04 Landwirtschaft und Parkanlagen Seelisberg, Rütli Landschaftsentwicklungskonzept Basierend auf dem Landschaftspark des 19. Jh. wird die Rütli Szenerie wieder stärker herausgearbeitet. Ziel ist eine Gesamtge- staltung für die Abfolge von verschiedenen Orten, vom Ankunftsort bei der Schiffstation bis zur Rütliwiese. Dabei wird der historische Aufgang wieder in seiner Bedeutung gestärkt und wirtschaftliche Wege untergeordnet behandelt. Neue Szenerien wie ein Pick- nickplatz werden durch moderne Gestaltung als solche lesbar gemacht. Mittel für die Erreichung der Ziele ist die Verwendung einheitlicher ortstypischer Materialien für Natursteinmauern, Stufen und Beläge, sowie für die Einfriedungen mit neuen Holzzäunen. Dies sollte in einer modernen Art in Anleh- nung an historische Vorbilder geschehen. Detailliert wurden folgende Massnahmen ausgeführt: Der bestehende rutschige und ortsfremde Granitbelag bei der Schiffstation wurde durch eine Pflästerung aus lokalem Naturstein ersetzt. Eine Abfolge von neu- en Natursteinmauern leitet jetzt über zum ursprünglichen Hauptaufgang zum Rütli. Dieser beginnt nun mit einer neuen breiteren Steintreppe, die den Besucher auf direktem Weg zur Rütliwiese führt. Die wegbegeleiten- den Stützmauern wurden durch einheitliche Mauern aus lokalem Naturstein ersetzt. Alle Stufen und Rinnen in den Wegen wurden aus gleichem Naturstein ausgebildet. Ebenso wurden die Kiesbeläge auf allen Wegen und Plätzen erneuert. Der Zugang zum Platz mit den drei Bänken wird neu um die Rütliwiese herumgeführt, so dass diese Wiese von We- gen gefasst statt zerschnitten wird. Die beste- henden Bäume, welche wichtige Räume wie die Rütliwiese und den Schwurplatz betonen, wurden durch Baumpflege in ihrer Zeichen- haftigkeit wieder gestärkt. Beim Schwurplatz mit dem Rütlibrunnen wurde die Umfassung mit dichten, dunklen Eibenpflanzen so ergänzt, dass die ursprüngliche Wirkung als «verschwörerischer» Ort wieder hervorgeho- ben wurde. Daneben wurden die Waldpar- tien durch Eibenpflanzen ergänzt, um auch hier ein Wechselspiel von geschlossenen Waldpartien und offenen Wiesenräumen erlebbar zu machen. Der Picknickplatz ist neu organisiert und mit neuen Sitz-, Tisch- und Gril- lelementen aus vorgeformten Betonelementen in Anlehnung an Baumstrünke umgestaltet. Der chaussierte Weg führt vorbei entlang der Aussichtspunkte auf den See. Der Zaun ist ein wichtiges Gestaltungselement, welches sich über das gesamte Rütli erstreckt. Die beste- henden, unterschiedlichen Zäune wurden durch einen einheitlichen Zauntyp ersetzt. Der neue Zaun wurde in einer traditionellen Bauweise mit rundem, wild gewachsenem Astmaterial von Kastanien aus dem Tessin erstellt. Der ökologische Wert der offenen Flur wird durch die standortgerechte Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden gefördert. Punktu- ell wurden Massnahmen zur ökologischen Aufwertung realisiert, so zum Beispiel im Rahmen von kleinflächigen neuen Ansaaten oder durch die sachgerechte Pflege und Ergänzung von Obstgärten, Hecken und verschiedenen Kleinstrukturen. Der Wald und der Waldrand wurden in etappierten Pflegeeinsätzen während der Vegetationsruhe ökologisch aufgewertet. Während in den beiden ersten Pflegeeinsätzen bis zum Winter 2010/11 gebietsweise Eingriffe in die Tiefe des Waldes ausgeführt wurden, waren es beim dritten Eingriff Aufwertungsmassnahmen im Waldrandbereich bis zu einer Tiefe von ca. 10 m. In jedem Winter wurden ca. 200 m Waldrand gepflegt. Totholz und lose Felspartien und baufällige Trockenmauern stellten ein Sicherheitsrisiko für die Wanderer dar. Nachdem sich zeigte, dass im ganzen Gebiet immer wieder Rutsche oder Steinschlag vorkommen, wurden unter Einbezug des Forstamtes, des Ingenieurs und des Geologen die nötigen Massnahmen zur Sanierung festgelegt. Die Felssicherungs- arbeiten bei der Schifflände erfolgten gemäss dem Massnahmenkonzept des Geologen. Die Sanierung erfolgte in zwei Etappen, die aus Sofortmassnahmen