Naho Kawabe, Pits, 2020, 76 x 110 cm, Tusche, Aquarell, Bleistift, Farbstift auf Papier, Foto: Claus Sautter
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Unter dem Titel „Black and Green“ zeigt NAHO KAWABE
neue raumgreifende Installationen aus Kohlestaub, objekt-
hafte Stillleben, Hinterglasbilder, Videos und Arbeiten auf
Papier.
Diese „Pits“ (Grube, Sandkasten) genannten großforma-
tigen Blätter sind ein Ergebnis des Lockdowns 2020, als
international die Künstler*innen in ihren Arbeitsräumen auf
sich selbst geworfen waren. Kawabe führt in den „Pits“ vie-
le der notierten und skizzierten Ideen liegengebliebener wie
nicht realisierter Projekte zusammen, die sie seit Studienzei-
ten in Kästen, Mappen, Tagebüchern und Zettelsammlungen
aufbewahrt. Doch sind die Szenen auf diesen Zeichnungen
nicht etwa chronologisch geordnet, sondern kaleidoskopartig
durcheinander gewürfelt.
Sie lassen, selbst in ihren zeitlichen Sprüngen, ein ästhetisch
übergreifendes Konzept erkennen, das sich verbindet mit
den anderen, in der Ausstellung präsentierten Werken: Eine
Reihe von surreal anmutenden Stillleben zeigt dystopische
Situationen, in denen technische Versatzstücke der Gegen-
wart, Bücher, Menschen, Tiere, Pflanzen, Früchte, gänzlich
mit einer porös anmutenden Kohleschicht bedeckt sind. Teils
von lichtlos schwarzen Glühbirnen „beschienen“, wirken Ka-
wabes laborartige Arrangements wie Visionen einer äußerst
ungewissen Zukunft des Lebens auf unserem Planeten.
Daneben präsentiert Kawabe die fragilen Bodenstreuungen
aus Kohlenstaub, mit denen sie bekannt geworden ist.S T O C K M E Y E R S T R A S S E 4 1 H A L L E 4 J 2 0 4 5 7 H A M B U R G
O F F I C E @ T O M R E I C H S T E I N . C O M W W W . T O M R E I C H S T E I N . C O M
O.T. 2021, 70 x 50 cm, Zeichnung, Collage auf Papier
N A H O K A W A B EB L A C K A N D G R E E N1 5 . J A N - 1 9 . M Ä R 2 0 2 2
Mit den aus flüchtigem Staub gebildeten ornamentalen und
pflanzlichen Mustern aus Kohle möchte Kawabe „für kurze
Zeit der Natur, den Bäumen, Ästen und Blättern ihre
ursprüngliche Form wieder zurückgeben“. Ähnlich einer Fata
Morgana existieren die Bodenobjekte jeweils nur für die
Dauer einer Ausstellung. (CM)
N A H O K A W A B E :Geboren 1976 in Fukuoka, Japan. 1995 - 1999 Studium der
Medienkunst an der Musashino Art University, Tokio.
2001 - 2006 Studium der Freien Kunst an der HFBK
Hamburg bei Claus Böhmler und Wiebke Siem.
2009 - 2017 Assistentin von Claus Böhmler
Sie lebt und arbeitet in Hamburg.
S O L O - A N D G R O U P S H O W S :Paper Gallery, Pristina (2021)
Galerie Waitingroom, Tokio (2018 und 2017)
Ermekeilkaserne Bonn (2016)
Galerie du tableau, Marseille (2013)
Port Gallery T, Osaka (2012 und 2010).
Deichtorhallen/Sammlung Falckenberg, Hamburg (2019)
Boxes Art Museum, Guangzhou (2019)
Schloss Agathenburg (2018)
Union Art Museum Wuhan, China (2015)
Fukuoka Art Museum, Japan (2014)
Kunsthaus Hamburg (2013, 2010 und 2007)
Hamburger Kunsthalle (2011)
Kunstverein in Hamburg (2008)
Kunstverein Hannover (2006)