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Themen in dieser Ausgabe: Seite 1 Besuch der Bühnenorchester- probe „Hochzeit des Figaro“ in der Oper Bonn Seite 2 Beitrag zum Vortrag von Bitkom- Präsident Achim Berg Neue Clubmitglieder seit der letzten Ausgabe Hinweis auf eine erneute Aus- stellung der chinesischen Künst- lergruppe 2000 Plus Seite 3 Prof. Sabel berichtet über die Clubreise nach Panama und Kuba Seite 4 Interview mit unserem Präsidi- umsmitglied Ludwig Acker Ausblick auf die nächsten Veran- staltungen Herausgeber Internationaler Club La Redoute, Bonn e. V. Kurfürstenallee 1 53177 Bonn Telefon 0228 353858 Telefax 0228 359189 Mail: internationalerclub.bonn@t-online.de Web: www.intclub-redoute-bonn.de Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hubertus von Morr Gestaltung: Patricia Krischer 38. Club-Brief 52. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V. März 2018 Bühnenorchesterprobe „Le Nozze de Figaro“ Neues Mitgliederverzeichnis 2018 Im Sommer wird eine Neu- auflage unseres Mitglie- derverzeichnisses erschei- nen. Wir werden alle Mitglieder zur Überprüfung und ggf. Korrektur der bei uns ge- speicherten Daten an- schreiben. Das neue Ver- zeichnis wird voraussicht- lich mit dem Protokoll der kommenden Mitgliederver- sammlung zugestellt. Das Erleben einer Probe in der Oper, noch dazu einer Mozart Oper, „Figaros Hoch- zeit“ - das lässt man sich nicht so leicht entgehen. Und so standen am 18. Januar rund 250 Mitglieder des Internationalen Clubs voller Erwartung im Foyer der Oper. Der Hausherr, Intendant Dr. Bernhard Hel- mich, begrüßte alle, und schon seine Ein- führungen waren interessant und vielver- sprechend. Unsere Probe war eine Dirigentenprobe, das hieß, dass der Dirigent und nicht der Regisseur an diesem Abend mit den Sän- gern und dem Orchester probte - es ging um das Feilen an einzelnen Tönen, dem Zusammenklang mit den Partnern, dem Harmonieren mit dem Orchester-weniger um das darstellerische Auftreten der ein- zelnen Interpreten. Für die Aufführung gibt es zwei Besetzun- gen, mit einer wurde geprobt. Der Dirigent: Bonns neuer Generalmusikdirektor Dirk Kaftan! Was für ein Glück für die Besucher der Generalprobe, Dirk Kaftan zu erleben, von dem man schon so viel Positives gehört hatte- nun erlebte man, mit wie viel unge- heurer Präzision er mit den Sängern übte, Stellen wiederholte, geduldig, erklärend, fordernd, bis das Ergebnis stimmte. Die Sänger wiederum bereit, auf die Kritik, die Anregungen einzugehen- immer wieder nehmen sie die alte Position ein, schauen auf den Dirigenten - und, wir, die Zuschau- er und Zuhörer fragen uns: war es nun „richtiger“, konnten wir das „hören“, was Kaftan moniert hatte und worauf seine Sänger wohl eingegangen waren, denn irgendwann schloss der Dirigent mit einem kurzen Lob, die nächste Stelle wurde ge- probt. Ebenso wird mit dem Orchester gearbeitet, an seiner Dynamik, Phrasierung gefeilt. Einmal unterstützen die Arme des Dirigen- ten die Streicher, energischer zu phrasie- ren, dann wieder dämpft die offene Hand die Bläser beim allzu mächtigen forte. Währenddessen eilte unermüdlich der As- sistent des Dirigenten hin und her, beo- bachtete die Sänger, ihre Aufstellung, das Dringen der Musik in den Zuhörerraum. Gelegentlich wandte er sich an den Diri- genten - ein Austausch, und weiter ging es. Dirigent - Regisseur, beide sind verant- wortlich für den Erfolg einer Aufführung. An einer Stelle wird uns Zuhörern diese wech- selseitige Zuordnung deutlich. Der Chor tritt auf. Kaftan ist merkbar nicht zufrieden. Er lässt den Auftritt wiederholen—das Er- gebnis bleibt. Kaftan fragt, wieso der Chor den Auftritt so gestaltet. Antwort: der Re- gisseur hat es mit uns so geübt. Kaftan: aber es steht nicht so in der Partitur. Im Zuschauerraum sitzt der Regisseur, macht sich Notizen. Dieser kleine Vorfall verdeut- licht, wie sehr es in einer Oper auf eine gute Teamarbeit zwischen Dirigent und Regisseur ankommt. Am Ende der Probe zeichnet sich eine all- gemeine Zufriedenheit bei Sängern und Dirigenten ab. Auch Cherubino betritt noch kurz die Bühne. So erleben wir alle Haupt- darsteller und lauschen gebannt den wun- derbaren Stimmen. In vielen von uns wächst die Überzeugung (der Wunsch), die Aufführung „Figaros Hochzeit“ in der Bonner Oper mitzuerle- ben. Ein reichhaltiges Buffet, zu dem sich auch noch einige Sänger, Dirk Kaftan und Bernhard Helmich gesellten, beendete ei- nen wunderbaren, informativen Abend. Elisabeth von Blomberg PS: „Figaros Hochzeit“ läuft noch bis 30. Juni 2018 in der Oper Bonn. © Dirk Kaftan leitet seit 2017 die musikalischen Geschicke des Bonner Beethovenorchesters und der Oper
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38. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V ...

