284 Amalfiküste Amalfiküste Die berühmte Amalfiküste am Golf von Salerno wird vom schroffen Gebirge der Monti Lattari überragt – eine atemberaubende Landschaft mit impo- santer Steilküste. Die Tempel von Paestum und Salerno sind beliebte Ziele für kulturell interessierte Besucher. Völlig zu Recht gilt die Costiera Amalfitana als der spektakulärste Küstenabschnitt des gesamten Mittelmeerraums. Weitgereiste Italienliebhaber fühlen sich ein wenig an Cinque Terre in Norditalien erinnert. Aber eben nur ein wenig, denn in puncto landschaftlicher Dramatik halten die „Fünf Gemarkungen“ einem Vergleich mit der Amalf iküste nicht stand. Rund um Positano ist die Landschaft am spektakulärsten, denn vom höchsten Punkt der Monti Lattari, dem 1444 m hohen Monte San Mi- chele, fallen die Kalkfelswände mehr oder weniger kompromisslos steil direkt zum Meer hin ab. Kleine Gemüse-, Zitronen- und Weinfelder schmiegen sich auf waghalsigen Plattformen, die von den Bauern in mühseliger Plackerei den Steilwän- den abgetrotzt wurden. Logisch, dass sich auch die Stadtplanung der vertikalen Baurichtung angepasst hat: Positano ist das anschaulichste Beispiel einer radikal vertikal angelegten Ortschaft, die vom Hafen bis zur Chiesa Nuova im oberen Orts- teil eine beeindruckende Differenz von 200 Höhenmetern überwindet. Andere Städt- chen wie Amalfi, Minori oder Maiori wiederum fügen sich wie Tortenstückchen in tief eingeschnittene Täler ein, obwohl auch hier zahlreiche Treppenwege vom all- seits waltenden Prinzip der Vertikalität künden. In Amalfi und Atrani verlieren sich Ortsfremde nicht selten in den − teils unterirdisch verlaufenden − Treppentunnels, obwohl die beiden Ortschaften von überschaubarer Größe sind. Die einstige Seerepublik Amalfi ist das unbestrittene Zentrum dieses außergewöhn- lichen Küstenabschnitts. Hier erreicht die Küstenstraße, die Amalfitana, erstmals wieder das Meeresniveau − zumindest für Reisende, die aus westlicher Richtung angekommen sind. Zwischen der Halbinsel von Sorrent und Amalfi verlaufen die Amalfiküste → Karte S. 286/287 Prachtblick auf Atrani und den östlichen Teil der Amalfiküste
11
Embed
07 NAP16 Amalfikueste - Reiseführer und Wanderführer ... · Campigliano Picciola Sieti Alto Faiano Aversana Santa Lucia ... San Cipriano Picentino Sant'Antonio Capitignano Bivio
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
284 Amalfiküste
Amalfiküste Die berühmte Amalfiküste am Golf von Salerno wird vom schroffen Gebirge
der Monti Lattari überragt – eine atemberaubende Landschaft mit impo-
santer Steilküste. Die Tempel von Paestum und Salerno sind beliebte Ziele
für kulturell interessierte Besucher.
