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Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Bindszus
b e r a t e n d e r I n g e n ie u r
Baugrund- und Altlasten-u n t e r s u c h u n g e n ,
geotechnische Berechnungen
Küstriner Straße 24, 13055 Berlin Telefon (030) 9713968 ∗ Fax (030) 9713968
4.1 Ergebnisse der Untersuchungen von 2012 (aus U 4/5) 14
4.2 Ergebnisse der orientierenden Altlastenuntersuchung von 2016 14
4.3 Hinweise und Feststellungen 15
5 Endgültige Festlegung der Geotechnischen Kategorie 15
Unterlagen (U) U 1 Auftrag/Vertrag vom 09.09.16 U 2 Vorentwurfsplanung Schloßstr. 9, übersandt von Arnold + Gladisch Architekten, Berlin, vom 02.12.16
a) Grundriss UG, Zeichnungstitel 367SST-2-GR .UG.X X -01 M1- 250 Variante 6, 31.10.16 b) Grundriss EG, Zeichnungstitel 367SST- 2- GR .EG.X X - 02 M1- 250 Variante 6, 31.10.16 c) Vorentwurf Lageplan, M 1:500, A166-E-LP-001, vom 14.11.16
U 3 Grundbauingenieure Steinfeld und Partner GbR, Baugrund- und Gründungseinschätzung für 10 Grundstücke, Anlage 020805/1-1, vom 15.01.2015
U 4 Landplus, Einschätzung der Altlastensituation, Grundstück Schloßstr. 9, Berlin-Tegel, vom 17.12.2014 U 5 Auskunft aus dem Bodenbelastungskataster zum Grundstück Schloßstr. 9 (Flur 1, Flurstück 1056),
erstellt durch das Umwelt- und Naturschutzamt Reinickendorf, vom 30.12.2013 (in U 4 enthalten) U 6 Amtlicher Lageplan, M 1:200, erarbeitet vom ö.b. Vermessungsingenieur Dipl.-Ing. Hartmut Zoll, Berlin,
Stand 06.09.16 (pdf-Datei) U 7 Vorabangaben mit Mail vom 15.11.16 an Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH U 8 Pegel/GWM 1, ausgeführt von Geotechnische Dienstleistungen Udo Kinder, Berlin, am 07.11.16 U 9 5 Kleinrammbohrungen und 2 leichte Rammsondierungen DPL-05, ausgeführt von Fugro Consult, am
04.11. und 07.11.16 U 10 Objektbegehungen durch den Gutachter am 06.10.16 und 05.12.16 mit Durchführung von LRS 4.1 /4.2 U 11 Umweltatlas von Berlin, herausgegeben von der Senatsverwaltung für Standentwicklung und Umwelt
a) Grundwassergleichenkarte des Hauptgrundwasserleiters, Stand 2015 b) Wasserschutzgebiete, Ausgabe 2009 c) Zu erwartender höchster Grundwasserstand (zeHGW) d) Flurabstand des Grundwassers, Ausgabe 2009 e) Geologische Karte, M 1:5000, erstellt 1874 mit Ergänzungen bis 1937 f) Ingenieurgeologische Karte von Berlin g) Geologische Bohrdaten, Lageplan/Profile von Altaufschlüssen
Anlagen (A)
A 1 Aufschlussplan, M 1:200 A 2.1 Aufschlussprofile, M 1:100 A 2.2 – 2.4 Altbohrprofile aus U 11f A 3 Legende der Kurzzeichen A 4.1 – 4.9 Prüfbericht der chemischen Untersuchungen an Bodenproben A 4.10 – 4.15 Prüfberichte der chem. Untersuchungen an Grundwasserproben + Pn-Protokoll
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1 Darstellung der geotechnischen Untersuchungsergebnisse
1.1 Untersuchungsgebiet, Bauaufgabe und Vorbemerkungen
Auf dem Grundstück in 13507 Berlin, Schloßstr. 9 wird der Neubau eines Wohn-
gebäudes mit Teilkeller bzw. optional mit Vollkeller geplant.