Oct 31, 2021

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Page 1: 38. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V ...

Themen in dieser Ausgabe:

Seite 1

Besuch der Bühnenorchester-

probe „Hochzeit des Figaro“ in

der Oper Bonn

Seite 2

Beitrag zum Vortrag von Bitkom-

Präsident Achim Berg

Neue Clubmitglieder seit der

letzten Ausgabe

Hinweis auf eine erneute Aus-

stellung der chinesischen Künst-

lergruppe 2000 Plus

Seite 3

Prof. Sabel berichtet über die

Clubreise nach Panama und

Kuba

Seite 4

Interview mit unserem Präsidi-

umsmitglied Ludwig Acker

Ausblick auf die nächsten Veran-

staltungen

Herausgeber

Internationaler Club La Redoute, Bonn e. V. Kurfürstenallee 1 53177 Bonn Telefon 0228 353858 Telefax 0228 359189 Mail: [email protected] Web: www.intclub-redoute-bonn.de Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Hubertus von Morr

Gestaltung:

Patricia Krischer

38. Club-Brief

52. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V.

März 2018

Bühnenorchesterprobe „Le Nozze de Figaro“

Neues Mitgliederverzeichnis

2018

Im Sommer wird eine Neu-auflage unseres Mitglie-derverzeichnisses erschei-nen. Wir werden alle Mitglieder zur Überprüfung und ggf. Korrektur der bei uns ge-speicherten Daten an-schreiben. Das neue Ver-zeichnis wird voraussicht-lich mit dem Protokoll der kommenden Mitgliederver-sammlung zugestellt.

Das Erleben einer Probe in der Oper, noch dazu einer Mozart Oper, „Figaros Hoch-zeit“ - das lässt man sich nicht so leicht entgehen. Und so standen am 18. Januar rund 250 Mitglieder des Internationalen Clubs voller Erwartung im Foyer der Oper. Der Hausherr, Intendant Dr. Bernhard Hel-mich, begrüßte alle, und schon seine Ein-führungen waren interessant und vielver-sprechend.

Unsere Probe war eine Dirigentenprobe, das hieß, dass der Dirigent und nicht der Regisseur an diesem Abend mit den Sän-gern und dem Orchester probte - es ging um das Feilen an einzelnen Tönen, dem Zusammenklang mit den Partnern, dem Harmonieren mit dem Orchester-weniger um das darstellerische Auftreten der ein-zelnen Interpreten.

