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Transcript
Eva Nitschinger - du darsft dieses Skript gerne an Freunde und Bekannte weitergeben...
Byron Katie, eine amerikanische Immobilienmaklerin, geb. 1943, erkannte nach
jahrelanger Depression und heftigem Suchtmittelmissbrauch, dass sie litt, wenn sie ihre
Gedanken glaubte und dass sie in Frieden war, wenn sie diese Gedanken überprüfte und
nicht mehr für wahr hielt. Im Laufe der Jahre entwickelte sie daraus ein einfaches
System aus 4 Fragen und Umkehrungen, das sie „The Work“ nannte.
Schon bald interessierten sich die Menschen in Ihrem Umfeld für diese Methode, die scheinbar innerhalb kürzester Zeit befreiend wirkt, und so wurde und wird Katie, wie sie genannt wird, von Menschen auf der ganzen Welt eingeladen, um The Work weiterzugeben. Derzeit wird The Work in 36 Sprachen überall auf der Welt weitergegeben. Hier im deutschsprachigen Raum gibt es sogar einen Verband (vtw = Verband für The Work von Byron Katie).
Am effektivsten ist es, mit einem Arbeitsblatt über einen Menschen, der dich vor Kurzem (oder grad eben) verärgert oder frustriert hat, zu „worken“. Du brauchst dazu nur:
1. Das Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“, kostenfrei hier und im Anhang: http://thework.com/sites/thework/deutsch/ressourcen
2. Einen Stift
Let´s do The Work:
The Work ist ein 2-Phasenprozess, der Dich erkennen lässt, welcher DEIN Anteil an den
Dingen ist, die Dir „passieren“.
1. Phase: Ausfüllen des Arbeitsblattes (AB: Urteile über deinen Nächsten)
2. Phase: 4 Fragen und Umkehrungen (bei der 3. Frage gibt es Unterfragen, dazu
später)
Wir gehen in dieser Phase 2 durch ALLE Gedanken, die auf dem Arbeitsblatt
stehen, durch. Ich zeige Dir das gleich ausführlich!
Meine Erfahrung ist, dass wenn The Work NICHT funktioniert, vor allem die Phase 1
entweder nicht gemacht oder nicht „richtig“ gemacht wurde.
Was heißt „richtig“ in diesem Fall?
Phase 1: Gehe in EINE Situation, in der Du Dich (über eine andere Person) geärgert hast,
oder in der Du „genervt sein“, Wut, Hass, Verzweiflung, Frustration, Enttäuschung, Trauer oder Resignation über (wegen) diese(r) Person fühltest.
Verachtung) sind übrigens die Grundemotionen des Menschen.
Es „reicht“ auch, wenn du „genervt“ oder „angewidert“ bist über XY, um The Work
zu machen. Schreibe genau DAS Gefühl in dieses freie Feld auf das Arbeitsblatt,
das in der ausgewählten Situation zutrifft.
Dann meditiere über die Frage: Was GENAU ist mein Problem, in dieser Situation?
Was GENAU belastet mich hier? Was KONKRET ist das Thema, das mich in dieser
Situation leiden lässt? z.B.: Situation: Meine Mutter ruft an und sagt, dass ich das
anders hätte machen können, als ich dies oder jenes gemacht habe.
Bei mir taucht folgender Gedanke auf, wenn ich mental in dieser gewählten
Situation mit meiner Mutter bin: „Ich bin verärgert über meine Mutter, weil sie mich kritisiert.“ (… es kann übrigens dauern, bis zu den Gedanken „hast“. Lass dir Zeit!)
„Falsch“: Ich bin verärgert über meine Mutter, weil sie rumkritisiert an mir, immer wieder negative Dinge sagt und gar nicht weiß, worum es geht.
Dieser Satz ist zu lang und es sind mehrere Aspekte darin enthalten, die
separat angeschaut werden könnten.
