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1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen
und semantischen Kriterien
Der gesamte Wortschatz (Wortbestand) einer Sprache gliedert sich
in Wortarten ( Wortklassen). Dieser Gliederung liegen im Prinzip
drei Kriterien zu Grunde:
1. das morphologische Kriterium
· danach zerfallen die Wortarten in
(a) flektierbare (formveränderliche) und
(b) unflektierbare (formuunveränderliche)
Drei Arten der Formveränderung (Flexion) sind möglich:
Konjugation, Deklination, Komparation.
2. das syntaktische Kriterium
· damit sind gemeint die unterschiedliche Funktionen im Satz:
Satzgliedteil, Fügeelement
3. das semantische (lexikalische) Kriterium
Darunter versteht man die begrifflich kategorische Prägung der
Wörter =
= ihre gr. Bedeutung
laufen
der Lauf
Aus der Dominanz dieses oder jenes Kriteriums ergibt sich eine
unterschiedliche Zahl von Wortarten.
In den gegenwartigen Grammatiken des Deutschen herrscht
einerseits die Tendenz vor, die Zahl der Wortarten zu verringern,
anderseits wird - in Vergleich zur traditionelen Grammatik - diese
Zahl vergrößert. Faktisch werden alle in der d. Sprache vorhanden
Wortarten in verschiedenen Darstellungen wiedergespiegelt und
abhängig davon, ob sie als selbständige Klassen anerkannt oder als
Teilklassen anderen Klassen zugeordnet werden. Die Zahl der
Wortarten ist von ungeordneter Bedeutung. In der Schulgrammatik
sind es bekannte 10 Wortarten; davon sind die ersten 6 flektierbar
die anderen 4 unflektierbar:
Substantiv
Adverb
Artikel
Präposition
Pronomen
Konjunktion
Adjektiv
Interjektion
Numerale
Verben
In der Grammatik unterscheidet man 6 Wortarten
1) Verben
Hauptwortarten
(Die Wörter dieser Wortarten sind im stärkeren Maße
bedeutungtragend als die folgenden Wortarten)
2) Substantive
3) Adjektiv
4) Begleiter und Stellvertreter des Substantivs (Artikel,
Pronomen, Numerale)
5) Partikel (Adverb, Präposition, Konjunktion)
6) Interjektion
Die Wortarten im Überblick (nach Duden)
Merkmale
Wortart
morphologisch
syntaktisch
semantisch/pragmatisch
Flektierbare
Verb
Konjugation
Funktion: v.a. Prädikat
Distribution: in Kongruenz mit dem Subjekt (Personalform)
Zustände, Vorgänge,
Tätigkeiten, Handlungen
Substantiv
Deklination
Funktion: Subjekt, Objekt,
adverbiale Bestimmung, Attribut
Distribution: mit Artikel
Lebewesen, Sachen,
Begriffe (Abstrakta)
Adjektiv
Deklination
Komparation
Funktion: Attribut, adverbiale
Bestimmung
Distribution: mit Substantiv bzw. Verb
Eigenscchaften, Merkmale
Artikel, Pronomen
Deklination
Funktion: Attribut oder
Substantivstellvertreter (mit
entsprechender Funktion)
Distribution: mit oder an Stelle eines Substantivs
Verweis, nähere
Bestimmung
Unflektierbare:
Adverb
Funktion: Attribut oder
Umstandsangabe
Distribution: mit Substantiv,
Adjektiv, Verb
nähere Umstände
Partikel
Funktion: Saztgliedteil/Attribut
Distribution: v.a. bei Hauptvorarten oder syntaktisch
isoliert
Sprechereinstellung,
-bewertung
Präposition
Funktion: Präpositionalkasus
Distribution: vor Substantiven
(Pronomen)
Verhältnisse, Beziehungen
Konjunktionen
Funktion: Verbindung, Einleitung, Unterordnung
Distribution: zwischen Sätzen,
innerhalb von Satzgliedern und
Attributen
Verknüpfung im
logischen, zeitlichen,
begründenen, modalen u.ä. Sinn
Transposition der Wörter - Wortartwechsel
Es kommt vor, daß ein Wort aus einer Wortart in eine andere
transponiert wird. Am leichtesten erfolgt die Substantivierung. Sie
besteht darin, daß ein Wort einer beliebigen Wortart in ein
Substantiv verwandelt wird. in diesem Fall erhällt es den
Artilkel.
Der Infinitv und alle unflektierbaren Wortarte erhalten das
sächliche Geschlecht - das Warten
das Heute
das Aber
das Acht
Die Zahlwörter sind veiblichen Geschlechts - die Drei, die Fünf
(nach: die Zahl, die Ziffer).
Substantivierte Adjektive und Partizipien können alle drei
Geschlechter haben - r, s, e Kranke.
Die Verbalisierung ist jedenfalls nicth selten.
Dabei wird eine Wortart - meist ein Substantiv oder ein Adjektiv
- in ein Verb verwandelt, indem sie alle Verbalformen, vor allem
das Infinitivsufix erhält.
Land > landen
Mond > monden
wassern > (=aufs Wasser niedergehen)
reif > reifen
Ein Wortwechsel erfolgt auch bei manchen Substantiven, deren
Kasusformen oder Präpositonalverbindungen zu Adverbien oder
Präpositionen erstatt sind.
Adverbien: tags, morgens, abends, zuzeiten
Präpositionen: zwecks, laut, u.a. …
2. Einteilung der Verben nach morphologischen, syntaktischen und
semantischen Kriterien
Die Wortart Verb ist von semantischen, syntaktischen und
morphologischen Standpunkt aus in mehrere Schichten gegliedert.
Diese Schichten oder Gruppen fallen nicht völlig zusammen, obwohl
sie sich vielfach berühren und überlappen /překrývají/.
z.B.: Modalverben X Präteritopräsentia
wissen = Präteritopräsentium X Modalverb
wollen = Modalverb X Präteritopräsentium
2.1 Semantische Einteilung
Man kann zunächst 2 große Gruppen unterscheiden:
A) Vollverben
B) Hilfs- und Funktionverben
ad a) 1) Tätigkeits- oder Handlungsverben
1) Vorgangsverben - fallen, wachsen, …
2) Zustandsverben - dulden, hungern,…
3) Geschehens- oder Ereignesverben - geschehen, passieren, sich
zutragen, stattfinden
4) Witterungsverben - regnen, frieren
Jede dieser Gruppen läßt sich noch weiter aufgliedern. Man knn
eine Reihe von thematischen Untergruppen aussondern - z.B.: Verben
der Bewegung
Verben der Mitteilung (Verba dicendi)
Verben Sinneswahrnehmung
Gefühlsverben
Verben der Einschätzung
andere
ad b)
1) Hilfsverben der analytischen Formen - sein, haben, werden
2) Modalverben - können, mögen, vollen, sollen, müssen
3) Kopulative Verben - sein, werden, bleiben
4) Angaben der Aktionalität und des Genus
5) Funktionsverben in Streckformen
ad 4) - anfangen, beginnen, losgehen, anheben,
· fortsetzen, eignen
· abschließen, aufhören, schlußmachen
· bekommen, erhalten, gehören - z.B.: Er bekommt ein Fahrrad
geschenkt.
ad 5) Hilfe leisten,…
2.2 Syntaktische Einteilung und die Valenz
Die syntaktische Klassifikation der Verben stützt sich auf dem
Begriff der Valenz (= Wertigkeit, Fügungswert).
Unter der Valenz einem Verbs versteht man seine Fähigkeit
bestimmte Leerstellen um sich zu eröffnen, d.h. Satzglieder um sich
heranzuziehen (Subjekte, Objekte, adverbiale Bestimmungen,
Prädikative).
Man nennt sie Mitschülern oder Aktanten.
Solche Valenzbedingte Satzglieder bezeichnet man als Ergänzungen
zum Unterschied von Satzgliedrn, die auf der Valenz des Verbs
beruhen und als Angaben bezeichnet werden.
Die Zahl der Ergänzungen schwankt von null bis drei .
· einstellige, Einwertige, zweitstellige, zweitwertige Verben
usw.
(absolute, relative, transitive, intransitivie, reflexive
Verben)
Es regnet.
· formale Valenz, formales Subjekt, nullstelliges Verb
(avalentes Verb)
Vater schläft.
· einstellige, monovalente Verben
Oscar schlägt den Hund.
(transitive Verben)
Die Sitzung dauert 2 Stunden.
Prag liegt an der Moldau.
= divalente Verben
Peter schenkt Marek ein Haus.
Er hängt das Bild an die Wand.
Die Eltern nannten ihren Sohn Klaus.
Wenn man die Valenzbedingten Glieder nach ihre syntaktische
Rolle im Satz, d.h. nach ihrem Satzgliedwert klassifiziert, so
ergeben sich bestimmte Kombinationen von Satzgliedern, die man als
Satzmodelle oder Satzbaupläne bezeichnen.
(Verb) V = P (Prädikat)Oa - Objekt im Akkusativ
E1 = S (Subjekt)El - Lokalergänzung
E2 = Oa / El / Et / usw.Et - Temporalergänzung
E3 = Od / Ea / usw.
S - P - Oa - Od
S - P - Et
S - P - El
Nicht alle theoretisch möglichen Kombinationen sind tatsächlich
in der Sprache vorhanden. Die Zahl der Satzbaupläne ist beschränkt.
Die freien Angaben konstituiren keine Satzbaupläne.
· Er hängte damals schnell das Bild an die Wand.
· S - P - ( At - Am ) - Oa - Ed (direktive Bestimmung)
2.3 Die morphologische Klassifikation
Das deutsche Verb besitzt 3. Grundformen, die allen anderen
Formen zugrunde liegen.
Das sind: INFINITIV (Präsenzstand)
PRÄTERITUM (Präteritalstand)
PARTIZIP II.
Je nach der Bildung der Grundformen können Verben eingeteilt
werden in:
1. STARKE und UNREGELMÄßIGE Verben
2. SCHWACHE VERBEN
Anmkg: Die Temini "stark" und "schwach" stammen vom Jakob
Grimm.
Stark sind seiner Bedeutung nach, die Verben mit inneren
Vokalwechsel, schwach sind die verben, die einer äußeren Stütze in
Form eines besonderen Sufixes bedürfen.
Vezeichnis der Starken und unregelmäßigen Verben
· Duden Grammatik - 4.Auflage (1984) St. 183 und folgenden
· 5. Auflage (1995) St. 132 und folgenden
· Engel - Deutsche Grammatik
DIE STARKEN VERBEN
Diese Gruppe ist unproduktiv. Die Zahl der starken Wurzelverben
beträgt etwa 150. Ihre Frequenz ist sehr hoch. Mittels Präfixe und
Zusammendsetzungen nimmt die Zahl der starken Verben ständig
zu.
Die Hauptmerkmale der starken Verben sind: 1) Der Vokalwechsel
des Wurzelmorphems
2) Das Fehlen des Sufixes -te in Präteritum
und das Sufix -en in Partizip II.
Der Vokalwechsel läßt sich nur diachronisch erklären. In der
historischen Grammatik spricht man hier vom sogenannten Ablaut und
unterscheidet 7 Ablautreihen.
Auch der Konsonantenwechsel, der bei einigen starken Verben
vorkommt, ist ein Übleibsel phonetischer Besonderheiten aus
vergermanischer Zeit. Historische Grammatiken nennen diese
Erscheinung grammatischen Wechsel: d - t (leiden - litt -
gelitten)
(h) - g (ziehen - zog - gezogen)
Die einzelnen Ablautreihen (ohne die Erklärung der sprachlicher
Entwicklung)
1. Ablautreihe: ei - i (ie) - i (ie)
Die beiden Varianten unterscheiden sich in der
Vokalquantität
z.B.: streichen - strich - gestrichen
steigen - stieg - gestiegen
mit grammatischem Wechsel - leiden - litt - gelitten
2. Ablautreihe: ie, ü, au - o - o
Das ist eintwede lang oder kurz, wobei dies ortographisch nur
inkonsequent bezichnet wird.
bieten - bot - geboten
fließen - floss - geflossen
lügen - log - gelogen
sougen - sog - gesogen
mit grammatischem Wechsel - sieden - sott - gesotten /vřít /
ziehen - zog - gezogen
3. Ablautreihe
Das Merkamal der 3. Reihe ist iene Konsonanten Verbindung
a) die Lautgruppe Nasal + Konsonant
oder nasale Doppelung
i - a - u / o
· finden - fand - gefinden
· gewinnen - gewann - gewonnen
a) Liquida + Konsonant
e - a - o
· sterben - starb - gestorben
4. Ablautreihe e - a - o
Das Merkmal der 4. Reihe ist sonorer Laut (r-l-m-n), erfolgt den
Vokal oder ergibt ihm häufig voraus.
nehmen - nahm - genommen
stehlen - stahl - gestohlen
sprechen - sprach - gesprochen
5. Ablautreihe e / i - a - e
Das Merkamal der 5.Reihe ist beliebiger Konsonant außer den
Sonorlauten.
geben - gab - gegeben
bitten - bat - gebeten
6. Ablautreihe a - u - a
fahren - fuhr - gefahren
7. Ablautreihe (reduplizierende Verben)
V(Vokal) - ie / i - V
Im Infinitiv kann beliebiger Vokal auftreten. Er wiederholt sich
in der Regel im Partizip II.