und der Sanierung des Felskopfes bei der Schiffstation bestanden. Landschaftskonzept Ökologische Aufwertung Steinschlagschutz Bearbeitete Umgebungsfläche 11 000 m 2 BKP 1–4 Mio. CHF 3.2 Kennwert CHF/m 2 CHF 290 Grundmengen und Kosten Planungsbeginn September 2009 Baubeginn April 2011 Bauende Mai 2014 Termine Bauherrschaft Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern Nutzer Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft SGG, Zürich Landschaftsarchitektur Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich Oberbauleitung, Bauleitung Dové plan ag, Luzern / Pia Amstutz, Stans Spezialisten Geologe Dr. Klaus Louis, Weggis Ingenieur Schubiger Bauingenieure, Hergiswil Signaletik Blink Design, Zürich Landwirtschaft Agrofutura AG, Frick Text Pia Amstutz, Stans Fotografie André Herger, Seewen, Schwyz 1 2 5 3 4 6 1 Situationsplan 2 Treppe und Zäune beim Aufgang zum Rütli 3 Situation Schiffländte/Aufgang zum Rütli 4 Sitzstufen bei der Schiffländte 5 Treppenaufgang Schifländte 6 Mauern und Stufen Aufgang zum Rütli
2
Embed
1 Situationsplan 2 Treppe und Zäune beim Aufgang zum Rütli ...€¦ · 2 5 3 4 6 1 Situationsplan 2 Treppe und Zäune beim Aufgang zum Rütli 3 Situation Schiffländte/Aufgang zum
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
04 Landwirtschaft und Parkanlagen
Seelisberg, RütliLandschaftsentwicklungskonzept
Basierend auf dem Landschaftspark des 19. Jh. wird die Rütli Szenerie wieder stärker herausgearbeitet. Ziel ist eine Gesamtge-staltung für die Abfolge von verschiedenen Orten, vom Ankunftsort bei der Schiffstation bis zur Rütliwiese. Dabei wird der historische Aufgang wieder in seiner Bedeutung gestärkt und wirtschaftliche Wege untergeordnet behandelt. Neue Szenerien wie ein Pick-nickplatz werden durch moderne Gestaltung als solche lesbar gemacht. Mittel für die Erreichung der Ziele ist die Verwendung einheitlicher ortstypischer Materialien für Natursteinmauern, Stufen und Beläge, sowie für die Einfriedungen mit neuen Holzzäunen. Dies sollte in einer modernen Art in Anleh-nung an historische Vorbilder geschehen.Detailliert wurden folgende Massnahmen ausgeführt: Der bestehende rutschige und ortsfremde Granitbelag bei der Schiffstation wurde durch eine Pflästerung aus lokalem
Naturstein ersetzt. Eine Abfolge von neu-en Natursteinmauern leitet jetzt über zum ursprünglichen Hauptaufgang zum Rütli. Dieser beginnt nun mit einer neuen breiteren Steintreppe, die den Besucher auf direktem Weg zur Rütliwiese führt. Die wegbegeleiten-den Stützmauern wurden durch einheitliche Mauern aus lokalem Naturstein ersetzt. Alle Stufen und Rinnen in den Wegen wurden aus gleichem Naturstein ausgebildet. Ebenso wurden die Kiesbeläge auf allen Wegen und Plätzen erneuert. Der Zugang zum Platz mit den drei Bänken wird neu um die Rütliwiese herumgeführt, so dass diese Wiese von We-gen gefasst statt zerschnitten wird. Die beste-henden Bäume, welche wichtige Räume wie die Rütliwiese und den Schwurplatz betonen, wurden durch Baumpflege in ihrer Zeichen-haftigkeit wieder gestärkt. Beim Schwurplatz mit dem Rütlibrunnen wurde die Umfassung mit dichten, dunklen Eibenpflanzen so
ergänzt, dass die ursprüngliche Wirkung als «verschwörerischer» Ort wieder hervorgeho-ben wurde. Daneben wurden die Waldpar-tien durch Eibenpflanzen ergänzt, um auch hier ein Wechselspiel von geschlossenen Waldpartien und offenen Wiesenräumen erlebbar zu machen. Der Picknickplatz ist neu organisiert und mit neuen Sitz-, Tisch- und Gril-lelementen aus vorgeformten Betonelementen in Anlehnung an Baumstrünke umgestaltet. Der chaussierte Weg führt vorbei entlang der Aussichtspunkte auf den See. Der Zaun ist ein wichtiges Gestaltungselement, welches sich über das gesamte Rütli erstreckt. Die beste-henden, unterschiedlichen Zäune wurden durch einen einheitlichen Zauntyp ersetzt. Der neue Zaun wurde in einer traditionellen Bauweise mit rundem, wild gewachsenem Astmaterial von Kastanien aus dem Tessin erstellt.
