This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one aus 6 - Thioxoperhydro -1.5.2- dioxazin - 3 - onen 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- and 3-Amino-2-thioxooxazolidine-4-ones from 6-Thioxoperhydro-1,5,2-dioxazine-3-ones Detlef Geffken Institut für Pharmazeutische Chemie der Technischen Universität Braunschweig, Beethovenstraße 55, D-3300 Braunschweig Z. Naturforsch. 38b, 1008-1014 (1983); eingegangen am 5. Mai 1983 Glycolohydroxamic Acids, l,l'-Thiocarbonyldiimidazole, 6-Thioxoperhydro-1,5,2-dioxazine-3-ones, Ring Transformation l,l'-Thiocarbonyldiimidazole converts N-substituted glycolohydroxamic acids (1) at room temperature into 6-thioxoperhydro-l,5,2-dioxazine-3-ones (2 B), which are highly reactive heterocyclic compounds. In the presence of primary amines (3), benzyloxyamine (6 a), hydroxylamine (6b) and hydrazines (8a-d) ring transformation of 2 B occurs, yielding 2-thioxooxazolidine-4-ones of type 5, 7 and 9. Wie in vorangangenen Mitteilungen dargelegt [1], bietet die cyclisierende Carbonylierung N-substi- tuierter Glykolohydroxamsäuren (1) mittels 1.1'- Carbonyldiimidazol einen bequemen Zugang zu Per- hydro-1.5.2-dioxazin-3.6-dionen (2 A), welche sich in Abhängigkeit von der Substitution des Ring- gerüsts und den Reaktionsbedingungen zu 1.2- Oxazetidin- und4-Oxazolidinonabkömmlingen [2,3] umwandeln lassen. HC V R ' l^N-C-N J, - R HO n' II 0 R' R 2 2A Im weiteren Verlauf der Studien an bifunktionel- len Hydroxamsäuren wurde nun versucht, durch entsprechende Reaktion der 2-Hydroxycarbohydro- xamsäuren (la-j) mit l.l'-Thiocarbonyldiimidazol [4] die 6-Thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-one (2 B) zu erschließen, über deren Aminolyse, Hydroxyl- aminolyse und Hydrazinolyse in Anlehnung an Lit. [1] 2-Thioxooxazolidin-4-on-Derivate gewonnen werden sollten. Eine orientierend vorgenommene Umsetzung von N-Methylbenzilohydroxamsäure (la) entsprechend Lit. [1] erbrachte indes nicht das erhoffte Ergebnis: 0340-5087/83/0800-1008/$ 01.00/0 nach halbstündigem Erwärmen einer äquimolaren Menge la und l.l'-Thiocarbonyldiimidazol in was- serfreiem Dichlormethan verblieb nach dem Ver- dampfen des Lösungsmittels ein harziger, tief braun gefärbter Rückstand, aus welchem kein definiertes Produkt freigesetzt werden konnte. Eingedenk der bekannten Empfindlichkeit des Typs 2 A gegenüber Imidazol sowie seiner Temperaturlabilität [lb, 2] wurde deshalb die Reaktion in wasserfreiem Benzol, in welchem Imidazol praktisch unlöslich ist und bei Raumtemperatur wiederholt. Unmittelbar nach Zu- gabe des l.l'-Thiocarbonyldiimidazols zu der ben- zolischen Suspension von 1 a bildete sich eine klare Lösung, deren intensiv gelbe Färbung innerhalb von 10 min - begleitet von der Abscheidung des freige- setzten Imidazols - verblaßte und das Ende der Reaktion signalisierte. Kurzzeitiges Behandeln der benzolischen Lösung mit eisgekühlter, verd. Salz- säure zwecks vollständiger Entfernung des Imidazols führte schließlich zum Erfolg: nach dem vorsichti- gen Eindampfen der getrockneten organischen Phase bei einer Badtemperatur, die unterhalb von 30 °C liegen soll, erhielt man das 2-Methyl-4.4-diphenyl- 6-thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-on (2 B a) in 87- proz. Ausbeute. H V R ' R 1 R 2 la -j I N-C-N J y v R R 1 R 2 2Ba-j
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3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-onezfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/38/ZNB-1983-38b-1008.pdf · D. Geffken 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one
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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.
Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.
3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one aus 6 - Thioxoperhydro -1.5.2- dioxazin - 3 - onen
3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- and 3-Amino-2-thioxooxazolidine-4-ones from 6-Thioxoperhydro-1,5,2-dioxazine-3-ones
Detlef Geffken Institut für Pharmazeutische Chemie der Technischen Universität Braunschweig, Beethovenstraße 55, D-3300 Braunschweig
Z. Naturforsch. 38b, 1008-1014 (1983); eingegangen am 5. Mai 1983
Glycolohydroxamic Acids, l,l'-Thiocarbonyldiimidazole, 6-Thioxoperhydro-1,5,2-dioxazine-3-ones, Ring Transformation
l,l'-Thiocarbonyldiimidazole converts N-substituted glycolohydroxamic acids (1) at room temperature into 6-thioxoperhydro-l,5,2-dioxazine-3-ones (2 B), which are highly reactive heterocyclic compounds. In the presence of primary amines (3), benzyloxyamine (6 a), hydroxylamine (6b) and hydrazines (8a-d) ring transformation of 2 B occurs, yielding 2-thioxooxazolidine-4-ones of type 5, 7 and 9.
Wie in vorangangenen Mitteilungen dargelegt [1], bietet die cyclisierende Carbonylierung N-substi-tuierter Glykolohydroxamsäuren (1) mittels 1.1'-Carbonyldiimidazol einen bequemen Zugang zu Per-hydro-1.5.2-dioxazin-3.6-dionen (2 A), welche sich in Abhängigkeit von der Substitution des Ring-gerüsts und den Reaktionsbedingungen zu 1.2-Oxazetidin- und4-Oxazolidinonabkömmlingen [2,3] umwandeln lassen.
H C V R ' l^N-C-N J, -R
HO n'
II 0
R' R2
2A
Im weiteren Verlauf der Studien an bifunktionel-len Hydroxamsäuren wurde nun versucht, durch entsprechende Reaktion der 2-Hydroxycarbohydro-xamsäuren ( la- j ) mit l.l'-Thiocarbonyldiimidazol [4] die 6-Thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-one (2 B) zu erschließen, über deren Aminolyse, Hydroxyl-aminolyse und Hydrazinolyse in Anlehnung an Lit. [1] 2-Thioxooxazolidin-4-on-Derivate gewonnen werden sollten.
Eine orientierend vorgenommene Umsetzung von N-Methylbenzilohydroxamsäure ( la) entsprechend Lit. [1] erbrachte indes nicht das erhoffte Ergebnis:
0340-5087/83/0800-1008/$ 01.00/0
nach halbstündigem Erwärmen einer äquimolaren Menge l a und l.l'-Thiocarbonyldiimidazol in was-serfreiem Dichlormethan verblieb nach dem Ver-dampfen des Lösungsmittels ein harziger, tief braun gefärbter Rückstand, aus welchem kein definiertes Produkt freigesetzt werden konnte. Eingedenk der bekannten Empfindlichkeit des Typs 2 A gegenüber Imidazol sowie seiner Temperaturlabilität [ lb , 2] wurde deshalb die Reaktion in wasserfreiem Benzol, in welchem Imidazol praktisch unlöslich ist und bei Raumtemperatur wiederholt. Unmittelbar nach Zu-gabe des l.l'-Thiocarbonyldiimidazols zu der ben-zolischen Suspension von 1 a bildete sich eine klare Lösung, deren intensiv gelbe Färbung innerhalb von 10 min - begleitet von der Abscheidung des freige-setzten Imidazols - verblaßte und das Ende der Reaktion signalisierte. Kurzzeitiges Behandeln der benzolischen Lösung mit eisgekühlter, verd. Salz-säure zwecks vollständiger Entfernung des Imidazols führte schließlich zum Erfolg: nach dem vorsichti-gen Eindampfen der getrockneten organischen Phase bei einer Badtemperatur, die unterhalb von 30 °C liegen soll, erhielt man das 2-Methyl-4.4-diphenyl-6-thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-on (2 B a) in 87-proz. Ausbeute.