Im Präteritum erscheint ie oder i.
rufen - rief - gerufen
fangen - fing - gefangen
Anmerkung: Die verbale Ableitungen und Zusammensetzungen haben
denselben Vokalwechsel wie dei Wurzelverben.
entkommen wie kommen
teilnemhen wie nehmen
haushalten wie halten
Wird aber das Verb von einem Namen abgeleitn, so gehört es zu
den schwachen Verben:
beauftragen - von Auftrag X beauftragte, -t
ratschlagen - von Ratschlag X h. ratschlagt
Anstelle von der sprachgeschichtlich gegründeten Einteilung der
starken Verben in die 7 Ablautreihen, wird in den Grammatiken
häufig auch ein anderes Einteilungsprinzip angewendet. Man
unterscheidet 3 Gruppen, je nachdem ob und wilche der 3 Grundformen
gleiche oder verschiedene Vokale aufweisen.
1.Gruppe
In allen drei Grundformen sind die Wurzelvokale verschieden
(ABC).
binden - band - gebunden; sitzen - saß - gesessen, stehlen -
stahl - gestohlen
2. Gruppe
Der Infinitiv und das Partizip II. haben denselben Vokal
(ABA)
lesen - las - gelesen, fahren - fuhr - gefahren
3. Gruppe
Das Präteritum und das Partizip II zeigen denselben Vokal
(ABB)
bleiben - blieb - geblieben, riechen - roch - gerochen
VERBEN MIT SCHWANKENDER KONJUGATION
Die starken Verben sind in der Gegenwartssprache unproduktiv.
Die Zahl der Wurzelverben vermindert sich immer mehr, da manchen
von ihnen zu den schwachen Verben übergegangen sind - falten,
salzen, verhehlen.
In vielen Fällen bestehen 2 Varianten nebeneinander: die starke
und die schwache Konjugation.
Wir teilen sie in 2 Gruppen ein:
I. Doppelformen ohne Bedeutungsunterschied
II. Doppelformen mit verschiedener Bedeutung und homonymische
Verben
3. Gebrauch und Bildung der Tempora im Deutschen
3.1 Das Pr(sens
Das Pr(sens bezieht sich sowohl auf Gegenw(rtiges (auf im
Sprechzeitpunkt Ablaufendes, Vorhandenes, G(ltiges) als auch auf
Zuk(nftiges.
Bildung:
a) Aktiv
Wortstamm (Infinitiv - Endung -(e)n = fahr-, wohn-,
klapper-)
+ Endungen -e, -st, -t, -en, -t, -en
1) Verba, deren Stamm auf -t,-d, Konsonantengruppe mit -m, -n =
- E-Erweiterung
du arbeitest, er badet, du atmest
2) Verba, die auf -ern ausgehen = -e- (aus diesem -ern) in
1.Pers. Sg. kann wegfallen
ich wandere / wandre
ich lindere / lindre
3) Verba, die auf -eln ausgehen = -e- (aus diesem -eln) in
1.Person ausfallen lassen
ich sammele / sammle
ich handele / handle
4) Starke Verba - in. 2. Und 3. Person Sg. e > i; (,( >
i
- Umlaut
5) Verba, wie z.B. halten (Stamm auf -t) - 2.Person Sg. -st
- 3.Person Sg. - ohne Endung
du h(ltst, er h(lt XXX du arbeitest, er arbeitet
b) Passiv
werden(in Pr(sens) + 2.Partizip(des Vollverbum)
Der Text wird ins Deutsche (bersetzt.
Der Sohn wird gelobt.
Die Verwendungsweisen
1. Bezug auf Gegenw(rtiges
Das Pr(sens bezieht sich auf ein Geschehen, das im
Sprechzeitpunkt - und in diesem Sinne in der Gegenwart - schon oder
noch abl(uft.
Es regnet. Ich schreibe gerade einen Brief.
2. Bezug auf Allgemeing(lltiges
Aussagen, die Allgemeing(ltiges beinhalten, z.B.
Sprichw(rter.
Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
3. Bezug auf Zuk(nftiges
Bezug auf noch nicht begonnenes Geschehen
- Konkurenzform: FUTUR I
4. Bezug auf Vergangenes
historisches Pr(sens (Praesens historicum), an Stelle des
Pr(teritums
stilistische Wirkung - eine st(rkere Verlebendigung und
Vergegenw(rtigung
Da liege ich doch gestern auf der Couch und lese, kommt Ingeborg
leise ins Zimmer und gibt mir einen Ku(.
- oft in Schlagzeilen, Geschichtstabellen
szenisches Pr(sens: historisches Pr(sens in einer „pr(teritalen
Umgebung“
Und aus einem kleinen Tor, das … sich pl(tzlich aufgetan hatte,
bricht - ich w(hle hier die Gegenwart, weil das Ereignis mir so
sehr gegenw(rtig ist - etwas Elementares hervor … (Th. Mann)
Das Pr(sens kann jedoch an die Stelle des Pr(teritums als des
eigentlichen Erz(hltempus treten. (= keine stilistische Wirkung wie
bei hist./epis. Pr(sens.)
3.2 Das Pr(teritum
a) Aktiv
Wortstamm + Endungen -(e)te, -(e)test, -(e)te, -(e)ten, -(e)tet,
-(e)ten (e) f(r bessere Aussprache bei einigen Verba
(Starke Verba (ndern ihren Stammvokal - geben > ich gab
fahren > ich fuhr
bleiben > ich blieb
- manchmal auch Stammkonsonantwechsel gehen>ging
Starke Verba schlie(en in 1. Und 3. Pers. Sg. keine Endungen
an
Schwache Verba: 1. = 3. Pers. Sg. ich liebte = er liebte
haben - ich hatte
sein - ich war
werden - ich wurde
b) Passiv
werden (Pr(teritformen) + 2. Partizip des Vollverbs
Der Sohn wurde vom Vater gelobt.
Wir wurden oft danach gefragt.
Die Verwendungsweise
Das Pr(teritum wird immer dann gew(hlt, wenn ein Geschehen (eine
Handlung) im Sprechzeitpunkt vergangen und abgeschlossen ist und in
diesem Sinne der Vergangenheit angeh(rt. Das Pr(teritum ist als
Vergangenheitstempus das Haupttempus in allen Erz(hlungen und
Berichten, die von einem erdachten (fiktiven) oder wirklichen
(nicht-fiktiven) Geschehen der Vergangenheit handeln (episches
Pr(teritum).
Gestern regnete es. Vor hundert Jahren wurde der K(lner Dom
vollendet.
3.3 Das Futur I
a) Aktiv
werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Pr(sens
ich werde loben - budu chválit
ihr werdet fragen - budete se ptát
b) Passiv
werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Pr(sens Passiv
(= 2.Partizip des Vollverbs + Infinitiv „werden“)
er wird geliebt werden - bude milován
ihr werdet gelobt werden - budete chváleni
Die Verwendungsweisen
1. Bezug auf Zuk(nftiges, auf ein Geschehen, das noch nicht im
Sprechzeitpunkt abl(uft.
Ich werde einen anderen Anwalt nehmen. Vezmu si jiného
právníka.
Er wird sp(ter einmal das Gesch(ft (bernehmen.
Varianten: a) FI kann einen festen Entschlu( oder eine feste
Absicht ausdr(cken.
Ich werde dich nie verlassen!
b) FI kann einne Aufforderung oder einen Befehl zum Ausdruck
bringen.
Sie werden p(nktlich kommen. Přijdete přesně.
Und jetzt wirst du schlafen. A teď budeš spát.
2. Bezug auf Gegenw(rtiges, VERMUTUNG (modal),
(UN)WAHRSCHEINLICHKEIT
(wir gebrauchen Modalpartikel, um die Unklarheiten zu
vermeiden)
(besonders in 3.Pers. Sg., Pl.)
Das wird (wohl) seine Frau sein. To je zřejmě jeho žena. To bude
(asi) jeho žena)
Jedesmal denke ich, es werden schon die richtigen sein. Vždycky
si myslím, to jsou už jistě ti správní lidé.
3.4 Das Futur II
a) Aktiv
werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Perfekt (infinitiv minulý)
Aktiv des Vollverbs
(aufger(umt haben, gesegelt sein)
ich werde aufger(umt haben - budu mít uklizeno
b) Passiv
werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Perfekt (infinitiv minulý)
Passiv des Vollverbs
(geschickt worden sein)
er wird geschickt worden sein - bude pos(í)lán
Verwendungsweisen
1. Bezug auf Vergangenes, Vollzug oder Abschlu( einer Handlung
in der Vergangenheit
= VERMUTUNG (BER EINE HANDLUNG IN DER VERGANGENHEIT
(vyjádření hypotetičnosti (domněnky, (ne)pravděpodobnosti) děje
v minulosti, který již tedy proběhl a je ukončen. Čeština
tento modální prostředek nemá. V češtině se tu minulého času
s příslušnou modální částicí, což je v němčině rovněž
možné) In dieser Verwendungsweise dient das Futur II als ein
Vergangenheitstempus.
Du wirst sicher alles erwogen haben. // Du hast sicher alles
erwogen.
Jistě jsi všechno uvážil
Er wird krank gewesen sein. // Er war wohl krank.
Byl zřejmě nemocen.
Gestern werde ich wohl zu viel geschwatzt haben. // Gestern habe
ich wahrscheinlich zu viel geschwatzt.
Včera jsem toho asi hodně nažvanil.
2. Bezug auf Zuk(nftiges
Vollzug oder Abschlu( eines Geschehen mit Zukunftsbezug
(děj ukončný v budoucnosti, děj označený temporálním
určením, v češtině zde odpovídá dokonavý tvar slovesa, u mnoha
tranzitiv také opis budu mít + příčestí trpné dokonavého tvaru
(výsledný stav).)
Konkurenzform: Indikativ Perfekt
Bis Sonntag wird er das Buch gelesen haben. // Bis Sonntag hat
er das Buch gelesen.
Do neděle knihu přečte.
In ein paar Tagen wird der Schnee aufgetaut sein. // In ein paar
Tagen ist der Schnee aufgetaut.
Během několika dní sníh roztaje. Během několika dní bude sníh
roztátý
V souvětích se Futur II kombinuje zpravidla s Futur I
nebo Pr(sens (ve významu Futur) a funguje v nich jako čas
relativní vyjadřující děj ukončený před dějem věty hlavní. I
v těchto případech se většinou nahrazuje perfektem.
Wenn ich es gesehen haben werde, werde ich es glauben.
// Wenn ich es gesehen haben, werde ich es glauben.
Až to uvidím, uvěřím tomu.
Wenn ich den Brief geschrieben haben werde, gehe ich zur
Post
// Wenn ich den Brief geschrieben habe, gehe ich zur Post.
Až dopis napíšu, půjdu na poštu. Až budu mít dopis napsaný,
půjdu na poštu.
3.5 Das Perfekt
a) Aktiv
haben / sein (Pr(sensformen) + 2. Partizip des Vollverbs
Er ist gestern in die USA gereist.
Pomocí sein tvoří perfektum většina intranzitivních sloves
vyjadřujících:
a) změnu stavu, např.: einschlafen, fallen, platzen aj.
b) změnu místa, např.: kommen, gehen, fahren, laufen,
zur(ckkehren aj.
c) slovesa sein, werden, bleiben
Pomocí haben tvoří perfektum slovesa:
a) intranzitivní vyjadřující trvání děje či stavu, např.:
bl(hen, brennen, schweigen, sitzen.
b) tranzitivní slovesa
c) reflexivní a reflexivně užitá slovesa
d) neosobní slovesa (regnen, schneien)
Některá slovesa téhož významu mají v perfektu haben, pokud
se vyjadřuje trvání děje, a sein, jde-li o vyjádření změny,
nastolení nového stavu:
Sie haben gefroren. Mrzli. Bylo jim zima. X Sie sind gefroren.