Völlig zu Recht gilt die Costiera Amalf itana als der spektakulärste Küstenabschnitt des gesamten Mittelmeerraums. Weitgereiste Italienliebhaber fühlen sich ein wenig an Cinque Terre in Norditalien erinnert. Aber eben nur ein wenig, denn in puncto landschaftlicher Dramatik halten die „Fünf Gemarkungen“ einem Vergleich mit der Amalf iküste nicht stand. Rund um Positano ist die Landschaft am spektakulärsten, denn vom höchsten Punkt der Monti Lattari, dem 1444 m hohen Monte San Mi-chele, fallen die Kalkfelswände mehr oder weniger kompromisslos steil direkt zum Meer hin ab. Kleine Gemüse-, Zitronen- und Weinfelder schmiegen sich auf waghalsigen Plattformen, die von den Bauern in mühseliger Plackerei den Steilwän-den abgetrotzt wurden. Logisch, dass sich auch die Stadtplanung der vertikalen Baurichtung angepasst hat: Positano ist das anschaulichste Beispiel einer radikal vertikal angelegten Ortschaft, die vom Hafen bis zur Chiesa Nuova im oberen Orts-teil eine beeindruckende Differenz von 200 Höhenmetern überwindet. Andere Städt-chen wie Amalf i, Minori oder Maiori wiederum fügen sich wie Tortenstückchen in tief eingeschnittene Täler ein, obwohl auch hier zahlreiche Treppenwege vom all-seits waltenden Prinzip der Vertikalität künden. In Amalf i und Atrani verlieren sich Ortsfremde nicht selten in den − teils unterirdisch verlaufenden − Treppentunnels, obwohl die beiden Ortschaften von überschaubarer Größe sind.
Die einstige Seerepublik Amalf i ist das unbestrittene Zentrum dieses außergewöhn-lichen Küstenabschnitts. Hier erreicht die Küstenstraße, die Amalf itana, erstmals wieder das Meeresniveau − zumindest für Reisende, die aus westlicher Richtung angekommen sind. Zwischen der Halbinsel von Sorrent und Amalf i verlaufen die
Amalfiküste → Karte S. 286/287
Prachtblick auf Atrani und den östlichen Teil der Amalfiküste
Positano 285
A
malfik
üste
→ K
arte
S. 286/287
Serpentinen in teils beträchtlicher Höhe, immer wieder fällt der Blick auf verschwie-gene Buchten, die auf schmalen Treppenwegen (nicht selten in privater Hand) und vom Boot aus erreichbar sind. Überhaupt ist eine Bootsfahrt dringend zu empfeh-len, denn vom Meer aus lässt sich die natürliche Schönheit der Küste entspannt ge-nießen. Amalf i und Positano sind die besten Ausgangspunkte für einen Bootstrip. Eine fantastische Möglichkeit, tiefer in die Topograf ie und den ländlichen Alltag einzutauchen, bieten Wanderungen. Nicht zufällig sind fünf der zwölf Wanderun-gen, die hinten im Buch ausführlich beschrieben werden, hier verortet! Nur das an-schließende Bad im Meer wird in den meisten Fällen buchstäblich „ins Wasser fal-len“ müssen: Denn eine Badedestination ist dieser ansonsten mit allem gesegnete Küstenabschnitt nicht. Zwar verfügt fast jeder Ort über einen Strand, aber dieser ist in der Saison oft überfüllt, während die abgelegenen Badebuchten wiederum zwar romantisch, aber eben auch schwer zugänglich sind.
Die Costiera Amalf itana gliedert sich atmosphärisch in zwei Teile. Der Westen birgt die bekannten Reiseziele Amalf i sowie Positano und ist demzufolge der ei-gentliche „touristische“ Küstenabschnitt. Entsprechend hoch sind das Preisniveau – und der Standard. An Unterkünften, Restaurants und sonstiger touristischer Infra-struktur herrscht kein Mangel − hier ist man seit jeher an den Fremdenverkehr ge-wöhnt. Zu Stoßzeiten können Amalf i und Positano sogar unangenehm überlaufen sein! Wem das zu viel ist, sollte besser auf den östlichen Teil der Amalf iküste aus-weichen, der in touristischer Hinsicht weniger entwickelt ist. Zwar f inden sich auch hier Gästeherbergen, insgesamt aber sind Ortschaften wie Minori, Maiori und Vietri sul Mare weit weniger vereinnahmt vom Fremdenverkehr als Amalf i oder Positano. Der typisch süditalienische Alltag koexistiert mit dem Tourismus auf an-genehme Weise, obendrein sind die Wege in die Provinzhauptstadt Salerno und zu den Tempeln von Paestum kürzer. Vietri sul Mare ist zudem für Liebhaber medi-terraner Keramikkunst ein lohnendes Ziel! An der Grenze zwischen dem westli-chen und östlichen Abschnitt der Küste ruht in hinreißender Lage hoch über dem Meer Ravello − ein kultivierter Ort, der seinerzeit bereits Richard Wagners künstle-rische Schaffenskrise zu beseitigen half!
