® Instrumente zur Erfassung informellen Lernens im Prozess der Erwerbsarbeit - Pilotstudie Frank/Gutschow Zwischenbericht - 1 - Ziele der Pilotstudie / angestrebte Ergebnisse Analyse Welche Erfahrungen wurden damit gemacht? Entwicklung von Vorschlägen Welche Instrumente sind besonders geeignet? Bestandsaufnahme Welche Instrumente gibt es?
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® Instrumente zur Erfassung informellen Lernens im Prozess der Erwerbsarbeit - Pilotstudie Frank/Gutschow Zwischenbericht - 1 - Ziele der Pilotstudie
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Instrumente zur Erfassung informellen Lernens im Prozess der Erwerbsarbeit - Pilotstudie
Frank/Gutschow Zwischenbericht - 1 -
Ziele der Pilotstudie/angestrebte Ergebnisse
AnalyseWelche Erfahrungen wurden
damit gemacht?
Entwicklung von VorschlägenWelche Instrumente sind besonders
geeignet?
BestandsaufnahmeWelche Instrumente gibt es?
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Leitende Forschungsfragen
Welche Methoden zur Erfassung und Dokumentation existieren in Deutschland und in ausgewählten europäischen Ländern?
Welche Ziele werden mit der Erfassung informell erworbener Kompetenzen verfolgt?
Welche qualifikatorischen Bezugsrahmen werden dabei zugrundegelegt?
Woran werden die Kompetenzen gemessen?
Inwieweit wurde bei der Entwicklung der Gender-Aspekt konzeptionell berücksichtigt ?
Welche Erfahrungen in der Verwendung liegen vor?
Wie ist die Akzeptanz der Verfahren?
Welche institutionellen, personellen und organisatorischen Rahmen- bedingungen fördern bzw. beeinträchtigen die Einführung derartiger Verfahren?
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Vorgehensweise/Projektstand
Literaturanalyse, Recherche einschlägiger Forschungsdokumentationen im europäischen Raum und Auswertung bezogen auf projektrelevante Fragestellungen
Anfertigung von Synopsen zu bestehenden Verfahren in ausgewählten europäischen Ländern (Finnland, Norwegen, Niederlande, Frankreich)
Experteninterviews zur Situation in den Niederlanden und in Norwegen
Schriftliche Befragung von Betrieben und leitfadengestützte Interviews mit Betriebsverantwortlichen, Personalverantwortlichen
Arbeitskreis zum Themenkomplex im Rahmen des BIBB – Fachkongresses 2002
Fachtagung „Informelles Lernen – Verfahren zur Dokumentation und Anerkennung von Kompetenzen zwischen individuellen, betrieblichen und gesellschaftlichen Anforderungen“.
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Zielsysteme
Betriebliche Personalentwicklung
Persönliche Standortbestimmu
ng
Zugang zu / Anrechnung auf Bildungsgänge
Bildungspässe/ Portfolios
Übergang Schule-Arbeitsleben
Ehrenamt
Wiedereinstieg
Diverse Assessment-Verfahren
Mitarbeitergespräche
Betriebliche Bildungspässe
Arbeitszeugnisse
Externenprüfung
Modulare Weiterbildungen mit Anrechnung (zeitlich/ inhaltlich) von Vorkenntnissen
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Art der Kompetenzerfassung
Formen der Selbstbewertung Formen der Fremdbewertung
Fragebogen, Checklisten
Narrative Verfahren
Tätigkeitsbeschreibungen
Beurteilungen, z.B. Arbeitszeugnis
Portfolio-Ansätze
Dialogorientierte Mitarbeiterbeurteilungen
Bewertung von Präsentationen,
Arbeitsproben
Lebenslauf
Assessment-Center
Prüfungen, Tests
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Befunde aus der Betriebsbefragung
Grundsätzlich gilt, dass es in den befragten Betrieben gegenwärtig nur vereinzelt Bemühungen gibt, die informell erworbenen Kompetenzen zentral und explizit zu erfassen, zu dokumentieren und anzuerkennen. Gleichzeitig ist ein verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung der informell erworbenen Kompetenzen und des darin liegenden Potentials für die Gestaltung der betrieblichen Prozesse zu erkennen.
Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, auch die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu kennen, die nicht in den Zeugnissen stehen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei allerdings nicht um systematisch erhobene Daten.
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Für etwa zwei Drittel der Betriebe und der Befragten ist es im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Personalentwicklungsgespräche am besten möglich, die informell erworbenen Kompetenzen zu erfassen.
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35die Mitarbeitenden machenselbst darauf aufmerksam
wir führen regelmäßigEntwicklungsgespräche
durch Assessment-Center
sonstiges
gar nicht
So stellen wir Fähigkeiten fest, die durch informelles Lernen erworben wurden:
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In welchen Zusammenhängen werden informell erworbene Kompetenzen berücksichtigt?