Promrzli. Jsou zmrzlí.
Er hat (stundenlang) gesegelt. X Er ist (zur Insel)
gesegelt.
Také slovesa téhož významu při tranzitivním užití mají haben,
při intranzitivním sein:
Sie hat den Brief verbrannt. Spálila dopis.
X Der Brief ist verbrannt. Dopis shořel.
Ich habe den Schi gebrochen. Zlomil jsem lyži.
X Der Schi ist gebrochen. Lyže se zlomila.
b) Passiv
werden (Perfektformen) + 2.Partizip des Vollverbs
(ohne -ge)
Der Sohn ist vom Vater gelobt worden.
Das neue Krankenhaus ist schnell gebaut worden.
Verwendungweisen
1. Bezug auf Vergangenes
Vollzug oder Abschlu( eines Geschehens mit Bezug auf den
Sprechzeitpunkt
(Perfekt als Vergangenheitstempus)
Kathrin hat ein Klavier gekauft.
2. Bezug auf Allgemeing(ltiges - kommt sehr selten vor
Ein Ungl(ck ist schnell geschehen.
3. Bezug auf Zuk(nftiges (//Futur II)
Abschlu( oder Vollzug einer Handlung in der Zukunft. Bedingung:
Zeitangabe
Morgen hat er sein Werk vollendet.
Bis Sonntag wird er das Buch gelesen haben. // Bis Sonntag hat
er das Buch
gelesen.
Do neděle knihu přečte.
4. Szenisches Perfekt
wie ein szenisches Pr(sens. Es tritt an die Stelle eines
Plusquamperfekts (gegen das es es immer ausgetauscht werden kann),
um ein vergangenes Geschehen lebendig vor Augen treten zu
lassen:
Und aus einem kleinen Tor, das … sich pl(tzlich aufgetan hat
(statt: aufgetan hatte), bricht … etwas Elementares hervor.(vgl.
Pr(sens)
(aufgetan hat - szenischen Perfekt, bricht - szenisches
Pr(sens)
3.6 Das Plusquamperfekt
a) Aktiv
haben/war (Pr(teritformen) + 2.Partizip
ich hatte gespielt, ich hatte gelesen
ich war abgereist, ich war gekommen
b) Passiv
werden (Plusquamperfektformen) + 2. Partizip des Volverbs
(ohne ge-)
Der Sohn war vom Vater gelobt worden.
Verwendungweise
Vollzug oder Abschlu( eines Geschehens mit Bezug auf die
Vergangenheit (Vorvergangenheit)
3.7 Infinitiv und Partizip: Infinitive Verbformen
3.7.1 Der Infinitiv
Die Endung des einfachen Infinitivs (Pr(sens Aktiv), der als
solcher durch Person, Numerus, Modus und Tempus nicht weiter
bestimmt ist, ist -en (les-en) oder -n (klapper-n, h(kel-n). Im
einzelnen unterscheidet man folgende Infinitivformen:
Infinitiv Pr(sens Aktiv (loben, erwachen)
Infinitiv Futur I Aktiv (loben/erwachen werden)
Infinitiv Perfekt Aktiv (gelobt haben, erwacht sein)
Infinitiv Futur II Aktiv (gelobt haben/erwacht sein werden)
Infinitiv Pr(sens (Vorgangs)passiv (gelobt werden)
Infinitiv Perfekt (Vorgangs)passiv (gelobt worden sein)
Infinitiv Pr(sens (Zustands)passiv (ge(ffnet sein)
Infinitiv Perfekt (Zustands)passiv (ge(ffnet gewesen sein)
3.7.2 Das 1. Partizip
1) Das 1.Partizip (Pr(senspartizip oder Mittelwort der
Gegenwart) wird mit der Endung -end bzw. - bei Verben auf -eln und
-ern- -nd gebildet:
Die Lehrerin lobt ihn. - Die ihn lobende Lehrerin.
Er tanzte. - Er kam tanzend herein.
2) Das 1. Partizip ist zeitlich neutral und bezieht sich in der
Regel auf den Zeitpunkt, der aus dem Tempus des Finitums
hervorgeht.
Die bl(henden Blumen erfreuen uns / erfreuten uns / werden uns
erfreuen.
3) Die Form „zu …-nd-„ entspricht dem lateinischen Gerundiv(um),
sie hat passivische Bedeutung, mit ihr wird eine Notwendigkeit oder
M(glichkeit ausgedr(ckt. Sie kann nur von transitiven Verben
gebildet und wird nur attributiv gebraucht.
Das ist ein nicht zu billigender Schritt. Krok, s nímž
nelze souhlasit
3.7.3 Das 2. Partizip
Die Verbform, mit der im Deutschen das Perfekt wird und die als
3.Stammform h(ufig in W(rterb(chern und Grammatiken erscheint,
hei(t 2.Partizip, Perfektpartizip oder Mittelwort der
Vergangenheit.
1) Das 2. Partizip der regelm((igen Verben wird mit -t oder -et,
das der unregelm((igen Verben mit -en gebildet. Bei beiden Gruppen
wird in der Regel das Pr(fix ge- gebraucht:
(regelm((ig) ge-lob-t, ge-red-et
(unregelm((ig) ge-bund-en, ge-worf-en, ge-sung-en
2) Bei den 2.Partizipien trennbarer Verben wird ge- nicht
vorangestellt, sondern zwischen Partikel und Verb gesetzt.
Entsprechendes gilt auch f(r Verben, die aus einer syntaktischen
F(gung entstanden sind:
abh(ren - abgeh(rt, einsehen - eingesehen, hinfallen -
hingefallen
3) Folgende Verbgruppen bilden das 2.Partizip ohne ge-:
a) Verben mit untrennbaren Pr(fixen (besucht, entkommen,
verfahren)
b) Verben mit Sufix -ier-en (studiert, rasiert)
c) Einige andere Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont
sind (prophezeit)
4) Besonderheit: Ersatzinfinitiv statt 2.Partizip
Bei bestimmten Verben, die sich mit einem Infinitiv verbinden
k(nnen, wird das 2.Partizip im haben-Gef(ge (Perfekt,
Plusquamperfekt, Futur II, Infinitiv Perfekt) durch den Infinitiv
ersetzt (sog. Ersatzinfinitiv).
a) fest ist dieser Gebrauch bei den Modalverben und bei brauche
(selbst mit zu)
Er hat kommen m(ssen(nicht gemu(t).
b) Die Verben hei(en, lassen, sehen stehen (berwiegend im
Infinitiv
Er hatte mich kommen hei(en (selten: gehei(en)
c) Die Verben (f(hlen, helfen, h(ren) stehen heute sowohl im
Infinitiv als auch im
2.Partizip.
Sie hat ihn gestern abend kommen h(ren (neben: geh(rt)
d) Im 2.Partizip stehen im allgemeinen die Verben lehren,
lernen, machen:
Er hat mich lachen gemacht. (selten: machen)
Im Infinitiv Perfekt tritt das 2.Partizip nur auf, wenn haben am
Ende steht:
Ich erinnere mich, ihn laufen gesehen zu haben.
Sonst steht auch hier der Ersatzinfinitiv:
Sie wird ihn haben laufen sehen.
Zum Gebrauch des 2. Partizips
Das wie ein Adjektiv gebrauchte 2.Partizip der transitiven
Verben wird in der Regel auf ein Substantiv bezogen, das in einem
entsprechenden Aktivsatz Objekt bzw. In einem Passivsatz Subjekt
ist.
Der geha(te Feind. - Er ha(t seinen Feind. / Der Feind wird
geha(t.
Das 2.Partizip der intransitiven Verben steht im allgemeinen bei
einem Substantiv, das in einem entsprechenden Aktivsatz Subjekt
ist:
Die untergegangene Sonne - Die Sonne geht unter.
Mit den Partizipien der imperfektiven transitiven Verben wird
das mit dem Verb genannte Geschehen oder Sein im allgemeinen auf
die Zeit bezogen, die mit der finiten Verbform des Satzes angegeben
wird (sie bilden somit geradezu „ein passives Gegenst(ck“ zum
„aktiven“ 1.Partizip).
Er pflegte/pflegt das geliebte Kind. Ein von zwei Lokomotiven
gezogener Zug fuhr/f(hrt in den Bahnhof ein. Das gest(tzte Dach
spendete/spendet Schatten.
Mit den Partizipien der perfektiven intransitiven bzw.
Transitiven Verben wird im allgemeinen angegeben, da( ein Geschehen
oder Sein vollendet ist, da( aber das Ergebnis als Zustand in der
vom Finitum genannten Zeit andauert(trvat) und nachwirkt(dále
úèinkovat).
Ein gebundenes Buch lag/liegt auf dem Tisch. Sie rollten/rollen
ein gef(lltes Fa( auf die Stra(e. Das in F(ulnis (bergegangene
Fleisch war/ist ungenie(bar.
4. Die genera Verbi (Aktiv, Vorgangspassiv, Zustandspassiv)
Mit Hilfe des Genus verbi wird das Verhältnis des grammatischen
Subjekts zum Geschehen im Satz ausgedrückt. Zu unterscheiden sind
dabei das Aktiv, das Vorgangspassiv und das Zusatandspassiv. Die
charakteristischen Bedeutungen der Genera verbi (lat. - ‚Geschlecht
des Verbs‛) werden besonders beim passivfähigen Verb deutlich.
4.1 Das Aktiv
1. Das Aktiv bezeichnet bei Tätigkeitsverben eine Handlung des
Subjekts. Ein Objekt kann dabeistehen.
Die Kinder spielen. Ich las den Roman. Ich helfe dem Freund.
2. Das Aktiv kann auch einen Vorgang oder Zustand bezeichnen.
Vorgangs- und Zustandsverben sind nicht passivfähig.
Die Sonne scheint. Die Rose blüht. Die Tage werden kürzer.
3. Nur im Aktiv kommen Impersonalia vor, bei denen eigentlich
gar kein Subjekt zum Ausdruck kommt (es ist Scheinsubjekt).
Es donnert. Es hat geklopft. Es grünt und blüht. Was gibt´s?
4.2 Das Vorgangspassiv
1) Im Passiv wird das Akkusativobjekt des Aktivsatzes zum
(grammatischen) Subjekt. Die Bezeichnung des Agens (des Täters)
kann im Passivsatz fehlen oder wird Präpositionalobjekt, als
Urheber mit von, als Ursache oder Mittel mit durch (dreigliederiges
Passiv). Es gibt Fälle, wo man im Gebrauch der Präposition
schwanken kann:
Er trifft das Ziel. Das Ziel wird von ihm getroffen.
Bomben zerstörten Dresden. Dresden wurde durch Bomben
zerstört.
Sputniks umkreisen die Erde. Die Erde wird von (durch) Sputniks
umkreist.
Die Blickrichtung ist also in den Genera verschieden. Weil das
Akkusativobjekt des Aktivsatzes zum Subjekt im Passiv wird, spricht
man auch von "Umkehrrichtung" (Schmidt, Grudfragen, S.208).
2) Das Wesen des Passivs liegt aber nicht nur in der umgekehrten
Blickrichtung. Folgendes ist zu beachten:
a) Mann kann bei transitiven Verben ein Vorgangspassiv ohne
Nennung des Agens bilden (zweigliedriges Passiv):
Das Ziel wurde getroffen. Die Abhandlung wurde gedruckt.
b) Bei intransitiven Verben, soweit diese ein Passiv bilden
können, stellt das subjektlose Passiv eine Tätigkeit ohne Angabe
des persönlichen Urhebers und teilweise auch ohne Angabe des Ziels
dar.
Solange verhandelt wird, wird nicht geschossen. Davon muss
gesprochen werden. Der Toten wurde gedacht.
c) Eine Anzahl Verben, die einen Akkusativ bei sich haben
können, aber keine aktive Handlung des Subjekts bezeichnen, bilden
kein Passiv. Es handelt sich um Verben wie haben, bekommen, wissen,
kennen, anmuten, kosten, umfassen, betragen sowie es gibt.:
Wir haben schönes Wetter, zuverlässige Freunde. Es gibt jetzt
Erdbeeren.
Dazu gehören auch die Verben mit dem Akkusativ des Inhalts.
Dieses Buch enthält Novellen von Keller. Ich habe das Buch von
einem Freund bekommen.