H V R '
R1 R2
l a - j
I N-C-N J y v R
R1 R2
2Ba-j
D. Geffken • 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one 1009
1 , 2 B R1 R 2 R'
a C6H5 C6H5 CH3 b C6H5 C6H5 C3H7 c C6H5 CH2C6H5 CH3 d CßHS C H 2 C 6 H 5 C2H5 e C6H5 CH3 CH3 f CßHÖ CH3 C2H5 S CH3 C H 2 C 6 H 5 CH3 h CH3 c-CßHN CH3 l - (CHo)5 - CH3 J CH3 CH3 CH2C6H5
mit Silbernitratlösung nach Lit. [5j, so bleibt das heterocyclische Grundgerüst stabil, und man erhält in 60-75-proz. Ausbeute die literaturbekannten [la, 2] Perhydro-1.5.2-dioxazin-3.6-dione (2 A a, b).
y v R '
R1 R2
2B a,c
AgN03 ^R' N
R1 R2
2Aa.b
Auf gleiche Weise reagierten auch die übrigen Hydroxamsäuren 1 b-j in ebenfalls guten Ausbeuten von 77-92% zu den Heterocyclen 2 Bb-j, die durch-weg als schwach gelbliche Öle anfallen und aus Petrolether im Kühlschrank kristallisieren. Das 4.4-Dimethylderivat ( 2 B j ) verflüssigte sich allerdings rasch bei Zimmertemperatur und erbrachte infolge großer Unbeständigkeit keine zufriedenstellenden elementaranalytischen Ergebnisse. Seine Struktur wird jedoch eindeutig durch die spektroskopischen Daten sowie die nachfolgend beschriebenen Ring-umwandlungen belegt.
Eigenschaften und spektroskopische Daten der Heterocyclen 2B a-j
Die thermolabilen und hydrolyseempfindlichen 6-Thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-one (2 B) unter-liegen bei Raumtemperatur allmählichen Zerfall in nicht näher untersuchte Produkte, wobei die In-stabilität für die an C-4 ausschließlich aliphatisch substituierten 2 B g - j besonders auffällig ist. Bei Ausschluß von Luft und Lagerung im Kühlschrank blieben die dargestellten Verbindungen jedoch über einen Beobachtungszeitraum von 4 Monaten stabil.
Behandelt man eine etherische Lösung von 2 B a, c
In den IR-Spektren von 2 B beobachtet man eine mittelstarke (C=0)-Bande bei 1680-1700 cm-1 und eine breite, intensive Valenzschwingung des cycli-schen Thionocarbonats zwischen 1310-1340 cm-1. Die iH-NMR-Spektren von 2 B zeigen vergleichs-weise zu den offenkettigen Hydroxamsäuren 1 das Singulett für die Methylgruppe bzw. das Multiplett der N-Methylenprotonen um etwa 0,2-0,4 ppm ins tiefere Feld verschoben an.
Reaktion von 2B mit primären Aminen, Benzyloxyamin, Hydroxylamin und Hydrazinen
Läßt man eine Lösung von 2 B a, e, g in wasser-freiem Dichlormethan mit der äquimolaren Menge primärem Amin 3 a - c 60 min bei Raumtemperatur stehen, dampft anschließend i.Vak. schonend ein und chromatographiert den Rückstand an Kieselgel, so erhält man in 65-72-proz. Ausbeute die 2-Thioxo-oxazolidin-4-one (5a-c). Die Reaktion läßt sich in Analogie zu Lit. [1] über ein offenkettiges Inter -mediat 4 deuten, aus welchem unter Austritt des N-Alkylhydroxylamins Recyclisierung zu 5 erfolgt.