Wir würden diesen Satz aufteilen und ev. drei Arbeitsblätter ausfüllen:
- Meine Mutter kritisiert mich
- Meine Mutter sagt immer wieder negative Dinge zu mir
- Meine Mutter weiß gar nicht, worum es geht
Wenn wir nun EINEN dieser Sätze im dritten leeren Feld stehen haben (Beispiel:
meine Mutter kritisiert mich), gehen wir weiter zu Frage zwei.
Bei Frage vier: Was brauchst Du von dieser Person, um glücklich zu sein? - spüre
ich tief in mich hinein. Ich fühle, was unter der Wut und dem Ärger liegt und
verbinde mich mit meiner kindlichen Bedürftigkeit. Ich überlege auch, was denn
GLÜCK in dieser Situation für mich bedeuten würde?
Ich erkenne, dass ich glücklich sein würde, wenn ich mich meiner Mutter NAH
fühlen würde. Wenn ich überhaupt eine Mutter hätte, in dieser Situation… eine liebevolle, warme, herzliche Mutter, die an mich glaubt und für mich da ist, egal,
was ich tue!
Also schreibe ich:
- Ich brauche von meiner Mutter, dass sie an mich glaubt.
- Ich brauche von meiner Mutter, dass sie mir vertraut.
- Ich brauche von meiner Mutter, dass sie mich unterstützt / fördert.
- Ich brauche von meiner Mutter, dass sie mir Mut macht.
- Ich brauche von meiner Mutter, dass sie sagt, dass sie mich liebt, auch wenn
es „in die Hose gehen“ sollte.
Die Frage fünf: „Wie denkst Du über diese Person?“ Ist für die meisten von uns recht einfach zu beantworten. Ich stelle mir gerne vor, völlig unreflektiert zu sein,
im Caféhaus zu sitzen und mit einer Freundin über meine Mutter zu lästern… Meine Mutter ist (in dieser Situation): vorschnell, ahnungslos, bissig, eine harte
Wieder ist die Antwortmöglichkeit: JA oder NEIN! Und BEIDES ist richtig!!! Es ist
nicht wichtig, „spirituell“ zu sein und NEIN zu sagen, weil man glaubt, JA wäre „doof“ oder „falsch“ oder man könnte als unreflektiert rüber kommen …
3. Wie reagierst Du, wenn Du diesen Gedanken glaubst? Deine Mutter kritisiert
Dich.
Der Klient / die Klientin ist aufgefordert zu beobachten, was passiert, innerlich,
äußerlich, an Verhalten und Gedanken, Gefühlen (traurig, genervt, wütend,
verletzt...), im Körper (Magen verkrampft sich, Kehle schnürt sich zu, Kopf tut weh,
Nacken verspannt sich…), Stimmungen (das ganze Gespräch ist belastet und beide fühlen sich unwohl), Konsequenzen (ich will nicht mehr mit ihr reden, ich
trenne mich von ihr, sehe mich an meinem Geburtstag ohne sie…), schaffe es einfach nicht freundlich zu ihr zu sein, und so weiter…
4. Wer wärst Du ohne diesen Gedanken?
Ich kann mich selbst erleben, in einer Vision, OHNE diesen Gedanken, dass
„meine Mutter mich kritisiert“ – einfach ihr zuhörend, innehaltend, begreifend,
freier, zufriedener, gelassener, in MEINEN Angelegenheiten, freundlicher,…
Umkehrungen: Dann kehren wir um und suchen nach Beispielen:
Es gibt drei Umkehrungen, wenn zwei Personen im Spiel sind (hier: ich und
meine Mutter)
Meine Mutter kritisiert mich! = Ursprungsgedanke
Umkehrung 1: Meine Mutter kritisiert mich nicht. Wie ist das wahr?