Reflexive Verben und der Akkusativ mit Infinitiv (A.c.I.) werden
in der Literatursprache nicht ins Passiv gesetzt.
4.3 Das Zustandspassiv
Ausser dem Vorgangspassiv, das aus werden + Partizip II gebildet
wird, gibt es noch das Zustandspassiv, das aus sein + Partizip II
von Tätigkeitsverben gebildet wird und einen Zustand kennzeichnet,
der Resultat einer vorausgegangenen Tätigkeit ist. Der Täter wird
im Zustandspassiv nur äusserst selten genannt. Man muss Vorgangs-
und Zustandspassiv klar unterscheiden.
Das Fenster wurde geöffnet. Der Fenster ist geöffnet.
Merke:
Das Zustandspassiv darf nicht mit Formen intransitiver
Vorgangsverben verwechselt werden, die ihre zusammengesetzten
Zeiten im Aktiv mit sein bilden:
Die Rose ist verblüht. Der Kollege ist ganz überraschend
gestorben.
4.3.1 Zum stilistischen Gebrauch des Passivs
1) Soll das Ziel der Handlung zugleich Gegenstand der Aussage
sein, so ist das syntaktisch nur im Passiv möglich:
Die 5. Klasse wird von Frau Meier unterrichtet.
Der Täter kann unbekannt sein.
In der Nacht zum Montag wurde in dem Juweliergeschäft ein
Einbruch verübt.
Das Passiv eignet sich gut für allgemeingültige Aussagen:
Unter Materie wird die objektive Realität verstanden, d.h.
alles, was ausserhalb und unabhängig vom menschlichen Bewusstsein
existiert.
2) Für das Futur I des Passivs verwendet man in der
Umgangssprache fast immer das Präsens.
Ich werde erwartet.
4.3.2 Konkurrenzformen des Passivs
1) Konkurrenzformen des Passivs ohne modale Komponente
a) Die persönlich-unbestimmte Konstruktion mit man ist zwar
agensbezogen, aber die Agensangabe ist unbestimmt und nicht
spezifiziert:
Man rief nach einem Arzt, nach der Polizei.
b) die Reflexivkonstruktion, bei der sich das Verb und das
Reflexivum auf ein Subjekt beziehen, das das Patiens nennt.
Plötzlich öffnet sich die Tür.
c) Intransitive lexisch-semantische Varianten von Verben, die
sowohl intransitive als auch transitive Sememe besitzen:
Das Museum öffnet sonntags zehn Uhr und schliesst siebzehn
Uhr.
d) Bei der Konstruktion bekommen / erhalten / kriegen (umg.) +
Partizip II wird die Bezeichnung des Adressaten syntaktisches
Subjekt:
Eine Erkenntnis, die der Zuschauer leider nur aus dem
Kommentatortext vermittelt bekommt.
e) Funktionsverbfügungen mit Passivbedeutung bestehen aus einem
Substantiv, das von einem transitiven Verb abgeleitet wurde, und
einem der Funktionsverben erfahren, erhalten, finden, gelangen,
geniessen u.a.
Seine Leistung hat allgemeine Anerkennung gefunden (= ist
allgemein anerkannt worden)
Der Gelehrte geniesst in Fachkreisen grosse Achtung.
f) Verbalsubstantive können auch mit Ereignisverben kombiniert
werden:
Die Abscheidung des Kupfers geschieht entweder durch Zementation
mit Eisen oder durch Elektrolyse.
2) Konkurrenzformen des Passivs mit modaler
Bedeutungskomponente
a) von Verben abgeleitete Adjektive auf –bar, -lich bezeichnen
die Eignung einer Sache für eine Tätigkeit, eine Möglichkeit
Die Strasse nach Elend ist nicht befahrbar.
b) Die Fügung sein + zu + Infinitiv ist nicht eindeutig; sie
kann eine Möglichkeit (Ersatz durch können + Passiv) oder eine
Forderung (Ersatz durch sollen oder müssen + Passiv)
ausdrücken:
Diese Aufgabe ist zu lösen (= kann/soll gelöst werden.)
c) Ähnlich verhält es sich mit dem Gerundiv (lat. gerundivum
‚auszuführend‛), dem attributiven Partizip I mit zu:
die zu erwartende Nachricht (= die Nachricht, die erwartet
wird)
d) Reflexivkonstruktionen mit lassen oder mit
Modalergänzung:
Dieses Material lässt sich biegen, dehnen, gut verarbeiten.
Diese Ware verkauft sich gut.
e) Konstruktion aus es gibt / bleibt + zu + Infinitiv:
Es gibt jetzt eine Menge Arbeit zu tun (= Es muss.... getan
werden)
f) Funktionsverbfügungen aus bedürfen + Verbalsubstantiv im
Genitiv:
Solche Beispiele bedürfen einer besonderen Erörtung und
Erläuterung. (= müssen besonders erörtert und erläutert
werden).
5. Die Modi (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)
Ein Geschehen kann vom Standpunkt des Sprechers als wirklich,
vorgestellt, möglich, vermutet, erwünscht, befohlt, erforderlich,
unsicher, zweifelhaft, nichtwirklich dargestellt werden. Er kann
die Rede eines anderen wiedergeben, mit mehr oder weniger
persönlicher Zustimmung. Um diese unterschiedlichen Geltungsgrade,
die Modalität der Aussage, auszudrücken hat die Sprache
verschiedene lexikalische, syntaktische und morphologiesche Mittel
zur Verfügung. Lexikalische Mittel sind die Modalwörter
(hoffentlich, sichr, vermutlich, leider u.a.), Partikeln (also,
beinahe, fast, geradezu usw) und Modalverben. Syntaktische Mittel
sind vor allem haben und sein mit folgendem Infinitiv mit zu, sowie
die Umschreibung mit würde. Morphologische Mittel, die Modalität
ausdrücken, sind die Modi (lat. modus = Art und Weise, d.h. die
Aussageweisen des Verbs: der Indikativ, der Konjunktiv, der
Imperativ.
5.1 Der Indikativ
Der Indikativ (lat. indicare = ‚anzeigen‛) ist der häufigste,
weil neutrale Modus. Er stellt einen Sachverhalt als gegeben dar.
Die Gültigkeit der sprachlichen Äusserung ist dabei nicht
eingeschränkt.
Der Indikativ steht im einfachen Satz und im Hauptsatz, auch bei
energischem Befehl.
Der Indikativ steht im Nebensatz, wenn dessen Aussage als
wirklich vorgestellt wird. (z.B. Konditionalsatz.)
Der Indikativ steht in der indirekten Rede nach Verben des
Sagens, Erwartens, Hoffens, Versprechens, Fürchtens u.a. im
Präsens, besoders wenn sie in der 1.Person Singular oder Plural
gebraucht werden. Ich glaube, dass er im Recht ist. XXX Ich
glaubte, er komme/käme.
5.2 Der Konjunktiv
Zum Wesen des Konjunktivs (lat. conjungere = ‚verbinden‛) ist
folgendes zu sagen:
· Der Konjunktiv ist heute durch eine grosse Vielfalt von
Gebrauchsweisen und durch dadurch bedingte Vieldeutigkeit
gekennzeichnet. Der Konjunktiv bezeichnet das Nichtwirkliche und
nicht Überprüfte im weitesten Sinne, d.h. die Aufforderung, den
Wunsch, das Ungewisse, das Nichttatsächliche, das mittelbar
Berichtete.
· Zwischen zeitlichen Bedeutungen des Indikativs und des
Konjunktivs besteht keine Parallelität. Z.B. Im Gegensatz zum
Indikativ hat der Konjunktiv des Präteritums keine
Vergangenheitsbedeutung. Er kann wie das Präsens gegenwärtiges
Geschehen bezeichen. Will man die Vorzeitigkeit des Geschehens im
Nebensatz ausdrücken, so muss man den Konjunktiv des Perfekts oder
Plusquamperfekts setzen. Im konjunktivischen Hauptsatz steht
Vollendetes oder vollendet Gedachtes immer im Konjunktiv
Plusquamperfekt (Ich hätte dich fragen können.)
· Unter Konjunktiv I versteht man die Konjunktive des Präsens,
des Perfekts und des Futurs I, unter Konjunktiv II die Konjunktive
des Präteritums und des Plusquamperfekts.
5.2.1 Funktionsbereich I: Aufforderung und Wunsch
Hauptsatz
Konjunktiv I Dem Autor sei Dank, Modalverben Man möge es
verstehen oder verurteilen. Das wolle Gott verhüten. trinke man. In
mathematischen Fachtexten, in Anweisungen und Anleitungen auf
Rezepten und in Redewendungen und Formeln (Gott sei Dank. In der
Zeichnung sei die Ellipse eine Planetenbahn. Man nehme täglich
dreimal eine tablette)
Nebensatz
(Wunschsatz, Finalsatz): wenn hier Konjunktiv I auftritt, dann
handelt es sich um die indirekte Wiedergabe eines direkt
geäusserten Wunsches, einer Bitte oder Aufforderung. Die Form der
direkten Äusserung kann der Imperativ sein, der Konjunktiv I oder
eine Infinitivfügung mit sollen.
Wunschsatz: (entweder dass oder uneingeleitet mit mögen)
:und so bat ich Gott, er möge es doch einrichten,
: und so bat ich Gott, dass er es so einrichte…
Finalsatz damit, auf dass, dass
: Die Kinder dürfen noch ein wenig aufbleiben, auf dass ihnen
das Erwachsenengespräch zum Vorteil gereiche.
5.2.2 Funktionsbereich II: Irrealität und Potentialität
Der Konjunktiv II dient als Zeichen dafür, dass der Sprecher
seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches verstanden wissen
will, sondern als eine gedankliche Konstruktion, als eine Aussage
über etwas nur Vorgestelltes, nur möglicherweise Existierendes. In
diesem Sinne ist der Konjunktiv II ein Modus der Irrealität und
Potentialität; man spricht auch vom Coniunctivus irrealis bzw.
Coniunctivus potentialis.
5.2.2.1 Haupsatz
a) Irrealer Aussage- und Fragesatz
Das wäre schön. An seiner Stelle hätte ich anders gehandelt.
b) Irrealer Wunschsatz
Wenn sie doch jetzt da wäre! Wäre sie jetzt doch da!
5.2.2.2 Nebensatz
a) Konditionalsatz
b) Irrealer Konzessivsatz (Auch wenn man mir 100 Mark anböte,
verkaufte ich das Buch nicht.)
c) Exzeptivsatz (eine Variante des Konditionalsatzes) Er ist
verloren, es geschähe den ein Wunder.
d) Modaler Relativsatz (als, als ob) …sagte sie, als ob meine
Grossmutter daran schuld wäre.
e) Irrealer Konsekutivsatz (als dass, dass; Korrelat so oder zu)
Er ist nicht so klug, als dass er alles wüsste.
f) Relativsatz Ich kenne ein gutes Mittel, das in der Apotheke
zu bekommen wäre.
5.2.3 Funktionsbereich III: Indirekte Rede
Der Normalmodus der indirekten Rede ist der Konjunktiv. Er kann
immer gewählt werden und ist daher niemals falsch.
Für Fälle, in denen der Indikativ statt des Konjunktivs steht,
lassen sich keine festen Regeln formulieren, sondern nur Tendenzen
im Gebrauch beschreiben und Empfehlungen geben: Je mehr sich die
geschriebene Sprache in ihrem Stil- und Normniveau der gesprochenen
Sprache annähert, desto größer ist die Neigung, den Indikativ zu
setzen.
Wenn die einleitende Konjunktion daß fehlt, steht der Konjunktiv
im Satz zwingend, weil er - neben der Pronominalverschiebung - das
einzige Merkmal für die indirekte Rede bildet.
Dasselbe gilt für die sogenannte berichtete Rede - eine Folge
mehrere in indirekte Rede umgewandelter Sätze.
(Oskar versicherte), daß sie das Feuer nicht gelegt hätten.
Vielleicht seien es die Lehlinge der Schichauwerft gewesen,
vielleicht aber auch Leute vom Westerlandverband. Die Stäuber seien
keine Brandstifter gewesen… (G. Grass)
Der Indikativ steht bei indirekter Rede mit "daß" vor allem
dann, wenn diese etwas allgemeingültiges wiedergibt, also etwas,
was auch zum Zeitpunkt der Berichterstattung wahr ist:
Sabine sagte: "Der Schlüssel liegt jeweils unter der Fußmatte."
