scheinen.

484-51°:

Ankündigung

der Bekehrung Ägyptens zum wahren Gott:

Isis

und

Sa

rapis werden verlassen sein.

In

Ägypten wird ein Tempel Gottes erbaut

werden, den

die Äthiopier

zerstören werden.

Damit lösen sie das

Endge

schehen

aus:

Gott

wird

alle

Bösen

und

Gesetzlosen

vernichten.

5 2 - 53

I

Die Vision des Kriegs

der

Sterne: Sonne

Mond, Morgenstern

und andere

Gestirne bekämpfen sich bis U ranos sie auf die Erde wirft. Sie setzen die

ganze

Erde

in Brand; sternlos

blieb

der

Himmel.

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  uchV

1-28:

uch VII

Ein Christushymnus.

1-6: Ankündigung der Zerstörung von Rhodos, Delos, Zypern und Sizilien.

7-15: Die

Sintflut.

Obwohl Phrygien zuerst

aus

der Flut auftauchen wird,

wird es Gott ablehnen.

Unheilsankündigung für Äthiopier,

Ägypten,

Loaaikeia.

Ankündigung eines

davidischen

Heilsbringers.

16-28:

29-39:

4°-63:

Unheilsankündigung

für

Perser, Kolophon, Thessalien, Korinth und Ty-

rus.

64-75: Weheruf über

Koilesyrien, das

seinen Gott

nicht

erkannte, der im

Jordan

den Geist empfing.

76-95: Opferanweisung: Statt Weihrauch

zu verbrennen oder einen Widder zu

schlachten,

soll

man eine

Taube

fliegen lassen

und Wasser in Feuer

gießen

und

ein

Gebet

sprechen. Die VV. 91a-95

sind

stark beschädigt).

96-II7:

Unheilsankündigung für Sardinien,

Mygadonia,

das keltische

Land,

Rom und Theben.

II8-132: Zerstörung der Welt und

der Menschen

durch Feuer.

133-138:

Das Auftreten

falscher

Propheten,

die fälschlich

behaupten,

Hebräer zu

seln.

139-149:

Das

Aufkommen

einer

neuen

Welt mit

paradiesischen

Zügen.

140-162:

Sündenbekenntnis der

Sibylle.

uch VIII

1-3: Die Sibylle zeigt die

Ursachen

des göttlichen Zorns auf,

der in der letzten

Zeit

über die ganze Welt

kommt.

4-16:

Die Abfolge der

Weltreiche seit

dem Turmbau zu

Babel. Aber die Müh

len Gottes mahlen

feines

Mehl, wenn

auch langsam;

daher

werden

Natur

und

Lebewesen

von Feuer zerstört werden.

17-36:

Warnung

vor Habgier, der Ursache aller Übel.

37-49: Unheilsankündigung für

das

götzendienerische

Rom.

5°-72:

Ankündigung

eines »grauhaarigen

Fürsten«

Hadrian),

der in

alle

Myste

rienkulte eingeweiht sein und

ein

Kind Antionous) zum Gott machen

wird. Dann

wird eine Zeit des Klagens

für

Rom

eintreten. Wenn ein alter

Mann über

Rom

herrschen wird Marcus Aurelius), wird

der

flüchtige

Muttermörder Nero) zurückkehren und Asien

großen

Reichtum geben.

73-1°9: Unheilsankündigung für Rom.

110-130: Schilderung

der

alles gleichmachenden Unterwelt und

besonders

der Be

strafung Roms.

131-138: Ein Hymnus

auf

den

15.

König Ägyptens in der 6. Generation der

latei

nischen

Könige,

d. h.

Hadrians.

139-15°:

Der

wiederkehrende

Nero

wird Rom vernichten, wenn Rom 948 Jahre

existiert

hat, entsprechend dem Zahlenwert

des griechisch geschriebenen

Q= 100; w 800; 11 =

4 ;

yt= 8 Namens.

1°51

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151 - 1 68: Unheils

ankündigungen für

Rom, Rhodos,

Theben,

Ägypten, Delos, Sa

mos und die Perser.

169-216: Dann

wird

ein

reiner Herrscher

das

Zepter über

die ganze

Erde für

im

m r

ergreifen, das die Toten auferwecken wird. In Rom wird

es

Unheil

geben; der einstige ruchlose Herrscher Nero redivivus?) wird den Senat

einberufen um

zu vernichten

.. ) Dann kommt die Herrschaft einer

Frau.

In

dieser

Zeit geht

das 10

Geschlecht

zum

Hades.

Schreckliche

Zeichen künden das

Ende.

Dann

kommt

die

Auferstehung der

Toten.

In

der neuen Zeit wird

die

Erde

gemeinsamer Besitz aller sein; Wein, Milch

und

Honig

werden

fließen ... in den zerstörten Schlußversen war

noch

vom Gericht Gottes

die Rede).

217-25°: Ein Gedicht

über die

Wiederkunft

Jesu

Christi zum Gericht

ein sog.

Akrostichon: Die ersten Buchstaben eines

jeden

Verses ergeben die

Worte: Jesus

Christus, Gottes Sohn,

Retter, Kreuz).

251 - 3 23:

Ein

christologisches

Gedicht. Der

von Mose Praefigurierte

wird nicht

in

Herrlichkeit, sondern als elender Mensch in die Welt

kommen;

Jung

frauengeburt, Taufe,

Wunder,

Passionsgeschichte, Predigt

im Hades,

Auferstehung

und

Erscheinung

des

Auferstandenen werden erwähnt.

324 -   6: Appell an die

Christen,

den Sohn

Gottes

zu lieben.

337-

  5

8: Schilderung der Schrecken der Endzeit.

359-428: Gott spricht

durch den

Mund

der

Sibylle über seine Schöpfertätigkeit

und

polemisiert gegen den

Götzendienst. Der Hinweis auf

die zwei

Wege,

zwischen denen der Mensch wählen kann,

leitet

zu Ermahnungen

zu

guten

Werken

über.

429-479: Preis

der Allmacht Gottes, der zusammen

mit

dem Logos den Menschen

schuf. Die Menschwerdung des Logos: Verkündigung an Maria, Geburt,

Anbetung

der Magier und Hirten.

480- 500: Christliche Lebensregeln;

Warnung

vor

der

Teilnahme

am heidnischen

Götterkult.

uch XI

1-5:

6-18:

4

2

-5°:

1°5

2

Die Sibylle kündigt Unheilsworte über die ganze Welt an.

Nach der

Sintflut lebte das

10.

Menschengeschlecht, das einen

schreck

lich hohen Turm baute, den Gottes Zorn zerstörte.

Die

Sprachen wurden

verwirrt, die Erde

unter

den

Menschen

aufgeteilt. Die Abfolge

der

Welt

reiche soll

nun

dargestellt werden.

Das

erste Weltreich ist Ägypten. Die Josephsgeschichte wird

angespro

chen, die Plagen und der Auszug aus Ägypten und die Gesetzgebung.

In der 12.

Dekade

wird das Weltreich

der Perser kommen. Die Juden

werden

von Hungersnot und Pestilenz heimgesucht werden.

Die Perser werden

von

den Medern unterjocht werden, die

große

Not

über

Perser, Assyrer,

Ägypter

usw. bringen.

Die

Meder

werden

dann

von

einem reichen Inder = Äthiopier)

unterjocht.

Ein indischer = äthiopischer) Fürst wird dem

Osten

viel Schlimmes an

tun

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80-103: Danach wird

ein

großer Mann

über die Assyrer herrschen, er wird die

Götzenbilder stürzen und den Tempel des großen Gottes bauen.

104-108: Ein

starkes wildes

Tier kommt mit dem

Kriegsgott und wird Persien be

kämpfen.

1°9 121: Italien wird die wunderbar groß gewordenen Zwillinge

Romulus und

Remus) hervorbringen,

die die Stadt

auf

den

sieben

Hügeln

erbauen.

De

ren Macht wird Ägypten verderben.

122-162:

Das

durch den trojanischen Krieg über Ilion kommende Unheil wird an

gesagt.

Die

Geschichte des Aeneas wird kurz

rekapituliert

und seinen

Nachkommen die Weltherrschaft angekündigt.

163-171: Ein weiser alter Mann Homer) wird diese Geschichte aufschreiben, wo

bei

er

sich

der Ausdrucksweise und

des Metrums

der

Sibylle bedienen

wird.

172-185: Gott wird unter

Griechen,

Assyrern, Arabern, Medern, Persern

usw. Tu

multe

auslösen.

Aber

ein Assyrer, ein

äthiopischer

Bastard,

wird

mit dem

Geist eines wilden Tieres plötzlich Unheil über Griechenland bringen.

186-194: Dann

wird

den Griechen Unheil

durch die Makedonier gebracht. Phi1

ipp

von

Makedonien wird Thrakien verheeren, die

Inseln

und das Fest

land

verheeren.

195 - 223:

Dessen

Sohn Alexander wird

sich als

Sohn

des Zeus oder Ammon ausge

ben. Er wird viele Städte verwüsten,

besonders

Babyion. Der

»Mann

wie

ein Blitzstrahl« wird ein schlimmes Joch

auf

Kleinasien legen. Aber

wenn er in

Ägypten eine

nach ihm benannte

Stadt

gründen wird, wird er

von

einem

Gefährten

verraten

und

sterben.

224 - 2 31: Die Diadochen, »Könige, die Völker verschlingen«, werden über die ein

zelnen

Stämme herrschen.

Dann wird ein großer

Führer

Antiochos

d. Gr.) ganz

Europa

angreifen,

aber er

wird vor

Erfüllung

seiner Pläne

sterben.

232-242: Dann wird Ägypten mit der

Hauptstadt

Alexandria wieder herrschen.

Es wird tiefer

Frieden

sein,

aber den Juden

drohen Hunger

und

Pest.

243 260: Nach 8 Herrschern wird ein weiblicher

Sproß,

eine

Menschenzerstöre

rin und Verräterin ihres eigenen Reiches, kommen Kleopatra). Es wird

Kriege, Schlachten

und

Menschengemetzel

geben.

26I-276: Hinweis auf

C

Julius Caesar, den letzten Vertreter der wechselnden rö

mischen Herrscher; nach seinemTod im Krieg

wird

ein

Fürst König sein.

277-297:

Dieser König Roms Octavian-Augustus) wird

als schrecklicher Ares

Ägypten mit Krieg überziehen; die Herrscherin Ägyptens wird ihn hei

raten

und

ihm ihr Land

als Mitgift

übergeben. Der

Schluß

mit dem

Hin

weis auf

ihren Tod

ist

stark

verderbt).

398-314: Dann wird das früher so wohlhabende Ägypten in schändlicher Knecht

schaft leben.

Das ist

die Strafe

Gottes

dafür, daß

Ägypten

dem

frommen

Volk sc.

der

Juden)

so viel Böses angetan hat.

3I5-324: Die Sibylle betont ihre

Inspiration

und bittet erschöpft um eine erhol

same Pause.

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  uch XII

68-77:

99-

II6

:

143-I46:

1°54

Die Vorgeschichte der lateinischen

Herrschaft.

Augustlls, der hervorragende

Fürst

und Kriegsheld,

wird

den Völkern

Gesetze geben und von keinem anderen

Herrscher übertroffen

werden.

30-34: Das Wort des Höchsten wird Fleisch ähnlich den Sterblichen

tragend kommen; mit

ihm wird

sich die Macht

Roms

vermehren).

Tiberius,

ein mächtiger

Krieger,

wird Meder und

Parther

vernichten;

auch Ägypter, Assyrer und Germanen wird

er

bekriegen und wird im

Krieg fallen.

An

Gaius Caligula

wird

seine

Goldgier

und sein

Zutrauen

zur Wahrsa-

gerei hervorgehoben. Er wird viel Gesetzloses begehen. Eine Hungers

not wird Kampanier, Thrakier, Makedonier und Italien packen. Er wird

eine Jungfrau betrügerisch zugrunderichten, daher werden

ihn

seine

Mitbürger

betrügerisch

behanden; als

Mächtiger

wird

er

durch die Hand

Mächtiger

umkommen.

Claudius

wird

Saurornaten,

Thrakier

und

Triballer bekriegen.

Eine

Son

nenfinsternis

wird

ein schreckliches Zeichen sein; es

wird

Steine vom

Himmel regnen.

Nero wird als schrecklicher, furchterregender Mann, als schreckliche

Schlange beschrieben, der sogar

Hand

an seine eigene Familie legen wird.

Er wird

für

die

Italiener

verderblich sein, weil

er

sich selbst

Gott

gleich

macht, Er wird Wettkämpfe einrichten und selbst als Sänger

und

Kithara

spieler auftreten. Später

wird er

fliehen

und

schrecklich zugrundegehen.

Danach werden drei Männer

herrschen

Galba, Otho, Vitellius), die alle

im

Krieg

zugrundegehen.

Vespasian

wird

als»Vernichter der Frommen« eingeführt. Er wird Phö

nizien

und

Syrien

zugrunderichten;

das Schwert wird auch gegen das

Land

von Solyma

= Jerusalem) kommen. Die Sklaverei der Assyrer ist

Folge des göttlichen Zorns über ihren Götzendienst. Am Ende seines

Lebens wird der »edle,

hochgemute

König«

durch

das

Heer

fallen.

Danach

werden

zwei Fürsten

herrschen,

die das Andenken ihres Vaters

lieben.

Der

eine ist Titus, ein edler Herrscher. Er wird durch List

inmit

ten seiners Heeres getötet werden.

Domitian,

ein mächtiger Kriegsherr,

wird von

allen Menschen in der

Welt geliebt werden.

Unter

seiner Herrschaft wird s eine weltweite Un

terbrechung des Krieges geben.

Denn

der himmlische Sabaoth, der un

vergängliche

Gott, der im Himmel wohnt, wird

ihm

Ruhm

verleihen.

Am Ende seines Lebens wird er von einem Gefährten im Palast erschla-

gen werden.

Nerva

wird

viele Bürger

Roms hinrichten

lassen,

aber

nur kurz herr

schen und selbst ermordet werden.

Unter Trajan werden Thraker,

Germannen und

Iberer zu leiden haben.

Auch über

Juden wird großes Übel

kommen,

danach über Phönizien

und Assyrer. Erdbeben, Hungersnöte und Schneestürme werden ange-

kündigt. Der König wird in

fremder

Erde bestattet werden.

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17

6

-

186

:

187-

20

5:

206-

22

3:

224-

2

35:

23

8

-

2

44:

245-

2

49:

5

6

-

268

:

Hadrian, »ein Ares

mit

vier Silben« wird die ganze Welt bereisen und

überall

Tempel

dedizieren.

Er wird in alle Mysterienkulte eingeweiht

werden. Während

seiner Herrschaft

wird Friede

sein.

Er

wird Sänger

und gerechter Gesetzgeber sein.

Antoninus Pius und Lucius Verus

werden

kurz apostrophiert.

Mark

Aurel wird als guter

und

großer König vorgestellt. Er wird

Rom

mit Bauten

schmücken.

Er

wird

Germanien

verwüsten.

Der

himmlische

Gott wird ihn immer

erhören;

auf sein Gebethin wird es

regnen.

Sein Sohn

Commodus

wird den Herakles nachahmen

und seinen

Ruhm

in

Wettkämpfen,

Pferderennen

und

Jagden

suchen.

Nach

einem

schreck

lichen Prodigium in

Rom

wird es Kriege geben. Er wird in inzestuösen

Verhältnissen

leben.

Über die

Wirren nach dem Tode

des

Commodus.

Pertinax, der 20. König, wird wegen seines vielen

Blutvergießens gerügt.

Sein Nachfolger Didius

Iulianus) wird

viele Menschen vernichten und

mit

der

Kriegsrüstung angetan

fallen.

Pescennius Niger wird ebenfalls aus dem

Osten

kommen, aber schnell in

Assyrien den Tod finden.

Septimius Severus, aus dem Westen

stammend,

wird um

der

Macht wil

len

viele Kriege führen. Er wird als

»schreckliche

Schlange«, voll Hab

sucht, beschrieben. Er wird gegen edle Männer wüten.

Ausführungen über

Caracalla und Elagabal fehlen). Um den von Elaga

bai adoptierten Alexander Severus wird es

Tumulte

geben;

Elagabal

muß

zur Armee fliehen und wird plötzlich im

Krieg

umkommen. Im zerstör

ten

Schluß

eil

wird von einem

Aufstand des Perserkönigs, von Erdbeben

in

Phrygien und

vom Tod

des

Alexander

Severus gehandelt.

Die erschöpfte Sibylle bittet Gott um eine Ruhepause.

uch XIII

1-6:

7-

 2

:

13-

20

:

5

0

-

8

:

8 -88:

Der

himmlische Gott zwingt die Sibylle wieder zu prophezeien.

Der

am Anfang lückenhaft

überlieferte

Text spricht

vom

Tod mehrerer

Fürsten;

danach folgen

Ankündigungen

von Kriegen, Hungersnöten,

Erdbeben.

Es wird

einen

Aufstand der Perser, Inder, Armenier und Araber geben,

denen

ein

römischer

König, ein

jugendlicher

Ares,

entgegentreten

wird

Gordianus III.). Er

wird,

verraten von einem Gefährten, fallen.

Ein Krieger aus Syrien

wird

zur

Herrschaft kommen Julius Verus Phi

lippus) und

zusammen

mit seinem

Sohn die ganze Erde verwüsten. Nach

kurzer Kriegspause werden

wieder

Krieger kommen. Auch die Perser

werden Krieg führen, aber

nicht

siegen.

Unheils ankündigungen

über verschiedene

Städte und Völker

Alexand

rien,

Assyrer, Antiochien, Bostra

u. a.).

Dann

wird ein kriegs

kundiger

Mann über das mächtige, blühende Rom

herrschen Decius). Er wird viele vernichten,

auch

alle Freunde

und

Ge

folgsleute.

1°55

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89-102:

Das Auftreten des Abenteurers Kyriades/Mareades, der mit

einer frem

den Macht verbündet ist.

Er wird zum Euphrat

fliehen;

dann

werden

Decius und sein Sohn fallen.

I03 II8: Unter der Herrschaft des Trebonianus Gallus werden mehrere Völker

gegen

Rom

anstürmen;

es

wird Hungersnot

und Pestilenz geben; man

cherlei Aufstände,

besonders

der Syrer und Perser, werden viele Römer

töten.

119-

I

30:

Für Syrien

wird

große

Not

kommen,

denn

der Flüchtling aus

Rom Ky

riades/Mareades) wird mit Zehntausenden wieder über den Euphrat

kommen. Antiochien, Hierapolis, Beroea

und

Chalcis

wird

es schlimm

ergehen.

131-146:

Weitere Unheilsankündigungen für Städte und Landschaften. Gallus

wird von

seinem außerehelichen Sohn ermordet

werden, der

selbst kurz

darauf

zugrundegehen wird.

147-171: Die Welt wird wieder durch Pestilenz und Krieg in Unordnung geraten.

Die

Perser werden die

Römer

in die

Flucht

schlagen. Als

Retter kommt

ein

Mann

aus

der Sonnenstadt Palmyra

Septimius

Odenathus); er wird

über die Römer herrschen, aber die

Perser

werden kraftlos sein.

172-173:

Die

Sibylle bittet um eine

Ruhepause.

Buch XIV

I I I

18-20:

21-26:

Gegen

die Machtgier der Könige, die Gott

verhaßt

ist.

Ankündigung eines »Vernichters der Stiere«; eine Tierallegorie wie XIII

5

8

-

16

9.

Ein

Herrscher mit vier Silben wird

angekündigt,

den Ares bald

vernich

ten

wird.

Danach werden zwei Fürsten

herrschen,

die mit dem Buchstaben M be

ginnen. Frieden, Recht und Gerechtigkeit

wird es

unter ihnen geben. Sie

werden

von

habgierigen

Männern

frevlerisch getötet

werden.

Danach

wird

ein schrecklicher junger

Krieger

herrschen, der frevlerisch

das Volk

Roms

an ein Heer ausliefert.

Rom wird in

Asche liegen;

der

un

sterbliche Gott

wird

Blitz

und

Donner

vom

Himmel senden.

Dann wer

den die Kinder Roms diesen schamlosen

Herren

töten; er wird

nicht

von

Staub bedeckt daliegen, sondern ein Spielzeug für Hunde, Vögel

und

Wölfe

sein.

Nach ihm wird ein berühmter Mann mit dem Anfangsbuchstaben M re

gieren,

der

Parther

und Germanen

schlägt

Mark

Aurel?).

Rom wird

wieder sein, was

es

war.

Wenn

ein großer

Wolf

nach Rom kommt, wird

ein

Fürst aus dem Westen

im Krieg sterben.

Danach

wird

ein hochgemuter Ares aus

Assyrien mit

dem Anfangsbuch

staben

A

über

die mächtigen

Römer

herrschen.

Nach

ihm werden drei

Männer

herrschen, ihre

Anfangsbuchstaben wer

den

A, L

und

T sein. Sie

werden

die Statuen

in

den Tempeln einschmel

zen, um das

Gold

den Heeren zu geben. Sie werden auch Parther, Meder,

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85-

86

:

86-93:

126-

 

3

6

:

Massageten

und

Perser

plündern.

Wenn der Vater stirbt, werden die bei-

den Söhne um die

Herrschaft

streiten.

Der

Prinz mit dem Anfangsbuchstaben G wird nur kurz herrschen.

Ein hochgemuter, alter Mann mit dem Anfangsbuchstaben D wird gut

über die mächtigen Römer herrschen.

Für

Phönizien

wird

es

Krieg geben,

wenn

die

Perser kommen.

Sidon,

Tripolis und Beryton werden fallen.

Krieg um Laodikeia.

Die Tyrer werden eine schlechte

Ernte

einfahren, wenn eine Sonnenfin-

sternis und

Blutstropfen vom Himmel

gekommen sind.

Dann wird

ein

König, verraten von seinen Gefährten, sterben, und viele schamlose

Füh

rer

werden

einander im Streit töten.

Ein

Fürst,

der auf große Heere vertraut Anfangsbuchstabe: E), den alle

Sterblichen lieben, wird edle Taten vollbringen. Eine Stadt in Kilikien

wird

vernichtet werden, in der

Propontis

und

in

Phrygien wird

es

Erdbe

ben

geben.

Der König wird

an einer

verzehrenden

Krankheit sterben.

Danach werden zwei fürstliche Könige

herrschen

Anfangsbuchstaben

T und G). Er wird viele vernichten, auch Senatoren. Es

wird

Prodigien

geben Schneeschauer, Hagel). Beide

werden im

Krieg fallen.

Danach wird ein

König

herrschen, der das ganze Heer um sich sammelt.

Es wird Hungersnot

und

Krieg geben. Er

wird

verraten im Krieg fallen.

Ihm folgt ein König

mit

dem

Anfangsbuchstaben

T, der gegen Armenier,

Parther, Assyrer und

Perser

kämpfen

wird.

Er wird Rom mit Gold, Sil-

ber

und

Elfenbein schmücken.

Auf

einer riesigen Insel

erwartet ihn

ein

hartes Schicksel und ein unseliger Tod.

Ein

Mann griechischer Abstammung, einem wilden Tier gleich, wird 30

Jahre

herrschen. Es wird einen Aufstand der Skythen und einen schreck-

lichen Krieg am maiotischen See geben.

Wenn

der König die Skythen

vernichtet hat,

stirbt

er

Dann

wird ein furchtbarer Mann Anfangsbuchstabe D) herrschen, den

die

Armenier

und Perser im Krieg fürchten

werden.

Es wird Kriege ge-

ben; ein Prodigium

am Himmel

wird Krieg anzeigen,

der König

wird

durch

das Militär

getötet werden.

Nach

ihm wird ein Kleinasiat herrschen Anfangsbuchstabe

N),

der so

gar Rom bekriegt. Nach seinem Tod wird Rom verlassen sein.

Dann wird

ein schrecklicher

und furchterregender

Mann aus dem riesi-

gen Ägypten herrschen und Parther, Meder, Germanen

...

und Perser

vernichten.

In der Herrschaftszeit eines glänzenden Mannes

wird

ein mächtiges Zei-

chen

erscheinen:

Am

Himmel

werden Kronen

wie

leuchtende

Sterne

aufgehen. Er wird die

Herrschaft

seinem Sohn Anfangsbuchstabe A)

hinterlassen.

Wenn dieses Mannes

Sohn im

Lande

Roms

regieren wird, wird leiblicher

Friede

auf der

ganzen Welt herrschen. Die

Lateiner

werden diesen König

lieben wegen der Ehre seines Vaters.

1°57

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195 2°7:

Danach

werden sich mächtige Kriegsleute gegenseitig bekämpfen und

viel Schlimmes in der ganzen Welt vollbringen, bis der dritte Dionysos

aus Ägypten kommt. Aber wenn ein

mörderischer

Löwe

und

eine mör

derische

Löwin

das königliche Purpurgewand zerreißen werden

...

folgt ein stark verderbter Vers). Da

wird

ein reiner Fürst sie

Hunden

und Vögeln zum Fraß vorwerfen.

208 214:

Weheruf

über

das

vom Feuer

zerstörte Rom.

Ein

König,

der berühmt

ist

für

Gold Silber

und

Elfenbein, wird es aber

wieder

aufbauen.

Dann

wird

es wieder wie vorher ein Licht für alle sein.

215 - 2 9: Ein Weheruf über Kekropier, Kadmäer,

Lakonier

und andere griechische

Landstriche und Orte.

220 223: Wenn

Gott

den Sterblichen ein großes Zeichen gibt, nämlich finstere

Nacht zur Tageszeit, dann wird ein

König

nicht dem Bogen seines Bru

ders

entkommen.

224-243:

Dann wird

ein

Mann

königlicher Abstammung aus Ägypten herrschen

Anfangsbuchstabe P), jünger, aber viel besser als sein Bruder.

Dann wird

die ganze Welt

den Zorn

des unsterblichen

Gottes

verspüren: Hunger

Pestilenz, Erbeben Steinregen u.

a Dann

wird der König

durch

seine ei

genen

Leute

fallen.

244-246:

Dann

werden die Lateiner wieder

Männer auf ihre

Schultern heben, die

die königliche Herrschaft lieben.

247 260: Dann werden drei Männer herrschen, zwei mit dem Anfangsbuchstaben

A,

der dritte wird den Namen

»Neikos«

=

»Streit« tragen. Sie werden

Rom und

die ganze Welt lieben, aber keinen

Erfolg

haben.

Denn

Gott

war der Welt nicht gnädig

und

wird nicht freundlich zu den Menschen

sein, weil sie viel Böses taten.

Daher

wird es wieder Kriege geben. Rom

wird zerstört

werden.

261-271:

In

diesem stark verderbten Text wird das Gericht Gottes angekündigt.

272-283: Wenn »er« viele Orakel gesammelt hat,

wird

er sie

in

den Häusern Roms

sammeln lassen.

In

jenen Tagen wird die Stadt elend sein, daraufhin

wird

sie

wieder in

nicht geringem Maß wohlhabend sein. Es wird Ruhe geben,

wenn das Herrschende vernichtet ist.

Dann

wird das Geschlecht der La

teiner als letztes herrschen. Kinder und Kindeskinder werden ohne

Er

schütterung

leben,

denn Gott

selbst

wird

Herr sein.

284-

3 I Eroberung Ägyptens durch die Perser; Untergang Alexandriens.

312-316: Eine Armee aus Sizilien

erobert

Ägypten zurück.

317 35°:

Wenn alle das Blut des fleischfressenden

Löwen

Rom?) sehen,

wird

die

mörderische Löwin = Araber?) auf den König springen

und

ihm das

Szepter entreißen. Kriegs - und Friedenszeiten werden abwechseln. Die

Juden

werden tapfere Krieger töten,

um

Rache

für

Vaterland

und Eltern

zu nehmen. hschr.: die Invasoren werden die

Juden

töten; aber V.347

sagt einen Sieg

über

die

Araber

voraus).

35

1-3

6

I: Es wird kein trügerisches Gold

oder

Silber

mehr

geben noch Landbesitz

noch mühselige Sklaverei, sondern eine Freundschaft

und

eine Lebens

weise für ein frohes Volk; alles wird Gemeinbesitz sein

und

ein gleiches

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Lebenslicht für alle. Auf

Erden wird

die Schlechtigkeit ins tiefe

Meer

versinken. Dann wird die Ernte der sterblichen Menschen nahe sein. Ein

starker

Zwang

liegt darauf daß dies vollendet wird. Und

dann

wird ein

reines Volk das

Szepter der

ganzen Welt ergreifen in

Ewigkeit

zusammen

mit ihren Eltern.

nalyse der einzelnen Bücher

Schon

der

geraffte

Überblick über den Inhalt der Oracula

Sibyllina läßt erkennen

daß es sich um Sammelgut handelt. Die Fiktion die Sibylle wolle die Menschheits

geschichte von der Schöpfung bis

zum

Weltgericht vorhersagen wird

zwar in Buch

IIII

durchgehalten aber schon B. III greift wieder auf die Urgeschichte vom

Turm

bau

zu

Babel zurück; auch B. IV schildert wiederum die Abfolge der Weltreiche

und die BB:

XI-XIV

durcheilen abermals die Menschheitsgeschichte von

der

Sint

flut bis

zum

Weltende.

Aber

auch innerhalb

der

einzelnen

Bücher

finden sich

Wiederholungen

und Pas

sagen die

ohne

erkennbare Zusammenhänge aufeinander folgen.

Die

Vielzahl sol

cher

Beobachtungen

legt es nahe den Textbestand literarkritisch aufzudröseln. Die

Kriterien dafür

hat J J Collins zusammengestellt:

1 . Aufgrund von historischen Anspielungen lassen sich einzelne Passagen datie

ren.

5

Eine teilweise erhebliche

Einschränkung für

die

Anwendbarkeit

dieses

Kriteriums

bedeutet freilich die apokalyt ischer

Manier

entsprechende Verschlüs

selung

der

Texte.

16

2. Wird

ein Textstück in einer

anderen

Quelle einer bestimmten Sibylle zugeschrie

ben oder

paßt der

Inhalt

eines Textstückes

zur

Beschreibung einer

bestimmten

Sibylle

dann

handelt es sich möglicherweise

um

entlehntes

Gut.

3

Beziehen sich die Orakel einer Passage häufig auf

Orte

eines bestimmten geogra

phischen Bereichs

der

in

anderen

Passagen selten

oder

nie

erwähnt

wird

dann

kann

es sich

um Orakel anderer Herkunft

handeln.

Klassische Philologen wie A. Rzach und J Geffcken haben gelegentlich auch

sprachlich-stilistische

und

metrische

Unterschiede zur

relativen

Datierung herange

zogen; das bleibt

aber

u. E.

ganz

unsicher weil Sprache

und

Metrik

aller

Bücher

Mängel aufweisen

und

weil die extrem schlechte Handschriftenüberlieferung zu

sätzlich derartige Mängel geschaffen haben kann.

uch III

Nach allgemeiner und gut begründeter Auffassung ist B.

Irr

das älteste Stück

der

Sammlung. Ebenso

gut begründet

ist die Auffassung daß die VV

-92 ursprünglich

nicht

zum B. III gehörten. Nach Randnotizen in Handschriften

der

Klassen I>

und

lJ1

sollen diese Verse

noch zum

B. rr gehören;

augerdem

sind sie nicht einheitlich

und

erweisen sich z

T

als viel

jünger

als das übrige Material.

r

5

J J Collins The Sibylline Orades

24·

r6. ibid.

S I4I

A.

18.

1°59

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VV.

1-7

eignen sich kaum als

Anfang

eines Buches, sondern

eher

als Überleitung

(vgl. VV.

295-300; 489-491;

698-701 .

VV. 8-45 befassen sich mit den

in den

Sibyllinen,

aber

auch sonst in der helleni

stisch-jüdischen

Literatur grundlegenden Themen

des

Monotheismus und der Pole

mik gegen

Götzendienst. In den pseudo-orphischen Fragmenten

 7

und bei PhiIon

von Alexandrien18

finden

sich Parallelen. Die von

eh.

Alexandre

u. a.

vermutete

christliche

Herkunft

ist unwahrscheinlich. 9

Hinweise auf

die

Entstehungszeit

gibt

es nicht.

VV. 46-62 weisen

in

die Zeit

nach

der Schlacht bei

Aktium

(31 v.

ehr. ,

wenn man

V.

52

als Hinweis auf das zweite Triumvirat verstehen darf. 2 0

VV.

63-74

handelt

vom

Auftreten eines Gegenmessias (Beliar), der von den »Seba

stenern« kommen soll. Die sprachlich naheliegendste

Deutung

bezieht sich

auf

die

Herkunft Beliars aus Samaria, das 25 v. ehr. in Sebaste umbenannt wurde. Damit

wäre ein

terminus

post

quem

gegeben.

2

Daraus muß

keineswegs die

Identifikation

mit Simon Magus

folgen,

der nach Apg 8,9

in Samaria

beheimatet

gewesen sein

sol1,22 da der Konflikt zwischen Juden und Samaritanern ein ständiges Problem

war.

  3

Eine zweite,

philologisch nicht

abgesicherte Hypothese

versteht

die »Seba

stener« als Augusti, d. h.

der Antichrist

kommt aus

dem

römischen Kaiserhaus.

24

In

diesem Fall

wäre

es naheliegehd, diese Stelle

mit

der in den Sibyllinen öfters anzu

treffenden Nero-Legende zu verbinden.

25

In

jedem Fall wird die Passage im 1

nachchristlichen Jahrhundert

anzusiedeln

sein.

26

VV. 75-92 künden die Endereignisse

für

die

Zeit

an, in der die Welt von einer

Frau

V. 75)

bzw. einer

Witwe V. 77) beherrscht wird. Darin

eine

Personifikation

Roms

17.

Vgl. Euseb, praep.

ev. 13, 12,

5; Denis,

Fragmenta

164-167.

18. Vgl. Collins, The Sibylline Orades, 64.

19.

Vgl.

Ch.

Alexandre, II,

4°9-415;

GeHcken, Komposition,

16;

W. Bousset,

RE, 243.

Doch ist das Argument GeHckens, das

Prooemium

sei christlich, »weil es sich vielfach mit

christlicher

Apologetik

deckt«, nicht zwingend; die altkirchliche

Apologetik

hat

oft an

die jü

dische angeknüpft

Für

jüdischen

Ursprung:

V.

Nikiprowetzky,

der

allerdings die Einheitlich

keit des ganzen

B. III

vertritt; J. J. Collins,

360.

20.

Vgl. Collins, The Sibylline Orades, 65

f. Andere Möglichkeiten

s. die Anm. z. St.

2r. So

A.Jülicher, ThLZ

1896, 379;

GeHcken,

Komposition, 15;

Kurfess,

288;

Schürer, Hi

story,

640.

22. So die

in

der

vorigen Anm. Genannten.

23.

J. Jeremias, Jerusalem zur

Zeit

Jesu, Göttingen

3

19

62,

387-394. V.

Nikiprowetzky

möchte sogar eine traditionelle Antichrist-Erwartung aus Samaria nachweisen, kann aber

nicht

viel Material bringen (5.

138

H.).

24-

So schon Friedlieb, XXVI; W Bousset, Antichris t, 96;

Lanchester

z. St.; J.J. Collins,

The Sibvlline

Orades, 86 f.

25.

Dazu

GeHcken, Studien; Collins,

The

Sibylline Oracles, 82-87; Kreitzer.

26.

Die Spätdatierung

durch

Bousset,

TRE, 274f., hängt mit

seiner phantasievollen Re

konstruktion der

Redaktionsgeschichte

der

Sibyllinen

zusammen,

die nirgends positiv aufge

nommen

wurde.

1060

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zu

sehen/

7

ist

ebenso

wenig

passend

wie

die Annahme, diese

verwitwete

Frau re

präsentiere das Neue Jerusalem.

28

So bleibt die

auf

Friedlieb zurückgehende und

von J J Collins umfassend begründete

Annahme,

es handle sich um Kleopatra, die

beste.

29

Die

Aussage,

Kleopatra werde

gewissermaßen als Antimessias die Welt

herrschaft innehaben, ist dann

nicht zu

hoch gegriffen, wenn man die

Indizien dafür

beachtet,

daß Kleopatra

sich

mit

Isis gleichgesetzt

hat. Außerdem darf

vielleicht

daran gedacht werden, daß Kleopatra von

Caesar und besonders

von Mark Anton

mehrfach römische Gebiete

übertragen

bekam,3° so daß sie - aus ägyptischer Sicht

auf

dem

Weg

zur

Weltherrschaft war.

Terminus post

quem

ist

also

auch für

dieses

Orakel

Aktium.

VV.

93-96 sind

ein Fragment

unbestimmbarer Herkunft.

VV. 97-161 bietet gewissermaßen die Vorgeschichte

für

den dunklen Ablauf der

Weltgeschichte:

Die

Weltreiche

entstehen

aus

dem

göttlichen

Strafhandeln an

der

vermessenen Menschheit, und

schon

der Urkönig Kronos

wird

von

den

Titanen im

Kampf gefällt.

Geffcken

und

Bousset

wollen

gleichzeitig,

aber unabhängig voneinander

die

Turmbau-Episode

als Fragment einer älteren babylonischen Sibylle erkennenY

Doch V Nikiprowetzky hat

gezeigt, daß

ein

Umweg

über Babyion unnötig

ist;

der

Text kann ganz im alttestamentlich-frühjüdischen

Horizont verstanden werden.

32

Die

euhemeristische Auslegung der Geschichte von Kronos

und

den

Titanen

stellt

eine Besonderheit in den Sibyllinen dar; eine vergleichbare »Entmythisierung« fin

det

sich

sonst

nicht.

Der

Versuch, Jüdisches

und

Griechisches

zu

verbinden,

ist aller

dings

für

die Sibyllinen nicht einmalig, wie

Y

Amir

in

einer feinsinnigen

Untersu

chung

der Passage III

520-572

gezeigt hat.

33

Man

könnte

Vergleichbares auch in

Philos Schrift de opificio

mundi

sehen,

in der

die Schöpfungsgeschichte

und

Platos

Timaios zusammengeschaut werden. Anhaltspunkte für die Datierung

gibt

es nicht;

aber die heute nicht mehr bestrittene Zusammengehörigkeit dieses Stückes mit

dem

Hauptkorpus

des B. III

läßt

eine Datierung

in

die Mitte des 2.Jh. v Chr.

wahrschein

lich erscheinen.

