Www.vbw-bayern.de Der Bologna-Prozess – Grundstein für ein wettbewerbsfähiges Europa?! 9. Bayerischer Berufsbildungskongress, Fachtagung.
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Der Bologna-Prozess –
Grundstein für ein wettbewerbsfähiges Europa?!
9. Bayerischer Berufsbildungskongress, Fachtagung „Vom Gymnasium zum Bachelor und Master?“14. Dezember 2005
14. Dezember 2005 Fachtagung „Vom Gymnasium zum Bachelor und Master?“
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Inhalt
1. Wer wir sind
2. Einige Probleme der deutschen Akademikerausbildung
3. Zukunftstrends – Anforderungen an die Arbeitswelt und die Arbeitnehmer
4. Erwartungen der Wirtschaft an die Hochschulen der Zukunft
5. Die Bologna-Erklärung: Startschuss für weitreichende Veränderungen
6. Die neuen Abschlüsse „Bachelor“ und „Master“
7. Akkreditierung: Qualitätssicherung durch unabhängige Experten
8. „Begleiterscheinungen“ des Bologna-Prozesses
9. Aktueller Stand der Einführung neuer Studiengänge
10. Bisherige Akzeptanz der neuen Studienabschlüsse
11. Die Bedeutung des Bologna-Prozesses für die Unternehmen
12. Die Bedeutung des Bologna-Prozesses für die zukünftigen Studierenden
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1. Wer wir sind
Regensburg
München
Augsburg
Nürnberg
CoburgWürzburg vbw: branchenübergreifender freiwilliger
Zusammenschluss von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden (ca. 80)
BayME/VBM: Zusammenschluss von Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (ca. 1.400)
Aufgabe: Sicherung und Vertretung der sozial-, wirtschafts-, gesellschafts- und bildungspolitischen Interessen der bayerischen Wirtschaft
unsere Agenda: Steuern senken, Subventionen streichen, Eigenverantwortung erhöhen
zukunftsorientiertes Bildungssystem als Fundament
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1. Wie werden wir im Themenfeld Bildung aktiv?
Klassische Lobbyarbeit in den Themenfeldern:
- Vorschule- Schule- Berufliche Bildung- Hochschule- Weiterbildung
Innovative Projektarbeit zur Verstärkung der politischen Lobbyarbeit und zur Unterstützung der Mitgliedsunternehmen in enger Kooperation mit dem bbw
Bildungsoffensive: Vorsprung durch Bildung – Bildungsportal
Eine Initiative von BayME, VBM, vbw und dem bbw unter www.bildunginbayern.de
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1. Unsere Strategie
Innovative Pilotprojekte sollen die klassische Lobbyarbeitunterstützen und helfen, die formulierten Ziele umzusetzen
Bildungsoffensive: Vorsprung durch Bildung - Bildungsportal[Eine Initiative vom BayME, VBM, vbw und dem bbw unter www.bildunginbayern.de]
Fach- und Führungskräfte
generieren und qualifizierenVerständnis für wirtschaftliche
Zusammenhänge fördern
Vermittlung der Akzeptanz unternehmerischen Handelnsund einer breit angelegten Technikkompetenz
= Einzelprojekte
Vorschule Schule Ausbildung Hochschule Weiter-bildung
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2. Einige Probleme der deutschen Akademikerausbildung
Studium dauert zu lange, Absolventen sind zu alt (Ø 28 Jahre)
Studienabbrecherquoten sind zu hoch (bis zu 50 % Schwund in einigen sprachwissenschaftlichen und technischen Fächern)
Grundstudium oft demotivierend
Studium bereitet vorwiegend auf wissenschaftliche oder technische Laufbahn vor
Diplomstudium (z.B. Ingenieurwissenschaften) ist oftmals zu wenig attraktiv für vielfältig Interessierte
allgemeine (außerfachliche) Fähigkeiten, die im Laufe einer Karriere immer mehr an Bedeutung gewinnen, werden kaum trainiert
Internationale Ausrichtung des Studiums wird weitgehend vernachlässigt
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3. Zukunftstrends - Anforderungen an die Arbeitswelt und die Arbeitnehmer
Projektzentrierte Arbeitsorganisation
„Selbstbeschäftigung“ Flexibilisierung der
Unternehmensorganisation Diskontinuität der
(Erwerbs-)biografien Wechselhäufigkeit
des Fachwissens
Zunahme internationaler Konkurrenz
Verkürzung Produktzyklen Internationale Migration
GLOBALISIERUNG
Wissensbasierte Dienst-leistungsgesellschaft
Anstieg des Qualifikations-niveaus
WIRTSCHAFTLICHER STRUKTURWANDEL
Dominanz der Verbundtech-nologien
Flexibilisierung von Arbeits-zeit und -ort
NEUE TECHNOLOGIEN
Eigen
vera
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ng Selbstorganisation
leben
slan
ge Ler
nfähig
keitKooperationsfähigkeit
Alterung und Rückgang der Erwerbsbevölkerung
Verlängerung der Lebens-arbeitszeit
DEMOGRAFISCHER WANDEL
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4. Erwartungen der Wirtschaft an die Hochschule der Zukunft
Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, brauchen wir Top-Hochschulen,
die Top-Absolventen hervorbringen.