(Sabine sagte, daß der Schlüssel jeweils unter der Fußmatte
liegt.
Der Indikativ steht allgemein, wenn der übergeordnete Satz die
Einstellung des Sprechenden zum Ausgesagten wiedergibt. Es liegt
dann eigentlich gar keine indirekte Rede vor; entsprechend ist die
Umformung in direkte Rede nicht möglich:
Ich glaube, daß sich dieses Problem lösen läßt / dieses Problem
läßt sich lösen.
Zur Tempusumwandlung in indirekter Rede
a) Wenn der Indikativ beibehalten wird, ändert sich in der Regel
auch das Tempus der direkten Rede nicht:
b) Wenn der Indikator der direkten Rede nicht beibehalten wird,
sind die folgenden Entsprechungen zwischen den indikativischen und
den konjunktivischen Formen zu beachen.
Indikativ
Konjunktiv
Konjunktiv I
Konjunktiv II
Präsens (1)
Präsens
Präteritum/Futur I
Präteritum (2)
Perfekt (3)
Perfekt
Plusquamperfekt/Futur II
Plusquamperfekt (4)
Futur I (5)
Futur I
Futur I
Futur II (6)
Futur II
Futur II
Das Verb des übergeordneten Satzes beeinflußt die Wahl des
konjunktivischen Tempus nicht.
1. Der Angler sagt(e): "Wir plaudern, und das Wasser
steigt."
( Der Angler sagt(e), daß sie plaudern, plauderten, plaudern
würden und das Wasser
steige/stiege/steigen würde.
2. Sie sagt(e): "Mein Mann war nie dabei."
( Sie sagt(e), daß ihr Mann nie dabeigewesen sei/dabeigewesen
wäre/dabeigewesen sein
würde.
3. Betty sagt(e): "Dieses Bild habe ich immer besonders
geliebt."
( Betty sagt(e), dieses Bild habe/hätte sie immer besonders
geliebt/würde sie immer
besonders geliebt haben.
4. Vera erzählt(e):"Manchmal hatte Vater mich rufen lassen, und
ich hatte ihm etwas
vorgelesen.
( Vera erzählt(e), ihr Vater habe/hätte sie manchhmal rufen
lassen und sie habe/hätte
ihm etwas vorgelesen/ ihr Vater würde sie manchmal haben rufen
lassen und sie
würde ihm etwas vorgelesen haben.
5. In einem Sachbuch heißt (hieß) es: "Ohne Sauerstoffmaske wird
man sich auf dem Mars
Mars nicht bewegen können.
(In einem Sachbuch heißt (hieß) es, daß man sich ohne
Sauerstoffmaske auf dem Mars
nicht werde/würde bewegen können.
6. Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an: "Bis zum Jahresende wird
die erste der insgesamt zwölf
Lieferungen erschienen sein."
( Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an, daß bis zum Jahresende die
erste der insgesamt
zwölf Lieferungen erschienen sein werde/würde.
Zur Wahl zwischen Konjunktiv I und II
1. Wenn eindeutige Formen des Konjunktivs I zur Verfügung
stehen, sind sie gegenüber Formen des Konjunktivs II vorzuziehen.
Als eindeutig gelten alle Konjunktivformen, die sich äußerlich vom
Indikativ unterscheiden. Besonders deutlich sind die folgenden:
· alle Formen des Verbs sein
· die Singularfomen der Verben wollen, sollen, müssen, dürfen,
können, mögen, wissen
· die 3.Person Singular der übrigen Verben mit der Endung -e
2. Wenn sich die Fomen des Konjunktivs I nicht von denen des
Indikativs unterscheiden, verwendet man den Konjunktiv II.
3. Wenn in der direkten Rede Formen des Konjunktivs II stehen,
bleiben sie in der indirekten Rede erhalten.
5.3 Der Imperativ
Der Imperativ (lat. imperare = ‚befehlen‛) wird in der Regel im
selbständigen Satz gebraucht. Seine Formen gelten nur für die
zweite Person im Singular und Plural. Der Imperativ ist nicht nur
"Befehlsform". Er drückt auch Erlaubnis, Warnung und Bitte aus.
Jeder Imperativ aber ist eine Willensäusserung, die an einen
Angesprochenen, zuweilen auch an den Sprecher selbst gerichtet ist
oder den Sprecher einschliessen kann.
Manchmal sind andere Formen der Aufforderung treffender als der
Imperativ (der kategorische Indikativ des Präsens oder des Futurs
als energischste Befehlsform, der Konjunktiv I, der Infinitiv, das
Partizip II, das subjektlose Passiv (Jetzt wird gearbeitet). ) Der
Imperativ kann wie der Konjunktiv durch Modalverb + Infinitiv
vertreten werden, nämlich durch finite Formen des Präsen von
sollen, wollen, müssen, nicht dürfen sowie die 2.Person Plural von
lassen (Du sollst kommen! Lasst uns baden gehen.)
6. Die Aktionsarten
6.1 Die Bedeutung der Aktionsarten
Die genaue Wiedergabe der Wirklichkeit verlangt, ein Geschehen
auch in seiner Verlaufsweise darzustellen, und zwar sowohl in bezug
auf den zeitlichen Ablauf als auch in bezug auf die modale
Differenzierung. Ordnungsweisen mit dieser sprachlichen Aufgabe
heissen Aktionsarten. Nicht alle Verben lassen sich eindeutig eine
Aktionsart zuordnen. Es gibt im Deutschen auch keine Formmerkmale,
die ausschliesslich und deshalb eindeutig die Aktionsart
kennzeichnen.
Nach dem zeitlichen Verlauf des Geschehens unterscheidet man
eine durative (lat. durare ‛andauern‛) oder imperfektive Aktionsart
(dieser Ausdruck ist weniger empfehlenswert), die nur den Ablauf
kennzeichnet, also der zeitlichen Begrenzung gegenüber neutral ist,
und ein nichtdurative oder perfektive Aktionsart, die ein Geschehen
kennzeichnet, das zeitlich irgendwie begrenzt oder vollendet ist,
mit einem Ergebnis verläuft.
A. Bei zeitlich neutralem Geschehen, das nur den Ablauf erkennen
lässt, sprechen wir von durativer Aktionsart und von durativen
Verben. Dabei unterscheiden wir im einzelnen
· Ein Verb kann die (mehrfache) Wiederholung eines Prozesses
ausdrücken. Wir sprechen von iterativer oder frequentativer
Aktionsart und von iterativen oder frequentativen Verben:
betteln (mehrfach bitten), klingeln (zu klingen), sticheln (zu
stechen), tröpfeln (zu tropfen), klappern (zu klappen)
· Mit einigen Verben wird ein grösserer oder geringerer Grad,
die stärkere oder schwächere Intensität eines Vorgangs
gekennzeichnet. Man nennt sie intensiv.
· Im Falle einer Verstärkung sprechen wir von intensiver
Aktionsart und von intensiven Verben:
bücken (zu biegen), endigen (zu enden), hochschätzen (statt
schätzen)
· Wenn eine geringere Intensität des Geschehens ausgedrückt
wird, sprechen wir von diminutiver Aktionsart und von diminutiven
Verben:
lächeln (leicht lachen), hüsteln (leicht husten), streicheln
(sanft streichen)
B. Bei einem Geschehen, das eine Vollendung des Vorgangs
erkennen lässt, sprechen wir von nichtdurativer oder perfektiver
Aktionsart und von perfektiven oder nichtdurativen Verben. Dabei
unterscheiden wir im einzelnen
· die ingressive oder inchoative Aktionsart und entsprechend
ingressive oder inchoative Verben, wenn der Beginn des Geschehens
akzentuiert wird, z.B.
aufjagen, abfahren, einschlafen, erblicken, entbinden,
loslaufen
· die resultative (egressive) Aktionsart und entsprechend
resultative Verben, wenn das Verb den Abschluss eines Geschehens
bezeichnet, z.B.
finden, erjagen, erreichen, gewinnen, verblühen, ausschlafen,
sterben
· Wenn Verben bezeichnen, was ohne zeitliche Ausdehnung
punkthaft geschieht, nennt man sie punktuelle oder momentane
Verben
· die mutative Aktionsart und entsprechend mutative Verben, wenn
der Übergang von einem Zustand in einen anderen, ein Wandel,
ausgedrückt wird, z.B.
grünen, reifen, rosten, faulen, erkranken, sich erkälten,
gesunden
· Ein Verb kann gegenüber einem anderen ein Veranlassen, ein
Bewirken ausdrücken. Wir sprechen dann von kausativer oder
faktitiver Aktionsart und entsprechend von kausativen oder
faktitiven Verben:
fällen (zu fallen): veranlassen, bewirken, machen, dass etwas
fällt
flössen (zu fliessen): veranlassen, machen, dass etwas
fliesst
tränken zu trinken
stecken zu stechen
senken zu sinken
schwenken zu schwingen
In dieser Weise kann die Sprache heute keine Kausative mehr
bilden. Kausative Aktionsart wird deshalb besonders durch
Funktionsverbfügungen mit bringen und setzen (in Gang/in Bewegung
setzen; in Schwung, zum Kentern bringen), lassen + Infinitiv und
Adjektiv + machen ausgedrückt. Zu unterscheiden sind auch:
Er drängte sich durch die Menge und drang bis zum Podium
vor.
Er hängte das Bild über das Regal, dort hing es lange.
Der Hund erschreckte den Vogel; der Vogel erschrak.
6.1.1 Die sprachliche Darstellung der Aktionsarten
A. Viele Verben bringen allein durch ihre Bedeutung die
Aktionsart mit zum Ausdruck. Die meisten einfachen Verben sind
Durativa (arbeiten, bitten, lesen, tönen, klingen).
B. Die Aktionsart kann durch Ableitung oder Zusammensetzung zum
Ausdruck gebracht werden.
· die ingressive Aktionsart wird vor allem durch die Präfixe
er-, ent-, ge-, auf- ein- ab- an- sowie die Adverbien los und weg
gekennzeichnet. (erbleichen, erheben, gefrieren, losgehen,
aufblühen)
· die resultative Aktionsart wird durch die Präfixe be-, er-,
ge-, ver-, zer, durch Adverbien und Adjektive gekennzeichnet.
(bereinigen, beleuchten, gebären, zerbrechen, verblühen)
· die kausative Aktionsart kann durch Umlaut oder e/i-Wechsel
und durch Ableitung aus Adjektiven ausgedrückt werden. (bleichen,
glätten, setzen (zu sitzen), legen (zu liegen)
C. Die Aktionsart kann durch Suffixe ausgedrückt werden.
Iterative und diminutive Aktionsart ist oft an den Suffixen –eln,
-ern sichtbar. Intensive Aktionsart wird durch –igen, -sen, -zen,
-chen, -ieren kenntliche gemacht. (kündigen zu künden, horchen zu
hören).
D. Die Aktionsart kann durch Mittel der Wortwahl und der
Satzfügung zum Ausdruck kommen:
· Durativ: Er übt weiter. Er ist und bleibt krank. Er kommt
gelaufen. Er fährt fort zu üben.
· Ingressiv: Er beginnt zu reden. Er ist im Begriff, den Betrieb
zu verlassen. Er kommt ins Reden. Plötzlich ruft es.
· Resultativ: Ich schwimme durch den Fluss. Er hört auf zu
reden.
· Iterativ: Sie pflegen nach dem Essen zu schlafen. Er grüsst
jedesmal zuerst. Er putzt täglich zweimal die Zähne.
E. Die Aktionsart kann durch den Gebrauch von haben und sein be
den zusammengesetzten Zeiten gekennzeichnet werden. (Er hat lange
geschwommen. Er ist ans Ufer geschwommen.)
7. Die grammatischen Kategorien des Substantivs
7.1 Das Genus
Das Genus (grammatisches Geschlecht) ist eine Kategorie des
Substantivs und der mit ihm eng zusammenhängenden Wortarten, des
Artikels, des Pronomens und des Adjektivs. Es gibt ein natürliches
und ein grammatisches Geschlecht. Das natürliche Geschlecht (Sexus)
kann nur männlich oder weiblich sein. Das grammatische
unterscheidet seit indoeuropäischer Zeit Maskulina (lat.
massculinum = ‚männlich‛), Feminina (la. femininum = ‚weiblich‛)
und Neutra (lat. neutrum = ‚keins von beiden‛). Die Einteilung geht
aber offenbar nicht auf das natürliche Geschlecht zurück. Das Genus
scheint sich besonders aus der Lautgestalt der Suffixe ergeben zu
haben. Manche Wortbildungsmorpheme weisen auch heute eindeutig auf
ein bestimmtes Genus hin (z.B. ling, er, heit, keit). Substantive
sind genusfest, Adjektive und ein Teil der Pronomen
genusveränderlich, d.h., diese richten sich im Genus nach dem
Substantiv, auf das sie sich beziehen.