VV.

162-195

stellen

nochmals

die

Abfolge

der

Weltreiche dar, die in

der

Schilderung

des goldgierigen und lasterhaften Rom gipfelt. Die

Wende

wird für die Regierungs

zeit des

7

ägyptischen Königs griechischer Herkunft erwartet. Ähnliches sagen

auch vv 193 und 608.

Damit

kommt

man

entweder

in

die Zeit des Ptolemaios VI.

27. So schon Ch. Alexandre, H, 517; A. Rzach, pw, I2 3 I ; Lanchester, 371 u.

a

28. So V Nikiprowetzky, 149.

29. VgL Friedlieb, X,'{XVI;

H.

Jeanmaire,

La

Sibylle, 210; Ders.,

Le

regne, 297ff.; J J Col

lins, The Sibylline Orades,

66-70

JO. VgL rh. Schrape ,

Das

Reich

der

Kleopatra, Trierer historische Forschungen 34, Mainz

199

6

.

3

I

VgL J Geffcken, Die babylonische Sibylle;

W

Bousset, ZNW 2

}2

VgL V Nikiprowetzky,

7-36;

s auch die Anm.

zum

Text.

33.

Y

Amir, Homer und BibeL

1061

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Philometor 180-164 und 163-145 v. Chr.

oder

des Ptolemaios

VIII.

Euergetes

170-164

Mitregent,

164-163 und I44-II7

Alleinherrscher .

Der

Versuch

V Niki

prowetzkys, hier Kleopatra VII. apostrophiert

zu

sehen, ist abwegig.

34

Das

Orakel

kann

während

der

Herrschaft des 6. Königs,

aber auch noch

in der

Frühzeit

des 7.

Königs entstanden sein. Das starke

Hervortreten der

Römer läßt aber frühestens an

die

Zeit

nach

dem

Eingreifen der

Römer

in Ägypten denken; angesichts der

guten

Stellung

der Juden unter Philometor

ist

Collins Ansatz

in der

Zeit zwischen 163-

145

v.

Chr.

sehr

einleuchtend.

VV. 196-294 beginnt

mit

begründeten Unheils ankündigungen für die Titanen und

die Griechen.

Hauptsächlich aber geht

es

um

die

frommen

Menschen, die um

den

Tempel Salomos wohnen. Unheil wird sie treffen, weil sie dem heiligen Gesetz des

unsterblichen

Gottes nicht

gehorchten. Sie

werden

ins Exil geführt werden.

Aber

wenn

sie

dem

Gesetz Gottes treu bleiben,

wird Gott

einen

König

senden,

der jeder

mann

richten wird. Dann

wird der

»königliche Stamm« wieder herrschen

und

einen

neuen

Tempel

mit

persischer

Unterstützung

bauen. Hier

wird offenbar

auf das ba

bylonische

Exil

und den Neuanfang nach dem

K

yros-Edikt

angespielt.

Die Ge

richtsansage V 287 geht allerdings

darüber

hinaus; das seinerzeitige Geschehen wird

transparent für die Endzeit .

35

Indizien

für

die

Datierung

fehlen.

VV.

295 349

stellen eine lockere Sammlung von Unheilsankündigungen dar. Ihre

jüdische

Herkunft

wird durch mancherlei

Indizien

gesichert, z. B. durch die Be

gründung der

Strafe

für

Babyion

mit der

Tempelzerstörung V. 302 , die

Erwähnung

von

Gog und

Magog

V.

319 ,

ihre Verbindung

mit dem Korpus

der

Sibyllinen

durch die Erwähnung des 7. ägyptischen Königs

V.

318 .

VV 350-380 kündigen

Rom

die Unterwerfung

unter

das ausgebeutete Kleinasien

an. Der

Ost-

West-Gegensatz findet sich öfter in den Sibyllinen und in der Apoka

lyptik

der Umwelt.

36

Umstritten ist allerdings

der

zeitgeschichtliche Bezug. SeitJ.

Geffcken

wird

das

Orakel

in

den mithridatischen

Krieg datiert;37

A.

Peretti

und

jetzt

auch J.J. Collins gehen dagegen in die

Zeit

Kleopatras hinab. Für beide Situa

tionen könnte

das

Orakel

passen; die »Herrin«

von

V 359

wäre

im ersten Fall die

Personifikation

Kleinasiens, im

zweiten

die

mit

Zügen der

Isis ausgestattete

Kleopa

tra.

Die

Entscheidung fällt nicht leicht. Für die zweite

Deutung

spricht, daß die

an-

34.

Kleopatra war

kein König, sondern eine Königin, sie

war nicht der

7. griechische

König

und

trug in

der Antike

nie die Ordnungszahl 7. Das hat].]. Collins, The Provenance, 3 f. klar

gestellt.

35. Vgl. J.J. Collins, The Sibylline

Oracles,

36. »This ... follows the historical

account

of

the restoration after

the

babylonian exile and is not eschatological. However, it brings

aperiod

of

history to a definitive end.

The

pattern

of

events is very similar to what recurs at the end of

the

final period of history.«

36. V gl. E. Kocsis, Ost-West-Gegensatz;

H. Kippenberg, Dann wird der Orient

herrschen.

37. ].

Geffcken,

Komposition,

8

f.;

W. Bousset,

TRE, 271;

Lanchester, 372.

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gekündigte Zeit der Versöhnung eher zur Programmatik Kleopatras als der des Mi

thridates gehört

haben

dürfte.3

8

Vv. 381-4°°

beginnt mit einem

Orakel über

die

Eroberung

Babyions

durch

Alex

ander d. Gr.

VV. 381-387), das - ohne wirklich zwingende Gründe- auf eine heid

nische Sibylle

zurückgeführt

wurde.

39

VV. 388-385

sind auf

Antiochus Epipha

nes,4

 

aber auch auf Alexander d.

GrY

gedeutet worden,

wobei

dann

der

nach

Dan

7 gebildete

Nachtrag

VV. 398 400 schwer einzuordnen. ist. Hier gibt

es

wenig Si

cherheit.

42

vv. 4°1-488

stellen eine

bunte

Sammlung

von

Unheils ankündigungen dar, die all

gemein auf eine erythräische Sibylle

zurückgeführt

werden.

43

Für

die Datierung

können

VV. 464-469 in

Anschlag gebracht werden; sie verweisen

auf

den römischen

Bürgerkrieg.

44

Vv. 489-573

sind eine Sammlung

von Orakeln

gegen mehrere Völker, die

in

eine

Mahnrede an die Griechen, sich

vom

Götzendienst abzuwenden, münden. Vielfache

alttestamentliche Anspielungen machen jüdische

Herkunft

der

Passage sicher.

  5

vv. 574-808 beginnt

mit

einem Preis derfrommenJuden, die

im

Gegensatz

zu

den

Heiden

dem

Gesetz des höchsten Gottes folgen.

Daher

wird

Gott

über

die Men

schen viel Unheil bringen. In

der

Regierungszeit des

noch

jungen 7. Königs griechi

scher Abstammung

wird

ein König aus Kleinasien das ägyptische Reich verheeren;

das

wird zu

einer Massenkonversion

zu Gott, dem

unsterblichen König, führen, der

daraufhin paradiesische Zustände auf

Erden

schenken wird.

Auf

einen

Bußruf

folgt

dann die

Ankündigung

endzeitlicher Schrecknisse

und

darauf die Verheißung,

Gott

werde »einen König

von

der

Sonne her« senden,

der über

die ganze

Erde hin

den

schrecklichen Krieg beendet (VV

652-656).

Während man in

der Regel diesen Ret

terkönig als einen

Herrscher

(oder Messias) »aus

dem

Osten« auffaßt, insistiert

demgegenüber J.J. Collins

zu

Recht auf dem Sachverhalt, daß hier

nicht

»vom Auf

gang

der

Sonne« o. Ä. steht,

und

faßt die Wendung

i.

S. »vom Sonnengott«,

womit

die pharaonisch-ptolemäische Herrscherideologie apostrophiert werde.

Außerdem

38. Vgl.

].J.

Collins,

The

Sibylline Orades, 57-62.

39. J. Geffcken, Komposition, 3, dachte an eine persische Sibylle, S.K. Eddy,

The

King

is

dead, 127, an eine babylonische.

40.

A. Hilgenfeld, ZwTh 1860, 314ff.; Rowley, ZAW; Lanchester, 385, Schürer, History,

634·

41. W.

Bousset, ZNW;

23

ff.; S.K. Eddy,

a. a. 0., 12; ].J.

Collins,

The

Sibylline Orades,

27.

42.

Vgl. die ausführliche

Anmerkung

bei

V.

Nikiprowetzky,

S.

344f.

43.

SO

J.

Geffcken, Komposition,

7f.;].].

Collins,

The

Sibylline

Orades,

27f. Selbst

V. Ni

kiprowetzky, stets auf Einheitlichkeit und jüdischen

Denkhorizont

bedacht,

räumt

ein:

»Il

est

donc possible que les vers

4°°-488

representent d authentiques

orades

erythreens qui jouis

saient

d une

certaine notoriete au

moment u

le

sibylliste les

a

introduits dans son recueil.«

(68).

44-

Vgl. ].J. Collins, The Sibylline Orades,

28.

45.

Vgl. die Anm. zum Text.

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macht er

geltend

daß

ein

»König

vom

Osten« häufig eine

negative

Rolle spiele, wie

ja auch

in

V. 611

f.

Mithin erwarte

die

Sibylle einen Ptolemäer als Retterkönig nicht

einen Davididen.

46

Diese Auffassung

hat

Zustimmung gefunden,47 ist

aber auch auf

Widerspruch

gestoßen

besonders

bei

Autoren

die

auch die ägyptischen Juden in

den gesamtvorderasiatischen

Standpunkt gegenüber Rom einbeziehen möchten.

48

Immerhin

ist Collins eine eindrucksvoll geschlossene Sicht der Sibyllinen gelungen.

Da er

auch

die

im

B.

n

auffällige Betonung

des

Jerusalemer Tempels und seines

Kults stark betont kommt

er

zu der These das Buch sei in

Leontopolis

entstanden.

Dorthin

hatte sich bekanntlich in

der

Krise der Hellenisierung z. Z.

des

Antiochus

IV Epiphanes eine konservative, tempeltreue Gruppe

abgesetzt

und Onias IV.,

Sohn

des

in

Jerusalern abgesetzten Hohenpriesters Onias In. hatte dort einen

»schismatischen« Tempel

gegründet.

49

Auch

wenn

der Tempel zu Jerusalern für das

Judentum der Diaspora

insgesamt

von höherer Bedeutung war, als Collins zuge

steht,5

0

wird seine hohe Bewertung

in

B.

n

am

besten verständlich wenn man sich

den

Grundbestand

des Buches in

Leontopolis entstanden

denkt.

Buch

IV

Unzweifelhaft

ist B. IV in seiner heutigen

Gestalt

in

den achtziger Jahren des r.Jahr

hunderts n. Chr. entstanden. Wir finden nicht

nur

zwei Hinweise auf

die

Zerstörung

des

Jerusalemer

Tempels VV. 1I6. 125 f.) womit wir in die Zeit nach 70 verwiesen

werden sondern noch eine Anspielung

auf

den Ausbruch des Vesuvs im August 79

W. 130-

I

36).51 Ein wohlbegründeter Konsens besteht

auch darüber

daß

ein

jüdi

scher

Verfasser anzunehmen ist.

52

Die

Bestimmung

des

religions

geschichtlichen

Hintergrundes ist nicht leicht.

Hatten

ältere Autoren wie

H.

Ewald

und

A. Hilgenfeld aufgrund

der

Tempel-

und

Opferkritik

in W . 5-12.29 und

der Empfehlung ritueller

Waschungen in

W . I65-

I70 an

Essener

gedacht,53

so

wurde dies von Th. Zahn

und

S. A.

Hirsch zu Recht

ab

gelehnt.54

Unter dem

Eindruck der Qumrantexte

hat

A. Peretti

 

diese These erneu-

46.

J.J. Collins, The Sibylline Orades, 40-44.

47.

G.w. Nickelsburg, Jewish Literature,

164;

John R. Bartlett, Jews in the Hellenistic

World,3

8

.

48. Vgl. G.

Delling, Rez. Collins; H.G. Kippenberg, Dann wird der Orient helTschen; H.

Schwier, Tempel und Tempelzerstörung, Freiburg/Schweiz-Görtingen 1989 231-243; A.

Chester, Jewish Messianic Expectations, 34-36.

49. Zum historischen Hintergrund

vgl.

M. Hengel, Judentum, 486-532.

50.

Vgl. Chester, The Sibyl and the Temple.

51. A.Rzach,RE,

2133;

W. Pöhlmann, Opposition, 322;J.J. Collins, ThePlace,

367;

V. Ni

kiprowetzky, Reflexions; Schürer, History, 643.

Nur

Pincherle, XXVII, plädiert für eine Datie

rung vor der Tempelzerstörung;

die positive Einstellung des Buches zum Proselytismus

sei

später nicht mehr verständlich. DieVV. 1 5

u. 139

muß er

als

Interpolationen erklären XXXI).

52.

J.

Geffcken, Komposition,

18; A.

Rzach, RE, 231 H ;

A.

Kurfess, Sibyllinische Weissa

gungen, 302f.; J.J. Collins, The Place;

W.

Pöhlmann, Opposition, 322; Schürer, History, 642.

53.

H. Ewald;

A.

Hilgenfeld

54.

Th. Zahn. Apokalyptische Studien, 33-37; S.A. Hirsch JQR 423

f

55. A.

Pereni, Echi.

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ert, aber

V. Nikiprowetzk

y

5

6

u.

a.

haben herausgestellt, daß die wiederholbaren kul

tischen Reinigungen

in Qumran

etwas anderes sind als die einmalige »Bußtaufe«

in

unserem

Buch. So wird man den die täuferischen Bewegungen in Palästina und Sy

rien, besonders die von Johannes dem Täufer ausgehende Richtung, als Bezugsrah

men

annehmen

dürfen. ? Dann

legt

es

sich freilich nahe,

mit

J.J. Collins

auch den

Entstehungsort des B. IV nicht in Alexandrien, sondern im Jordantaloder in Syrien

zu suchen.

Seit der kritischen Analyse des B. IV

durch J.

Geffcken ist es als wahrscheinlich an

zusehen, daß der jüdische Verfasser eine ältere heidnische Passage eingearbeitet hat.

Während Geffcken

58

diese heidnische Sibylle in VV. 49-II4 finden wollte, hat W.

Bousset sich richtiger aufVV.

49-I01

beschränkt.59 In diesem hellenistischen Ora

kel wird die Weltgeschichte als Abfolge von vier Weltreichen in

zehn

Generationen

dargestellt.

Da

das vierte Reich, das

in der letzten Generation

herrscht, das makedo

nisehe ist,

dürfte der

Text kurz

nach

Alexander d. Gr. entstanden sein. Daß diese Pe

riodisierung

der

Weltgeschichte persische

Wurzeln

hat,

hat D.

Flusser

nachgewie

sen.

Hat

das

Orakel so

seinen Ursprung im vorderasiatischen

Widerstand

gegen die

von

Alexander

und

den Diadochen

ausgehende Eroberungspolitik, so

wird

es durch

die übergangslose Erweiterung

in VV. 1 0 2

ff.

in den

»Geistigen

Widerstand

gegen

Rom in der antiken

Welt« einbezogen.

60

Die lV. 97f. werden übrigens bei

Strabo

zweimal zitiert.

6I

Buch

V

Die

Analyse des B. V hat inzwischen zu einem relativ breiten Konsens geführt.

62

vv.

5 stellen die römische

Geschichte von den

Anfängen bis zu

Hadrian und

seinen drei

Nachfolgern sehr summarisch

dar.

Der

mehr referierende Stil und die

zurückhaltende Polemik

VV. 39.44) unterscheiden dieses Stück vom Rest des

Bu

ches,

in

dem » in gemeinsamer Inhalt, in

Grundstimmung

...

unverkennbar

ist: ...

der Jammer

um

Jerusalems Zerstörung durch die Männer des

doch

so

sündigen

Ba

bylon-Rom, die Sehnsucht nach Rache, die Hoffnung auf baldigen Wiederaufbau

der

Stadt

des

frommen,

des

wahren,

heiligen, weisen, des gerechten, seligen Volkes

56. V Nikiprowetzky,

Reflexions.

57. So schon]. Thomas, Le mouvement baptiste; J.J. Collins, The place; M. Hengel ,

An

onymität,

29I;

H.

Lichtenberger, Täufergemeinden,

38-43.

58. J

Geffcken,

Komposition, I8 -20 ;

ebenso Pincherle, Xx,,<:,

der

allerdings

für

jüdische

Herkunft

dieses älteren

Orakels

plädiert.

59.

W Bousset,

ZNW;

4of.; ders.,

TRE, 276;

an Bousset schließen sich an:

W. Pöhlmann,

Opposition,

32

3; J.J.

Collins, The Place,

370; D.

Flusser, The Four empires. - Für Einheitlich

keit des B.

IV

plädierte A. Rzach, PW; 2I34; kritisch zu Geffcken

äußerten

sich Schürer, Hi

story,

642.

und A. Pincherle,

XXVII f.

60.

Vgl. D. Flusser, The

Four

empires; H. Fuchs, Der geistige Widerstand; W Pöhlmann,

Opposition, 325 H.;

J.J.

Collins, The Place.

61. Geogr. I, 3,

7;

12 2 4-

62.

Vgl. Collins,

The

Sibylline

Orades, 73-95;

Geffcken, Komposition,

22-30;

Rzach,

RE,

2I34-2I40; Nikiprowetzky,

Reflexions,

30-33.

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· .. die

Hoffnung

auf den dann eintretenden Weltfrieden«.63 D. h. der Verfasser von

VV. r - 5r

steht

in

einer

gewissen

Distanz zu

diesen Ereignissen.

Wenn er

ein ausge

sprochen

positives Urteil

über

Hadrian fällt (VV. 48-50), kann

er

den

Bar-Kochba

Aufstand und die Umwandlung Jerusalems in Aelia Capitolina nicht miterlebt ha

ben, muß also vor

130

n.

Chr.

geschrieben haben.

Dann macht aber V. 5

r Schwierig

keiten. Der Hinweis auf die drei Nachfolger Hadrians wurde ja schon

von Ch.

Ale

xandre

dezidiert

auf

die drei

Adoptivsöhne Hadrians

bezogen,

also

auf

Antoninus

Pius,

Marcus

Aurelius und Lucius Verus. Da der Jüngste, Lucius Verus, aber nicht

die

anderen

überlebte,64 sieht

er

dessen Todesjahr

168

als terminus ante quem. Dann

aber legte sich die von Th. Zahn und A. Rzach gezogene

Konsequenz

nahe,

V.

5 als

spätere Interpolation

anzusehen.

6

Man

könnte allerdings

mit

M.

Simon

erwägen,

daß

die Nennung

der

drei Nachfolger gar

nicht

konkret

gemeint

gewesen sein

müsse,

sondern

lediglich die Perspektive etwas habe

aufweiten

sollen;

zumal

über

die Herrschaft der Drei

nicht

das geringste Detail verlautet.

66

M. Simon verweist auf

die viel

umrätselte

Trias

in

B. n

52, deren Entschlüsselung auch nicht

recht gelingen

will. »Nous sommes sans

doute

ici en presence d un cliche, sans plus de

support

dans la realite que les trois tetes de l aigle de IV Esdras, 12,23. C est le chiffre fatidi

que qui

est determinant

en meme temps que

l'idee de ces tr i ades recurrentes

qui ne

cessairement jalonnent l histoire humaine.«67

VV.

52-434

lassen sich

in

vier

große

Blöcke

unterteilen VV. 52-IrO / 1Ir-178 /

179-

285 / 286-434),

die einem relativ gleichen Aufbauschema folgen:

(a) Orakel gegen verschiedene Nationen

(b)

Rückkehr Neros

als endzeitlicher Gegner

(c)

Auftreten einer

Rettergestalt

(d)

Zerstörung

(durch Feuer)

Angesichts der Verschlechterung der Lage

der

ägyptischen Juden im r.Jh. nach

Chr.

68

und besonders der Zerstörung

Jerusalems und des Tempels entfaltet sich eine

ungeheure Glut eschatologischer Erwartung.

Die Vernichtung

Roms wird von dem

aus dem Osten zurückkehrenden Nero erhofft,

der

so zum

Werkzeug

Gottes wird.

Bevor

die gottlose

Weltmacht

völlig vom

Erdboden verschwindet V. 175),

wird das

Strafgericht

Gottes auch

das judenfeindliche und

götzendienerische

Ägypten tref

fen

(VV.

52-98. 179-285).

Der

ganze

Vordere

Orient und

auch

Hellas

wird

in die

Zerstörung

hineingezogen

(VV.

I 13

H.).

Anders

als in B. n

wird für

Heiden

kaum

ein

Hoffnungsschimmer erblickt (höchstens

Vv. 482-5°4

sind

so

zu

deuten). Ge

genüber der Messiaserwartung in B. n zeigt sich in B. V eine gesteigerte Form der

Messianologie

(ohne

daß

der

Begriff »Messias«

gebraucht würde). Ist der den Sturm

von Gog und

Magog

abwehrende »König von Gott her gesandt« noch als irdische

63· J.

Geffcken,

Komposition, 23·

64. Alexandre

versteht V

5 b

in

diesem Sinn:

superabit tertius

omnes;

Anm.

z. St.

65. Th.

Zahn

ZkW;

A.

Rzach,

pw, 2134 .

Geffcken,

Komposition,

S.

30 Anm.

I

lehnt

das

unbegreiflicherweise ab.

66. M. Simon, Sul' que ques aspects,

223

f

67. ibid.

224-

68. Vgl. Coll ins, The Sibylline Orades, 73f; M. Henge , Messianische Hoffnung, 665 f

I066

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Gestalt

deutbar

(VV. I06-lIO), so wird

später

eine

überirdische

Rettergestalt ge

schildert

vv. 414-421). »Man wird diese beiden Aussagen

nicht

auseinanderreißen

dürfen.

Der

von Gott

gesandte> König> und

der

>vom Himmelsgewölbe

kommende

selige Mann<

meinen

dieselbe Person, den >Messias-Menschensohn<, bei dem sich

der irdisch-königliche und der himmlisch-richterliche Aspekt man könnte auch sa

gen

Num

24,7.I7 und Dan 7,13) verbinden«.69

VV. 434-53 I

beschließen

das B. V mit Unheil ankündigungen über Babylon, Klein

asien und

Ägypten,

bis

hin

zu einem

Sternenkampf, der

den

Kosmos

an

den Anfang

der

Schöpfung

zurückführt.

In

dieser Passage findet sich ein Abschnitt,

der

den Sturz

der

Götzen

Ägyptens

und den Bau eines Heiligtums für den Wahren

Gott

ankündigt (VV. 484-5 I I). Hier

handelt es

sich

zwar um ein eschatologisches Geschehen, das wohl

auf

Jes 19,19ff.

zurückgeführt

werden

muß,

aber daß dieseVorstellung sich

gut

als Ausdruck einer

Verbindung zu Leontopolis

erklären ließe, liegt

auf

der

Hand. 7° Auf jeden

Fall

weist diese Stelle zusammen

mit

den anderen,

in

denen Ägypten

hervortritt, auf

ägyptischen Ursprung des B. V hin.

Für

die Datierung ist die Zerstörung J erusalems als terminus post quem anzuse

hen.

Die glühende

Erwartung des

zerstörerischen

Nero konnte an vielerlei volks

tümliche Vorstellungen anknüpfen, die noch lange nach seinem Tode, bis in die Tage

Trajans,

lebendig

waren.7

 

Da

das

Nero-Bild

des B. V

schon

dämonische Züge an

nimmt, wird

man

es

nicht in

die frühe, sondern eher

spätere Zeit nach dem

Tode N e

ros

datieren.

Andererseits zeigen sich

in

B. V noch

keine

Spuren von Trajans

Erfol

gen

gegen die Parther,

und

schon

gar

nicht

vom Aufstand der ägyptischen Juden

115- 1 17 n.

Chr.

und dessen grausamer Niederschlagung.7

 

Aber

ganz sicher gehört

B. V

in

das geistige Umfeld

der

Aufständischen. »Was den Dichter

der 5

Sibylle und

die

Aufständischen

verband, waren

der

abgrundtiefe

Haß

gegen Rom

und Ägyp

ten), der gespannte Blick auf das

politische

Geschehen im parthischen Osten

und

die

brennende

endzeitliche Erwartung«.73

Daß

B. V sprachlich relativ einheitlich ist,

hatJ. Geffcken gezeigt.

74

Daß die Orakel deshalb von

einem

Verfasser stammen,

ist

freilich nicht sicher; mit Collins wird man

besser

die

Entstehung

in einem gemeinsa

men

Milieu suchen.7

5

Die Schlußredaktion,

die

auf

j

eden Fall

für

VV

1-5

I

verantwortlich zu

machen

ist, hat in der Frühzeit Hadrians stattgefunden; sehr ansprechend ist die Vermutung

69 M. Hengel. Mesianische

Hoffnung,

675; vgl. jüngst: A. Chester, Jewish Messianic Ex

pectation.

70. SO Collins, The Sibylline Orades, 92 f ; A. Chester, The Sibyl, 42 f Gegen eine der

artige Annahme: l Geffcken, Komposition, 26; V Nikiprowetzky

z

St.

7I. Vgl. Sueton,

Nero 57; Dio Chrysostomos,

or. 21,ro.

-

VgI. u. a W Bousset, Der

Anti

christ in

der Überlieferung

des

Judentums,

des

neuen

Testaments

und der

alten Kirche,

Göttin

gen 1985

Nachdr. Hildesheim

1983);

l

Geffcken, Studien

zur

ältesten Nero-Sage;

B.H.

War

mington,

Nero, The man and

His Legend,

New York

1964;

L.

Kreitzer,

ZNW).

72.

Dazu

zuletzt:

M. Hengel, Messianische

Hoffnung, mit reicher

Bibliographie.

73. M. Hengel, a a 0.,670.

74·

l

Geffcken,

Komposition,

27·

75.

Collins,

The

Sibylline

Orades,

74f.

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von

Collins, das abschließende Orakel mit seinem trostlosen

Ausblick könne eben

falls auf

den

Redaktor

zurückgehen

und die

Stimmung nach

der

Niederschlagung

des Aufstandes spiegeln.7

6

Christliche Interpolation hat man immer wieder in den VV.

256-259

gesehen.77 Al

lerdings gibt

es

auch

ernstzunehmende

Versuche, die Passage aus jüdischem

Denken

abzuleiten.7

8

Wird man über

diese Stelle urteilen müssen:

adhuc sub

iudice lis est,

so

hat sich Geffckens

Urteil

hinsichtlich weiterer interpolationsverdächtiger Stellen

nicht bewährt.7

9

ragmente 1-3

Der

antiochenische Bischof Theophilos zitiert in seiner apologetischen Schrift ad

Autolycum,

die

kurz nach 180

n. Chr. geschrieben

wurde, neben anderen

griechi

schen

Dichtern

und Philosophen zwei umfangreichere Stücke und einen Dreizeiler,

die die Sibylle, »die

unter

Griechen und

unter

den anderen Völkern eine

Prophetin

war«, »am

Anfang ihrer

Prophezeiung«

geäußert hat.

80

Auch

Laktanz

zitiert einige

dieser Verse, die

er

am

Anfang

der erythräischen Sibylle gelesen haben will. 81 Daher

haben

Castellio

und noch

Alexandre diese Stücke als

Proömium

der ganzen Samm

lung vorangestellt. Angesichts

der Tatsache, daß der heutige Anfang des B. III kaum

ursprünglich sein dürfte, und daß

Laktanz

nur Zitate aus B. III als der erythräischen

Sibylle zugehörig bezeichnet,

hat

sich die

Annahme

verbreitet, die

Theophilos

Fragmente gehörten

an

den Anfang

des B. IU. Anders wollte A. Kurfess die

Theo

philos-Fragmente

mit IU 1-92 zusammen als das verloren gegangene B. II verste

hen.

82 V Nikiprowetzky

schließlich vermutet,

daß

die erythräische

=

3.) Sibylle mit

den Theophilos-Fragmenten,

dem größeren Teil des heutigen

Proömiums

(UI,

62.75-92) und

dem

Pseu Phokylides

B.

II 56-148) begonnen habe. Diese Aufwei

tung begründet

er

hauptsächlich mit

dem

Sachverhalt,

daß

das heutige

B.

UI nur 829

VV.

umfaßt,

während es

nach handschriftlichen

Angaben 1034

VV.

enthalten sollte.

Mit den vorgeschlagenen Erweiterungen käme man immerhin auf 1008 VV. Doch ist

dies -

von Nikiprowetzky

selbst nur »sous les plus expresses reserves« vorgetra

gen - sehr unwahrscheinlich.

83

Muß

die Frage nach

der

genauen

Verortung

der

Theophilos-Fragmente also offen bleiben, so sind sich doch alle Ausleger darüber

76. A.a.O. 94f.

77·

Schon Ch. Alexandre

sah in diesen VV. - 255 - 2 58

nach

seiner

Zählung

-

mehr den

christl ichen als

den

jüdischen Messias;

für

christliche

Interpolation

hielten die VV.:

J.

Geffcken,

Komposition,

29;

Lanchester

z. St.; Pincherle,

XXXVI;

Collins,

The

Sibylline Oracles, 88, wo

bei Collins erwägt, nur

V

257 als

interpoliert

zu betrachten (a. a.

0.,

S. I94, A. I04).

78. V Nikiprowetzky; O Neill s. z. St.

79. Vgl.

J.

Geffcken, Komposition, 29f.:

VV.

62-7I, als »Gallimathias« bezeichnet, soll

wegen

1l wXQCcrw1JC; christlich sein, aber das

wird von

allen

neueren Autoren

als

jüdisch mög

lich erachtet. - VV.

228-246

sollen christl ich sein, weil sich

V

239 mit

Joh

1,14

und Acta Phi

lippi (p. 156 Tisch.) berühren - auch das leuchtet

nicht

ein.

80. Vgl.

Theophilus

of

Antioch

ad

Autolycum,

Text and Translation by R. M.

Grant,

Ox

ford

I970,

II

36

(OECT).

81.

Laktanz,

div. inst. 4,

6, 5·

82. A. Kurfess, Christliche Sibyllinen, in: E. Hennecke, Neutestamentliche Apokryphen,

3. Auf . hg. v.

W.

Schneemelcher, Bd. 2,

Tübingen

I964, 500.

83. V Nikiprowetzky,

La

Troisieme Sibylle, 64f., Zitat 65.

1068

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einig, daß es sich um jüdische Sibyllistik handelt. Hier war Geffcken die große Aus

nahme: Er hielt die Fragmente für christliche Dichtungen. Zwar

wird man

zugeste

hen

müssen, daß Geffcken gewisse Niveauunterschiede zwischen dem heutigen

Proömium und dem Frg. 3 richtig erkannt hat,8

4

aber das tangiert die Herkunfts

frage nicht. Sein

Hauptargument

für christliche Herkunft ist die Wendung

~ w i v

%Al]QOVO[ ELV

in

Frg. 3>47, die aus Matth.

I9 2911Mk IO,I7 stammen

müsse.

8

Hätte

Geffcken nur Ps

Sal

14,IO gelesen Dort ist diese Wendung sicher vorchristlich be

legt.86 Die bei Geffcken abgedruckten Frg.

4-8

sind so

kurz und

unbedeutend, daß

über ihre Herkunft

und

Funktion nichts gesagt werden kann. Daher bleiben sie hier

unberücksichtigt.

Zu

en

übrigen

üchern

Sind jüdische Verfasserschaft - von einzelnen umstrittenen Passagen abgesehen -

und Entstehungszeit

im

2. vorchristlichen bzw. I . nachchristlichen

Jahrhundert

für

die

Bücher

III,

IV

und

V einigermaßen gesichert, so

kann

das

für

die verbleibenden

Bücher I, II VI, VII, VIII, XI-XIV nicht annähernd so sicher gesagt werden.

Um

es

an einem Beispiel

zu

zeigen: A. Kurfess schrieb in der

3

Auflage des

Hen

necke-Schneemelcher: »Rein christlich sind das VI., VII.

und

VIII. Buch«.87 In der

5 Auflage dieses Werkes äußert sich die neue Bearbeiterin der christlichen Sibylli

nen,

U. Treu, zurückhaltender; für »rein christlich« hält sie nur B VI, für »überwie

gend christlich« B VII

und

VIII.

88

Da diese den bei Kurfess dargestellten älteren

Forschungsstand

modifizierende

Position

nicht

näher

substantiiert wird, befragen

wir

den

besten Kenner der Sibyllinen,J.J. Collins.

Er

beurteilt

B VII

als rein christ

lich.

89

B

VIII,

I -193

hält

er jedoch

für

jüdisch (mit

Ausnahme

des

paganen

Ora

kels I3 I-I38); die Animositä t gegen Hadrian in

vv

50-59 und die Erwähnung des

»Hebräer« in V I41 sprechen dafür. Doch

darf

man

wohl

fragen, ob einem jüdischen

Dichter oder auch einer jüdischen Dichterin) zum Stichwort Hadrian wirklich

nichts anderes einfällt als dessen Neigung zu den Mysterienkulten

oder

die Anti

nous-Affäre?

Ein

Jude hätte den Bar

Kochba-Aufstand

und die für das

Judentum

gravierenden Folgen nicht übergangen. Und die distanzierte

Erwähnung,

daß

der

zurückkehrende Nero auch das »Volk der Hebräer« vernichten wird, empfiehlt den

Sibyllisten auch nicht gerade als jüdischen Patrioten. Schließlich hat

H.

Fuchs auch

84. Während das heutige Proömium IIr I-92 polemisiert, statuiert, aber nicht argumen

tiert, fängt die Sibylle des Frg. 3 »ganz gegen ihre sonstige Weise an zu philosphieren (Anfang

des Frgm. 3), ja, ganz

unerhört,

sie hat zweimal so etwas versucht; auch Frgm. 2, und zwar viel

scharfsinniger noch als das eben genannte, beleuchtet mit energischer Logik den Unsinn des

Götterglaubens«

Komposition,

70).

85·

J

Geffcken, Komposition, 7d.;

nochmals

angeführt 75.

86. Andere

Punkte

widerlegt A. Rzach, PW,

2I29f.

87. A. Kurfess, Christliche Sibyllinen, in: E. Hennecke, Neutestamentliche

Apokryphen

in deutscher Übersetzung,

hg. v W Schneemelcher, 2 Bd.,

Tübingen

I964, 500.

88. U. Treu, Christliche Sibyllinen, in: W Schneemelcher, Neutestamentliche

Apokry

phen,

2

Bd.,

Tübingen

5 I989, 592.

89

J J

Collins, OTP, 408: »There is

nothing

to suggest aJewish

substratum

in

the

book«.

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auf mehrere Anklänge

an

das Neue Testament

aufmerksam

gemacht.

90

B. VIII ist

also christlich.

Schwieriger liegen die Dinge bei BB. I

und

11 A. Kurfess

hat

sich nach

dem

Vorgang

von H.

Dechent besonders für ein jüdisches Substrat

in

diesen Büchern starkge

macht.

9

Daß

B. 11-323 die Weltgeschichte

in

10 Generationen aufteilen, ist sicher

gut

jüdisch-apokalyptische Tradition, war aber einem Christen der

z.B.

B. III

kannte, nicht unerschwinglich.

M.

E.

handelt es

sich hierbei

um

»biblische

Ge

schichte«. In

11

34-247 muß man mit erheblichen redaktionellen Eingriffen des

christlichen Redaktors rechnen (Collins nennt die

VV

45-55;

177-183;

19°-192;

238-251; 3 f ; 264).92 Kompliziert

wird

die Frage noch durch die erheblichen Be

rührungen

zwischen B.

11

und B. VIII (nach Collins sind für einen literarischen Zu

sammenhang beider Bücher folgende Stellen aussagekräftig: II 305-312

VIII

350-

358; II

318-321

VIII208-212;

11 322-324 VIII IIof.

121;

II

325.327-329

VIII

424-427.93) Geffcken hatte B. VIII für das ursprüngliche gehalten, Kurfess und

Collins halten B.

11

für

ursprünglich; je

nach der

Beurteilung

schwankt

die

Datie

rung Einen m. E. entscheidenden Gesichtspunkt nennt der neubearbeitete Schürer:

» the complete lack

of

attestation of the >Jewish< sections

in

the

Church

Fathers

of

the first three centuries speaks rather for a late origin,

in

which case it is more li

kely

that they

(sc.

books land II)

are Christian«.94

Die Bücher XI-XIV sind nicht mehr der religiös bestimmten Apokalyptik zu

zuordnen

sondern

eher der politischen Geschichtsschreibung (freilich mit erhebli

chen historischen Irrtümern behaftet).

Um

noch einmal

den neuen

Schürer

zu

zitie

ren: » t is impossible to disprove the hypothesis put

forward

by

Kurfess that all

Books

XI-XIV

are basically Jewish,

but

in that

case

the loyalty of

the

author to

Rome is strikingly

more prominent than

his Judaism«.95

Schon

von

daher

legt sich

eine späte

Datierung

nahe: auch XI 16

I

der

Hinweis

auf die Niederlage

der

Parther,

setzt mindestens den Partherfeldzug Trajans oder sogar den des Septimius Severus

voraus.

96

Kurz: Der

Charakter

und die späte

Entstehung der

BB. XI

-XIV

lassen

es

gerecht

fertigt erscheinen, die Produktionen nicht in die JSHRZ aufzunehmen.

90.

H.

Fuchs, Der geistige Widerstand, 79.

91 A. Kurfess, ZNW 40; H. Dechent, Über das erste, zweite

und

elfte Buch.

9

2

.

J J

Collins,

OTP

330.

93· A.A.O. 332·

94 E.

Schürer, History,

645.

95 A.a.O.

64

6

.

96

V

gl

schon Rzach, PW,

2 I

54

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  uch III

I

Donnerer

in

der Höhe ,

Glückseligerb, Himmlischer,

der

du

die

Cheruben

2 als Sitz hast:

ich

bitte dich, laß mich, nachdem

ich nur Wahrheit verkün

digte,

3

ein

wenig ruhen;

denn

meine Seele

in meinem Innern

ist

müde.