Unter gleichen Bedingungen ergibt die Benzyl-oxyaminolyse von 2 B c, C, j in glatter Reaktion die Heterocyclen 7 a - c , und aus 2 B b, d, f, g, i gewinnt
2Ba.e.g • H2N-R3
3a-c
H 3 S N - R Y : 0 * 0 > - < 0H
R ' V J T R'
•HN-OH I R'
\ 0 S
0 R;
5a-c
5 R1 R 2 R3
a C 6 H 5 C ß H ö I-C3H7 b C 6 H 5 CH3 CH2C5H5 c CH2C6H5 CH3 C 6 H 5
3a: R3 = i-C3H7 3b: R 3 = CH2C6H5 3c: R 3 = C6H5
1010 D. Geffken • 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one 1010
man durch Umsetzung mit Hydroxylaminbase die 3-Hydroxy-2-thioxooxazolidin-4-one (7 d-h).
2Bb-f, j • H2N-OR'
6a,b -HN-OH I
R'
6A: R4 = CH2C6H5 6 b : R4 = H
o V0R< 7 a - h
Daten. Für 5, 7 a - c und 9 findet man im IR-Spek-trum eine scharfe (C=0) -Bande bei 1760-1780 cm-1, während die (C=0)-Valenzschwingung der N-Hydroxyimide (7 d-h) zwischen 1730-1760 cm-1 er-scheint und im Falle von 7d, g, h zu einem Dublett aufspaltet. Ein besonders hervortretendes Charak-teristikum der beschriebenen 2-Thioxooxazolidin-4-one ist die starke (C=S)-Absorption bei 1320 bis 1360 cm - 1 , welche in gutem Einklang mit Literatur-befunden [6] steht.
7 R1 R2 R4
a CEHÖ CH2C6H5 CH2C6H5 b CßHÖ CH3 CH2CEH5 c CH3 CH3 CH2C6H5 d C6H5 CÖHÖ H c C6H5 CH2C6H5 H f CÖHÖ CH3 H g CH3 CH2C6H5 H h - (CH2)5 - H
In entsprechender Weise sind schließlich durch Umsetzung von 2 B mit Hydrazinhydrat (8 a), Phenylhydrazin (8 b), N,N-Dimethylhydrazin (8 c) und N-Aminomorpholin (8d) die bislang noch nicht bekannten 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one (9a-r) in ausgezeichneten Ausbeuten von 68-95% zugäng-lich, wobei allerdings ein Überschuß an Hydrazin 8 zu vermeiden ist und die Reaktionsansätze inner-halb von 2 h vom freigesetzten N-Alkylhydroxyl-amin zu entbinden sind.
Die Struktur sämtlicher dargestellter 2-Thioxo-oxazolidin-4-one (5, 7) und (9) wird gesichert durch die elementaranalytischen und spektroskopischen
2B • H2N-N;
8 a - d
-NH-OH I R'
\ 0
9a - r
9 R 1 R2 R5 R6
a C6H5 C6H5 H H b CEHS CßHÖ C6H5 H c C6H5 C6H5 - (CH2)2-0-(CH2)2 -d C6H5 CH2C6H5 H H e CEH5 CH2C6H5 C6H5 H f CßHÖ CH3 H H g C6H5 CHG CH3 CH3 h CEHÖ CH3 C6H5 H i CH3 CH2C6H5 H H i CH3 CH2C6H5 CH3 CH3 k CH3 CH2C6H5 CßHÖ H 1 CH3 C-CßHN H H m CH3 C-CßHN C6H5 H n - (CH2)5 - H H 0 - (CH2)5 - CH3 CH3 P - (CH2)5 - CßHÖ H q CH3 CH3 H H r CH3 CHG C6H5 H
Tab. I. Ausbeuten, Schmelzpunkte und Analysen der 3-Hydroxy-2-thioxooxazolidin-4-one (7d-h).
Systematischer Name Ausbeute Schmp. [°C] Summenformel Ber./Gef. [%] [% ] (Mol.-Masse) C H N S
Experimenteller Teil Schmelzpunkte: Mettler FP 61. - IR : Pye Unicam
SP 3-200, KBr. iH-NMR: Varian EM 390, TMS als innerer Standard. - Säulenchromatographie: Kiesel-gel (Silica) Woelm 100-200, Aktivität I, Höhe 10 cm, 0 1,5 cm.