Das Geschlecht der Substantiva nach ihrer sachlicher
Zugehörigkeit
MASKULINA
- Namen der Jahreszeiten (r Lenz - vesna, r Winter), Monate,
Tage
(XXX das Jahr, die Woche)
- Namen der Himmelsgegenden (světové strany), Winde,
Niederschläge
(r Norden, r Taifun, r Reif (jinovatka), r Hagel (krupobití)
(XXX die Bora)
- Namen der Erd- und Gesteinsarten (zeminy, horniny)
(r Lehm (jíl), r Ton (hlína), r Kies (štěrk, r Sand)
(XXX die Kreide; Kreidenfelsen - křídové útesy)
- viele Geldnamen
(r Heller, r Dollar, r Pfennig)
(XXX e Mark, e Krone, s Pfund, e Lira)
- Bergsnamen
(r Vesuv, r Etna, r Harz)
(XXX e Hohe Tatra, die Alpen, die Anden)
- Flüsse
- die meisten au(erdeutschen Namen (r Kongo, r Mississipi, r
Don, r Iber)
FEMININA
- Baum- und Blumenbezeichnungen
(e Linde, e Papel (topol), e Buche, e Fichte, e Kiefer, e Lärche
(modřín)
(XXX r Ahorn (javor), r Lorbeer (vavřín))
(e Nelke, e Aster, e Brenne(el)
(XXX s Veilchen, s Vergi(meinnicht, r Löwenzahn
(pampeliška))
- substantivierte Zahlen
(e Eins,e Vier;Ich fahre mit der Drei.Ich hebe lauter
Einsen/Einser bekommen)
- die meisten deutschen Flüsse und au(erdeutschen Flüsse auf -a
und -e
(e Elbe, e Donau, e Spree, e Wolga, e Seine, e Temse)
(XXX r Rhein, r Main, r Inn, r Neckar)
- Länder- und Gebietsnamen auf -ei, -ie, -e, ..... Republik (mit
Artikel)
(e Slowakei, e Türkei, e Ukraine, e Schweiz, e Pfalz, e
Laussnitz, e Krim)
- Bezeichnungen von Schiffen und Flugzeugtypen
(-vor allem wenn sie nach Städten und Ländern benannt sind)
(die Bremen)
NEUTRA
- die meisten Namen der Metalle, der chemischen Elemente und der
Medikamente
(s Eisen, s Kupfer, s Silber, s Platin, s Zink, s Aspirin)
(XXX r Schwefel)
- Deminutativa auf -chen, -lein, -le
(s Körbchen, s Blümlein)
- e Bruchzalen (zlomky) auf -tel ((teil)
(s Fünftel)
- nichtsubstantivische Wörter, die gelegenheitlich
substantiviert werden
(s Lesen, s Heute, s Zuhause (Heim), sein ewiges Warum, sein
lautes Ja
- Länder und Ortsnamen
(Bayer, ganz Europa, Amerika, s Nikolsburg (Mikulov), s
Reichenberg
(Liberec))
(XXX r Haag, r Irak, r Iran, r Jemen, r Balkan, r Sudan, r
Peloponnes)
Aufgrund der Zugehörigkeit zu einem Wortbildungstyp
A) MASKULINA
- Deverbativa (von Verben abgeleitet) ohne Ableitungsuffix
r Schlaf, r Lauf, s Sprung, r Schmuck
- Substantive auf -er, -el, -ig, -ling,
- Lebewesenbezeichnungen, Berufe (r Tischer, Gärtner, r
Maurer)
- ant, ent, är, or, ismus, ist, eur/ör, ier (Aspirant, Legionär,
Organismus)
B) FEMININA
- Substantiva von Verben mit -t (e Fahrt, Kunst, Sicht)
- auf -e, -keit, -heit, -ung, -schaft, -ei, -in, -enz, -itis,
-ion, -ät
(Bitte, Eigenschaft, Konferenz, Familie(ie), Bronchitis, Nation,
Aktivität)
C) NEUTRA
- chen, -lein, -le
- icht (s Rehricht - rákosí)
- tel
- sal (s Schicksal, s Rindsal - stružka, s Scheusal -
ohyzda)
- tum (s Altertum - starověk, s Mittelalter, e Neuzeit, XXX r
Reichtum, r Irrtum)
- nis (s Bildnis XXX e Kenntnis, e Finsternis)
- sel (s Rätsel XXX r Wechsel)
- Ge- Sammelnamen - Gestirn, Getier (zvířectvo),
Gesträuch(křoviny), Gelaufe
(pobíhání), Geschie(e (střílení), Geschiebe (posunování)
- et, in, um, a, ent (Buffet, Benzin, Zentrum, Drama)
Wechsel und Schwanken des Genus
Substantive mit schwankendem Genus
Z.B. (!)
Abscheu der, die
Dschungel der, seltener das
Absze( der, das
Filter der, das
Barock das, der
Gelee das, der
Bereich der, seltener dasGong der, seltener die, das
Bonbon der, das
Gulasch das, der
Dotter der, das
Marzipan der, das
Terpentin der, das
Meter das, ugs. uns Schw. der
Virus das, ugs. der
Plaid der, das
Wulst der, seltener die
Podest der, das
Zierat der, die
Pyjama der, öst. das
Zigarillo das, seltener der, ugs. die
Quader der, das
Zubehör das, seltener der
Gleichlautende verwandte Substantive
mit verschiedenem Genus und verschiedener Bedeutung
Z.B.(!)
Band, das (Fessel, enge Beziehung) - Band, der (Eingebundenes,
Buch)
Bauer, der (Landmann) - Bauer, das (Vogelkäfig)
Bord, der (Schiffsrand) - Bord, das (Bücherbrett)
Bouclé, das (Zwirn) - Bouclé, der (Gewebe, Teppich aus diesem
Zwirn)
Bund, der (Bündnis) - Bund, das (Gebinde, Bündel)
Ekel, der (Abscheu) - Ekel, das (widerlicher Mensch)
Erbe, der (Erbender) - Erbe, das (Geerbtes)
Erkenntnis (Einsicht) - Erkenntnis, das (richterliches
Urteil)
Flur, der (Korridor) - Flur (Feld und Wiese)
Gefallen, der (Gefälligkeit) - Gefallen, das (Freude)
Gehalt, der (Inhalt, Wert) - Gehalt, das (Arbeitsentgelt)
Hut, der (Kopfbedeckung) - Hut, die (Schutz, Aufsicht)
Junge, der (Knabe) - Junge das (neugeborenes oder junges
Tier)
Kaffee, der (Getränk) - Kaffee, das (Café)
Pack, der (Packen) - Pack, das (verächtl. für minderwertige
Menschen)
Pantomime, die (Gebärdenspiel) - Pantomime, der (Darsteller
einer Pantomime)
Verdienst, der (Einkommen, materieller Erwerb) - Verdienst, das
(anerkennenswertes Verhalten)
Weise, der (weiser Mensch) - Weise, die (Art, Singweise)
Wurm, der (Tier) - Wurm, das (hilfloses Kind)
Gleichlautende nichtverwandte Substantive
mit verschiedenem Genus und verschidener Beduetung
Z.B. (!)
Alp, der (Alpdrücken) - Alp, die (Bergweide)
Golf, der (Meeresbucht) - Golf, das (Rasenspiel)
Harz, das (Holzabsonderung) - Harz, der (Gebirgsname)
Laster, das (Ausschweifung) - Laster, der (ugs. für
Lastkraftwagen)
Leiter, die (Gerät mit Sprossen zum Steigen) - Leiter, der
(Person in übergeordneter Stellung)
Mangel, der (Fehler) - Mangel, die (Wäscherolle)
Mast, die (Mästung) - Mast, der (Mastbaum, Stange)
Messer, das (Schneidegerät) - Messer, der (Messender, Me(gerät,
nur als lezter Bestandteil in Zus.)
Ohm, der (Oheim, veralt.) - Ohm, das (Ma(bezeichnung für elektr.
Widerstand)
Schock, das (60 Stück) - Schock, der (Nervenerschütterrung)
Tau, der (Niederschlag) - Tau, das (starkes Seil)
Taube, die (Vogel) - Taube, der (Gehörloser)
Tor, das (gro(e Tür) - Tor, der (törichter Mensch)
Verwandte Wörter von etwas abweichender Form
mit verschiedenem Genus und gleicher oder verschiedener
Bedeutung
Z.B. (!)
Akte, die (Schriftstück) - Akt, der (Handlung, Theateraufzug,
Plastik)
Backe, die (Teil des Gesichts) - Backen, der (südd. Form)
Ecke, die (z.B. Stra(enecke) - Eck,das (in Ortsbezeichnungen,
das Deutsche Eck, Dreieck)
Etikette, die (Förmlichkeit, Hofsitte) - Etikett, das (Zettel,
aufgeklebtes Schildchen)
Gurt, der (Band, Gürtel) - Gurte, die (seltenere Nebenform)
Lüge, die (Unwahrheit) - Lug, der (fast nur noch in der Formel
Lug und Trug)
Maie, die (Maibaum) - Maien, der (schweiz. Blumenstrau() - Mai,
der (Monatsname)
Posse, die (Possenspiel) - Possen, der (Unsinn, Spielerei)
Quelle, die (Herkunftsstelle, hervorsprudelndes Wasser) - Quell,
der (dicht. veralt. für Quelle)
Ratte, die (Nagetier) - Ratz, der / Ratze,die (mdal. bzw. ugs.
Nebenform)
7.2 Numerus
- r Singular (e Einzahl)
- r Plural (e Mehrzahl)
Die meisten Substantive können sowohl im Singular als auch im
Plural gebraucht werden. Wir nennen sie nummerusfähige Substantive
(Bild-Bilder)
Es gibt verschiedene Gruppen von Substantiven, die aufgrund
ihrer Sachbedeutung nur im Singular benutzt werden, das sind
sogenannte singularia tantum.
Eine andere Gruppe bilden Substantive, die nur im Plural
auftreten können, das sind pluralia tantum.
Singularia tantum:
1) Eigennamen, die ein bestimntes einzelnes Wesen oder Ding
bezeichnen (Karl, Maria)
Ausnahmen: a) wenn man mehrere Träger des gleichen Namens, oder
sämtliche
Mitglieder einer Familie bezeichnen will.
(die drei Heinrichs, die Schmidts, Ottonen)
b) wenn Eigennamen zu Gattungsnamen geworden sind
(Er raucht fünf Havanas täglich)
2) Sammelnamen - der Sg. drückt schon eine Vielheit aus. (das
Obst, das Vieh-got. fehu)
Ausnahmen:a) Sammelnamen, die als Einzelgruppen auftreten
können
(die Völker, die Herden, die Dörfer)
3) Stoffnamen - wenn sie zur allgemeinen Bezeichnung einer Masse
dienen.
(Wir verkaufen Holz, Stahl, Butter, Blei, Milch. Milch ist
gesund.)