Die höhenmäßige Einordnung des voraussichtlich 4- / 5-geschossigen Gebäudes
steht noch nicht fest. Für diese Gutachtenaussagen wird absprachegemäß ±0,0
mit 35,8 m NHN angenommen. Die Kellergründung wird voraussichtlich mit einer
0,45 m dicken Bodenplatte erfolgen. Die aus v.g. Aussagen abgeleiteten Grün-
dungssohlen (GS) werden wie folgt eingeschätzt:
GS Untergeschoss UG -3,6 m / voraussichtlich 32,2 m NHN, 1 Fahrstuhlunterfahrt ca. 0,5 - 1 m tiefer (31,2 – 31,7 m NHN)
GS Erdgeschoss EG -1,0 m / voraussichtlich 34,8 m NHN für Streifen-/Einzelfundamente bzw. GS Bodenplatte -0,6 m / voraussichtlich 35,2 m NHN.
Verbindliche bautechnische Details sind z.Z. nicht bekannt.
Die Lagen des vorgesehenen Gebäudes und der Aufschlussansatzpunkte sind
aus Anlage 1 ersichtlich.
Für die Errichtung des geplanten Gebäudes wurde neben der geotechnischen Un-
tersuchung des Standortes auch eine orientierende Altlastenuntersuchung verein-
bart.
1.2 Allgemeine Übersicht
Der ausgewiesene Standort befindet sich entsprechend U 11e +11f im Bereich
des Berliner Urstromtales. Dementsprechend werden im Baubereich unter Auffül-
lung, Talsande bis in größere Tiefen erwartet. Nach U 11b befindet sich der
Standort außerdem in der Wasserstutzzone IIIB, im Einflussbereich des Wasser-
werkes Tegel.
Das überwiegend als Parkplatz genutzte und teilweise aus Grünflächen bestehen-
de Baugrundstück weist nach U 6 etwa Höhenordinaten im Westen (Nähe Schloß-
str.) von 35,2-35,4 m NHN und im Osten (Nähe Königsweg) von 35,7-36,0 m NHN
auf. Das Niveau der Nachbargrundstücke im Osten und Westen ist etwa gleich
hoch. Zum südlichen Nachbargelände gibt es einen etwa 0,7 – 1,0 m hohen Ge-
ländesprung in Form einer Stützwand. Ob dies die Erdüberdeckung der Tiefgara-
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ge ist, sollte im Zuge weiterer Recherchen geklärt werden. Die geringste Entfer-
nung zwischen geplantem Gebäude und oval/kreisförmig verlaufender Stützwand
beträgt rd. 5 m. Das Niveau des Tiefgaragenfußbodens im Einfahrtsbereich, am
Königsweg, liegt etwa 1,8 – 2,0 m unter GOF (sollte anhand von Bauakten geprüft
werden). Das nördliche, etwa 0,5 – 0,9 m höher liegende Nachbargrundstück wird
durch eine auf dem Baugrundstück vorhandene Böschung, mit oberhalb der Bö-
schung befindlichem Zaun, getrennt.
1.3 Aufschlussprogramm und Laborprüfungen
Ausgehend von den vorhandenen geologischen Karten, den zu erwartenden Bau-
grundverhältnissen und den nach DIN 1054 zu berücksichtigenden Einflussmerk-
malen ist unter Beachtung der Erfordernisse zur repräsentativen Bestimmung ein-
zelner bodenphysikalischer Eigenschaften und Kennwerte das Aufschlusspro-
gramm konzipiert worden.
Zur Erkundung des Baugrundes wurden im Bereich der vorgesehenen Bebauung
insgesamt 5 Kleinrammbohrungen, gem. DIN EN ISO 22475-1 mit der Kurzbe-
zeichnung RKS, im ∅ 36 - 80 mm und eine Pegelbohrung (GWM1) durchgeführt.
Die vorgesehenen Aufschlusstiefen von bis zu 8 m sind außer für RKS 1 erreicht
worden. RKS 1 und 1a wurden aufgrund eines in 1,5 m Tiefe angetroffenen Be-
tonhindernisses vorzeitig aufgegeben.
Den Kleinrammbohrungen sind Einzelproben der Güteklasse 4 bei Schichtwechsel
bzw. in 1-Meter-Abständen entnommen worden.
Weiterhin wurden aus dem Tiefenbereich 0 bis max. 4 m Einzelmischproben für
die orientierende Altlastenuntersuchung / Schadstoffuntersuchung in Spezialpro-
bengefäße/Braungläser gefüllt. Vereinbarungsgemäß wurden davon ausgewählte
Bodenproben nach TR LAGA untersucht.