4 Aber warum klopft

mir das

Herz schon wieder und wird

mein Geist,

5

von

einer Peitsche geschlagen, gezwungen , meinen Spruch 6 allen zu ver

künden?

Aber

nochmals werde

ich

alles sagen, 7 was

Gott nur den Men

schen

zu sagen befiehlt. 8 Ihr Menschen, die ihr eine gottgeschaffene

Ge

stalt

ab bildlich

habt·,

9

warum irrt ihr

vergeblich

umher und

schreitet

nicht

auf geradem Weg,

lO

stets eingedenk eures unsterblichen Schöpfers? I I Es

gibt

(nur) einen

Gott·,

all eine herrschend

b

, unaussprechlich,

im Himmel

wohnende,

l2aus

sich selbst

geworden·,

unsichtbar,

er

allein

aber

sieht

alles,b l3

ihn hat nicht

die

Hand

eines Bildhauers geschaffen;

weder

aus

Gold

14

noch aus Elfenbein ein Bild,

durch

menschliche Kunstfertigkeit

geschaffen,

läßt ihn erkennen,

l5

sondern er

selbst, der Ewige,

hat

sich als

ewig Seienden erwiesen, l6 der auch früher

schon

existierte, aber

wiederum

auch

nachher

existiert.

l7

Wer

könnte

als Sterblicher

Gott mit

seinen

Au-

I a Dieses Ephitheton gebrauchen u. a.

Homer

(Il. I 354; Od. 5,4) und

Hesiod

(Erga 8

für

Zeus, aber auch nach at. Anschauung ist der

Donner

die Stimme Gottes; vgl.

Am 1,2;

Jes

29,6;

Hi

37,4

u.ö.

b) Ähnliche Götterprädikationen bei Aeschylus,

Choephoren

476

und

Euripides, Hercu

les furens 758.

2

a

At . Bild: I Sam 4,4; 2

Kön

19, 15; Ps 80,2; 99, I u. Ö.

5

a

Die Sib betont öfters den göttlichen Zwang,

unter

dem sie prophezeit: 3,162ff.;

295 H ;

489 ff.; 698 ff.;

4,

I 8; 5,52. I I 1.286, auch in den christlich überarbeiteten Teilen: 2,346f.;

I2,293 H.; 13,172

f.

8

a

Vgl. Gen 1,27.

I I a) Dieses monotheistische Grundbekenntnis des Judentums (Dtn 6,4; vgl. Ex 20,2 f.; Sach

14,9 u. ö.) wird insbesondere im hellenistischen

Judentum

zu einer Kampfparole gegen den

heidnischen Polytheismus (Arist 132; Pseu Pho 54; Pseu Orph 10; Ps-Sophokles

[GCS

52,

S.

402, Z.

20];

Josephus:

Ant

4,201;

5,

112;

8d3

5.

Rabbinisches: Bill II,

S.28-30·

b) Zur »Monarchie« Gottes vgl. 3,629.760; 2,126; 3 Makk 2,2.

c

Vgl. Homer, Ilias 2,412; Hesiod, Erga 8.18, aber auch Ps

2,4-

12 a AlrroqJUTj<; als

Gottesprädikation ist sehr selten; es findet sich bei Kritias (Frg.

19

Diels

Kranz) in einer Anrufung des Nus; später in den orphischen

Hymnen

(8,3; I2,9 Quandt);

der

Gnostiker Valentin benannte einen

Äon

so (Irenäus: adversus haereses I 1,3), Vgl. die

Prädikation alrroYEvTj<; bei Pseu Orph 10.

b)

Wir

bleiben bei der von e l u.

l jJ

gebotenen Lesart oQwv f16vo<;, während Geffcken die

Konjektur

Mendelssohns

OQWf EVO<;

unnötigerweise

übernimmt. Zur

Vorstellung

unsicht

bar

- selbst alles sehend vgl. Hesiod, Erga 267; Aeschylus, Eumeniden 10.27; Phi1o:

Op

Mund 69; Ps. Euripides

(GCS

I2,

S.

52, Z.9); Pseu

Orph I

rf

13

a

Im

folgenden häufen sich die

Topoi der

jüdisch-hellenistischen Apologetik; vgl. Sap

13,10; 14,21; Arist 135 H ; Pseu

Hek

4ff.; Ps.-Sophokles 4

H ; Ep

Jer. Allerdings befand sich

»auch die religiös interessierte griechische Philosophie ... schon längst auf dem Wege zum

Monotheismus« (Henge , Judentum, 476).

l08l

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gen sehen?· 18

Oder wer ist groß genug,

auch nur den

Namen allein

zu

ren 19

des himmlischen, großen

Gottes, der die

Welt lenkt,

2 der

alles

durch sein Wort geschaffen hat·; den Himmel und das Meer, 21 die uner

müdliche Sonne und den

zunehmenden Mond,

2 2 die leuchtenden Sterne,

die starke Mutter Tethys ,

23

Quellen

und

Flüsse, unvergängliches Feuer,

Tage,

Nächte?

24

Gott

selbst ist

es

schließlich,

der den

vierbuchstabigen

Adam bildete, 25 der zuerst geschaffen wurde

und

gemäß seinen Namen er

füllt 26

Osten

und Westen

und Süden

und

Norden .

27

Er

selbst hat die

Gestalt des Bildes der Menschen

bestimmt 28

und hat wilde Tiere geschaf

fen, Kriechtiere

und

Vögel.

9 Weder

verehrt

ihr

noch scheut

ihr Gott, ver

geblich

irrt

ihr umher, 30 indem ihr Schlangen anbetet und Katzen opfert·

3

I und

stummen Götzenbildern, aus Stein gefertigten Menschenbilderna,

32

und in gottlosen

Tempeln,

vor

den

Toren

sitzenda,

33 und bewacht

a

den

wahrhaft

seienden

Gott,

der

alles

bewacht,

34

indem ihr euch

über

schlechte Steine

freut und

das Gericht

vergeßt 35

des

unsterblichen

Ret

ters , der Himmel und Erde erschuf. 36 Weh dir, blutrünstiges·, listiges, ar

ges

Geschlecht

gottloser

und

37 lügnerischer,

doppelzüngiger

und verderb

ter, 38 ehebrecherischer, götzendienerischer, trugsinniger Menschen,

39 die

ihr

das Böse in

der

Brust tragt, leidenschaftliche Raserei, 40 die ihr

für

euch selbst rafft,

und

ein Herz

ohne Skrupel habt.

4 I

Denn kein Reicher

17 a Vgl.

Ex

33,20;Jdc 13,22

u.ö.

18

a

Vgl. Lev 24,16 LXX.

20 a Schöpfung

durch

das Wort: Ps 33,6.9; 148,5:

Hi

37,5; Sap 9,1; 18,qff.; Sir 42,15; 43,26

u.ö.

21 a Der Vers

ist

aus

Homer,

Ilias 24.484 entlehnt.

22

a Bei

Homer,

Ilias 14,201.302 als

Gattin

des Okeanos genannt, nach Hesiod,

Theogonie

136.337 ist sie Mutter der Flußgötter

und

Okeaniden.

26

a

Der Name Adam wird hier,

wie

auch Hen(sl) 30,13, als Zusammensetzung der An

fangsbuchstaben der vier

Himmelsrichtungen

(ava:tot,:r], M O L ~

ä Q ' t O ~ ,

flo OTIfloßQLU» ge

deutet. Dieses

Akrostichon haben

Pseudo-Cyprian, de montibus Sina et Sion 4, und

Au

gustin, im Johannem 10,22, übernommen. Vielleicht

ist hier

auch eine Anspielung

auf

die

riesenhaften Körpermaße Adams

zu

sehen, von

denen

Philo:

Qaest

in

Gen

1,J2 spricht.

Auch

die rabbinischen Äußerungen, die

Erde,

aus

welcher

Adam gebildet

wurde,

stamme

von den

vier

Enden der

Erde, gehören in diesen Zusammenhang (vgl. Bill

UI

+479).

30 a Der Abscheu vor

dem

ägyptischen Tierkult tritt in der jüdisch-hellenistischen

Literatur

immer wieder

hervor (Sib 5,77ff.; 279f.; Sap

II,15f.;

12,24f.; 15,18f.; Arist I38f.; Philo:

DecaI76ff.; Josephus:

Ap

I 224f. u. ö.).

31

a

Vgl. die euhemeristische

Erklärung

des Götterkultes

im

Sap I4,12ff.

J2

a Nach

Nikiprowetzky,

229 Anspielung auf den Isiskult.

33 a

Von

Geffcken konjiziert; ihm folgen Bate, Pincherle, Kurfess, Collins.

35 a L U J ~ Q als Gottesbezeichnung:

Dtn

J2,15 G; Ps 23,5 G; Sap 16,7; Sir 51,1; 1

Makk4,30;

3 Makk 6,32

U

ö.

36 a Zu dem Lasterkatalog in V. 36-45 gibt es hellenistisch-jüdische Parallelen (Test Ruben

3,3-6;

Test Levi 17,II; Sap 14,25

f.;

Phi1o:

Cher

92; Sacr

AC

32;

Poster

C

52;

1

QS

4,9ff.;),

aber auch heidnische; vgl. G.

Deißmann, Licht vom Osten,

4.Aufl. 1923,

S. 268-27°;

E.

Kamlah, Die

Form der

katalogischen Paränese

im

Neuen Testament,

Tübingen

1964 (Wis

senschaftliche Untersuchungen

zum

NT 7), S. 1 5

ff.

I 8 2

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und Besitzender wird einem anderen Anteil geben, 42 sondern (nur) arge

Schlechtigkeit

wird in

allen Sterblichen sein: 43 Sie werden überhaupt keine

Treue

mehr

halten, alleinstehende

Frauen

a

44

werden in großer

Zahl

andere

(Männer) heimlich lieben um des Gewinnes willen, 45 und die, welche

Männer haben, halten die

Richtschnur

des Lebens

nicht

ein. 46 Wenn aber

Rom

auch

über

Ägypten

herrschen wird,

47

a

ein einziges (Herrschaftsge

biet) lenkenda,

dann wird

sich das größte

Königreich

48 des

unsterblichen

Königs

den

Menschen zeigen. 49 Kommen wird der heilige Herrscher, der

die Zepter der ganzen Erde innehaben

wird

50 in alle Ewigkeiten der dahin-

eilenden Zeit·. 5 Und

dann

(wird) der unerbittliche Zorn über die latini

schen

Männer (kommen): 52 Drei werden Rom

in

beklagenswertem Ge-

schick vernichten, 53 und alle Menschen werden in

ihren

eigenen Wohnun-

gen zugrundegehen, 54 wenn vom Himmel her sich ein Feuerkatarakt er-

gießt

a•

55

Weh

mir

Unglückseligen,

wann

wird

jener

Tag

kommen

56

und

das

Gericht

des unsterblichen Gottes, des

großen

Königs? 57 Jetzt noch

baut man

euch,

ihr

Städte, noch

werdet ihr

alle

geschmückt 58 mit

Tempeln

und Rennbahnen, mit Marktplätzen, mit goldenen, 59 silbernen und stei

nernen

Götterbildern, damit ihr hingelangt zu dem bitteren Tag 60

Denn

es kommt (der Augenblick), wo der Geruch des Schwefels sich ausbreiteta

6 unter allen Menschen.

Aber

ich werde das im einzelnen genau verkünden,

62

in

welchen

Städten die

Menschen

Schlimmes ertragen'.

63 Aus den

Seba

stenem

a

wird

Beliar

b

kommen

danach, 64 a

er

wird

hohe

Berge errichten,

43 a)

Meist

übersetzt

man»Witwen«;

dann

legte sich

der von

Lanchester gegebene

Hinweis

auf

die christliche Witwenregel

I

Tim 5,

I I f.

nahe, die

den im Witwenamt

Befindlichen die

Wiederverheiratung verbietet,

oder

aber die Erklärung, Sib würde die Wiederverheiratung

ablehnen.

Doch

finden sich in

dem

Text sonst keinerlei

Hinweise auf

diese römische und

altkirchliche, aber völlig unjüdische Problematik. Daher bevorzugen wir mit Nikipro-

wetzky S. 221) die lexikalisch belegte

Übersetzung

»alleinstehende Frauen«.

VgL

auch G.

Stählin,

Art.

xitgu,

Th

W

IX,

429.

47

a)

Geffcken konjiziert »immer

noch

zögernd«.

eLOf:n

örrthJvo1)ou)

statt

V ÖLfrUvo1)oU

P).

50

a)

J.B. Bauer,

e:n:ELYO EVOLO

XgOVOLO.

Oracula

Sibyllina 3,50

und

2,186, in: Ders., Scholia

Biblica et Patristica,

Graz

1972, S.

145

- 148, schlägt vor, diese Wendung als gen. abs. aufzu

fassen: »da die Zeit

schon

drängt«.

52 a) Die

Interpretation der

drei Verderber

Roms

reicht

von den

Gracchen (Lanchester) bis

zum 2.

Triumvirat (Geffcken, Kurfeß, Collins 65). Es

könnte

aber auch eine

im

Anschluß

an Dan

7,24;

8,5

gebildete symbolische Zahl sein.

Nach

ausführlicher Diskussion plädiert

Nikiprowetzky

I soff., dafür, die Drei

in

Analogie zu der Adlervision 4. Esr f. auf drei

unheilbringende römische Führer

der Endzeit

zu beziehen. Ebenso

M.

Simon, Sur quel

ques aspects,

223

f

54

a) Zur Vorstellung

von

einem

Feuerstrom

oder -seevgL Dan 7,10; 4 Esr 13,10; Apc 19,20;

20,10.14 u. ö. s. Friedrich Lang, :n:'Üg ThWNT VI, S.937).

60a)

VgL

V.462;Hen(aeth) 117,6;Lk

17,29;

Apc

9,17f.

62 a) Nach V 62 deuten

die Hschr. PAT eine

Zäsur

an.

63 a) Zur Erklärung der

>Sebastener<

vgL

das

in der

Einleitung (0. S. 1060) Ausgeführte.

b) Hier und V

73

wird der Gegenspieler Gottes Beliar genannt. Er spielt bereits in

den

r083

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stillstehen lassen das Meer, 65 die große feurige Sonne und den prächtigen

Mond;

66

er

wird Tote aufstehen lassen

und

viele Zeichen vollbringen

67 vor den Menschen.

Aber

durch ihn wird es keine Vollendung geben,

68 sondern er

führt die Menschen

in

die Irre

und

wird viele

69

gläubige

und

auserwählte

Hebräer

verführen, auch andere gesetzlose 70 Männer, die

noch

kein

Wort

über

Gott

gehört

haben-.

71

Aber wenn

der Zeitpunkt

kommen wird, an dem sich die Drohungen des großen Gottes erfüllen,

72 und die feurige Glut vom Meer her ans Land brandet 73

und

Beliar ver

brennt und die übermütigen Menschen

74

alle, die ihm Glauben geschenkt

hatten,

75 dann wird

die Welt

von

den

Händen

einer

Frau-

76 beherrscht

sein und wird ihr

in

allem gehorchen. Dann, wenn eine Witwe über die

ganze Welt herrschen wird, 78 und das Gold und das Silber

in

die göttliche

Salzflut geworfen

hat 79

und

Erz

und Eisen

der

kurzlebigen Menschen

80

ins

Meer

geworfen hat,

dann

werden

alle Elemente

81

der

Welt verlassen

sein, wenn Gott,

der den

Äther

bewohnt, 82

den

Himmel

aufrollt, wie

man

eine Buchrolle aufwickelt-,

83

und das ganze vielgestaltige Himmelsge

wölbe

wird

auf

die göttliche

Erde

fallen 84

und

aufs Meer; und es

wird

flie

ßen ein Gießbach mächtigen Feuers- 85 unermüdlich, er wird verbrennen

die Erde, er wird

verbrennen

das Meer

86 und

das Himmelsgewölbe

und

die Tage- und die Schöpfung selbst 87 zu einer Masse) verschmelzen und

zur

Läuterung

auseinandertrennen. 88 Und

nicht mehr (werden

sein) die

strahlenden

Kugeln

der

Gestirne, 89

nicht

Nacht,

nicht Morgen, nicht

viele

Tage der Sorge, 90 nicht Frühling, nicht Sommer, nicht Winter, nicht

Qumrantexten eine Rolle I

QS

3,20ff.; I

QM J,Irf.;

4 Q Florilegium I,8f.;

CD

4,13;

5,18; 12,2), häufig n

den

Test XII Test

Ruben

4,7; Test Lev I8,12f.; 19,1: Test

Juda

25>3;

Test Iss 6,1; 7,7; Test Seb 9,8

u.ö.).Mart

Jes 1,8 f.; 2,4; 3,II:

im NT

nur 2Kor 6,15· Vgl. J.

Ernst, Die eschatologischen Gegenspieler

in

den Schriften des Neuen Testaments, Regens

burg 1967 Biblische

Untersuchungen

3), S.267ff.; O. Böcher, BEAuJ.Q, EWNT I, 508f.

64 a) Zu V.64-66 vgl. die Wunder, die sich Antiochus IV. zuschreibt 2 Makk 5,21; 9,8). Daß

die endzeitlichen Verführer

Wunder

wirken,

nimmt

auch das

NT an (Mk

13,22;

Mt

7,22;

Apc

13,13 f.; 2 Thess 2,9); in

der

christlichen

AscJes

4,5 redet Beliar

von

seinen Wundern.

Dazu

W Bousset oben Anm. 63a),

S.

5

H

70 a)

Anklang anJes

66,19.

75 a) Drei

Interpretationsmöglichkeiten:

1. Die

Frau (und

die Witwe von V. 77)

steht

für

Rom;

so Bate z. St.

unter

Verweis auf Apc

17>3

und Sib 8,194; Pincherle,

S.

XXVf., unter Hinweis

auf

die antirömischen Passagen

350-355 und 356-362.

2.

Schon Friedlieb, S. XXVI, bezog die

Frau und

Witwe

auf

Kleopatra;

ihm

folgen

W.

Bousset, Antichrist, 5.60.62, J.J. Collins,

S.

69f.

3.

Nikiprowetzky,

144

H.,

sieht die

Witwe

als Personifikation des neuen J erusalem

oder

des

kollektiven Messias.

82

a) Vgl. Jes 34,4 LXX; 2

Petr

3.10;

Ape

6,14.

84 a) Zum

Weltenbrand vgl. Zeph 1,18; 3,8; Jes 66,15

f.; I QH

3,19

H ; Esr

13,9ff.

37;Jose

phus:

Ant

I,70f.; Vit

Ad

49; 2

Petr

3,5-7.10; Hystaspes nach Justin, Apologie I 20,r).

86

a)

Lanchester und Kurfess verbessern llllU1:U

zu

m1IlU,U Sterne).

108;1-

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Herbst,.

91

Und dann wird das Gericht des

großen

Gottes erscheinen in

mitten

92 der

großen

Weltperiode

a

, wenn dies alles geschieht

b

• 93 a Ihr

schiffbaren

Gewässer

und das

ganze Festland

94

der aufgehenden Sonne

a

,

wo sie sich

wieder

senkt:

a

95 Alles wird

ihm

untertan sein, wenn

er

wieder

in

die Welt

kommt, 96

weil diese als erste auch seine

Macht erkannte.

97

a

Aber

wenn

des

großen

Gottes

Drohungen

erfüllt

werden,

98

welche

er

einst den

Sterblichen

androhte,

als sie

den Turm erbauten

9 9

im Lande As

syrien - einer Sprache

waren

sie alle 1 und

wollten

hinaufsteigen zum ge

stirnten Himmel- 1 1 sofort

legte

der Unsterbliche

einen

großen Zwang

1 2

auf die Winde. Alsbald

stürzten

die

Winde

a

in der

Höhe

den

gewalti

gen Turm 1 3 und erregten

bei

den Sterblichen

Streit

untereinander

1 4 daher

gaben die Sterblichen der Stadt

den

Namen

Babylon

a

• 1 5

Als

nun

der Turm eingestürzt

war und die

Zungen der Menschen

1 6

in

vieler

lei

Sprachen

sich schieden, die

ganze

1 7

Erde der

Sterblichen

füllte sich

da

mals mit Teilkönigreichena.

1 8

Und damals (lebte) die

zehnte Generation

sterblicher

Menschen,

1 9

seit die Sintflut über die

früheren

Männer ge

kommen war.

rro

aUnd

es herrschten Kronos

und

Titan

und

Japetos

I I I die tüchtigsten Kinder

der

Gaia

und

des U ranus, welche nannten

I 12

die

Menschen mit den Namen Erde

und

Himmel, I

13

weil

sie die Vor

züglichsten waren von

den

sterblichen

Menschen. I

14

Ein Drittel der Erde

war

jedem

dem Los gemäß zu eigen,

I I

5 jeder herrschte über seinen Teil

und

sie

bekämpften

sich nicht;

rr6

denn

sie

(hatten)

Eide

vor

dem

Vater

90

a Vgl.

4 Esr 7,42;

Hen(sl)

33,2; 65,7;

Sib

2,325'

92 a Zum

atwv

f1Eyac;

vgl. (Hen(äth)

16,1;

Hen(sl)

61,2; 4 Esr 7,13.

b) Mehrere Handschriften

der

Familie > zeigen nach

Y.92

eine Lücke an.

93 a Der

Passus

93 -96

wird von Geffcken, Komposition,

S. 15,

Bate, S.

50, und

Pincherle, S.

XXVI, als eindeutig christlichen

Ursprungs

bezeichnet,

während

Lanchester z. St. erklärt:

»nothing distinctively Christian«.

94

a Geffcken liest »die niemals wieder untergeht«;

ihm

folgen Lanchester, Bate, Pincherle

u. Collins.

97 a Im

folgenden

wird

die at.

Erzählung vom

Turmbau

zu

Babel (Gen

11,1-9)

nacherzählt.

Im

Anschluß an Geffcken,

NGG

1900,

u. Bousset,

ZNW

19°2,

wird

der Abschnitt

97-

I

54

meist als jüdische Bearbeitung einer babylonischen Sibylle angesehen.

Überzeugende Ge

genargumente bietet Nikiprowetzky, 20-36;

ihm

folgen Collins,

25

f., u. Henge , Pseud

epigrapha I,

289.

102

a

JHWH

als Herr

über

die Winde ist ein häufig im AT vorkommendes Motiv: Gen

8, I;

Ex

10,13.19; 14,21;

Ps

135,6,104,4; Ez 13,11 ff.

U ö. Die

Zerstörung

des Turmes durch Winde

ebenfalls Jub

10,26;

Josephus: Ant.

1,118,

nicht aber im AT.

104

a Vgl. Gen II,9; dort ist der

Name

Babyion vom hebr. bll abgeleitet.

07 a

Wir folgen mit Geffcken der Konjekrur

von

Alexandre

ßamAELwv

statt des hschr.

ßa

mhriwv

.

1 10 a

Die folgende Erzählung von den Titanen ist - mit kleinen Abweichungen - aus Hesiod,

Theog.

421

ff

entnommen. Freilich

wird

die Göttergeschichte hier euhemeristisch

zu

einer

Königsgeschichte umgeprägt; vgl. K. Thraede, Art. Euhemeros,

RAC

VI,

882ff.

Die Ver

knüpfung

der

Turmbauerzählung

mit

dem

Auftreten

der Giganten findet sich

schon

beim

samaritan.

Anonymus

(FGrHist

724 D; de:

N. Walter,JSHRZ 112; dazu M. Henge ,

Juden-

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(geschworen) und die Teilung

war

gerecht. 17 Da kam für den Vater volle

Zeit des Alters 8

und

er starb.

Und

die Söhne, indem sie die Eide

I 19 schrecklich übertraten, stritten untereinander

a

, 120 wer über alle Sterb-

lichen die Königswürde

habe

121 und herrschen solle; und Kronos und Ti-

tan kämpften gegeneinander.

22 Aber

Rhea, Gaia, die kranzgeschmückte

Aphrodite,

123

Demeter, Hestia

und

die

schöngelockte

Dione

124

ver-

söhnten

sie wieder, indem sie

zusammenbrachten

die

Könige

125 alle, die

Brüder und Blutsverwandten und auch die anderen 126 Menschen, die aus

dem

(selben) Blut

und

von

den

(selben) Eltern

stammten.

127

Und

sie ent

schieden, daß

Kronos über

alle als König herrschen solle, 28 weil er

der

Älteste

war

und

der Beste der

Gestalt

nach. 129

Titan

aber legte dem Kro

nos große Eide

auf: 130 dieser

dürfe

den Nachwuchs

männlicher Kinder

nicht aufziehen, damit er selbst

zur

Herrschaft komme,

131

wenn für Kro

nos Alter

und

Todesgeschick

herangekommen

wären.

132

Immer,

wenn

Rhea

gebären sollte, setzten sich zu ihr 133 die Titanen und zerrissen alle

männlichen

Kinder, 134 die weiblichen aber ließen sie lebend, damit sie bei

der Mutter aufwüchsen. 135 Als nun die hehre Rhea zum dritten Mal gebar,

136 da gebar sie zuerst Hera;

und

als sie mit ihren eigenen Augen sahen

137

das weibliche Geschlecht, gingen sie

nach Hause, die wilden

Männer,

138

die Titanen;

und danach

gebar Rhea ein männliches Kind, 139 das

schickte sie sofort weg, damit es heimlich

und ganz für

sich aufgezogen

werde,

140

nach Phrygien, nachdem

sie drei

Kreter

unter

Eid

ausgewählt

hatte.

141

Deswegen nannten sie ihn Dis

a

,

weil er weggeschickt worden

war. 142

Ebenso schickten

sie heimlich den

Poseidon

hinüber. 143 Zum

dritten gebar

Rhea,

die Göttliche unter den Frauen,

den

Pluton, 144 als sie

an Dodona vorüberging, von

woher das feuchte

Bett

sich ergoß 145 des

Flusses Europosa und sich

mit

dem

146

Peneius nicht

vermischt

und den

man

Styx nennt.

147 Als

aber

die Titanen gehört hatten, es gebe Söhne

148 im

Geheimen,

die Kronos

und Rhea,

seine

Gattin, erzeugt

hätten,

149 da sammelte Titan seine sechzig

Söhne 150

und hielt

den

Kronos und

Rhea,

seine

Gattin,

in Fesseln, 151

verbarg

sie

unter

der

Erde und

ließ sie

turn, r62ff.). Der Titanenkampf selbst

gehört dem

Samaritaner wahrscheinlich nicht an

N.

Walter, 137 A. 4).

I 9

a

Zum Kampf

der Götter vg1.

Hesiod, Theog. 629

ff.

4 a Die Ableitung des

Namens

Dis vo Verbum diapempein ist ein etymologisches Spiel,

wie

es

die Stoiker liebten. Im

Dt

ist es kaum nachahmbar. Vgl. die Übersetzung

Nikipro

wetzkys: »Aussi lui donna-t-on

le nom

de

is

du

fait qu< il avait ete expedie

a

distance«.

145 Cl

Hschr.: Eurotas oder Eurotos. Geffckens Konjektur Europos stützt sich auf die

An

gabe Strabons

VII

329,

Europos

sei ein

Name

des Titaressios, eines Nebenflusses des Pe-

neios. Schon bei Homer, 11 II,

753

H

heißt es, dall der Titaressios »sich nicht vermischt mit

dem

silberwirbelnden Peneios, sondern oben auf ihm strömt er dahin wie Öl,

denn von

des

furchtbaren Eides Wasser,

der

Styx, ist er ein Ausfluß.

1086

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hinter einer Mauer- bewachen.

152

Und da hörten

es

die Söhne des mächti

gen Kronos

153

und erregten gegen ihn großen Krieg und Kampf.

154

Dies ist

der

Anfang des Krieges für alle Sterblichen

155 a

denn dies ist

der erste Anfang des Krieges für die Sterblichena. 156

Und

da ließ

Gott

ses (Unheil) über die Titanen kommen,

157

und alle Nachkommen der Ti

tanen

und

des

Kronos

158

starben.

Dann

aber,

im

Laufe

der

Zeit,

159

ließ

er das Königreich

Ägypten

erstehen, dann das der Perser,

160

Meder,

Äthiopier,

und

des assyrischen Babylon, 161 darin das

der

Makedonier,

wiederum das von Ägypten, dann das von Rom-.

162 _

Und

da

- ein Spruch

des großen Gottes ins

Herz

mir

163

flog

und

befahl

mir zu

prophezeien auf

der ganzen 164 Erde und den Königen das Künftige in den Sinn zu legen.

165 Und

dies hat

mir

Gott zuerst

zu

wissen in

den

Sinn gegeben,

166

wie

viele menschliche Königreiche erstehen werden. 167 Als erstes wird das

Haus

Salomos herrschen

168 über

die Bewohner Phöniziens

und

Asiens

und anderer

169

Inseln,

und

das Geschlecht

der

Pamphylier, Perser

und

Phryger,

170

der Karier, Mysier

und

das Geschlecht der an Gold reichen

Lyder. 171

Aber

danach (herrschen) die hochmütigen

und

unreinen Grie

chen;

172

ein anderes großes vielfältiges Volk, nämlich das der Makedonier,

wird

herrschen,

173

welche als furchtbare Wolke des Krieges über die

Sterblichen kommen werden;

174

aber der Himmelsgott wird sie von

Grund

auf vernichten.

175 Danach

aber

wird

die Herrschaft einem anderen

Königreich gehören,

176

weiß, nit vielen Häuptern-,

vom

westlichen Meer,

177

welches

über

viel

Land

herrschen

und

viele erschüttern

wird

178

und

allen Königen für die

Zukunft

Schrecken einflößen wird.

179

Viel Gold und

Silber wird es rauben 180 aus vielen Städten; aber es wird auf der göttlichen

Erde

(noch)

181 Gold

geben, ferner Silber und Geschmeide,

182

und sie

werden die Sterblichen bedrücken. Aber groß wird sein für jene Männer

183 der Sturz, sobald sie mit ungerechtem

Üqermut

anfangen.

184

Sogleich

wird

es

unter

ihnen Zwang

zur

Gottlosigkeit geben:

185 Mann wird

mit

Mann Geschlechtsverkehr haben, und Knaben werden sie hinstellen

186

in

schändliche Häuser.

Und

es

wird

in jenen Tagen

187

große Bedrängnis

un

ter den Menschen sein, und es wird alles verwirren, 188 alles zerschlagen

und

alles mit Unheil erfüllen

189

durch häßliche Gewinnsucht,

durch un-

  5 a Das bisher nur

in den

Sib belegte Nomen U J c r f 6 < ;

oder

U J c r f 6 v ) ist von < i J v V U f L abzu

leiten

und

wird meist als »Fessel«, »Band« verstanden.

Nikiprowetzky übersetzt

es

unter

Berufung

auf

ein

Zitat

aus Euhemeros bei Laktanz, div. inst. I

14,

als »Ringmauer» (en

ceinte).

155

a Der Vers wird

von

Alexandre, Rzach und Geffcken

zu Recht

athetiert.

6

a

Wenn

man mit

Collins

zu

den genannten 8 Königreichen das des Kronos

und

ein ante

zipiertes endzeitliches Reich dazunähme, käme man auf die übliche

Zahl

10

162 a Die VV. 162-164 werden in VV.

297-299

wiederholt.

176 a Gemeint sind die Römer.

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redlich

erworbenen

Reichtum.

19

in vielen Ländern, hauptsächlich aber in

Makedonien

a

. I 9 1 Es wird Haß hervorrufen und jede List

wird

ihnen zu

Gebote

stehen I 9 2 bis

zum

siebten Königreich, über das herrschen

wird

193 ein König Ägyptens

a

,

der von

Geblüt

Grieche sein wird. 1 9 4 Und dann

wird

das Volk des großen

Gottes

wieder stark sein 195

und

sie

werden

allen

Sterblichen

Führer

des Lebens sein.

1 9 6

Aber

warum

legte

mir

Gott

dies

zu

sagen in den Sinn,

1 9 7

welches Unheil das erste, welches das zweite, wel-

ches das letzte sein würde

198 über

alle Menschen, welches ihr Anfang sein

würde? 199 Zuerst

wird

Gott

den Titanen Unheil

bringen 2

denn sie

werden den Söhnen des mächtigen Kronos (dafür)

büßen,

2 1 daß sie Kro-

nos

und

die ehrsame

Mutter

gefesselt haben.

2 2 Zum

zweiten werden den

Griechen Tyrannenherrschaften und hochmütige 2 3 Könige, stolz und

unrein,

2 4

ehebrecherisch, in allem schlecht, und nicht mehr wird für die

Sterblichen

2 5

Kriegsruhe sein.

Die

schreckenerregenden

Phryger werden

zugrundegehen

2 6

insgesamt, und an jenem Tag wird es für Troja Unheil

geben.

2 7

Dann wird Unheil

für Perser

und

Assyrer kommen,

2 8

für

ganz

Ägypten

und Lybien

und

für die Äthiopier,

2 9

Karier und

Pamphy-

lier., um sich in Unheil zu verwandeln

a

21

für

alle Sterblichen. Warum nur

nenne ich jedes einzeln? 2 I I Aber wenn das Erste zuende gekommen ist,

wird sofort 2 I 2

das Zweite

über

die Menschen

kommen.

Doch als Erstes

will ich verkünden: 2 I 3 Unheil wird kommen über die frommen Männer,

welche um den

2 1 4

großen salomonischen Tempel wohnen, und welche ge-

rechter 2 I 5 Männer Nachkommen sind; gleichwohl werde ich

auch von

diesen bekanntgeben

2 1 6

den Stamm und das Geschlecht der Väter

und

das

Volk von allen,

2 1 7 und zwar in

jeder

Hinsicht

sorgfältig, du Sterblicher

voll

Tücke und

List. 2 18 Es gibt eine Stadt <Kamarina>a im Lande

Ur

der

Chaldäer

b

, 2

I9

aus welcher das Geschlecht der gerechtesten Männer

stammt,

2 2

denen stets an gutem Planen

und

an tugendhaften Werken

liegt. 221 Denn

weder der

Kreislauf

der

Sonne

noch

(der) des

Mondes

2 2 2 noch die gewaltigen Dinge unter der

Erde

kümmern sie 223 noch die

Tiefe des funkelnden ozeanischen Meeres,

224

nicht

die Vorzeichen des

Niesens noch die Flugzeichen der Vogelflugdeuter,

225

nicht Wahrsager,

190 a)

Makedonien

wurde nach

der

Schlacht von Pydna 168 v.Chr. geteilt und 147

v.

Chr. in

eine römische Provinz verwandelt.

193 a) Wenn man Alexander d.Gr. als ersten griechischen Herrscher über

Ägypten

zählt, ist

hier Ptolemaios VI Philometor 1 8 1 ~ 1 4 5 v.Chr.) gemeint; sonst Ptolemaios VIII Physcon

1 7 0 ~ 1 6 4 Mitregent, 1 4 5 ~ I I 6 Alleinherrscher).

2°9

a) Wir

folgen

der

überlieferten

LA xux v

flE tuXLvll1'tfivm, Geffcken konjiziert

xux v

[ lEYU

xOlvm{}fjvm;

ihm

folgt Collins.

218

a)

Die

Hschr. zeigen hier eine

Lücke

an. Alexandre ergänzte als

Namen

der Stadt Kama-

rina, nach Ps

Eupolemos

(bei Euseb, praep. ev. IX,

17;

Tex bei Denis, Fragmenta, 197; dt.:

N. Walte ", JSHRZ Ih,141 .

b) Vgl. Gen 1 1 , 1 ~ 9 ; J u b 12,15·

1088

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nicht Zauberer, auch nicht Beschwörer, 6 nicht die Täuschungen der tö

richten Worte

der

Bauchredner; 227 weder suchen sie aus den Sternen' die

Orakel

der Chaldäer 228 noch beobachten sie den Lauf der Sterne; denn das

alles ist irreführend', 229 was die unvernünftigen Menschen tagtäglich

zu

erforschen suchen, 230 wobei sie ihren Geist mit nutzlosen Dingen ermü

den.

23I

Und

sie haben die elenden Menschen

Irrtümer

gelehrt,

232

aus

welchen den Sterblichen viele Übel erwachsen auf Erden, 233 indem sie ab

irren von den guten Wegen

und

den gerechten Werken. 234 Sie aber sind be

dacht auf Gerechtigkeit und Tugend,

235

nicht auf Habgier, die tausend

Übel

zeugt· 236 für die sterblichen Menschen, Krieg

und Hunger

ohne

Ende.

237

Sie haben gerechte Maße auf den Feldern und in den Städten,

238 nicht bestehlen sie sich gegenseitig in der Nacht·, 239 noch treiben sie

weg die Herden der Rinder, Schafe und Ziegen,

240

noch versetzt der

Nachbar

des Nachbars Grenzstein,

24I

noch

kränkt

der

sehr

Reiche den

Ärmeren, 242 nicht bedrängt er die Witwen', vielmehr hilft

er

ihnen,

243 indem er sie stets mit Getreide, Wein

und

Öl versorgt. 244 Stets schickt

der Reiche denen in seinem Volk, die nichts besitzen 245

und

bedürftig

sind, einen Teil seiner Ernte·; 246 so erfüllen sie das

Wort

des großen

Got

tes, den

Hymnus

des Gesetzes: 247 Denn allen

hat

der Himmlische die

Erde gemeinsam zugeteilt.. 248 Wenn es aber Ägypten verläßt und seines

Weges zieht, 249 das Zwölfstämmevolk mit gottgesandten Führern,

250

dann

wird

es

mit

einer Feuersäule wandern in

der Nacht·

251

und

mit

einer Wolkensäule während des ganzen Tages. 252 Diesem (Volk)

wird

er

als Führer

geben den großen

Mann

253 Moses, welchen eine Königin arn

227

a

In der hellenistisch-jüdischen

Literatur wird

das

Thema Astrologie/Astronomie öfter

berührt. Es heißt,

Abraham

habe die

Ägypter in

der Astrologie belehrt (Artapanos frg I

[Walter,JSHRZ 112,127; Denis, Fragmenta 186]; PseuEupolemos frg I,3 [Denis 197; Wal

ter

141]; PseuHekataios II frg. I ITosephus, ant. 1166; Walter 159]. Philo

dagegeninterpre

tien

den Auszug

Abrahams aus

Ur in

Chaldäa als Absage an die Astrologie (de Abr

69-7

I;

de rnigr

Abr

187); vgl.