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35bei der Verteilung vonAufgaben
als Zugang zu neuenAufgaben/Aufstieg
bei der Besetzung vonLeitungsaufgaben
bei der Aufstellung vonKarriereplänen
bei der Einstufung
für die Anstellung vonMitarbeitenden
gar nicht
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Wir würden informell erworbene Fähigkeiten mehr nutzen wenn:
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30 sie für uns leichter erkennbar w ären
sie direkten Bezug zu den betrieblichenAufgaben haben
sie messbar w ären
sie bew ertbar w ären
w ir sie in unserer Tarifstrukturberücksichtigen könnten
w ir sie nicht in unserer Tarifstrukturberücksichtigen müssten
w enn ....
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Zweite europäische Weiterbildungserhebung CVTS II – Ergebnisse der Zusatzerhebung in Deutschland - „andere Lernformen“
Befürworter der Bescheinigung des arbeitsintegrierten Lernens (z.B. arbeitsintegriertes Lernen, Berufserfahrung) nach Unternehmensgröße:
Insgesamt 10 – 49 Beschäftigte
50 – 499 Beschäftigt
e
500 und mehr
Beschäftigte
Ja 67 % 70 % 71 % 57 %
Vielleicht 6 % 3 % 6 % 11 %
nein 27 % 27 % 23 % 32 %
Datenbasis CVTS II in Deutschland: schriftliche Befragung von 3184 Unternehmen; Zusatzerhebung: 474 Telefoninterviews
Vertiefende Auswertungen der CVTS II Ergebnisse werden uns zur Verfügung gestellt werden.
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Anerkennung und Dokumentation von Kompetenzen in Norwegen
Die Entwicklung eines nationalen Systems zur Anerkennung informellen Lernens ist Teil der „Kompetenzreform“ in Norwegen.
Die Kompetenzreform ist ein Aktionsprogramm (2000 – 2003) von Staat, Sozialpartnern und anderen Akteuren, das u.a. umfasst:
Flexibles Lernen (Lernen am Arbeitsplatz und mit Multimedia)
Individuelle Recht auf Bildung (Sekundarstufe I und II) für Erwachsene
Freistellungsansprüche für Teilnahme an Bildungsmaßnahmen
„Kompetenz-Aufbauprogramm“ (Förderung von Projekten der Sozialpartner)
Finanzierungsregelungen
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 12 -
Stufe im Anerkennungs-
verfahren
im Arbeitsleben Dritter Sektor für Bildungsgänge
der Sekundarstufe
für hochschulische Bildungsgänge
Information und Beratung
Arbeitgeber,Gewerkschaften,Arbeitsverwaltu
ng etc.
Freiwilligen-verbände,
Volkshochschulen
Kreisverwaltungen und Schulen
Hochschulen, Colleges
Identifizierung und
Systematisierung der
Lernergebnisse
Beschreibung der Tätigkeiten
und Qualifikationen
(CV)
Beschreibung der Tätigkeiten und Qualifikationen
(CV)
Vom Antragsteller mit
Unterstützung von Beratern
erstelltes Portfolio und / oder Tests und Arbeitsproben
Portfolio und /oder Tests
Bewertung durch Arbeitgeber bestätigte
Selbst-beschreibung
Selbstbeschreibung
Bewertung im Hinblick auf nationale
Curricula durch Sekundarschulen
Bewertung im Hinblick auf
Anforderungen der
Bildungsinstitution
Dokumentation/ Ergebnis
„Kompetenzattest“
Selbstaussage Kompetenzzertifikat
Zugangs-berechtigung
Anerkennungs-dokument Zugangs-
berechtigung
Übersicht über das Anerkennungsverfahren in den unterschiedlichen Bereichen
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 13 -
Bisherige Erfahrungen in der Umsetzung
24.000 Personen haben bis Ende 2001 an der Erprobung teilgenommen.
6000 Mitarbeiter/innen
in 150 Unternehmen 500 Personen
in 13 Organisation
en im 3. Sektor
17.000 Personen in der Sekundarstufe,
davon wurden 12500 in beruflichen
Bildungsgängen, davon 8000 in
Gesundheits- und Sozialberufen
2600 Personen wurden zu
Studiengängen
zugelassen, vor allem Lehramt
oder Gesundheits-
bereichDrei Viertel der Beteiligten waren Frauen.
Das Durchschnittsalter der Frauen betrug 38 Jahre, das der Männer 33 Jahre.
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 14 -
geregelt
1984
1991
1992/93
2002
KompetenzbilanzBilan de Compétences
Validierung beruflich erworbener KenntnisseValidation des Acquis Professionnels (VAP)
Validierung beruflich erworbener KenntnisseValidation des Acquis Professionnels (VAP)
Validierung auf Erfahrung basierender KenntnisseValidation des acquis de l’ expérience (VAE)
Berücksichtigung beruflich erworbener Kompetenzen beim Hochschulzugang
Befreiung von Prüfungsteilen für berufliche Abschlüsse des nationalen Bildungswesens unterschiedlichen Niveaus und hochschulische Bildungsgänge. Zugangsvoraussetzung: 5 Jahre Berufserfahrung
Individuelles Recht, erworbene Kompetenzen auf Diplome und Zertifikate teilweise oder ganz anrechnen zu lassen oder als Zugangsvoraussetzung für Bildungsgänge zu nutzen. Voraussetzung: 3 Jahre Erfahrung, auch ehrenamtliche gewerkschaftliches Tätigkeiten, etc.