Positano ca. 4000 Einwohner Normalerweise bleibt die Küste Kampaniens standhaft gegenüber Avancen durch den internationalen Jetset-Tourismus. Sieht man einmal vom Sonderfall Capri ab, gibt es jedoch eine Ausnahme von der Regel − und diese Ausnahme heißt Positano. Deshalb verwundert es auch nicht, dass in den 1960er-Jahren ausgerechnet hier die Bikinimode den Ruch des Skandalösen verlor und salonfähig wurde. Prêt-à-porter ist auch gegenwärtig wichtig für das Selbstverständnis der Stadt, denn als Marken-begriff genießt die Moda Positano in Italien noch immer einen exzellenten Ruf. Boutiquen in großer Anzahl bestätigen diesen Ruf, der beliebteste Stoff ist Leinen, es dominieren florale Muster sowie sommerliche Farben. Die Mehrzahl der Gäste kommt per Ausflugsboot nach Positano, weshalb während der Saison um den Boots-anleger herum zuweilen starkes Gedränge herrscht. Je weiter man sich hingegen vom Strand entfernt, desto ruhiger wird es. Diese Ruhe hat jedoch einen Preis, der in der Währung „Schweiß“ bezahlt wird: Positano ist nämlich von einem Geflecht anstrengender Treppenwege durchzogen. Wer von der Bar Internazionale im Zen-trum der Oberstadt hinab zum Strand läuft und anschließend die Treppen wieder hinaufsteigt, der weiß in der Regel genau, was er geleistet hat! Nicht ohne Grund bezeichnete der amerikanische Autor John Steinbeck in einem viel beachteten Es-say Positano als „einzige senkrechte Stadt der Welt“. Der Besuch des Schriftstellers steht stellvertretend für eine ganze Reihe prominenter Italienreisender, die seit der Wiederentdeckung der im Zerfall befundenen Mittelaltersiedlung hierher kamen: Pablo Picasso, Tennessee Williams, Stefan Andres, Elizabeth Taylor und Richard Burton. Die bis heute nicht abreißende Faszination der Gäste schlägt sich in einem gehobenen Preisniveau nieder, das einen Vergleich zu Capri nicht zu scheuen braucht und sämtliche Lebensbereiche durchdringt.
Positano
Blick über die Chiesa Nuovo auf Positano und den Strand
Amalfiküste
Positano 289
A
malfik
üste
→ K
arte
S. 286/287
Die vertikale Stadtanlage sorgt andererseits dafür, dass sich von den Treppenwegen immer wieder Sichtachsen auf orientalisch anmutende Häuserfassaden mit bunten Veranden und üppigen Bougainvillea-Blüten öffnen. Regelmäßig rückt die im Licht der Sonne gleißende Majolikakuppel der Pfarrkirche Santa Maria Assunta in den Blick. Bei dem Sakralbau handelt es sich um die einzige „echte“ Sehenswürdigkeit, sieht man einmal davon ab, dass die Stadtanlage als Ganzes die eigentliche Attrak-tion ist. Im Zentrum spiritueller Wertschätzung steht eine schwarze Madonna, um die sich mehrere Legenden ranken. „Posa, posa!“ (Absetzen!) soll sie gerufen haben, als sie als Beutegut auf einem Sarazenenschiff an Positano vorübersegelte. Sehens-wert ist ein Überbleibsel des Mosaikfußbodens aus byzantinischer Zeit sowie au-ßerhalb des Gotteshauses das marmorne Halbrelief am freistehenden Kampanile. Es stellt ein Fabel-Seeungeheuer dar, das entfernt an den biblischen Walf isch Ravel-los erinnert (→ S. 312). Die mythische Bestie, die zu zahllosen spekulativen Inter-pretationen Anlass gegeben hat, wird von Einheimischen Pistrice genannt. Im Ein-klang mit der historischen Bausubstanz vervollständigt eine moderne Skulptur das Ensemble am Kirchenvorplatz. In jüngster Zeit legten Archäologen unter der Kir-che die Reste einer römischen Villa frei, die zukünftig öffentlich zugänglich ge-macht werden sollen.