Die Bezeichnungen und Entnahmetiefen bzw. Entnahmeintervalle sind aus nach-
stehender Tabelle ersichtlich. Die Zusammensetzung der einzelnen Proben kann
aus den Profilen der Anlage 2.1 bzw. in Absatz 4, aus Tabelle 4 entnommen wer-
den.
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Die für die orientierende Altlastenuntersuchung im Baugrund insgesamt bestimm-
ten Parameter, einschließlich deren Ergebnisse sind aus Anlage 4.1 – 4.9 ersicht-
lich.
Auf die erdstoffphysikalischen Laboruntersuchungen, die über die Ansprache der
Proben nach der Handmethode hinausgegangen wären, wurde verzichtet.
Die Lagerungsdichte der anstehenden, grobkörnigen Sande wurde anhand der bei
der Ausführung der Kleinrammbohrungen festgestellten Eindringwiderstände ein-
geordnet und mittels der durchgeführten 4 leichten Rammsondierungen (DPL 5)
festgestellt.
Der vorgesehene Pegel, einschließlich Entnahme/Untersuchung von Grundwas-
serproben (Betonaggressivität, Stahlkorrosivität und Untersuchung auf die Schad-
stoffparameter gem. Merkblatt Grundwasserbenutzungen bei Baumaßnahmen)
wurde vereinbarungsgemäß realisiert. Die Ergebnisse sind in Anlage 4.10 – 4.15
dokumentiert.
Die höhenmäßige Einordnung der Baugrundaufschlüsse wurde durch den Gutach-
ter mit Bezug auf die in dem in U 6 genannten Lageplan eingetragenen Höhen
vorgenommen.
1.4 Bautechnische Beschreibung der einzelnen Bodenschichten
Die Beschreibung der Bodenschichten stützt sich auf die Aufschlussprofile in
A 2.1, die unter Berücksichtigung von DIN 4020 zusammengefasst sind.
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1.4.1 Bezeichnung der Bodenarten, -gruppen und -klassen
Im Einzelnen werden die in den Baugrundaufschlüssen angetroffenen Böden bei
ihrer Klassifizierung und Darstellung in Bodenarten nach DIN EN ISO 14688, Bo-
dengruppen nach DIN 18196 und Bodenklassen nach DIN 18300 unterschieden.
Außerdem sind die anstehenden Böden nach ihrer Frostempfindlichkeit gem. ZTV
E-StB 09 und nach den zutreffenden Verdichtbarkeitsklassen gem. ZTVA-StB 97
(sind in neuer Ausgabe von 2012 nicht enthalten) eingestuft worden. Danach sind
unter Berücksichtigung lithologischer Kategorien nachstehend aufgeführte Böden
vertreten:
Auffüllung Bodenart: Sand mit unterschiedl. Anteilen an Bauschutt
Bodengruppe: Boden mit Fremdanteilen <10% Sand/Schluff-Gemisch, d ≥ 0,063 mm 5 - <15% [SU] grobkörniger Boden – Fremdanteil < 10% [SE] Boden mit organischen Beimengungen [OH] Auffüllung mit Fremdbestandteilen >10% A
Bodenklasse: überwiegend leicht lösbarer Boden BK 3
Frostempfindlichkeit: bei Kurzzeichen SE nicht frostempfindlich F1 bei Kurzzeichen SU, OH mittel F2
Verdichtbarkeitsklasse: bei Kurzzeichen SU, SE V1
Rammbarkeit n. Schenck: mittel
Sande Bodenart: überwiegend Fein- und Mittelsand, z.T. grobsandig, kiesig
Bodengruppe: grobkörniger Boden SE
Bodenklasse: leicht lösbarer Boden BK 3
Frostempfindlichkeit: für Kurzzeichen SE F1
Verdichtbarkeitsklasse: für Kurzzeichen SE V1
Rammbarkeit n. Schenck: mittel
1.4.2 Kennwerte und Eigenschaften
Eine generelle Klassifizierung der anstehenden Erdstoffe und damit eine gewisse
Eingrenzung ihrer bodenmechanischen Eigenschaften ist mit der Benennung der
Böden, wie sie in Abschnitt 1.4.1 erläutert und bei der Darstellung der Bohrprofile
in Anlage 2 angewendet wurde, gegeben.
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Die anstehende Auffüllung besteht überwiegend aus Sand, mit meist geringen
Bauschuttanteilen. Die angetroffene Auffüllung im Bereich von RKS 5 besteht aus
Sand mit Anteilen aus Bauschutt/Fremdbestandteilen <10 % und z.T. <50%.