- Sie will mir helfen, mich vor einem Fehler bewahren…
- Sie will einfach ihre Meinung sagen, weil wir drüber reden
- Sie geht natürlich von ihrer Wirklichkeit aus (geboren 1930, Kindheit im Krieg,
Flucht,…) und kann nicht sehen, dass ich eine andere Wahrnehmung habe –
(Buchtipp: „Zehntausend Dinge“ aus Gehirn eines Buddha)
- Ich sage ihr, dass ich nicht will, dass sie so mit mir redet
- Ich unterstelle ihr „Dummheit“ und Nichtwissen
- Ich denke, sie sollte eine Therapie machen
Umkehrung 3: Ich kritisiere mich selbst
- Ich verurteile mich, dass ich es ihr erzählt habe
- Ich mag mich nicht, wenn ich so unfreundlich und lieblos mit ihr rede
- Ich spüre, dass ich selbst noch nicht an mich glaube und finde viele „Fehler“ an mir, die ich stark bemängle…
Während meine Klientin ihre Work macht, kann ich selbst gleichzeitig MEINE
Work mitmachen. Das ist das Besondere an The Work.
Ich höre also nicht nur zu und überlege, was ich als Nächstes sagen könnte, oder
gar, wie ich ihr helfen könnte oder wie ich ihr verständlich machen könnte, dass
das ja so gar nicht stimmt, sondern bin „mit mir“, mit meiner Gedanken-und
Gefühlswelt beschäftigt.
Ich stelle IHR die Fragen und beantworte sie (innerlich) selbst.
Ich bin offen und höre lauschend zu, weil ich ganz in meinen Angelegenheiten
bin. Ich begleite sie auf ihrer Reise, weil ich ja selbst eine ähnliche Reise mache.
Ich kann – wenn das für sie OK ist – MEINE Beispiele sagen, wenn sie keine mehr
findet. Vielleicht bringt es sie weiter.
Das ist auch die Erklärung, warum The Work meistens so viel besser funktioniert,
wenn wir von jemandem begleitet werden, der in diesem Thema „erfahrener“ ist, als wir. Wenn mein Begleiter schon „dort“ war, wo die Reise hingeht, kann es gut sein, dass er die besseren / schnelleren Wege findet oder schon weiß, dass hinter
dem nächsten Felsen eine Steilwand und danach ein Brunnen kommt. Er findet
den Weg auch im Dunklen… kennt die gefährlichen Klippen und die Weg-
Biegungen und weiß, dass am Ende alles gut ist.
Wichtig ist daher, dass ich als geübte Begleiterin die Reiseerfahrungen nicht
vorwegnehme, also z.B.: sage: Ich weiß, dass dort hinten ein Brunnen ist, du
brauchst also jetzt gar nichts mehr trinken.
Das wäre schlecht für meinen Klienten, denn dann nehme ich ihm die für ihn
Begleiter: Lies mir bitte Dein Arbeitsblatt vor. (Arbeitsblatt Urteile über deinen Nächsten)
Klientin (= Eva) liest nur das, was sie selbst geschrieben hat - nicht die Fragen - vor!
1. Ich bin wütend und verärgert über meine Mutter, weil sie mich kritisiert.
2. Ich will, dass meine Mutter mir zuhört……
3. Meine Mutter sollte mir Fragen stellen……
4. Ich brauche von meiner Mutter, dass Sie an mich glaubt……
5. Meine Mutter ist ängstlich, negativ, pessimistisch, uncool, unreflektiert.
6. Ich will nie wieder erleben, dass meine Mutter als falsch hinstellt, was ich tue.
Begleiter: DANKE! …………… Lies bitte nochmals, was du bei Frage 1 geschrieben hast
Klientin: Ich bin wütend und verärgert auf meine Mutter, weil sie mich kritisiert.
Begleiter schreibt den ZWEITEN Teil des Satzes- den Glaubenssatz - auf:
Deine Mutter kritisiert Dich.
Sie sagt: Eva, Deine Mutter kritisiert Dich.
1. Ist das wahr?
Eva antwortet: JA (oder NEIN)
Begleiter: Eva, Deine Mutter kritisiert Dich.
2. Kannst Du mir absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
Eva: JA (oder NEIN) und beides ist gleich „richtig“! Sei nicht spirituell, sondern ehrlich!
Begleiter: Eva, Deine Mutter kritisiert Dich.
3. Wie reagierst Du, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Eva beobachtet ihre Reaktionen, sie beschreibt, was in dieser Situation passiert ……….