Ländlich-beschaulich geht es in den beiden Ortsteilen Nocelle und Montepertuso zu. Sie liegen entrückt an den steilen Hängen der Monti Lattari und waren bis weit ins 20. Jh. hinein nur zu Fuß erreichbar. Das letzte Straßenstück von Montepertuso nach Nocelle wurde sogar erst 2001 fertiggestellt! Nocelle markiert den off iziellen Endpunkt des berühmten Götterweges (→ Wanderung 8, S. 368ff ). Wer am Schluss der Tour keine Lust mehr verspürt, den beschwerlichen Treppenweg hinunter ans Meer zu nehmen, kann mit dem Bus nach Positano fahren. Ein Blickfang ist das Naturkarstloch oberhalb von Montepertuso. Einer volkstümlichen Sage zufolge durchbohrte der Zeigef inger der Madonna den Kalkfelsen − als sichtbares Fanal für ein göttliches Wunder, das sich hier in den Bergen im 6. Jh. zugetragen haben soll.
Am Treppenweg von Montepertuso hinunter nach Positano
290 Amalfiküste
Amalfitanische Inselgeheimnisse: der Archipel Li Galli
Man sieht sie von Positano, man erkennt sie vom Pfad der Götter aus. Auch von der sorrentinischen Halbinsel sind die Inselchen im Golf von Salerno oft hervorragend auszumachen − Reisende entlang der Amalf iküste erkundigen sich häuf ig nach ihrem Namen. Li Galli, „die Hähne“, heißen die der Küste
vorgelagerten Inseln. Seit jeher gel-ten sie Einheimischen als mythi-scher Sitz der Sirenen, weshalb sie folgerichtig auch als Sirenusen bezeichnet werden. Bekannterma-ßen waren es drei verführerische Sirenen, an denen Odysseus vor-beigesegelt war (→ S. 13). Pas-send dazu zählen die Sirenusen ebenfalls drei Inseln, wobei diese je-doch den Wermutstropfen schlu-cken müssen, dass sich nur we-nige Kilometer entfernt die spek-takulären Faraglioni-Klippen bei Capri ebenfalls damit brüsten, Hei-mstatt der Sirenen zu sein.
Mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 200 m ist Gallo Lungo das größte Eiland des Ar-chipels. Obendrein ist es das ein-zige, das seit der Antike zeitwei-lig bewohnt ist. Beim Umbau der Villa 1937 legte kein Geringerer
als Le Corbusier Hand an (vom gleichen Architekten stammt das Hotel Punta Tragara auf Capri). Der erste Künstler, der sich in dieser Solitude niederließ, war der russische Tänzer und Choreograf Léonide Massine. 1989 erwarb der Balletttänzer Rudolf Nurejew das Anwesen, das heute in der Saison von privater Hand an steinreiche Feriengäste vermietet wird.
ĒBasis-Infos Information Das gut organisierte Infobü-
ro befindet sich in der Nähe des Stadtstran-
des. Via Saracino 4, ¢ 089-875067, www.
aziendaturismopositano.it.
Anfahrt/Verbindungen Pkw. Übernach-
tungsgäste sollten sich bereits bei der Bu-
chung nach einem Hotelparkplatz erkundi-
gen, Tagesbesucher weichen auf die ge-
bührenpflichtigen Parkdecks aus (zwischen
Ober- und Unterstadt ausgeschildert).