Für die Aufführung gibt es zwei Besetzun-gen, mit einer wurde geprobt. Der Dirigent: Bonns neuer Generalmusikdirektor Dirk Kaftan!

Was für ein Glück für die Besucher der Generalprobe, Dirk Kaftan zu erleben, von dem man schon so viel Positives gehört hatte- nun erlebte man, mit wie viel unge-heurer Präzision er mit den Sängern übte, Stellen wiederholte, geduldig, erklärend, fordernd, bis das Ergebnis stimmte.

Die Sänger wiederum bereit, auf die Kritik, die Anregungen einzugehen- immer wieder nehmen sie die alte Position ein, schauen auf den Dirigenten - und, wir, die Zuschau-

er und Zuhörer fragen uns: war es nun „richtiger“, konnten wir das „hören“, was Kaftan moniert hatte und worauf seine Sänger wohl eingegangen waren, denn irgendwann schloss der Dirigent mit einem kurzen Lob, die nächste Stelle wurde ge-probt.

Ebenso wird mit dem Orchester gearbeitet, an seiner Dynamik, Phrasierung gefeilt. Einmal unterstützen die Arme des Dirigen-ten die Streicher, energischer zu phrasie-ren, dann wieder dämpft die offene Hand die Bläser beim allzu mächtigen forte.

Währenddessen eilte unermüdlich der As-sistent des Dirigenten hin und her, beo-bachtete die Sänger, ihre Aufstellung, das Dringen der Musik in den Zuhörerraum. Gelegentlich wandte er sich an den Diri-genten - ein Austausch, und weiter ging es.

Dirigent - Regisseur, beide sind verant-wortlich für den Erfolg einer Aufführung. An einer Stelle wird uns Zuhörern diese wech-selseitige Zuordnung deutlich. Der Chor tritt auf. Kaftan ist merkbar nicht zufrieden. Er lässt den Auftritt wiederholen—das Er-gebnis bleibt. Kaftan fragt, wieso der Chor den Auftritt so gestaltet. Antwort: der Re-gisseur hat es mit uns so geübt. Kaftan: aber es steht nicht so in der Partitur. Im Zuschauerraum sitzt der Regisseur, macht sich Notizen. Dieser kleine Vorfall verdeut-licht, wie sehr es in einer Oper auf eine gute Teamarbeit zwischen Dirigent und Regisseur ankommt.

Am Ende der Probe zeichnet sich eine all-gemeine Zufriedenheit bei Sängern und Dirigenten ab. Auch Cherubino betritt noch kurz die Bühne. So erleben wir alle Haupt-darsteller und lauschen gebannt den wun-derbaren Stimmen.

In vielen von uns wächst die Überzeugung (der Wunsch), die Aufführung „Figaros Hochzeit“ in der Bonner Oper mitzuerle-ben. Ein reichhaltiges Buffet, zu dem sich auch noch einige Sänger, Dirk Kaftan und Bernhard Helmich gesellten, beendete ei-nen wunderbaren, informativen Abend.

Elisabeth von Blomberg

PS: „Figaros Hochzeit“ läuft noch bis 30. Juni 2018 in der Oper Bonn.

© Dirk Kaftan leitet seit 2017 die musikalischen

Geschicke des Bonner Beethovenorchesters und

der Oper

Page 2: 38. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V ...