Sie beobachtet auch, wie es IN ihrem Körper aussieht, wenn sie diesen Gedanken denkt
und wie sie die Mutter behandelt, wie sich selbst, usw…. (der Begleiter kann dabei unterstützen, wenn er Unterfragen stellt, um die Klientin tiefer in ihre Beobachtung zu
führen …)
Der Begleiter achtet darauf, dass Eva nicht ihre Geschichte erzählt, sondern die Fragen
- ruhig und offen zu sein, nur die Fragen der Work zu stellen und zu warten.
- STILL zu sein und der Klientin RAUM zu geben. … und zu bemerken, wenn wir es
nicht können ;-)
- lieber „zu langsam“ als „zu schnell“ weiterzugehen... (lieber nur 1 Satz in einer
Sitzung als durch das ganze Arbeitsblatt zu jagen)
The Work ist Meditation!
Wir gehen weiter: Wenn der erste Satz auf dem Arbeitsblatt „geworkt“ ist / überprüft ist, gehen wir zur Frage 2. Hier stehen meist mehrere Sätze. Wir wählen den Stressigsten. Wenn wir Zeit
haben, „worken“ wir ALLE!
Beispiel:
„Ich will, dass mir meine Mutter zuhört“.
Und wieder dasselbe wie oben:
Begleiter: Eva, du willst, dass deine Mutter dir zuhört!
Ist das wahr?
4 Fragen und Umkehrungen. (plus eventuell Unterfragen bei Frage 3 stellen)
Danach gehen wir zur Frage 3 auf dem Arbeitsblatt:
Eva, deine Mutter sollte zu einem Coach oder Therapeuten gehen.
Ist das wahr? (4 Fragen und Umkehrungen)
Danach wählen wir einen Satz aus den Antworten zu der Frage 4:
Eva, du brauchst von deiner Mutter, dass sie dir vertraut.
Ist das wahr? (4 Fragen und Umkehrungen)
Bei Frage 5 kehren wir einfach alle Worte zu einem selbst um.
Eva liest: Ich bin vorschnell, ahnungslos, bissig, eine harte Kritikerin, pessimistisch,
ängstlich, trennend, abwertend, unreflektiert.
Sie findet für jedes Wort ein Beispiel, das belegt, dass genau DAS, was hier steht, eine
gute Beschreibung für sie selbst ist (in dieser Situation mit ihrer Mutter).
Frage 6 wird so umgekehrt: (die Worte nach „nie wieder erleben“, bleiben, wie sie sind)
Ich bin bereit zu erleben, dass ………. Und: ich freue mich drauf, dass ………………….
Hier sind die Prinzipien für Begleiter, an die wir Coaches und Lehrcoaches des
Verbandes für The Work, wie auch alle zertifizierten BegleiterInnen, uns halten:
Die Prinzipien für den Begleiter
Ich stimme zu:
1. mit den vier Fragen und den Umkehrungen einen geschützten Raum zu bieten und die Fragen effektiv und angemessen einzusetzen.
2. authentisch zuzuhören – den Gedanken, der Verletzlichkeit und der Selbsterkenntnis meiner Klienten und meiner selbst.
3. zu wissen, dass jeder Mensch, der zu mir kommt, ebenso weise ist wie ich und seine eigenen Antworten finden wird, die für ihn wahr sind.
4. den Klienten und mich selbst zum Einzeiler (zum Ursprungsgedanken) zurück zu bringen, wann immer wir von den Fragen abweichen, und uns zu erinnern, dass The Work aufhört zu funktionieren, sobald einer von uns sich mit Wenn und Aber erklärt, sich rechtfertigt oder verteidigt.
5. es zu unterlassen, mich durch Belehrung in die Work meines Klienten einzumischen, Druck auszuüben oder von den vier Fragen und den Umkehrungen abzuweichen indem ich therapiere oder Ratschläge erteile.
6. so oft wie möglich mit meinen eigenen Gedanken zu arbeiten – sowohl für mich selbst, als auch mit einem Begleiter.