Bus. Mit SITA regelmäßig von Sorrent und
Amalfi, die beiden wichtigsten Haltestellen
sind Chiesa Nuova (Oberstadt) und Torre
Sponda (Ortsausgang in Richtung Amalfi).
Stadtbusse der Firma Flavio Gioia fahren
von der Piazzetta dei Mulini im Zentrum et-
wa stdl. in die Ortsteile Montepertuso und
Nocelle sowie nach Praiano.
Schiff. Vom Bootsanleger am Strand ver-
kehren Fähren via Amalfi nach Salerno so-
wie nach Capri, seltener nach Sorrent.
Private Bootstouren u. a. mit dem Unterneh-
men Princess Positano: Ausflüge nach Ca-
pri, Nacht- und Sonnenuntergangsfahrten,
Die Felsinseln Li Galli
Positano 291
A
malfik
üste
→ K
arte
S. 286/287
Abholung ist auch von anderen Stränden
möglich. Je nach Bootsgröße max. 8−12 Pers.
¢ 339-8081409, www.princesspositano.com.
Taxi. Taxistand an der Via Pasitea. ¢ 339-
8307748, www.positanotaxi.net.
Mietfahrzeuge Scooter. In Positano teurer
als in anderen Küstenorten, u. a. bei Rent a
Scooter für 70 €/Tag. Via Pasitea 74, ¢ 089-
8122077.
Baden Am Stadtstrand, der Spiaggia Gran-
de, herrscht in der Saison viel Betrieb. Ru-
higer ist es wenige Schritte weiter westlich
an der Spiaggia Fornillo.
Einen erheblich größeren Romantikfaktor
bieten die drei Badestrände östlich von Po-
sitano. Vom Zentrum Positanos aus betrach-
tet sind dies, der Reihe nach, die Spiaggia
Arienzo, die Spiaggetta San Pietro und die
Spiaggia Laurito. Treppenwege verbinden
die Straße mit den Buchten, charmanter ist
die Anfahrt im Rahmen einer organisierten
Bootstour.
Einkaufen Pepito’s. Die sympathische Mo-
deboutique steht stellvertretend für eine
ganze Reihe von Geschäften, die das Label
Moda Positano repräsentieren. Qualitativ
hochwertige Leinenartikel für Frauen und
Männer, in den 1980er-Jahren kauften Pro-
minente regelmäßig hier ein. Via Pasitea 39,
¢ 089-875446, www.pepitos-fashion.com.
Ceramiche Casola. Ein Renommierbetrieb
an der Costiera Amalfitana, die besten Stü-
cke werden von hier sogar nach Übersee
verschifft! Von kleinen Espressotassen bis
zu ganzen Tischplatten, alles stilvoll von Hand
bemalt. Die Produktionsstätte befindet sich
außerhalb an der Küstenstraße, etwa auf Hö-
he des Arienzo-Strandes, im Ortszentrum
mit 3 Läden präsent. Via Laurito 49, ¢ 089-
811382, www.ceramicacasola.com.
Veranstaltungen Mare, Sole e Cultura.
Traditionsreiches Literaturfestival mit zahlrei-
chen Veranstaltungen rund um das Buch. En-
de Juni bis Mitte Juli. www.maresolecultura.it.
Positano Teatro Festival. Tägliche Abend-
veranstaltungen mit freiem Eintritt, seit
über 10 Jahren unter künstlerischer Inten-
danz. Ende Juli bis Mitte Aug.
Premia la Danza. Das hochkarätige Tanzfe-
stival ist dem Ballettkünstler Léonide Mas-
sine (→ Kasten, S. 290) gewidmet. Anfang/
Mitte Sept. (www.positanopremialadanza.it).
Festa del Pesce. Die traditionelle Kirmes
um die Meeresfrüchte findet seit über
25 Jahren am Fornillo-Strand statt. Sa Ende
Sept. www.festadelpesce.net.