Die Herstellung der bislang noch unbekannten N-substituierten Glykolohydroxamsäuren ld, f, g, h erfolgte gemäß Literaturvorschrift [7]:
Aus N-Methylhydroxylammoniumchlorid, 2-Hy-droxy-2-(phenylmethyl)propionsäure und Dicyclo-hexylcarbodiimid. Ausb. 54%. Schmp. 112 °C (Benzol/Petrolether). IR: 1630 cm-i ( C = 0 ) .
C11H15NO3 (209,3) Ber. C 63,14 H 7,23 N 6,69, Gef. C 62,89 H 7,14 N 6,57.
Aus N-Methylhydroxylammoniumchlorid, 2-Cyclohexyl-2-hydroxypropionsäure und Dicyclo-hexylcarbodiimid. Ausb. 43%. Schmp. 112 °C (Ben-zol). IR: 1615 cm-i ( C = 0 ) .
C10H19NO3 (201,3) Ber. C 59,68 H 9,52 N 6,96, Gef. C 59,35 H 9,51 N 6,82.
2. Allgemeine Vorschrift zur Herstellung der 6-Thioxoperhydro-l.5.2-dioxazin-3-one (2 B a-j)
10 mmol N-Alkyl( Aralkyl)-2-hydroxycarbohydro-xamsäure (1) werden in 100 ml wasserfreiem Benzol suspendiert und nach Zugabe von 11 mmol l .l '-Thiocarbonyldiimidazol 10 min kräftig geschüttelt. Anschließend versetzt man mit 100 ml Petrolether
D. Geffken • 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one 1013
und schüttelt die organische Phase mit 20 ml eis-gekühlter 1 N Salzsäure. Nach dem Trocknen der organischen Phase über Magnesiumsulfat wird i.Vak. bei einer Badtemperatur von 25 °C eingedampft, der ölige Rückstand in Petrolether gelöst, die Lösung über Kohle filtriert und zur Kristallisation bei —20 °C im Kühlschrank beiseite gestellt.
a) 2-Methyl-4.4-diphenyl-6-thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-on (2 B a)
Aus la . Ausb. 87%. Schmp. 82 °C (w-Hexan). I R : 1700 ( C = 0 ) und 1310 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <3 = 3,53 (s, CH3), 7,26-7.53 (m, 10H, Aro-maten).
C16H13NO3S (299,3) Ber. C 64,21 H 4,38 N 4,68 S 10,70, Gef. C 63,90 H 4,26 N 4,61 S 10,55.
b) 4.4-Diphenyl-2-propyl-6-thioxoperhydro-1.5,2-dioxazin-3-on (2 Bb)
Aus lb . Ausb. 77%. Schmp. 87 °C (Petrolether). I R : 1680 ( C = 0 ) und 1320 cm"1 (C=S) . iH-NMR (CDCI3): <5 = 0,96 (t, CH3, 3H), 1,80 (m, CH2, 2H), 3,88 (t, NCHo, 2H), 7,30-7,50 (m, 10H, Aromaten). Ci8HI7N03S (327,4)
Ber. C 66,04 H 5,23 N 4,28 S 9,79, Gef. C 65,95 H 5,30 N 4.30 S 9,94.
c) 2-Methyl-4-phe7iyl-4-phenylmethyl-6-thioxoperhydro-l.5.2-dioxazin-3-on (2 B c)
Aus l c . Ausb. 82%. Schmp. 93 °C (Petrolether). I R : 1700 ( C = 0 ) und 1320 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): ö = 3,33 (s, CH3), AB-Signal (<3A = 3,64,
C11H11NO3S (237,3) Ber. C 55,68 H 4,67 N 5,90 S 13,51, Gef. C 55,76 H 4.71 N 5,91 S 13,46.
/) 2-Ethyl-4-methyl-4-phenyl-6-thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-on (2 B f)
Aus l f . Ausb. 92%. Schmp. 44 °C (Petrolether). I R : 1700 ( C = 0 ) und 1310 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <3 = 1,28 (t, CH3, 3H), 1,95 (s, CH3. 3H), 3,90 (q, NCH2), 7,43 (s, 5H, Aromaten).