Der ökologische Wert der offenen Flur wird durch die standortgerechte Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden gefördert. Punktu-ell wurden Massnahmen zur ökologischen Aufwertung realisiert, so zum Beispiel im Rahmen von kleinflächigen neuen Ansaaten oder durch die sachgerechte Pflege und
Ergänzung von Obstgärten, Hecken und verschiedenen Kleinstrukturen. Der Wald und der Waldrand wurden in etappierten Pflegeeinsätzen während der Vegetationsruhe ökologisch aufgewertet. Während in den beiden ersten Pflegeeinsätzen bis zum Winter 2010/11 gebietsweise Eingriffe in die Tiefe
des Waldes ausgeführt wurden, waren es beim dritten Eingriff Aufwertungsmassnahmen im Waldrandbereich bis zu einer Tiefe von ca. 10 m. In jedem Winter wurden ca. 200 m Waldrand gepflegt.
Totholz und lose Felspartien und baufällige Trockenmauern stellten ein Sicherheitsrisiko für die Wanderer dar. Nachdem sich zeigte, dass im ganzen Gebiet immer wieder Rutsche oder Steinschlag vorkommen, wurden unter
Einbezug des Forstamtes, des Ingenieurs und des Geologen die nötigen Massnahmen zur Sanierung festgelegt. Die Felssicherungs- arbeiten bei der Schifflände erfolgten gemäss dem Massnahmenkonzept des Geologen.
Die Sanierung erfolgte in zwei Etappen, die aus Sofortmassnahmen und der Sanierung des Felskopfes bei der Schiffstation bestanden.
Bereich aufgemauertQuarzsandstein in Steinbruch vorsortiertOberfläche bruchroh, gerichtetSteintiefe ca. 30cm (Tiefe Fundament)Länge 20-45cm, Fugen max. 15mm
Zaun auf Mauer Hangrutschgem. Detailplan 1668.01_7_40
Zaunpfoste in Pfostenschuhauf Betonmauer / Einzelfundamentgem. Detailplan1668.01_7_36 bis 1668.01_7_39
Zaunpfosten in PfostenschuhU-NP Profil einbetoniert
Legende Zäune
Natursteinpflästerung ausgefugt mit Fixit 585 FT(frost-tausalzbestäändig)
1
2 5
3
4
6
1 Situationsplan 2 Treppe und Zäune beim Aufgang zum Rütli 3 Situation Schiffländte/Aufgang zum Rütli 4 Sitzstufen bei der Schiffländte 5 Treppenaufgang Schifländte 6 Mauern und Stufen Aufgang zum Rütli
466.86
464.50
Panoramaweg6cm Chaussierung2-3 cm Reinplanie20cm Kiessand 1ohne Kieskoffer
Holzlagergem. Detailplan 1668.01_7_496cm Chaussierung2-3 cm Reinplanie20cm Kiessand 1
Bänke QuarzsandsteinBank ca. 200x60x30cmFundament ca. 40x40x30cmLieferant: Guber Alpnachgem. Detailplan 1668.01_7_45
EntwässerungRinnenkörper Multiline V 200, ohne GefälleLängsstabrostabdeckung aus GusseisenRostlänge 50cmBelastungsklasse C 250Drainlock-VerriegelungHersteller: ACO Passavant AG, Netstal
Bun
dste
in
Was
sers
tein
PE Ø 100
Bundstein Guber Quarzsandstein
~10%
~5%
~27
%
~2 %
Phase: Revision
OF 19.08.2013
1668.01_7_03
kontrolliert: JS 19.08.2013
CH-8048 Zürich T / F +41 43 336 60 70/80 www.schweingruberzulauf.ch
Plannummer: 84 / 45
Bauherr:
Objekt:
Grösse:
Mst: 1:100
Datum / Rev.:
Situation Schwurplatz
1668 LEK RütliBBL_ Bundesamt für Bauten und Logistik, Bern
7 Situation Schwurplatz 8 Situation bei den drei Bänken auf der Rütliwiese 9 Situation Picknickplatz 10 Die drei Bänke auf der Rütliwiese 11 Eiben beim Schwurplatz
12 Sitzgelegenheiten zwischen den drei Ahornbäumen 13 Schiesskante 14 Natursteinmauern 15 Zugangsweg zum Picknickplatz 16 Picknickplatz