Notwendige Veränderungsrichtung: marktorientierte und eigenverantwortliche Entwicklung eines zukunftsfähigen Profils der
einzelnen Hochschule
Verkürzung der Studiendauer und Zurückführung der Abbrecherquoten
eigenständige Erschließung und Verwertung neuer Finanzierungsquellen
Professionalisierung des Wissenstransfers
Internationale Orientierung des gesamten Handelns
Der Bologna-Prozess setzt die dafür notwendige Entwicklung in Gang!
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5. Die Bologna-Erklärung: Startschuss für weitreichende Veränderungen
In der sog. Bologna-Erklärung hat sich Deutschland 1999 gemeinsam mit den meisten europäischen Staaten verpflichtet, bis zum Jahr 2010 einen einheitlichen Hochschulraum zu schaffen.
Ziele:1. Einführung eines gestuften Studiensystems mit zwei Abschlüssen
(berufsqualifizierender) Bachelor, (aufbauend) Master
2. Einführung des „Diploma Supplement“ als Ergänzung zum Zeugnis
3. Einführung von Leistungspunkten (ECTS) und durchgängige Modularisierung der Studiengänge
4. Förderung des internationalen Studierenden- und Lehrendenaustausches
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6. Die neuen Abschlüsse „Bachelor“ und „Master“
1. Stufe: Bachelor, 6 - 8 Semester
erster akademischer Grad in einem dreigliedrigen Studiensystem (Bachelor, Master, Promotion)
Berufsbefähigung und Arbeitsmarktfähigkeit ("Employability") für viele verschiedene Tätigkeiten und Berufsfelder
2. Stufe: Master, 2 - 4 Semester
baut auf Bachelor auf, wissenschaftliche oder anwendungsorientierte Vertiefung
Vorbereitung auf wissenschaftliche Tätigkeit an Hochschulen und Forschungseinrichtungen (mit Möglichkeit der Promotion) oder Berufsfelder, die eine vertiefte wissenschaftliche bzw. anwendungsorientierte Ausbildung erfordern
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6. Mögliche Studienwege
Beruf
6 - 8 Semester Bachelor
Beruf
2 - 4 Semester
Master
2 - 4 Semester
Master
Beruf
Beruf
„konsekutiv“
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7. Akkreditierung: Qualitätssicherung durch unabhängige Experten
Aufgaben:
Akkreditierung von Akkreditierungs-agenturen
Vorgaben zur Akkreditierung von Studiengängen- Internationalität- Berufsbefähigung- Modularisierung- ...
AkkreditierungsratVertreter von
Hochschulen, Länder, Studierenden,
Berufspraxis, Ausland
ACQUIN
AQAS
AHPGS
ASII
FIBAA
ZEvA
Aufgaben:
Akkreditierung von Studiengängen
Transparenz schaffen
Qualität sichern
Vielfalt ermöglichen
Studierbarkeit nachweisen
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8. „Begleiterscheinungen“ des Bologna-Prozesses
Der Bologna-Prozess zieht weitere Veränderungen nach sich:
1. eigenverantwortliche Entwicklung eines zukunftsfähigen Profils der einzelnen Hochschule
2. Verkürzung der Studiendauer
3. Zurückführung der Abbrecherquoten
4. Erschließung neuer Finanzierungsquellen (Master als Weiterbildung)
5. stärkere Einbindung der Berufspraxis
6. Internationale Orientierung des gesamten Handelns (fremdsprachliche Studienangebote)
Damit trägt der Bologna-Prozess dazu bei, dass das deutsche Bildungssystem dauerhaft wettbewerbsfähig bleibt!
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9. Aktueller Stand der Einführung neuer Studiengänge
Im Wintersemester 2005/06 machen die neuen Studiengänge rund 34 % des Studienangebotes an deutschen Hochschulen aus (Quelle: HRK).