7. mir selbst zu dienen, indem ich The Work mit anderen teile.
Darüber zahlt es sich wirklich aus, The Work zu machen.
- Welche Gedanken tauchen auf, wenn du diese Prinzipien liest?
- Welches Prinzip stößt bei dir auf Widerstand?
- Welches Prinzip ist schwierig für dich zu befolgen?
- Sobald du gegen eines dieser Prinzipien verstößt? – warum hast du gegen dieses
Prinzip verstoßen? Schreibe deine Gedanken auf, die dich dazu veranlasst haben
und mache Deine Work (dies ist Schwerpunkt in der Ausbildung zum Coach für
The Work).
- Lies immer wieder diese Prinzipien durch und beschäftige dich mit ihnen. Mit
der Zeit verändern sich deine Wahrnehmung und dein Verstehen dieser
Die Unterfragen sind dazu da, den Klienten / die Klientin mehr über sich erfahren zu
lassen.
Katie ändert die Fragen immer wieder ab und stellt sie aktuell auf ihre Homepage:
Ressourcen „Leitfaden zum Begleiten“
In wessen Angelegenheiten (es gibt 3 Möglichkeiten: MEINE / die der ANDEREN (
Gottes (REALITÄT / UNIVERSUM) bist du, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Wenn ich glaube, dass meine Mutter mich nicht kritisieren sollte, obwohl sie es gerade
tut bzw. wenn ich glaube, dass DAS, was sie sagt, Kritik ist, BEWERTE ich Ihr Verhalten,
ihre Worte als „Kritik“. Ich gehe in ihre Angelegenheiten, da ich möchte, dass SIE sich ändert!! Woher kann ich wissen, dass es für mich besser wäre, wenn meine Mutter
anders wäre? Ich weiß es nicht! Woher kann ich wissen, dass es für SIE besser wäre,
wenn sie sich ändert? Ich weiß es natürlich schon gar nicht! Und woher kann ich
wissen, dass es für alle anderen besser wäre, wenn meine Mutter sich ändert (für
meinen Vater, meinen Bruder, alle anderen Verwandten, Bekannten, Freunde,
Nachbarn…) – ich weiß es nicht!!!! Ich spiele Gott und „Übermensch“. Ich tue so, als ob ich wüsste, wie „es geht“, wie das Leben funktioniert. Das ist natürlich STRESS PUR, weil es nicht funktioniert!!!
Wie behandelst Du Deine Mutter, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Viele Menschen sehen nur den ANDEREN, wenn sie sich über ihn/sie ärgern, oder
traurig sind oder das Verhalten kritisieren. ABER: was mache ICH, wenn ich meiner
Mutter zuhöre, während sie redet? Was sage ich? Was denke ich? Was fühle ich? HIER
setzt The Work an und ich kann leicht erkennen, dass ich mindestens genauso „bissig“ und „kritisch“ mit meiner Mutter bin, wie sie mit mir. Wahrscheinlich noch viel mehr, da es ja MEINE Denkweise ist, „Kritik“ zu äußern, sonst könnte ich es gar nicht in sie hinein projizieren… das „Konzept“ KRITIK muss IN MIR sein, um es in anderen sehen zu können!!!!
Wie behandelst Du Dich selbst, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Wir erkennen, dass wir LEIDEN, wenn wir im Konflikt mit der Realität sind.
Meine Mutter redet eben „so“, ICH will es ANDERS haben STRESS!!!
Welche Süchte und Zwänge beginnen, wenn du diesen Gedanken glaubst?
Vielleicht esse ich mehr Süßes an diesem Tag, trinke zwei Kaffee statt einem, der ganze
Teller wird leer gegessen, obwohl man keinen Hunger hat. Die Flasche Wein wird leer
gemacht, das Fernsehprogramm wird rauf du runtergezappt… es wird eingekauft,
gespielt, Sex als Ablenkung konsumiert, usw.! Vielleicht verwenden wir Tabletten,
Drogen und andere Suchtmittel.