Die Lagerungsdichte der Auffüllung und der Sande wurde anhand der bei der Aus-
führung der Kleinrammbohrungen festgestellten Eindringwiderstände eingeordnet
und durch die realisierten leichten Rammsondierungen festgestellt. Danach sind
die Auffüllung und die darunter anstehenden Sande mit überwiegend mitteldicht zu
bewerten. Im Hinterfüllungsbereich von vorhandenen Leitungen/Gebäuden ist wei-
terhin mit lockeren Auffüllungsbereichen bis zu deren Verlege- bzw. Gründungstie-
fen zu rechnen.
1.5 Hydrologische Daten
Während der Aufschlussarbeiten war am 04.11. und 07.11.16 Grundwasser in
4,0 m bis 5,15 m Tiefe zu verzeichnen. Dies entspricht Ordinaten von 30,25 bis
31,2 m NHN. In GWM 1 wurde am 07.11.16 ein Grundwasserstand von 31,11 m
NHN festgestellt. In U 11a wird für den Standortbereich ein Grundwasserniveau
(Jahresmittel 2015) von etwa 31,3 m NHN mit großräumlich südwestlicher Fließ-
richtung ausgewiesen.
Bei dem angetroffenen Grundwasser handelt es sich um das unbedeckte und
durchgehende Hauptgrundwasserstockwerk innerhalb der Sande des Berliner Ur-
stromtales. Nach der Karte zeHGW (U 11c) wird der höchste zu erwartende
Grundwasserstand zeHGW für den Standort mit 32,5 - 32,6 m NHN angegeben,
bei westlicher Fließrichtung. In der in U 3 enthaltenen Grundwasserauskunft vom
03.11.14 wird der zeHGW für das Grundstück mit 32,7 m NHN angegeben.
Das Untersuchungsgebiet liegt nach U 3 und 11b in dem Wasserschutzgebiet IIIB,
nach Festlegung durch Rechtsverordnung. Die festgestellten, aktuellen Grund-
wasserstände sind durch den Betrieb des Wasserwerkes Tegel beeinflusst.
2 Bewertung der geotechnischen Untersuchungsergebnisse
2.1 Schichtung des Baugrundes
Die im Baufeld für das geplante Wohngebäude vorliegende Bodenschichtung ist in
den in Anlage 2.1 – 2.4 enthaltenen Profilen nach DIN 4020, Abs. 4.2 dargestellt,
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dies auf der Grundlage der vorliegenden Aufschlüsse mit den aus dem Auf-
schlussplan Anlage 1 ersichtlichen Aufschlussansatzpunkten und –abständen.
Danach wurde auf dem zur Bebauung vorgesehenen Standort durchgängig Auffül-
lung mit Mächtigkeiten von etwa 2,25 m bis 3,0 m angetroffen. Die Auffüllung be-
steht überwiegend aus Sand mit geringen Anteilen von Bauschutt (<10%). Nach
der in U 5 erwähnten orientierenden Altlastenuntersuchung vom 16.08.2012 wurde
die Auffüllung bis 3,4 m unter Gelände angetroffen.
Unter der Auffüllung folgen grobkörnige Sande, die mit einer Aufschlussendteufe
von 12 m unter Gelände nicht durchteuft wurde. Darunter dürfen in geologischer
Verallgemeinerung und in Auswertung der etwa 50 m südwestlich des Standortes
gelegenen Altbohrung B 6006 gleichwertige Baugrundverhältnisse (Sande und
Kiese) angenommen werden.
2.2 Betonschutz, Stahlkorrosivität
Für die Bemessung von Schutzmaßnahmen gegen Betonaggressivität des
Grundwassers und des anstehenden Bodens nach DIN 4030 kann nach der
Grundwasseruntersuchung in Anlage 4.10 – 4.11 und erfahrungsgemäß vom An-
griffsgrad "nicht bis schwach angreifend" / Expositionsklasse XA1 ausgegangen
werden.
3 Gründungstechnische Schlussfolgerungen
3.1 Baugrundeignung und Gründungsvorschläge
Aufgrund der festgestellten Lagerungsdichte der sandigen Auffüllung und der da-
runter anstehenden Sande können beide Schichten zur Aufnahme von Bauwerks-
lasten als geeignet und somit tragfähig angesehen werden.