Jub

12,17.

228 a Zur Ablehnung der Astrologie vgl. Jes 8,I9f.; 44,25; 47,I2f.; Deut 4,19; Sir 34,5 u. ö.

235

a

Warnungen vor Liebe

zum

Reichtum gehören

zur

philosophischen Paränese seit Platon

(leg 8,83 Ic.d; 9,870 a-c).

Der

kynische Wanderprediger Bion

nannte den Reichtum

den Ur

sprungson aller

Übel

(DiogLaert VI 50).

Im

hellenistisch-jüdischen Bereich vgl. Philo,

spec.leg. 1,281;

quod

omnis pr. 21; TestDan 5,5-7; TestJud I8,2; I9,1; urchristl ich: .Tim

6,10.

237 a Biblische Grundlage: Lev 19,35 f.; Deut

25,13-16 u.ö.

238 a Vgl. Lev 29,rr; Deut 5,19.21; Ex 20,17; 22,rf. u.ö.

242 a Vgl. Deut 24,17;Jes 1,17; Sib II 76.

245

a

Vgl. Lev 19,9f.; 23,22; Deut 24,19ff.

247

a

Ein

kynisch-stoischer Grundgedanke

Der

Kyniker

Diogenes prägte

den

Begriff

Kos

mopolit

(Diog

Laert VI 63). Hier ist dieser Gedanke

vom

biblischen Schöpfungsglauben

unterfangen.

250

a

Vgl.

Ex

23,2rf.; 14,19; Sap 10,17; 18,}.

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Rand eines Sumpfes fand und zu sich nahm·, 254 ihn aufzog und ihren Sohn

nannte'.

Als

er aber 255

als Führer des Volkes, das Gott aus

Ägypten

führte,

256 zum Berg Sinai kam, da gab ihm Gott vom Himmel herab das

Gesetz

257 nachdem er

auf

zwei Tafeln alles Gerechte geschrieben hatte, 258

und

befahl, es

zu

tun; wenn jemand

ungehorsam

wäre,

259

solle

er

durch das

Gesetz

Strafe erleiden

oder

durch

sterbliche

Hände,

260

oder, falls

er

von

Sterblichen

nicht

entdeckt

würde,

so solle

er nach

allem Recht zugrunde ge-

hen. 26 I a

Denn

der

Himmlische

hat

die

Erde

als gemeinsames Gut für alle

gemacht

262

und

Treue und

besten

Sinn

in

der Brust. 263 Ihnen allein

bringt die getreidegebende

Erde

Frucht hervor 264 hundertfältig, und es er-

füllten sich die Maße Gottes.

265

'Aber

auch

für diese (Menschen)

wird

es

Unheil

geben, und sie werden

nicht

entfliehen 266 der Seuche. Auch du

wirst fürwahr, das herrlichste Heiligtum verlassend, 267 fliehen, da dir das

Schicksal

bestimmt

ist, das heilige

Land zu

verlassen.

268 Du wirst zu den

Assyrierna geführt werden und wirst deine kleinen Kinderb 269 Knechts-

dienste verrichten sehen bei feindlichen

Männern 270

und deine Frauen;

und aller Besitz

und

Reichtum wird vernichtet werden. 271 Jedes Land und

jedes

Meer

(wird) voll

von dir

(sein)·:

272 jedermann wird

Anstoß

nehmen

an deinen Bräuchena. 273 Dein ganzes

Land

wird verlassen sein, und

der

fe-

ste Altar 274 und der Tempel des großen Gottes und die hohen Mauern

275 werden

alle zu Boden fallen, weil du in deinem Herzen

nicht

gehorcht

hast 276 dem heiligen Gesetz des unsterblichen Gottes, sondern abirrend

277 schändliche Götzen verehrt hast und nicht ehrfürchtig 278 den

un

sterblichen Vater aller Götter und Menschen

279

ehren wolltest,

sondern

die

Bilder von

Sterblichen ehrtest. 280 Deswegen wird die

fruchttragende

Erde sieben Dekaden lang·

28

I ganz von

dir

verlassen sein und (auch) das

wunderbare Heiligtum. 282 Aber es erwartet dich ein glückliches

Ende

und

herrliche Ehre,

283

wie es dein

Gott

und

ein Sterblicher gewähren. Du aber

bleibe 284 treu den heiligen Gesetzen des großen Gottes, 285 bis er dein

253 a Vgl. Ex

2,5-10.

254 a Vgl. Ex

19,1-6.

256 a Vgl.

Ex

24,12; 31,18;

34,I-4-27f.; Deut

28,13ff.

261 a

Die

VV 261

f.

dürften mit

Geffcken

als Nachbildungen der VV 247.585 anzusehen sein.

265 a Zum folgenden vgl.

Deut

28-30.

268 a Die Assyrer werden

schon

V. 160 mir

den

Babyioniern gleichgesetzt.

b) Vgl. Deut

28,30-33.41.49;

29,21.27; 2

Chron

29,9.

271

a Zur Interpretation dieser Stelle vgl.

W.

C van Unnik, Das Selbstverständnis der jüdi

schen Diaspora in der hellenistisch-römischen Zeit, Leiden 1993, 68

H

272 a

Wie

anstößig jüdische Sitten bei gebildeten Heiden

empfunden werden

konnten, zeigen

etwa

die

Bemerkungen

des Tacitus, anno 2,8504 u. hist.

504,

I: lvloyses

...

novos

ritus

contra

riosque ceteris

mortalibus

indidit:

profana

illic

omnia

quae

apud

nos sacra,

rursum

con

cessa

apud

illos quae nobis incesta.

280

a

Vgl.

Jer

25,12.

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ermattetes Knie zum

Licht

hin aufrichtet. 286

Und

dann wird der Him

melsgott einen König sendena,

287 der

wird jeden Menschen richten

mit

Blut und Feuersglut

a

.

288

Es gibt aber einen königlichen Stamm

a

, dessen

Geschlecht

wird 289

nicht straucheln;

und

dieses wird

im

Umschwung

der

Zeiten

290

herrschen

und

einen neuen Tempel Gottes zu errichten begin

nen.

291

Und

alle Könige

der

Perser

werden

beisteuerna

292

Gold und

Erz

und mühsam geschmiedetes Eisen.

293

Denn Gott selbst wird einen heili

gen nächtlichen Traum senden-. 294

Und

dann wird es wieder einen Tempel

geben, wie

er

vorher war".

295

"Als aber mein Herz das gottbegeisterte Lied

beendete, 296 und ich

den

großen Erzeuger anflehte, den Zwang

zu

been

den,

297

da - abermals ein neuer Orakelspruch des großen Gottes in meine

Brust 298

flog

a

und befahl mir, zu weissagen auf der ganzen

299

Erde und

den Königen die künftigen Ereignisse in

den

Sinn zu legen.

300 Und

als er

stes legte

mir

Gott

in den Sinn zu sagen,

301

wieviel traurige Schmerzen

über Babyion beschlossen hat 302 der Unsterbliche, weil diese den großen

Tempel verwüstet hattena.

303

Wehe dir, Babyion, und dir, Geschlecht assy

rischer Männer: 304 Über jedes Land der Sünder kommt einst ein Sausen-,

305

und alles Land der Menschen

wird

ein Kriegsgetümmel vernichten

306

und ein Schlag des großen Gottes,

der

(meine) Lieder lenkt.

307

Denn

aus

der Luft wird er

eines Tages gegen dich, Babyion, von

oben her

kom

men,

308

a aber vom Himmel her wird

er

über dich herabsteigen aus seinen

heiligen (Bereichen), 309

und

für die

Kinder

des Zorns

(kommt)

ewiges

Verderben-.

310 Und

dann wirst du sein, wie du

vorher

warst, wie eine, die

nie geboren wurde-.

311

Und dann

wirst

du von Blut erfüllt werden, wie du

selbst vorher

312

es vergossen hast von guten

und

gerechten Männern-,

313

deren Blut immer noch

zum hohen

Himmel schreit".

314

Für dich,

286

a)

Vg . Sib 5,I08. Nach Lanchester

und

Collins Anspielung auf

Kyros

(vgl. Jes

44,27-

45>1); doch ist

in

V

287 eher ein endzeitliches Szenario angedeutet, ähnlich 5,I09f. Vg . fer

ner

das Töpferorakel co .

IU,

und

das Hystapesorakel bei Laktanz, inst. div. 7,17·I

5.

287

a)

Vgl. Jes 66,16;

Ez

38,22.

288

a) Vgl.

Gen

49,10;

1. Kön 1I,)6;

I5,4;Jer 33,17-22; Sadh 6,12.

29I

a)

Vgl.

Esr 1,7-II;

7,14-23.

293

a)

Vgl. Joel 3,1.

294

a)

Vg .

Tobit

I4,4-9.

295 a) Die VV. 295 -488 stellen eine Sammlung

von

Orakeln gegen

Fremdvölker

und -städte

dar. Häufig

werden

sie auf die erythräische Sibylle zurückgeführt; doch Nikiprowetzky,

67 f.,

mahnt zu

Recht

vor

voreiligen Zuweisungen.

298

a)

Vgl. Sib 3,I62-164.

302 a) Vg .Jer 51, II

(=27,II

LX, 'C);Jes 13,47; Apoc 18.

304

a)

Vg . Jes

13,9-II;

Jer

50-51 (=22-23 LX,X).

3IO

a) Vg . Barsyr 31,5.

3

12

a)

Vg .Jer

5

o

,29

f

.; 51,35.

313

a) Vgl. Jes 26,21; Gen 4,10; Hiob 16,18;

Deut

32,42;

2. Makk

8,);

Apc

6,10.

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Ägypten,

wird

ein großer Schlag kommena, über (deine) Häuser 3

I5

ein

schrecklicher (Schlag), von dem du niemals erwartet hast, daß er über dich

kommen würde. 3

I6 Denn

ein Schwert

wird

mitten durch dich hindurch

gehen

a

,

3I7

Zerstreuung

und Tod und Hunger

werden andauern· 3I8 bis

zum siebten Geschlecht der Könige und dann wirst du Ruhe haben.

3I9

Wehe dir,

Land

des

Gog

und

Magog·, das zwischen

320

den

äthiopi

schen Flüssen liegta; wieviel vergossenes Blut wirst du aufnehmen,

32

und

du

wirst

unter

den Menschen das

Haus

des Gerichtsagenannt werden,

322

und

deine oft getränkte

Erde

wird dein dunkles Blut trinkena. 323 Wehe

dir, Lybien aWehe dir,

Land

und Meer 324 Töchter des Westens,

ihr

werdet

zu

einem bit teren Tag kommen

325 Ihr werdet

(dazu)

kommen und zwar

verfolgt

von

einem schwierigen

Kampf

326 schrecklich

und

schwierig.

Ein

schreckliches Gericht

wird

wiederum kommen,

327 und

gezwungenerma

ßen

werdet

ihr

alle ins Verderben gehen,

328

weil

ihr

den

großen

Tempel

des Unsterblichen

zerstört 329 und mit

eisernen

Zähnen·

schrecklich zer

bissen habt.

330

Deshalb wirst du dein

Land

voll von Leichen sehen.

33 I

teils infolge des Krieges

und

des ganzen

Ansturms

des

Dämons, 332

des

Hungers und der Pest, und (teils infolge) der barbarisch gesinnten Feinde.

333

Das ganze

Land

wird

von

dir verlassen sein, verödet die Städte.

334

Im

Westen aber wird ein Stern leuchten, den man

Komet

nennen wirda, 335 für

die Sterblichen ein Anzeichen für Schwert, Hunger, Tod, 336 Verderben

von

Führern

und

großen, hervorragenden Männern.

337

Es

wird

abermals

sehr große Zeichen bei den Menschen geben;

338

denn auch

den

Maioti-

314 a Vgl. Jes

19;Jer

43,12 (=50,12 LXX).

316

a

Vielleicht Anspielung

auf den

Bürgerkrieg zwischen Ptolemaios VI.

Philometor

und

Ptolemaios VIII. Euergetes. Zur

Formulierung

vgl.

Ez

14,17;

29,8-10.

Die ähnliche Wen

dung

Lk 2,3P

ist von atl. Sprache (bes. Ps 36,15 LXX) abhängig; vgl. W Michaelis, ThW

VI, 995 f.

317

a

Vgl.

Ez

29,12f.; 30,23'

318 a Vgl. V. 192f.

319 a VgL V.

512. Im

Hintergrund steht die Vision Ezechiels, ein Großfürst namens Gog aus

dem Lande Magog werde

von

JHWH

gegen Israel geschickt,

um

nach der

Einnahme J

eru

salems selbst vernichtet zu werden. (Ez

38

f.). Wie in Apc 20,7- 10 sind

Gog

und Magog

mythische Völker. In der hell.-jüd. Literatur spielt Ez 38 sonst keine Rolle. Rabbinisches

bei Strack-Billerbeck III, 831-840.

320

a

Die Situierung

von

Gog und Magog in

Äthiopien

wird vielleicht aus der Erwähnung

des Landes

Kush in Ez

38,5 erschlossen.

Auf

ein doppeltes Mißverständnis

führt

sie Niki

prowetzky, 340 f., zurück.

321 a VgL ]Oel3,2.12; dort wird

Josaphat

»Tal des Gerichts« genannt.

322 a

VgL Ez

39,17-19.

323 a Die Lybier

werden

Ez 38,5 als Gefolgsleute Gogs genannt.

329 a Vgl. Dan 7,7. _

334

a

Lanchester verweist darauf, daß Seneca, nat.quaest. 7,15

vom

Erscheinen eines

Kome

ten beim

Tod

des syrischen Königs Demetrios berichtet. V gl. aber auch

den

Kometen

beim

Tode Caesars

nach

Sueton, Caesar 88. Gegen zu

konkrete

Festlegungen

bemerkt

Collins

zu Recht: »astral phenomena are a favorite topic

of

such oracles«.

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schen Sumpf

wird

der tiefwirbelnde Tanais

a

339 verlassen,

und

in seinem

tiefen

Flußbett

wird es eine fruchtbare Furche geben, 340 aber die riesige

Wassermenge wird die Landenge bedecken. 341 (Es wird) Erdspalten

und

gähnende Abgründe- (geben); viele Städte 342

werden

zusammen mit ihren

Bewohnern hineinstürzen: In Asien lassos, 343 Kebren, Pandonia, Kolo

phon, Ephesus, Nicaea,

344

Antiochia, Tanagra, Sinope, Smyrna, Mazos,

34 5 das sehr wohlhabende Gaza, Hierapolis, Astypalaia, 346 in Europa das

berühmte Kyagra, das königliche Meropeia, 347 Antigone, Agnesia, das

göttliche M ykene.

348

Wisse, daß dann das verderbliche Geschlecht Ägyp

tens dem Untergang nahe sein wird, 349 und daß

dann

für die Alexandriner

das vergangene Jahr besser war.

350

-Wieviel von dem tributpflichtigen

Asien Rom empfangen hat, 351 dreimal so große Reichtümer wird wie

derum Asien empfangen 352

von Rom, und es wird

den abscheulichen

Übermut

an

Rom

rächen.

353

Wieviele aber aus Asien dem

Haus

der Italer

gedient haben, 354 zwanzigmal so viel

werden in

Asien dienen 355 Italer

in Armut, und sie werden zehntausendmal mehr verschuldet sein. 356

Jungfrau,

du

verzärtelter, von

Gold

strotzender Sproß des latinischen Rom-,

357 oftmals bei deinen Hochzeitsfeiern mit vielen Freiern- 358 berauscht,

wirst

du

als Dienerin ohne Schmuck vermählt werden-, 359 oftmals

wird

deine Herrin- dein schönes Haar scheren lassen, 360

und

des Rechts wal

tend dich

vom

Himmel zur Erde

a

361 stürzen, und wiederum von der

Erde

dich

zum

Himmel

erheben,

362

weil die Sterblichen sich eines schlimmen

und ungerechten Lebens schuldig erwiesen. 363 -Auch Samos wird Sand

sein, Delos wird unsichtbar werden,

364

und Rom eine Gasse; alle Orakel

sprüche

werden

sich erfüllen. 365 Vom zugrundegegangenen Smyrna wird

nicht mehr die Rede sein. Es

wird

einen Rächer geben, 366 aber für die

schlechten Pläne und die Schlechtigkeit der Führer-. 367 _Friedevolle Ruhe

338

a)

Gemeint ist

der Don, der

ins Asovsche Meer mündet.

341

a)

Im folgenden werden kleinasiatische und griechische Städte aufgelistet. Maros, Cyagra

und Meropeia

sind nicht lokalisierbar.

350 a) Es folgt ein Orakel gegen

Rom;

vgl. Sib 4,145; 8,72; Hystaspes bei Laktanz, div. inst.

7,15,1I.

356 a) Vgl. Sib 5>162-178.

357 a) Vgl. Jes 47,1; Jer 25,27; 4

8

,26; 51,7

358a)

Vgl.J

es

4

8

,2f.

359

a)

Mit

der Herrin

Roms ist nach Nikiprowetzky Fortuna, nach Collins Kleopatra ge

meint. Im Blick auf den ständig mHintergrund stehenden Ost-West-Gegensatz wird

man

mit Geffcken

an

Asien denken.

360 a) Vgl. Jes 14,13-r6.

363 a)

Die

Sprüche sind als Wortspiele (Paronomasien) formuliert: kC/.fJ.OC:; -

a. .Ifwc:;;

6fjAOC:; -

a.Ö1']AOC:;; 'PW .I1']

-

QV .I1'].

366

a) Nach

diesem Vers muß eine Lücke angenommen werden.

367 a)

Die

Heilsankündigung

der

VV. 367-380 könnte ursprünglich

an

Y.294 angeschlossen

haben Nikiprowetzky). Vgl.

dazu

Sib 3,619-623; 751-759; II,79.237; 12,87.172; Philo, de

1°93

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wird ins

Land

Asien einkehren,

368 und dann wird

auch

Europa

glücklich

sein, der

Himmel

strahlend,

369

jahrelang gesund,

ohne

Winterstürme

und

Hagel,

370

alles hervorbringend, Vögel

und

Kriechtiere auf der Erde.

3710 Glückseligster, der n jener Zeit leben wirda, Mann

372

oder Frau,

es

wäre eine Verkündigung

von

a

Seligen, wie unter

Hirten. 373 Denn

jegliche

Gesetzestreue

wird vom

gestirnten

Himmel

374

herab

)kommen

auf die

Menschen

und

Gerechtigkeit, und

mit

ihr zusammen

375

die alles übertref

fende besonnene

Eintracht

unter den Sterblichen

376 und

Liebe, Treue,

Gastfreundschaft;

von

ihnen

377 werden

Ungesetzlichkeit, Schande, Neid,

Zorn, Torheit

378

fliehena,

und

die

Armut wird

von den Menschen fliehen

und

die

Not

wird fliehen

379

und Mord

und

verderbliche Streitereien

und

betrübliche Zänkereien

380

und nächtlich Diebstähle

und

jegliches Böse in

jenen Tagen.

381

aAber Makedonien

wird

schweres Leid gebären für Asien,

382

für

Europa

aber

wird

als größter Schmerz emporsprießen ein falscher

Abkömmling

383

aus dem Geschlecht der Kroniden

a

, von einer Sklavenli

nie.

384 Jener wird

sogar Babyion erbauena, die feste Stadt,

385 und

sie, die

allen Landes, das die Sonne beschaut,

386 Herrin

genannt wurde, wird

durch

schlimme Verblendung zugrunde gehen,

387 wobei

sie

a

kein Gesetz

a

für die viel herumgetriebenen Spätgeborenen hat.

388 Es

wird einstmals

auch unversehens auf den fruchtbaren Boden Asiens kommen

389

ein

Mann, der auf seinen Schultern ein purpurnes Gewand trägt,

390

wild, fern

der Gerechtigkeit, einer Flamme gleich;

denn

es

erweckte

ihn

391

vormals

praem. 90ff.;

Horaz,

16.

Epode, 53

ff.

Zum

»Hofstil«

der

Passage vgl. Hesiod, Erga 197-

201 und

Theognis, Elegien, 647ff.

371 a)

Vgl. Sib 4,192; PsSal 17,50; Vergil, Ecl.

IV, 53.

372

a) Die

Hschr. lesen: "ltEVETjCPa" :O<;

ÖOOOV aYQUlJAo<;.

Das

ist

unverständlich.

Dafür

konji

ziert

Geffcken, Komposition,

14: XEV U CPa" :L<; 00<; EV aYQuuAOL<;; ihm

folgt Collins. Geff

ckken

sieht diesen Vers als christliche Interpolation an

(wohl

im Blick auf Lk

2,8

H. .

Das

ist unnötig; wie etwa die I

und

4. Ekloge Vergils zeigen, traute man Hirten ein besonderes

Gespür

für

das

Göttliche

zu.

378

a)

Collins verweist darauf, daß die Isis-Aretalogien ein ähnliches utopisches Bild

von Ge

rechtigkeit

und

Frieden

bieten.

381 a) Das Orakel

38r-387

handelt

von

Alexander

d.

Gr.

383 a)

Anspielung auf

den Anspruch

Alexanders,

den

er seit seinem Besuch des ägyptischen

Zeus-Ammon-Tempels

erhob

vgl. Plurarch, Alex. 26f.;

Diodor

Q 49ff.; Curtius Rufus

4,7,6-32). Schon Alexanders

Murter

soll behauptet haben,

ein

göttliches Wesen

n

Gestalt

einer Schlange habe das

Kind

gezeugt Plurareh, Alex. 2f.).

384

a)

Wir folgen

der

hschr.

LA ÖOf.LTjOE"taL;

Geffcken

und

Collins lesen

ÖEÖUf.Ll'jOE t'.

387

a)

Wir folgen

der

hschr.

LA

oil VOf.Lov; die

von

Geffcken

und

Collins

übernommene

Kon

jektur

Ü V O ~ L EV ist dem

Kontext

angemessener.

388 a)

Das Orakel

vv.

388-400 stellt erhebliche Probleme.

Ist

der gottlose

Mann

Alexander

d. Gr. Bousset, ZNW

3; Eddy;

Collins) oder Antiochos IV.

Epiphanes

Hilgenfeld;

Row

ley)? Ferner: Ist der 394f. angedeutete wechselseitige Vernichtungskampf zu beziehen auf

Antiochos Epiphanes und seinen

Bruder

Seleukos

IV.

und deren Söhne, Hilgenfeld u. a.)

wobei der

daneben gepflanzte SproH

der Usurpator

Alexander Balas

wäre

Hilgenfeld u. a.,

zuletzt

Collins), oder ist

es

der Kampf zwischen Antiochos VIII. Grypos und seinem

I094

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der Blitz. Doch ein übles Joch wird ganz Asien ertragen,

392

viel Mord

(blut) wird der Boden trinken, wie vom Regen benetzt.

393 Aber

es

wird

völlig verschwinden,

und

der Hades wird dafür sorgen.

394

Deren Ge-

schlecht er selbst vernichten will,

395.

aus deren Geschlecht

wird

sein

Stamm vernichtet werden.

396

Eine einzige Wurzel gibt er, die ein Men-

schenverderber abhauen wird,

397

aus zehn Hörnerna; neben dieser Pfanze

wird

er eine andere pflanzen.

398

Er

wird

den kriegerischen Erzeuger des

purpurnen

Geschlechts abhauen

399

und wird selbst von den Söhnena, die

kriegerische Einmütigkeit zeigen·,

400

vernichtet;

und

dann wird das dane-

ben aufsprießende

Horn

a

herrschen.

401

'Es

wird

auch für das nahrungs-

spendende Phrygien sogleich ein Zeichen sein:

402 wenn

das befleckte Ge-

schlecht der Rhea

a

, das auf der Erde als ein immerwährender Sproß

403

mit

nicht dürstenden Wurzeln erblühte,

404

mit Stumpf

und

Stiel

in

einer einzi-

gen

Nacht

vernichtet wird,

4°5

in

der Stadt des Erderschütterers

und Erd

bewegers·mitsamt ihren Männern;

406

diese (Stadt) werden sie einst

Dory

laion

a

nennen 407 im alten, tränenreichen, schwarzen Phrygien.

408

Jene

Zeit

wird

den Namen erderschütternde tragen;

409

die verborgenen

Höh

len in der Erde wird sie aufsprengen

und

Stadtmauern

wird

sie brechen.

410

Diese Zeichen werden

den

Anfang nicht

von Gutem, sondern von

Bö-

sem markieren.

41

Es

wird

Führer haben, die im Kampfe aller Stämme er-

fahren sind,

412

es bringt die Aeneaden hervor, die gleichen Blutes wie die

Ureinwohner

sind.

413

Aber

danach wirst

du

ein

Raub

von

begehrlichen

Männernasein.

414

Ilion, ich beklage dich; denn es läßt die Rachegöttin in

Sparta

415

emporsteigen einer sehr schönen, weitgerühmten und vortreffli-

chen Schößling.,

416

sobald sie die weite Brandung Eropas

und

Asiens ver-

lassen hat;

417

die vor allem wird sie mühsale und Klagen und Seufzer

418

bringen;

der

Ruhm

der

künftigen (Geschehnisse)

wird

nicht altern.

419 Und darauf wird es einen alten Mann·, einen Lügenschreiber, geben,

Halbbruder

Antiochos IX. Kyzikenos

und

deren Söhnen (Geffcken, Komposition, 10f.)?

Beide Lösungen müssen einzelne Ungenauigkeiten in

Kauf

nehmen.

397 a Vgl. Dan 7,7·

399

a Le

texte est desespere« (Nikiprowetzky).

Wir

folgen

der

Konjektur Geffckens.

400

a

Vgl.

Dan

7,8.

4 1

a

Die W . 4°1-418 geben ein

Orakel

über den

Untergang

Trojas wieder, das zumeist auf

die erythräische Sibylle zurückgeführt wird (zuletzt von Collins).

402 a Nach W. 138-14° schickte Rhea ihren Sohn Zeus nach der Geburt

nach

Phrygien.

405 a Homerisches Beiwort des Poseidon.

406

a

Dorylaion ist eine nordphrygische Stadt; ihre Identifikation

mit

Troia ist unerklärbar.

412

a

Wir lesen

mit

Lanchester ALvea

öai

YEVEÜ< statt des hschr. ALvaaöa<;

ÖEÖ01J<;.

413

a

Menelaos ist gemeint

415

a

Helena ist gemeint.

419

a Homer

ist gemeint.

Kritik

an Homer

übt auch

Josephus, c.Ap. II, 256, unter Berufung

auf

Platon, Rep. III, 398A.

Daß

Homer die Sibylle bestohlen habe, :luch bei Laktanz,

I095

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420 mit erlogener Heimat; und das Licht in seinen

Augen

wird erlöschen.

42 Er wird großen Verstand

haben

und ein seinen Gedanken angemessenes

Wort 422 bestehend aus zwei Namena: Einen

Mann

aus Chios wird er sich

nennen 423 und er wird die Geschehnisse um Ilion schreiben - zwar nicht

wahrheitsgetreu, 424 aber klug; denn er wird meine Worte und mein Vers

maß beherrschen.

425

Er

wird

nämlich als erster meine

Bücher mit

seinen

Händen aufrollen. 426 Er wird die Helden des Krieges sehr schmücken,

427 Hektor,

den

Sohn des Priamus, Achilles, der Sohn des Peleus, 428 und

die anderen, die sich mit den Werken des Krieges befassen. 429 Und er wird

ihnen Götter zur Seite stehen lassen,

430

ganz nach

der

Art von Lügen

schreibern, (obwohl sie) hohlköpfige Menschen waren), 43 und es bringt

ihnen noch weit größeren

Ruhm

zu sterben 432 in Ilion; er selbst aber wird

eine dementsprechende Belohnung erhalten. 433 aUnd für Lykien wird des

Lokros

Geschlecht viel Schlimmes bereiten.

434

Chalkedon,

das

du

eine

Furt

durch

die Meeresenge hast, 435 auch dich wird einst ein ätolisches

Kind vernichten. 436 Kyzikos, auch dir wird das Meer stattlichen Reich

tum entreißen. 437

Und

auch du, Byzanz,

wirst

in Asien gern Krieg führen

438 und wirst doch nur Seufzen und unendliches Blutvergießen davon ha

ben. 439 Kragos,

hoher

Berg in Lykien, von deinen Gipfeln 440 wird,

wenn der Fels Schlünde öffnet, Wasser strömen, 44I bis es auch Pataras

a

weissagenden Zeichen ein

Ende

macht. 442 Kyzikos,

Bewohnerin

der Pro

pontis, die mit Wein handelt,

443

der

Rhyndakos

wird

um

dich

herum

seine

emporschwellende Woge brausen lassen. 444

Und

du,

Rhodos,

lange Zeit

wirst du ohne Knechtschaft sein, 445 Tochter des Tages, später wirst du

auch großen Reichtum 446 haben, auf dem Meer wirst

du Macht vor

ande

ren haben. 447 Aber nachher

wirst

du eine Beute für gierige Menschen wer

den

a

448 aufgrund deiner Schönheit

und

Wohlhabenheit; ein schlimmes

Joch

wirst du auf deinen Nacken tragen. 449

'Ein

lydisches Erdbeben

wird

Persiens Macht) vernichten 450 und schlimmste Leiden

für Europa und

Asien bringen. 45 Der abscheuliche König

der

Sidonier und das Kriegsge

schrei anderer

45+ werden

auf dem Meerweg

den

Samiern ein abscheuliches

Verderben bringen.

453

Das Erdreich

wird

ins

Meer

fließen infolge des Blu-

div.inst. I,6,9; Diodorus Siculus 4,66. Aristobul, frg. 5, spricht von Entlehnungen

Homers

aus Mose. In Sib

I I , I63-I7I ,

wird Ähnliches über Vergil gesagt.

4

a Sc. Ilias und Odyssee.

433 a

In VV. 433-488

folgen Unheilsankündigungen

über

verschiedene

Länder

und Städte.

Es sind

Orakel

in ganz wirrer Folge, die meisten lassen so, wie sie sind, kaum eine Inter

pretation zu« Geffcken, Komposit ion, 8 .

44I

a

Patara

war

Sitz eines

Apollon-Orakels.

447 a Rhodos wurde I67 v.Chr.

von Rom

unterworfen.

449 a Dieses Orakel VV. 449-456

wird

von Geffcken, Komposition, 8, in den Perserkrieg da

tiert.

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tes der Männer, 454 die

umkommen;

die Ehefrauen aber mit den prächtig

gekleideten Töchtern 455 werden den schmählichen Frevel, der ihnen ange-

tan

wurde,

bejammern 456 die einen (klagen)

über

die Toten, die anderen

über die umkommenden Söhne. 457 Zeichen für Zypern: Ein Erdbeben

wird die Schlachtreihen vernichten, 458 und viele Seelen wird auf einmal

der Hades aufnehmen. 459 Tralles aber, die

Nachbarstadt

von Ephesus,

wird

durch

ein Erdbeben

zerstören

460 seine wohlgebauten

Mauern

und

sein Volk

von

verdrossenen Männern. 46I Die

Erde

wird siedendes Wasser

hervorsprudeln

lassen, wiederum 462

wird es

die beschwerte Erde trinken:

Schwefelgeruch wird sich ausbreiten. 463 Und Samos wird zu dieser Zeit

Königspaläste erbauen. 464 aZu dir, Italien, wird kein fremder Krieg kom

men, 465 sondern einheimisches Blutvergießen, vielbejammert, nicht leicht

aufzuhalten, 466

wird

dich, du allgekannte und schamlose (Nation), ver

nichten. 467

Und

wenn

du

bei

heißer Asche

ausgestreckt sein wirst,

468 wirst du

dich

selbst

hinmorden, ohne daß dein

Herz sich darum küm

mert. 469 Du wirst nicht mehr die Mutter tüchtiger Männer, sondern die

Amme von

Bestien seina. 470 aAber

wenn von

Italien ein zersörerischer

Mann kommen wird, 47I

dann wirst

du, Laodizea,

in

jähem Sturz dahinge-

streckt, 472 du herrliche Stadt der Karer am wunderbaren Wasser des Ly

kos, 473 wirst schweigen, nachdem du deinena? übermütigen Vater beklagt

hast. 474

Die

thrakischen Krobyzer werden sich erheben gegen den

Hai

mon.

475

Den

Kampanern werden

die

Zähne klappern

auf

Grund

des

über

großen 476 Hungers; nachdem es

aber

den bejahrten Vater beklagt hat,

477

wird

Kyrnos (Korsika)

und

wird

Sardo durch

große Wirbelstürme

478 und durch Schläge des heiligen Gottes

in

die Tiefe des Meeres 479 ver-

.

senkt werden, unter

die Woge,

zusammen mit ihrer

seefahrenden Bevölke-

rung. 48 Wehe Wie vieleJungfrauen

a

?wird der

Hades

ehelichen 48 Wie

viele unbestattete Jünglinge wird der Abgrund versorgen 482 Wehe über

die Säuglinge und den großen Reichtum, die im Wasser einhertreiben

483

Das

glückliche

Land

der

Myser

wird

ein königliches Geschlecht

plötz

lich 484 hervorbringen. Keine lange Zeit wird

jedoch

in

der

Tat 485

Kar

thago bestehen. Die Galater werden eine seufz erreiche Klage

b

? haben.

464

a

Das Orakel

W. 464-469 wird

von Geffcken in die Zeit des mars ischen Bundesgenos-

senkrieges

91-88

v.Chr. datiert. Nach Collins paßt es in die Zeit zwischen dem späten

2

und frühen I.Jahrh. v.Chr.

469 a Vgl.Jes

13,19-22;

Horaz, 16. Epode, 9f.

470 a Das Orakel

vv

470-473 bezieht sich auf Sullas Feldzug in Kleinasien, terminus post

quem ist also 88 v.Chr.

473 a Walrrscheinlich Zeus, der oft auf laodikenischen Münzen erscheint.

480 a

Zum

Motiv vgl. Sophokles, Antig. 816; Euripides, Or. 1109.

485 a Anspielung auf die Zerstörung Karthagos 146 v.Chr. Geffcken zu 484 f.: »alles unsicher,

nur

soviel sicher, daß vor 485 Lücke ist«.

b) Vgl. Sib 4,106.

1°97

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486 Auch für Tenedosawird das

Unheil

zuletzt, aber am

größten

kommen.

487 Und das

eherne

Sikyonawird sich

mit Gebrüll über

dich,

Karinth,

488

brüsten; doch die

Flöte

- (Trompete) wird vielleicht rufen.

489

aAls

mein Herz ein Ende gemacht hatte

mit dem

inspirierten Lied,

490

abermals

ein

Orakel

des großen Gottes mir

in

die Brust

491

flog

und

mir befahl, über

die

Erde

zu

weissagen.

492

-Wehe

dem

Geschlecht

phönikischer

Männer

und

Frauen 493 und

allen Städten

an der

Meeresküste Keine von euch

494 wird

unter

dem Licht der Sonne im gemeinsamen Licht erscheinen,

495

anoch

wird

bei euch fernerhin die

Zahl und der

Stamm des Lebens sein

496 aufgrund

der

ungerechten Rede

und

eines gesetzlosen, unkeuschen Le

bens,

497

welches alle gefürt haben,

indem

sie ihren

unkeuschen

Mund öff

neten,

498

und schreckliche, lügnerische

und

ungerechte

Reden

haben sie

geführt 499

und

haben sich entgegengestellt

Gott,

dem großen König,

500

und haben

lügnerisch

ihren unreinen

Mund

geöffnet.

Daher wird

Gott

sie

501

mit Schlägen schrecklich zugrunderichten mehr als jedes (andere)

502 Land

und

ihnen

ein bitteres Los senden,

503 indem er

ihre Städte

und

zahlreichen Gebäude von Grund auf verbrennt.

504

Wehe dir, du an

Schmerzen

reiches Kreta a Auch gegen dich wird kommenb? 505 ein Schlag

und schrecklich wird er dich ewig verwüsten. 506 Das ganze Land wird

dich

wieder

in

Rauch

aufgehen sehen, 507 und in Ewigkeit wird das

Feuer

nicht

von dir ablassen,

sondern

du wirst brennen. 508 -Wehe dir, Thrakien,

wie wirst

du unter

das knechtische

Joch

kommen

509

Wenn

die Galater,

vermischt

mit den

Dardaniden,

510

Griechenland

im Ansturm

verwüstena,

dann wird es für dich schlimm sein; 5 einem fremden Land wirst du Tri

but

a

zahlen, aber

nicht

empfangen.

512

aWehe

dir Gag

und allen

der

Reihe

nach

mit Magag

513

Wieviel Schlimmes führt das Schicksal

a

? gegen dich

heran

von

Seiten der Marser oder Daker

514

Viel (Schlimmes) auch für die

Söhne

der

Lykier,

Myser und

Phrygier.

sr

5 Viele

Völker der

Pamphyler

486

a Tenedos

ist eine Insel

vor der

Küste

der

Troas.

487

a

Sikyon

ist die westl.

Nachbarstadt Korinths.

489

a

Zu VV.

489-491

vgl. VV. 1-7 u.

Ö.

492

a

Vgl. Sib

5>456;

7,64;

1Z 10P53;

14 80.

495

a

Zu

VV.

495

-500

vgl.

Henaeth

5,4f.;

27 z;

90,3

f

504 a Vielleicht

Anspielung auf

die Unterwerfung Kretas durch Q Caecilius Metellus

69-67

v.Chr. (Nikiprowetzky);

nach

GeHcken dagegen ein

Orakel.

"das in seiner

Unbestimmheit

zeitlos bleibt«

(Komposition,

5 .

b) Vgl.Jes 3409f.

508 a Die Vv. 508- 511

bezieht Geffcken

auf

den

Krieg,

den Eumenes von Pergamon

gegen

Makedonien mit

Unterstützung gallischer

Hilfstruppen führte

(Komposition,

9).

5

O 1) Man

wird

an

den

Galliereinfall 280 v.Chr.

denken.

5

a

Ergänzt von

Geffcken.

512

a

Vgl.

Vv.

319f.

