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Rationale Diagnostik und Therapieentscheidung
- Vermittelbar für Arzt und Patient?
Indikationsqualität:
Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-HermannInnere Med. IV Rheumatologie, Immunologie, Nephrologie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbHWiesbaden
Choosing Wisely - Geschichte
2010: Howard Brody, MD: “Medicine’s Ethical Responsibility for Health Care Reform —The Top Five List” N. Engl. J. Med. : “… to identify five tests and treatments that were overused in their specialty and did not provide meaningful benefit for patients”
04/2012: ABIM Foundation: Launching der Choosing Wisely Kampagne mitVeröffentlichung der “Top Five” Listen von zunächst 9 med. Fachgesellschaften (FG) Aktuell: > 70 FG
Weltweit: Schweiz (SGIM): Smarter Medicine (2015)Choosing wisely Australia (2015), UK (2015), Kanada und andere
2015: Initiative DGIM, Publikation 2016AWMF, DEGAM
Klug entscheiden-Empfehlung (KEE) der DGIMVerbesserung der Indikationsqualität
ÜberversorgungHäufig durchgeführte Maßnahme, wissenschaftlich nachweislich nicht nutzbringendg Negativempfehlung
UnterversorgungHäufig unterlassene Maßnahme, Nutzen wissenschaftlich belegtg Positivempfehlung
DGIM-Definition der Über- und Unterversorgung
Hasenfuß G, Märker-Hermann E, Hallek M, Fölsch UR. Klug entscheiden in der Inneren Medizin. Internist 2016; 57:521-6
43,7% 56,3%
32,4% 68,6%
Welche der folgenden Gründe sind Ihrer Meinung nach für die Durchführung überflüssiger diagnostischer/therapeutischer
Maßnahmen ausschlaggebend?(in Prozent) (Mehrfachnennungen möglich)
43,7% 56,3%
32,4% 68,6%
63,3
79,2
9,1
23,9
48,5
43,7
42,1
0 20 40 60 80 100
Sonstige
Fehlende Negativempfehlungen in der Leitlinie
Fehlende Zeit für den Patienten
Unkenntnis der Leitlinie
Erzielung zusätzlicher Erlöse
Druck der Patienten
Sorge vor Behandlungsfehlern
Ausschlaggebende GründeHasenfuß G, Märker-Hermann E, Hallek M, Fölsch UR. Klug entscheiden in der Inneren Medizin. Internist 2016; 57:521-6
Klug entscheiden DGIM Mitgliederbefragung
Basis:19.183 Mitgliedermit e-mail-Zugang
4.160 geantwortet
Kriterien für KEE
Evidenzgrundlage:
• In der Regel eine (oder mehrere) adäquate, publizierte
Studie, möglichst Metaanalysen, Cochrane. Im
Ausnahmefall Expertenmeinung aus einer hochrangigen LL
• Einschätzung durch die Konsensuskommission,
dass die Fehlversorgung häufig stattfindet
• Konsentierung der KEE durch die Konsensuskommission
Konsensuskommission DGIM: Vertreter aller
internistischen Schwerpunkte, 3 Vertreter DGIM,
Vertreter AWMF, Patientenvertreter
• Hilfe bei der Indikationsstellung• Unterstützung bei der individuellen Empfehlung • Sensibilisierung, nicht immer alles Machbare durchzuführeng Verbesserung der Indikationsqualitätg Vermeidung von Zufallsbefundeng Arzt-Patienten-Interaktion
Was sind die Ziele von Klug entscheiden?
Was sollen KEE nicht sein?• Ersatz für Leitlinien• Ersatz für individuelle, evidenzbasierte Entscheidung• Ersatz für Anamnese, Untersuchung, Gespräch• Beginn von Rationierung im Gesundheitswesen
Wie dem Arzt, den Kollegenvermitteln?
• 149 KEE• 30 Publikationen• ZEFQ-Sonderheft• Schwerpunkttagungen• DGIM-Kongress• Regionale
Veranstaltungen• DGIM-Zertifikat (Urkunde)
• App• AMBOSS• Aktive Einbindung der
JUNGEN INTERNISTEN
Dem Arzt vermitteln:durch Publikationen und
Fortbildungsveranstaltungen
Dem Patienten vermitteln:ins Gespräch kommen !
Nach Anamnese und körperlicher Untersuchung, d.h. persönlicher Zuwendung (= Zeit …) notwendige und vor allem auch die nicht notwendigen Untersuchungen und Therapien thematisieren
Stichwort: partizipative Entscheidungsfindung
Keine überflüssigen technischen Leistungen oderRezepte, weil man für Gespräche keine Zeit hat
Patientenschulung
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