Ausnahmen: a) wenn Arten und Sorten unterscheiden werden sollen,
treten sie
im Plural auf, in der Fachsprache
(Wir haben feste Wollen /pevné vlny/)
edle Hölzer /ušlechtilá dřeva/
feine Mehle /jemné mouky/
feine Tuche /jemné látky/)
ABER: Fleischarten, Butterarten
4) Reine Abstrakta (die Treue, die Traue/smutek/, das Gute)
Ausnahmen:a) wenn Abstrakta konkret benutzt werden
(die Schönheiten - krásky, krásy)
(viele Talente - mnoho talentovaných lidí)
b) Abstrakta, die Tätigkeit bezeichnen
(Wurf-Würfe, Gesänge, Bemühungen)
c) Manche Abstrakta bilden Plural mit Ableitungen
Rat - Raschläge, Ort - Ortschaften, Alter - Alterstufen
Tod - Todesfälle, Streit - Streiten, Streitigkeiten,
Furcht - Befürchtungen, Schnee - Schnefälle (sněžení)
5) Ma(-, Mengen-, Münzenbezeichnungen
() Neutra, Maskulina - nach Zahlwörter im ungebeugten
Singular
2 Stück Seife, 3 Glas Helles Bier, 10 Fa( Wein, 4 Duzend
Federn
3 Klafter (sáh) Holz, 3 Sack (pytel) Bohnenkaffee, 15 Grad
Wärme
2 Hand breit (na šíři 2 ruk)
!!! - selbständig benutzt, bilden Plural: 3 Paare
() weibliche Bezeichnungen(-e) - bilden Plural
3 Kannen Milch, 3 Flaschen Wein, 2 Tassen Tee, 5 Tonnen
Kohle
10 Kronen, 10 Peseten, 20 Liren
Pluralia tantum
1) Jména označující skupinu osob:
(die Eltern, die Gebrüder, die Geschwister, die Vorfahren)
2) Některé názvy nemocí:
die Pocken (neštovice), die Blattern (neštovice) die Röteln
(zarděnky)
3) Názvy časových úseků a svátků:
Ferien, Flitterwochen (líbánky), Ostern, Pfingsten(svatodušní
svátky) , Weihnachten,
4) Výrazy z oblasti financí:
Aktiva/Aktiven, Auslagen, Einkünfte (příjmy), Kosten (náklady),
Zinsen
5) Některé výrazy z oblasti obchodu:
Altwaren, Chemikalien, Immobilien, Lebensmittel, Spirituosen,
Textilien
6) Některé názvy geografické:
die Alpen,die Karpaten,die Pyrenäen,die Azoren,die Bermudas,die
Niederlande,die USA
7) Různá jednotlivá substantiva např.
Annalen, Möbel, Jura, Leute, Rechte, Tropen, Shorts
Některá substantiva mají v singuláru jiný význam než v
plurálu:
die Unruhe // Unruhen
neklid, nepokoj // nepokoje, boje
die Gesellschaft//Gesellschaften
společnost //spolky, organizace
die Sü(igkeit // die Sü(igkeiten
sladkost (vlastnost) // cukroví, sladkosti
das Wesen // die Wesen
podstata // bytosti
das Brett // die Bretter
prkno // jeviště; lyže; ale také prkna
Viele Substantive, die im Tschechischen nur im Plural auftreten,
sind im Deutschen numerusfähig.
r Bart,¨-e - vousy
e Brust - prsa
r Dudersack - dudy
e Gabel - vidle
e Grenze - hranice
e Häfe - kvasnice (heben-häfe)
e Hose,n - kalhoty
r Rücken - záda
e Kleie - otruby
e Schere - nůžky
e Krippe - jesle
r Schlitten - sáňky
e Leber,n - játra
s Tor - vrata
r Mund - ústa
e Treppe - schody
r Offen - kamna
r Trog - necky
e Zeitung - noviny
s Karlsbad - Karlovy Vary
s Böhmen - Čechy
e Brille - brýle
r Rodel,- - sáňky
s Geld,er (Pl. - větší sumy) - peníze
e Uhr, en - hodiny
e Tür,en - dveře
Bildung des Plurals
1) ohne Endung, wenn Umlaut möglich ist ( Umlaut
- Maskulina auf -er,-el,-en (Lehrer, Kuchen, Rodel)
- Neutra auf -chen, -lein (Mädchen)
- Neutra Ge-.....-e (s Gebirge, s Gewerbe (živnost)-
Gewerbeschein - živn.list)
- 2 Feminina - die Mütter, die Töchter (matka ke šroubu - pl.
Muttern)
2) -e Endung
- die meistens Maskulina Tage, Käfige, Bäche
- Neutra - e Jahre, Gesetze, Geheimnisse, mit Umlaut nur Flö(e =
vory
- Feminina - mit Umlaut - Fäuste, Früchte, Häute, Künste
3) -(e)r Endung, Maskulina, Neutra, keine Feminina
- Maskulina - Geister, Götter, Männer, Münder, Ränder, Irrtümer,
Reichtümer,
Sträucher
- Neutra (einsilbige + -tum) (Felder, Fü(er, Weiber, Bäder,
Kälber, Bistümer)
4) -s Endung
- Maskulina (Vatis, Uhus, Staus)
- Feminina (Muttis, Omas)
- Neutra (Autors, Echos, Tiefs)
5) -(e)n Endung
- Maskulina: schwache Deklination
- Feminina: Frauen, Krankheiten
- Neutra: Augen, Betten, Hemden
Das Schwanken zwischen verschiedenen Pluralformen
a) ohne Einflu( auf die Bedeutung
r Boden, - oder ¨-
r Bogen, - oder ¨-
r Magen, - oder ¨-
s Gewand, ¨-er oder -e
r Mund, ¨-er oder ¨-e oder -e
b) mit Einflu( auf die Bedeutung
die Bande - pouta, vazby
Bänder - stuhy
die Bänke - lavice
Banken - banky
die Bauern - sedláci
Bauer - klece
die Blöcke - kvádry
Blocks - bloky domů, bloky na psaní, politicky
die Dornen, hovor. Dörner - trny
Dorne - trny (technicky)
die Drucke - tisky
Drücke - stisky, tlaky
die Gesichte - vidiny
Gesichter - obličeje
die Lande (die Niederlande)
Länder - země
die Lichte - světla (poet.)
Lichter - světla
die Orte - místa
Örter - místa (geom.)
die Worte - slova, řeč, projev
Wörter - slova (jednotlivě)
7.3 Die Kasus
Das heutige Deutsch verfügt über ein Vierkasussystem. Die Vier
Fälle decken sich nicht mit den sieben im Tschechischen.
Nominativ – der Nennfall (lat. nominare = ‚nennen‛), casus
rectus
Genitiv - (die griechische Bezeichnung dieses Kasus wurde
fälschlich auf lat. genitus = ‚hervorgebracht‛ statt auf genus
=‚Gattung‛ bezogen) – kennzeichnet Satzglieder und Gliedteile,
(possessivus, des Ursprungs, qualitatis, partitive...)
Dativ – meist bezeichnet die Beziehung des Subjekts zu einem
Partner (ein geistiges, ein sinnliches oder ein räumliches
Verhältnis).
Akkusativ (accusare = ‚anklagen‛) – was von der Handlung
betroffen ist
Die Kasus, die von einer Präposition abhängen, nennt man
Präpositionkasus.
Die Kasus ohne Präpositionen sind reine Kasus (prosté pády).
Nach der traditionellen Einteilung, die auf Jakob Grimm
zurückgeht, gibt es im Deutschen drei Arten der
Substantivdeklination:
die starke Deklination
die schwache Deklination
die gemischte Deklination
Man erkennt sie an den Endungen im Genitiv des Singular und
Nominativ des Plural. Die Substantive, die in allen Kasus mit
Ausnahme des Nominativs Singularis Endung -n,-en haben, bezeichnet
man als schwach und diejenigen Substantive, die -en nur im Plural
aufweisen als gemischt, alle anderen sind stark.
Schwache Deklination
- ist sehr produktiv, denn viele ältere und neuere Fremdwörter
schlie(en sich die(er Deklination an.
- nur Maskulina, nur Namen von Lebewesen
der Boten,n,n
der Erbe,n,n
der Narr,en,en
der Fink,en,en(pěnkava)
Gemischte Deklination
- zur gemischten Deklination gehören alle Substantive, die in
der Einzahl stark und in der
Mehrzahl schwach dekliniert werden. Vor allem sind es die
meisten Feminina auf -e, -el
-er (au(er Mutter und Tochter), -heit, -keit, -schaft, -ung,
-ei, -in
Mder Staat,es,en
der Nerv,es,en
der Schmerz,es,en
der Muskel,s,n
der See,s,n
der Dorn,es,en
der Sporn,es,n (ostruha)der Stachel,s,n(bodlinky)der
Strahl,es,en
Fdie Pflicht,en
die Arznei,en
die Uhr,en
die Konditorei,en
die Gefahr,en
die Detektei, en (detektivní kancelář)
die Biene,n
die Ärztin,en
die Lehrerin,en
die Gabe,n
die Gabel,n
die Feder,n
die Kleinigkeit,en
die Lösung,en
Ndas Auge,s,n
das Ohr,es,en
das Bett,es,en
das Herz,ens,en
das Ende,s,n
das Insekt,es,en
s Hemd,es,en
das Leid,es,en
Zu den einzelnen Deklinationendungen
1) -es oder -s im Gen. Sg. der starken Maskulina und Neutra
Die volle Endunng steht a) bei den Wörtern mit Zischlaut (r
Butz,es)
b) nach -st (r Ast,es)
- ES wird bevorzugt bei deutschen Substantiven, die einsilbig
sind (der Baum,es)
- ES steht auch bei Substantiven, die auf mehrere Konsonanten
enden (das Feld,es)
- S a) nach schwachtonigen Silben (nepřízvučných) (r
Garten,s)
b) in der Regel bei Fremdwörter und bei Eigennamen (des
Generals, Manns Werke)
c) in Festwendungen (mittags, unterwegs, halbwegs - tak tak,
Tags darauf - den
na to, von Rechts wegen - podle zákona)
d) sehr oft bei Substantiven mit unbetonter Endsilbe (des
Käfigs)
e) sehr oft bei zusammengesetzten Substantiven (Vollmonds,
Kunstwerks)
2) Dativendung
- fällt im Sg. der starken Maskulina und Neutra weg
dem Garten, aus Holz, von Mund, zu Mund, von Haus zu Haus
XXXzu Hause, nach Hause
In festen Wendungen hat sich das dativ -e gehalten:
zustande bringen - provést, uskutečnit
zustande kommen - dosáhnout čeho
zugrunde gehen - zahynout, přijít nazmar
zutage bringen - odhalit
nicht im Bilde sein - nevyznat se
zu Wasser und zu Lande - ve vodě a na souši
auf dem Lande - venkově
zuwege bringen - svést, dokázat
unter Tage arbeiten - pracovat pod zemí
Deklination der Fremdwörter
a) starke Deklination - s Konzert, s Metall,s,e; r Amateur,s,; s
Ballet,s,e
Plural:
0-er,-el,-en Mechaniker
-e
Regale, Instrumente, Paläste, Spitale// Spitäler (produktiv)
b) schwache Deklination - r Kollege, r Sklave, r Diamant, r
Paragraph, r Tyran,en; e Bar,s
c) gemischte Deklination
unbetontes -orr Direktor,s,en
r Professor,s,en
r Venilator,s,en
r Examinator,s,en
-us
r Typus,Typen
r Rhytmus,Rhytmen
r Organismus
r Globus
-os
r Epos, Epen
Neutra auf -ums Datum,en
s Zentrum,en
s Album,en
s Thema,en // Themata // Themas
s Mineral,ien//e
s Material,ien
s Komma,s // Kommata
s Schema,en // s // Schemata
8. Deklination und Komparation des Adjektivs
(das Eigenschaftswort, das Beiwort, das Artwort)
Das Adjektiv dient zur Bezeichnung von Merkmalen, vor allem von
Eigenschaft. Es charakterisiert Wesen, Dinge, Eigenschaften und
Umstände und es kann als Atribut bei Substantiven, Adjektiven und
Adverbien stehen. Das Adjektiv kann auch ein Geschehen (ein Sein)
kennzeichnen, und es steht also auch bei den Verben. In diesem
Sinne benutzt man es als Prädikativum (prädikatives Attribut)
(jmenný přísudek). (Das Kind ist noch klein.)
Verwendung
1) attributiv - Ich lese ein schönes Buch.
2) prädikativ - Das Buch ist schön.
3) Adverbialbestimmung - Das Buch erzählt schön
8.1 Die Deklinationstypen
Das Adjektiv wird dekliniert, wenn es als Attribut Substantiv
näher bestimmt und wenn es substantiviert wird.
Das Adjektiv ohne Artikel (stark)
weich-er
warm-e
hart-es
weich-en-(e)s
warm-er
hart-en -(e)s
weich-em
warm-er
hart-em
weich-en
warm-e
hart-es
warm-e
warm-er
warm-en - n
warm-e
Auch nach:endungslose Formen: manch kleiner Junge
bei solch ausgezeichnetem Arzt
wenig gutes Essen
welch guter Mann
etwas warme Speise
mehr neue B(cher
nach Genitiv
dessen kleiner Sohn (přivlasťnovací 2.pád)
nach wessen
wessen kluger Vorschlag
in Mehrzahl ein paar andere, einige, viele, mehrere wenige,
Zahlw(rter 2 - ...