5

13

a Die

überlieferten Textformen

sind unverständlich; aus

der

Fülle

der Konjekturen über

nehmen

wir

mit

Nikiprowetzky

348f.;Im Versanfang

MaQOfDv f\

LlaxUJv.

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und Lyder werden fallen

5 16

und

der Mauerer

und

Äthiopier

und barbari

sche Sprachen sprechender Völker, 517 (nämlich) der Kappadokier und

Araber; was aber soll ich jedes der Reihe nach

518

nennen? Denn allen Völ

kern, welche die

Erde

bewohnen, 5 9 wird

der Höchste

einen schreckli

chen Schlag schicken.

520

aWenn aber gegen die

Griechen

ein sehr barbari

sches Volk heranzieht,

521

wird

es viele auserlesene

Männer

verderben

522 und viele fette Schafe der Menschenavernichten 523 und Herden

von

Pferden, Mauleseln und laut brüllenden Rindern;

524

wohlgebaute Häuser

werden sie, des Rechts

a

nicht achtend, mit Feuer

niederbrennen;

525 aviele

Personen

werden

sie als Sklaven zwangsweise in ein anderes Land

526 bringen und Kinder und tiefgegürtete zarte Frauen 527 aus den Braut

gemächern, die mit

ihren

früher an Luxus gewöhnten

Füßen

hinfallena;

528 sie werden (sie) sehen in Banden von barbarischen Feinden 529 jegli

chen schrecklichen Frevel erleidend;

und

nicht

wird

es

für

sie geben (jeman

den),

530

der

ihnen

ein wenig den Krieg

abwehrt

und ein Beistand im

Leben

ist. 531 Sie

werden

sehen, wie die eigenen Besitztümer und den

ganzen

Reichtum 532 der Feind

genießt,

zittern

werden ihre Knie. 533

Hundert

werden fliehen, aber einer wird sie alle vernichtena; 534 fünf aber werden ei

nen mächtigen Streit erregen; sie aber,

ihnen

gegenüber

535

schimpflich

zu

sammengeworfen, werden

in

einem schrecklichen und tosenden Krieg

536 den Feinden Freude bringen, den

Hellenen

aber Trauer. 537 So wird das

knechtische

Joch

ganz Hellas (auferlegt werden);

538

alle Sterblichen

zu

gleich

wird

Krieg und Pest bedrängena. 539

Gott

wird

den

hohen Himmel

droben ehern machen

a

540

und Regenlosigkeit über die ganze

Erde

(brin

gen) und sie wird wie Eisen werden. 541 Aber dann werden die Sterblichen

alle

furchtbar weinen 542 über

die Saatlosigkeit und Ungepflügtheit; und

Feuer auf die Erde

a

543 wird

er,

der Himmel und Erde gründete, als dichten

Teppich

a

legen, 544

und

von allen Menschen wird nur noch der

dritte

Teil

leben .

545

aO Hellas,

warum

vertraust du

auf

menschliche Führer,

520 a

Die

VV.

520-

572

beziehen

sich

nach Geffcken auf

die

Leiden

Griechenlands

unter der

Römerherrschaft seit der

Mitte

des

2.

vorehr. Jh., weniger

wahrscheinlich

auf die Zeit Sullas

(Komposition 6). Collins erwägt

den

Galliereinfall. - Zur

Interpretation

dieser Passage vgl.

Y.

Amir, der das Ineinander

von

biblischen und

homerischen Anklängen

deutlich macht.

522 a Vgl. Deut 28,JI.5

o

 p ;Jer

5, 7.

524

a

Zu VV. 524- 526 vgl. Ez 16,41;

Homer,

II. I 593

f.

525 a

Zu vv

525-530

vgl. Deut 28,j2-H.

527

a

Vgl. Deut 28,56.

533 a

Vgl. Deut

}2,30;Jos

23,1o;Jes 30,17·

538 a Vgl. Y.603; Frg. 3,20. Geffcken erkennt unter Verweis auf Thukydides II

54

»antike

Orakelsprache«.

539 a Vgl. Deut 28,23; Henaeth 80,2.

542 a Vgl. Sib 5,246; Ps 104,}2 LXX.

544

a

Vgl. Sach 13,8;

Apc

9,15·

545 a Vgl. SapSal

14, 7-20.

1°99

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546 sterbliche, die dem tödlichen Ende

nicht

entgehen können? 547 Wozu

bringst du nichtige

Gaben

den Toten dar,

548

opferst Götzen? Wer

hat

dir

den

Irrtum ins Herz gelegt, 549 solches zu tun, nachdem

du

das Angesicht

des

grogen Gottes

verlassen hast?

550

Hab Ehrfurcht vor

dem Namen

des

Allerzeugers und vergig

ihn

nicht. 551 TausendJahre und fünf weitere Jahr

hunderte

sind es,

552

seitdem hochmütige Könige

herrschten

553

aüber die

Hellenen, die unter den Sterblichen die Anfänge des Bösen eigeführt haben,

554 indem

sie viele Bilder von

toten

Götzen

für

Verstorbene aufstellten),

555

um deretwillen

ihr

dazu angeleitet

wurdet,

Nichtiges zu denken.

556 Aber

wenn

der

Zorn des großen

Gottes über

euch kommen wird,

557 dann

werdet ihr erkennen des großen

Gottes

Angesicht.

558

Alle

Men

schenseelen werden mit

großem

Seufzen,

559

die Hände

zum

weiten

Him

mel emporhebend,

560

beginnen, den großen König als Helfer anzurufen

561 und

zu

suchen,

wer

der Befreier

von dem

großen

Zorn

sein werde.

562

Aber wohlan, lerne dies und

nimm

es zu

Herzen, 563

welche Leiden es

geben

wird

im Laufe der Jahre.

564

Und wenn Hellas die, welche

es

opferte

von

Rindern

und laut brüllenden Stieren,

565

zum

Tempel des großen Got

tes als Ganzopfer dargebracht hat, 566 wirst

du

entfliehen dem Lärm des

Krieges und

der Furcht 567

und der Pest und wirst noch einmal dem

Knechtsjoch entgehen. 568

Aber

bis dahin wird ein Geschlecht von gottlo

sen

Männern

existieren,

569

bis dieser schicksalhafte Tag diese Vollendung

bingt;

570

denn

ihr

werdet

Gott

nicht

a

opfern, bis alles geschehe.

571

Was

der

einzige Gott beschließen wird,

wird nicht ohne

Vollendung bleiben;

572

eine harte Notwendigkeit

wird

darauf liegen, daß alles erfüllt werde.

573

aDann

wird wiederum

ein heiliges Geschlecht frommer

Männer

leben,

574

die den Ratschlüssen

und dem

Sinn des Höchsten anhangen,

575

die

den Tempel des großen Gottes verherrlichen werden 576 mit Trankopfern

und Fettduft

und

heiligen

Hekatomben, 577

mit Opfern von wohlgenähr

ten Stieren und

von

fehllosen Widdern 578 und

von

Erstlingsgeburten von

Schafen

und

von fettem Vieh von Lämmern,

579

die sie auf

dem

großen

Altar heilig als Ganzopfer darbringen. 58o In Gerechtigkeit - haben sie

doch

das Gesetz des

Höchsten

erlangt. -

581

werden sie glückselig Städte

und fruchtbare Felder bewohnen, 582 selbst werden sie, vom Unsterbli

chen erhöht, Propheten

583

sein, die allen Sterblichen groge

Freude

brin

gen.

584

Denn

ihnen allein gab

der

große

Gott

verständigen Rat,

585

Treue, und besten Denken ins Herz.

5 S6

aSie brauchen) nicht leere

553 a) Zu VV. 553-555 vgl. SapSal 1310; 14,12.

561 a)

V gl. SapSal

18,20-24.

570 a) Vgl. 4.

Es "

5,45-49; 1QpHab 6 u. ö.

573 a)

Zum

folgenden Preis des Judentums vgl. Vv. 218-220.

586

a) Zum

folgenden vgl. SapSal 13,15;Jes 44,8-20.

1100

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Täuschungen, auch Werke

von

Menschen, 587 agoldene

und eherne und

sil

berne und elfenbeinerne, 588 und hölzerne und steinerne Bilder von

toten

Götzen, 589 tönerne, mit Mennige gefärbte,

und

naturgetreu angemalte Fi

guren 590 verehren sie nicht, was die Sterblichen in ihren

auf

Nichtiges ge

richteten Gedanken (sonst) tun. 591 ,Vielmehr erheben sie zum Himmel

ihre reinen

Hände

592

frühmorgens, (kaum)

vom

Lager aufgestanden, rei

nigen

sie stets ihre Hände

a

593 mit Wasser und

ehren

allein den immer ge

bietenden 594 Unsterblichen und danach die Eltern.

Danach

am meisten

unter allen 595 Menschen gedenken sie der Reinheit ihres Lagers 596

und

haben

keinen unreinen Umgang mit männlicher

Jugend ,

597

wie

(es) die

Phönizier, Ägypter, Latiner

598 und

das weiträumige Hellas und die vielen

Völker der anderen, 599 der

Perser und Galater

und ganz Asiens, (tun,)

übertretend 600 das heilige Gesetz des

großen

Gottes, das sie (auch sonst)

übertreten haben

-

601

aufgrund

dessen

wird der Unsterbliche

allen Sterb

lichen bereiten 602 Unheil,

Hunger,

Leiden und Seufzen, 603 Krieg

und

Pest und tränenreiche Schmerzena.

604 Denn

den unsterblichen Erzeuger

aller Menschen 605

wollten

sie

nicht

rein verehren, sondern sie verehrten

Götzen, 606 ,die

von Händen

gemacht sind,

damit

Dinge verehrend, die die

Sterblichen selbst wegwerfen werden, 607

indem

sie sie in Felsspalten ver

bergen der Schande wegen, 608 wenn ein

junger König

Ägyptens als sie

benter herrscht

a

609 über sein eigenes Land, gezählt nach der Griechen

6ro

Herrschaft,

über

die die schrecklichen'

Makedonier herrschen

werden.

6r 1 Aus Asien kommt aber ein

großer

König , ein flammender Adler,

6I2 der das ganze Land mit Fußvolk und Reitern beschatten wird, 613 alles

wird

er zerschlagen und alles mit Unheil erfüllen; 6r4 er

wird

Ägyptens

Königreich

zu

Boden werfen; nachdem er alle 615 Schätze herausgeholt

587 a) Vgl.

Ps

eu Sophokles

4f.

(Denis 163).

589

a)

Vgl. Ez 8,10; SapSai 15,4f.

59 a) Zu

VV.

591f. vgl. Sib 4,I65f.

592

a)

GeHcken liest hier - gefolgt

von

Collins -   goastatt des hschr. XELgW:; wobei er der in-

direkten Überlieferung des Textes

durch

Clemens Alexandrinus folgt, u.E.

zu

Unrecht.

596 a) Vgl.

v.

185.

603

a)

Vgl. Frg. 3,20; Pseu

Orpheus

V. ,6 (Denis 165).

606 a) Vgl. Jes 2,18 f.; 31,7.

608 a) Ptolemaios VI. Philometor war beim Einfall Antiochos< IV. i.J. I701r69 v.Chr.

noch

jung; vgl. Livius 42,29,5 H. Nikiprowetzky bezieht die Stelle auf Kleopatra, die aber in der

Antike nie als siebente Königin gezählt wurde.

610 a) Das Adjektiv iioJtE toc:; bedeutet »unsäglich«, »unaussprechlich«,

es

scheint hier eher

mit negativem Beiklang gemeint

zu

sein, vgl. Sib 4,175; 11,13 (mit Nikiprowetzky gegen

Collins,

der

wonderfui« übersetzt).

61 I a) Vgl. Töpferorakel, COl.,; AssMos 3,1; Dan

II,4of.

- Während man hier zumeist die In

vasion

Antiochos

IV

erkennt

(so

zuletzt

A.

Momigliano,

Portato

storico),

möchte

Collins

diesen konkreten Bezug abschwächen: »The present passage may be influenced

by

the re

latively recent memory of Antiochus, but

should

be taken as a more general reference«

(z.St.).

1 1 1

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hat, wird

er

über

den

breiten

Rücken

des Meeres zurückfahren.

616

Und

dann werden sie dem großen Gott, 617 dem unsterblichen König, das weiße

Knie beugen in einem fruchtreichen

Land

a

;

618

die von Händen gemachten

Werke aber werden alle durch die Feuersflamme fallena. 619

Und

dann

wird

Gott

den

Männern

großen Erfolg geben;

620

adenn die Erde, die Bäume, die

unzählbaren

Herden

621

werden

den Menschen den

richtigen

Ertrag

geben

622 an Wein, an süßem

Honig und

weißer Milch 623

und

an Getreide,

was

für die Menschen das Allerschönste ist

a

.

624

Aber du, listenreicher Sterbli

cher, zögere nicht säumig, 625 sondern

kehre um,

bekehre dich

und

ver

söhne

Gott

626 Opfere

Gott

Hekatomben

von

Stieren und auch von

627

erstgeborenen Lämmern

und Ziegen zu regelmäßig wiederkehrenden

Zeiten.

628 Aber

suche ihn zu versöhnen, den unsterblichen Gott,

ob er

etwa Erbarmen mit dir hat. 629

Er

allein ist

Gott

und es existiert

kein

ande

rer

a

630 Ehre

die Gerechtigkeit

und

bedränge niemandena;

631 denn

das

befiehlt

der

Unsterbliche

den

elenden Sterblichen. 6]2 Aber du hüte dich

vor

dem Zorn des großen Gottes, 633 wenn für alle Sterblichen das Ende in

Gestalt) der Pest 634 kommt und sie eine furchtbare Strafe zu erleiden ha

ben, 635 wenn ein König den anderen gefangennimmta?

und ihn

seines Lan

des beraubt,

636

wenn ein Volk das andere verwüstetaund die Machthaber

die Volksstämme, 637 wenn alle Führer in ein anderes

Land

fliehen

638

und das

Land

seine Bewohner wechselt, und eine barbarische Herr

schafta

639

ganz Hellas

verwüstet

und dem reichen Land

640

seinen Reich

turn wegnimmt, und sie gegeneinander

in

Streit 641

geraten

um Goldes und

Silbers willen -

es

wird

642

die Habgier eine schlechte

Lenkerin

für die

Städte sein.

643

In fremdem

Land

werden alle

unbestattet

bleiben,

644

und

Geier

und wilde Landtiere

645

werden

ihr

Fleisch verderbena. Wenn dies

alles vollendet sein wird,

646

dann wird die riesige

Erde

die Überreste der

Gestorbenen aufzehren; 647 sie selbst aber wird gänzlich ohne Saat und

Pflügung sein,

648

und

verkündet

so, die Arme, das Verderben von Tausen

den von Menschen

a

; 649 während langer Zeitläufe im Umlauf der Jahre

617 a Zu V 6I6f. vgl. Jes I9,I9f.; 45,24.

618 a Vgl.Jes 2,I8-20;Jer 51,17-19; SapSal

14,8-11.

620 a Vgl. Sib 2,29-32; 3,388ff. 659f. 744ff.;

Henaeth

1O,I8f.

623

a

Vgl. PlUlo, spec.leg. 2,181.

629 a Vgl. Deut 4,35; 32,39;Jes 43,10; 45,5-14.18

630

a

Vgl. Sib 2,56f.; Ez 18,7.

635

a

Vgl.

Henaeth

99,4; 2Bar 70,3;

Esr 6,24;

903; I

3,30f.; Mk 13,8;

Mt

24,7.

638 a Vgl. VV. poH.; 732ff.

645 a Vgl. PsSaI4,I9; Deut 28,26.

648

a

Geffcken

nimmt

Z

Recht nach

V

648 eine

Lücke

an,

"in

der

das

Subjekt

(d.h.

die

Ge

rechten, vgl. Laktant. div.inst. VII 26,4) und Prädikat zu

den

Objekten des V 650 standen

v gl. V 727)« z.St.). Der Laktanz-Text lautet: »turn per annos septem perpetes intectae

erunt silvae nec excidetur

de

montibus lignum, sed arma

gentium

comburentur«.

II02

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650 arunde

und

lange Schilde und Wurfspieße

und

Waffen jeglicher Art,

651 und nicht

wird man im

Wald Holz schlagen für den Schein des Feuers.

652 Und dann wird

Gott

vom Osten

a

einen

König

senden, 653 der

welt

weit dem schlimmen Krieg ein Ende machen wird,

654

indem er die einen

tötet, den

anderen aber

Treueide auferlegt. 655 Dies alles wird er nicht nach

einem

Ratschluß

vollbringen,

656

sondern

im

Gehorsam

gegenüber

den

ed

len Satzungen des großen

Gottes.

657 Das Volk aber des großen Gottes

wird von wunderbarem Reichtum 658 erfüllt sein, von Gold, Silber und

Purpurschmuck, 659

und

die Erde wird Frucht bringen

und

das Meer

660

voll von Gütern sein. Und es werden die Könige anfangen

66

einander

zu zürnen

und

Böses in ihrem Herzen zu bewegena:

662

Der

Neid ist nichts

Gutes für

die elenden Sterblichen. 663 aAber die

Könige

der Völker werden

wieder gegen jenes

Land 664

vereint anstürmen, wobei sie sich selbst den

Untergang

bereiten; 665 denn den Tempel des großen Gottes und die treff

lichsten Männer

666

wollen sie vernichten. Sobald sie in das Land gekom

men sind, 667 awerden die schändlichen Könige rings

um

die Stadt

668

jeder seinen Thron aufstellen und ein treuloses Volk bei sich habena.

669

Aber da

wird

Gott

mit lauter Stimme sprechen zu dem ganzen

670

un

erzogenen, eitel gesonnenen Volk

a

, und das Gericht

für

sie 671 wird vom

großen Gott kommen, und alle werden zugrundegerichtet

672 von

un

sterblicher Hand. Vom

Himmel

werden fallen 673 feurige

Schwerter

auf die

Erde, Fackeln,

674

großer Lichtglanz

wird

kommen, aufstrahlend inmitten

der Männer.

675 Die

Allmutter Erde wird in jenen Tagen erschüttert wer

den

676 von der

Hand des Unsterblichen,

und

die Fische

im Meer 677

und

alle Landtiere und die unzähligen

Arten

der Vögela

678

und alle Menschen

seelen und das ganze Meer 679 wird

zittern

vor dem

Angesicht

des Un

sterblichen und Furcht wird herrschen.

680

aDie unzugänglichen Gipfel

der Berge und die ungeheuren Hügel 68 I wird er zerbrechen

und

das Dun

kel des Erebos

wird

allen sichtbar sein.

682

Die luftigen Schluchten in den

hohen Gebirgen 683 werden voll von Leichen sein; die Felsen werden strö-

650

a) Zu V.

65of. vgl.

Ez

39,9.

652

a)

Vgl. V.286; 5,109; 13,151.164; Töpferorakel col. 2.

657

a)

Statt des hschr. überlieferten Aa c; tP) konjiziert eine grolle Zahl von Forschern va c;

(Rzach, Geffcken, Collins, Peretti); dagegen: Lanchester,

Nikiprowetzky.

-

Zum

bibl.

Hintergrund

vgl. Jes 60,5-7; Ps 72,1Of. (LXX).

661 a)

Vgl.

Henaeth

56,7.

663

a)

Vgl. Ps 2; +

Esr

3,33; 2

Bar

6,10.

667

a) Zu V.

667

f.

vgI.

Jer

1,15·

668

a) Vgl.

Hystaspes-Orakel

b. Laktanz, div.inst. 7,[7.

670

a)

Vgl.

Deut

)2,21.28.

677 a) VgI. Ez 38,20ff.

680 a) VgI.

Henaeth

1,6; Mi 1,4; Jes

40,+

682 a) Zum folgenden vgl.Jes 5,9; 29,6; 3°03°; Ez )2,4ff.; 35,8.

11°3

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men 684 von Blut, und jeder

Gießbach

wird die Ebene damit)

über

schwemmen.

685

Zu Boden stürzen

werden

alle wohlgebauten Mauern

a

686

der

feindlichen Männer, weil sie das

Gesetz nicht

erkannten 687 noch

das Gericht des großen Gottes,

sondern

in törichtem Sinn 688 seid ihr ge

gen

den

Tempel

gestürmt

und habt die Lanzen gegen ihn erhoben. 689

Und

Gott

wird

sie alle richten

durch

Krieg

oder

Schwert,

690

durch Feuer

und

Regengüsse, und es wird 691 Schwefel vom Himmel

herabkommen,

ferner

Steinhagel,

692

groß

und

schwer; der Tod

wird

über die Tierwelt kommen.

693

Und dann

werden sie den unsterblichen Gott erkennen, der solches Ge

richt übt. 694 Wehklage

und

Geschrei wird über die weite Erde

695 kommen von

sterbenden Männern;

und alle werden lautlos 696 in ih

rem

Blute baden. Aber auch die Erde selbst wird trinken

697 vom

Blut der

Sterbenden, und die

wilden

Tiere werden von ihrem Fleisch statt werden.

698 aDer große

und

ewige

Gott

selbst

hat

mir 699 dies

zu

weissagen gebo

ten, und es wird

nicht ohne Erfüllung

bleiben 700 noch ohne Vollendung,

was er

nur in

seinem Geist festgesetzt hat; 701

denn der

Geist Gottes ist

in

der Welt ohne Trug

a

. 702 Aber die Söhne des

großen

Gottes werden alle um

den Tempel herum 703 in Ruhe

leben

und sich an dem erfreuen, 704 was

der Schöpfer, gerechte Richter und Alleinherrscher geben wird.

705

Er

selbst wird sie allein

beschützen und

ihnen

starken

Beistand leisten,

706

gleichsam ringsherum eine

Mauer

aus flammendem Feuer-.

707 Ohne

Krieg werden sie leben in Städten und Dörfern. 708 Denn

nicht

die

Hand

des

bösen

Krieges brauchen sie), vielmehr

wird

für sie

709

der

Unsterbli

che selbst Kämpfer sein und die

Hand

des Heiligena. 710 Und dann werden

alle Inseln

und

Städte sagena:

7II

»Wie sehr liebt

der Unsterbliche

diese

Männer; 712

denn

alles kämpft für sie und hilft ihnen: 713 der Himmel, die

von

Gott

gelenkte Sonne und der Mond.«a 714 Die Allmutter

Erde

wird in

jenen Tagen erschüttert werden-

715

aAus ihrem Munde werden sie liebli

che Worte ausgehen lassen in Liedern: 716 »Kommt, laßt uns alle

zur

Erde

niederfallen

und

flehen

a

717

zum

unsterblichen König,

dem großen und

ewigen

Gott

718

Laßt

uns Gaben) schicken

zum

Tempel;

denn

er allein ist

Herrscher, 719

und

laßt uns alle das Gesetz des

höchsten Gottes

bedenken,

685

a

Vgl.Jes 24,23 LXX).

698

a

Zu V 698

f

vgl. vv. 1

7

u. ö.

701 a Vgl. SapSal 1,7.

706

a

Vgl. Sach 2,5

709 a Vgl. Ex 14,25; Jes 41,10; 2.

Makk 8,

24,36.

7IO a

Vgl. Jes

24,15; 41,1; 42,10;

Ps

72,10

LXX.

713

a

Vgl. SapSal 16,17.24; 5017-23.

714

a

Dieser mit

V

675

wörtlich

gleiche Vers

wird

von fast allen Herausgebern

und

Überset

zern athetiert Geffcken, Lanchester, Bate, Pincherle, Kurfess).

715

a

Die vv. 715-73 I sind am Vorbild

der

Pss 95- 100 ausgerichtet.

716

a

Vgl. Jes 2,3; Ps 122,1; Mich 4,2; Jes 60,5 f u. ö.; Sib

5,493-5°0.

II04

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720

weIches das gerechteste aller (Gesetze) auf

Erden

ist.

72I

Wir aber wa

ren vom Weg des Unsterblichen abgeirrt·

722

und verehrten von Händen

gemachte Werke

in

unsrem unverständligen Herzen,

723

Götzenbilder

und

Statuen verstorbener Menschen.«

724

Dieses werden die Seelen gläubiger

Menschen rufen:

725

»Kommt her,

laßt

uns auf unser Angesicht niederfal

len,

dem

Volk

Gottes

gemäß, 726

und mit

Liedern

Gott,

den

Schöpfer,

in

je

dem

Haus

erfreuen,

727

wobei wir uns die Waffen der

Feinde

auf der gan

zen

Erde

beschaffen,

728

sieben Zeiten lang im

Umlauf

der Jahre,

729

runde und lange Schilde und Helme und Waffen jeglicher Art,

730 auch

eine große Menge von Bogen und ungerechten Wurfgeschossen; 73 auch

wird

man nicht mehr

Holz

schlagen

für

den Schein des Feuers.«

732

Aber

du,

unglückliches Hellas,

hör

auf, hochmütig

zu

denken,

733

flehe

den

großmütigen Unsterblichen an und hüte dich: 734 Sende

nicht

wieder dein

unbesonnenes

Volk gegen diese Stadt, 735 weIches

nicht

aus

dem

heiligen

Lande des Großen ist.

736

Verstöre

nicht

Kamarina; denn es ist besser

un

verstört ;

737

(verstöre nicht)

den Leoparden

auf seinem Lager, damit dir

nicht

Unheil zustoße.

738

Halte dich fern und habe

in

deiner Brust kein

hochmütiges 739 und

trotziges Herz, indem du zum gewaltigen Kampf

stest,

740

und diene dem großen Gott, damit du hieran Anteil erhältst.

741

Wenn der vom Schicksal bestimmte Tag vollendet wird

742

und über

die Sterblichen das Gericht des unsterblichen

Gottes

kommt , 743

dann

wird über

die

Menschen

kommen

gesagtes

Gericht

und

auch

die

Herr

schaft,.

744 Die

Erde nämlich, die Allmutter, wird

den

Sterblichen geben

beste

745

und unermeßliche Frucht an Weizen, Wein und Öl,

746

aber den

angenehmen Trank süßen Honigs vom Himmel herab,

747 und

die Früchte

der

Fruchtbäume

und fette Schafe

748

und Rinder und von

den

Schafen

Lämmer und von den Ziegen junge Ziegen;

749

sie wird süße Quellen wei-

72 I a Vgl. SapSaI5,6.

725

a

Geffcken betrachtet -

im

Anschluß an Wilamowitz - dievv. 725 -73 I als »eine alberne

Interpolation, hervorgerufen

durch

v

724 'w'Ü,a« (Komposition,

I2

Anm,

3),

hat

damit

aber

kaum

Gefolgschaft gefunden.

727 a Zu VV. 727-73r vgl. Ez 39,9f.

736 a Vgl.

den

Kommentar des Servius zu Vergil, Aen. 3,700: Vor Kamarina sei ein Sumpfge

biet gewesen, das die Bewohner austrocknen wollten.

Der

delphische Apollo habe auf ihre

Anfrage geantwortet: »Bring Kamarina nicht

in

Bewegung; es bleibt besser unbewegt«.

Man habe dieses

Orakel

mißachtet,

den

Sumpf ausgetrocknet und

dadurch

Feinden

den

Zugang

zur

Stadt verschafft. Vgl. auch Lukian, Pseudolog. 32.

737 a J B. Bauer, RhMus 99, I956,95f. schlägt mit erwägenswerten Gründen die Überset

zung

vor:

»Weck<

das Meerungeheuer nicht aus seiner Ruhe, damit es

dir

nicht schlimm er

gehe«.

742

a

Dieser Vers ist nicht

in

der

direkten Überlieferung erhalten,

sondern

nur

in einem Zitat

bei Laktanz, div, inst, 7,20,1.; Rzach, Geffcken, Lanchester u, Kurfess arhetieren ihn.

743 a

Zum Gerichtstag vgl.

Am 5,r8;Jes

2,12 u,ö.

744

a

Zum folgenden

vgL

VV.

620-623; 2,29-32

u.Ö,

I I 5

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ßer Milch aufbrechen lassen.

750 Die

Städte

und

die

fetten

Äcker werden

voll von Gütern 751 sem'; auf der

Erde wird

es weder ein Schert noch

Schlachtgetümmel geben, 752 noch wird die

schwer

seufzende Erde wieder

erschüttert werden. 753

Nicht

Krieg

noch

auch

Dürre wird

es auf der

Erde

geben,

754 nicht Hungersnot noch

Hagel, der die

Frücte

zerstört; 755

son

dern

tiefer Friede

wird

auf der ganzen

Erde

herrschen.

756

Und

ein

König

wird dem anderen

König Freund sein bis an Ende

757

der Weltzeit,

und

ein

gemeinsames Gesetz' auf der ganzen Erde 758 wird der Unsterbliche

im

ge

stirnten

Himmel festlegen

759 für

all das, was armselige Sterbliche tun.

760 Denn

er allein ist Gott, und

es

gibt

keinen

anderen daneben', 761 und

er wird mit Feuer verbrennen das Geschlecht der schlimmen Männer.

762

Aber treibt

euer

Herz in

der Brust

zur Eile an

763

und entflieht

den

ge

setzlosen Kulten; diene dem Lebendigen 764 Hüte dich vor Ehebruch und

vor dem

gesetzwidrigen Verkehr

mit dem

Mann

765

Ziehe deine

Nach

kommenschaft an Kindern auf

und

töte

sie nicht; 766 denn der Unsterbli

che

wird

dem zürnen, der in diesen Dingen sündigt. 767 Und dann wird er

ein Königreich errichten

für

alle Zeiten

768

über alle Menschen, er, der einst

das heilige

Gesetz

gab 769 den Frommen, denen allen er die Erde zu er

schließen

versprach' 770

und die Welt und die Pforten der Seligen

und

alle

Freuden, 771

unsterblichen

Geist und ewige Glückseligkeit. 772 ·Von der

ganzen Erde werden

sie Weihrauch

und Gaben

zum Tempel 773 des

großen

Gottes

bringen, und

es

wird kein

anderer 774

Tempel

unter den

gegenwär

tigen und künftigen

Menschen

zu erfahren sein, 775 sondern nur derjenige,

welchen

Gott den

gläubigen

Männern

zu

verehren

gab;

776 '

denn die

Sterblichen werden ihn Sohn des großen Gottes nennen'.

777

Und alle

Wege in der Ebene und die rauhen Hügel 778 und die hohen Berge und die

wilden

Wogen des Meeres

779 werden in

jenen Tagen leicht begehbar

und

schiffbar sein. 780 Denn voller Frieden wird

über

die Erde der Gerechten

751 a Zum

folgenden vgl.

vv.

367-380.

757

a

Die

Vorstellung eines allen Menschen gemeinsamen Gesetzes geht auf die Stoa

zurück;

vgl. M. Pohlenz,

Die

Stoa, I, Göttingen 31964, 132f. Nach V 768 ist dieses universale

Ge

setz das mosaische. Zu dieser selten

zu

findenden Vorstellung vgl. A. M. Schwemer,

Zum

Verhältnis von Diatheke

und

Nomos in den Schriften

der

jüdischen Diaspora Ägyptens in

hellenistisch-römischer Zeit, in:

Bund und

Tora, hg. v. F. Avemarie u. H. Lichtenberger,

Tübingen 1996, 67- 109, bes. rodf.

760 a Vgl. v 629 und die dort

genannten

atl. Stellen.

769a)

Vgl S ibppf

2

772 a Zu VV. 772f.

vgl.Jes

2,3; Mich 4,2; Sach 14,r6;Jes 60,5f.

776 a So

der

hschr. überlieferte Wortlaut ,

der von

Geffcken u.v.a. als christliche Interpolation

angesehen.

Aber

als

Begründung für

das Vorhergehende ist dieser

V

schlecht geeignet; da

her

spricht viel

für

die

Konjektur

Alexanders,

statt

1J[6v

va6v

zu

lesen:

denn

die Sterbli

chen werden

ihn

(sc. den Jerusalemer Tempel) Tempel des

großen

Gottes nennen«. Mit

dieser geringfügigen

Emendation

eines Buchstabens

paßt der V

ausgezeichnet

in den Kon

text.

r 6

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kommena. 78 Das Schwert aber

werden

die Propheten des großen

Gottes

wegnehmen; 782 denn sie selbst werden Richter der Sterblichen und ge

rechten Könige sein.

783

Es

wird auch

gerechten

Reichtum

bei den

Men

schen geben. 784

Und

dies wird das Gericht

und

die Herrschaft des großen

Gottes sein. 785 Freue dich, Jungfrau, und juble

a

; denn dir gab er

786

Freude

für

ewig, er, der

Himmel und

Erde

gründete.

787

In

deiner

Mitte wird er wohnena; er wird unvergängliches Licht für dich sein

b

788

aUnd Wölfe und

Lämmer

werden

auf

den Bergen vereint

789

grasen,

und

Panther werden

mit Böcklein

zusammen

weiden,

790

umherstreifende

Bären werden mit Kälbern lagern,

791

und

der

fleischfressende

Löwe wird

Stroh

an

der

Krippe fressen

792

wie

der

Ochse; und ganz kleine Kinder

werden ihn am Zaum 793 führen; denn er wird das wilde Getier auf Erden

zahm machen.

794

Mit Säuglingen werden Drachen

und

Nattern schlafen

795

und

werden

ihnen) nichts Böses tun;

denn

die

Hand

Gottes

wird über

ihnen

sein.

796

aIch

werde

dir ein sehr deutliches Zeichen sagen,

damit

du

erkennen kannst,

797

wann denn das Ende aller

Dinge

auf

Erden

kommen

wird. 798 ·Wenn am gestirnten Himmel Schwerter 799 nachts erscheinen

gegen Westen oder Osten,

800

und wenn vom Himmel herab eine Staub

wolke

herabfällt

801 auf

die ganze Erdea, und der

Glanz der

Sonne

802

gegen Mittag völlig vom Himmel verschwindet und des Mondes

803 Strahlen sichtbar werden und auf die

Erde herabkommen

804 mit

Blutstropfen aus Felsen.,

wird

ein Zeichen geschehen;

805

in

der

Wolke

werdet ihr

sehen einen

Kampf von Fußvolk

und Reitern

806

wie eine

Hetz

jagd

auf

wilde Tiere, Nebelgebilden vergleichbar. 807 Dieses Ende des

Krieges setzt

Gott

fest,

der

den Himmel

bewohnt.

808 Aber alle müssen

dem großen König opfern. 809 Solches prophezeie ich dir, die ich die

hohen

Mauerna? des assyrischen Babyion 8 O von Raserei getrieben verlassen

780 a Vgl. Jes

P,I7.

785 a Vgl. Sach 2,10; Jes 2,6.

787

a

Vgl.

Ez

37,37; Sach 2,14.

b) Vgl.Jes

60,I.I9f.

788

a

Vgl.Jes

II,6-8; 65,25;

Apc

Bar syr) 73,6; Philo, de praem.

85-90;

Vergil, Ecl.

IV,

18-

25 nach Kurfeß u.

a.

von Sib abhängig).

796

a

Zu den

im

folgenden

Orakel VV. 796-808

genannten Zeichen

der

Endzeit vgl.

Jub

23,22f.;

Hen

aeth) 99,4ff.; 4

Esr 4,P-5,I2;

8,63-9,6;

ApcBar

syr) 25,2ff.;

Apc 12,1-3;

Hystaspes-Orakel

bei Laktanz, div, inst. 7,19. - Geffcken, Komposition, '4, Anm. I, sieht

diese Passage als Werk des christlichen Redaktors an - schwerlich zu Recht.

798

a) Zu VV. 798-805 vgl. Josephus, bell. 6,288.298; Tacitus, hist. 5oI3;

2. Makk

5,2.

801 a Vgl. Sib 2,I84f.;JOel2,IO.

804 a Vgl.

V. 683

f.

809

a

Im

folgenden

wird

die als heidnische

Prophetin bekannte

Sibylle

zur

Schwiegertochter

(oder Tochter)

Noahs

gemacht. »Sie ist so keine eigentliche >Heidin<, sondern partizipiert

an der >Uroffenbarung< der biblischen Frühgeschichte« Hengel, Pseudepigrapha, 288f.).

Damit ist sie als

Prophetin

des groilen Gottes« (V 8 I 8 qualifiziert.

11°7

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habe, ein gegen Hellas gesandtes Feuer

8

allen Sterblichen ansagend, den

Zorn

a

Gottes ...

b 8 2 um

den Sterblichen göttliche Rätsel

zu prophezeien.

8 3 Und es

werden

mich die Sterblichen in Hellas nach einer anderen Vater-

stadt benennen,

8I4

daß

ich, die Schamlose, aus Erythrae stamme;

andere

aber

werden

von

mir reden

als der 8

5

von

der

Mutter Kirke und dem Vater

Gnostos

stammenden

Sibylle,

8

I6

einer

rasenden

Lügnerin.

Wenn aber

al-

les geschieht,

8I7

dann werdet ihr

meiner

gedenken, und

niemand wird

mich

(dann) mehr 8I8 eine

Rasende nennen,

sondern eine

große

Prophetin

Gottes. 8I9 Denn

er

hat mir nicht offenbart, war

er vorher meinen Vätern

(offenbart hatte), 820 sondern was am Uranfang geschah, das hat

Gott

mir

gezeigt

821 und

das, was

darauf

folgt, hat

Gott

alles in

meinen

Sinn gege-

ben, 822 so daß ich das Künftige und das vormals Gewesene weissagen

823

und

den

Sterblichen

künden

kann. Denn als die

Welt überflutet

wurde

824 von Wasserrnassen, und ein einziger wohlgefälliger Mann übrigblieb,

825 der

in

einem

aus

Holz gezimmerten

Haus auf den Wassern dahin-

schwamm 826 mit Landtieren und Vögeln, damit die Welt wieder gefüllt

würde: 827 dessen

Schwiegertochter

bin

ich

und von

seinem

Blute stamme

ich ab; 828 von ihm,

dem

das erste geschah; die letzten

Dinge

wurden (mir)

offenbart, 829 so daß aus meinem Munde ille diese Wahrheiten kundgetan

werden sollen.

8

a)

Mit Geffcken, Blag, Bate

u.

Lanchester folgen

wir der Konjektur

Castalios

f L T J V [ ~ L U ; U ;

Nikiprowetzky

liest (mit

W ~ l T J v j ~ l m ; u d i e

Ankündigungen).

b

Mehrere Hschr. zeigen nach V 8 den Ausfall

von

zwei Versen an.

