www.medi-learn.de 21 3 3.2.4 Zytoplasma Grundsätzlich können beim Schneiden stump- fe oder klebrige Enden entstehen. Liegen die Schnittstellen in beiden Strängen genau ge- genüber, entstehen stumpfe Enden (blunt ends). Sind die Schnittstellen versetzt, entste- hen klebrige Enden (sticky ends), die die Fä- higkeit haben, erneut aneinander zu binden. In der Gentechnik macht man sich das spezi- fische Schneideverhalten der Restriktionsen- zyme zunutze. Man kann z. B. ganz bestimm- te DNA-Sequenzen herstellen, diese in einen Vektor (Überträger) einbringen und in ein an- deres Zellgenom einführen. Auf diese Weise ist es möglich, Gene für Insulin in Bakterien einzuschleusen – eine elegantere und saube- rere Möglichkeit, das Hormon zu gewinnen, als es aus den Bauchspeicheldrüsen von Tier- kadavern zu extrahieren. 5' C C C G G G 3' 3' G G G C C C 5' blunt ends 5' C C C G G G 3' 3' G G G C C C 5' sticky ends Abb. 10: Restriktionsendonukleasen medi-learn.de/7-bio2-10 tenvernichter vorstellen, die unliebsame Rech- nungen (die fremde DNA), die durch den Brief- schlitz ins Haus (Bakterium) gekommen sind, zerstören. Viele Restriktionsenzyme spalten die DNA an palindromischen Sequenzen. Ein Palindrom ist eine zu sich selbst gegenläufige Sequenz. Anders ausgedrückt: Strang und Gegenstrang haben – wenn man sie beide in 5´-3´-Richtung liest – jeweils die gleiche Sequenz. Restriktionsendonukleasen sind bakterielle Enzy- me. Sie kommen beim Menschen nicht vor. Merke! 5' C C C G G G 3' 3' G G G C C C 5' Leserichtung Abb. 9: Palindrom medi-learn.de/7-bio2-9