Bei der in Abs. 1 dargestellten Gründungssohle des Kellers mit rd. 31,8 m NHN
wird die angetroffene Auffüllung durchfahren. Die UK von Fahrstuhlunterfahrten
sind in der Regel etwa bis 1,0 m tiefer als die Bodenplattensohlen, sofern es sich
nicht um spezielle Unterfahrten mit wesentlich geringerer Gründungssohle han-
delt.
Für den Bereich einer nicht unterkellerten Bebauung sollte die unterhalb der ge-
planten Gründungssohle noch anstehende sandige Auffüllung durch eine Baugru-
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bensohlabnahme weiter kontrolliert und im Bedarfsfall intensiv verdichtet werden
(Proctordichte DPr ≥98%). Für das Absetzen des Erdgeschossfußbodens wird
nach derzeitigem Kenntnisstand ein Geländeauftrag, nach Abtrag der oberen Be-
wuchsschicht bzw. der Oberflächenbefestigung, erforderlich.
Die Gründungskosten werden/können sich für den Fall einer Unterkellerung durch
folgende Faktoren erhöhen:
- Sicherung der bis ca. 3,5 m hohen Baugrubenwände (für die Bereiche von Un-terfahrten auch tiefer) durch geeignete Maßnahmen (siehe auch DIN 4124)
- eventuelle Grundwasserabsenkung - zumindest für die Fahrstuhlunterfahrt im unterkellerten Gebäudebereich, in Abhängigkeit des aktuellen Wasserstandes (empfohlen wird, unter der Voraussetzung keiner Abschaltung bzw. keines Ausfalls der Förderung des WW Tegel, für die Planung von einem Bauwas-serstand von 31,5 m NHN auszugehen und diesen vor Beginn der Bauarbei-ten anhand von GWM 1 zu prüfen) sowie Durchführungen der Grundwasser-absenkung, einschließlich Kosten für Ableitung/Einleitung der Förderwasser-mengen in die Kanalisation (M- und evtl. R-Kanal) und für die Rohrleitungsver-legung zu den Einleitpunkten
- Erfüllung der voraussichtlichen Auflagen der zu beantragenden wasserbehörd-lichen Erlaubnis (Antrag auf Grundwasserbenutzungen) bzw. Anzeige (bei Gesamtfördermengen <6000 m)
- Abdichtmaßnahmen in Abhängigkeit vom zeHGW (32,7 m NHN + 0,3 m Si-cherheitszuschlag) für den Lastfall drückendes Wasser von außen nach DIN 18195, Teil 6
- Entsorgung des Aushubes unter Bezug der noch durchzuführenden Hauf-werks- bzw. Rasterfelduntersuchung
Die v.g. Aufwendungen könnten im Fall einer Nichtunterkellerung eingespart bzw. wesentlich minimiert werden.
Für die Gründung des vorgesehenen Bauwerkes können nach derzeitigem Kennt-
nisstand folgende Empfehlungen und Hinweise gegeben werden:
- Während für eine unterkellerte Bebauung vorzugsweise eine Plattengründung infrage kommt, sind für eine nicht unterkellerte Bebauung (oberhalb des zeHGW) auch Steifen- und Einzelfundamente denkbar.
- Die Planung im Bereich von bestehenden Bauwerken (nach derzeitigem Kenntnisstand eventuell die vorhandene Tiefgarage) hat unter Beachtung der Forderungen in DIN 4123 „Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangun-gen im Bereich bestehender Gebäude (Ausgabe 04/2013) zu erfolgen.
- Bei der Planung ist, z.B. im Übergangsbereich von unterkellerter zu nicht un-terkellerter Bebauung, der zusätzliche Erddruck von höher auf tiefer liegende Gründungskörper, je nach Lage der Fundamente zueinander, zu berücksichti-gen. Der zusätzliche Erddruck kann unberücksichtigt bleiben, wenn sohlen-gleich gegründet oder ein Abtreppungswinkel von 33° zwischen den unter-
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schiedlich tief angeordneten Fundamentsohlen und zur Waagerechten einge-halten wird.