C12H13NO3S (251,3) Ber. C 57,35 H 5,21 N 5,57 S 12,76, Gef. C 57,36 H 5,25 N 5,50 S 12,96.
g) 2.4-Dimethyl-4-phenylmethyl-6-thioxoperhydro-1.5.2-dioxazin-3-on (2 B g)
Aus l g . Ausb. 79%. Schmp. 53 °C (Petrolether). I R : 1685 ( C = 0 ) und 1340 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <3 = 1,66 (s, CH3), AB-Signal (<3A = 3,37, ÖB = 3,09, JAB = 15 Hz), 3,33 (s, NCH3), 7,30 (s, 5 H Aromaten).
Ci2H13N03S (251,3) Ber. C 57,35 H 5,21 N 5,57 S 12,76, Gef. C 57,41 H 5,34 N 5,53 S 12,47.
h) 4-Cyclohexyl-2.4-dimethyl-6-thioxoperhydro-1.5,2-dioxazin-3-on (2 B h)
Aus lh . Ausb. 78%. Schmp. 71 °C (Petrolether). I R : 1700 ( C = 0 ) und 1320 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <5 = 1,04-2,08 (m, 11H, Cyclohexyl), 1,60 (s, CHs), 3,45 (s, NCH3). CHH17NOsS (243,3)
Ber. C 54,30 H 7,04 N 5,76 S 13,18, Gef. C 54,41 H 6,90 N 5,71 S 12,81.
i) 2-Methyl-4.4-pentamethylen-6-thioxoperhydro-1.5,2-dioxazin-3-on (2 B i)
Aus I i . Ausb. 83%. Schmp. 62 °C (Petrolether). I R : 1680 ( C = 0 ) und 1330 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <5 = 1,23-2,13 (m, CH2, 10H), 3,42 (s, NCHs). C9Hi3N03S (215,3)
Ber. C 50,22 H 6,09 N 6,51 S 14,89, Gef. C 50,47 H 6,14 N 6,27 S 14,75.
j) 4.4-Dimethyl-2-phenylmethyl-6-thioxoperhydro-1.5,2-dioxazin-3-on (2 B j)
Aus l j . Ausb. 82%. Die Substanz schmilzt bei Raumtemperatur und ergibt keine zufriedenstel-lende Mikroanalyse. I R : 1690 ( C = 0 ) und 1320cm-1
(C=S) , vermessen als Film. Ci2HI3N03S (251,3)
1014 D. Geffken • 3-Hydroxy-, 3-Alkoxy- und 3-Amino-2-thioxooxazolidin-4-one 1014
3. Hydrolytische Entschwefelung von 2 B a, c mit Silbernitrat
2 mmol 2 B a bzw. 2 B c werden in 20 ml Ether gelöst und nach Zugabe von 10 ml I N AgN0 3 10 min kräftig geschüttelt. Man filtriert, trennt die organische Phase ab, trocknet über Magnesium-sulfat und dampft i. Vak. ein. Die Rückstände bringt man durch Verreiben mit Petrolether zur Kristalli-sation.
a) Aus 2 B a erhält man 2-Methyl-4.4-diphenyl-perhydro-1,5,2-dioxazin-3.6-dion (2 B a). Ausb. 60%. Schmp. 99 °C (Lit. [Ia]-Schmp. 99-100 °C).
b) Aus 2 B c erhält man 2-Methyl-4-phenyl-4-(phenylmethyl) perhydro-1.5.2-dioxazin-3.6-dion (2 Ab)'. Ausb. 75%. Schmp. 121 °C (Lit. [2]-Schmp. 121 °C).
4. Allgemeine Vorschrift zur Umsetzung der Heterocyclen 2 B mit Aminen (3a-c) , Benzyloxyamin (6a), Hydroxylamin (6b) und Hydrazinen (8a-d)
5 mmol 2 B werden in 20 ml wasserfreiem Di-chlormethan gelöst und mit 5 mmol 3, 6 a, 6b (gelöst in 5 ml Methanol) 8 a (gelöst in 5 ml Methanol) oder 8b-d versetzt. Nach 30 min wird i. Vak. eingedampft und der Rückstand an Kieselgel chromatographiert. Elution mit 150 ml Dichlormethan liefert die Thi-oxooxazolidin-4-one (5, 7) und 9.
a) 3-Isopropyl-5.5-diphenyl-2-thioxooxazolidin-4-on (5a)
Aus 2 B a und 3a. Ausb. 65%. Schmp. 89 °C (Petrolether). I R : 1760 ( C = 0 ) und 1340 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): <5 = 1,53 (d, CH3, 6H), 4,90 (m, CH, 1H), 7,43-7,73 (m, 10H, Aromaten).