Das Adjektiv nach dem bestimmten Artikel (schwach)
der -e
die -e
das -e
des -en
der -en
des -en
dem -en
der -en
dem -en
den -en
die -e
das -e
die -en
der -en
den -en
die -en
Auch nach:
derselb-
solch-
derjenig-
all-
dies-
sämtlich-
jed-
irgendwelch-
jedwed-
jeglich-
jen-
im Plural: nach Possesivpronomina (mein)
keine, beide
Das Adjektiv nach kein, keine, kein (gemischt)
(im Plural schwach)
kein -er keine -e
kein -es
keines -en
keiner -en
keines -en
keinem -en
keiner -en
keinem -en
keinen -en
keine -e
kein -es
keine -en
keiner -en
keinen -en
keine -en
Auch nach: ein,eine,ein
Possesivpronomina
(ein,mein,kein)
+ im Plural schwach
8.2 Die Vergleichsformen (Steigerungsformen) des Adjektivs
(Komparation)
Positiv (Grundstufe, gleicher Grad): schnell
Komparativ (Mehr-/Höherstufe, ungleicher Grad), länger als
Superlativ (Meist-/Höchststufe, höchster Grad): der längste, am
längsten
Elativ (absoluter Superlativ, sehr hoher Grad): lauteste
Der Positiv
Mit dem Positiv wird die grundlegende Eigenschaft
bezeichnet:
Die Strecke a ist 3 cm lang.
Gleichheit zweier Glieder: (eben)so - wie (als wie - veraltet)
;genauso, geradeso
doppelt so - wie, dreimal so - wie
kalt wie Eis, (so) schlau wie ein Fuchs
Der Komparativ
Mit dem Komparativ wird ausgedrückt, dass zwei oder mehr Wesen,
Dinge u.a. in bezug auf ein Merkmal, eine Eigenschaft u.ä. ungleich
sind: ungleicher Grad. Dem Komparativ folgt in der Regel als
(než):
Frauke fährt schneller als Leonie.
Herr Nowak übertrifft Herrn Novotný an Reichtum = ist
reicher
Bildung:
dur Anhängen von -er an die Grundstufe; bei bestimmten
umlautfähigen Wörtert tritt Umlaut ein (ebenso beim Superlativ)
ohne Umlaut: 1) bei Adjektiva auf -l, -r, -n, e
(dunkel/dunkler/dunkelste)
2) -bar,-sam,-ig,-haft (fruchtbar, langsam)
3) faul, genau, schlau, falsch, glatt, klar, schlang, zart,
froh, hohl, bunt
rund, stumpf(tupý)
4) fremde Adjektive (interessant)
b) alle steigerungsfähige Partizipien (passend, auffalend)
beide Formen: gesund, fromm, glatt, nass
Verstärkung des Komparativs
viel älter, weit, bei weitem, erheblich, bedeutend, entschieden,
wesentlich, ungleich, noc, wenig, etwas, weniger, minder
Der Superlativ
Mit dem Superlativ wird ausgedrückt, dass von mindestens drei
Wesen, Dingen u.a. einem der höchste Grad einer Eigenschaft, eines
Merkmals zukommt:
Eva ist die fleissigste von allen. (Mit dem bestimmten
Artikel)
Bildung:
attributiv: durch Anhängen -st oder -est an die Grundstufe,
frei-freieste
prädikativ: am .....-sten // am .......-esten Peter ist am
klügsten.
Verstärkung und Negation
der aller-, weitaus (zdaleka), denkbar (myslitelně), bei
weitem
am wenigsten// am mindesten
Präpositionen:
das hübscheste Mädchen von//unter allen (ze všech).
Absolute Benutzung der Superlativformen (Elativ):
-drückt einen hohen Grad aus, ohne zu vergleichen.
liebste Eltern (přemilí rodičové)
beim besten Willen (při nejlepší vůli)
im tiefster Trauer (v nejhlubším smutku)
aufs beste (nejlépe, velice dobře)
auf wärmste (nejvřeleji, vřele)
höchstens
zu mindest (alespoň, nejméně)
bestens (Ich danke Ihnen bestens für Ihren Brief)
Weitere sprachliche Mittel zum Ausdruck des sehr hohen
Grades
- sehr, höchst, äusserst, überaus, ungemein, besonders,
ungewöhnlich, wirklich, erstaunlich
- bestimmte Präfixe, Halbpräfixe und Zusammensetzungen:
urkomisch, steinreich, steinhart
- durch Wiederholung von Positivformen: eine lange, lange
Reihe
- durch entsprechende Wortwahl: ein winziges Teilchen
Der zu hohe Grad: zu, allzu + Positiv : zu hoch
: Komparativ+Positiv (von demselben Wort), klüger als klug
: Verbindung von über- oder hyper- mit dem Positiv: überreif,
hypernervös
Der gesteigerte Grad: mehr als + Positiv: Er ist mehr als ein
kleiner Dieb.
Ein möglichst hoher Grad: so + Positiv + wie/als möglich: so
grob wie möglich
: möglichst + Positiv: möglicht grob
: Zusammensetzung: baldmöglichst
Der beständig zunehmende Grad: immer + Komparativ: immer
schöner
: Positiv + Komparativ: lang und länger
: Komparativ + Komparativ: tiefer und tiefer
: mehr und mehr + Positiv: mehr und mehr bedenklich
Der eingeschränkte Grad: mässig(mírný), ziemlich + Positiv:
ziemlich reich
Unregelmässige Steigerungen
gut - besser - der beste
dobrý-lepší-nejlepší
viele - mehrere - die meisten
mnozí-několik-většina
hoch - höher - der höchste
vysoký-vyšší-nejvyšší
nahe - näher - der nächste
blízký-bližší-nejbližší/příští
wenig - weniger- am wenigsten
málo-méně-nejméně
wenig - minder- der mindeste
málo-méně-nejméně
Vergleichsfromen zusammengesetzter oder zusammengeschriebener
Adjektive
1. První, určující slove složeniny stupňujeme, jestliže si obě
části uchovaly svůj původní význam. (Den ersten Bestandteil setzt
man in die Vergleichsform, wenn jedes der beiden Glieder noch
seinen eigenen Sinn bewahrt hat)
ein schwerverständlicher Text - ein noch schwerer verständlicher
Text
- der am schwersten verständliche Text
2. Základní slovo složeniny stupňujeme, jestliže složenina
vyjadřuje jednotný pojem, často s přeneseným významem (Das
Grundwort setzt man in die Vergleichsform, wenn die
Zusammenseetzung einen einheitlichen Begriff, zumal einen Begriff
mit neuem, übertragenem Sinn, ergibt):
in altmodischster Kleidung, zartfühlender als du
9. Das Pronomen (Bedeutung, Fügungswert, Einteilung)
Die lateinische Bezeichnung „Pronomen“ (Pl. „Pronemina“)
bedeutet „Für-Wort“. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit dieser
Wortart, als Stellvertreter oder Platzhalter für ein Nomen zu
dienen, obwohl nicht alle Pronomina über diese Funktion
verfügen.
Nach den Beziehungen zwischen dem Pronomen und dem zugehörigen
Nomen werden die Pronomina in folgende Gruppen eingeteilt:
1. Personalpronomina (persönliche Für-Wörter) und
Reflexifpronomina(rückbezügliches Für-Wort)
2. Possessivpronomina (von „posidere“, besitzanzeigende
Für-Wörter)
3. Demonstrativpronomina (hinweisende Für-Wörter)
4. Interrogativpronomina (fragende Für-Wörter)
5. Relativpronomina (bezügliche Für-Wörter)
6. Indefinitpronomina (unbestimmte Für-Wörter)
9.1 Personalpronomina und Reflexivpronomina
Das Personalpronomen
Personalpronomina dienen zur allgemeinen Bezeichnung des
Sprechenden (ich/wir), des Angesprochenen (du, ihr, Sie) oder des
Besprochenen (er, sie, es, sie)
Ich, du, wir, ihr, Sie(Pl.) - ungeschlechtig (bezrodá) -
gebraucht ohne Hinsicht auf Geschlecht
Das Reflexivpronomen
1. Person
2. Person
3. Person
Sg.
Nom.
-
-
-
Gen.
meiner
deiner
seiner(Mask.,Neutr.) / ihrer (Fem.)
Dat.
mir
dir
sich
Akk.
mich
dich
sich
Pl.
Nom.
-
-
-
Gen.
unser
euer
ihrer
Dat.
uns
euch
sich
Akk.
uns
euch
sich
Reflexivpronomina stehen dort, wo sich ein Geschehen auf das
Subjekt des Satzes zurückbezieht. Ich wasche mich.
Manchmal beziehen sie sich auf das Akkusativ-Objekt des Satzes.
Es ist aber eiher eine phraseologische Angelegenheit. Wir wollen
ihn jetzt sich selbst überlassen.
Das Reflexivpronomen bei den reziproken Verben
Wenn mit dem Subjekt zwei oder mehr Personen, Dinge usw. gemeint
sind, dann kann durch die entsprechende Formen des
Reflexivpronomens oder durch einander (in Verbindung mit
Präpositionen) eine gegenseitige Bezüglichkeit, eine
Wechselbezüglichkeit ausgedrückt werden. Zur Vermeidung etwaiger
(nahodilý, eventuální) Mehrdeutigket kann das Reflexiv-pronomen
durch gegenseitig ergänzt werden:
Die Freunde haben sich die Hände gereicht. Sie haben sich schon
lange nicht gesehen.
Nebeneinander. Die Geschwister dachten aneinander.
9.2 Possessivpronomina
Durch Possessivpronomina wird ein Besiztverhältnis oder ganz
allgemein eine Zugehörigkeit, Zuordnung, Verbundenheit oder
Zusammengehörigkeit ausgedrückt. Jedem Personalpronomen etspricht
ein Possessivpromen. Possessivpronomina sind aus dem Genitiv der
Personalpronomina gebildet. Sie werden vorwiegend adjektivisch
gebraucht. Ihre Formen stimmen mit dem Substantiv, bei dem sie
stehen, in Kasus, Numerus, Genus, überein (Kongruenz)
Ich habe mein Buch.(Wessen Buch ist das. - Das ist meines.
1.K.Mask, 1.,4.K.Neutr.)
Du hast dein Buch.
Er/Es hat sein Buch.
Sie hat ihr Buch.
Wir haben unser Buch.
Ihr habt euer Buch.
Sie haben ihr Buch.
1.Person,
die von sich selbst spricht
2. Person,
die angesprochen wird
3. Person
(Sache), von der gesprochen wird
vertraulich
höflich
Mask.
Fem.
Neutr.
familiär
distanziert
Singular
mein
dein
Ihr
sein
ihr
sein
Plural
unser
euer
ihr
ihr
ihr
Deklination:
(Sg. - wie der unbestimmte Artikel, Pl. - wie der bestimmte
Artikel)
1.Possessivpronomina können auch substantiviert werden. Ich habe
das Meine getan. Die
Unseren haben gewonnen.
2. Seiner Zeit - svého času (!nemění se!) (Sie war seiner Zeit
hübsch)
3.Anstelle „sein“, „ihr“ werden die Genitivformen der
Demonstrativpronomina „dessen“,
„deren“ gesetzt, wenn das Possessivpronomen Beziehung nicht
eindeutig ausdrücken kan.
Karl begegnet seinem Freund und dessen Schwester.
9.3 Demonstrativpronomina
Mit Demonstrativpronomina, die nur Pronomina der 3.Person sind,
weist der Sprecher /Schreiber in besonderer Weise auf eine Person,
Sache oder einen Sachverhalt hin.
Die Demonstrativpronomina werden als Begleiter eines Substantivs
(diese Person) und/oder - ähnlich wie das Personalpronomen der
3.Person - als Stellvertreter eines Substantivs (+Artikel)
gebraucht: (Das Buch? Das habe ich auch gelesen.)
Der, die, das
1. Mit der, die, das wird auf etwas voraus- oder zurückgewiesen,
ohne da( über die Lage in bezug auf den Sprecher/Schreiber (sei es
Nähe, sei es Ferne) etwas ausgesagt wird. sie sind lagemä(ig
neutrach. Dadurch unterscheiden sich der, die, das von dieser und
jener.
2. Formen derer, deren, dessen:
Gen.Sg.dessen, deren - statt der Formen der Possessivpronomina
(sieh dort)
Gen.Pl. derer - odkazuje na následující vztažnou větu (die
Kenntnisse derer, die den
Kurs besuchen)
deren - poukazuje na to, co předcházelo (Wei(t du eine Lösung?
Es gibt deren
viele.)
dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes
1. Pronomina dieser und jener - sie weisen dieselben Endungen
auf - werden als Begleiter
und als