- Bezüglich der angrenzenden Bebauung ist zu berücksichtigen, dass dicht be-nachbarte, tiefere Baugruben immer zu Nachbewegungen derselben führen können. Durch besonders sorgfältige Bauausführung können solche Nachbe-wegungen minimiert werden. Das Auftreten von Rissschäden oder die Erwei-terung von vorhandenen Rissen an der Nachbarbebauung ist jedoch nie ganz auszuschließen (siehe dazu DIN 4123, Abs. 1). Zur Vermeidung ungerechtfer-tigter Regressansprüche sollte entsprechend DIN 4123 und 4107 vor Beginn der Bauarbeiten, unter Mitwirkung aller Beteiligten, zur Beweissicherung der Zustand der vorhandenen Gebäude im Einflussbereich der Baugrube festge-stellt werden.
- Für die Situation der offenen bis ca. 3,5 m tiefen Baugrube (Kellerbereich) ist die Standsicherheit nachzuweisen. Unverbaute Baugrubenwände erfordern bei Aushubtiefen >1,25 m unter Berücksichtigung des Arbeitsraumes nach DIN 4124 einen Böschungswinkel 45° für die sandige Auffüllung und die San-de.
- Die in RKS 5 bis 1,2 m Tiefe angetroffene Auffüllung mit Bauschuttanteil >10% sollte durch ein Polster mit DPr ≥97% ersetzt werden. Hierfür wird eine noch durchzuführende Abgrenzungsuntersuchung oder eine Baugrubenabnahme für erforderlich gehalten.
- In Abhängigkeit vom HGW (32,7 m NHN + 0,3 m Sicherheitszuschlag) werden der Nachweis der Auftriebssicherheit und das Abdichten gegen drückendes Wasser von außen (DIN 18195, Teil 6) erforderlich. Je nach geplanter Nut-zung und damit verbundener Trockenheitsanforderungen wird eine weiße oder schwarze Wanne anzuordnen sein. Auf die fachgerechte Anordnung und Aus-führung von Arbeits- und Setzungsfugen ist zu achten. Für eine nicht unterkel-lerte Neubebauung bzw. oberhalb des zeHGW (+0,3 m) wäre eine Abdichtung nach DIN 18195, Teil 4 erforderlich, vorausgesetzt die Baugrubenhinterfüllung erfolgt mit grobkörnigen Material (Wasserdurchlässigkeit k ≥1 x 10-4 m/s).
- Für Planungen sollte von einem voraussichtlichen Bauwasserstand von rd. 31,5 m NHN ausgegangen werden. Der Wasserstand ist vor Baubeginn an-hand des Pegels zu prüfen. In diesem Zusammenhang sollte die Berliner Wasserbetriebe angefragt werden, ob in der Nähe und für die Zeit der offenen Kellerbaugrube Brunnenabschaltungen vorgesehen sind.
- Sollen Bauwerksteile in Hinterfüllungen gegründet werden, so ist das Hinterfül-lungsmaterial als zu verdichtendes Gründungspolster einzubauen (≥97% Proctordichte).
V.g. Hinweise und Empfehlungen sind anhand konkreter Planungsunterlagen
(Ausführungsplanung, Baugrubenplan) ggf. zu prüfen bzw. zu aktualisieren und zu
ergänzen.
Aus bodenmechanischer Sicht sind für Hinterfüllungszwecke die zum Aushub ge-
langende Auffüllung bedingt und die Sande geeignet. Aufgrund des unbedeckten
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Grundwassers und des vorhandenen Wasserschutzgebietes sollte nur Boden mit
einer Einbauklasse nach LAGA von Z0 verwendet werden. Eventuell zum Wieder-
einbau vorgesehener Boden mit einer Einbauklasse >Z0 ist mit dem zuständigen
Umwelt- und Naturschutzamt abzustimmen.
Wie im Abschnitt 2.3 bereits angegeben, ist die anstehende Auffüllung nach
DIN 18300 der Bodenklasse 3 bzw. bei größeren Anteil von Bauschutt
(> 30% ganzer Ziegel/ Betonbrocken) der Bodenklasse bis 5 zuzuordnen (sollte
beim Aushub entschieden werden).
Da die enggestuften Sande gegenüber dynamischer Anregung / Erschütterung
verlagerungsempfindlich reagieren, sollten zur Vermeidung von Setzungsschäden
an der Nachbarbebauung bei der Herstellung des Verbaus verwendende Spund-
bohlen oder Träger in einer Entfernung bis 10 m zur vorhandenen Bebauung nur
eingedrückt werden (evtl. nach vorbohren).