Analyse der beruflichen und persönlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Motivationen, um einen Plan für die berufliche Entwicklung und ggf. Weiterbildung aufzustellen. Auch als Orientierung im Hinblick auf VAP.
Dokumentation und Validierung von Kompetenzen in Frankreich
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 15 -
Anerkennung von Lernleistungen in der Schweiz
Neues Berufsbildungsgesetz (2004 in Kraft getreten):
Artikel 9 Förderung der Durchlässigkeit
1 Vorschriften über die Berufsbildung gewährleisten
grösstmögliche Durchlässigkeit sowohl innerhalb der
Berufsbildung als auch zwischen der Berufsbildung und den
übrigen Bildungsbereichen.
2 Die ausserhalb üblicher Bildungsgänge erworbene
berufliche oder ausserberufliche Praxiserfahrung und
fachliche oder allgemeine Bildung werden angemessen
angerechnet.
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 16 -
Schweizer Kompetenz-Management-Modell CH-Q
Ziel:
Einzelpersonen befähigen,
- sich ihrer Kompetenzen bewusst zu werden,
- diese Kompetenzen zu erfassen und zu dokumentieren,
- diese Kompetenzen für die Gestaltung des Berufsweges gezielt nutzen zu können.
Methode:
Portfolio, bestehend aus
- Biografie
- Leistungsauswertung Selbstbeurteilung
- Persönliche Profile (+ Fremd-
- Weiterentwicklung einschätzung)
Evtl. als Grundlage für
- Bewerbungen
- Leistungsbeurteillungen
- Zulassungsverfahren
- Gleichwertigkeitsbeurteilungen
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 17 -
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 19 -
Bewertung auf der Basis anerkannter Standards des Bildungssystems
Abgleich mit anerk. Standards unter Berücksichtigung des informellen Kompetenzerwerbs
Bewertung entsprechend vereinbarter Standards für informellen Kompetenzerwerb
Ziel: Gleichwertigkeit zwischen formal und informell erworbenen
Kompetenzen
1. Anpassung an das formale System
2. Erweiterung des bestehenden Systems
3. Parallelität: Existenz verschiedener Systeme
Diplom/Zertifikat „klassischer
Prägung“
Diplom/Zertifikat „klassischer
Prägung“ evtl. mit Zusatz
Eigenständiges Diplom/Zertifikat
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 20 -
Definition Kompetenz
„Der Begriff beinhaltet (...) die Summe seiner (des Individuums)
Wissensbestände und auch die Anwendungsfähigkeit des
Wissens. Damit ist bereits ausgedrückt, dass Kompetenz in ihrer
Gesamtheit aus aktiven und ruhenden Wissensbeständen, aus
sichtbaren und verborgenen, damit aus beschreibbaren und
nicht beschreibbaren sowie für seinen Träger sogar aus
bewussten und unbewussten Fähigkeiten und Fertigkeiten
besteht. Zusammengefasst ist damit gesagt, dass Kompetenz
(...) an eine Tätigkeit und gleichsam an ein Individuum
gebunden ist. (...) Kompetenz wie Kompetenzentwicklung sind
so nicht in dem Maße wie Qualifikationen objektivierbar.“(Bernien, 1997)
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 21 -
Woran lassen sich Kompetenzen erkennen?
Im Handeln und Verhalten
des Einzelnen
In der Kommunikation mit
Anderen
In der Reflexion des eigenen
Handelns und Verhaltens
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Frank/Gutschow Zwischenbericht - 22 -
Was ist das Ziel?Dokumentation und / oder Anerkennung
Welche Methoden kommt zum Einsatz?
Wer ist beteiligt?Selbsteinschätzung / Fremdbeurteilung
Anerkennung/Zertifizierung
Prüf- und Testverfahren, z.B. praktische Übungen, multiple-choice-Aufgaben, Fragebögen
Überwiegend Fremdbeurteilung
Bescheinigung der Lernleistungen, ggf. als Vorstufe für ein Anerkennungsverfahren
Beobachtungs- und Persönlichkeitsverfahren, z.B. narrative Interviews, Beobachtungsleitfäden, Aufzeichnungen
Überwiegend Mischformen der Selbsteinschätzung und Fremdbeurteilung
Dokumentation der Lernleistungen, ggf. als Vorstufe für ein Anerkennungsverfahren
Beschreibende und dokumentierende Verfahren, z.B. Portfolios, Lerntagebücher, Tätigkeitsbeschreibungen
Überwiegend Selbsteinschätzungen, ggf. ergänzt durch Fremdbeurteilungen