8 5

a

Statt des nicht verifizierbaren Vaters

Gnostos

konjizierte Bleek

rAuuxoio,

weil in Ver-

gils Aeneis VI 36 eine Priesterin namens

Deiphobe

Glauci Aeneas zur Sibylle führt. Kur-

fess liest

XUYVci OTOLO

J t u T Q 6 ~ und eines unbekannten Vaters). Beide Konjekturen sind

geistreich, verschleiern aber unser U nwissen über die hier vorliegende Tradition.

II08

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Buch

V

I

Höre, du Volk des stolzen Asiens und

Europas, 2

was durch den vielstim

migen

a

Mund von

unserer Orakelstätte

3 ich jetzt

ganz

Wahres prophe

zeien

werde,

4

nicht Orakelkünderin

des

lügnerischen

Phöbus

a,

den

die

nichtigen 5

Menschen

einen Gott

nannten,

und

den

sie

dazu

fälschlich als

Seher bezeichneten, 6

sondern

des

großen Gottes

a

, den nicht Hände

von

Männern

gebildet haben, 7 vergleichbar

stummen,

aus Stein

gehauenen

Götzenbildern;

8 auch hat

er nicht

als Wohnung

a

einen im Tempel nieder

gelegten Stein, 9

vollkommen taub

und stumm

a

, vielbeklagte Schande

der

Sterblichen, 1 asondern es ist nicht möglich,

ihn

von der Erde aus

zu sehen

noch zu

messen

11 mit

sterblichen

Augen, ihn, der nicht

von einer sterbli

chen

Hand

gebildet

wurde,

12

der

zugleich

alle

sieht

und doch

selbst

von

niemandem

gesehen wird.

13

Ihm gehören die

finstere Nacht

und der Tag

und die

Sonne, 14

die Sterne und

der Mond und

das fischreiche

Meer

15

und die Erde und die Flüsse und die Mündung

der immer

fließenden

Quellen,

16

Schöpfungen,

die

dem Leben dienen, zugleich auch

die

Regen

güsse, die die

Frucht

des Feldes 17 hervorbringen

und

Bäume

und den

Weinstock

und

den Ölbaum.

18

Dieser Gott) hat

eine

Geißel mir

ins

Herz

hineingetriebena, 19 daß ich den Menschen das, was jetzt ist und was sein

wirda,

2

vom

ersten Geschlecht

bis

zum

zehntena,

2 I

wahrheitsgemäß

künde; denn er selbst wird alles als

wahr)

erweisen, 22 indem er es erfüllt.

Du, Volk,

aber

höre

in

allem auf die Sibylle,

23 die

aus

frommem

Mund eine

wahre Stimme hervorgehen

läßt.

24 Glücklich werden jene unter

den

Men

schen

auf Erden sein, 25 die

den großen

Gott lieben

werden, indem

sie ihn

lobpreisena, 6

bevor

sie trinken

und

essen,

im

Vertrauen auf frommes

Tun,

27 die alle Tempel, wenn sie sie sehen, verleugnen werden

28

und Altäre,

eitle

Bauwerke

aus

tauben

Steinen,

29 befleckt mit dem Blut lebender

We-

2

a

Wir lesen mit Q JtoAucpti6yymo; Geffcken, Blaß, Collins u. Nikiprowetzki folgen der

Lesart

von

A llcAL<ptieyx1:oLo honigsüß).

4

a Nach

Pausanias, descr. Graeciae 10,

12,

6

hat

sich die erythräische Sibylle als

Prophetin

des Phoebus ApolIon ausgegeben, ebenso in

der in

einer

Grotte

bei Erythrae gefundenen

Inschrift, die K. Buresch erstmals veröffentlicht

hat

Wochenschr.

f. kI.

Phil. 1891,

1040-

1047; vgl. auch

P.

Corssen, Die erythräische Sibylle, MDAI Ath. Abt. 38,1913,1-22).

6

a

Zu vv. 6-17vgl. Sib. III, 12-24.

8

a

Vgl. Jes 66,1 f

9

a

Vgl.Jes

4I,I9ff.;

6I,6f.; Sap

Sal

13,10-19; 15,4-19.

10 a

Zu

vv.

10-13

vgl. Sib. III I rf.

und

Frg 1,8.

18

a

Vgl. Sib. III 5.

19

a

Vgl. Sib. III 822.

20 a Vgl. Sib.

III

15.

25 a

Vgl. Deut 8,10; Mischna Berakhot

6,4-8.

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sen)

und

mit Opfern 30 von Vierfüßlern; sie werden dagegen auf den gro

ßen Ruhm des einen

Gottes

blicken 3 I aund weder einen frevelhaften Mord

begehen noch gestohlenen 32 Gewinn betrügerisch verkaufen, was ja das

Schlimmste ist, 33 noch nach

fremdem Bett

schändliches Verlangen hegen

34 a

noch nach der

verhaßten

und schrecklichen Schändung von Knabena.

35

Deren

Art und

Frömmigkeit

und

Sitten

werden

andere

Männer

36 nie-

mals nachahmen, da sie ja nach schamlosen Dingen verlangen, 37 sondern

es

werden

sie mit Spott und Gelächter

verhöhnen

a

38

die Toren in ihrem

Unverstand und werden ihnen lügnerisch andichten, 39 was sie selbst an

frevlerischen und bösen Werken vollbringen. 40

Denn

das ganze

Men

schengeschlecht ist treulos; aber wenn dann 41 das

Gericht

über die Welt

und

die Sterblichen kommt, das

Gott

selbst 42 halten wird, indem er zu

gleich

Gottlose und Fromme

richtet:

43

dann wird

er

die Gottlosen

unter

die

Gewalt der Finsternis

ins

Feuer

schickena,

44

a

und

dann werden

sie

er

kennen,

welche Gottlosigkeit sie begangen habena; 45 die

Frommen

aber

werden bleiben auf der kornspendenden Erde

a

, 46 wobei

Gott

ihnen Geist'

und

zugleich Leben

und Gnade

gibt. 47 Aber dies alles

wird

im zehnten

Geschlechraerfüllt werden; 48 jetzt aber werde ich künden, was vom ersten

Geschlecht an sein wird.

9

aZuerst

werdern

die Assyrier über alle Sterbli-

chen

herrschen,

50 wobei

sie sechs Geschlechter lang

am Anfang

der Welt

regieren, 5 von

der

Zeit an, als aufgrund des Zornes des Himmelsgottes

52

zusammen mit den Städten und allen Menschen 53 das Meer die Erde be-

deckte,

nachdem

die Sintflut ausgebrochen war. 54 Diese werden die Meder

stürzen und dann sich der Herrschaft rühmen; 55 aber ihnen sind

nur zwei

Geschlechter gegeben. Unter ihnen wird sich folgendes ereignen: 56

Fin

stere Nacht wird sein zur Mittagsstunde des Tages

a

, 57 die Sterne werden

3I a Zu diesem Lasterkatalog vgl. Sib. III, 36-46. I85.

237-239.

596-598; V387-39I und

die dort angeführte Literatur.

34

a Der

Vers fehlt

in

der Hschr.-Familie Q Geffcken

athetiert

ihn.

37 a Anspielung auf spöttische und polemische

Apostrophierungen

des Judenrums;

dazu

Stern,

Greek

and Latin

Amhors

on

Jews

and

Judaism,

2

Bde.,

Jerusalem

I9741r98o.

43 a Die Hölle

ist

eine griechische Erfindung« M. Hengel); vgl. Platon, Pol. IO,6I4-62I;

Gorgias

523. Das

Höllenfeuer

könnte von Jes 66, 24 abgeleitet sein; vgl. Henäth IO,13;

T8,I

T

90,23

f.;

91,7-IO; I03,8; ferner B.

II

290-305: IV 184ff.

44 a) Der Vers fehlt in der Hschr.-Familie Q Rzach u.

Geffcken

athetieren ihn.

45 a Vgl. Sib. III 769ff.

46 a Vgl.Jes 42,5; 57,16.

47 a

Die

Auf eilung

in

IO Generationen«

schreibt dem

assyrischen

Reich

6

Generationen

zu, die der Zeit von ca.

I250-630 v.

Chr. entsprechen;

dem medischen

Reich

kommen Ge

nerationen zu

ca.

630-525

v.Chr.),

dem persischen

Reich nur eine

Generation

ca. 525-

337), dem makedonischen bliebe dann noch eine Generation. An diese vier Weltreiche

wird

aber

mit einer

blassen

ÜbergangsHoskel

noch

die

römische

Weltherrschaft

ange-

schlossen (V I02ff.), D. h. ursprünglich muß die Vorhersage der

nur

kurzen makedoni

sehen

Vorherrschaft Ziel des Orakels gewesen sein.

56 a Lanchesterund Pincherle vermuten z. St., es könne sich um eine

Anspielung

auf die von

111

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vom Himmel verschwinden und die Scheibe des Mondes; 58 die

Erde

aber,

erschüttert

vom

Stoß eines großen

Erdbebens, 59

wird viele Städte

und

Werke

der

Menschen vernichten; 60 aus der Tiefe werden sich dann Inseln

über

das Meer erheben. 6I Aber

wenn der große Euphrat von Blut über

fließt, 62 dann wird zwischen

Medern

und Persern schreckliches Kriegsge

schrei

63

im

Kampf erhoben

werden; die

Meder

aber

werden unter

den

Speeren

der

Perser 64 fallen und jenseits des großen Wassers des Tigris flie

hen

a

. 65 Die Macht der Perser wird auf der ganzen Erde die größte sein;

66

ihnen

ist nur) ein Geschlecht

wohlhabender

Herrschaft bestimmt. 67 Es

werden aber alle schlimmen Dinge eintreten, welche die

Menschen

verwün

schen, 68 Kriege

und

Mord

und

Zwiespalt

und Flucht, 69

Einstürzen von

Türmen und Zerstörung von Städten,

70

wenn das stolze Hellas zum brei

ten Hellespont

7I segelnaund den Phrygiern

und

Asien ein schweres Ge

schick bringen wird.

72

Aber

in

das an

Äckern

reiche

und

Weizen

hervor

bringende

Ägypten 73 wird

Hunger und Unfruchtbarkeit

im Umlauf von

74 zwanzig Jahren

kommen,

weil

der

die

Ähren

nährende

Nil 75

sein dun

kles Wasser irgendwo anders unter

der Erde

verbergen wird. 76 Es wird

aber aus Asien ein großer

König

kommen·, der die Lanze erhebt, 77 mit

un

zählbaren Schiffena; die nassen Wege der Tiefe 78 wird er zu Fuß über

schreiten, aber er wird,

nachdem

er den hochragenden Berg

durchschritten

hat,

zu

Schiff fahren; 79 ihn

wird

als Flüchtling aus

dem

Krieg das arme

Asien aufnehmen.

80

Das

ganze beklagenswerte Sizilien

wird

verbrennen

8 ein

großer Feuerstrom, wenn der

Ätna

Feuer

speien

wir

da;

82 und

die

große Stadt Krotonawird in einen tiefen Abgrund fallen. 83 n Griechen

land wird Streit herrschen·; sie

werden

gegeneinander rasen 84 und viele

Städte zerstören, viele Menschen vernichten 85 im Kampf;

der

Streit aber

Thales vorgergesagte Finsternis während einer Schlacht zwischen Lydern

und

Medern

i.].

585

v.

Chr. handeln (Herodot 1,71). Doch Collins ist

zu

Recht zurückhaltend: »Such

por

tents are common in oracular literature,

e.

g. Nechepso-Petosiris«.

64 a Die Entscheidung fiel allerdings durch die Eroberung von Ekbatana, der Hauptstadt

des Mederreiches,

durch Kyros

i.].

550

v.

Chr.

71

a

Lanchester

und

Collins z. St.) sehen hier eine Anspielung auf griechische Hilfeleistun

gen an die Ionier gegen Persien i.] . 499

v.

Chr. Pincherle

und

Nikiprowetzky z. St.) den

ken an den Trojanischen Krieg, der allerdings chronologisch sehr schlecht eingeordnet

wäre.

76

a

Anspielung auf die

Überquerung

des Hellespont

durch

Xerxes

(Herodot

7,36H.

und

den Kanal durch den Athos

(Herodot

7,24); vgL auch Tukydides 4,109,

und

Juvenal, sat.

I O I 7 3 -

1

7

8

.

77

a

Die VV. 77f. enthalten eine geprägte Wendung; vgL Isokrates, paneg. 89; Lysias, or. 2,29;

Lykophron, Alexandra

4 4-

8

a

Ätnaausbrüche sind belegt für die

Jahre

479, 425, 396 u. Ö.

82 a

Statt

Kroton mit der Handschriftengruppe

lfIläse man besser mit

p

f3g0Twv;

denn

ein

derartiges

Unglück

der Stadt

Kroton

ist nicht nachweisbar. Lanchester

denkt

z. St.) an

eine Verwechslung mit Sybaris.

83 a Die VV. 83-85

beziehen sich auf den Peloponnesischen Krieg

(431-404

v.Chr.).

I I I I

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  wird) für beide Seiten unentschieden sein). 86

Aber wenn

das Geschlecht

der Menschen ins

zehnte

Geschlecht

kommt,

87 dann wird es für die Perser

das Knechtsjoch

und

Furcht geben, 88 aber die Makedonen werden sich des

Zepters

rühmen,

89 für Theben

a

wird es danach eine schimpfliche Erobe

rung geben,

90

die Karer

werden

Tyrosabewohnen, die Tyrer aber

werden

zugrundegehen.

91

aUnd ganz Samos

wird

der

Sand

unter Dünen

verber-

gen. 92 Delos

wird

nicht mehr zu sehen sein, alles, was Delos betrifft, wird

weg

sein, 93 und

Babylon

a

,

groß

anzuschauen, klein

im Kämpfen,

94 wird

ummauert auf

unnütze

Hoffnungen dastehen. 95 Baktraawerden Makedo

nen

bewohnen, die Einwohner) von

Baktra

aber 96 und von Susa werden

alle

in

hellenisches Land fliehen. 97

Für

künftige Generationen) wird die

Zeit kommen, da

der Pyramosamit silbrigen

Strudeln

98 Dünen vor sich

herschüttend, zur heiligen Insel gelangt. 99 Und du, Barisa, wirst fallen, und

K yzikos,

wenn

aufgrund

einer gewaltigen

Erschütterung der

Erde

100 durch Erdbeben Städte zusammenstürzen.

101

Auch

zu

den Rhodiern

wird

Unheil

a

?

kommen,

zuletzt, aber

am

größten.

102

Auch die Stärke Ma

kedoniens wird nicht bleiben; sondern vom Westen

103

wird ein

großer

ita

lischer Krieg sich erhebena,

wodurch

die Welt 104 das Knechtsjoch tragen

und den Italern dienen wird. 105 Und du, armes Korinth

a

, wirst einstmals

deine Eroberung sehen. 106 Karthago

a

, der Belagerungsturm

wird

auch

dein Knie zur Erde beugen.

107 Armes

Laodikeia

a

,

dich wird

dereinst ein

Erdbeben

hinstrecken,

108

nachdem

es

dich

kopfüber zu Boden

geworfen

hat; aber du wirst als

wieder

auferbaute Stadt stehen. 1 9 schönes

Myra

in Lykien, dich

wird

niemals die erschütterte

Erde

110 feststehen lassen,

sondern kopfüber wirst

du

auf den Boden niederfallen und

wirst ü -

schen, in ein anderes Land als Metöke zu fliehen, 112 adann, wenn über Pa-

89 a

Das

böotische

Theben wurde

336

von

Alexander d. Gr. erobert.

90 a

Tyrus

wurde

332

v. ehr. von

Alexander eingenommen.

91 a Zu

vv.

9d.

vgl. Sib.

III

363.

93 a Babyion wurde

33 I v.

ehr.

ohne

Widerstand zu leisten von Alexander d. Gr. eingenom-

men.

95 a

Die

Invasion Alexanders in Baktrien, das etwa dem nördI. Afghanistan entspricht, wird

von Strabo und Arrian, 3,29 beschrieben.

97 a

Der

Pyramos

ist einer

der

Hauptflüsse Kilikiens. Dieses

Orakel wird von

Strabo,

Geogr.

1,3,7

und

12, 2,

4 zitiert.

99

a

Alle Herausgeber lesen

mit

Badt

1:u, BUQL< statt

Sybaris. Baris

war

eine Kyzikos

be

nachbarte Stadt in Pisidien.

101

a Pausanias, desc. Graeciae

2 7,

I spricht von dem

durch

ein Sibyllenorakel angekündig-

ten

Erdbeben.

103

a Hinweis auf die makedonischen Kriege

von 214

v.

ehr.

bis zur Schlacht bei Pydna

146

v.ehr.

105

a

Anspielung auf

Eroberung

und

Zerstörung Korinths

durch

die

Römer

i.].

146

v.

ehr.

r06 a

Anspielung auf

Eroberung und Zerstörung

Karthagos i.J.

146 v.

ehr.

107 a Vgl. Sib.

III

471. Das

von

Tacitus, anno 14,27

erwähnte

Erdbeben i.]. 60 n. ehr.

kann

nicht gemeint sein.

1112

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taras Gottlosigkeiten I 13 das

dunkle

Meer unter Blitzen und Erdbeben

Sand

a

ausbreiten wird.

114 Armenien, auch

auf dich wartet

knechtischer

Zwang·. 5 Es wird aber auch für Solyma

b

der schlimme Sturm des Krie

ges kommen

116

von Italien her; er wird den großen Tempel Gottes plün

dern, 117 wenn sie im Vertrauen auf die Torheit die

Frömmigkeit

18 weg

werfen werden und

schreckliche

Morde vor

dem

Tempel vollführen-.

119 Und

dann

wird von Italien ein großer König·? wie ein

Entlaufender

12

fliehen über den Euphratstrom, verschwunden, verschollen, 121 wenn

er die Schuld eines schrecklichen Mordes an

der

Mutter 122 gewagt haben

wird und vieles andere, seiner bösen Hand folgend. 123 Viele aber werden

um den Thron

herum den Boden

Roms

mit

Blut beflecken·, 124

wenn

jener

geflohen ist über die Grenzen des Partherlandes.

125

Nach Syrien aber

wird

ein römischer

Fürst kommen·, der mit Feuer den

Tempel

126 von

So

lyma

niederbrennen

und

zugleich viele

Menschen ermorden

127

und

das

große, breitstraßige

Land der Juden zugrunderichten

wird.

128

Und dann

wird

ein

Erdbeben

Salamis und zugleich Paphos vernichten-,

129

wenn das

von allen Seiten

umspülte

Zypern dunkles Wasser überflutet.

13 ·Aber

wenn aus einer Erdspalte des italischen Landes 131 ein

Feuersbrand

zum

weiten Himmel

emporsteigt 132

und viele Städte verbrennen und viele

Männer

vernichten wird,

133 und

viel rußige Asche den

großen

Äther er

füllen wird und 134 Tropfen wie Mennige vom Himmel fallen werden,

135

dann

soll

man den

Zorn

des

Himmelsgottes

erkennen,

136

weil sie

den

unschuldigen Stamm der Frommen vernichten. 137 In den Westen wird

13 a

Wir lesen mit Geffcken tjJU/-lu{}ov statt des hschr. 0f.LUÖOv.

114

a

Der Krieg gegen Armenien dauerte

von

43

-66

n. Chr. König Tiridates erhiel t die

Krone

aus der Hand Neros.

5

a

Die vv. II 5-II8 handeln

vom

jüdischen Aufstand gegen Rom (66-70 n. Chr.) Dazu M.

Hengel, Die Zeloten, Leiden21976.

b) Solyma als Name J erusalems beruht auf einer falschen Etymologie; in

der

griechischen

Transskription Hierosolyma entdeckte man die Vorsilbe Hier-  wie die HierapoIis etc.).

I

8

a

Hier wird wohl

nicht auf die

vonJ

osephus berichteten Massaker

der Zeloten

angespielt,

sondern

auf römische Untaten.

II9 a

Anspielung auf die

Nero-Legende,

derzufolge

der

Kaiser bei seinem Selbstmord i.]. 68

n. Chr. nicht umgekommen,

sondern in den Osten

geflohen sei. Vgl. Geffcken, Studien;

Kreitzer, ZNW,

und

die

dort

angeführte Literatur.

121 a

Vgl. Sueton,

Nero

34.

123 a

Hinweis auf die Kämpfe um den

Thron

zwischen Galba,

Otho,

Vitellius

und

Vespasian.

125

a

Vespasian

und

Titus waren

zwar

67 n. Chr. von Syrien aus in Galiläa eingefallen, die

Er-

oberung Judäas und J erusalems 69/70 n. Chr. nahm Titus von Alexandrien aus

in

Angriff.

128

a

Dieses Erdbeben ist für das

Jahr

77 n. Chr. bezeugt bei Seneca, nato quaest. 6,26,5; ep.

91.9; Euseb, Chron., z.]. 77 n. Chr.

130

a

Der

Vesuvausbruch im

Jahr

79 n. Chr.,

über den

Plinius minor, ep. 6,16.20;

Dio

Cassius

66,22; Sueton, Titus 8, berichten.

137 a) Die angebliche Flucht

Neros

in den

Osten

gab bereits i.].

69

Anlag

zum Auftreten

eines

Thronprätendenten,

der

sich als wiederkehrender

Nero

ausgab Tacitus, hist.

2, 8, I),

was

1113

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dann der Streit des sich erhebenden Krieges

I3

8 kommen

und

der römische

Flüchtling, die große Lanze erhebend,

39 nachdem er den Euphrat mit

vie

len Tausenden

überschritten

hat.

I40

Armes Antiochien, man wird dich

nicht

mehr Stadt

nennen,

I41 wenn

du infolge deiner

Torheit

durch Speere

zu Fall kommst.

142

Und Kyrrhos- wird

dann

die

Pest

verderben

und

schrecklicher Kriegslärm.

143

Wehe, armes

Zypern dich

wird

eine weite

Meereswoge I44 verbergen, von Winterstürmen geschüttelt.

145

Nach

Asien

aber wird

großer Reichtum

kommen-,

den

Rom einst

146

selbst ge

raubt und in seinen reichen Häusern 147 niedergelegt hat; danach wird

es

zweimal so viel und mehr zurückerstatten 148 nach Asien;

da

wird es Zin

sen

für den

Krieg geben.

149 Aber

die Städte der Karer-,

am

Gewässer des

Mäander (gelegen), 150 die

mit

herrlichen

Türmen

versehen sind, wird

zu

grunderichten eine bittere

151

Hungersnot

wenn

der

Mäander

sein

dun

kles Wasser verbergen wird.

152

Aber

wenn

die

Frömmigkeit den Men

schen abhanden kommt 153 Treue

und

Gerechtigkeit

in

der Welt ver

schwinden,

154 ...

die Abgefallenen ... in unheiligen Wagnissen 15

5

le

bend, vollbringen sie

Hochmut

Frevel und böse Taten,

156

auf die

From

men aber nimmt niemand Rücksicht,

sondern

diese

57

alle

werden

die

To

ren in ihrer Unvernunft zugrunderichten, 158 wobei sie sich

ihrer

Frevel

freuen, und ihre

Hände

zum Blutvergießen ausstrecken.

159

Da soll man

erkennen, daß Gott

nicht

mehr

sanftmütig

ist

a

,

160

sondern im Zorn mit

den

Zähnen knirscht

und

verderben

will das

GescrJecht 161 der

Menschen

insgesamt unter einem

großen

Brand.

162

Ihr armseligen Menschen, ändert

dies, und bringt

nicht

zu vielerlei

Zorn

163

den großen Gott sondern legt

ab

164

die Schwerter,

den

Jammer,

den

Männermord und

den

Hochmut;

165

-badet euren ganzen Leib in immerfließenden Gewässern;

166 streckt

eure Hände

zum Himmel aus und

für

die bisherigen Taten

167 erbittet

Ver

zeihung; und

mit

Gebeten

168

sühnt die arge Gottlosigkeit; Gott wird

Buße

geben

169 und

nicht vernichten; er

wird wiederum

seinen Zorn aus

setzen, wenn ihr alle

170

in

euren

Herzen die hochgeehrte Frömmigkeit

übt. 171 Wenn ihr

Übelgesonnenen

mir aber nicht folgt, sondern Gottlo-

sich später wiederholte. Hier wird die Erwartung ins Mythische gehoben, stärker dann in

Sib. v

142 Gemeint ist wohl die Stadt im nördlichen Syrien, nicht die gleichnamige in Mazedo-

lllen.

145 a) V

g .

Sib.

III

350H

I 9 a) Karia heißt eine im südwest . Kleinasien gelegene Landschaft.

I59

a) Vg . 4. Esr 7,33; Henaeth 63,8; 91,7.

165 a) Diese Passage hat bereits

H.

Ewald, Abhandlung, als Indiz für Entstehung von Sib. IV

in essenischen Kreisen angesehen, wogegen Th. Zahn, Apokalyptische Studien III, zutref

fend argumentierte. Unter dem Eindruck der Qumrantexte wurde diese Auffassung er

neuert von A. Peretti, Echi; dagegen hat V. Nikiprowetzky, Reflexions, das Nötige gesagt.

J.J.

Collins, The Place, denkt an Einfluß Johannes' des Täufers; ebenso H. Lichtenberger,

11I4

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sigkeit 172 liebt und dies alles

mit

böswilligen Ohren hört 173 adann wird

Feuer

über

die ganze Welt

kommen und

ein riesengroßes Zeichen 174

mit

Schwert und Posaune bei Sonnenaufgang.

175 Die

ganze Welt wird Gebrüll

und

schreckliche Laute

hören.

176

Er

wird die ganze

Erde

verbrennen und

das ganze Geschlecht der Männer vernichten 177 und alle Städte, zugleich

die Flüsse

und

das Meer,

178

entzünden wird er

alles, es

wird rußiger

Staub

werden.

179

Aber wenn

dann

alles zu Staub und Asche

geworden

ist,

180 wird

Gott

das unendliche Feuer

zur

Ruhe bringen, wie er es angezündet

hat,

181

Gott selber wird abermals die Gebeine und den Staub der

Männer

182 formen, er

wird

die Sterblichen wieder aufrichten, wie sie vordem

wa

ren

a

. 183

Und

dann

wird

das Gericht sein, bei dem

Gott

selbst

richten

wird

184 indem

er abermals die Welt richtet. Die aber, welche in Gottlosigkeit

185

sündigten, die wird abermals ein Erdhügel

bedecken

186 und der

mo

drige Tartarus

und

die gräßlichen

Kammern

der

Hölle.

187

Die aber

fromm

sind, werden wiederum auf

der

Erde leben, 188 ... a 189

wobei

Gott Geist

und

zugleich

Leben

und

Gnade schenkt

190 den Frommen; alle werden

dann

einander

sehena,

191

das liebliche, herrliche Licht der Sonne schau

end. 1920 glückselig

der Mann der zu jener

Zeit leben wird.

Täufergemeinden, 38-43. Hier handelt es sich in der Tat

um

eine einmalige »Bußtaufe«,

nicht wie in Qumran oder in Sib.

IU 591-593 um

wiederholbare kultische Waschungen.

173

a Hier

wird - wie in Sib.

III 80-92

- die stoische Ekpyrosis-Lehre aufgenommen,

Im U n

terschied

zur

Stoa gibt

es

für den Sibyllisten aber keine periodische Wiederkehr,

und

der

Gerichtsgedanke ist hier wesentlich. Vgl. J.J. Collins,

The

Sibylline Oracles,

103;

zuletzt:

P.W. von der

Horst: The

Elements will be Dissolved

With

Fire, in: Ders., Hellenism-Ju

daism-Christianity. Essays on Their Interaction, Kampen

1994,

227-251 bes. 238 f.).

182

a

Zum Auferstehungsgedanken, der hier in der OrSib ganz isoliert steht, vgl. den umfas

senden Forschungsbericht von

H.

C. C. Cavallin,

ANRW

11.

19,

I

293

-29

5.

188

a

In den Hschr. der Farn.

Q

folgt der schlecht passende Vers »des unsterblichen großen

Gottes

und

unvergänglichen Reichtum«, den Blaß, Rzach, Geffcken und Collins zu Recht

athetieren.

5

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Buch V

1 aNun aber höre von mir die schmerzensreiche Zeit

der

Lateiner 2 Wahr-

lich

zu

allererst nach den verstorbenen

Königen

3

Ägyptens,

welche alle die

gleiche

Erde

hinabtrug, 4

und

nach

dem

Bürger

von

Pellaa,

unter

dessen

Gewalt

das ganze 5 Ostland bezwungen

war

und das gesegnete Westland,

6 den Babyion erprobte, als Toten

dem

Philippus übergab

a

, 7

nicht

Sohn des

Zeus, nicht des

Ammon in

Wahrheit

a

,

und nach dem Abkömmling

des

Assarakos

a

,

9

welcher von Troja kam, der den Ansturm des Feuers zerteilte,

10

und wiederum nach vielen Herrschern

und

kampfliebenden Männern

I I und nach den Zwillingssöhnen

a

des schafefressenden Tieres I2 wird als

erster ein Herrscher sein, der zehn zweimal addieren wird

13

mit seinem

Anfangsbuchstabena. Kriege

wird

er lange

Zeit

beherrschen; 14 er

wird

sei

nen ersten

Buchstaben von

der Zehnzahl habena; daher

wird

nach

ihm

15 regieren, welcher den Buchstaben erhielt,

der am

Anfang der

Zeichen

stehta; 16 diesen

wird

Thrakien fürchten und Sizilien

und

Memphis

a

,

17 Memphis, das zu

Boden

gestürzt ist

durch

die Schlechtigkeit der

Führer

18

und einer unbezähmbaren Frau, die

auf

die Wasserwoge fällt·. 19 Und er

wird den

Völkern Gesetze geben

und

alles

unterwerfen. 20 Nach

langer

Zeit aber

wird

er einem anderen die Herrschaft übergeben, 21 der die Zahl

3 0 0

als

ersten

Buchstaben 22 besitzen

wird und einen

Flusses lieblichen

Namena;

der

wird über die Perser 23

herrschen

und über

Babylon

a

; er wird

1

a) Die vv.

1 1 1 finden sich wortgleich wieder n Sib.

XII

1 - 1 1 .

4

a) In

Pella,

der

Hauptstadt Makedoniens, wurde Alexander d. Gr. geboren.

6

a)

Alexander starb in BabyIon i.].

323 v.

Chr. Der Vers ist

als

schroffer Hinweis auf die

Hinfälligkeit des Menschen zu verstehen; historisch ist

er

falsch, da Philipp II. bereits 336

ermordet worden war.

7

a)

Vgl. Sib III

383

und die dortige Anm.

8

a)

Gemeint ist Aeneas,

der

als Urenkel des phrygischen Königs Assaracus galt. Der Vers

spielt auf Aeneas'

Flucht

aus dem brennenden Troja an.

11

a)

Anspielung auf die Legende, derzufolge Romulus und Remus von einer Wölfin großge

zogen worden sein sollen.

13 a)

Der Name

wird nach dem Zahlenwert des griechischen Anfangsbuchstabens angege-

ben. Caesar =griechisch KulauQ; K = 20.

14 a)

Das griech. Zahlzeichen für

10

ist I, gemeint ist Iulius.

1 5

a)

Gemeint ist Augustus.

16

a)

Thrakien ist als Anspielung auf die Schlacht bei Philippi (42 v. Chr.), zu verstehen, Sizi

lien weist auf den Sieg über Pompeius i.]. 36 v. Chr. hin, Memphis steht für die

Unterwer-

fung Ägyptens

durch

die Schlacht bei

Aktium

3 I v. Chr.).

18 a) Gemeint ist Kleopatra.

21

a)

Tiberius (T

=

300 .

22 a) Gemeint ist

der

Tiber.

23 a) Tiberius konnte zwar die

Ostfront

des römischen Reiches halten, herrschte aber nie

über Persien

oder

BabyIon.

1116

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die

Meder

mit dem Speer treffen. 24

Darauf

wird derjenige, welcher die

Zahl drei als Anfangsbuchstaben bekommen hat

a

, regieren. 25 Dann wird

der herrschen,

welcher

zweimal

zehn

als

ersten Buchstaben

26 haben wirda,

als Fürst; jener wird an das äußerste Wasser des Ozeans

27

gelangen, indem

er die Gezeiten

auf

ausanisehen Schiffen durcheilt ·. 28 Der das Zeichen von

Fünfzig

bekama,wird

(darauf)

Herrscher

sein,

29

eine schreckliche

Schlange, großen Krieg

a

entfachend, der einstmals die Hände

30

gegen sein

eigenes Volka erheben und es verderben wird, und er

wird

alles verwirren,

3 I indem er als

Wettkämpfer

auftritt, Wagen fährt

a

, mordet

und

Unzähliges

wagt, 3 und er

wird den

von beiden Seiten umfluteten Berg durchstechen

a

und

mit

Blut besudeln

b

. 33 Aber es wird spurlos verschwunden sein der

Unheilvolle

a

;

dann wird

der wiederkommen 34 und sich Gott gleichma

chen

a

;

der aber

wird

ihn überführen, daß er es nicht ist. 35

Nach

ihm wer

den

drei

Herrscher

einander

den Untergang

bereiten'. 36

Dann

wird

ein

großer Verderber frommer Männer kommen, 37 welchen das siebenmal

zehnte

Zeichen deutlich zeigt·.

38 Dessen

Sohn, der

am Anfang

das Zeichen

300 trägt , 39

wird

ihm die Herrschaft wegnehmena. Nach ihm

wird

Herr

scher sein 40 einer

vom

Zeichen

der

Vier

a

, ein Alleszerstörerb; aber danach

41

ein verehrungswürdiger Mann, von der Zahl Fünfzig

a

. Aber nach ihm

42 einer,

der

als Anfangsbuchstaben das Zeichen Dreihundert bekommen

24

a)

Gemeint ist Gaius Caligula

(G

=

3)'

26

a) Gemeint ist Claudius (griech. Klaudios, K =

20).

27

a) Anspielung auf einen Feldzug gegen die Britannier i.].

43

n. Chr.

28 a) Gemeint ist Nero (N =

50).

29 a)

Hier

wird wohl auf den Krieg gegen die aufständischen Juden angespielt.

30 a)

Vgl. Sib

IV

I2r.

3 a) Hier wird Neros

Auftreten bei den

Olympischen

Spielen apostrophiert, vgl. Sueton,

Nero 22.

J a) In

den

Jahren 66/67

versuchte

Nero,

den

Isthmus

von

Korinth zu

durchstoßen; Sueton,

Nero I9;

vgl. Dio Cassius

63,I6;

Josephus, bell.

3,IO,540.

b) Dies

könnte

eine Anspielung auf die bei Dio Cassius

63,16

überlieferte Legende sein,

daß die Werkzeuge

der

Arbeiter Blut aus

dem

Boden

hätten springen lassen.

33 a) Erster Hinweis auf die Legende von der Wiederkehr N eros; vgl. schon Sib

IV,

I3 8 und

in

Sib V 214-227; 36 -385.

34

a) Vgl. Sib III 63-74; Asc Is 4,I6;

2

Thess

2,3

f.

35 a) Hinweis

auf

das Drei-Kaiser-Jahr

69:

Galba, Otho, Vitellius.

37 a)

Gemeint ist Vespasian,

der

den

Krieg gegen die Juden

66-70

hauptsächlich führte.

38 a)

Gemeint ist Titus.

39 a) Nach

Sueton, Tirus

5,

gab

es

derartige Gerüchte.

40 a)

Gemeint ist Domitian,

der

sich

zum Juden- und

Christenfeind entwickelte; vgl.

W.

Pöhlmann,

Opposition.

b) Wir

übernehmen

Wilamowitzens Konjekrur JtAEL<JToqn t6goc; anstatt

der

sinnlosen

hschr.

LA

, Ecp{}OC;

~ l 6 g o C ;

Alexandres

Konjektur

{ } u ~ t O c p { } 6 g o C ;

wird von Blag

übernom

men; Lanchester konjiziert Ecp{}agl,lEvoC;, gefolgt von Collins (a cursed man)

und

Nikipro

wetzky (un tyran maudit).

4I a) Gemeint ist Nerva, der positiv gesehen wird, weil er den fiscus iudaicus aufhob.

I I

17

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hat.,

43

ein Kelte- , der Berge überschreitet, aber er eilt

zum

Kampf im

Osten 44 und wird

dem

schmählichen Geschick

nicht entfliehen,

sondern

erliegen;

45 ihn

wird

fremder

Staub als Leichnam bedecken,

der aber von

Nemeas

46 Blume

den

Namen hat-. Nach ihm aber wird ein anderer herr

schen,

47

ein

Mann

mit silbernem Haar;

er wird den Namen

eines Meeres

haben·; 48

er

wird

ein

hervorragender

Manna sein

und

alles

erkennen.

49 Und unter deiner

Herrschaft,

du

Hervorragender, Vortrefflicher,

Dun

kelgelockter, 50 und

unter deinen Zweigen wird

dies alle Tage sein.

51

Nach ihm

werden

drei

Herrscher

seina,

der dritte aber wird spät zur

Herrschaft

kommen.

5 Es

quält

mich dreimal

Unglückliche,

bösen

Spruch

a

in

den

Sinn zu fassen, 53 ich, die Vertraute der Isis-, und

den

gott

begeisterten Orakelgesang. 54

Zuerst

werden

um

die

Grundlage

deines

vielbeweinten Tempels 55

Mänaden

stürmen,

und er

wird in

bösen Händen

56 sein

an

jenem

Tage,

wenn der

Nil

seinen Weg

nimmt

57

über

das ganze

Land

Ägypten'

bis

zu r6

Ellen hoch,

58

so

daß er

das ganze

Land überspült

und mit

seinen

Fluten

bewässert;

59

schweigen

wird

die

Anmut

des Landes

und die Herrlichkeit seines

Antlitzes. 60

Memphis,

du wirst über Ägypten

am

heftigsten weinen; 6 r denn du, vormals mächtig über das Land herr

schend, wirst 62

armselig werden, so

daß der Donnerfrohe

selbst

ruft

63 vom

Himmel

her mit lauter Stimme: »Großmächtiges Memphis, 64 das

sich

von

alters

her unter den elenden

Sterblichen

am

stärksten

rühmte, 65 du

wirst

schmerzlich und

unglücklich

weinen, so daß es

bemerkt

66

der

ewige

unsterbliche

Gott in den Wolken. 67 Wo ist dein starkes Selbstvertrauen

unter den

Menschen hingeraten) geblieben?