Seite 2 52. Club-Brief

Am 29. Januar läutete Achim Berg, Präsident des Digital-verbandes Bitkom, die Veranstaltungsreihe für das Jahr 2018 ein. Mit seinem Vortrag ,,Die Geister, die ich rief – oder wie die Digitalisierung unser Leben verändert“ wur-den mögliche Zukunftsvisionen im menschlichen Leben aufgrund des digitalen Fortschritts aufgezeigt. Die Spracherkennungen Siri und Alexa sind längst keine technischen Innovationen mehr, sondern sie sind zu All-tagsbegleitern geworden. Algorithmen ermöglichen eine mittlerweile so weit fortgeschrittene künstliche Intelli-genz, dass Roboter eine Dynamik und Interaktivität auf-weisen, die Grund zur Annahme haben, dass der Mensch irgendwann überflüssig sein könnte. Berg stellte sowohl Hoffnungen als auch Gefahren der digitalen Transformation mit Videos anschaulich dar. Ein Beispiel sind Brillen, die Kunden beim Shopping in die virtuelle Realität beamen, um Modenschauen mitzuerleben. Mischwesen aus Mensch und Maschine, sog. Cyborgs, zeigen als ein weiteres Beispiel, dass anhand von Ge-dankenströmen maschinelle Gliedmaßen bewegt werden können und somit Hoffnung für gelähmte Menschen be-steht. Auch Blinde können mit besonderen Brillen, die

Stromschläge am Hinterkopf abgeben, vielleicht wieder zur Sehkraft gelangen. In der Medizin ermöglicht die Ho-lografie, Organe sichtbar werden zu lassen und z.B. ein schlagendes Herz zu sehen. Auch die Züchtung neuer Organe mit 3D-Druckern, Selbstheilungsprozesse von erkrankten Zellen, die gezielte Aktivierung von Genen oder auch in unserem Körper fahrende Nano-Roboter, die gezielt erkrankte Zellen in unserem Körper entfernen können, sind weitere Möglichkeiten, den Menschen zu helfen. Aus ethischer Perspektive kommt die Frage auf, inwieweit hier bis an die Grenzen der Unsterblichkeit ge-forscht werden kann und sollte? Es stellt sich die extre-me Frage, ob die Digitalisierung so viel Hoffnung sugge-riert, dass wir den Tod besiegen, indem wir in künstli-chen Körpern weiterleben. Die immer schnellere Daten-verarbeitung, das weltweit wachsende Datenvolumen, welches uns den Begriff Big Data beschert hat, führen zu einem exponentiellen Wachstum, das den Menschen überholen kann mit drastischen Auswirkungen auf die Menschheit: Die menschliche Arbeitskraft kann von Ma-schinen ersetzt werden und führt zu Veränderungen in der Unternehmenskultur, etablierte Marktdefinitionen gelten nicht mehr, Hierarchien lösen sich auf, ein zuneh-mender Verlust von Arbeitsplätzen tritt ein. Am Beispiel von Killerdrohnen, die gezielt auf Menschen angesetzt werden können, wies Berg auf die tödlichen Gefahren der künstlichen Intelligenz hin. Sind wir bald überflüssig, wenn Software-Kompetenzen, digitale Bildung und intelli-gente Infrastrukturen nicht ausreichend gefördert wer-den? Die immer engere Verbindung von Mensch und Maschine wird, so Berg, unsere Lebensweise verändern und uns weiter entwickeln. Achim Berg wagte sogar die Aussicht auf eine realistische Umsetzung von Raum-schiff Enterprise. Sicher ist, dass Herr Berg seine Zuhö-rer für die digitalen Entwicklungen und deren Risiken, die bereits im Gange sind, erfolgreich sensibilisiert hat und manch einer mit vielen Gedanken über die Existenz des Menschen betreffend nach Hause gegangen ist. Aline Fischer

Schöne neue Welt?

Unser Club-Mitglied Dr. Ekkehard Abel hat eine weitere Ausstellung der Chinesischen Künstlergruppe „2000 Plus“ organisiert, die vom 29. März bis zum 25. Mai 2018 im Wissen-schaftszentrum Bonn stattfindet (Öffnungszeiten montags—freitags 08.00—19:00 Uhr). Die letzte Ausstellung der Gruppe war 2015 im Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, zu der der Club eine Besichtigungsfahrt arrangiert hatte.

Ausstellung der chinesischen Künstlergruppe „2000 Plus“

Werner Ballhausen,

Staatssekretär a. D.