Wanderung 8: Amalfiküste − Rund um Positano → S. 368ff Wenig frequentierter Höhenweg für Wanderer mit guter Kondition.
ēÜbernachten → Karte S. 292/293 Die Auswahl an Hotels im Luxussegment ist riesig, es gibt jedoch auch einfachere
Unterkünfte im Zentrum. In der Hauptsaison vermieten einige Hotels ihre Zimmer
nur wochenweise und mit Halbpension, sofern ein Restaurant angeschlossen ist.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich bei der Buchung nach Parkplätzen
tuso 77, ¢ 089-812005. C’era una Volta. 6 Es gibt sie doch noch,
die authentische Trattoria! Bodenständige
Einkehr in der Oberstadt an der Küstenstra-
ße mit herzhafter Hausmannskost, lokalty-
pische Küche, hausgemachte Primi und
leckere Dolci. Gute Antipasti-Platten (terra und mare), auch Pizza. Sitzplätze auf der
Veranda nach hinten raus. Menü um 30 €,
Pizza ab 5 €. Do Ruhetag. Via G. Marco-
ni 127, ¢ 089-811930, www.ristorantecerauna
volta-positano.com.
Casa e Bottega. 3 Kleine Boutique mit
angeschlossenem Biobistro, nur wenige
Plätze und sehr beliebt! Frühstück (ca. 10 €),
frische Salate (ab 8 €), Sandwiches, Kaffee
und Kuchen. Ostern bis Anfang/Mitte Nov.
tägl. geöffnet. Via Pasitea 100, ¢ 089-875225. La Zagara. 9 Café, Pasticceria, „Tea-Room“
und Gelateria mitten im Geschehen, schö-
ne Plätze nach hinten raus im Zitronen-
garten. Von süßen Köstlichkeiten über-
quellende Vitrinen und Theken, auch klei-
ne Snacks. Alteingesessener Betrieb (seit
1950). Via dei Mulini 8−10, ¢ 089-875964, www.
lazagara.com.
Praiano ca. 2100 Einwohner Im Vergleich zu Positano und Amalf i spielt die Ortschaft in touristischer Hinsicht allenfalls die zweite Geige. Aus diesem Grund ist es in Praiano aber auch wesentlich ruhiger, was besonders die Feriengäste aus dem deutschen Sprachraum zu schätzen
wissen. Die Lage am vorgeschobenen Capo Sottile bringt es mit sich, dass der Ort − im Gegensatz zu Positano − bei-nahe von überall zu sehen ist. Praiano ist obendrein eine der wenigen Siedlun-gen an der Amalf iküste, die in den Ge-nuss eines respektablen Sonnenunter-gangs kommen. Letzteres gilt allerdings nicht für sämtliche Ortsteile, sondern nur für Vettica Maggiore mit der gelb getünchten Kirche im Zentrum. Sie ist − wie der Dom von Neapel − keinem Geringeren als San Gennaro geweiht. Die blau-weiße und honiggelbe Majoli-kakuppel ist schlechterdings kaum zu übersehen. Markierte Treppenwege ver-binden das oberhalb der Küste gelegene Zentrum mit dem Strand (Spiaggia La Gavitella) und in der Gegenrichtung mit dem Convento San Domenico, das ent-rückt am Steilhang der Monti Lattari liegt. In der Klosterkirche Santa Maria a Castro sind einige verwaschene Fresken zu bewundern, außerdem handelt es sich um einen paradiesischen Belvedere, ein einfacher Barbetrieb sorgt für kühle Ge-
tränke auf den romantisch gelegenen Tischen (tägl. 9−17 Uhr). Vom 384 m hoch gelegenen Kloster ist in rund 20 Minuten der Götterweg (→ Wanderung 9, S. 371) erreichbar, von dem Wanderer wiederum den unverstellten Blick auf die Ortschaft genießen können.