68

Weil du gegen meine gott

gesalbten Knechte gewütet hast

a

69 und Schlechtigkeit aufgestachelt hast

42 a Gemeint ist der aus Spanien gebürtige Trajan.

46

a

Trajan wurde in Selinunt begraben; der Name

erinnert an

GEALVOV,

Eppich,

mit dessen

Blättern

man

die Sieger in den isthmischen

und

nemeischen Spielen bekränzte.

47 a Gemeint ist Hadrian, dessen Name an

Adria

erinnert.

48 a Diese positive Beurteilung Hadrians

kann nur

aus seiner frühen Regierungszeit stam

men, als er einen judenfreundlichen

Kurs

verfolgte.

51 a Meist denkt man an Antoninus Pius, Lucius Verus

und

Marcus Aurelius. Alle drei wa

ren Adoptivsähne Hadrians.

Mark

Aurel kam erst 169

zur

Alleinherrschaft, nachdem

er

seil 161 die Macht

mit

Lucius Verus geteilt hatte. Vgl. aber die oben S. 19 gegebene Erklä

rung von M. Simon.

52

a Vgl. Sib III 1-7.

53 a

Daß

die jüdische Sibylle sich als Verwandte

der

1sis bezeichnet, ist angesichts

der

Pole

mik

gegen die ägyptischen Kulte

schwer

verständlich. Daher ist der Vorschlag Nikipro

wetzkys

z.

St.,

den

Nominativ im Sinne eines Vokativs

zu

verstehen O Tochter der Isis« =

Ägypten, ernsthaft zu bedenken.

57

a Eine

Nilüberschwemmung als

von Mose

herbeigeführtes

Strafwunder

nennt

Artapa

nos bei Euseb, praep.

ev.

9,27,28

Text bei Denis, Fragmenta,

193;

Übersetzung:

N.

Walter,

JSHRZ

1/2, 134). Don wird Mose allerdings auch gleichzeitig

zum

Urheber der für den

Ackerbau unentbehrlichen Nilschwemme gemacht.

68 a

Man

wird wohl nicht an eine konkrete antijüdische

Handlung

Ägyptens denken dür-

  r8

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gegen die guten Männer, 70 wirst du als Strafe für so vieles ein solches Ver-

derben halten.

7I

Nicht

mehr

wirst

du

offenkundig

Recht haben unter den

Seligen; 72

von den

Sternen bist du herabgefallen, zum Himmel wirst du

nicht aufsteigen·.« 73 Dies hat Gott befohlen Ägypten

zu

verkünden 74 in

der letzten Zeit, wenn die Menschen ganz schlecht sein werden. 75 Aber die

Bösen leben elend, Schlechtes erwartend, 76 (nämlich) den

Zorn

des

Un-

sterblichen, Himmlischen, der laut

donnert,

77 da sie anstelle Gottes Steine

und wilde Tiere verehrena, 78 wobei sie einmal diese, einmal viele andere

fürchten, die keinerlei Sprache haben,

79

keinen Verstand, kein Gehör

a

,

die

zu nennen

mir

nicht einmal erlaubt ist, 80 und die einzelnen Götzenbilder,

die durch die

Hände von

Sterblichen entstanden; 8 aus eigener

Anstren-

gung und aus frevelhaften Gedanken 82 haben die Menschen hölzerne und

steinerne

Götter

empfangen, 83 eherne, goldene

und

silberne; nichtige,

84 seelenlose, taube

und im

F euer geschmolzene

85

haben sie sich gemacht,

wobei sie vergeblich

ihr

Vertrauen auf diese setzten. 86 Thmuis und Xuis

a

wird

bedrängt, es wird zerschlagen

der Rat

b

87 des Herakles und des Zeus

und des Hermes

... 88

auch dich, Alexandria, herrliche

Mutter von

Städ-

ten, 89

wird

Krieg nicht verlassen, nicht

...

a

90 zahlen für den

Hochmut,

was du früher getan hast. 9 I Du

wirst

lange Zeit schweigen und den Tag der

Heimkehr

...a

92 und

nicht

mehr

wird

für

dich

nährender

Trank fließen

...

a

93

Denn

es wird

der

Perser über dein Land kommen wie der Hagel 94 und

wird

das

Land

verderben

und

die schlecht handelnden Menschen

a

, 95

mit

Blut

und

Leichen bei

den

schrecklichen Altärena, 96 barbarisch gesonnen,

fen, sondern an die seit der ägyptischen Knechtschaft traditionelle Feindschaft zwischen

Juden

und Ägyptern.

70 a) Wir folgen der Konjektur

von

Herwerden

WIOV

cp{}oQov. Geffcken liest (mit < » w av

1:Qocpov (eine solche Amme); ihm folgen Lanchester, Nikiprowetzky, Collins. Sie verste-

hen

unter

der Amme Rom.

72 a) Vgl. Jes. 14,I2f.

77 a) Vgl. Sib III 30.

79

a)

Vgl. Frg.

III 3I.

86 a)

Thmouis und Xouis sind unterägyptische Städte.

b) Die hschr. Überlieferung

{H.LßE CUL

lt01t1:E1:UL

ßou,,-Tj

ergibt keinen Sinn. Wilamowitz

konjiziert

'A{H.LßLS;,

Ko1twS;,

''AßUÖOS;,

also die Namen dreier weiterer ägyptischer Städte,

Lanchesterund

Nikiprowetzky

lesen K01t1:E1: 'Aßuöos;; Collins übersetzt das Vorhandene

»the counsel of Herades, Zeus,

and

Hermes

is cut

off«,

übergeht

aber die Schwierigkeit,

daß

im

V 87 drei Silben fehlen.

87 a) Geffcken ergänzt: 1tO -T]ES;. Dann lautet der Vers: »Die Städte des Herakles, des Zeus

und des Hermes« und wäre als

Apposition

zu V 86 zu verstehen.

89

a) Auch dieser Vers ist unvollständig; Alexandre ergänzt: »Hunger, sondern du

wirst

Strafe«.

9

a)

Hier

wird

zu Recht

der

Ausfall einiger

VV.

angenommen.

92

a)

In der Hschr. P wird das Fehlen von drei Versen angezeigt.

94

a)

Kurfess konjiziert den

Nom.

Sing. »der boshafte Mensch«, woran die Adjektive in V 96

sich besser anschließen.

I 9

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mächtig, blutrünstig, töricht rasend, 97

der

mit einer großen Menge wie der

Sand heranstürmt, um

dir

Verderben zu bringena. 9 8

Und

dann

wirst

du,

reichgesegnete unter den Städtena, vieles erdulden. 99

Ganz

Asien

wird

weinen um

der

Geschenke willen,

mit

denen

es

sich von dir 1 0 0 die Stirn

bekränzte

und

sich freute, (Asien,) das jetzt

zu

Boden stürzt.

101 Er

selbst

a

aber, der das

Land der

Perser erlangt hatte,

wird

Krieg

führen

102

und,

nachdem er jeglichen Mann getötet hat, wird den gesamten Lebensunterhalt

plündern, 103

so daß

für

die

armen

Sterblichen

nur

ein

Drittel

übrigbleibta.

1 0 4

Er

aber wird vom Sonnenuntergang her

a

mit leichtem Sprung hinein-

fliegen,

105

er belagert das ganze Land

und verwüstet

das ganze. 1 0 6

Aber

wenn er

den

Gipfel der Macht erreicht und hassenswerten Wagemut hat,

1 0 7 wird er kommen

und

die Stadta?

der

Seligen

zerstören

wollen.

-108 Und

ein König, von Gott her gegen diesen geschickta, 1 0 9 wird alle großen Kö

nige

und

heldenhaften

Männer

vernichten.

110

Dann

wird

so das

Gericht

sein vom Unvergänglichen über die Menschen. 1 I I Wehe dir, du elendes

Herz, was treibst du mich dazu,

I 12

Ägypten die schmerzliche Vielherr-

schaft zu enthüllen?

1

13

Geh

doch

zum Osten, zu den törichten Perserge-

schlechtern,

114

und enthülle ihnen das Gegenwärtige und das, was sein

wird 5

Der Strom

des Flusses

Euphrat wird

eine

Überschwemmung

ver-

ursachen

I

16 und die Perser

vernichten und

die Iberer

a

und

Babyionier

1 1 7 und

die kriegs liebenden,

auf

ihre Bogen vertrauenden Massageten.

1 1 8 Ganz Asien wird, vom Feuer verbrannt, bis

zu

den Inseln glänzen.

1 1 9 Pergamos, das einst erhabene, wird

a

wie

ein Traubenbündel

a

vernichtet

werden 1 2 0 und Pitane

a

wird ganz unter

den

Menschen verödet erscheinen.

121

Ganz Lesbos wird versinken in den tiefen Meeresschlund, so daß es zu

grunde geht. 122 Smyrna wird sich einst die Abhänge hinabwinden und

weInen, 123 die einstmals erhabene

und

namhafte Stadt wird völlig zu-

95 a)

Kurfess verbessert diesen verderbten Vers: »Er wird alle deine heiligen Stätten mit

Blut

und

Leichen beflecken«.

97

a)

Wir

folgen der

Emendation

Geffckens, da die hschr. Überlieferung metrisch anstögig

ist.

98

a)

Gemeint ist wahrscheinlich Alexandrien.

101

a)

Gemeint ist Nero.

103

a)

VgI. Sib III 544; Sach 13,8; Apc

9 Ip8 .

104

a)

Zur

Herkunft

des Feindes aus dem Westen vgI. V. 371; Dan 8,5;

Apc

I3,I.

O7 a)

Jerusalem.

OS

a) Zur Messianologie der Sib vgI. A. Chester, The Sibyl, und Ders.,

Jewish

Messianic Ex

pectations.

6

a)

Die

Iberer

passen nicht

in

den Zusammenhang.

Nikiprowetzky denkt

an Georgien (un

ter Verweis auf Valerius Flaccus, Argonautica 6,120). Pincherle konjizierte Arabes statt

Iberas

(umer

Verweis

auf

Sib

XIII

3}).

II9 a) Auf

die ansprechende

Konjektur

von Alexandre, statt ßm;Quö6v zu lesen ßa"frQTJö6v

»von Grund auf« sei hingewiesen.

I20

a)

Pitane ist eine Pergamon benachbarte Stadt an der Küste Mysiens.

1 1 2 0

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grunde

gehen.

124 Die

Bithynier

werden

ihr

in Asche

verwandeltes Land

beweinen, 125 und das große Syrien

und

das stämmereiche Phönizien.

126

Wehe dir, Lykien, welche Übel bereitet

dir 127

das Meer,

indem es

von

selbst auf das schmerzvolle Land tritt

a

, 128 so daß es mit schlimmer Er

schütterung

und bitteren Fluten

überschwemmt

129 Lykiens salbenloses

und

einst salbendufendes

Land

a.

130

Es

wird auch

gegen

Phrygien

ein

schlimmer Zorn kommen um der Trauer willen,

131

dererwegen Rhea, die

Mutter des Zeus, kam und dort verweilte

a

. 132 Das Meer wird das

Ge

schlecht der Kentauren vernichten

und

einen barbarischen Volksstamm;

133 und die Lapithen wird er zu

Boden

streckena. 134 Das thessalische

Land wird

ein tieffließender

Strom

vernichten,

135 der

tieffließende

Pe

neios wird) die Tiergestalten von

der Erde

vernichten); 136 aEpidanos,

der

sagt, er habe einst Tiergestalten erzeugt ...

b

137 aHellas, das dreimal

un

glückliche,

werden

die

Dichter

beklagen,

138

wenn von

Italien

her den Land

rücken des Isthmus zerschlägra

139

des

großen

Roms

großer

König,

der

göttergleiche Mann, 140 den, so heißt es, Zeus selbst erzeugte und die Her

rin Hera

a

,

4

der mit musischem Klang honigsüße Lieder 42 beifallhei

schend vortruga, aber viele zugrunderichtete

zusammen mit

seiner elenden

Mutter. 143 Der furchtbare

und

schamlose Herrscher wird aus Babylon

a

fliehen,

I44

den alle Sterblichen und besonders) die Vortrefflichen hassen.

145 Denn er hat viele zugrundegerichtet und Hand an

den

Mutterleib

a

ge

legt,

146

gegen seine

Gattinnen

gesündigt

und

stammte

aus schändlichen

Verhältnissena. 147 Er wird

zu

den

Medern

und

zu den

Königen der Perser

127 a) Nach Dio

Cassius

63,26, wurde

Lykien gegen Ende der Herrschaft

Neros

durch eine

Flutwelle verwüstet.

129 a)

Spiel mit

dem Namen der

Iykischen Stadt Myra

Uf-IuQOC;

-

f-IuQLnvouc;).

131 a)

Auch Sib

III

'40

wird

eine Beziehung zwischen Zeus

und

Phrygien hergestellt.

'33

a)

Der Text ist stark verderbt. Geffcken vermutet im Anschluß an Wilamowitz

als

ur

sprüngliche Versfolge '35-I33-136,

wodurch der

Gedankengang in der Tat klarer würde.

Kurfess athetiert VV. I33-I36.

I36

a)

Der

Vers

wird

als

Dublette zu

V

135

athetien

von

Lanchester,

Nikiprowetzky

und

Col

lins.

b) Epidanos ist eine

Konjektur

Mendelssohns für das hschr. Eridanos Geffcken übernahm

sie in den Text; ihm folgen Pincherle, Collins. Epidanos ist

der

Name eines mythischen

Flusses,

der

später mit dem Po identifiziert wurde.

I37

a) Die

VV.

'37-I51 handeln

vom

wiederkehrenden

Nero.

'38

a)

Anspielung auf den versuchten

Durchstoß

des Isthmus

von Korinth

vgl.

zu V. 32).

'40

a)

Vgl. Sueton,

Nero

6,1.

I42

a)

Zu

Neros

künstlerischen Ambitionen s.

zu

V 3 I.

I43

a)

BabyIon ist hier apokalyptischer Deckname für Rom; vgl. nur Apc I4,8; 16 9;

18 2 .21 .22 .

'45

a)

Anspielung auf die

Tötung

Agrippinas

und

Poppäas

v gl.

Sueton,

Nero

36;

Tacitus,

anno

,6,6).

'46 a) Anspielung auf die

Mutter

Neros, Agrippina, die Claudius ermordete. Vgl. Sueton,

Claudius 44-

  2 I

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kommena, 148 diese hat er zuerst gewünscht und ihnen Ruhm gebrachta,

149 und

lauert

mit

diesen Schurken gegen ein wahrhaftiges Volk

a

;

150

er

hat

den gottgebauten Tempel

eingenommen

und

die

Bürger

verbrannt>,

151

die

Leute, die hinaufzogen, die ich zu Recht besungen habe.

152

Bei seinem Er

scheinen wurde die ganze

Schöpfung

erschüttert,

153

aund Könige gingen

zugrunde

und

die, bei

denen

die

Herrschaft

blieb,

54

vernichteten die

große Stadt

und das gerechte Volk.

155

Aber wenn vom vierten Jahr an ein

großer Stern erstrahlta, 156 der die ganze

Erde

vernichten

wird

um der Ehre

willen,

157

die sie anfangs dem

meerbewohnenden

Poseidon gaben;

158 dann wird vom Himmel herab ein

großer

Stern kommen in die schreck-

liche Salzflut

159

und wird das tiefe

Meer

verbrennen und Babylonaselbst

r60 und Italiens Land, um dessentwillen umgekommen

waren

viele

r6r

heilige Gläubige der

Hebräer

und der wahrhaftige Tempela.

162

Du

wirst unter

den

bösen

Sterblichen Böses erleiden,

163

aber

du

wirst

gänz-

lich

verödet

bleiben ganze lange Zeiten

r64

a sie wird sein, aber sie wird

lange gänzlich verödet seina,

165

deinen Boden hassend, weil

du

nach

Gift

mischereiaverlangt hast;

166 Ehebruch

ist bei dir und gesetzeswidriger Ver-

kehr mit Knaben",

167

weichlicher und ungerechter,

du

schlechte Stadt,

du

unselige vor allen.

168

Wehe,

du

in allem unreinste Stadt der latinischen

Erde 169

rasende, an Ottern sich freuende Als Witwe

a

wirst

du

am

Ufer

sitzen,

170

und der Tiberfluß wird über dich, die

du

seine Gattin bist, wei-

nen,

7

die

du

ein blutgieriges

Herz

hast

und

gottlose Gesinnung.

172 Hast

du nicht erkannt, was Gott

vermag

und was er bewirkt?

173

Aber

du

sprachst: Einzigartig

a

bin ich,

und

niemand

wird

mich zerstören.

174 Nun

aber

wird

dich und alle die Deinen

der

ewig existierende Gott ver-

nichten,

175

und

nicht mehr

wird ein Zeichen

von

dir in jenem Lande sein,

147 a Vgl. die von

Sueton

Nero 47,2, berichteten Pläne Neros.

148

a Anspielung auf die Krönung des Parthers Tiridates zum König von Armenien i.J, 63

n.

Chr.

durch Nero.

149 a)

Nero

hatte den Krieg gegen die

Juden

i.J, 66 n. Chr. begonnen; vgl. Sib IV 1 5H

150 a)

Die Zerstörung

des Jerusalemer Tempels

wurde

nicht

von Nero

verursacht.

153 a)

Die VV. 153

f. fassen das Dreikaiserjahr 69

und

die

durch

Vespasian

und

Titus vollzo-

gene

Eroberung

Jerusalems zusammen. Der eklatante Widerspruch zu VV. 150 f. gibt der

Vermutung von

W.

Pöhlmann

Opposition

335,

Anm.2

recht, es handle sich bei VV. 152-

154 um ein Fragment anderer Herkunft.

15 5 a Vgl. Apc

8 10;

Sib III 334ff.

159 a Hier ist wie in v 143 Rom gemeint.

161 a

So die Hschr. Geffcken

übernimmt

die

Konjektur von

A.

Rzach

»das wahrhaftige

Volk«, die :lUch A. Pincherle, J,J. Collins

und

v

Nikiprowetzky

ihren

Übersetzungen

zu

grundelegen. Schwerlich notwendig

164

a Mit

Blaß, Geffcken, Kurfess, Coll ins,

Nikiprowetzky

als Dittographie zu streichen.

165

a) Vgl. Jes 47,12;

Apc

18,23

f

166 a Vgl. Sib III 184ff. 764-

169 a Vgl. Jes 47,9.

173

a Vgl. Jes 47,9;

Apc

18,7;

Ez

28,2.

22

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176

wie in alten Zeiten, als der große

Gott

deine Ehrungen fand. 177 Bleibe,

du Gesetzlose, allein, vermische dich mit flammendem Feuer 178 und be-

wohne den tartarischen, gesetzlosen Ort

a

des Hades 179 Jetzt aber, Ägyp-

ten, beklage ich

wiederum

dein Unheil, 180 Memphis, du

wirst Anführer

der

Plagen sein, geschlagen im Nacken; 181 bei dir werden die

Pyramiden

eine schamlose Stimme

von

sich geben.

182

Python

a,

die

du von

alters

her

mit Recht

Doppelstadt

genannt wurdest, 183 schweig'

in

Ewigkeit,

damit

du

mit der

Schlechtigkeit aufhörst. 184 Frevlerin, Schatz

von bösen

Leiden,

viel klagende Mänade, 185 Tränenreiche, die Schreckliches erduldet, du

wirst

immer

Witwe bleiben.

186

Viele

Jahre warst

du allein Herrscherin der

Welt. 187 Aber wenn Barke

a

anlegt ein Gewand, 188 ein weißes

a

über dem

schmutzigen, möchte ich

weder

existieren

noch geboren

werdenb.

189 aTheben,

wo

ist deine große Kraft?

Ein

wilder

Mann

190

wird

das Volk

verderben;

du

aber

wirst dunkle

Kleider

nehmen

191

und

klagen,

Unglück-

selige, allein und

wirst

alles büßen, 192 was du

früher

getan hast

in deiner

schamlosen Gesinnung. 193 Und man

wird

Wehklagen sehen wegen der

frevelhaften Taten.

194

Syene

a

wird verderben ein großer

Mann

der

Äthio-

pier. 195 Teuchira

a

werden

die dunkelhäutigen

Inder mit

Gewalt als Wohn-

sitz einnehmen.

196

Pentapolisa, du wirst weinen; dich wird ein großmäch-

tiger

Mann

vernichten. 197 Tränenreiches Lybien, wer kann dein

Unheil

er-

zählen? 198 Wer aber von den

Menschen wird

dich, Cyrene, mitleidsvoll

beweinen? 199

Du

wirst nicht

aufhören mit

der verhaßten Klage

zur Zeit

des Verderbens. 200 Bei den Brygern

a

und bei

den

goldreichen Galliern

178

a)

Vgl.]es 14,15.

182 a) Unter Python

verstehen viele Erklärer die in

Ex

I I

I

genannte ägyptische Stadt Pithom;

sie

wird im

Codex Vaticanus

der

LXX mit Peitho transkribiert, weshalb Wilamowitz diese

Form

als

Konjektur

vorschlug.

Nikiprowetzky

erinnert daran, daß

Theben

in griechisch-

römischer Zeit Diospolis hieß

und

kommt

zu der

Gleichung Diospolis Diipolis

Dipo-

lis = Doppelstadt. Von der Bezeichnung »Doppelstadt« aus

könnte

man ebenfalls

Theben

erschließen, wenn

man

bedenkt, daß

der

Nil die Stadt zweiteilt. Die Bezeichnung

Python

bleibt eine »designation tres mysterieuse«

Nikiprowetzky).

187 a)

Barke, eine Stadt

in

der Cyrenaica,

wurde 483

v. Chr. von den Persern erobert

und

ge-

plündert.

188

a)

Ein kurzer weißer Rock ist persische Tracht; hier als Zeichen der Unterwerfung zu ver-

stehen.

b) Vgl. Hesiod, Erga 175.

189 a) Man könnte

an

den

Einfall

der

Äthiopier in

Ägypten

i.J.

24

v.

Chr. denken, aber Collins

weist

zu

Recht darauf hin, daß die Äthiopier eine ständige

Bedrohung

des südlichen

Ägyp-

tens waren.

Nikiprowetzky denkt

an

den Ansturm von Gog und

Magog (vgl. Sib

ur

3

1

9

f

. .

194 a)

Syene ist das spätere Assuan.

I95

a)

Teucheira

war

eine Stadt

in

der Cyrenaica,

später Arsinoe

genannt.

196 a)

Ein Städtebund, dem Cyrene, Apollonia, Ptolemais, Arsinoe

und

Berenike angehörten.

2 0 0 a)

Das hschr. ßgUTEOOt wird von Alexandre

zu

Bgl tEÜOl

emendiert; ihm folgen Blaß, Bate,

Lanchester, Collins, Nikiprowetzky. Geffcken

und

Kurfess übernehmen die Konjektur

I I 2 3

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wird

2 1

sich der rauschende Okeanos mit vielem Blute füllen;

2 2

denn

auch sei taten

den

Kindern Gottes Böses an,

2 3 aals

der phönikische König

den Sidoniern eine gallische 2 4 Riesenschar aus Syrien heranführte;

und

er

wird dich selbst töten 2 5 Ravenna, und wird dich

zum

Mord anführen.

2 6 alhr Inder, und

ihr

tapfergesonnenen Äthiopier, seid nicht zuversicht

lich b

2 7

Denn wenn

diese das

Rad

der Achse,

der

Steinbock

2 8

und

der

Stier

in

den Zwillingen inmitten des Himmels umwindet-, 2 9 awenn die

Jungfrau steigt

und

die Sonne rings

um

die Stirne

2 1

den Gürtel befestigt

hat und das ganze Weltall beherrscht,

2 I 1

(dann) wird ein großer himmli

scher Brand- auf

Erden

sein, 2 1 2

unter den

kriegerischen Gestirnen

a

(ent

steht) eine neue Natur so daß vernichtet wird 2 I 3 in Feuer

und

Seufzen das

ganze

Land

der Äthioper.

2 1 4

aBeweine auch du, Korinth das

für

dich (be

stimmte) Verderben 215

Denn

wenn die drei Schwestern, die Moirai, mit

von Wilamowitz BQuyeuOL; dann wäre hier ein im nördlichen Balkan ansässiger Stamm ge

meint.

203 a) Die Verse 203-204 sind unverständlich. Collins und Nikiprowetzky sehen eine An

spielung aufVespasian, der Gallier in seinem Herr hatte. Lanchester gibt als Alternative

zu

bedenken, ßuuMil,;

cj>OLVL ;

könnte auf den periodisch erscheinenden Vogel Phönix gedeu

tet

werden; dann könnte eine Anspielung auf Nero vorliegen.

206 a) Vg . Sib III 319ff.

b) vv. 206

f.

zeigen an einem astrologischen Phänomen die Verwirrung der Weltordnung:

Inder und Äthiopier stehen unter dem Sternzeichen des Krebses und kommen jetzt

unter

das Zeichen des Steinbocks. Nach W GundeI, Gnomon 4,450, ist hier allerdings nicht der

Steinbock gemeint, »der Aigokerites kann Capella,

der

gehörnte Schlangengott

der

Dode

kaoros, ein Hornkomet

oder

auch

der

schlangenförrnige

Dekangott

sein,

der

im Mesem

bolema zwischen Stier

und

Zwilling die Mitte des Himmels umschlängelt«.

208 a) Der Stier wird in das Gebiet der Zwillinge vordringen und beide Gestirne werden die

Himmelsrnitte einnehmen.

209 a) Der schwierige Satz st

mit

V

Nikiprowetzky

wohl so zu verstehen, daß die Sonne den

ganzen Tierzeichenkreis wie ein Stirnband anlegt und damit den Lauf der Gestirne zum

Stillstand bringt.

2II a) Der Begriff EfAoJtQ1']ufAoo<; ist nach W Gundei, Gnomon 4,451, »der Ausdruck einer be

sonderen meteorologischen Erscheinung

...

Wenn also Saturn die

Zone

gefrieren läßt und

zwar im Gesicht des Stiers steht und lauter Marssterne die Himmelsmitte umsäumen, dann

entsteht dieses furchtbare Wunderzeichen des Empresmos - Saturn

und

Mars gelten in der

hellenistischen Astrologie seit Alters als die Erzeuger von Kometen

und

sonstigen schlim

men meteorologischen Phänomenen«. Mit

dem

Empresmos ist zugleich ein Kampf

der

Sterne verbunden - auch das ist ein geläufiger Topos

...

nun entsteht die neue Physis, und

ganz Äthiopien geht unter

in

Feuer und Jammer. Das ist die Folge der weiteren Bedingun

gen, daß die Jungfrau bei

der

verhängnisvollen Konstellation im Aufgang sein muß. Sie hat

die Tutela über Athiopien; ihr Schutz wird paralysiert durch die verhängnisvollen Strah

len, die Mars bzw. die Marssterne und Saturn in Quadratur auf sie von dem Mesuranema

werfen«.

212 a)

Die Vorstellung

vom

Sternenkampf steht

wohl

schon hinter Jes

14,12 und

Dan

8,10;

deutlich greifbar bei Seneca, Conso . ad Mare.

26,6;

Herc. furens

944-952; Thyest 844-

866.

214 a) Die VV. 214-

246

handeln abermals

vom

wiederkehrenden N ero.

Korinth

ist angespro

chen, weil Nero dort -

s. V.

2 I 8 - »durch ein titanisches

Unternehmen

die Götter herausge

fordert hatte« (W. Pöhlmann, Opposition, 335)'

I I 2 4

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gedrehten Fäden

216

gesponnen haben, ihn, der mit List zum Gestade des

Isthmus

flieht,

217 hoch durch

die

Luft

herbeiführen werdena, bis alle ihn

sehen,

218

der einst den Felsen aushauen ließ mit gehärtetem Eisen,

219

(dann) wird er auch dein Land verderben

und

schlagen, wie es vorbe

stimmt

ist. 22 Denn diesem hat Gott Mut gegeben,

so

daß er

tut,

22 I was

kein früher

von

allen Königen (tat);

222

zuerst

wird

er mit

der

Sichel die

Wurzeln von drei Häupterna 223 herausziehen

a

und gibt sie andern zu ko

sten,

224

so daß sie essen das Fleisch der Eltern des unheiligen Königs-.

225 Denn allen Menschen ist Mord und Schrecknis beschieden 226 wegen

der großen Stadt und des gerechten Volkes,

227

das

immerfort

erhalten

wird, das die Vorhersehung besonders beschirmte.

228

-Unsteter und

Übel

denkender, von bösen Geschicken umgeben, 229 Anfang der Mühe und

großes

Ende für

die Menschen, 23

da

die

Schöpfung

geschädigt

und

wie

der von

den

Moiren

gerettet wird.

231

Frevel,

Urheber

der Übel

und

großes

Leid für

die Menschen, 2}2 wer

von den

Sterblichen hat dich herbeige

wünscht, wer nicht gezürnt von Herzen?

233 Durch

dich

wurde

ein König

gestürzt und

verlor

das ehrwürdige Leben'.

234

Alles hast

du

übel zuge

richtet und alles übel überflutet,

235 und

durch dich sind die schönen Ge

filde der Welt verwandelt.

236 Zum

Streit mit uns

wirf

das Kriegsbeil

a

hin

237

Wie, was sagst du: »Ich werde dich überzeugen,

und

wenn ich etwas an

dir

tadle, sage ich es.« 2 3 8

'Es

war einst unter den Menschen der helle Glanz

der

Sonne,

239

weil sich überall

der

verbündete Strahl der

Propheten

aus

breitete. 24 Die honigträufelnde Rede zeigte allen Sterblichen guten Trank

241 und

reichte ihn

dar und

allen leuchtete

der

Tag auf.

242

Deshalb,

du

Ratloser

und

Urheber größter Übel,

243

wird

Dolch

und Trauer

kommen

an jenem Tag.

244

a Angang der Mühsal

und

großes

Ende

für die Menschen,

2 I 7 a) Manche Erklärer sehen hier eine Anspielung auf den Simon-Magus-Mythos (z. B. Lan

chester): das dürfte nicht zutreffen. Nikiprowetzky weist zu Recht darauf hin, daß der

Antichrist hier als Gegenbild des auf den Wolken kommenden Menschensohnes (Dan

7, 3

gezeichnet ist.

222 a Vgl.

Dan

7,8; I1,43.

223

a Wir

folgen der Konjektur von Alexandre onuao<i[tEvoC; statt des hschr. O1:1 ]OU[tEVOC;.

224 a Vgl. Sueton,

Nero

46.

228

a

Hier

beginnt eine "passage a la signification tres debattu« (Nikiprowetzky). Sie

wird

verständlich, wenn man mit

W.

Pöhlmann, Opposition, 335

f.,

erkennt, daß formal

zwar

Nero

angeredet wird, faktisch aber eine Invektive gegen Rom folgt. Nach

dem

Grundsatz

rex

pro

regno ... wird der Herrscher beschuldigt,

und

in ihm sein Reich zur Verantwor

tung gerufen, weil es

der

ganzen Schöpfung Schaden zugefügt, weil es Unglück

und

Streit

über die ganze Welt gebracht hat« (336). Ähnlich V Nikiprowetzky z.St.

233

a

Nikiprowetzky faßt

den

Vers als rhetorische Frage: En toi quel roi mina, rejete, sa vie

hautaine?«

und

versteht

ihn

als

Anspielung auf

Nero und

Titus.

236 a Wir lesen

1:UXOV

mit Kurfess statt 1:uX6v (so Geffcken).

238

a

Die VV 238

f.

heben die Juden hervor; vgl. Sib

UI 2I8-260;

573-600.

244

a

VV. 244 f. wiederholen die VV. 229

f.

112

5

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245

da die Schöpfung geschädigt und

wieder von den Moiren

gerettet wird,

246

vernimmt bittre, übel klingende Rede, du Leid für die Menschen

247

aAber wenn das Persische

Land

sich vom Krieg

zurückhält 248

und

von

der

Pest und vom Seufzen, dann wird an

jenem

Tage sein

249 der

seligenJu

den göttliches

und

himmlisches Geschlecht, 250 welche um die Stadt Got

tes

herumwohnen

mitten

im

Land

a,

251

aund bis

nach

Joppe

eine große

Mauer herumziehend 252 werden sie sie

hoch

erheben bis zu den finsteren

Wolken. 253 Nicht

mehr

wird die

Trompete den

Schall von Kriegsgetüm

mel

ertönen

lassen,

254

noch werden sie weiterhin durch rasende feindliche

Hände umkommen,

255 sondern in

Ewigkeit werden Siegesmale

über

die

Bösen aufgerichtet stehen.

256

aEiner aber wird wiederum vom Himmel

kommen,

ein ausgezeichneter Mann,

257 der

die

Hände

ausbreitete auf

dem

Holz, das viele Früchte bringt,

258

der Beste der Hebräer, der einstmals die

Sonne

stillstehen lassen

wird,

259

der

mit

schönem

Wort

und

mit

reinen

Lippen redet.

260

Laß' dir dein Herz

in der Brust

nicht mehr quälen, du

Glückselige, 26I

von

Gott Geborene, ganz Reiche, einige ersehnte Blüte,

262

schönes Licht und erhabenes Ziel, das von den Heiligen ersehnt wirda,

263

du anmutige, schöne judäische Stadt, gotttbegeistert zu Hymnen.

264

Nicht mehr wird in deinem

Land

bakchantisch umherrasen der unreine

Fuß

265 der

Hellenen, der (jetzt) das gleiche

Gesetz

im

Herzen

trägt,

266 sondern die ruhmvollen Söhne werden dich ehren 267 und sie werden

unter

heiligen

Gesängen

den

Tisch aufstellen

268

für

Opfer

aller

Art

und

mit

gottgefälligen Gelübden;

269

sie alle, die in kleiner Bedrängnis Mühsale

ausgehalten haben,

270

die Gerechten, sie werden größeres und lieblicheres

Gutes

tun

a

.

271 Die

Bösen aber, die ihre gesetzlose Zunge gegen den Him-

247 a Zur

Tempelideologie

der

W .

247-252 vgl. A. Chester, The Sibyl and

the

Temple, 59-

62.

250

a

Zur Vorstellung von

Jerusalem

als

Erdmittelpunktvgl.

Ez 38,I2

(5,5);Jub

8,I9;

Henaeth

26,1;

Josephus,

Bell 3,52;

Sanh

37a.

25"

a

Vgl.

W .

424f.

256 a DieW 256-259 werden häufig als

christliche

Interpolation angesehen(Bleek, Alexan

dre, Bate, Lanchester) oder wenigstens

V257

(Zahn, Collins). Schon

Nikiprowetzky

meinte, diese Passage auf den jüdischen Messias, der als

neuer

Moses geschildert wird, be

ziehen zu können, wobei er den besonders verdächtigen V 257 stark abschwächend über

setzte »qui etendit les mains vers un bois tres fecond«. Besser argumentiert O'Neill. Er

weist die

von

Geffcken übernommenen Konjekturen

(V 257

oe

statt 01i; V258:

OT iOEl

statt OTi'jOE

ab und

übersetzt:

A certain one

will co

me again from heaven,

the

most eminent

of

men

/

to where he spread upon the

fruitful

wood

his

hands

- /

the

best

one

of

the He

brews, who once made the sun stand still /

by

crying with noble speech and lips unsullied.

Sein Resumee:

»It

seems

that we

possess

in

these

few

lines a

genuine

J

ewish

oracle

about

a

great

teacher

who had

been

crucified

and

was

to come

again as judge.« (100).

262 a Wir folgen der Konjektur von Kurfess, der

ayvole;

statt

ayv6r;,

liest; die Hschr. sind

durch eine offenkundige Dittographie

von

V 26 verderbt.

270 a Wir folgen der Konjektur von Alexandre (bei Geffcken nicht erwähnt): Ku1-.u ltQci-

II26

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mel richten, 272 werden aufhören, gegeneinander zu reden, 273 sie werden

sich verbergena, bis die Welt verwandelt wird. 274

Es

wird aber aus den

Wolken ein Regen brennenden Feuers

kommen,

275 und

nicht

mehr

wer

den die Sterblichen die herrliche Ähre von der Erde ernten, 276 alles wird

unbesät und ungepflügt bleiben, bis sie erkennen 277 den Herrscher über

alles,

den

unsterblichen,

immer

seienden

Gott,

278

die sterblichen

Men

schen und sie nicht mehr Sterbliches verehrena, 279 nicht

Hunde

und Geier,

welche Ägypten gezeigt hat 280 zu verehren

mit

leerem Mund

und törich

ten Lippen. 281 Aber das heilige Land der Frommen allein wird dies alles

hervorbringen, 282 honigsüße Flüssigkeit

a

wird

vom

Felsen und aus der

Quelle

283 und ambrosische Milch fließen für alle Gerechten; 284 denn auf

den einen Schöpfergott, der allein hervorragend ist, 285 setzten sie ihre

Hoffnung

und hatten große Frömmigkeit und (großen) Glauben.

286

Aber

warum

gibt

mir

dies

der

weise Sinn ein?

287

Nun

will ich dich, armes Asien,

jammervoll beklagen 288

und

das Geschlecht

der

Jonier,

der

Karer, der gol

dreiehen Lydier. 289 Wehe dir, Sardes, wehe, liebliches Tralles; 290 wehe,

Laodizea,

du

schöne Stadt; wie werdet

ihr zugrundegehen

291 durch Erd

beben

zerstört

und zu Staub verwandelt a 292 Dem finsteren Asien ...a

293

Der

Artemistempel in Ephesus errichtet

a

294

wird durch

Erdschluchten und Erschütterungen einstmals in die schreckliche Salzflut

kommen 295 vornüber stürzend, wie wenn Stürme die Schiffe überflutena.

296

Auf

dem

Rücken

liegend wie Ephesus am Strand

weinen und

klagen

297 und den Tempel suchen, der keine

Wohnstatt

mehr hat. 298 aUnd dann

wird der

unvergängliche

Gott, der den

Äther

bewohnt,

in seinem Zorn

299 vom Himmel

herab

einen Blitzstrahl werfen gegen das Haupt des

Un

heiligen. 300 aAnstelle des Winters wird Sommer sein an jenem Tage.