Holger Gottschalk, Kanzler

Universität Bonn

Wir begrüßen im Club Mirko Heid, Diplom-Kaufmann;

Sanvila Heid, Kauffrau

Rainer Josef Jung,

Generalmajor a. D.; Ingeborg Jung

Horst Saal, Ministerialrat;

Ingrid Saal

Burkard von Siegfried, Rechtsan-

walt; Marianne von Siegfried, Ärztin

Susanne Weidert

Page 3: 38. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V ...

Seite 3 52. Club-Brief

Was war das für eine Reise! Eine Reise der Ambivalenzen, bis auf eine Ausnahme, der Konsistenz, auf die ich zum Schluss komme. Eine Ambivalenz zwischen Ländern und Kulturen.

Beginnen wir mit den Eingeborenen. In Panama waren es die Embera, die ihren Chef frei wählen konnten, uns ihre Waren frei anboten und sangen und tanzten und ein gelun-genes Essen zauberten. In Kuba war es ein rekonstruiertes Dorf Aldea Taina, in das die Künstlerin Rita Longa mit überdimensionierten Gips-Gestalten die Lebensweise nachgestellt hat. Auch in der Religion gibt es große Unter-schiede. Viele Kubaner hängen noch immer ihren alten Göttern, den Orichas, an und wenden sich nur vordergrün-dig dem christlichen Glauben zu.

In Panama sind dagegen am Sonntag die Kirchen voll.

In beiden Ländern wurden die deutschen Botschafter von Herrn von Schönfeldt gebeten, uns Hilfe bei dem Verständ-nis der Länder zu geben. In Panama sprach zunächst der Botschafter selbst und erweiterte die Aufgabe an die gela-denen Gäste aus Panama, die uns den Erfolg des individu-ellen Kapitalismus beleuchteten. In Kuba sprach alleine der Botschafter in einer erstaunlichen Offenheit über die Kom-plexität und die Schwierigkeiten des Landes .

Er erläuterte uns, dass die Familie Castro noch genügend Nachkommen hat, um die Herrschaft weiter zu führen und damit dem Modell des Kommunismus in verschiedenen Ländern zu folgen.

In Panama fanden wir den reinen Kapitalismus, aber auch die Auswüchse desselben, aufgedeckt durch die "Panama Papers", in Kuba den noch immer existierenden Kommu-nismus mit den gelungensten Verschleierungen, die man sich nur denken kann. Und wenn dann einmal etwas Kon-kretes kommt, dann fragt man sich, wie es gehen soll. Wir sehen am Straßenrand Bäume namens Lew caena und erfahren, dass sie einer erweiterten Viehzucht dienen könnten, weil ihre Samen so proteinreich sind. Aber keiner kümmert sich drum, weil doch der Staat Großgrundbesitzer ist und eigentlich das Projekt in die Wege leiten müsste. In die Wege geleitet hat der Staat allerdings ein Projekt, näm-lich den Tabakanbau. Der Staat verleiht das Land den Takakbauern und gibt ihnen die Tabakpflanzen. Und wenn sie das Soll erfüllt haben, können die Bauern einen kleinen Gewinn mit dem Einbehaltenen machen. Die Brache, die man auf den vielen Feldern sieht, kann auch nicht nur der Erholung des Bodens dienen. Und der Schmutz auf den

Clubreise nach Panama und Kuba im März 2017

Straßen ist Beispiel für das fehlende Interesse am Gemein-wohl, ein Interesse, das es im Kommunismus kaum gibt.

Und im Verhältnis zu Amerika die gleiche Ambivalenz. Den Panamaern schenken die Amerikaner nach einem Centen-nium den Panamakanal und damit erhalten sie die Gold-quelle für ihr Land. Und die Panamaer kümmern sich um ihr Land. Sie müssen den Regenwald erhalten, damit ge-nügend Wasser da ist, um den Kanal nutzbar zu halten. Wir waren an ihm, auf ihm und auf dem ihn speisenden Fluss Chagres. Die Kubaner hassen die Amerikaner, aber lieben ihre alten Schlitten, die sie hoch aufpolieren, um dann ein Viertel mehr Taxigebühr zu kassieren als die nor-malen Taxis: Welche Gleichheit!