Ci8H17N02S (311,4) Ber. C 69,43 H 5,50 N 4,50 S 10,30, Gef. C 69,64 H 5,55 N 4,55 S 10,12.
b) 5-Methyl-5-phenyl-3-phenylmethyl-2-thioxooxazolidin-4-on (5 b)
Aus 2 B e und 3b. Ausb. 68%. Schmp. 93 °C (Petrolether). I R : 1765 ( C = 0 ) und 1360 cm-i
C17H15NO2S (297,4) Ber. C 68,66 H 5,08 N4,71 S 10,78, Gef. C 68,39 H 5.04 N 4,74 S 10,86.
c) 5-Methyl-3-phenyl-5-phenylmethyl-2-thioxooxazolidin-4-on (5 c)
Aus 2 B g und 3c. Ausb. 72%. Schmp. 114 °C (Petrolether). I R : 1770 ( C = 0 ) und 1350 cm~i (C=S) . iH-NMR (CDCls): ö = 1,86 (s, CH3), 3,35 (s, CH2Ph), 6,70-6,91 (m, 2H, Aromaten), 7.32-7,62 (m, 8H, Aromaten). Ci7H15NOaS (297,4)
Ber. C 68,66 H 5,08 N4,71 S 10,78, Gef. C 68,54 H 5,09 N 4,71 S 10,84.
d) 5-Phenyl-3-phenylmethoxy-5-phenylmethyl-2-thioxooxazolidin-4-07i (7 a)
Aus 2 B c und Benzyloxyamin (6a). Ausb. 72%. Schmp. 60 °C (Petrolether). I R : 1770 ( C = 0 ) und 1340, 1360 cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): 6 = 3,50 (s, CHaPh), 4,60 (s, OCH2Ph), 7,33-7,80 (m, 15H, Aromaten). C23HI9N03S (389,5)
Ber. C 70,93 H 4,92 N 3,60 S 8,23, Gef. C 70,65 H 4,89 N 3,34 S 8,25.
e) 5-Methyl-5-phenyl-3-phenylmethoxy-2-thioxooxazolidin-4-on (7 b)
Aus 2 B f und 6a. Ausb. 76%. Schmp. 43 °C (Petrolether). I R : 1780 ( C = 0 ) und 1340, 1355cm-i (C=S) . iH-NMR (CDCls): 1,83 (s, CH3), 5,25 (s, OCHaPh), 7,20-7,53 (m, 10H, Aromaten). Ci7H1 5N03S (313,4)
Ber. C 65,16 H 4,82 N 4,44 S 10,23, Gef. C 65,42 H 4,80 N 4,57 S 10,20.
f ) 5.5-Dimethyl-3-phenylmethoxy-2-thioxooxazolidin-4-on (7 c)
Aus 2 B j und 6 a. Ausb. 67%. Schmp. 35 °C (Petrolether) (Lit. [8]-Schmp. 35 °C. I R : 1775 cm~i ( C = 0 ) , 1320-1380 cm-i (C=S) .
[1] a) D. Geffken, Synthesis 1981, 38; b) D. Geffken, Arch. Pharm. (Weinheim) 315, 802 (1982).
[2] D. Geffken, Chemiker-Ztg. 106, 442 (1982). [3] D. Geffken, Z. Naturforsch. 38b, 531 (1983). [4] H. A. Staab, Angew. Chem. 73, 148 (1961).
[5] D. Geffken, Arch. Pharm. (Weinheim) 312, 363 (1979).
[6] C. Cogrossi, Spectrochim. Acta, Part A 28, 855 (1972).
[7] D. Geffken und H.-J. Kämpf, Chemiker-Ztg. 103, 19 (1979).