Deutschland:
2.138 BA-Studiengänge 1.659 MA-Studiengänge
Bayern:
173 BA-Studiengänge 190 MA-Studiengänge (Quelle: HRK)
rd. 11.400 Studenten in BA/MA-Studiengängen immatrikuliert - von insgesamt ca. 250.000 Studenten in Bayern (Quelle: Statistisches Landesamt / WS 2004/05: BA 7.081 / MA 4.354)
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9. Aktueller Stand der Einführung neuer Studiengänge
Fachhochschulen:
879 BA-Studiengänge 605 MA-Studiengänge
entspricht 53% des Gesamtangebots der Fachhochschulen
Universitäten:
1.245 BA-Studiengänge 1.034 MA-Studiengänge
entspricht 30% des Gesamtangebots der Universitäten
(Quelle: HRK)
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10. Bisherige Akzeptanz der neuen Studienabschlüsse
Unternehmen: Eine Umfrage des IW Köln (Herbst 2004) bei 672 Unternehmen ergab, dass bereits 11,5 % einen BA und 10 % einen MA beschäftigen. Unternehmen, die noch keine Erfahrungen mit BA/MA-Absolventen haben, könnten sich vorstellen einzustellen:
1 bis 49 MA: 66,4 % 50 bis 499 MA: 82,2 %
500 und mehr MA: 83,3 %
Absolventen: Die positiven Ergebnisse bestätigen auch eine Erhebung der HIS (Herbst 2004), die 1.435 BA-Absolventen zum Einstieg in berufliche Karrieren befragte: Der Übergang in eine Beschäftigung gelingt ebenso gut wie bei Absolventen mit traditionellen Abschlüssen.
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10. Bisherige Akzeptanz der neuen Studienabschlüsse
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen differenzieren bei der Rekrutierung von Akademikern nicht zwischen Fachhochschule und Universität
Die Frage, wie ein Uni-Bachelor im Vergleich zu einem FH-Bachelor eingestuft werden soll, ist für die Mehrheit der Unternehmen nicht relevant
Die Spannbreite der Einstiegsgehälter von Bachelor-Absolventen liegt in den meisten Fällen zwischen 35.000 und 40.000 €
Damit unterscheiden sich die Gehälter nicht vom Durchschnittgehalt eines Akademikers mit „altem“ Abschluss (38.452 €)
(Quelle: „Karriere mit dem Bachelor“ – Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wirtschaft)
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11. Die Bedeutung des Bologna-Prozesses für die Unternehmen
Beschluss des bayerischen Wirtschaftsministers: keine Zulassung neuer Diplomstudiengänge seit 2005
Diplom und Magister werden unwiderruflich abgelöst!
Diploma Supplement (individuelles Studienprofil) gewinnt an Wert
Inhalte des Studiums werden transparenter!
Praxisnähere Qualifizierung im Studium verändert Ausbildungsprofil
Übertritt in das Berufsleben ohne großen Zeitverlust!
Jüngere Hochschulabsolventen verändern die Personalpolitik
Weiterbildung und Personalentwicklung gewinnt an Bedeutung!
Grenze zwischen FH-Abschluss und Uni-Abschluss verschwimmt
Anforderungsprofil als entscheidender Besetzungsfaktor!
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12. Die Bedeutung des Bologna-Prozesses für die zukünftigen Studierenden
Der Countdown läuft - bis 2010 soll umgestellt sein. Grundsätzlich dürfen ab 2005 keine neuen Diplomstudiengänge mehr in Bayern zugelassen werden, die Umstellung läuft.
bereits jetzt einen BA/MA-Studiengang wählen, da in 3 Jahren die Abschlüsse Standard sind
veränderte Ausbildungsprofile (Module -teilweise auf Englisch-, ggf. Auslandssemester) haben Auswirkungen auf das Studierverhalten
Fremdsprachen werden wichtiger, ggf. Auslandsaufenthalte einplanen
praxisnähere Qualifizierung während des Studiums - Übertritt in das Berufsleben erfolgt ohne größeren Zeitverlust
intensivere Berufsorientierung notwendig, ggf. Praktikum besser planen
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12. Die Bedeutung des Bologna-Prozesses für die zukünftigen Studierenden
jüngere Hochschulabsolventen verändern die Personalpolitik der Unternehmen – Weiterbildung und Personalentwicklung gewinnen an Bedeutung
im Regelfall: der Bachelor als Einstieg in den Beruf, der Master für die individuelleWeiterentwicklung („lebensbegleitendes Lernen“)
Qualitätssicherung (Akkreditierung) gewinnt für die Unternehmen als „Abnehmer“ an Bedeutung
wenn möglich nur akkreditierte oder in Akkreditierung befindliche Studiengänge wählen
Grenze zwischen FH-Abschluss und Uni-Abschluss verschwimmt, da an beiden InstitutionenBA wie MA erworben werden kann
intensivere Berufsorientierung notwendig: Anwendung oder Forschung?
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Fazit:
2010 kommt!
Der Prozess ist nicht mehr zu stoppen.
Der Rahmen des Bologna-Prozesses ist gezogen - es geht jetzt um die Feinabstimmungen.
Der Erfolg und die Akzeptanz der neuen Abschlüsse hängt jedoch wesentlich vom Informationsstand des Einzelnen ab.
Die zukünftigen Studierenden spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Deshalb: bereits jetzt pro Bologna informieren und beraten.
www.vbw-bayern.dewww.bayme.de
www.vbm.de
Vielen Dank. Ich freue mich auf die Diskussion.
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Bologna-Prozess: 45 Staaten sind beteiligt
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