Aber für die herrliche Bausubstanz ist kein Geld da und so bröckelt es überall weiter. Es ist klar, dass es unter diesen Umständen ein Problem ist, eine Wohnung zu finden, wenn man kein Geld hat, um eine zu kaufen. Konnte man doch bis vor ein paar Jahren, selbst wenn man die finanzi-ellen Mittel gehabt hätte, keine Wohnung kaufen. Auch hier erfahren wir von ungewöhnlichen Lösungen. Verkürzt: Doppelte Scheidung und Wiederheirat der eigentlich Ge-liebten.

Dennoch ist Kuba landschaftlich schön. Wo gibt es einen solch weichen Sand und eine Meerfarbe "merveilleux bleu" und Berge wie aus dem Bilderbuch. Und schön ist auch das alte Theater als kulturelles Zentrum von Cienfue-gos. Und fröhliche Menschen überall trotz aller Probleme.

Konsistenz gab es nur beim Ehepaar von Schönfeldt. Die Sorgefalt war von Anfang bis Ende gleichermaßen. Wir hatten ein Frühstück im Bus und konnten beim kalten Ab-reisewetter unsere Mäntel mitnehmen, die uns bei der Rückreise wieder ausgehändigt wurden. Und bei der kleinsten Problematik fand man eine Lösung. Im Buena Vista Social Club sollte es zunächst keinen Wein geben und auf einmal war er doch da. Und geweckt wurden wir immer. Herzlichen Dank an ein solches Paar.

Hermann Sabel

P.S. Ein kleiner Erkundungs-Trupp hat in CIENFUEGOS/KUBA auf dem dortigen Friedhof, ein großes Grabdenkmal aus dem 19. Jh. der Familie unseres Clubmitglieds Gene-ral a.D. v. Ondarza gesucht, gefunden und dokumentiert.

Page 4: 38. Club-Brief Internationaler Club La Redoute Bonn e.V ...

Seite 4 52. Club-Brief

Du bist noch länger im Prä-sidium des Internationalen Clubs als ich. Wie lange schon? Konntest Du Ände-rungen im Clubleben seit Deiner Mitgliedschaft fest-stellen und wenn ja, wel-che?

Ja, ich bin Mitglied seit 9/2000 und im Präsidium (zusammen mit Dir) seit 6/2001. Ich konnte den wichtigen Prozess der Öffnung des IC La Redoute für die Bonner und die überregionale Wirt-

schaft unterstützen. Wir haben zahlreiche neue Mit-glieder, darunter auch viele Firmenmitglieder, in den letzten Jahrzehnten gewin-nen können.

Du hast Dich anfangs um die Heranführung jüngerer Menschen als Mitglieder bemüht. Wie bist Du dabei vor-gegangen?

Als ehemaliger Vorsitzender der Bonner Wirtschaftsjuni-oren bei der IHK habe ich bei vielen jungen Unterneh-mern und Freiberuflern in der Region Werbung für den Club gemacht. Sehr viel lief über persönliche Anspra-che. Aus dem Beirat gab es Unterstützung z. B. durch den Beiratsvorsitzenden Herrn Hagen Hultzsch auf-grund dessen guter Kontakte zu den großen Unterneh-men in Bonn. Wir hatten hervorragende Veranstaltun-gen mit Unternehmensberatern und Executive Coaches, bei denen ein enger Austausch auf Augenhöhe statt-fand.

War Dein Engagement erfolgreich?

Aus meiner Sicht ja, viele Neumitglieder aus der damals noch "jungen Wirtschaft" sind heute noch dabei.

Kannst Du dem Club aufgrund Deiner Erfahrungen Hin-weise zur Verjüngung der Mitgliedschaft geben?