Was MACHT dieser Gedanke mit uns? DAS ist hier die Frage …
Hier einige Unterfragen, die Katie auch verwendet (hat):
Wann hast Du diesen Gedanken zum ersten Mal geglaubt?
Dieser Gedanke führt natürlich WEG von der Situation, in der diese Geschichte passiert
ist, die wir gerade überprüfen.
Andererseits, lässt er uns erkennen, wann dieser Gedanke vielleicht geboren wurde.
Was ist damit gemeint?
Wenn ich HEUTE glaube, dass meine Mutter mich kritisiert, dann habe ich es auch als
Kind geglaubt.
Ich kann also still werden, in mich gehen und warten, dass dieses Ereignis auftaucht, an
dem meine Mutter vielleicht zu ersten Mal „Kritik“ an mir geübt hat.
Vielleicht sehe ich mich plötzlich als 4 oder 5-jähriges Mädchen vor meiner Mutter
stehen, freudig über das wunderbare Ereignis, das ich erleben durfte (z.B. Fußball spielen
mit den Jungs vor dem Haus) und meine Mutter ist erschrocken über das kaputte und
schmutzige Kleid und sagt: „Du wirst nie ein richtiges Mädchen werden“.
Die Kleine ist total überfordert, denn es hat sich so gut und so richtig angefühlt, mit den
anderen Kindern zu spielen. Und nun meint die geliebte Mutter, dass dies falsch sei.
Natürlich hat sie Recht! Ich hätte doch an das Kleid denken müssen und außerdem fühle
ich mich tatsächlich manchmal wie ein Junge … also bin ich wohl falsch. Ich fühle mich schuldig. Schäme mich, so dumm gewesen zu sein. Irgendwas stimmt mit mir nicht, ist
der Gedanke, der folgt. Ich enttäusche meine Mutter, von der ich abhängig bin und die
ich liebe. Sie ist jetzt traurig und wütend wegen mir…
In dieser Situation könnten folgende Gedanken geboren worden sein:
- Meine Mutter kritisiert MICH (und nicht: sie kritisiert mein Verhalten)
- Ich bin falsch / mit mir stimmt was nicht
- Ich mache andere wütend / enttäusche andere
- Wenn ich mache, was ich will, werde ich dafür gerügt, also muss ich mich
anpassen (oder als „rebellisches Kind“: in Zukunft einfach „drauf scheißen“ was sie sagt, denn es passt ihr ja eh nie, was ich tue. Diese Möglichkeit – in die Rebellion
zu gehen - besteht vielleicht nur, wenn andere Bezugspersonen das ICH des
Kindes stärken oder gestärkt haben (?)…)
Eine weitere Unterfrage, die derzeit nicht auf Katies Blatt steht ist:
Welchen Nutzen hat dieser Gedanke, Deine Mutter kritisiert Dich?
Hey, ich kann super gut „arme Eva“ bleiben, meine aggressive Art vor mir selbst und anderen rechtfertigen, denn bei „so einer Mutter“ ist das ja kein Wunder, oder? ;-) es
darf gelacht werden…
Wir stellen die Unterfragen sinnvoll und gemäßigt, es soll nicht in ein Ausfragen
münden, sondern dem Klienten die Möglichkeit geben, tiefer zu gehen und zu
erkennen, was alles an dieser Geschichte hängt. Das könnte auch der Unterschied
zwischen einem erfahrenen Begleiter und einem „App“ im Computer sein. Der erfahrene Begleiter hat diese Fragen schon selbst mal gespürt und weiß, wo er sucht,
um die Antwort zu finden. Er kann ein wenig unterstützen, auf der Suche nach der
Antwort… aber BITTE: keine Geschichte „rein drucken“, keine eigene Erkenntnis als „allgemein gültig“ hinstellen.
Hier gibt es keine Umkehrung, in der „Personen“ ausgetauscht werden.
Auch die Umkehrung „auf mich zurück“, macht meist wenig Sinn. Also führen wir hier eine weitere Möglichkeit ein, umzukehren: „Mein Denken“ oder „meine Gedanken“ ersetzen das abstrakte wie „mein Körper“.