Für die Bemessung von Verkehrsflächen nach ZTV E-StB 09 kann von der Frost-
empfindlichkeitsklasse F 1 der Auffüllung und von günstigen Wasserverhältnissen
ausgegangen werden. Das Untersuchungsgebiet liegt gemäß dem "Merkblatt für
die Verhütung von Frostschäden an Straßen" (Ausgabe 1991) innerhalb der
Frosteinwirkungszone II.
Bezüglich der Auflagerausbildung und der Verfüllung in der Leitungszone siehe
DIN EN 1610 - Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen. Außerdem wird
auf die ZTV E-StB 09, Abs. 9 und ATV-DVWK-A 139 Einbau und Prüfung von Ab-
TM Tone, mittelplastisch wL=35-50% Al Auelehm Re -Reste
TA Tone, hochplastisch wL >50% At Aueton Br Bruch
OU Schluffe, organogen wL=35-50% SF Sandmudde
OT Tone, organogen wL >50% UF Schluffmudde Ko Kohle
OH humose Böden, grob- bis gemischtkörnig HF Torfmudde bk Bk-haltig
OK kalkige Böden, grob- bis gemischtkörnig Wk Wiesenkalk me mergelig
HN Torfe, nicht bis mäßig zersetzt Mu Mutterboden
HZ Torfe, zersetzt mo moorerdig
F Faulschlamm, Mudde Asch Asche f faulschlammig
[A] Auffüllung aus natürl. Böden Bs Bauschutt h humos
A Auffüllung aus Fremdstoffen Pa Pappe o/org organisch
Schl Schlacke einz einzelne
Korngrößenbereiche Nebenanteile Kalkgehalte f / F fein ´ / ´´ schwach / sehr schwach ko kalkfrei m /M mittel - stark k+ kalkhaltig g / C grob k++ stark kalkhaltig Farben Wasserangaben bl blau gr grau d dunkel GW im Anschnitt bn braun oc ocker h hell GW zum Bohrende ge gelb ro rot sw schwarz GW eingepegelt rf rostfarben gn grün we weiß SW Schichtenwasser bu bunt vu verunreinigt rdfl Reduktionsflecken Zustandsformen Lagerungsdichten Bohrbarkeiten Probenahmen
breiig lo locker l.b. leicht bohrbar � g gestörte Probe
weich md. mitteldicht ms.b. mittelschwer b P ungestörte Probe
� steif d. dicht s.b. schwer bohrbar W Wasserprobe
halbfest
� fest
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SYNLAB Umweltinstitut GmbH
Umweltinstitut BerlinSYNLAB Umweltinstitut GmbH - Wolfener Straße 36V - 12681 Berlin
Dipl.-Ing. (FH) Eberhard BindszusKüstriner Strasse 2413055 Berlin
Projekt: Projekt Schloßstraße 9, 13507 Berlin, Wasseranalyse
Eingangsdatum 01.12.2016
Probenahme durch Hr. Beurton
Prüfzeitraum: 01.12.2016 - 07.12.2016
Probenart Wasser
Schloßstraße 9, 13507 BerlinUBE-16-0151954-01
Probenbezeichnung:Probe Nr.
Laboruntersuchungen
pH-Wert -- 7,4 5,5 - 6,5 DIN 38 404-C 5
Säurekapazität bis pH 4,3 (Ks 4,3) mmol/l 8,91 -- DIN 38 409-H 7-2
Magnesium mg/l 3,5 300 - 1000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Ammonium mg/l <0,050 15 - 30 DIN 38 406-E 5
Chlorid mg/l 8,87 -- DIN EN ISO 10304-1
Sulfat mg/l 25,2 200 - 600 DIN EN ISO 10304-1
Permanganat-Index ( als KMnO4) mg/l 3,8 -- DIN EN ISO 8467
Sulfid leicht freisetzbar (S) mg/l <0,010 -- DIN 38 405-D 27
Parameter Einheit Messwert GW Verfahren
Härte mg CaO/l 133 -- DIN 4030-2
Härtehydrogenkarbonat mg CaO/l 250 -- DIN 4030-2
Nichtkarbonathärte mg CaO/l <0,1 -- DIN 4030-2
Kohlendioxid, kalklösend mg CO2/l 11,1 15,00 - 40,00 DIN 4030-2
Parameter Einheit Messwert GW Verfahren
2116.1 Anlage 4.10
Seite 2 von 2UBE-16-0151954/01-1Prüfbericht Nr.:
Grenzwertliste: Betonaggressivität Wasser Klasse XA1
Eine auszugsweise Veröffentlichung bedarf der Zustimmung der SYNLAB Umweltinstitut GmbH. Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die im Prüfbericht spezifizierten Prüfgegenstände. (DIN EN ISO 17025).