Wir müssen weiterhin intensiv um die Gruppe der 40 bis 50-jährigen und deren Partner werben und diese zu ei-nem aktiven Clubleben motivieren. Da sind natürlich alle Mitglieder gefragt. Geeignete attraktive Vorträge und kleinere moderierte Stammtische sind immer ein An-satz. Möglicherweise muss man neue Formate für Vor-

Interview mit unserem Präsidiumsmitglied Ludwig Acker

träge und Diskussionen auch außerhalb der Redoute andenken, in denen bekannte Referenten aktuelle The-men mit konkretem Bezug zu dem Berufsalltag dieser Gruppe aufgreifen, damit ein Mehrwert offensichtlich wird. Natürlich ist diese Altersgruppe beruflich und auch familiär oft so eingespannt, dass kaum Zeit für zusätzli-che Aktivitäten bleibt.

Du bist in Bonn niedergelassener Rechtsanwalt - wel-che der Rechtsgebiete oder welche Spezialisierung Dei-ner Kanzlei ist für Dich inhaltlich am interessantesten und warum?

Nach meinen Anfangsjahren in einer größeren Kanzlei in Köln und Brüssel habe ich 1995 in Bonn eine eigene Kanzlei mit Ausrichtung zunächst im Wirtschaftsrecht, insbesondere Medien - und IT-Recht, gegründet.

Über die Jahre hinweg kamen das Handels- und Gesell-schaftsrecht dazu, später noch das Steuerrecht. Ein Schwerpunkt meiner Kanzlei sind internationale Manda-te.

Viele internationale Kontakte in Europa und den USA sind vor allem über Anwaltskollegen, die ich in der Brüs-seler Zeit kennengelernt habe, entstanden. Auch einige meiner Mandanten sind international in fast alle europäi-schen Ländern tätig. Insofern ist Kanzleisprache sehr häufig Englisch und der Austausch mit den Kollegen in Europa intensiv und lehrreich.

Warum hast du Dich für eine Mitgliedschaft im IC La Redoute entschieden?

Für mich ist die Mitgliedschaft eine wichtige Erweite-rung des Bonner kulturellen und gesellschaftlichen An-gebotes. Die Vorträge sind meist hochkarätig und span-nend. Der Austausch mit den anderen Clubmitgliedern ist immer anregend. Meine Frau und ich vermissen al-lerdings den Herbstball, der in 2007 eingestellt werden musste, nachdem Jahr für Jahr weniger Mitglieder teil-nahmen. Hier fehlt es an einer vergleichbaren Ersatz-veranstaltung.

Was wünscht Du Dir in Zukunft vom und für den Inter-nationalen Club La Redoute?

Ich wünsche mir, dass der IC la Redoute sich weiterhin so erfolgreich entwickelt und künftig noch mehr Zu-spruch von den Mitarbeitern der internationalen Organi-sationen und Institutionen in Bonn erhält.

Das Interview führte unser Präsidiumsmitglied Dorika Seib

Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen XX.04.2018: Tagesfahrt: Rubens-Ausstellung im Frankfurter Städel

XX.04.2018 19:00 Uhr: Franz Müntefering (Redoute)

XX.04.2018 19:00 Uhr: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Paqué (Redoute)

XX.05.2018 19:00 Uhr: NZZ-Chefredakteur Eric Gujer (Redoute)

XX.05.2018 17:00 Uhr: Jahresmitgliederversammlung (Redoute)

XX.05.2018 19:00 Uhr: Prof. Dr. Dr. Michael Hoch (Redoute)

XX.05.2018 19:00 Uhr: Bernhard Mattes (Redoute)

XX.05.2018 18:30 Uhr: Dîner-conférence (Institut Français/Königshof)

XX.06.2018 19:00 Uhr: Patricia Espinosa (Redoute)

XX.06.2018 19:00 Uhr: Prof. Dr. Isabel Schnabel (Redoute)

XX.07.2018 19:00 Uhr: Dr. Helge Fuhst (Redoute)

Ludwig Acker, Jahrgang 1962, ist

nach Studium in Bonn und Referen-

darzeit in Köln und in Brüssel seit

1992 als Rechtsanwalt und seit

1995 mit eigener Kanzlei in Bonn

tätig.