Ich sollte aufhören zu jammern.
1. Ich sollte nicht aufhören zu jammern.
oder: ich sollte beginnen zu jammern.
2. Mein Denken / meine Gedanken sollten aufhören zu jammern.
Warum gibt es „meinen“ Anteil an dem Geschehen? Hier eine kleine Geschichte…
Der Saal der 1000 Spiegel! Irgendwo in Tibet in einem Tempel gab es einen Saal der 1000 Spiegel. Es ergab sich, dass sich eines Tages ein Hund in diesem Tempel verirrte und in diesen Saal gelangte. Plötzlich konfrontiert mit 1000 Spiegelbildern, knurrte und bellte er seine vermeintlichen Gegner an. Diese zeigten ihm ebenso tausendfach die Zähne und bellten zurück. Darauf reagierte der Hund noch wilder und noch aggressiver. All dies führte schließlich dazu, dass der Hund völlig verängstigt aus dem Tempel rannte und überzeugt davon war, dass alle Hunde dieser Welt böse und schlecht sind. Es verging einige Zeit und irgendwann kam ein anderer Hund in den gleichen Tempel und in den Saal der 1000 Spiegel. Auch dieser Hund sah sich tausendfach umgeben von seinesgleichen. Da wedelte er freudig mit seinem Schwanz - und tausend Hunde wedelten ihm entgegen und freuten sich mit ihm. Freudig und ermutigt verließ dieser Hund den Saal und war überzeugt, dass alle Hunde dieser Welt nett und freundlich sind. Gefunden bei Fabrizio D.C. Ventura
Andere zertifizierte BegleiterInnen findest Du sowohl auf
www.thework.com wie auch auf der Seite des Verbandes für The Work von Byron Katie
www.vtw-the-work.org
Es gibt weitere Coaches, die The Work mit NLP oder anderen Tools oder therapeutischen
Methoden vermischen.
Das kann auch sehr interessant sein. Hier habe ich mein Bestes gegeben NUR The Work
in Reinform an dich weiterzugeben.
In meiner Praxis baue ich bei den Fragen 3 und 4 manchmal gerne „Innere Kind Arbeit“, das Winken aus EMDR oder Wingwave® und auch oft Hypnotherapeutische Elemente
ein, wenn es sich richtig für mich anfühlt. Wichtig ist für mich, nur „The Work“ zu sagen, wenn es auch „The Work“ ist.
Byron Katie Lieben was ist / Ich brauche Deine Liebe! Stimmt das? / 1000 Namen für
Freude u.v.m.
Ina Rudolph Ich will ja loslassen, nur woran halte ich mich dann fest
Ralf Giesen Beziehungsprobleme gibt´s nicht!
Eva Nitschinger Meine Reise zu mir selbst
Wichtige Seiten, auf denen Du immer aktuell alle Unterlagen
findest:
Byron Katie – offizielle Seite (incl. kostenfreie „Helpline“):
www.thework.com/deutsch - Ressourcen: Arbeitsblatt über Deinen Nächsten
und: Untersuche eine Überzeugung
Verband für The Work von Byron Katie (vtw) – The Work im deutschsprachigen Raum
www.vtw-the-work.org
WICHTIG: dieses Skript habe ich vor einigen Jahren erstellt und danach immer wieder
aufgestockt und verändert. Ich behaupte nicht, dass es „Wissen“ ist, was ich hier vermittle. Ich möchte meinen KlientInnen – und nun DIR - einfach eine Unterlage bieten, auf die sie vielleicht
zurückgreifen können, wenn sie etwas nachlesen möchten. Es kann sein, dass andere
zertifizierte BegleiterInnen Dinge anders sehen oder anders interpretieren als ich! Ich behaupte
nicht, „Recht zu haben“.
Das Konzept von „Kindheits-Ich“ und „Eltern-Ich“ hat nichts mit The Work zu tun. Es ist nur ein Erklärungsmodell von vielen.
Danke, wenn du das hier so verstehst und nutzt, wie du es möchtest!