Der Prüfbericht wurde am 07.12.2016 um 17:20 Uhr durch Thomas Junghanns (Projektingenieur) elektronisch freigegeben und ist ohne Unterschrift gültig.
Aussehen -- farblos, leicht trüb -- sensorisch
Geruch - angesäuerte Probe -- ohne -- sensorisch
Geruch - unveränderte Probe -- ohne -- sensorisch
Chlorid mmol/l 0,250 -- DIN EN ISO 10304-1
Sulfat mmol/l 0,262 -- DIN EN ISO 10304-1
Neutralsalze (berechnet aus c(Cl) + 2*c(SO4)) mmol/l 0,8 -- DIN EN ISO 10304-1
Calcium mmol/l 2,2 -- DIN EN ISO 11885 (E 22)
Parameter Einheit Messwert GW Verfahren
2116.1 Anlage 4.11
Seite 1 von 3
SYNLAB Umweltinstitut GmbHUmweltinstitut BerlinSYNLAB Umweltinstitut GmbH - Wolfener Straße 36V - 12681 Berlin
Dipl.-Ing. (FH) Eberhard BindszusHerr Dipl.-Ing. Eberhard BindszusKüstriner Strasse 2413055 Berlin
Projekt: Projekt Schloßstraße 9, 13507 Berlin, Wasseranalyse
Eingangsdatum: 01.12.2016
Probenahme durch: Hr. Beurton
Prüfzeitraum: 01.12.2016 - 07.12.2016
Probenart: Wasser
2116.1 Anlage 4.12
Seite 2 von 3UBE-16-0151954/03-1Prüfbericht Nr.:
GW: GrenzwertGrenzwertliste: Allgemeine Bedingungen für die Entwässerung in Berlin, in Kraft seit 12.07.2013
--: alle Einzelkomponenten lagen unterhalb der Bestimmungsgrenze
Eine auszugsweise Veröffentlichung bedarf der Zustimmung der SYNLAB Umweltinstitut GmbH. Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die im Prüfbericht spezifizierten Prüfgegenstände. (DIN EN ISO 17025).
Der Prüfbericht wurde am 07.12.2016 um 18:10 Uhr durch Thomas Junghanns (Projektingenieur) elektronisch freigegeben und ist ohne Unterschrift gültig.
Schloßstraße 9, 13507 BerlinUBE-16-0151954-01
Probenbezeichnung:Probe Nr.
Laboruntersuchungen
pH-Wert -- 7,4 -- DIN 38 404-C 5
Zinn mg/l <0,010 5 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Arsen µg/l <5 500 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Blei µg/l <5 1000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Cadmium µg/l <0,5 500 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Chrom (Gesamt) µg/l <10 1000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Kupfer µg/l <10 1000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Nickel µg/l <10 1000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Zink µg/l <10 5000 DIN EN ISO 11885 (E 22)
Quecksilber µg/l <0,2 50 DIN EN 1483 (E 12)
Cyanid, gesamt µg/l <5 20000 DIN EN ISO 14403
Cyanid, leicht freisetzbar µg/l <5 1000 DIN EN ISO 14403
Fluorid µg/l <200 50000 DIN EN ISO 10304-1
Chrom (VI) µg/l <10 200 DIN 38 405-D 24
CSB mg/l 39 2000 DIN 38 409-H 41
TOC mg/l 2,40 10000 DIN EN 1484
AOX µg/l 10 1000 DIN EN ISO 9562 (H 14)
Summe LHKW µg/l 5,3 500 DIN EN ISO 10301 (F 4)
Kohlenwasserstoffe C10 - C40 mg/l <0,10 20 DIN EN ISO 9377-2 (H 53)
Benzol µg/l <1,0 1000 DIN 38 407-F 9
Summe BTXE µg/l -- 10000 DIN 38 407-F 9
Phenol-Index µg/l <10 25000 DIN EN ISO 14402 (H 37)
schwerflüchtige lipophile Stoffe mg/l <10 300 DIN 38409 H 56