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Smartes Betreutes Wohnen –
Ergebnisse und Erfahrungen aus der
Salzburger AAL-Testregion ZentrAAL“
C. Schneider, M. Feichtenschlager
15.11.2018
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Smartes Betreutes Wohnen –Ergebnisse und Erfahrungen aus der
• Stundenweise Anwesenheit einer Person, die bei organisatorischen Anliegen berät und/oder soziale und kulturelle Tätigkeiten initiiert bzw. unterstützt
Trotz ÖNORM im Bereich des Betreuten Wohnens gibt es in Österreich nach wie vor große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Diese Unterschiede beziehen sich auf die Betreuung (Umfang, Qualität und Finanzierung), Ausstattung und die Bezeichnung dieser Wohnanlagen.
• Sozialberatung, Hilfestellung bei Behördenkontakten, bei Anträgen und Formularen
• Hilfe bei der Bewältigung von Krisen (z. B. Tod nahestehender Menschen, schwere Erkrankung)
Organisation
• Vermittlung von Wahlleistungen Soziale Dienste (Hauskrankenpflege, Haushaltshilfe) und von Serviceleistungen wie Essen auf Rädern, Fußpflege, Fahrtendienste, Besuchsdienste, Handwerker usw.
• Kontaktaufnahme mit Ärzten, beteiligten sozialen Diensten sowie Krankenhaus, Therapeuten usw.• Schnittstellenservice zur Hausverwaltung und Hausbetreuung (Weiterleitung von Beschwerden, Anliegen und Problemen)• Kleinere Alltagshilfen (zB. Vorlesen von Briefen bei Sehschwäche, Hinauftragen von Einkäufen, Blumen gießen bei Abwesenheit
Herausforderungen• im Projekt sowohl technik-affine als auch nicht technik-affine Personen • technikferne Personengruppe steht technischen Lösungen besonders skeptisch gegenüber
damit verbunden äußerten die Seniorinnen und Senioren folgende „Ängste“:• „Ich brauch das nicht, ich kann das alles noch allein“ bzw. „die Technik nimmt mir alles ab, ich will noch selber
denken.“• „Habe Angst etwas kaputt zu machen. Ich habe von diesen Sachen keine Ahnung und kenn mich nicht aus.“• Vor diesem Hintergrund ist es essentiell die Zielgruppe adäquat, klar und transparent zu informieren und immer
den Nutzen in den Vordergrund zu rücken!
DIE SPRACHE IN AAL-PROJEKTEN IST DURCH ANGLIZISMEN GEPRÄGT. DIES IST GERADE BEI SENIORINNEN ZU VERMEIDEN!
• Wurde nach Freischaltung im Testmonat 4 genutzt und ausprobiert
• Im Testmonat 5 trat ein Softwarefehler auf, welcher zwar im Testmonat 6 behoben wurde –danach nutzten die Testpersonen „Meine Fitness“ nicht mehr im gewünschten Ausmaß
• „Was ist los bei uns im Haus“ – Veransaltungsinformation• Zu Beginn der Testphase konnten die Testpersonen mit der Funktion wenig anfangen (Systemakzeptanz)
• Am Ende der Testphase war „ Was ist los bei uns im Haus“ die Funktion, die mit der höchsten Nutzungsabsicht bewertet wurde
• Das ist bemerkenswert, da die Veranstaltungsankündigungen durch die Betreuungspersonen des Betreuten Wohnens zum Teil nicht oder nicht regelmäßig durchgeführt wurden -> das Interesse der Testpersonen an der Funktion blieb dennoch erhalten!