301 Und dann wird großes Leida sein

für

die sterblichen Menschen;

302 denn der Donnerer aus der

Höhe wird

alle Schamlosen vernichten

303

mit

Donnerschlägen und

mit

Leuchten und

mit

flammenden

Blitzen

~ 0 1 J O L

statt des hschr.

XUAOV

i i Q ~ 0 1 J O L

das Geffcken in den Text

übernimmt.

Collins

folgt

der

Konjektur

Mendelssohns

E V U A A a ~ 0 1 J O L .

273 a

VgL Jes

2,r8-2L

274 a) VgL Sib III 536-543.647.

278

a

VgL

VV.

77ff.;

III

30.

282

a Zu VV.

282f.

vgL Ex

3,8.17.

291 a Hier

könnte auf

das

Erdbeben

vom]. 17

n. Chr. angespielt

werden,

das in einer

Nacht

12 Städte zerstörte (vgl. Tacitus, anno 2,47; Plinius Maior, nato hist. 2,86).

292 a Der Vers

ist

unvollständig überliefert; Geffcken

nimmt danach

eine

Lücke

an.

293

a Dieser Vers ist aus metrischen Gründen unvollständig.

298 a Zu recht sieht Nikiprowetzky

hier

ein neues

Orakel

beginnen, das die

Vernichtung

des

Antichrist

zum

Inhalt hat.

300 a Vgl. Sib

H,

157; VIII 215.

301 a Wir

folgen

mit Collins der Konjektur

von Rzach,

der ~ l E Y U T I i j ~ l statt

des hschr.

~ l F t E -

TIEll;'

liest.

I I 7

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304

gegen die feindseligen Männer, und er wird sie wie Gottlose vernichten

305 so daß die Leichen auf Erden zahlreicher

als

der Sand liegenbleiben.

306 Denn

es

wird auch Smyrna kommen und seinen Lykurg· beweinen

307 zu den Toren von Ephesus und wird selbst umso mehr zugrundegehen.

308

Das törichte Kyme' aber mit den göttlich inspirierten Flüssen

309

wird

unter den Händen gottloser, ungerechter und gesetzloser Männer

31o

hin

geworfen und wird nicht mehr so viel zum Himmel·

...

3 1 sondern als

Tote in den kymäischen Flüssen bleiben. 312 Und dann werden sie zusam

men aufschreien in Erwartung des Elends. 313 Es wird wissen, daß es ein

Zeichen hat, weshalb es litt,

314

das bösartige Volk der Kymäer und der

schamlose Volksstamm. 3 5 Dann, wenn sie das in Asche gelegte böse Land

bejammern werden, 3 16 wird Lesbos durch den Eridanos· auf ewig zugrun

degehen. 3 17 Wehe dir, Kerkyra

a

,

du schöne Stadt, hör auf mit dem fröhli

chen Jubel

318

Und

Hierapolis', du allein mit Pluto vermähltes Land,

319 du wirst den tränenreichen Ort, den du ersehnt hast, haben: 320 in der

Erde begraben' an den Wassern

des

Thermodon

b

. 321

Steiniges Tripolis' an

den Wassern des Mäander, 322 das mit nächtlichen Wellen unter dem Ufer

erfüllt ist·,

323

von Grund auf wird dich einst verderben diese göttliche

Vorhersehung. 324 'Das Phöbus benachbarte Land, das mich nicht nehmen

3 6 a) Statt des hschr. AmlO1JQyov konjiziert Geffcken

A1JQ01JQyov

Homer; ihm folgen Lan

chester, Pincherle, Kurfess und Collins. Alexandre konjizierte kcll-\OQVOV, den Hafen von

Smyrna. Wir bleiben mit Nikiprowetzky bei der lectio difficilior.

3 8

a)

Das Orakel bezieht sich wohl auf Kyme in Äolien, dessen Bewohner als einfältig galten

(Strabo, 13, p.622); dort gab es einen Apollotempel und ein Orakel (Plinius Maior,

nato

hist. 34,8). Aber der Hinweis auf die göttlich inspirierten Flüsse läßt an das Cumae in

Unteritalien denken, ebenso der Hinweis auf die Gewalttätigkeit der Einwohner inV 313.

31 a) Der Text ist verderbt; Alexandre konjiziert XclQI-\U JtQOÖWOEL, Geffcken verbessert zu

XclQf.l.u

JtQOOLOEL

»er wird Freudenrufe hervorbringen«, Kurfess liest

Qfif.l.u

JtQ01'jOEL »er

wird die Stimme erheben«.

316 a) Der Eridanus ist ein mythischer Fluß; vg . die Anm. zu V. 136.

317 a) Kerkyra (oder Korchyra in <jl , die nördlichste der ionischen Inseln (heute Korfu).

MendeIssahn - gefolgt von Collins - emendierte zu Kibyra; diese bedeutende Handels

stadt im südlichen Phrygien paßt besser in den geographischen Horizont des Kontextes.

Kurfess emendiert zu Karoura, also einer Stadt im südwestl. Kleinasien. Wir bleiben bei

der lectio difficilior.

318

a) Hierapolis im südwest . Phrygien besaß ein sog. Charoneion, eine Erdspalte mit verpe

steter Luft, die

als

Tor zum Reich des Unterweltgottes Pluron angesehen wurde (Strabo

12,

8,17)·

32 a) Hierapolis wurde - wie Laodikeia - von dem großen Erdbeben des Jahres 60 n. Chr. be

troffen (Vg . Tacitus,

anno

14,27,1).

b) Geographischer Irrtum: In der Nähe von Hierapolis floß der Lykos.

321 a)

Tripolis heißt die Stadt Apollonia

am

Mäander erst seit augusteischer Zeit (Plinius, nato

hist·5,III).

322

a)

Wir übernehmen die von Geffcken nicht erwähnte Konjektur von Opsopoeus

JtATJQW{}ELOU

statt des hschr.

%ATJQW{}ELOu.

324 a) Geffcken bezeichnet den Vers

zu

recht als unverständlich. Kurfess stellt die Versfolge

um: 325-327-324-326 - sehr erwägenswert

1128

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wollte,

325

das reiche Milera, wird einst ein Blitzstrahl von oben verderben,

326 weil es den trügerischen Gesang des Phöbus erwählte 327

a

und das

weise Studium der Männer und den besonnenen Rat.

328 Sei

gnädig, Allva

ter, dem üppigen, früchtereichen Land,

329 dem großen Judäa, damit wir

deine Gedanken erkennen.

330

Dieses hast du zuerst erkannt, 0 Gott, in

Gnaden,

331

so daß

es

allen Sterblichen als dein Erstling der Gnade er

scheint

332

und sie darauf achten, was Gott gegeben hat.

333

Ich dreimal

Unglückliche sehne mich, die Werke der

Thrakerzu

sehen

334

und die

Mauer zwischen zwei Meerena, die von einem Lufthauch

b

im Staub

335

ge

schleift wurde wie ein Fluß ... 336 Armer Hellespant, der Sohn Assyriens

wird dich einst überbrücken,

337

es wird kommen

a

der Kampf der Thrakier

und

deine große Kraft vernichten.

338

Makedonien wird der ägyptische

König einnehmen-,

339

und die Kraft (seiner) Heerführer

wird

das barbari

sche Gebiet niederwerfen.

340

Lyder und Galater, Pamphylier mit Pisidiern

341

werden, mit aB ihrer Macht gerüstet, im bösen Streit siegen.

342

Dreimal armes Italien, du wirst völlig verwüstet und unbeweint bleiben,

343 um in einem blühenden Land als verderbliches Untier umzukommen.

344

Es wird aber am- ätherischen, weiten Himmel droben

a

345

ein don

nerndes Getöse, die Stimme Gottes, zu hören sein;

346

a die unvergängli

chen Strahlen der Sonne werden nicht mehr sein,

347

noch wird das strah

lende Licht des Mondes sein 348 in der letzten Zeit, wenn Gott die Herr

schaft übernimmt.

349

Alles wird schwarz werden, Finsternis wird auf Er

den sein,

350 und

blind die Menschen, die Tiere bösartig,

und

Klagelaut

325 a) Milet lag in der Nähe des Apollon-Orakels von Didyma (Herodot

I

46,92; Strabo

14,634; Pausanias 7,6,2).

327 a) Wilamowitz nahm an, vor 327 sei ein Vers ausgefallen, der von der Ablehnung des Rates

der Weisen gehandelt haben muß. Die von Kurfess vorgeschlagene Umstellung machte

diese Annahme unnötig.

334

a) Gemeint ist die die thrakische Chersonesos absperrende Mauer, die Miltiades hatte er

richten lassen (Herodot 6,]6).

b) Wir bleiben bei dem einhellig überlieferten UEQOC;; Geffcken setzt - gefolgt von Kur

fess, Collins

und Nikiprowetzky

dagegen Wilamowitzens Konjektur

AQEOC;

in den Text.

335 a)

Der

Schluß des Verses ist unverständlich. Nikiprowetzky erklärt ihn so: »Ces travaux

serom abattus parun ouragan, puis, sous la pression de leur propre masse, seront, a instar

d un fleuve, precipites dans la mer, domaine des oiseaux-pecheurs qui y pourchassem leurs

proies.« (Anm. z.St.).

336 a) Gemeint ist die Brücke, die Xerxes i.]. 48r vor Chr. über den Hellespom bauen ließ.

337 a) Das hschr. überlieferte

ELC

(JE [luXTJ ist unverständlich. Wir übernehmen die Konjektur

Naucks, der d JL [l(iXTJ

liest. Stärker in den Überlieferungsbestand greift ein die Konjektur

von Wilamowitz

AU<JL[luXTJv,

der einen Hinweis auf die Zerstörung der Stadt Lysimache

im Krieg zwischen Rom und Philipp von Makedonien

200-196 v.

Chr.) annimmt.

338

a)

Es handelt sich um Ptolemaios Keraunos, der 280 v. Chr. von den Galliern getötet

wurde.

344 a) Wir folgen der von Alexandre gegebenen Emendation des korrupten Verses:

E(J [aL

i J

ah'tfQLoV

ava

oUQuvov EUQVV

346 a) Zur folgenden Schilderung vgl. VV. 48off.; Jes I 3,9f.; Joel 2,10; AssMo 10,5; Apc 9,2.

I I 29

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wird sein. 3sr Jener Tag wird lange dauern, so daß man erkennen wird

352

ihn selbst, Gott, den Herrscher, der alles vom

Himmel

her beaufsichtigt.

353

aEr wird dann mit den feindseligen Männern kein Erbarmen haben,

354 welche Herden von Lämmern und Schafen und brüllenden Stieren

355

und großen Kälbern mit vergoldeten Hörnern opfern

356

den unbeseel

ten Hermen

und

den steinernen Göttern.

357

Es soll führen das Recht, die

Weisheit und der Ruhm der Gerechten;

358

daß nicht einst der unvergängli

che Gott in seinem Zorn vernichte

359

das ganze befleckte

a

Menschenge

schlecht

und

den schamlosen Stamm,

360 muß

man Gott, den Erzeuger,

den Weisen und immer Seienden, lieben. 361 a In der letzten Zeit um das

Ende des Mondes wird

362

ein die Welt durchrasender, trugvoller

und

von

Hinterhältigkeit (bestimmter) Krieg sein.

363

Es wird aber von den

Enden

der Erde der muttermörderische Mann kommena, 364 flüchtig und im

Geist Scharfes erwägend,

365

welcher die ganze Erde niederwerfen

und

al

les bezwingen wird,

366

und er wird in allem klüger

als

alle Menschen den

ken,

367 und

die (Stadt)a,

um

deretwillen er zugrundeging, wird er sofort

einnehmen, 368 und wird viele Männer und große Tyrannen vernichten

369 und alle anzünden, wie es niemals ein anderer tat, 370 die Gefallenen

wiederum wird er aus Eifer wieder aufrichten.

371

Es

wird vom

Westen her

ein großer Krieg für die Menschen kommen, 372 Blut wird fließen vom

Hügel herab

a

bis zu den tiefen Flüssen.

373 Auf

die Ebenen Makedoniens

wird träufeln der Zorn (

..

)a 374 Bundesgenossenschaft vom Westen, dem

König

a

aber Verderben.

375

aUnd dann wird ein winterlicher Wind über die

Erde wehen,

376

und die Ebene wird abermals mit schrecklichem Krieg er

füllt werden.

377

aDenn Feuer wird aus den himmlichen Regionen auf die

Menschen regnen,

378

Feuer

und

Blut, Wasser, Blitzstrahl, Dunkel,

Nacht

am Himmel,

379 und

Verderben im Krieg und beim Morden Nebel.

380

Alle wird er zugleich vernichten, Könige und hervorragende Männer.

381

Und so

wird

dann das beklagenswerte Verderben des Krieges aufhörena,

382 und niemand wird mehr mit Schwertern kämpfen noch mit Eisen,

383

noch mit Geschoßen selbst, die wiederum nicht erlaubt sind.

353 a) Vgl. 5ib IV I59.

359 a)

Wir übernehmen die Konjektur Mendelssohns ~ u u Q v statt des hschr. ßCOTOV

361

a) Die

VV.

36'-385 enthalten das vierte Orakel über die Wiederkehr Neros im

B. V;

vgl.

93-

 

; 137-154; 214-227.

363

a) Vgl. 5ib IV 137f.

367 a) Gemeint ist Rom. Vgl. 5ib VIII, I42.

372

a) Wir übernehmen mit Blaß und Kurfess die Konjektur von Castalio ulflU xm; oJ(ltou

E U l ~ Geffcken bietet die Konjektur Wilamowitzens u LflUlt U l ~ oJ(ltou.

374

a)

Le

texte est inintelligible« (Nikiprowetzky

z. 51.).

375 a) Zum folgenden vgl. 5ib III 672ft

690ft

377 a) Vgl. V 274;

Sib

III

543·

381

a)

Zum folgenden vgl. 5ib

ur

653-727-730; Jes 2>4;

Ps

46,9; Ez 39,9.

113

0

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384

Frieden wird das weise Volk haben, das verlassen war,

385

welches das

Böse erprobt hatte, damit es später erfreut würde.

386

Ihr Muttermörder',

beendet eure Frechheit und die schurkische Verwegenheit, 387 ihr, die ihr

von alters her euch das Beilager mit Knaben unkeusch verschafft habt,

388

und in Häusern zu Dirnen gemacht habt die, welche einst keusch waren,

389

mit Zügellosigkeit

und

Pein

und

mühevoller Schande.

390

Denn

in dir

hat die Mutter mit dem Sohn frevelhaft Verkehr gehabt,

391

und die Toch

ter hat sich mit ihrem Erzeuger als Braut verbunden;

392

in dir haben auch

Könige ihren unseligen

Mund

besudelt;

393

in dir haben schlechte Männer

sogar mit Tieren Verkehr gehabt.

394

Schweig', du jammervolle, schlechte

Stadt, die im Freudentaumel lebt

395

Denn nicht mehr werden bei dir mit

dem nährenden Holz

396

die jungfräulichen Mädchen das göttliche Feuer

hüten.

397

Ausgelöscht ist bei dir das von alters her ersehnte Hausa,

398

seit ich zum zweiten Mal das Haus niederstürzen sah

399

vornüber,

von Feuer überflutet durch eine unreine Hand,

400

das Haus, das immer

blühte, den Tempel, der Gott bewahrte,

401

von Heiligen geschaffen und

immer unvergänglich, 402 auf den sie mit Leib und Seele ihre

a

Hoffnung

setzten.

403

Denn nicht gedankenlos schuf einen vernunftlosen

a

Gott aus

unscheinbarer Erde

404

oder aus Stein ein kluger Künstler bei ihnen,

405

es verehrte nicht den Goldschmuck, den Betrug der Seelen,

406

son

dern den Gott, den großen Erzeuger aller, die von

Gott

durchwirkt sind,

407 verehrten sie mit Opfern

und

heiligen Hekatomben. 408 Jetzt aber stieg

ein unscheinbarer und unheiliger König· hinauf

409

und

hat diese (Stadt) zu

Boden geworfen

und als

Ruine zurückgelassen 410 mit einer großen Menge

und

mit kriegerisch berühmten Männern. 4 I

Er

selbst aber ging durch un

sterbliche Hände zugrunde, nachdem er das Land verlassen hatte,

412

und

nicht mehr gab es ein solches Zeichen für die Menschen,

413

so daß es den

386 a) Nach dem Motto »qualis

rex,

talis grex« werden alle Römer als Muttermörder apostro

phiert. »Ganz

Rom

lebt

und

schwelgt in den Lastern Neros«

W.

Pöhlmann, Opposition,

337)·

395

a)

Wir nehmen die Konjektur Alexandres auf, der statt des verderbten n g

GOLO :Tjv T i l ~

vorschlägt: n g ool

uno

i l ~

397

a)

Eine Anspielung auf den Brand des Vesta-Tempels in

Rom

i.J. 64 n. Chr.

398

a) Hier

ist natürlich der Jerusalemer Tempel gemeint; der vorher genannte Brand des Ve-

sta-Tempels erscheint so - chronologisch falsch - als Strafe für den Frevel Roms gegen Je

rusalem. Anders

als

in Sib III 266.273-28

I

trifft die Juden keinerlei Schuld.

402 a) Wir folgen den Konjektur von Rzach, der a-tmiiv statt

U1JToD

liest.

403 a) Das sinnlose hschr. atvEL verbessert Geffcken zu avoov.

408 a) Gemeint ist Titus.

4

I

a)

Wir folgen - wie Collins - der Konjektur von Geffcken

XEgOL

im'

u{}aVIlTmc;

unoßac;

Y i l ~ - Titus starb zwar erst i.J. 8 n. Chr.

an

einer fiebrigen Krankheit, aber in jüdischer

Überlieferung wird sein Tod schrecklich ausgemalt; vgl. bab Gittin 56b; Midrasch Kohälät

ed. Wünsche p. 72; Midrasch Bereshit rabba ed. Wünsche p. 42.

113

 

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Anschein hatte, andere hätten die große Stadt zerstörta. 414 aDenn es kam

vom Himmel ein seliger Mann

415

mit einem Zepter in den Händen, das

ihm

Gott

übergeben hatte,

416 und

er herrschte gut über alles und er gab al

len 417 Guten den Reichtum zurück, den die früheren Männer (weg)ge

nommen hatten.

418

Jede Stadt nahm er von

Grund

auf ein mit großem

Feuer

419

und verbrannte die Völker der Sterblichen, die vormals Böse

wichte waren,

420

und die Stadt, nach

der Gott

Verlangen trug, die machte

er

421

glänzender als die Sterne

und

die Sonne und den Mond,

422

und

Schmuck legte er (darin) nieder und machte ein heiliges <Haus>a,

423

ein

materielles, schönes,

und

baute einen überaus schönen,

424

viele Stadien

breiten

und

unendlich hohen Turm

a

, 425

der die Wolken selbst berührte

und für alle sichtbar war,

426

so daß alle Gläubigen und alle Gerechten se

hen

427

die Herrlichkeit des ewigen Gottes, die ersehnte Gestalt.

428 Ost

und

West priesen den

Ruhm

Gottes.

429 Denn

nicht mehr gibt es für die

armseligen Sterblichen Schrecknisse,

430

weder Ehebruch noch frevelhafte

Knabenliebe, 431 nicht Mord noch Kriegslärm, sondern gerechter Wett

streit (herrscht) in allem.

432

Es ist die letzte Zeit der Heiligen,

wenn

dies

vollbringt

433

der

aus

der

Höhe

donnernde Gott, der

Gründer

des größten

Tempels.

434

Wehe dir, BabyIon, auf goldenem Thron, goldbeschuht,

435

langjährige alleinige Königin, die die Welt beherrschte,

436

die einst

mals groß war und eine Riesenstadt Nicht mehr wirst du liegen

437

auf

goldenen Bergen

und

an den Wassern des Euphrat;

438

vom Getümmel ei

nes Erdbebens wirst

du

hingestreckt werden; die furchtbaren Parther

439

ließen dich alles beherrschena. Halte den Mund im Zaum, unheiliges

440 Geschlecht der Chaldäer, frage nicht und trage keine Sorge, 441 wie du

über die Perser herrschen oder die Meder bezwingen wirst;

442

denn um

deiner Herrschaft willen, die du hattest, schicktest du Geiseln

443

nach

4'3 a Der Vers ist am besten zu verstehen, wenn

man-wie

schon Geffcken z.St. - im Hinter

grund

eine Auffassung wie in Barsyr

7,'

sieht.

Dort

hat

Gott

selbst die

Mauer

rusalems

einstürzen lassen, damit die Feinde sich dessen nicht rühmen sollen. - Alexandre übersetzt:

ne quis divinam vellet popularier urbem. d. h.

der

schnelle Tod des Titus solle eine War

nung an andere sein. Ähnlich verstehen Collins

und

Nikiprowetzky.

Aber

im Text fehlt die

Verneinung.

Anders

deuten Friedlieb

und

Kurfess: daß es noch anderen einfiel, die

große

Stadt zu zerstören. Für das »noch« gibt es indes kein Äquivalent im Text.

414

a

Die

VV.

4'4-434 sprechen

von einem

königlichen Messias

im

Aorist,

wodurch

das si

chere Eintreffen der Weissagung ausgedrückt werden soll. Zu dieser Passage vgl. bes. A.

Chester,

The

Sibyl and the Temple, 47-5'.

422 a Wir übernehmen mit allen Ubersetzern die metri causa notwendige Ergänzung von

ohov, die Rzach vorgeschlagen hat.

424

a

Zu.

V424f.

vgl.

VV

25

d

439 a Statt des hschr.

xQUTElv

konjiziert Lanchester

xQoTElv:

die Parther haben dich durch

und durchgeschüttelt«; von Collins übernommen. Volkmann korrigiert

xQuTElv

zu

iW1:tElv;

ihm folgt Blaß.

113

2

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Rom (zurück), die Asien dienten . 444 Deshalb wirst du auch selbst,

(hochmütig) denkende Königin, in das Gericht 445 der Widersacher

a

gera

ten, wofür du Lösegelder geschickt hast; 446 du wirst für krumme Reden

den Feinden bittere Rechenschaft ablegen. 447 Es wird aber einst in der

letzten Zeit das Meer trocken

seina;

448 dann werden keine Schiffe mehr

nach Italien fahren,

449

das große, fruchtbare Asien aber wird dann Wasser

sein 450 und Kreta eine Ebene. K ypros wird großes Leid haben

a

451 und

Paphos wird ein schlimmes Schicksal beklagen, so daß es bemerkt

452

auch

Salamis, die große Stadt, die großes Leid erduldet; 453 jetzt wüste, wird es

künftighin unfruchtbar am Strande liegen. 454 Ein nicht kleiner Heu

schreckenschwarm wird das kyprische Land zugrunderichten. 455 Wenn

ihr auf Tyrus blickt , ihr unglückseligen Sterblichen, werdet ihr weinen.

456 Phönizien, furchtbarer Zorn erwartet dich, bis du fällst 457 einen bösen

Sturz, so daß die Sirenen

a

wahrhaft weinen werden.

458

In der fünften Ge

neration, wenn das Verderben aufhört 459 über Ägypten, wenn sich die

schamlosen Könige verbindena, 460

werden sich die Geschlechter der Pam

phylier in Ägypten niederlassen; 46 unter den Makedoniern und in Klein

asien und unter den Lykiern

a

462 (wird) ein die Welt erregender Krieg

(herrschen), der viel Blut in den Staub (fließen läßt); 463 ihn wird ein König

Roms beenden und die Machthaber des Okzidents. 464

a

Wenn der Winter

sturm mit Schnee trieft, 465 wenn der große Fluß und die größten Seen zu

frieren, 466 wird sogleich eine barbarische Menge ins kleinasiatische Land

ziehen 467 und der furchtbaren Thraker Geschlecht vernichten,

als

wäre

es

443 a Hier dürfte es sich um eine Anspielung auf die Freilassung römischer Kriegsgefangener

durch den Partherkönig Phraates i.]. 20 v. Chr. handeln. Augustus feierte dies wie einen

Sieg (vgl. res gestae 5>40; Dio Cassius 54,8,1). Die Rückgabe römischer Standarten wurde

mit eigener Münzprägung »signis Parthicis receptis« gefeiert.

444 a Wilamowitz und Nikiprowetzky sehen in

VV.

444 f nur Reste des Ursprünglichen er-

halten.

445 a

Wir übernehmen die Konjektur Volkmars, der

aV1:(ÖIXOV

statt

aV1:(

A6yov

liest.

446 a Vgl. Jes 47,7.

447 a Vgl. AssMos 10,6; Ape 21,1.

450

a

Zum folgenden vgl. Sib IV 128.

455

a Vgl. Ez 27,Jof.

457 a Die Sirenen als Klagegeister auch in Barsyr 10,8.

459 a Man wird hier mit Lanchester, Collins, Nikiprowetzky eine Anspielung auf Caesar,

Antonius und Kleopatra sehen dürfen. Zwar weist Nikiprowetzky zu Recht darauf hin,

daß die

VV.

449 H. eine Endzeitprophetie darstellen; aber:

»il

serait vain

d

exiger de

la

Si

bylle trop de coherence«.

46 a Statt der Lykier

las

Alexandre »Libyer«; dann spielte die Sibylle hier auf die Einnahme

von Pelusium

und

Alexandrien durch Octavian an.

464 a Die VV. 464-475 werden zumeist auf die Gallierinvasion vom Jahr

279

v. Chr. bezogen.

Geffcken weist auf ein

bei

Pausanias

10,

5,J erhaltenes Orakel der Phaennis hin, das

vo

Einbruch der Gallier spricht; unser Orakel hat aber damit keine textlichen Berührungen.

1I33

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Ägypten einen großen heiligen Tempel gebena, 5 2 und n diesen wird ein

aus Gott geborenes Volk Opfer bringen, 5 3 und ihnen wird Gott schen

ken, unvergänglich

a

zu leben. 5°4 Aber wenn die Äthiopier die schamlosen

Stämme der Triballer

a

verlassen

5 5

und in Ägypten bleiben, um die Felder

zu pflügen, 5 6 dann werden sie mit ihrer Schlechtigkeit anfangen, damit

das ganze Endgeschehen anhebe:

5 7

Sie

werden nämlich

das

große Heilig

tum im ägyptischen Land zerstören, 5 8 aber

Gott

wird ihnen furchtbaren

Zorn-? über die Erde regnen lassen,

5 9

so daß er alle Bösen und alle Ge

setzlosen vernichtet. 51 Und es wird keinerlei Schonung geben in jenem

Land,

511

weil

sie

nicht beachtet haben, was

Gott

ihnen zu wissen gab.

512 -Ich sah das Drohen der leuchtenden Sonne inmitten der Sterne

513

und

des Mondes furchtbaren Zorn mit Blitzen;

514

die Gestirne wren

schwanger vom Kampf; Gott aber gestattete ihnen zu kämpfen. 515 Denn

anstelle der Sonne brachen riesige Flammen hervor.

516

Der Morgenstern

begann den Kampf, indem er auf den Rücken

des

Lösen sprang, 517

und

der zweigehörnte U mIauf des Mondes änderte sich; 518 der Steinbock traf

die Nackensehne des neu aufgegangenen Stieres; 519 der Stier aber raubte

dem Steinbock den Tag der Rückkehr. 52 Und Orion beseitigte die Waage,

so daß sie nicht mehr blieb;

521

die Jungfrau tauschte im Zeichen des Wid

ders das Los der Zwillinge; 522 die Plejaden schienen nicht mehr, der Dra

che wollte den Gürtel nicht mehr. 523 Die Fische gingen in den Gürtel des

Löwen hinein,

524

der Krebs blieb nicht an seinem

Ort da

er den

Orion

fürchtete,

525

der Skorpion verkroch sich unter den Schweif des furchtba

ren Löwen,

526

und der Hundsstern glitt ab infolge der Flammen der

Sonne; 527 den Wassermann aber entzündete die Kraft des mächtigen Mor

gensterns.

528

Uranos selber erhob sich, bis er die Kämpfer abgeschüttelt

hatte, 529 erzürnte warf er sie kopfüber auf die Erde.

53

Nachdem sie

rasch ins Bad des Ozeans geworfen waren, 531 setzten sie die ganze Erde in

Brand; sternlos blieb der Himmel.

501 a) Vgl. Jes 19,19ff. Ein Bezug zum Jahwetempe\ in Leontopolis erscheint nicht nahelie

gend.

503 a) Mit den Hschr. lesen wir & . j l { } ( ' t w ~ ; Geffcken nimmt dagegen die Konjektur a . j l { } L ' t O ~

von Buresch in den Text.

504 a) Die Triballer lebten in Thrakien. Sind sie synonym für »Wilde« so Lanchester) oder

sind sie mit Gog und Magog zu identifizieren so Bate)? Mit Collins und Nikiprowetzky

sind eher die Äthiopier mit Gog

und

Magog gleichzusetzen; vgl. Sib. III 319f.

508 a)

Zum

Motiv des Zornes Gottes vgl. VV.

373.456; Sib

III

F.

5 2 a) Zum eschatologischen Sternenkampf vgl. V. 2 I 2

und

die dortige Anm. Gegen die These

von

F

X. Kugler, Sibyllinischer Sternenkampf, hier seien ganz normale astronomische Er

eignisse gemeint, hat

W.

Gundei,

Gnomon

4, zu Recht betont, es handle sich »um eine Vi

sion, in der alle Elemente verwertet sind, welche von der hellenistischen Astrologie

zur

Kennzeichnung des Weltunterganges angezogen ... werden« 449).

II35

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Fragment

I

I

Ihr sterblichen und fleischlichen Menschen, die ihr nichts seid,

2

WIe

schnell überhebt ihr euch, ohne das Ende eures Lebens anzusehen. 3 Ihr

zittert nicht vor

Gott

noch fürchtet ihr ihn, der immer auf euch sieht,

4 ihn, den höchsten Kenner, den alles Sehenden, den alles Bezeugenden,

5 den alles ernährenden Schöpfer, der lieblichen Geist in alle 6 gelegt und

(ihn) zum Führer aller Sterblichen gemacht hat?a

7

Gott ist einera, der al

lein herrscht, unermeßlich groß, ungeworden, 8 Herrscher über alles, un

sichtbar, er allein

a

sieht alles, 9 wird aber selbst von jeglichem sterblichen

Fleisch nicht gesehen; 1 denn welches Fleisch kann den himmlischena?

und wahren

I I

unsterblichen Gott, der den Himmel bewohnt, mit seinen

Augen sehen? 12 Ja, nicht einmal gegenüber den Strahlen der Sonne

13

vermögen die Menschen standzuhalten, sterblich geboren,

14

Männer

aus Gebein, Fleisch und Adern sind sie. 15 Verehrt ihn, der allein Führer

der Welt ist, r6 der allein von Ewigkeit zu Ewigkeit ist,

17

der

aus

sich

selbst entstand, ungeworden, der alles ewig beherrscht,

18

der allen

Sterblichen das Urteilsvermögen

a

zuteilt im gemeinsamen Licht.b? 19 Für

eure schlechte Gesinnung aber werdet ihr den gebührenden Lohn erhalten,

2 weil ihr es aufgegeben habt, den wahren und ewigen 21 Gott zu rüh

men und ihm heilige Opfer darzubringen, 22 und (statt dessen) den

monen im Hades

Opfer

bereitet habt.

23

In Überhebung und Wahn geht

ihr einher und den rechten, geraden Weg 24 verlasssend geht ihr abseits

und irrt durch Dornen 25 und Gestrüpp. - Hört auf, ihr nichtigen Sterb

lichen, 26 die ihr in Finsternis und lichtlos - schwarzer Nacht urnher

schweift, 27 und verlaßt die Finsternis der Nacht, ergreift das Licht

28

Siehe, er ist für alle deutlich und unverfehlbar vorhanden.

29

Kommt,

und jagt nicht stets der Finsternis und Dunkelheit nach

30

Siehe, das

süßblickende Licht der Sonne leuchtet herrlich 3r Erkennt es, nachdem

ihr Weisheit in euer Herz eingesenkt habt:

32

Ein einziger

Gott

ist

es,

der

Regengüsse, Winde

und

Erdbeben sendet, 33 Blitze, Hungersnöte, Pest-

6 a Der Geist Gottes wird hier - wie Sib UI 70I; SapSal I,7; I2,I; Philo, de opif. mundi

69. I35 -als Schöpfergabe an alle Menschen verstanden, nicht -Sib IV 45 f : wie in Ez rr I9;

36,26;Joel3,I; Jes }2,I 5; Hag 2,5 - als endzeitliche Gabe an die jüdische Gemeinde oder als

Gabe an den Messias, wie Jes r I,2; PsSal I

7,3

7;

TestLev I 8,7; TestJud 24,2 u. Ö.

7

a

Vgl. Sib III rr; PseuOrph 12f. (Denis

S.

I65).

8

a

Wir lesen mit Theophilos

oQwv f L 6 v o ~

(wie auch in Sib

u

I

2 ,

während Geffcken nach

Justin

O Q W f t E V O ~

liest.

IO

a

Zu

diesen Überlegungen vgl. Xenophon,

memo

403,I4; Clemens Alexandrinus protr.

6,7 . Vgl. auch Sib III I7.

r8

a

Vgl. Phila, de opif. mundi 20.

b) Vgl. Sib

n

494-

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epidemien und leidvolle Trauer 4 Schnee und Eis. Was soll ich das ein-

zeln aufzählen? 5 r lenkt den Himmel gebietet der Erde er existiert.

1137

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Fragment

Wenn die

ötter Nachkommen

zeugen

und doch

unsterblich bleiben

2

dann wären schon mehr

ötter ls

Menschen gezeugt worden 3

und es

gäbe nirgends einen

Ort

für

die Sterblichen

wo

sie stehen könnten.

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Fragment 3

1

Wenn das Gewordene aber gänzlich auch zugrundegeht, dann kann nicht

2 aus eines Mannes Schenkel und einerMutter Schoß ein Gott gestaltet sein,

3

sondern

es

gibt

nur

einen einzigen allerhöchsten Gott,

a

der gemacht

hat

4 den Himmel, die Sonne, die Sterne und den Mond 5 die fruchtbringende

Erde und die Wasserwogen des Meeres 6 die hochragenden Berge

und

die

immerfort fließenden Quellwasser. 7 Ebenso erzeugt er die unzählbar

große Menge der Wassertiere,

8

er erhält am Leben die Kriechtiere, die sich

auf dem Land bewegen, 9

und

die vielfältige Sängerschar der Vögel, die da

zwitschert 10 und hin und herschwirrt, mit hellem Ton, wobei sie die Luft

mit ihrem Gefieder bewegt. 11

In

die Gebirgstäler aber setzt er die wilden

Tierarten; 12 uns Sterblichen aber hat er alles Vieh untertan gemacht;

13 über alles hat er einen gottgeschaffenen Herrscher eingesetzt:

14

dem

Manne hat er die überaus vielfältige und nicht zählbare (Tierwelt) unterwor-

fen;

15

denn welches sterbliche Fleisch kann

all

dies kennen 16 Vielmehr

er allein, der das von Anfang an erschaffen hat, er kennt es,

17

der ewige,

unvergängliche Schöpfer, der den Himmel bewohnt,

18

der den Guten Gu-

tes als viel größeren Lohn bringt';

19

über die Schlechten aber und Unge-

rechten verhängt er Groll und Zorn

2 0

und Krieg und Seuche und tränen-

reiche Schmerzen. 21

Ihr

Menschen, warum überhebt ihr euch vergeblich

und werdet (dann) entwurzelt?a 22 Schämt euch, daß ihr Wiesel

und

wilde

Tiere zu Göttern macht a 23 Nimmt nicht Wahnsinn und Raserei des Gei-

stes den klaren Verstand,

24 wenn

Götter Schüsseln stehlen

und

irdene

Krüge rauben?

25

Anstatt aber den goldenen, weiten Himmel zu bewoh-

nen, 26 sehen sie mottenzerfressen aus

und

sind mit dichtem Spinnenge-

webe übersponnen. 27 Ihr betet Schlangen,

Hunde

und Katzen an, ihr To-

ren, 28 und verehrt Vögel und Tiere, die auf der Erde kriechen, 29 und stei-

nerne Statuen und von Händen gemachte Götterbilder 30 und Steinhaufen

am Wegesrand;a

31

das verehrt ihr

und

viele andere nichtige Dinge,a die

auch nur

zu

nennen schändlich ist. 32 Das sind Götter, welche die hilflosen

Menschen mit List führen, 33 und aus ihrem Mund fließt todbringendes

Gift.

34

Vor ihm aber, der Leben ist und unvergängliches ewiges Licht, a

3

a)

Zum folgenden vgl. Gen 1 1 - 2 6

18

a

Vgl. Sir

39,25

21

a Vgl. Sir IO 9ff .

22

a

Vgl. Sib

UI

30

u.

die dort angegebenen Parallelen.

30

a Sie

wurden zu Ehren

des

Hermes aufgestellt.

3 a Vgl. Sib

V

79

34

a

Vgl. Joh 1,5; Dan 2,22.

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Page 104: 5-8 (1998, H. Merkel) Sibyllinen.

8/17/2019 5-8 (1998, H. Merkel) Sibyllinen.

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35 und der den Menschen Freude schenkt, die süßer ist als der süße)- Ho-

nig, 36 vor ihm allein beuge deinen Nacken 37

und

er wird einen Weg

in

frommen Ewigkeiten eröffnen.- 38 Da

i r

dies unterlassen habt, habt ihr

den Becher voll von Strafe, 39 ganz rein, stark, beschwert, unverdünnt.

40 getrunken in Unverstand und geistiger Raserei 41 und wollt nicht nüch

tern werden

und zu

besonnener Vernunft kommen

42

und

Gott, den Kö

nig, erkennen, der alles überblickt. 43 Deshalb

kommt über

euch die Glut

des brennenden Feuers,

44

mit Fackeln werdet ihr verbrannt werden in

Ewigkeit, tagtäglich, 45 beschämt ob der falschen, nutzlosen Götzen.

46 Diejenigen aber, die den wahren und ewigen Gott ehren, 47 erben das

Leben, bewohnen ewig 48 den blühenden Garten des Paradieses

49

und

essen süßes rot vom gestirnten Himmel