• Nachbarschaftshilfe• Zu Beginn war die Neugierde groß
• Im Vergleich zur Funktion „Was ist los bei uns im Haus“ wurde sie aber weniger genutzt
Es ist hervorzuheben, dass die Testgruppe das mobile Tablet häufiger nutzte als im Vorfeld von den ProjektpartnerInnen angenommen wurde. Über den Testzeitraum von 15 Monaten nutzte jede/r TestteilnehmerIn das mobile Tablet täglich durchschnittlich 1,3* Mal
• Anpassung an Bedürfnisse der Menschen im Betreuten Wohnen• BewohnerInnen und Betreuungspersonen (Schlüsselpersonen, MultiplikatorInnen)• Schulungen mitplanen• langsame und schrittweise Heranführung der Nutzergruppen (seniorengerechte Infomaterialien, ausreichend Zeit für die Rekrutierung)
• Leistbarkeit der AAL-Systeme und Preismodelle• Öffentliche Ko-Finanzierung (?)• „Software-as-a-Service“-Konzepte – monatliche Zahlungen (für ältere Menschen eine ungewohnte Art der Bezahlung für Softwarelösungen)
• Zusammenspiel der relevanten AkteurInnen• Bauträger, Sozialorganisation, BewohnerInnen und TechnologieanbieterInnen (sowohl in der Konzeptions- als auch in der Umsetzungsphase)
• Einfache Installation und Funktionsfähigkeit neuer Technologien• Plug & Play Systeme vs. Systeme, die von Spezialisten eingebaut werden müssen
• Umgang mit neuen Anforderungen an Sozialberufe und Sozialorganisationen• Erweiterung des Aufgabenspektrums der Betreuungspersonen
• Verlässliches Support-System• Freundlicher,
• klare rechtliche Rahmenbedingungen in Bezug auf die Wohn- und BetreuungsformBetreutes Wohnen
ReferenzenTrukeschitz, B., Schneider, C., and Ring-Dimitriou, S., eds., 2018. Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“. Norderstedt, Deutschland: Books on Demand.
Eisenberg, S., Trukeschitz, B., Feichtenschlager, M. Testsetting von „meinZentrAAL“: Betreutes Wohnen in Salzburg. In Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“; Trukeschitz, B., Schneider, C., Ring-Dimitriou, S., Eds.; Books on Demand: Norderstedt, Deutschland, 2018; pp. 31–40 ISBN 978-3-744-88233-0.
Trukeschitz, B., Schneider, C., Ring-Dimitriou, S., Oberzaucher, J., and Schneider, U., 2018. Das ZentrAAL-Evaluierungsmodell. In: B. Trukeschitz, C. Schneider, and S. Ring-Dimitriou, eds. Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“. Norderstedt, Deutschland: Books on Demand, 53–57.
Trukeschitz, B., Schneider, C., Ring-Dimitriou, S., and Maringer, V., 2018. Erkenntnisse aus der Salzburger Testregion für AAL-Technologien ZentrAAL im Überblick. In: B. Trukeschitz, C. Schneider, and S. Ring-Dimitriou, eds. Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“. Norderstedt, Deutschland: Books on Demand, 331–344.
Trukeschitz, B., Schneider, C., Maringer, V., and Feichtenschlager, M., 2018. Smartes Betreutes Wohnen – Voraussetzungen für den Roll-Out neuer Technologien. In: B. Trukeschitz, C. Schneider, and S. Ring-Dimitriou, eds. Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“. Norderstedt, Deutschland: Books on Demand, 345–350.
Schneider, C.; Maringer, V.; Trukeschitz, B.; Rieser, H. „meinZentrAAL“: AAL-System und Testphase. In Smartes Betreutes Wohnen Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von „meinZentrAAL“; Trukeschitz, B., Schneider, C., Ring-Dimitriou, S., Eds.; Books on Demand: Norderstedt, Deutschland, 2018; pp. 13–30 ISBN 978-3-744-88233-0
Michel, L.H.; Eichinger, W.; Hastedt, I. (Hrsg.): Betreutes Wohnen für Senioren - Die ÖNORM CEN/TS 16118 - Praxiskommentar / Buch 2012. ISBN 978-3-85402-256-5: 2012